Et modo quae fuerat semita, facta via est. Was einst ein Pfad gewesen, ist nun zur festen Straß’ gemacht. Martial, Epig., Buch 7, 60 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems Einer der ersten großen Erfolge der Schrödingertheorie war die Erklärung der Energieniveaus und Übergangsamplituden des Wasserstoffatoms. Erstaunlicherweise hat sich dieses so fundamentale System über viele Jahre hinweg einer Lösung im Rahmen des Pfadintegralzugangs entzogen. Das erste wesentliche Element zur Lösung habe ich zusammen mit meinem Mitarbeiter H. Duru im Jahre 1979 gefunden.1 Wir erkannten, daß ein regularisiertes pseudozeitgegittertes Pfadintegral benötigt wird, wie es in Kapitel 12 allgemein beschrieben wurde, wobei die Regularisierungsfunktion in diesem Fall f (x) = r ist. Im Detail erwies sich die Lösung als recht delikat. Es war nämlich nötig, zunächst Pfadintegrale in Räumen mit Krümmung und Torsion verstehen. Dies gelang erst kürzlich2 und die vollständige Theorie wird in diesem Buch erstmalig vorgestellt. Mit ihrer Hilfe können wir zeigen, daß unerwünschte Fluktuationseffekte, die alle früheren Lösungsversuche zunichte zu machen drohten, sich zufällig wegheben. 13.1 Pseudozeit-Entwicklungsamplitude Das zu studierende Sytem besteht aus einem Elektron und einem Proton mit Coulomb-Wechselwirkung. Wenn wir die Massen der beiden Teilchen mit me und mp bezeichnen, die reduzierte Masse mit M = me mp /(me +mp ) und die Elektronladung mit e, so hat der Hamiltonoperator die Form p2 e2 H= − . 2M r (13.1) Der Kontinuumsausdruck für die Zeitentwicklungsamplitude lautet daher: (xb tb |xa ta ) = Z D 3 x(t) exp 1 i h̄ Z ta tb dt(pẋ − H) . (13.2) I.H. Duru und H. Kleinert, Phys. Letters B 84, 30 (1979); Fortschr. Physik 30, 401 (1982). Siehe auch die historischen Anmerkungen im Vorwort dieses Buchs. 2 H. Kleinert, Mod. Phys. Lett. A 4, 2329 (1989). 289 290 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems Wie im vorigen Kapitel festgestellt, kann er in der euklidischen Version nicht mittels einer Zeitgitterung durch eine endliche Zahl gewöhnlicher Integrale angenähert werden, da dann der Pfad abstürzen würde. Er würde sich zu einer annähernd geraden Linie mit ẋ ≈ 0 strecken und in den 1/r-Abgrund hineinfallen. Ein stabiles euklidisches gegittertes Pfadintegral kann jedoch für die PseudozeitEntwicklungsamplitude (12.35) angegeben werden. Eine geeignete Klasse von Regularisierungsfunktionen ist fl (x) = f (x)1−λ , fr (x) = f (x)λ . (13.3) Diese Funktionen gehorchen der Gleichung fl (x)fr (x) = f (x) = r. Die Ergebnisse müssen von der Wahl des Aufteilungsparameters λ unabhängig sein. Das liefert eine nützliche Kontrolle für die Richtigkeit der Zwischenrechnungen. Wir werden also die Amplitude Z rbλ ra1−λ hxb |ÛE (S)|xa i = ( i × exp h̄ D D x(s) Z S 0 D D p(s) (2πh̄)D Z ds[px′ − r 1−λ (H − E)r λ ] ) (13.4) untersuchen, wobei der Strich am x wie im letzten Kapitel die Ableitung bezüglich des Pseudozeitarguments s bezeichnet. Der größeren Allgemeinheit wegen haben wir eine beliebige Dimensionszahl D für den Konfigurationsraum zugelassen. In der gegitterten Form nimmt die Amplitude dann folgende Gestalt hxb |ÛE (S)|x a i ≈ rbλ ra1−λ × NY +1 Z ∞ n=2 −∞ D d ∆xn " NY +1 Z n=1 ∞ −∞ i N d D pn exp A (2πh̄)D h̄ E # (13.5) an mit der Wirkung AN E [p, x] = N +1 X n=1 " λ ǫs rn1−λ rn−1 pn ∆xn − pn 2 − E + ǫs e2 , 2M # ! (13.6) wobei ∆xn ≡ xn − xn−1 , ǫs ≡ S/(N + 1). Die Ausintegration der Impulsvariablen führt nach einer geeigneten Umstellung der sich dabei ergebenden N + 1 Faktoren λ 1/(rn1−λ rn−1 )D/2 auf das Konfigurationspfadintegral rbλ ra1−λ NY +1 D d ∆xn hxb |ÛE (S)|xa i ≈ q q D D 2πiǫs h̄rn−1 /M 2π iǫs h̄ rb1−λ raλ /M n=2 i N AE [x, x′ ] (13.7) × exp h̄ Z mit der pseudozeitgegitterten Wirkung ′ AN E [x, x ] 2 = (N + 1)ǫs e + N +1 X n=1 " M (∆xn )2 λ + ǫs rn1−λ rn−1 E , λ 2 ǫs rn1−λ rn−1 # (13.8) 13.2 Lösung für D = 2 291 die im Kontinuumslimes gegen AE [x, x′ ] = e2 S + Z 0 S ds M ′2 x + Er 2r (13.9) geht. Wir wollen das Pfadintegral zuerst für D = 2 lösen, wo die Bewegung des Elektrons auf eine Ebene beschränkt ist (während das elektrische Feld in die dritte Dimension ragt). Erst danach behandeln wir den physikalisch relevanten Fall D = 3. Für beliebige D wird die Lösung in Kapitel 11 gegeben. 