SAMSTAG/SONNTAG, 26./27. JULI 2014 Gesund Vereinzelt reagieren Menschen auch auf das Gift einer harmlosen Quallenart mit allergischen Reaktionen. Dr. Peter Komericki, Universitätshautklinik Graz Urlaub, Meer und Quallen Baden endet für Tausende Urlauber jährlich mit schmerzhaften Begegnungen. Immer häufiger melden Mittelmeerländer Quallenplagen an ihren Stränden. Vor allem Spanien und Italien sind in den letzten Jahren verstärkt betroffen. Erst im Juni ist vor Sizilien eine Massenansammlung der Tiere gesichtet worden. Es ist bekannt, dass die Gründe dafür Überfischung und Klimaveränderung sind. „Die meisten Begegnungen mit einer Qualle sind harmlos“, erklärt Privatdozent Dr. Peter Komericki von der Klinischen Abteilung für Umweltdermatologie und Venerologie der Universitätshautklinik Graz. Es geht allerdings auch anders. Deshalb sollten Urlauber nach einem solchen unliebsamen Rendezvous wissen, was zu tun ist. Teil G Aids-Experten: Heilung noch nicht in Sicht Neues Wissen rund um den Knochenkrebs MELBOURNE. Ernüchternde Nachricht für rund 35 Millionen HIV-infizierte Menschen: Eine Heilung ist trotz großer Fortschritte in der Medizin nicht in Sicht. „Das wird noch viele, viele Jahre dauern“, sagte Aids-Experte Steven Deeks von der Universität von Kalifornien auf der Welt-Aids-Konferenz in Melbourne. Unabhängig davon mache aber die Forschung große Fortschritte. WIEN. In einer weltweit einzigartigen Studie haben Forscher der MedUni Wien, der TU Wien und des LudwigBoltzmann-Instituts die Verteilung von Spurenelementen im Gewebe von Knochentumoren untersucht. Ergebnis: Im Tumorgewebe gibt es eine erhöhte Konzentration von Spurenelementen. Das könnte ein Ansatz zur Entwicklung zielgerichteter Therapien bei Knochenkrebs sein. Gastkommentar Hans Concin Lautlose Gefahr PLAGEGEISTER. Allergische Reaktionen In Europa trifft man in Küstennähe meist auf die Feuerqualle und nur selten auf lebensgefährliche Arten wie die Portugiesische Galeere. Auch ein Zusammentreffen mit einer Würfelqualle kann tödlich enden. „Diese ist vor allem in Australien und Thailand heimisch“, so Peter Komericki. Vereinzelt reagieren Menschen aber auch auf den Biss und das Gift einer harmlosen Quallenart mit einer heftigen allergischen Reaktion, die lebensbedrohlich sein kann. „Ein Kontakt mit den durchscheinenden Nesseltieren ist nur schwer zu verhindern, da man sie im Wasser fast nicht erkennen kann und oft schon eine Quallen sind eigentlich sehr hübsch anzusehen, die Tierchen können allerdings auch ganz schön bissig sein. kurze Berührung der langen Tentakel ausreicht, um einen brennenden Schmerz auszulösen“, gibt der Allergologe zu bedenken. Und: Auch an den Strand gespülte tote Tiere können noch Hautläsionen hervorrufen. Schmerzende Nesselzellen An den Fangarmen sitzen nämlich unzählige Nesselzellen (Cnidozyten). Bei Berührung platzen diese auf, und es schießt ein Gift heraus, das auf der Haut mehr oder weniger stark brennt, ähnlich wie beim Kontakt mit Brennnesseln. Die Folgen sind neben dem Schmerz meist Hautrötungen oder juckende Ausschläge mit Blasenbildungen und Schwellungen. Die Wirkung ist mit einer leichten Verbrennung zu vergleichen. Vereinzelt gehen die Wun- den aber auch tiefer und es können sogar Narben zurückbleiben, wenn die Stelle unbehandelt bleibt. Das Gift einiger weniger Arten kann Atembeschwerden, Brechreiz oder einen Kreislaufkollaps verursachen. Was tun nach einer Quallen-Begegnung? » Die wichtigste Regel lautet: Keine Panik, sondern sofort ruhig zum Strand zurückschwimmen. Schlagen Sie wild um sich, kann das zu einem weiteren Kontakt mit der Qualle und dadurch größeren Verletzungen führen. » Untersuchen Sie die betroffene Stelle, berühren Sie die Haut aber nicht mit der bloßen Hand. Darauf befinden sich noch etliche nicht zerplatzte Nesselzellen. Spülen Sie die Haut gründlich mit Meerwasser ab (nicht mit Süßwasser), so werden die haften gebliebenen Tentakel und Nesselzellen entfernt. Mit Essigwasser lassen sich die letzten Nesselzellen ebenfalls gut entfernen. Alternativ kann man die betroffene Stelle mit trockenem Sand bedecken, diesen weiter eintrocknen lassen und die Sandschicht dann vorsichtig abschaben. » Danach ist es wichtig, viel Wasser zu trinken und die Haut mit Eis zu kühlen. Es empfiehlt sich ein Quallen-Gel in die Reiseapotheke zu packen. Es trägt zur Linderung der Beschwerden bei. Einfach mehrmals täglich dünn und vorsichtig auftragen, aber nicht zu stark einmassieren. Sollte das nicht ausreichen, können Kortisoncremen Abhilfe schaffen. » Kleinere Rötungen und anhaltender Juckreiz sind normal. Kommt es zu Atembeschwerden, Brechreiz, einem