Indien - Entwicklungs-, Schwellen- oder - Freiherr-vom-Stein

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2012
Indien- Entwicklungs-, Schwellen
oder Industrieland?
Freiherr- vom- Stein- Schule
Hessisch Lichtenau
Fach : Erdkunde
Lehrer : Herr Schmidt
von Alisa Krause
14.02.2012
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort ..................................................................................................... 2
2. Indien- eine Einführung .............................................................................. 3
3. Definition der Entwicklungsstände - was ist was? ........................................ 4
4. Demographischer Übergang ........................................................................ 5
5. Merkmale der verschiedenen Entwicklungsstände........................................ 8
5.1 Entwicklungsland .................................................................................. 8
5.2 Schwellenland ....................................................................................... 9
5.3 Industrieland ....................................................................................... 10
6. Beschreibung Indien ................................................................................. 12
6.1 Naturräumliche Voraussetzungen Indiens ............................................ 12
6.2 Die Wirtschaft Indiens ......................................................................... 14
6.3 soziale Aspekte Indiens ........................................................................ 17
7. Fazit......................................................................................................... 19
8. Nachwort ................................................................................................. 21
9. Literaturverzeichnis .................................................................................. 22
10. Verzeichnis anderer Quellen ................................................................... 22
11. Abbildungsverzeichnis ............................................................................ 24
1
1. Vorwort
Die
vorliegende
Jahresarbeit
beschäftigt
sich
mit
dem
Thema:
"Indien- Entwicklungs-, Schwellen oder Industrieland?" Ziel dieser Jahresarbeit ist es, Indien
unter den naturräumlichen-, wirtschaftlichen- und
sozialen Aspekten einzuordnen.
Dazu mussten Literatur und verschiedene Quellen des Internets hinzugezogen werden, um
viele Informationen des Themas zu erhalten.
Zunächst werde ich das Land Indien vorstellen, anschließend werde ich die einzelnen
Merkmale der Entwicklungsstände erläutern und Indien schließlich, anhand der erläuterten
Merkmale, einordnen.
Ich habe mir das Thema ausgesucht, da Indien ein kulturell ganz anderes Land ist als
Deutschland. Hinzu kommt, dass Indien das siebt Größte Land der Welt ist. Somit ist Indien
vielseitig an Kultur, Sprache und Ethnien. Außerdem ist bekannt, dass Indien zu den
wirtschaftlichen Aufsteigern gehört. Trotz alledem bestehen Defizite, die ich mit dieser
Jahresarbeit gerne herausfiltern möchte.
Ich hoffe, ich kann durch diese Jahresarbeit einen Überblick über die Lage Indiens schaffen.
2
2. Indien- eine Einführung
die Flagge Indiens1
Indien ist eine Bundesrepublik die aus 28 Bundesstaaten gebildet und von weiteren sieben
Gebieten umfasst wird. An der Einwohnerzahl gemessen, die bei rund 1,2 Milliarden
Einwohner liegt, gilt Indien als die größte Demokratie der Welt. Die Demokratie ist die
Voraussetzung, den verschiedenen Bevölkerungsgruppen die Chance zu geben, sich zu
repräsentieren. Denn Indien ist bunt und vielfältig in Sprache, Ethnien, Wertvorstellungen und
in Naturräumen.
Selbst die benachteiligten Gruppen, die sogenannten "Kastenlosen", die sich selbst als
Unterdrückte sehen, sollen den Weg in die Mitte finden, zu Bildung, Wohlstand und
Selbstbewusstsein. "Diese lebenswichtige Balance zwischen den vielen Interessengruppen zu
finden, ist die grundsätzliche Loyalität von Minderheit für das Staatswesen."
2 3
Des Weiteren ist Indien, neben China, der wirtschaftliche Aufsteiger in den vergangenen
Jahren.
Doch neben den Entwicklungsfortschritten gibt es einen Großteil der Bevölkerung, der nichts
von dem Glanz Indiens hat. Drei von vier Indern sind arm und leben von weniger als 2 USDollar am Tag. Auch die Selbstmordrate von Baumwollbauern ist gravierend hoch.
Des
Weiteren
werden die
Ressourcen
in
höchster
Geschwindigkeit
verbraucht.
Dennoch sind kleine Erfolge zu sehen, da z.B. die Stadt Delih durch eine Umstellung der
Motor- Rikschas auf Erdgas als Treibstoff zu einer verbesserten Luftqualität gesorgt hat.
Wichtig für Indien ist ebenfalls, den außenpolitischen Konflikt mit China und Pakistan wieder
in Zusammenklang zu bringen. Innenpolitisch sollten Religionen in Balance gehalten und der
Unterschied zwischen arm und reich ausgeglichen werden.
1
Abb. 1 http://www.nationalflaggen.de/media/flags/flagge-indien.gif
Vgl. http://www.bpb.de/themen/8CXK5W,1,0,Indien_%96_eine_Einf%FChrung.htm
3
http://www.bpb.de/themen/8CXK5W,1,0,Indien_%96_eine_Einf%FChrung.html
2
3
Indien beruht auf Einheit und Vielfalt. Die Gesellschaft ist jung, bildungsinteressiert,
engagiert, karrierebewusst und stolz auf solch einen Staat.
4
3. Definition der Entwicklungsstände - was ist was?
Entwicklungsland
Ein Entwicklungsland ist ein Land, dessen wirtschaftlicher Wohlstand geringer ist, als in
einem Industrieland.
Früher wurde ein Entwicklungsland diskriminierend als ein "unterentwickeltes Land"
bezeichnet.
5
Schwellenland
Ein Schwellenland gehört nicht mehr zu den armen Entwicklungsnationen, jedoch auch nicht
zu den reichen Industrienationen. Ein Schwellenland steht an der Schwelle, sich zu einer
Industrienation zu entwickeln.