13.2 Lösung für D = 2 Zunächst beachten wir, daß die Dimension der kinetischen Pseudoenergie [rp2 ] ∼ [r −1 ] gerade der Kehrwert der Dimension des Potentials [r] ist. In dieser Hinsicht gleicht es dem harmonischen Oszillator, wo die entsprechenden Dimensionen [p2 ] = [r −2 ] und [r 2 ] sind. Die Analogie wird vollständig, wenn man eine Transformation der Variablen x des Coulomb-Systems auf Quadratwurzelkoordinaten“ durchführt, ” so daß r in u2 übergeht. In zwei Dimensionen existiert eine geeignete Quadratwurzel, die Levi-Civita-Transformation x1 = (u1 )2 − (u2 )2 , x2 = 2u1 u2 . (13.10) Die Vektoren x, u lassen sich auch als komplexe Zahlen x = x1 + ix2 , u = u1 + iu2 ansehen. Dann entspricht (10.10) gerade der komplexen Quadratwurzel x = u2 . (13.11) Nach Einführen der Matrix A(u) = u1 −u2 u2 u1 ! (13.12) schreibt sich (10.10) als Matrixgleichung x = A(u)u. (13.13) Der transformierte Raum aller uµ ist wie der Ausgangsraum aller xi ein flacher Raum, da die Krümmung eines Raums invariant gegen beliebige integrable Koordinatentransformationen ist. Wir betonen dies hier, da zur Lösung des dreidimensionalen Wasserstoffatoms der Übergang zu den Quadratwurzelkoordinatenëine nichtintegrable (nichtholonome) ” Koordinatentransformation erforderlich ist, die nur differentiell definiert ist und einer vieldeutigen endlichen Koordinatentransformation entspricht. Wie in Kapitel 10 besprochen, verwandeln solche Abbildungen einen flachen euklidischen Raum im allgemeinen in einen Raum mit Krümmung und Torsion. Wegen der Erzeugung von Torsion blieb das dreidimensionale System so lange ungelöst. Für D=2 tritt diese 292 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems Erscheinung aber noch nicht auf. Die Transformation (10.10) schreibt sich mit Hilfe eines Basiszweibeins ∂xi (u) = 2Ai µ (u) (13.14) ei µ (u) = µ ∂u als dxi = ei µ (u) duµ. Das reziproke Basiszweibein ist 1 1 ei µ (u) = A−1T i µ (u) = 2 Ai µ (u). 2 2u (13.15) Aus diesen beiden Gleichungen bestimmen wir den Zusammenhang 1 [(∂µ A)T A]νλ . u2 Γµν λ = ei λ ∂µ ei ν = (13.16) Als Matrizen (Γµ )ν λ = Γλµν geschrieben sind seine Komponenten (Γ1 )µ (Γ2 )µ ν ν 1 = u2 1 = u2 u1 −u2 u2 u1 2 1 u u −u1 u2 ! ! ν = µ 1 A(u)µ ν , 2u2 ν . (13.17) µ Man beachte, daß der Zusammenhang die wichtige Identität Γµ µν ≡ 0 (13.18) erfüllt, die sofort aus der Definitionsgleichung Γµ µν ≡ g µν ei λ ∂µ ei ν (13.19) folgt, wenn man darin die aus (10.12), (10.14) direkt ablesbare Identität ∂µ ei µ = 0 (13.20) und die Diagonalität von g µν = δ µν /4r benutzt. In Abschnitt 10.6 zeigen wir, daß (10.18) der wesentliche Grund für das Nichtauftreten von Zeitgitterkorrekturen ist. Sowohl die Torsion als auch der Cartansche Krümmungstensor verschwinden identisch. Ersteres folgt aus den Matrixelementen (10.17), letzteres aus der linearen Abhängigkeit der Basiszweibeine ei µ (u) von u, die trivialerweise ihre Integrabilität zur Folge hat. Es gilt also ei λ (∂µ ei ν − ∂ν ei µ ) ≡ 0, ei κ (∂µ ∂ν − ∂ν ∂µ ) ei λ ≡ 0 (13.21) (13.22) und somit Sµν λ ≡ 0, Rµνλ κ ≡ 0. Im Kontinuumslimes ist es leicht einzusehen, daß die Wirkung (10.9) durch die Levi-Civita-Transformation eine Form erhält, die einem harmonischen Oszillator entspricht. Dabei transformiert sich 2 2 x′2 = 4u2 u′ = 4r u′ , (13.23) 13.2 Lösung für D = 2 293 und wir finden A[x, x′ ] = e2 S + Z S 0 ds 4M ′2 u + Eu2 . 