2325 1401 DMW 1984.109. Jg.. Nr. 37 Resorption von Jod aus PVP-Jod-Präparaten nach Anwendung am Menschen B. Glöbd, H. Glöbel und C. Andres F>dirichaa«3.6BwpbysikiuulFhynkJJuchfGrundl.i«e<idCTMecUzm,Uai^^ Nach Anwendung von PVP-Jod als Mund-Andseprikum, Vaginal-Gel und Flüssigseife an schilddrüsengesunden Probanden wurden die Resorption von Jod aus PVP-Jod und die Möglichkeit der Abspaltung von Jodid aus der organischen Verbindung untersucht. Zur Beurteilung der Funktionslage der Schilddrüse wurden die peripheren Funktionsparameter im Serum CT, T3, T<, TSH) und zusätzlich die Jodausscheidung im Urin herangezogen. Die untersuchten Personen waren einer erhöhten Jodidzufuhr bis etwa 2 mg/d ausgesetzt. Der überwiegende Anteil (> 75%) des resorbierten Jods bestand aus organisch gebundenem Jod. Bei keiner der untersuchten Personen wurde durch die zusätzliche Jodzufuhr die Schilddrüsenfunktionslage so weit verändert, daß es zur Entwicklung einer Hyper- oder Hypothyreose kam. Weiterhin konnten die biologische Halbwertszeit und das Verteilungsvolumen des Gesamt-Jod im Organismus näherungsweise berechnet werden. lodine absorpdon from iodine-containing PVP preparations in humans The absorption of iodine from iodine-containing PVP preparations and the possibility of iodide being split off from the organic compound were tested in subjects with normal thyroid funcoon arter they had used PVPiodine äs mouth-antiseptic (15 subjects), vaginal gel (20 subjects) or liquid soap (20 subjects). Serum I~, T,, T4, TSH and urinary iodide excretion were measured, äs an index of thyroid runction, betöre and arter the PVP application. Increase in iodine supply was up to 2 mg daily in the test subjects. The overwhelming Proportion of the absorbed iodine (> 75%) was äs organically bound iodine. In none of the subjects was there evidence of developing hyper- or hypothyroidism äs a result of the addiäonal iodine supply. Approximare values for the biological halr-life and the distribution volume of total iodine in the body were also obtained. Seit langem ist bekannt, daß sich bei der Verwendung in diesem Falle Jodid aus der organischen Bindung abgevon jodhaltigen Substanzen am Menschen die Schilddrü- spalten wird. Wir haben untersucht, wieviel Jodid nach Anwendung senfunkdonslage ändern kann (Übersicht: 13). Eine Erhöhung der Jodzufuhr kann verschiedene Nebenwir- dreier PVP-Jod-Präparate (Betaisodona® Mund-Anrisepkungen zur Folge haben. In der Literatur ist über zahlrei- tikum, Vaginal-Gel und Flüssigseife) an freiwilligen che Fälle berichtet worden (l, 2, 5, 6, 8,10,11,12,16), Schilddrüsengesunden zusätzlich in den Jodstoffwechsel jedoch meist ohne epidemiologische Grundlage und auch eingeschleust wird. Die medikamentöse Jodzufuhr wurde meist ohne den «Nachweis eines kausalen Zusammen- dabei mit der normalen alimentären Zufuhr verglichen. hangs zwischen Jodzufuhr und Erkrankung. Es scheint Zur Beurteilung der Funktionslage der Schilddrüse wurjedoch für einige wenige Erkrankungen sicher zu sein, den die peripheren Funktionsparameter im Serum, J~, Tj, daß sie durch Erhöhung der Jodzufuhr ausgelöst oder T4 und TSH, sowie zusätzlich die