drohenden Kreislaufzusammenbruch oder verstärken sich die Beschwerden, suchen Sie sofort einen Arzt auf, um einen toxischen oder allergischen Schock zu verhindern. Das Gleiche gilt, wenn die Augen in Kontakt mit einer Qualle gekommen sind. Im Normalfall ist die Wunde allerdings nach ein paar Tagen verheilt. Das Herz pumpt mit jedem Schlag unter Druck das Blut in unsere Adern. Wir nennen das den systolischen Blutdruck. Zwischen zwei Herzschlägen fällt der Blutdruck ab, wir nennen das den diastolischen Druck. Mit diesen zwei Zahlen ist der Blutdruck definiert und liegt mit 119/79 oder darunter im Normbereich, 140/90 oder darüber ist ein Bluthochdruck. Als Vorstufe zum Bluthochdruck gelten systolische Werte zwischen 120 und 139 bzw. diastolisch von 80 bis 89. Neben Blutzucker und Cholesterin ist der erhöhte Blutdruck wahrscheinlich der gefährlichste messbare Einzelfaktor für die Langzeitgesundheit. Die Möglichkeit, schon in sehr jungen Jahren mit automatischen Geräten eine Blutdruckerhöhung frühzeitig zu erkennen und relativ einfach dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist eine große Chance für die Erhaltung der persönlichen Gesundheit und birgt zusätzlich für das Gesundheitswesen ein großes Einsparungspotenzial. Eine leichtgradige Blutdruckerhöhung ist in den meisten Fällen mit einfachen Maßnahmen korrigierbar. Arzt und Ernährungsberaterin unterstützen Sie gerne. Häufig besteht eine familiäre Neigung. An erster Stelle der Therapie stehen diätetische Maßnahmen, vor allem eine drastische Reduktion der Kochsalzaufnahme. Unterstützend wirkt eine gesunde Ernährung, die arm ist an gesättigten Fettsäuren, Cholesterin und Gesamtfett und viel Obst, Gemüse sowie fettarme Milchprodukte beinhaltet. Günstig sind auch Vollkornprodukte, Fisch, Geflügel und Nüsse, reduziert werden sollten rotes Fleisch, Süßigkeiten und gesüßte Getränke. Bewegung hat ebenfalls einen günstigen Einfluss auf den Blutdruck. Rauchen ist ungünstig, und Alkohol sollte nur mäßig genossen werden. Ein hoher Blutdruck wirkt sich auf alle Arterien im Körper ungünstig aus. Je früher der Bluthochdruck beginnt, umso gefährlicher ist er, im höchsten Alter hat er nur noch eine geringe Bedeutung. Fragen Sie Ihre Eltern, wenn möglich auch alle vier Großeltern, ob bei ihnen ein Bluthochdruck bekannt oder ein Hirnschlag aufgetreten ist. Diese häufigste und schrecklichste Komplikation hat oft verheerende Langzeitfolgen. Auch das Herz leidet unter dem hohen Blutdruck, es muss mit erhöhtem Druck pumpen, was häufig zu Herzschwäche und Herzinfarkt führt. Viele andere Organe werden durch einen Bluthochdruck geschädigt, von der Niere über die Augen bis hin zu Potenzproblemen bei Männern. Eine besondere Situation ist bei Frauen gegeben. Nach Jahrzehnten mit niedrigem Blutdruck steigt um den Wechsel der Blutdruck häufig völlig überraschend an. Neben hormonellen Veränderungen spielt bei 50- bis 64-Jährigen auch die Akzeptanz im engeren sozialen Netz eine Rolle. Ein modernes automatisches Blutdruckgerät gehört in jeden Haushalt. [email protected] Prim. a. D. Dr. Hans Concin, Leiter Stabstelle Datenmanagement, Wissenschaft und Vorarlberger Krebsregister aks gesundheit GmbH. Die VN geben Gastkommentatoren Raum, ihre persönliche Meinung zu äußern. Sie muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Vorarlberger Forschung liegt im Spitzenfeld Sportliche Unternehmen sind wieder gefordert Jetzt kommt neuerlich Bewegung in die heimische Firmenlandschaft. Am 19. September wird auf dem Dornbirner Messegelände der 4. Vorarlberger Firmenlauf gestartet. Verschiedenste Team-Bewerbe warten auf sportliche Arbeitnehmer und ebensolche Arbeitgeber. Gute Nachrichten gibt es auch für alle Teamkapitäne: Bei Anmeldung bis 31. Juli 2014 profitiert die Mannschaft von vergünstigten Anmeldegebühren. Weitere Infos unter www.b4run.at FOTO: VN/STEURER FELDKIRCH. Die Vorarlberger Diabetesforschung agiert weiterhin im Spitzenfeld der Weltelite und ist auch führend im Bereich der österreichischen Diabetologie. Beim amerikanischen Diabeteskongress, der im Juni in San Francisco stattfand, wurden 16 Vorträge aus Österreich zugelassen. Allein 11 davon steuerte das VIVIT-Institut bei, wobei zwei Vorträge besonders prominent positioniert waren. Als thematische Höhepunkte erwiesen sich: » Der Blutzucker ist bei Frauen noch wichtiger für das Herz als bei Männern, diese genderorientierte Forschung wird besonders anerkannt. » Eine leichte Nierenschädigung sagt Herzkrankheiten bei Diabetes voraus. » Das Fettgewebshormon „Chemerin“ wurde als neuer Risikofaktor entdeckt. Dozent Christoph Säly erhielt als Referent einmal mehr Bestnoten.