6
Industrieland
Ein Industrieland ist genau das Gegenteil eines Entwicklungslandes. Es ist ein technisch hoch
entwickelter Staat und hat eine eigene industrielle Produktion von Gütern. 7
4
Vgl. http://liportal.inwent.org/indien.html
Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Indien
Vgl. http://www.bpb.de/themen/8CXK5W,1,0,Indien_%96_eine_Einf%FChrung.html
5
Vgl. http://www.muetzchen.de/referate/entwland/entwiland.html
Vgl. http://www.manuel-friedrich.de/ab/GEO046.pdf
6
Vgl. http://www.hanisauland.de/lexikon/s/schwellenland.html
7
Vgl. http://www.vimentis.ch/d/lexikon/171/Industrieland.html
Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Industriestaat
4
4. Demographischer Übergang
Prozess des demographischen Übergangs8
Die Ausgangssituation des demographischen Übergangs ist eine hohe Geburten- und
Sterberate. Das Endstadium einer modernen Gesellschaft ist eine niedrige Geburten- und
Sterberate. Diesen Transformationsprozess nennt man den demographischen Übergang.
Den demographischen Übergang kann man in ein Fünf-Phasen-Modell einteilen. 9
1.) Prätransformative Phase (Vorbereitung)
In dieser Phase sind die Geburten- und Sterbeziffern sehr hoch. Durch eine niedrige
Lebenserwartung kommt es zu Schwankungen der Sterblichkeit oder sogar zu einem
Bevölkerungsrückgang. 10
8
Abb. 2 http://www2.klett.de/sixcms/media.php/76/demographischer_ueber.jpg
Vgl.
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www2.klett.de/sixcms/media.php/76/demographischer_ue
ber.jpg&imgrefurl=http://www.klett.de/sixcms/list.php%3Fpage%3Dinfothek_artikel%26extra%3DH
aack%252520WeltatlasEXTRA%26artikel_id%3D85652%26inhalt%3DAsien&usg=__ZxPf8jkMvHTJZDeQ9cDCY6vja80=
&h=290&w=500&sz=19&hl=de
&start=0&zoom=1&tbnid=sgMv68ulu_7ssM:&tbnh=133&tbnw=230&ei=yp0RT4KPEI6wtAbyxYQ7
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hovh=171&hovw=295&tx=204&ty=164&sig=103472765506317876320&page=1&ndsp=10&ved=1t:
429,r:7,s:0
10
Vgl. Fußnote 9
5
9
2.) Prätransformative Phase (Einleitung)
Durch die gesellschaftliche Modernisierung sinkt die Sterberate wohingegen die
Lebenserwartung steigt. Dadurch kommt es wieder zu einem Bevölkerungswachstum. 11
3.) Mitteltransformative Phase (Umschwung)
Dies ist die Hochphase des Bevölkerungswachstums. Diese ist geprägt von einem Rückgang
der Sterblichkeit und einer erstmals sinkenden Geburtenrate. 12
4.) Spättransformative Phase (Einlenken)
Durch die drastisch sinkenden Geburtenzahlen und die kaum noch sinkende Sterberate wächst
die Bevölkerung kaum noch. Im Idealfall sollte es ein Gleichgewicht zwischen Fruchtbarkeit
und Sterblichkeit geben. 13
5.) Posttransformative Phase (Ausklingen)
In einigen Industrieländern liegt die Geburtenrate unter den Sterbeziffern, da immer weniger
Kinder geboren werden. Die Folge ist eine sinkende Bevölkerungszahl. Diese kann nur durch
stärkere Zuwanderung ausgeglichen werden. 14
Verlauf des demographischen Übergang in den Industriestaaten
Die beginnende Industrialisierung in Europa ließ die Sterblichkeit zurück gehen. Der
demographische Übergang begann aber auch dort, wo der Modernisierungsprozess einsetzte.
Je später die Industrialisierung einsetzt, umso schneller kommt es zu einem demographischen
Übergang.
11
Vgl. Fußnote 4
Vgl.
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www2.klett.de/sixcms/media.php/76/demographischer_ue
ber.jpg&imgrefurl=http://www.klett.de/sixcms/list.php%3Fpage%3Dinfothek_artikel%26extra%3DH
aack%252520WeltatlasEXTRA%26artikel_id%3D85652%26inhalt%3DAsien&usg=__ZxPf8jkMvHTJZDeQ9cDCY6vja80=
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20&page=1&ndsp=10&ved=1t:429,r:7,s:0
13
Vgl. Fußnote 7
14
Vgl. Fußnote 7
6
12
Gründe für die geringen Sterbeziffern liegen in den verbesserten hygienischen Bedingungen
und den verbesserten Wohnverhältnissen, in den Fortschritten der Medizin, in der Verteilung
verschiedener Lebensmittel, zum Beispiel durch den Bahnverkehr, und der verbesserten
Ernährungsbasis. 15
In den Industriestaaten, Europa, Nordamerika und Australien wuchs die Bevölkerung stärker
an als in anderen Ländern. Nach 1950 war das Bevölkerungswachstum dann nur noch gering,
da die Menschen meist Ehe- und Kinderlos blieben.
Alle Industriestaaten befinden sich in der vierten oder in der fünften Phase. Die Bevölkerung
wird vielleicht sogar noch weiter schrumpfen, was in Teilen Osteuropas schon zu beobachten
ist. 16
Verlauf des demographischen Übergang in den Entwicklungsstaaten
Der reale Verlauf des demographischen Wandels weicht in einigen Ländern von dem Modell
ab. Die Transformation hat zwischen Ende des 19. - und Anfang des 20. Jahrhunderts
begonnen. Die Verdienste des medizinischen Fortschritts in den Industriestaaten konnten
importiert werden, sodass die Kindersterblichkeit in den Entwicklungsstaaten abnahm. Auch
Seuchen
und
Epidemien
konnten
bekämpft
werden.