Jodidaus&cheidung im zumindest ungünstig beeinflußt werden (Tabelle l). Urin herangezogen. Mehrfach ist auch die Frage aufgeworfen worden, inwieweit nach vergleichsweise kurzzeitiger Anwendung von Meßmethoden PVP.Jod-Präparaten von wenigen Tagen bis Wochen die Zur Bestimmung sehr geringer Jodidkonzentrarioncn im Serum Jodzufuhr verändert und möglicherweise eine Hypenhy- und Urin wurde eine automatische Conrinuous-flow-Mcthode mit »ose ausgelöst werden kann (3, 7, 9, 14, 15). Einerseits einer Nachweisgrenze von 0,4 nmol/1 angewandt (4). Die potenno«a es interessant zu wissen, ob PVP-Jod nach Anwen- metrische Bestimmung von Jodid im Seruni und Urin wurde mit dung am Menschen resorbiert wird, und andererseits, ob Hilfe einer ionenselektiven Elektrode (Orion Rescarch) durchge- °«sch. med. Wschr. 109 (1984), 1401-1404 01984 Georg Thieme Vertag Stuttgart • New York führt. Die Bestimmungen von T3, T« und TSH erfolgten radioimmunologisch mit RIA-Testbestecken (Henning, Berlin). Die Normalwene der bestimmten Parameter sind in Tabelle 2 angegeben. •.»T?"»"'» W-V^-^KS^f« - 1402 Glöbel u. a.: ]odresorptum aus PVP-Jod-Präparatw Tab. 1. Risiken erhöhter Jodzufuhr in Jodmangelgebieten aller Parameter entnommen. Soweit möglich, wurde der Urin als 24-h-Menge zwischen dem 0. und 15. Tag zur Bestimmung von Gesamtjod und Jodid gesammelt. Verwendet wurden Originalpackungen zu je 100 g Betaisodona» Vaginal-Gel mit jeweils 10 g PVP-Jod-Komplex mit 10% verfügbarem Jod. Die Meßergebnisse sind als Mittelwerte in Tabelle 3 angegeben. 1. diffuse Autoimmunprozesse in der Schilddrüse (Typ Morbus Basedow) 2. noduläre autonome Adenome der Schilddrüse 3. multiple autonome Mikroadenome (sogenannte diffuse Autonomie) 4. allergische Hautreaktionen auf Jod 5. Dermatitis herpetiformis Duhring Tab. 2. Normalwerte und relative Variationskoeffizienten der geprüften Parameter • relativer Variationskoeffizient Normalwerte (Saarland) T3 T, TSH Serum-J" Urin-J- 0,6 - 2.7 ng/ml (n - 850) 4,1 - 13.5(ig/dl (n =1510) 0,2 - 4 |iE/ml (n = 570) 0,01- 0.2|ig/dl (n-1780) 10 -100 iig/l (n =1230) 6,4% bei 7,6% bei 7,2% bei 8,5% bei 7,0% bei DMW 1984,109. Jg., Nr. 37 1.5 ng/ml 8,0 |ig/dl 2,5 (tE/ml 0.08 M/dl 10 |*g/l Untersuchungsablauf und Ergebnisse 'Vaginal-Gel. Mindestens 8 Tage vor Untersuchungsbeginn wurde eine Blutprobe entnommen und eine 24-hUrinprobe gesammelt mit dem Ziel, die Ausgangswerte im Blut und Urin zu bestimmen. Der Beginn der Untersuchung lag jeweils zwischen dem 9. und 13. Tag nach Beginn der letzten Menses. Jeweils an zehn aufeinanderfolgenden Tagen wurde eine Applikatorfüllung (~ 10 ml) Vaginal-Gel in liegender Stellung abends vor dem Schlafengehen tief in die Vagina eingeführt. Vor, während und nach Applikation wurde Blut zur Bestimmung Mund-Antisefftikum. Vor Versuchsbeginn wurde den Probanden Blut entnommen und der 24-h-Urin zur Bestimmung der Ausgangswerte in Urin und Serum (T3, T<, TSH, Serumjod, PBJ, Urinjodid) gesammelt. Hiernach wurde Betaisodona® Mund-Antiseptikum bei drei Gruppen von je fünf Personen bestimmungsgemäß angewandt. Gruppe A erhielt 9 ml unverdünnte Lösung, Gruppe B 9 ml verdünnt und Gruppe C f ml verdünnt zur Spülung des