2 (13.24) Abgesehen von der Konstanten e2 S ist dies genau die Wirkung für den harmonischen Oszillator Z S µ ′ ds (u′2 − ω 2u2 ), Aos [u, u ] = (13.25) 2 0 der in der Pseudozeit s oszilliert und eine effektive Masse µ = 4M (13.26) besitzt. Seine Pseudofrequenz lautet ω= q −E/2M . (13.27) Es ist zu beachten, daß dieses ω die Dimension 1/s=1/Pseudozeit besitzt, also [ω] = [r/t] (statt der für normale Frequenzen üblichen [1/t]). Das Pfadintegral ist nur wohldefiniert, solange die Energie E des CoulombSystems negativ ist, d.h. im Bereich der gebundenen Zustände. Die Amplitude bei positiven E, deren Diskontinuität über den Zweiteilchenschnitt die Kontinuumszustände liefert, erhält man daraus durch analytische Fortsetzung. In der regularisierten Form können wir nun die pseudozeitgegitterte Amplitude sofort ausrechnen, wenn wir den Aufteilungsparameter in (10.3) als λ = 1/2 wählen und zunächst einmal alle Komplikationen, die sich aus der Zeitgitterung ergeben, ignorieren. Dann ist wegen (10.13) dx = 2A(u)du (13.28) d2 xn = 4un 2 d2 un . (13.29) und daher Da die Abbildung x → u weder Krümmung noch Torsion erzeugt, können die Integrale über ∆xn in (10.7) in Integrale über xn umgeschrieben und auf un transformiert werden. Dadurch entsteht 1 2 hxb |ÛE (S)|xa i = eie S/h̄ [(ub S|ua 0) + (−ub S|ua 0)], 4 (13.30) wobei (ub S|ua 0) die zeitgegitterte Oszillatoramplitude N Y 1 (ub S|ua 0) ≈ 2πih̄ǫs /µ n=1 "Z d2 u n 2πih̄ǫs /µ # N i X µ 1 × exp ∆un 2 − ǫs ω 2 un 2 h̄ n=1 2 ǫs ( (13.31) ) 294 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems Abbildung 13.1 Darstellung der zwei möglichen Endpunkte des zweidimensionalen harmonischen Oszillators im u-Raum, über die die Oszillatoramplitude summiert werden muß. Im x-Raum entspricht dies einer Summation über die nach xb verlaufenden Pfade, √ die einmal im ersten, das andere Mal im zweiten Blatt der komplexen Abbildung u = x enden. bezeichnet. Das Ausführen der Integrale liefert im Limes N → ∞ das bekannte Ergebnis: i µω ωµ exp [(ub 2 + ua 2 ) cos ωS − 2ub ua ] . (ub S|ua 0) = 2πih̄ sin ωS h̄ sin ωS (13.32) Die Symmetrisierung bezüglich ub in (10.30) ist notwendig, da zu jedem von xa zu xb führenden Pfad zwei Pfade im Quadratwurzelraum gehören; der eine läuft von ua nach ub und der andere von ua nach −ub (siehe Abb. 10.1). Die Festenergieamplitude erhält man durch Integration der PseudozeitEntwicklungsamplitude über alle S: (xb |xa )E = Z ∞ 0 dS eie 2 S/h̄ 1 [(ub S|ua 0) + (−ub S|ua 0)]. 4 (13.33) Durch Einsetzen von (10.32) entsteht 1Z ∞ (xb |xa )E = dS exp(ie2 S/h̄)F 2 (S) 2 0 × exp [−πF 2 (S)(u2b + u2a ) cos ωS] cosh [2πF 2(S)ub ua ] (13.34) mit der Abkürzung F (S) = q µω/2πih̄ sin ωS (13.35) für den eindimensionalen Fluktuationsfaktor [siehe (2.149)]. Die u-Variablen auf der rechten Seite hängen mit den x auf der linken Seite über die Beziehung u2a,b = ra,b , ub ua = q (rb ra + xb xa )/2 (13.36) 13.2 Lösung für D = 2 295 zusammen. Zur Berechnung des Integrals müssen die Singularitäten in F (S) gemäß der iη-Vorschrift ω → ω − iη umgangen werden. Die Singularität kann durch Drehung des Integrationswegs auf die negative imaginäre Achse S = −iσ, σ ∈ (0, ∞) ganz vermieden werden. Dabei entsteht auf der echten Seite ein Integral über die euklidische Amplitude des harmonischen Oszillators. Das Endergebnis erhält die einfachste Form in den Variablen ̺ ≡ e−2iωS = e−2ωσ , µω 2Mω q κ ≡ = = −2ME/h̄2 , 2h̄ sh̄ 2 e4 M e . ν ≡ = 2ωh̄ −2h̄2 E Dann ist √ 2 ̺ , πF (S) = κ 1−̺ 2 eie 2 s/h̄ F 2 (S) = und die Festenergieamplitude wird zu M (xb |xa )E = −i πh̄ 2 ̺1/2−ν κ , π 1−̺ ) ( √ 2 ̺q ̺−1/2−ν (rb ra + xb xa )/2 d̺ cos 2κ 1−̺ 1−̺ 0 ) ( 1+̺ (rb + ra ) . × exp −κ 1−̺ Z (13.37) (13.38) (13.39) (13.40) 1 (13.41) Daraus lassen sich das