Die
chemischen
Schädlingsbekämpfungsmittel sorgten für eine verbesserte Versorgungssituation der
Nahrungsmittel. 17
Die Frauen in den Entwicklungsländern brachten ca. sechs bis zehn Kinder zur Welt. Diese
hohe Kinderzahl kam durch die fehlenden Verhütungsmittel zu Stande. Außerdem diente der
Nachwuchs der Einkommenssicherung. Die hohen Geburtenraten und niedrigen Sterbeziffern
führen zu einer starken Zunahme der Bevölkerung. Es kam zu einer Bevölkerungsexplosion.
15
Vgl. Fußnote 7
Vgl. Fußnote7
17
Vgl.
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www2.klett.de/sixcms/media.php/76/demographischer_ue
ber.jpg&imgrefurl=http://www.klett.de/sixcms/list.php%3Fpage%3Dinfothek_artikel%26extra%3DH
aack%252520WeltatlasEXTRA%26artikel_id%3D85652%26inhalt%3DAsien&usg=__ZxPf8jkMvHTJZDeQ9cDCY6vja80=
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20&page=1&ndsp=10&ved=1t:429,r:7,s:0
7
16
Die meisten Entwicklungsländer befinden sich in der dritten oder vierten Phase. Teile Afrikas
befindet sich teilweise auch erst in der zweiten Phase. Die Bevölkerungsreichsten Länder sind
China und Indien mit mehr als eine Milliarden Einwohner. 18
5. Merkmale der verschiedenen Entwicklungsstände
5.1 Entwic klungsland
Die Merkmale eines Entwicklungslandes lassen sich von mehreren Blickwinkeln aus
betrachten. Vor allem lassen sich die Merkmale in wirtschaftlich, politisch, sozial und
demografisch einteilen
Die wirtschaftlichen Merkmale beziehen sich auf die hohen Inflationsraten, ein stagnierendes
bzw. kein Wirtschaftswachstum und eine hohe Auslandsverschuldung.
Die hohe
Arbeitslosigkeit führt zu einem geringen Pro-Kopf-Einkommen. Das Bruttosozialprodukt
(BSP) besteht vor allem aus einem hohen Anteil der Landwirtschaft. Es ist ebenfalls eine
unzureichende Kapitalbindung vorhanden, sowie eine ungleiche Besitzverteilung, sodass ein
hoher Anteil der Bevölkerung an der Armutsschwelle lebt. Abschließend bringt das
wirtschaftliche Merkmal eines Entwicklungslandes eine einseitige Exportstruktur, vor allem
landwirtschaftlicher Produkte
Handelsbilanz.
und
Rohstoffe
zum
Vorschein,
wie eine
negative
19
Aus politischer Sicht ist im Zuge der Merkmale eines Entwicklungslandes zu sagen, dass
keine Demokratie sondern eine diktaturähnliche Staatsform herrscht. Demnach gibt es auch
keine demokratischen Traditionen. Hinzu kommt eine politische Instabilität durch mangelnde
politische Umsetzungsfähigkeit und eine fehlende Sicherung von Menschenrechten. 20
In einem Entwicklungsland gibt es keine Altersvorsorge und keine sozialen Leistungen. Ein
Großteil der Bevölkerung hat traditionelle Verhaltensweisen, die gleichzeitig ihre Lebensform
wiederspiegelt. Durch einen niedrigen Bildungsstand, der ebenfalls in den demografischen
Merkmalen aufgegriffen wird, besteht eine hohe Analphabeten-Rate.
18
Vgl. Fußnote 12
Vgl. http://www.referate10.com/referate/Geographie/23/Merkmale-von-Entwicklungslandernreon.php
Vgl. http://www.wiwi.unimuenster.de/09/download/lehre/iwb_entwicklungspolitik/0506ws/Merkmale.pdf
20
Vgl. http://www.referate10.com/referate/Geographie/23/Merkmale-von-Entwicklungslandernreon.php
Vgl. www.weber-website.de/index.php?download=elmerkmale.pdf
19
8
Wie schon bei den wirtschaftlichen Merkmalen erwähnt, lebt ein Großteil der Bevölkerung an
der Armutsschwelle und hat aufgrund der ungenügenden Ernährung eine geringe Kalorienund Proteinaufnahme pro Tag. Ein weiteres Merkmal sind die regionalen Disparitäten, was
auf die mangelnde politische Umsetzungsfähigkeit eines Entwicklungslandes zurückführt. 21
Demografische Merkmale eines Entwicklungslandes sind vor allem die hohen Geburtenraten,
die zu einem hohen Bevölkerungswachstum führen. Zugleich sind die Lebenserwartungen
sehr gering und der Bildungsstand äußerst niedrig. In Entwicklungsländern gibt es eine
grenzüberschreitende Migration und eine unkontrollierte Binnenmigration. 22
5.2 Schwellenland
Schwellenländer werden im Englischen "Newly industrializing countries", kurz NIC, genannt.
Durch ihre wirtschaftliche Eigendynamik stehen diese Länder an der Schwelle zu einem
Industriestaat. Die UNO (United Nations Organisation) bezeichnet ein Land als
Schwellenland, wenn das jährliche Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevölkerung von über
2000 US Dollar erreicht wurde. Davon sollten rund 30% aus der industriellen Produktion
stammen.
Weitere Merkmale sind die Herstellung und der Export eigener industrieller Fertigwaren, die
Herausbildung
eines
eigenen
Absatzmarktes
und
der
Ausbau
der
Infrastruktur.
Dennoch gibt es Disproportionen zwischen der Wirtschaft und der sozialen Entwicklung.23
Trotz alledem liegt in einem Schwellenland eine überdurchschnittliche Lebenserwartung und
ein überdurchschnittlicher Alphabetengrad vor, sodass die typischen Merkmale eines
Entwicklungslandes nicht mehr vorhanden sind. 24
21
Vgl. http://www.michael-waibel.de/kus/e-pol/gruppierung.htm
Vgl. http://www.referate10.com/referate/Geographie/23/Merkmale-von-Entwicklungslandernreon.php
22
Vgl. http://www.referate10.com/referate/Geographie/23/Merkmale-von-Entwicklungslandernreon.php
Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Entwicklungsland#Demographische_Merkmale
23
Vgl. DER BROCK HAUS IN FÜNFZEHN BÄNDEN, Roh- Ser, Printed in Germany 1999, BuchNr. 045005,
Seite 409
24
Vgl. Mensch und Raum Geographie 12, Gymnas iale Oberstufe 13 aus dem Verlag Cornelsen, Seite
12
9
5.3 Industrieland
Da die Merkmale im Kontrast zu denen eines Entwicklungslandes stehen, können diese
ebenfalls in verschiedene Bereiche eingeteilt werden. Wie bei den Entwicklungsländern
können auch bei Industrieländern die politischen-, wirtschaftlichen-, sozialen- und
demographischen Merkmale unterschieden werden.