Mundraumes. Die Verdünnung erfolgte jeweils in 50 ml H;0 und wurde dreimal im Abstand von einer Stunde angewendet. Ab 2 Stunden nach der letzten Anwendung des MundAntiseptikums bis 48 Stunden wurde Urin gesammelt, und zwei Blutproben wurden zur erneuten Bestimmung der Funktionsparameter entnommen. Die erhaltenen Meßergebnisse im Urin beziehen sich jeweils auf eine 24h-Menge vor und auf zweimal 24 h nach Beginn der Studie. Angewandt wurden 120-ml-OriginaIpackungen des Betaisodona® Mund-Antiseptikums mit 7,5 g PVPJod-Komplex pro 100 ml und einem Gehalt von 10% verfügbarem Jod. Die Meßergebnisse sind in Tabelle 4 wiedergegeben. Flüssigseife. Vor Versuchsbeginn erfolgten die Blutentnahme und die Sammlung einer 24-h-Urinprobe zur Bestimmung der Ausgangsweite in Urin und Serum (TJ, T4, TSH, Serumjod, PBJ, Urinjodid). Danach wurden in Tab. 3. Mittelwerte und Standardabweichungen der peripheren Parameter des Jodstoffwechsels vor, während und nach Applikation von VaginalGel bei 20 Personen Probe 8 d vorher vor Appl. I.Tag 2. Tag 5. Tag 9. Tag 10. Tag 14. Tag 20. Tag 25. Tag 30. Tag 35. Tag J-SUF (iig/di] PBJ[ »ig/dl] T3[ng/ml] T,[Hg/di] s X s X s X s X s 0,24 0,19 0,1 0,11 8,0 8,0 2,1 2,1 1,39 1,38 0,26 0.28 9,3 9,1 2,0 2,1 0,59 0,59 0,47 0,55 3,2 3,1 1,8 1.25 27 29 1,49 1,55 0,40 0.46 9,1 9.2 2,4 1,9 .! 0,83 0,73 1,0 0.74 1.2 0.46 0.28 0,43 0,26 0.85 0,34 0,14 0,47 0,25 11,5 11.5 9,3 9,1 7,9 1,54 1,33 1,39 1,24 1,23 0.29 0,12 0.15 0,22 0,16 9,3 11,5 11.2 9,8 11,1 2,0 1,5 1,5 3,2 3,2 0,80 0,37 0,39 0,54 0,51 0,94 0,09 0,17 0,15 0,14 JUftig/d] J-U(M/d] 9. s X s X 74 69 2290 3830 4090 6590 3200 260 170 110 96 91 22 23 6140 6070 1080 11660 7540 220 105 31 26 28 70 66 735 1120 1900 2400 1250 185 155 110 105 — 22 22 1360 1450 4780 4350 2750 190 84 29 7 — 23 18 2.8 1,6 1,8 2,4 3,8 TSH hliE/ml] JU = Gesamtjod im Urin. J- U = Jodid im Urin (potentiometrisch), J- SUF = Jodid im Ultrafiltrat des Serums, PBJ ' Gesamtjod im Serum, Ta = Trijodthyronin im Serum, T4 ° Thyroxin im Serum, TSH = schilddrüsenstimulierendes Hormon im Serum Glöbelu.a.:JodresoTlitionausPVP-}oti-Präfiaraten DMT l9S4.109.Jg.. Nr. 37 1403 T« 4 Mittelwerte und Standardabweichungen der peripheren Parameter des Jodstoffwechsels vor und nach Applikation von Mundtebseotikum bei 15 Personen und Flüssigseife bei 20 Personen. Abkürzungen wie in Tab. 3 JU(u^g/d] Probe J-UIl*8/d] J-SUF li*g/di] PBJ((ig/dl] Ta[nB/ml] T,l|i)fl/dl] s X s X s X s X s X 83 650 265 17 135 90 72 250 180 14 77 80 0,26 1,4 0,42 0,09 0.35 0,19 6,5 20 11,5 1,9 4,5 4,2 1.28 1.36 1.24 0,19 0.18 0,13 7,8 8.2 8.2 GfuppeB 1 '!" 72 2 550 3 260 9 135 41 65 290 130 9 86 22 0,24 1,2 0,74 0,04 0,3 0,29 6,3 16 12 1,3 4,0 3,1 1,46 1,46 1,47 0,34 0,21 0,40 76 340 130 18 65 40 70 140 89 16 27 5 0,22 0,90 0,44 0,08 0,16 0.06 6,4 13 8.2 1,4 2,5 2.8 1.24 1,36 1,32 77 270 110 48 110 77 71 180 100 44 65 78 0,45 0,97 0,69 0.18 0,69 0,24 5,4 6,5 5.8 1,3 1,8 1,6 1,58 1,65 1.64 X TSH[|,tf/ml] X s 1.7 1,3 1,5 0,45 0,43 0,52 0,16 0,15 0,12 8,7 9,2 9,1 1,7 1,9 1,3 0,46 0,52 0,53 0,21 0,22 0,20 0.09 0,17 0,16 8.2 8.4 8,4 1,6 1,5 1,4 0,53 0,50 0,46 0,19 0,17 0,07 0,42 0,50 0,51 8.2 8.3 8.0 1,1 1,2 1,2 0,76 0,79 0,81 1,0 0.88 