Energiespektrum und die Wellenfunktionen (beides in Abschnitt 10.8) ableiten. Leider konvergiert das Integral in dieser Form nur für ν < 1/2. Es ist aber möglich, eine andere Integraldarstellung anzugeben, die für alle ν 6= 1/2, 3/2, 5/2, . . . konvergiert. Dazu führen wir die folgende Variablensubstitution ζ≡ durch. Damit wird und 1+̺ 1−̺ d̺ 1 = dζ, (1 − ̺)2 2 ̺= (13.42) ζ −1 . ζ +1 M 1Z ∞ dζ(ζ − 1)−ν−1/2 (ζ + 1)ν−1/2 πh̄ 2 1 (13.43) (xb |xa )E = −i q q × cos 2κ ζ 2 − 1 (rb ra + xb xa )/2 e−κζ(rb +ra ) . (13.44) 296 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems Der Integrand hat zwei Verzweigungsschnitte in der komplexen ζ-Ebene, die von z = −1 bis −∞ und von ζ = 1 bis ∞ reichen, wobei der Integrationsweg dem Verzweigungsschnitt auf der rechten Seite folgt. Er kann ersetzt werden durch ein Kurvenintegral über eine Kurve C, die diesen Verzweigungsschnitt im Uhrzeigersinn umkreist. Da der Schnitt von der Form (ζ − 1)−ν−1/2 ist, können wir die Ersetzungsregel Z 1 ∞ dζ(ζ − 1) −ν−1/2 1 πeiπ(ν+1/2) ... → sin[π(ν + 1/2)] 2πi Z C dζ(ζ − 1)−ν−1/2 . . . (13.45) benutzen und erhalten (xb |xa )E = −i M 1 πeiπ(ν+1/2) πh̄ 2 sin[π(ν + 1/2)] q × cos 2κ 13.3 ζ2 q Z C dζ (ζ − 1)−ν−1/2 (ζ + 1)ν−1/2 2πi − 1 (rb ra + xb xa )/2 e−κζ(rb +ra ) . (13.46) Abwesenheit von Pseudozeit-Gitterkorrekturen für D=2 Wir wollen nun zeigen, daß die explizite Durchführung der Pseudozeit-Gitterung das Ergebnis des vorigen Abschnitts nicht ändert.3 Wer die historischen Schwierigkeiten des Problems nicht kennt, interessiert sich wahrscheinlich weniger für die folgende ins Detail gehende Erörterung. Er mag diesen Abschnitt überspringen und sich mit dem in Abschnitt 10.6 gegebenen kürzeren Beweis zufrieden geben. Den Potentialterm in (10.8) brauchen wir nicht zu betrachten, da er die Größenordnung ǫs hat und die Zeitgitterung aus ihm nur Terme von höherer als linearer Ordnung in ǫs hervorbringen kann, die im Kontinuumslimes ǫs → 0 nicht beitragen. Die kritischen Stellen, an denen Korrekturen eingehen können, sind das Integralmaß und die pseudozeitgegitterte kinetische Energie in (10.7) und (10.8). In Vektorschreibweise lautet die Koordinatentransformation für jeden Zeitgitterabschnitt n xn = A(un )un . (13.47) Unter den in Abschnitt 11.2 angebotenen äquivalenten Möglichkeiten ein zeitgegittertes Pfadintegral vom flachen in einen Raum mit Krümmung und Torsion zu transformieren wählen wir die Taylorreihe (11.57), um ∆x in ∆u überzuführen. Nach Einsetzen von (10.14) in (11.57) ergibt sich ∆xi = 2Ai µ (u)∆uµ − ∂ν Ai µ (u)∆uµ ∆uν . (13.48) Da diese Beziehung quadratisch in u ist, finden wir für die Koordinatendifferenzen die Transformationsformel ∆xn = 2A(ūn )∆un (13.49) 3 H. Kleinert, Phys. Lett. B 189 , 187 (1987). 13.3 Abwesenheit von Pseudozeit-Gitterkorrekturen für D = 2 297 und daraus (∆xn )2 = 4ū2n (∆un )2 , (13.50) wobei ūn den Intervallmittelwert ūn ≡ (un + un−1 )/2 (13.51) darstellt. Gleichung (10.50) tritt an die Stelle der Kontinuumsbeziehung (10.23). Die gegitterten kinetischen Terme sind daher N +1 X n=1 N +1 X M(∆xn )2 M 4ū2n = (∆un )2 . λ 2 )1−λ (u2 λ 2ǫs rn1−λ rn−1 2ǫ (u ) s n−1 n n=1 (13.52) Wir entwickeln nun jeden der Gradiententerme um die hintere Stützstelle, d.h. den Nachpunkt: 1 ūn = un − ∆un , 2 un−1 = un − ∆un , ū2n (u2n )1−λ (u2n−1 )λ = 1 + (2λ − 1) (13.53) (13.54) un ∆un 1 ∆un + − λ u2n−1 4 u2n + 2λ 2 un ∆un u2n !2 2 . (13.55) Zweckmäßigerweise zerlegt man den Gradientenanteil der Wirkung in einen führenden Term (∆un )2 Aǫ0 (∆un ) = 4M (13.56) 2ǫs und einen Korrekturterm ∆Aǫ = 4M (∆un )2 2ǫs × (2λ − 1) (13.57) un ∆un 1 ∆un 2 + + 2λ2 −λ 2 2 un 4 un !2 un ∆un . u2n Um die richtige Transformation des Integralmaßes in (10.7) zu berechnen, wird ∆x entsprechend entwickelt: 1 ∆xi = 2Ai µ (u − ∆u)∆uµ 2 i = 2A µ (u)∆uµ − ∂ν