In einem Industriestaat ist vor allem der sekundäre Sektor von dominierender Bedeutung. Die
Massenproduktion eines Industriestaates prägt das gesellschaftliche Zusammenleben.
Dies führt zu Folgeerscheinungen wie zum Beispiel der Verstädterung durch die
Konzentration der Arbeitskräfte und zu einer differenzierten Berufswahl. Durch die gute
medizinische Versorgung kommt es zu einer Steigerung des Lebensstandards, zugleich aber
auch zu der, durch die Wirtschaft bedingte, Umweltbelastung. Das Wachstum des tertiären
Sektors leitet den Wandel zu einer Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft ein. Die
zunehmende Freizeitorientierung und Pluralisierung verstärken die Lebensstile, sodass die
Tendenz zu einer postindustriellen Gesellschaft besteht. 25
In einem Industrieland ist eine politische Stabilität in Form einer Demokratie vorhanden.
Dadurch besteht eine geringe Gefahr einer Militärdiktatur, sodass friedliche Zustände
herrschen können.
Die hohe Produktivität und die guten Handelsbedingungen sorgen für hohen Export und sind
somit
den
wirtschaftlichen
Merkmalen
eines
Industrielandes
zuzuordnen.
26
Die hohe Zahl an Großbetrieben und die gut entwickelte Mechanisierung sorgen für eine
wirtschaftliche Unabhängigkeit. Durch die hohe Produktivität kommt es zu einem hohen
Bruttosozialprodukt, was für eine geringe Verschuldung sorgt und zudem keine
Währungsschwankungen vorweist.
Das Bildungsniveau in einem Industriestaat ist sehr hoch, sodass nur eine mittelmäßige
Arbeitslosigkeit vorhanden ist. Die gut entwickelte medizinische Versorgung und die gute
Ernährung lassen die Lebenserwartungen in einem Industriestaat deutlich steigen. Zudem ist
als sozialer Aspekt hinzuzufügen, dass versucht wird, den Besitz und das Einkommen gerecht
aufzuteilen.
25
Vgl. DER BROCK HAUS IN FÜNFZEHN BÄNDEN, Gu- Ir, Printed in Germany 1998, Buch-Nr.
044941, Seite 408
26
Vgl. www.schulserver.hessen.de
Vgl. home.arcor.de/hey_05/Politik/Industrieländer.doc
10
Auch die
Demographie
Bevölkerungswachstum
spielt
ist sehr
in einem
Industriestaat eine
gering, sodass
große
man auf eine nur
Rolle.
Das
mittelmäßige
Bevölkerungszahl kommt. 27
Den genannten Merkmalen zu Folge, sind die Voraussetzungen eines Industriestaates in
politsicher-, wirtschaftlicher- und sozialer Hinsicht die geeignetsten für einen internationalen
Erfolg. Sie weisen Souveränität und Zuversicht auf und stehen für politische Stabilität, hohe
Produktivität und für eine hohe Lebenserwartung.
27
Vgl. home.arcor.de/hey_05/Politik/Industrieländer.doc
11
6. Beschreibung Indien
6.1 Naturräumliche Vor aussetzungen Indiens
Indien besteht aus einer Fläche von 3,3 Millionen Quadratkilometer und ist somit das siebt
größte Land der Welt. Von Westen bis Osten erstreckt sich das Land über 3000 km. Von
Norden nach Süden rund 3200 km. Die Nachbarländer Indiens sind im Nordwesten Pakistan,
im Norden China, Nepal und Bhutan und im Osten sind es Myanmar und Bangladesch. Zu
Afghanistan besteht keine Grenze mehr, seit der Norden Kaschmirs unter der Kontrolle von
Pakistan steht.
Die Küstenlänge beträgt 7000 km. Im Westen liegt das Arabische Meer, im Osten der Golf
von Bengalen und im Süden liegt der Indische Ozean. Zu Indien gehören ebenfalls
vorgelagerte Inselgruppen. 300 km im Westen der Malabarküste liegen die Inselgruppen der
Amnidiven und Lakkadiven. Im Süd-Osten ca. 1000 bis 1600 km vom Festland entfernt
liegen die Nikobaren und die Andamanen. Sri Lanka im Südosten und die Malediven im
Südwesten sind zwei unabhängige Inselstaaten, die vor der Küste Indiens liegen.
Der äußerste Nordosten Indiens wird durch einen schmalen Landstreifen mit dem Kernland
verbunden.
Generell kann Indien in drei Regionen aufgeteilt
werden.
1) Im Norden / Nordosten liegt das HimalayaGebirge, welches das höchste Gebirge der Welt ist
und die natürlich Grenze Indiens bildet. Im
Nordwesten wird das Himalaya-Gebirge durch das
Industal vom Karakorum getrennt. Im Süden des
Himalayas liegt die fruchtbare Ebene der Flüsse.
2) Die Flüsse Ganges und Brahmaputra bilden die
zweite Region Indiens. Im Westen dieser Flüsse
liegt die Wüste Thar, welche wiederum im Osten
und Süden von dem Aravalligebirge begrenzt wird.