0,71 Vhinö-AnUsef.otikum' GnwpeAl 2 3 Gruppe C 1 2 3 FlussigseHe' * Probe l 2 3 • Probe 1 = vor Anwendung, Probe 2 = 2 Stunden nach der letzten Anwendung, Probe 3 = 24 Stunden nach der letzten Anwendung •• Probe 1 = vor Anwendung, Probe 2 = 5 Stunden nach Anwendung, Probe 3 = 24 Stunden nach Anwendung halbstündigem Abstand zehnmal die Hände und Unter- Jod im Organismus abgeschätzt werden. Sie liegt bei arme mit Flüssigseife gewaschen. Auf Hände und Unter- etwa 2 Tagen. Weiterhin kann das Verteilungsvolumen arme wurden nach Anfeuchten mit Wasser etwa 10 ml des Gesamt-Jod näherungsweise ermittelt werden, wenn Flussigseife bis zur Schaumbildung verrieben. Nach IVi man annimmt, daß nach 9 Tagen Resorption und AusMinuten wurde die Seife unter fließendem Wasser abge- scheidung nahezu im Gleichgewicht sind. Zu diesem »püli. Nach der letzten Waschung und am folgenden Tag Zeitpunkt wurden täglich im Mittel 4500 u.g ausgeschiewurde der Urin der Probanden gesammelt und eine Blut- den, was 32% des im Organismus vorhandenen Gesamtprobe zur erneuten Bestimmung der Funktionsparameter Jod entspricht. Setzt man demnach 14,00 mg Gesamtentnommen. Die erhaltenen Meßergebrusse im Urin Jod als Pool ein und vergleicht es mit dem PBJ von 290 beziehen sich jeweils auf eine 24-h-Menge vor und auf Hg/l am neunten Tag, so erhält man ein Verteilungsvoluzweimal 24 h nach Beginn der Studie. Zur Anwendung men von 48 l. Da es sich in den drei Studien «m die kamen 120-ml-Originalpackungen der Flüssigseife mit gleiche Grundsubstanz PVP-Jod handelt, gelten diese ".5 g PVP-Jod-Komplex pro 100 ml und einem Gehalt Überlegungen auch für das Mund-Antiseptikum und die von 10% verfügbarem Jod. Die Meßergebnisse sind als Flüssigseife. Von der ausgeschiedenen Jodmenge besteht der überMittelwerte in der Tabelle 4 angegeben. wiegende Anteil (> 75%) aus organisch gebundenem Jod. Das geht aus Messungen hervor, die mit einer Diskussion selektiv jodidempfindlichen Elektrode durchgefühlt wur\agmal-Gel. Die Messung von Gesamtjod im Serum und den. Daraus leitet sich eine Jodzufuhr für den OrganisUrin ergab einen signifikanten Anstieg nach Applikation von Vaginal-Gel. Aus den Mittelwerten vor, während mus von l mg pro Tag ab (Tabelle 5). und nach der PVP-Jod-Applikarion in Tabelle 3 läßt sich die resorbierte Menge abschätzen. Trägt man die täglich im Urin ausgeschiedene Jodmenge als Funktion der Zeit auf und berücksichtigt, daß täglich jeweils gleich viel PVP-Jod appliziert wurde, so kann sowohl aus dem Anstieg der ausgeschiedenen Menge nach Beginn als auch aus dem Absinken der »usgeschiedenen Menge nach Absetzen der Applikation •i" Vaginal-Gel die biologische Halbwertzeit des PVP- Mund-Antiseptikum. Die Messung von Gesamtjod im Serum und Urin ergab einen deutlichen Anstieg nach Applikation des Mund-Antiseptikums. Aus den Zahlenwerten vor und nach der PVP-Jod-Applikation in Tabelle 4 läßt sich die resorbierte Menge abschätzen, wenn man wie bei Vaginal-Gel annimmt, daß innerhalb der ersten zwei Tage nach der Applikation etwa 50% des resorbierten Jod wieder ausgeschieden werden. Nach Subtraktion der Ausgangsweite erhält man dann als resorbierte 1404 Glöbel u. a.: Jodresorption aus PVP-jod-Präpwaten Tab. 5. Vergleich der applizierten Jodmenge mit dem resorbierten Anteil Gesamtjod und Jodid Präparat Mund-Antiseptikum Gruppe A Gruppe B Gruppe C Vaginal-Gel Flüsqigseife appliziarte resorbierte Menge Jodmenge Gesamtjod Jodid [mg] (mgl (mal 203 203 68 600 750 1.48 1,34 0,63 45.00 0.46 0,28 0.28 0,09 12,00 0.09 Gesamtjodmenge die in Tabelle 5 angegebenen Zahlenwerte. Die Meßergebnisse, die mit Hilfe der ionenselektiven Elektrode im Urin erhalten wurden, zeigen, daß nur ein Teil des im Urin ausgeschiedenen Jods Jodid ist. Flüssigseife. Die Messung von Gesamtjod im Serum und Urin ergab einen signifikanten Anstieg nach Applikation der Flüssigseife. Aus den Mittelwerten vor und nach PVP-Jod-Applikation in Tabelle 4 läßt sich die resorbierte Menge abschätzen, wenn man auch hier annimmt, daß innerhalb der ersten zwei Tage nach der Applikation etwa 50% des resorbierten Jod wieder ausgeschieden werden. Nach Subtraktion der Ausgangswerte erhält man dann etwa 232 ug zusätzlich ausgeschiedenes Jod, entsprechend 464 ug resorbiertem Jod. Daraus leitet sich eine Gesamtjodzufuhr für den Organismus, bezogen auf die appliziene Menge, von weniger als 45 ug pro Waschung ab. Die Meßergebnisse, die mit Hilfe einer ionenselektiven Elektrode im frischen Urin erhalten wurden, zeigen, daß wahrscheinlich auch hier nur ein geringer Prozentsatz (< 25%) des resorbierten und auch ausgeschiedenen Jods wirklich Jodid ist. Der überwiegende Anteil (> 75%) dürfte wahrscheinlich aus organisch gebundenem Jod bestehen (Tabelle 5). DMW 1984.109. fg., Nr. 37 Variationsbereich der Jodzufuhr bei einem Schilddrüsengesunden wahrscheinlich nicht erzeugt werden kann. Es bedarf wohl für die Hypcrthyreose einer Prädisposition, da das Jod nur als auslösender Faktor zu verstehen ist. Das autonome Gewebe der Schilddrüse wird in solchen Fällen vor der Erhöhung der Jodzufuhr durch den bestehenden Jodmangel daran gehindert, eine hypenhyreote Stoffwechsellage zu erzeugen, da nicht genügend Jod vorhanden ist, um überschüssige Mengen an Schilddrüsenhormon zu synthetisieren. Die zugefübrten Jodmengen reichen andererseits wohl nicht aus, um den WolffChaikoff-Effekt hervorzurufen, in dessen Verlauf die gestörte Schilddrüsenhormonsynthese zu einer Hypothyreose führt. Literatur (1) Drill, B.: Phannacology in Mediane (Macmilbn: New York 1955). (2) Fühner, H.: Medizinische Toxikologie (Thieme: Leipzig 1943). (3) Glöbel, B., H. Glöbd, H. Muh, E. Oberhamen: Die Schilddrüsenfunknon bei normalem und erhöhtem Jodallgebot als Grundlage für die Abschätzung des Riiikos bei der Verwendung von Jodidtabletten im Strahlenschutz. Zjvüschutzforsdumg 12 (Onng: Bonn 1981). (4) Glöbel, B.: Jodbefammung in Plasma und biologischen Flüssigkeiten im nmol/1Bereich mittels Autoanalyfer. Z. klin. 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Glöbel T4 und TSH im Serum wurden zu keinem Zeitpunkt Abteilung für Nulcleanncdizin und Medizinische Physik über- oder unterschritten. Diese Ergebnisse lassen den Universität des Saarlandes Schluß zu, daß eine Hyper- oder Hypothyreose in diesem 6650 Homburg (Saar) UF <jt-- - -^ U^f •V» •» • • 4-TpfJ' '"^y^i :swy-^-' ^