Ai µ (u)∆uµ ∆uν . (13.58) Die Intervallindizes n haben wir der Einfachheit halber unterdrückt. Dieser Ausdruck hat natürlich die allgemeine Form (10.95), wenn dort ei µ (u) = 2Ai µ (u) (13.59) 298 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems eingesetzt wird. Im vorliegenden Fall tauchen aufgrund der rein quadratischen Form von (10.58) in ∆uµ keine zweiten Ableitungen von ei µ auf (die nur durch hier nicht vorhandene kubische Terme in ∆uµ entstehen können). Die Jacobi-Wirkungen (11.61) und (10.135) lassen sich daher auch kürzer schreiben als i ǫ 1 AJ = −ei µ ei {µ,ν} ∆uν − ei µ ei {κ,ν} ej κ ej µ,λ ∆uν ∆uλ h̄ 2 1 = −Γ{νµ} µ ∆uν − Γ{νκ} µ Γ{µλ} κ ∆uν ∆uλ . 2 (13.60) Die Koeffizienten werden mit Hilfe des reziproken Basiszweibeins ei κ = 1 i eκ 2u2 (13.61) berechnet. Sie sind Γνµ µ = ei µ ∂ν ei µ = 2uν , u2 Γµν µ = −ei ν ∂µ ei µ = Γνκ µ Γλµ κ = −∂λ ei κ ∂ν ei κ = − 2uν , u2 2 νλ 2 (δ u − 2uν uλ ). u4 (13.62) Die zweite Gleichung folgt unmittelbar aus der Beziehung −∂µ ei µ = −∂µ (2u2 )−1 ei µ = ei µ 2uµ u−2 , (13.63) die sich ihrerseits aus der trivialen Identität ∂µ ei µ = 0 ergibt. Der dritte Ausdruck in (10.62) stimmt automatisch mit dem in (10.60) benötigten Γ{νκ} σ Γ{λσ} κ überein, da ja wegen der verschwindenden Torsion des uµ -Raums Γνκ σ = Γκν σ ist. Wenn wir die Gleichungen (10.62) in die rechte Seite von (10.60) einsetzen, finden wir die Nachpunktentwicklung i ǫ u∆un un ∆un ∆un 2 − +2 AJ = − 2 2 2 h̄ un un u2n !2 + . . . . (13.64) Das Integralmaß in (10.7) enthält zusätzliche Faktoren rb , rn und ra , die eine weitere Bearbeitung erfordern. Sie werden folgendermaßen umgeformt: "Z # N (rb /ra )2λ−1 Y d2 ∆xn 2πiǫs h̄ n=1 2πiǫs rn−1 /M "Z # N +1 " !#2λ N Y Y rn d2 ∆xn 1 ≈ 2πiǫs h̄ n=1 2πiǫs h̄rn /M n=1 rn−1 +1 1 NY = 2πiǫs h̄ n=2 "Z (13.65) d2 ∆xn i N exp A . 2πiǫs h̄rn /M h̄ f # Auf der linken Seite haben wir die IndexwerteR von n um eins erhöht, da dieR Beziehung Q +1 Q 2 ∆xn = xn − xn−1 es erlaubt, statt N d2 ∆xn das Produkt N n=2 n=1 d ∆xn zu 13.3 Abwesenheit von Pseudozeit-Gitterkorrekturen für D = 2 299 schreiben. Danach haben wir den Indexwert der Nenner rn−1 in den Integralmaßen um eine Einheit vergrößert, d.h. rn−1 wird durch rn ersetzt. Zur Kompensation Q +1 müssen wir alles mit einem Faktor N ) multiplizieren. Zusammen mit n=1 (rn /rn−1 Q +1 2λ dem Vorfaktor (rb /ra )2λ−1 entsteht ein Produkt N n=1 (rn /rn−1 ) . Die Umformung enthält einen Fehler der Ordnung ǫ2s , der nur einmal am hinteren Ende des Zeitintervalls auftaucht (was durch die Wahl des Symbols ≈ anstelle von = angedeutet wird). Er kann deshalb ignoriert werden. Das Produkt wird mit Hilfe einer effektiven Wirkung ausgedrückt und es entsteht die rechte Seite von (10.65) mit AN f ≡ wobei N +1 X n=1 Aǫf , (13.66) i ǫ r2 u2 Af = 2λ log 2 n = 2λ log 2 n . h̄ rn−1 un−1 (13.67) die auf jedes Intervall anfallenden Teile sind. Der Index f verweist darauf, daß der Ursprung dieser Terme in den Umskalierungsfaktoren fl (xb ), fr (xa ) liegt. Wir gehen nun von der ∆xn - auf die ∆un -Integration über, indem wir die Formel i ǫ A d ∆x = 4u d ∆u exp h̄ J 2 2 2 (13.68) verwenden. Das Integralmaß wird dadurch zu "Z # N Y 4d2 ∆un 4 i N 1 exp × (AJ + AN ) , f 2 2 · 2πiǫs h̄ n=1 2 · 2πiǫs h̄/M h̄ (13.69) ǫ wobei AN J die Summe der Jacobi-Wirkung AJ aus (10.64) über alle Gitterintervalle darstellt: AN J ≡ N +1 X n=1 AǫJ . (13.70) Die zusätzlichen Zweierfaktoren in den Integralnennern von (10.69) haben wir eingeführt, um un über den gesamten u-Raum integrieren zu können. Dabei wird der x-Raum zweimal durchlaufen, und das muß wieder berichtigt werden. Der Vorfaktor wurde nur trivial umgeschrieben. Der zeitgegitterte Ausdruck (10.69) enthält ein wichtiges Merkmal, das in der Kontinuumsversion nicht auftrat. Er besitzt wesentliche Beiträge nicht nur für un ∼ un−1 , wo das kleine Abstandsquadrat (∆un )2 von der Ordnung ǫs ist, sondern auch für un ∼ −un−1 , wo (ū)2 dieselbe Ordnung ǫs hat. Das überrascht nicht, da in beiden Fällen xn näherungsweise mit xn−1 übereinstimmt. Beide Fälle müssen deshalb berücksichtigt werden. Glücklicherweise liefern sie aber aufgrund der Symmetrie des Sytems denselben Beitrag, so daß wir nur den Fall un ∼ un−1 zu behandeln brauchen, wonach der zweite Beitrag nur Zweierfaktoren im Maß ergibt. 