Die drei bekannten Regionen Indiens 28
28
Abb. 3 http://www.weltkarte.com/uploads/pics/physische_karte_indien.png
12
3) Die dritte und letzte Region Indiens ist das Hochland von Dekkan, welches den Großteil
Indiens bedeckt. Im Norden wird das Hochland durch das Vindhya- und das Satpuragebirge
getrennt. Im Westen liegt die 2700m hohe Grenze, der Westghats. Im Osten nennt sich diese
eher flache Grenze, der Ostghats. Diese beiden treffen sich im Süden.
Der Westghats fällt steil zur Konkan- und Malabarküste ab, die am Arabischen Meer liegt.
Der Ostghats hingegen geht sanft in die Küstenebene am Golf von Bengalen über.
Mit 8598 m ist der Kangchendzönga der höchste Gipfel Indiens. Er liegt im äußersten Westen
von Sikkum und ist die Grenzregion zu Nepal. 29
Die Wüsten und Halbwüsten Indiens, sowie die tropischen Wälder und die Savannen weisen
auf eine tropische Zone hin,
in der extreme Humidität und Aridität herrscht.
In Indien gibt es drei Jahreszeiten. Die Jahreszeiten Indiens werden als "Monsun" bezeichnet
und lassen sich, wie unsere Jahreszeiten auch, in verschiedene Monatsabschnitte einteilen.
Die erste Jahreszeit ist der Vormonsun, der von März bis Mai anhält und in der es sehr heiß
und trocken ist. Zu dieser Zeit weht kaum Wind. Die zweite Jahreszeit ist der
Sommermonsun. Dieser dauert von Juni bis Oktober, in dessen Zeit es sehr heiß und feucht ist
und Südwind herrscht. Die dritte und letzte Jahreszeit ist der Wintermonsun. Dieser dauert
von November bis Februar. Es ist kühl aber trocken und der Wind kommt aus dem NordOsten. 30
Klimadiagramm Delhi31
29
Vgl. http://www.transasien.org/pages/indien/geographie.php
Vgl. http://pub.ab-one.de/erdkunde/kontinente/asien/indien.htm
31
Abb. 4 http://www.iten-online.ch/klima/asien/indien/images/delhi.gif
30
13
Aus diesen drei Jahreszeiten ergeben sich Probleme der indischen Landwirtschaft, die
ebenfalls durch die Auswirkungen des steigenden Bevölkerungswachstum unterstrichen
werden.
Die Auswirkungen des Bevölkerungswachstums sind
Überbeanspruchung der
Böden,
Holzraubbau,
vor allem Wasserknappheit,
Umweltverschmutzung,
Raubbau an
Rohstoffen und soziale Unruhen.
Die Probleme der Landwirtschaft ergeben sich aus der Monsunabhängigkeit, durch die
ungleiche Landesverteilung und der teilweise primitiven Bearbeitungsmethoden. Die sich
daraus schließenden Auswirkungen sind Wasserknappheit, Armut und niedrige Erträge.
Dennoch
gibt
es
für
die
verschiedenen
Probleme
in
der
Landwirtschaft
Lösungsmöglichkeiten, wie Bewässerungssysteme, eine Landesreform und günstige Kredite
vom Staat. Dies würde die Wirtschaft Indiens ankurbeln und Indien auf dem Weg zu einem
Industriestaat verhelfen.
32
6.2 Die Wirtschaft Indiens
China und Indien zählen derzeit zu den Boom-Nationen und erleben einen rasanten
wirtschaftlichen Aufschwung. Dem Finanzchef, eines Unternehmens in Indien, V.
Balakrishnan, wurde die Frage gestellt, was Asien (China und Indien) besser mache als die
europäische Bevölkerung. Er antwortete darauf, dass die Jugendlichen in Europa auf die
Frage, was sie später einmal werden wollen, mit "Fußballspieler" antworten. Balakrishnan
sieht dies als Zeichen mangelnder Orientierung. In Indien würde man so etwas nicht hören.
Die Jugendlichen sind engagiert und ehrgeizig. Sie wollen was vernünftiges erlernen um
später einmal die Welt zu erobern. Die Europäer sollten sich fürchten, so Balakrishnan.33
Die größten Wirtschaftssektoren Indiens sind die Landwirtschaft, die Industrie und der
Dienstleistungssektor,
der immer bedeutender
wird. Der Export von Textilien ist eine wichtige
Einnahmequelle Indiens. 34
Die Industrie Indiens ist ein produzierendes
Gewerbe,
bestehend
Wasserwirtschaft,
aus
Bergbau
Energie-
und
und
der
aus
Gewinnung von Steinen und Erden.
indische Rupien 35
32
Vgl. http://pub.ab-one.de/erdkunde/kontinente/asien/indien.htm
Vgl. http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,786755,00.html
34
Vgl. http://www.rajasthan-indien-reise.de/indien/wirtschaft.html
33
14
Indiens Industrie ist vielfältig und strukturiert. Ein hochentwickelter Bereich ist die Luft- und
Raumfahrttechnik, die Nukleartechnologie, sowie der Bereich der Software, welcher zu einem
Großteil exportiert wird.
Die Schlüsselindustrie ist die Stahl-, Baustoff- und die chemische Industrie. Indiens
bedeutendste Produktionszweige bestehen aus Zucker, Tabak, Lederwaren, pharmazeutische
Mittel und Papier. 36
Die Landwirtschaft spielt in Indien eine sehr wichtige Rolle. Ein Drittel der Bevölkerung ist
in der Landwirtschaft tätig. 63 Prozent sind direkt oder indirekt im Agrarsektor beschäftigt.
43 Prozent der Landesfläche dient der Landwirtschaft. Reis ist die wichtigste Anbaufrucht
und das wichtigste Hauptnahrungsmittel für viele Inder.
Neben dem Reis sind weitere wichtige Anbauprodukte Hirse, Weizen, Gerste, Mais,
Hülsenfrüchte, Strauch- und Kichererbsen und Kartoffeln. Auch Ölsaaten werden geerntet.
Darunter fallen Erdnüsse, Raps, Senf, Sesam, Rizinus- und Leinsamen. Des weiteren ist
Indien der führende Produzent bei Zuckerrohr, Tee, Baumwolle und Jute. Tee und Jute dienen
ebenfalls aus Exportgut. 37
Die Leistungsfähigkeit der Landwirtschaft hängt von dem Verlauf des Monsuns ab. Die
großen Schwankungen machen sich in der Landwirtschaft erheblich bemerkbar. Es gibt zwei
Ernten. Zum einen gibt es die Regenzeit und zum anderen gibt es die Trockenzeit. Auch die
Wasserverfügbarkeit in Indien ist Monsunabhängig und daher sehr schwankend. Die Folge in
Gebieten ohne Bewässerungssysteme ist, dass es nur eine Ernte pro Jahr gibt. Hinzu kommt
das Risiko eines Ernteausfalls, welches in vielen Regionen sehr hoch ist. Die Ganges-Ebene
bietet eine gute Wasserversorgung und ist ein Grundwasserreservoir in Indien. Dennoch wird
der Bau eines Brunnens durch den felsigen Boden erschwert. 38
Indien ist das siebt Größte Land der Erde und ist reich an natürlichen Ressourcen, was für die
Wirtschaft Indiens nur als Vorteil zu sehen ist. Dennoch sind Böden, Holz, Wasser und
Brennstoffe sehr knapp. 39
35
Abb. 5 http://www.handelszeitung.ch/sites/handelszeitung.ch/files/imagecache/contentleadimage/lead_image/rupien.jpg
36
Vgl. http://www.rajasthan-indien-reise.de/indien/wirtschaft.html
37
Vgl. http://www.rajasthan-indien-reise.de/indien/wirtschaft.html
38
Vgl. http://www.rajasthan-indien-reise.de/indien/wirtschaft.html
39
Vgl. http://www.rajasthan-indien-reise.de/indien/wirtschaft.html
15
Zu den Bodenschätzen Indiens gehören Eisenerz und Manganerz. Kupfer, Zink, Blei, Gold
und Silber werden abgebaut. In Indien liegt das bekannteste Lager von Thoriumoxid, welches
ein Ausgangsmetall für radioaktive Brennstoffe ist. Außerdem hat Indien ein großes
Steinkohlevorkommen.
40
Zu der indischen Forstwirtschaft ist zu sagen, dass die Abholzungen Störungen des
Wasserhaushaltes und Bodenerosionen verursachen. Ein Fünftel der Landfläche ist bewaldet
davon bestehen 95 Prozent aus Laubhölzern. 90 Prozent werden wirtschaftlich genutzt, da die
Haushalte Indiens kaum eine andere Energiequelle haben. Somit besteht der größte Teil der
Energie aus Brennholz, Kuhdung und sonstiger Biomasse. Auch für die elektrische Energie
steht die Wärmekraft zur Verfügung. Die Nutzung der Kernkraft ist nicht weit verbreitet und
wird nur von 2 Prozent der Energiehaushalte genutzt.
Auch die 20 bis 25% der Wasserkraftwerke
kann den nationalen Bedarf Indiens nicht
decken. Das niedrige Angebot und die
Lieferunsicherheiten weisen Probleme auf.
Dennoch sind Kohle, Erdöl und Erdgas von
großer Bedeutung.
Erdgasfeld Indiens (Off-Shore-Bereich)41
Die Kohleenergie wird zu 65% im produzierenden Gewerbe genutzt. Der Erdgasbereich
Indiens (sogenannter "Off-Shore-Bereich") liegt in einem Bassei-Feld. Dieses Erdgasfeld ist
das größte Erdgasfeld der Welt. 42
Abschließend wird Indiens Wirtschaft ebenfalls
durch den Fischfang unterstützt. Er wird in
Binnengewässern und an der Küste betrieben.
Garnelen und Fisch dienen als Export. In Kochin
(Kerala) liegt der Hauptumschlagshafen für den
Fischexport. 43
Der Hafen Indiens44
40
41
42
43
Vgl. http://www.rajasthan-indien-reise.de/indien/wirtschaft.html
Vgl. http://guensberg.files.wordpress.com/2011/11/shalegasdevelopment.jpg
Vgl. http://www.rajasthan-indien-reise.de/indien/wirtschaft.html
Vgl. http://www.rajasthan-indien-reise.de/indien/wirtschaft.html
16
6.3 soziale Aspekte Indiens
Durch die Pluralisierung in Indien hat das Land mit Hunger, Armut, mangelnder Bildung und
Pestiziden zu kämpfen. Des weiteren ersticken die Großstädte aufgrund der dicken Luft und
des vielen Verkehrs. Hinzu kommen schlechte Gesundheitssysteme. Im unterfinanzierten
öffentlichen Bereich fehlt es an Ärzten und Medikamenten. Der private Bereich des
Gesundheitssystems ist kaum zu finanzieren. Eine Studie hat festgestellt, dass in einem viertel
aller Haushalte nur eine Person krank sein muss, um die Familie in den Ruin zu treiben.
Experten
sagen,
dass
sich
die
Situation
weiter
verschärfen
werde.
45
Aufgrund des Bevölkerungswachstum ist wenig Arbeit vorhanden. Pro Jahr müssten sieben
Millionen Jobs zusätzlich angeboten werden, um den Bedarf an Arbeit zu decken. Hinzu
kommt eine Grundbildung für
die
sogenannten
"Baby-
Boom-Kinder". Indien braucht
ca. 16.000 Grundschulen und
400.000
Lehrer
um allen
Kindern eine Grundbildung
bieten zu können. 46
Kinder in der Schule 47
"Ein
realistisches
Szenario
dank
Wirtschaftswunder
und
wachsenden
Auslands
Investitionen?"48
Politiker wissen, dass Indien Probleme hat, dennoch glauben sie, dass von dem
wirtschaftlichen Wachstum alle einen Nutzen haben. 49
44% der Einwohner Indiens haben weniger als einen US-Dollar am Tag zur Verfügung. Zwar
verbesserte sich in den 1970er Jahren die Ernährungssituation, dennoch ist ein Viertel der
Bevölkerung zu arm um sich Nahrung leisten zu können. Die Unterernährung und der
Vitaminmangel ist vor allem in den ländlichen Gebieten ein großes Problem.