300 Aǫf 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems Zur weiteren Behandlung des Integralmaßes (10.69) entwickeln wir die Wirkung um den Nachpunkt und finden u2n i ǫ Af = 2λ log h̄ u2n−1 ! un ∆un ∆un 2 u∆un = 2λ 2 − +2 2 2 un un u2n !2 + . . . . (13.71) Ein Vergleich mit (10.64) zeigt, daß die Addition von (i/h̄)Aǫf und (i/h̄)AǫJ den Ausdruck 2λ aus Aǫf in 2λ − 1 umwandelt. Alles zusammengenommen erzeugt die Zeitgitterung folgende Kurzzeitwirkung: Aǫ = Aǫ0 + ∆Korr Aǫ , (13.72) mit dem führenden Term der Freiteilchenwirkung Aǫ0 (∆un ) = 4M (∆un )2 2ǫs (13.73) und dem Gesamtkorrekturterm i i ∆Korr Aǫ ≡ (∆Aǫ + AǫJ + Aǫf ) h̄ h̄ !2 u ∆u 1 ∆un 2 un ∆un ∆un 2 i n n + + 2λ2 (2λ − 1) −λ = 4M h̄ 2ǫs u2n 4 u2n u2n un ∆un ∆un 2 un ∆un + (2λ − 1) 2 − +2 2 2 un un u2n !2 + ... . (13.74) Wir zeigen nun, daß die Wirkung ∆Korr Aǫ äquivalent zu null ist, so daß der zur Kurzzeitwirkung 4 i ǫ K (∆u) = exp (A0 + ∆Korr Aǫ ) 2 · 2πiǫs h̄/M h̄ ǫ (13.75) gehörige Integralkern zum Freiteilchenintegralkern nullter Ordnung K0ǫ (∆u) 4 i ǫ = exp A . 2 · 2πiǫs h̄/M h̄ 0 (13.76) äquivalent ist. Zum Beweis überprüfen wir die Bedingungen (11.70) and (11.71). Den in Gl. (11.68) definierten Korrekturfaktor des Integralkerns (10.75) identifizieren wir als i ǫ (13.77) ∆Korr A − 1. C1 = C ≡ exp h̄ Er ist mit dem trivialen Korrekturfaktor des Integralkerns (10.76) C2 = 0 (13.78) 13.3 Abwesenheit von Pseudozeit-Gitterkorrekturen für D = 2 301 zu vergleichen. Zum Beweis der Äquivalenz brauchen wir also nur nachzuweisen, daß hCi0 = 0, hC (p∆u)i0 = 0. (13.79) Die Indizes n sind wieder weggelassen. Die fundamentalen Korrelationsfunktionen sind durch K0ǫ (∆u) bestimmt und lauten ih̄ǫs µν δ 4M ! n ih̄ǫs δ µ1 ...µ2n , = 4M h∆uµ ∆uν i0 ≡ h∆uµ1 · · · ∆uµ2n i0 (13.80) n > 1. (13.81) Außerdem benötigen wir die höheren Korrelationen µ1 h∆u · · · ∆u µ2n i0 = ih̄ǫs 4M !n δ µ1 ...µ2n , (13.82) wobei die Kontraktionstensoren δ µ1 ...µ2n aus Gl. (8.64) sind, die sich rekursiv aus der Beziehung δ µ1 ...µ2n ≡ δ µ1 µ2 δ µ3 µ4 ...µ2n + δ µ1 µ3 δ µ2 µ4 ...µ2n + . . . + δ µ1 µ2n δ µ2 µ3 ...µ2n−1 (13.83) ergeben. Sie bestehen aus (2n − 1)!! Produkten von Paarkontraktionen δ µi µj . Insbesondere treffen wir beim Berechnen von (10.79) auf Erwartungswerte des Typs 2k 2l h(∆u) (u∆u) i0 = ih̄ǫs 4M !k+l [D + 2(k + l − 1)]!! (2l − 1)!!(u2 )l (D + 2l − 2)!! (13.84) und ih̄ǫs h(∆u) (u∆u) (u∆u)(p∆u)i0 = 4M 2k 2l !k+l+1 [D + 2(k + l)]!! (2l − 1)!!up, (13.85) (D + 2l)!! wobei für den u-Raum gleich eine beliebige Dimension D zugelassen wurde. Eine Entwicklung von (10.79) zeigt, daß bis zur Ordnung ǫs die Erwartungen hCi0 und hC (p∆u)i0 verschwinden: 2 1 i i hCi0 = h∆Korr Aǫ i0 + h̄ 2! h̄ h(∆Korr Aǫ )2 i0 = 0 i h∆Korr Aǫ (p∆u)i0 = 0. h̄ Der erste Term in (10.86) ergibt nämlich hC (p∆u)i0 = ( (13.87) ) 1 h̄ǫs D+2 i (D + 2)D − , h∆Korr Aǫ i0 = 2i −λ − 2λ2 h̄ M 4 16 16 (13.86) (13.88) 302 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems d.h. für D = 2 1 2 h̄ǫs i λ− . h∆Korr Aǫ i0 = −i h̄ M 2 Dieser hebt sich gegen den zweiten Term identisch in λ weg, da (13.89) 1 i 2 1 h̄ǫs h(∆Korr Aǫ )2 i0 = i (13.90) 2! h̄ ( 2 M ) 1 D+2 (D + 4)(D + 2) , + 4(2λ − 1)2 − 8(2λ − 1)2 × 4(2λ − 1)2 64 4 16 also für D = 2: 1 i 2 h̄ǫs 1 h(∆Korr Aǫ )2 i0 = i λ− 2! h̄ M 2 Ebenso verschwindet der Erwartungswert (10.87) h∆Korr Aǫ (p∆u)i0 = − 2 . (13.91) h̄2 ǫs [(2λ − 1)(D + 2)/4 − (2λ − 1)], 4M (13.92) identisch in λ für D = 2. Es ergeben sich also keine Gitterkorrekturen und das Ergebnis, das im vorangegangenen Abschnitt mit Hilfe der naiven Transformation des CoulombPfadintegrals auf das Pfadintegral des harmonischen Oszillators erhalten wurde, ist korrekt. 