44
45
46
47
48
49
Abb. 6 http://img.fotocommunity.com/photos/11513759.jpg
Vgl. http://www.g-o.de/dossier-detail-406-7.html
Vgl. http://www.g-o.de/dossier-detail-406-7.html
Abb. 7 http://www.noanoliveoil.com/img/cache/banner_kinderhilfe_indien_kids_boden.jpg
http://www.g-o.de/dossier-detail-406-7.html
Vgl. http://www.g-o.de/dossier-detail-406-7.html
17
Nach Angaben der UNICEF sterben jährlich rund 2,1 Millionen Kinder vor ihrem fünften
Lebensjahr aufgrund mangelnder Ernährung. 50
Zudem wird Kinderarbeit auf dem Land betrieben, da das Einkommen der Familie sonst nicht
reichen würde. Verschuldete Bauern müssen nicht nur ihr Ackerland, sondern auch ihre
Dienstleistungen an die Grundherren verkaufen. Vor allem bei Baumwollbauern ist die
Selbstmordrate drastisch hoch. Das Phänomen dieser Schuldknechtschaft stellt das größte
Hindernis der Armutsbekämpfung dar. Die schlechten Lebensbedingungen auf dem Land
bringt die Leute dazu in die Städte auszuwandern (Landflucht). Die Metropolen allerdings
sind nicht in der Lage, ausreichend Arbeitsplätze zu schaffen. Dadurch entsteht eine hohe
Arbeitslosigkeit und eine Unterbeschäftigung.
In Dharavi in Mumbai gibt es mehr als eine Millionen Menschen die in Slums leben. 51
Kinder zwischen Dreck und Müll52
die Slums Indiens 53
Eine unzureichende Beratung der Gesundheit und der Aufklärung lässt die Zahl der HIVInfizierten drastisch steigen. Indiens Zahl der Infizierten Personen steht an dritter Stelle hinter
Südafrika und Nigeria. Gründe dafür sind vor allem unverhüteter Geschlechtsverkehr. Die
Übertragung einer infizierten Mutter auf ihr Kind beträgt 5,4%.
Schließlich spielt
auch die
Stellung
der
Frau
54
in Indien
eine
soziale
Rolle.
Trotz der rechtlichen Gleichstellung mit dem Mann ist die Frau dennoch benachteiligt.
Brautgelder werden aus wirtschaftlichen Gründen von dem Bräutigam verlangt, da sie in
vielen Fällen das Jahreseinkommen der Braut-Familie übersteigt. Mädchen haben zudem ein
geringeres Ansehen als Jungen und sind gar unerwünscht.
50
51
52
53
54
Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Indien
Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Indien
Abb. 9 http://file1.npage.de/000623/53/bilder/slum.jpg
Abb. 8 http://images.zeit.de/bilder/2007/26/bildergalerien/galerien/bg-dharavi/01.jpg
Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Indien
18
Aufgrund dessen werden in Indien auch mehr weibliche als männliche Föten abgetrieben.
Nach der Volkszählung in 2011 gibt es bei den 0-6 Jährigen auf 1000 Jungen nur 914
Mädchen. 2010 lag die Quote noch bei 927.
7. Fazit
Abschließend möchte ich nun eine Einordnung Indiens in ein Industrie-, Schwellen-oder
Entwicklungsland vornehmen. Dabei gehe ich gezielt auf die bereits bearbeiteten
wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Aspekte ein.
Wirft man einen Blick auf die indische Wirtschaft, so stellt man fest, dass diese seit Jahren
ständig wächst. Die Stichwörter „Boom“ und „rasanter wirtschaftlicher Aufschwung“
bezeugen, dass Indien durchaus in der Lage ist, wirtschaftlich mit bereits etablierten
Industrienationen mitzuhalten und zu konkurrieren. Dabei spielt die Agrarwirtschaft, mit dem
Anbau und Export von beispielsweise Zuckerrohr, Tee oder Baumwolle ebenso eine große
Rolle wie der Bergbau oder die Erdgas- und Erdölförderung. Auch die Technologiebranche
wie die Luft- und Raumfahrt, die Nuklear- und Softwaretechnologie tragen zur positiven
Entwicklung Indiens bei. Aufgrund dieser vielfältigen, strukturierten und aufsteigenden
Ökonomie ist Indien, rein wirtschaftlich gesehen, einem Industrieland zuzuordnen.
Auf der anderen Seite weisen die soziale und gesellschaftliche Situation Indiens keineswegs
auf eine positive Entwicklung hin. So sind allerhand Missstände und Probleme vorhanden, die
nicht mit einem Industrieland in Verbindung gebracht werden können. Viele Menschen
müssen mit Hunger und Armut kämpfen und leben unter sehr schlechten Bedingungen.
Besonders auf dem Land sind diese Probleme gegenwärtig, aber auch Städte haben aufgrund
der sogenannten „Landflucht“ zunehmend damit zu kämpfen. Des Weiteren sind mangelnde
Bildung
und
eine
hohe
Analphabeten-Rate
ein
großes
Problem.
Das
krasse
Bevölkerungswachstum, wie es sonst nur in Entwicklungsländern vorkommt, verschlimmert
diese Missstände noch und führt weiterhin zu neuen Problemen wie eine hohe
Arbeitslosigkeit oder Wasserknappheit. Weitere Hindernisse, die Indien nicht zu einem
Industriestaat werden lassen, sind die hohe Kindersterblichkeitsrate und Kinderarbeit, die
besonders
in
ländlichen
Gebieten
vorherrscht.
Hinzu
kommt
ein
schlechtes
Gesundheitssystem und eine unzureichende medizinische Aufklärung und Beratung, sodass in
Folge dessen eine hohe Zahl an HIV-infizierten Personen in Indien lebt. Ein weiterer
negativer Aspekt ist die Stellung der Frau in Indien. Rechtlich gesehen sind Männer und
19
Frauen zwar gleichgestellt, allerdings bekommt die Frau in der Gesellschaft nur ein geringes
Ansehen oder sie ist teilweise erst gar nicht erwünscht.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Indien weder einem Industrie- noch einem
Entwicklungsland angehört. Die Wirtschaft Indiens ist zwar sehr stark und weiter aufstrebend,
jedoch reichen die wirtschaftlichen Merkmale allein nicht aus, um Indien als Industriestaat zu
bezeichnen. Der viele Glanz, den Indien zu bieten hat, gehört nicht der gesamten Bevölkerung
an und der größte Teil der Bevölkerung profitiert nicht vom wirtschaftlichen Boom. Die
sozialen und gesellschaftlichen Missstände sind einfach noch zu gigantisch. Alles in allem
kann man somit sagen, dass Indien am Besten als Schwellenland zu bezeichnen ist, das
Ambitionen hat, in der Zukunft den Industrienationen angehörig zu sein.
20
8. Nachwort
Indien konkret einzuordnen ist mir ziemlich schwer gefallen. Denn neben der zunehmenden
Wirtschaft hat Indien viele soziale Defizite, die gegen einen Aufstieg in eine Industrienation
sprechen. Viele Bilder der Slums von Indien sorgen für Abschreckung. Doch auf der anderen
Seite ist Indien vielfältig in Sprache, Ethnien, Wertvorstellungen und Naturräumen.
Ich selbst kann nur die Kultur und Politik in Deutschland erleben. Deswegen war es
interessant, sich politisch mit einem kulturell ganz anderem Land, wie Indien, auseinander zu
setzen. Gerade gegen diese südlich gelegenen Länder haben viele Menschen Vorurteile,
aufgrund der großen Armut und sozialen Schwächen. Doch wie ich mit dieser Jahresarbeit
belegen konnte, hat Indien viele Ambitionen in Zukunft als eine Industrienation bezeichnet zu
werden.
Mich persönlich hat das Thema meiner Jahresarbeit sehr interessiert, sodass mir die
Recherchen leicht gefallen sind. Ich brauchte kein Fremdwortverzeichnis, was mir die Arbeit
erleichtert hat. Dennoch musste ich manche Begriffe für das Verständnis nachschlagen.
Insgesamt war diese Art von Arbeit sehr zeitaufwendig, aufgrund der genauen zitier Weise.
Hinzukommt, dass diese Jahresarbeit eine Klausur ersetzt und ich mir deswegen sehr viel
Mühe gegeben habe. Alles in allem fand ich das Schreiben dieser Jahresarbeit eine gute
Übung. Denn in der Universität gehören diese Art von Arbeiten zum Alltag. Bilder, Grafiken
und Zitate verhelfen zum Verständnis und sorgen für die positive äußere Erscheinung dieser
Jahresarbeit. Abschließend kann ich sagen, dass ich meine Ziele für die Jahresarbeit, Indien in
den Entwicklungsstand einzuordnen, erfüllen konnte.
21
9. Literaturverzeichnis
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nfothek_artikel%26extra%3DHaack%252520WeltatlasEXTRA%26artikel_id%3D85652%26inhalt%3DAsien&usg=__ZxPf8jkMvHTJZDeQ
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bih%3D528%26gbv%3D2%26tbm%3Disch&itbs=1&iact=hc&vpx=558&vpy=239&d
ur=3290&hovh=171&hovw=295&tx=204&ty=164&sig=103472765506317876320&
page=1&ndsp=10&ved=1t:429,r:7,s:0 (Samstag 14.01.2012, 16:31 Uhr)
[Internetquelle 17]

www.schulserver.hessen.de (Dienstag 27.12.2011, 14:35Uhr) [Internetquelle 18]
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: http://www.transasien.org/pages/indien/geographie.php (Montag 02.01.2012,
9:15Uhr) [Internetquelle 19]
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http://pub.ab-one.de/erdkunde/kontinente/asien/indien.htm (Dienstag 03.01.2012,
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23
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http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,786755,00.html (Mittwoch 04.01.2012,
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[Internetquelle 23]

http://de.wikipedia.org/wiki/Indien (Sonntag 15.01.2012, 13:17 Uhr)
[Internetquelle 24]
11. Abbildungsverzeichnis

http://www.nationalflaggen.de/media/flags/flagge-indien.gif (Montag 02.01.2012,
9:20 Uhr) [Abbildung 1]

http://img.fotocommunity.com/photos/11513759.jpg (Sonntag 15.01.2012, 13:20 Uhr)
[Abbildung 2]

http://www.weltkarte.com/uploads/pics/physische_karte_indien.png (Montag
02.01.2012, 9:22Uhr) [Abbildung3]

http://www2.klett.de/sixcms/media.php/76/demographischer_ueber.jpg (Samstag
03.12.2011, 16:42 Uhr) [Abbildung 4]

http://www.iten-online.ch/klima/asien/indien/images/delhi.gif (Freitag 03.02.2012,
17:02 Uhr) [Abbildung 5]

http://images.zeit.de/bilder/2007/26/bildergalerien/galerien/bg-dharavi/01.jpg (Freitag
03.02.2012, 17:15 Uhr) [Abbildung 6]

http://file1.npage.de/000623/53/bilder/slum.jpg (Sonntag 05.02.2012, 11:02 Uhr)
[Abbildung 7]

http://www.noanoliveoil.com/img/cache/banner_kinderhilfe_indien_kids_boden.jpg
(Sonntag 05.02.2012, 11:04 Uhr) [Abbildung 8]

http://www.handelszeitung.ch/sites/handelszeitung.ch/files/imagecache/contentleadimage/lead_image/rupien.jpg (Sonntag 05.02.2012, 11:13 Uhr) [Abbildung 9]

http://guensberg.files.wordpress.com/2011/11/shalegasdevelopment.jpg (Dienstag
07.02.2012, 18:04 Uhr) [Abbildung 10]
24
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