13.4 Lösung für D = 3 Nach der zweidimensionalen Vorübung wenden wir uns nun dem physikalischen Coulomb-System in drei Dimensionen zu. Wir müssen auch hier gewisse QuadratwurzelKoordinaten finden, die das Potential −Er im Pseudozeit” Hamiltonoperator in der Wirkung der Amplitude (10.4) in ein harmonisches Potential umwandeln. In zwei Dimensionen haben wir dieses Ziel mit Hilfe der komplexen Wurzelfunktion erreicht. Hier werden wir von einer quaternionischen ” Quadratwurzel“ Gebrauch machen. In diesem Zusammenhang ist diese als Kustaanheimo-Stiefel-Transformation bekannt, die schon seit längerem in der Himmelsmechanik benutzt wird.4 Jeder Punkt x des Raumes wird in einem vierdimensionalen uµ -Raum (µ = 1, 2, 3, 4) abgebildet, und zwar mittels der folgenden Gleichungen: xi = z̄σ i z, r = z̄z. (13.93) Hierbei sind 1 σ = 4 0 1 1 0 ! 2 , σ = 0 −i i 0 ! 3 , σ = 1 0 0 −1 ! (13.94) Für die Deutung als quaternionische Quadratwurzel siehe z.B. die zweite Arbeit von Cornish in den Literaturhinweisen am Kapitelende. 13.4 Lösung für D = 3 303 die Pauli-Matrizen und z, z̄ zweikomponentige Objekte z1 z2 z= ! , z̄ = (z1∗ , z2∗ ), (13.95) die man Spinoren“ nennt. Ihre Komponenten sind mit denen des Vierervektors uµ ” durch z1 = (u1 + iu2 ), z2 = (u3 + iu4 ) (13.96) verknüpft. Ergänzt man die sphärischen Winkelkoordinaten eines Dreiervektors x durch einen dritten Winkel γ, so können die Koordinaten uµ folgendermaßen parametrisiert werden: √ z1 = r cos(θ/2)e−i[(ϕ+γ)/2] , √ (13.97) z2 = r sin(θ/2)ei[(ϕ−γ)/2] . In den Gleichungen (10.93) heben sich die Terme mit dem Winkel γ offensichtlich weg. Aus diesem Grunde entspricht jedem Punkt im xi -Raum eine ganze Kurve im uµ -Raum, wobei γ ∈ [0, 4π] ist. Wir können (10.93) auch in der Matrixform 1 x x2 u) = A(~ x3 u1 u2 u3 u4 (13.98) schreiben, wenn wir von den 3 × 4-Matrizen u3 u4 u1 u2 4 u1 A(~u) = u −u3 −u2 u1 u2 −u3 −u4 (13.99) r = (u1 )2 + (u2 )3 + (u3 )2 + (u4 )2 ≡ (~u)2 , (13.100) Gebrauch machen. Da macht diese Transformation auf jeden Fall das Potential −Er im PseudozeitHamiltonoperator harmonisch in ~u. Dabei haben wir die Vierervektornatur von uµ durch ein Vektorsymbol über dem Buchstaben ~u gekennzeichnet. Man R betrachte nun den kinetischen Term in der Wirkung (10.9), ds(M/2r)(dx/ds)2. Jeder Pfad x(s) im x-Raum hat einen unendlichen Satz von Abbildern ~u(s) im ~uRaum, die durch γ(s) parametrisiert sind. Die Abbildung der Tangentenvektoren duµ auf dxi ist gegeben durch 1 3 4 1 2 u u u u dx 4 3 2 2 u1 dx = 2 u −u −u u1 u2 −u3 −u4 dx3 du1 du2 du3 du4 . (13.101) 304 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems Die Abbildung wird eindeutig, wenn das Differential des Hilfswinkels dγ festgelegt wird. Das geschieht am einfachsten nach Ersetzung von dγ durch einen Parameter ersetzt, der einen natürlichen Zusammenhang mit den dxi auf der linken Seite aufweist. Dazu betten wir den Tangentenvektor (dx1 , dx2 , dx3 ) in einen fiktiven vierdimensionalen Raum ein und definieren eine neue vierte Komponente dx4 , indem wir die Matrix A(~u) durch Hinzufügen einer vierten Zeile erweitern. So erhalten wir als Verallgemeinerung von (10.28) die Vierervektor-Gleichung d~x = 2A(~u)d~u, (13.102) Das Vektorsymbol kennzeichnet x als Vierervektor. Aus Symmetriegründen geben wir der 4 × 4-Matrix A(~u) folgendes Aussehen: A(~u) = u3 u4 u1 u2 u4 −u3 −u2 u1 u1 u2 −u3 −u4 2 u −u1 u4 −u3 . (13.103) Aus der speziellen Form der vierten Zeile folgt, daß dx4 und dγ verknüpft sind durch: dx4 = 2(u2 du1 − u1 du2 + u4 du3 − u3 du4 ) = r(cos θ dϕ + dγ). (13.104) Man beachte, daß diese Transformation nicht integrabel ist, da ∂x4 /∂u1 = 2u2, ∂x4 /∂u2 = −2u1 und daher (∂u1 ∂u2 − ∂u2 ∂u1 )x4 = −4. Ähnliches gilt für die anderen Komponentenpaare. Wie wir im nächsten Abschnitt eingehender erörtern werden, verwandelt diese nichtholonome Abbildung den vierdimensionalen euklidischen Raum der ~x in einen nichteuklidischen ~u-Raum mit Krümmung und Torsion. Hier sei vorerst nur angemerkt, daß von der unendliche Vieldeutigkeit bei der Abbildung von Punkten aus dem ~x-Raum in den ~u-Raum im Falle von Pfadabbildungen nur noch eine Vieldeutigkeit in der Wahl des Anfangsoder Endpunkts von Pfaden übrigbleibt. Hat man für die Anfangspunkte einmal eine bestimmte Wahl getroffen, so legt die Abbildung (10.102) den Bildpfad eindeutig fest. Wir beziehen nun die vierte Hilfsdimension in die Wirkung ein, indem wir im kinetischen Term x durch ~x ersetzen und den kinetischen Anteil der Wirkung erweitern zu N +1 X M (~xn − ~xn−1 )2 N Akin ≡ . (13.105) 1−λ λ n=1 2 ǫs rn rn−1 Der zusätzliche Beitrag der vierten Komponenten x4n − x4n−1 kann auf triviale Weise aus dem Ergebnis für die Pseudozeit-Entwicklungsamplitude eliminiert werden, indem jedes Zeitgitterintervall mit dem Maß NY +1 Z ∞ n=1 −∞ d(∆x4 )n q λ 2πiǫs h̄rn1−λ rn−1 /M (13.106) 13.4 Lösung für D = 3 305 über dx4n−1 integriert wird (die rn sind dabei fest). Im Gegensatz zum Produkt der räumlichen Integrale d3 xn−1 muß die vierte Koordinate auch noch über die anfängliche Hilfsvariable x40 = x4a integriert werden. Damit erhalten wir die Identität: NY +1 n=1 Z ∞ −∞ +1 M (∆x4n )2 i NX exp q λ λ h̄ n=1 2 ǫs rn1−λ rn−1 2πiǫs h̄rn1−λ rn−1 /M d(∆x4 )n ( ) = 1. (13.107) Sie erlaubt es, die Hilfskomponente x4 in das Pfadintegral einzuführen, ohne dieses zu verändern. Somit gelangen wir zur Formel hxb |ÛE (S)|xa i = Z dx4a × rbλ ra1−λ (2πiǫs h̄rb1−λ raλ /M)2 NY +1 n=2 "Z ∞ −∞ (13.108) i N d4 ∆xn exp A , 2 (2πiǫs h̄rn−1 /M) h̄ E # wobei AN E nun der Wirkung (10.8) entspricht, wenn darin die Dreiervektoren xn durch Vierervektoren ~xn ersetzt werden, wobei r aber immer noch die Länge des rein räumlichen Anteils von ~x darstellt. Wenn wir alle rb , rn , ra -Faktoren gleichmäßig auf die Intervalle verteilen und durch Verschiebung der Indizes n in den IntegralmaßNennern um eine Einheit alle rn in rn+1 umwandeln, erhalten wir mit Hilfe der gleichen Prozedur wie in Gl. (10.65) die Pseudozeit-Entwicklungsamplitude hxb |ÛE (S)|xa i = × " NY +1 Z n=2 1 (2π iǫs h̄/M)2 Z ∞ −∞ dx4a ra d4 ∆~xn i N exp (A + AN f ) , 2 2 (2πiǫs h̄rn /M) h̄ E # (13.109) mit der gegitterten Wirkung AN x, ~x′ ] E [~ 2 = (N + 1)ǫs e + N +1 X n=1 " M (∆~xn )2 λ + ǫs rn1−λ rn−1 E . λ 1−λ 2 ǫs rn rn−1 # (13.110) Die Wirkung AN f berücksichtigt wieder die übriggebliebenen Vorfaktoren, die QN +1 jetzt zunächst die Form (rb /ra )3λ−2 = (rn /rn−1 )3λ−2 haben. Durch die 1 2 Indexverschiebung in den Maßnennern rn−1 zu 1/rn2 wird die Potenz 3λ − 2 in 3λ umgewandelt, und wir erhalten den Ausdruck [zu vergleichen mit (10.66)] N +1 X i N ~u2 log 2 n . Af = 3λ h̄ ~un−1 n=1 ! (13.111) Wie bei der zweidimensionalen Rechnung lassen wir zunächst die subtilen Komplikationen der Zeitgitterung außer acht. Wir setzen also λ = 0 und führen die Transformation formal im Kontinuumsgrenzwert der Wirkung AN E durch, die 306 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems das gleiche Aussehen hat wie in (10.9). Die Eigenschaften der Matrix A in (10.103) ziehen die Gleichungen AT = q 4~u 2A−1 det (AAT ) = 16r 2 det A = (13.112) ~x′2 = 4~u 2~u′2 = 4r~u′2 (13.113) d4 x = 16r 2 d4 u. (13.114) nach sich. Offenbar ist und Auf diese Weise erhalten wir die formale Beziehung hxb |ÛE (S)|xa i = eie 2 S/h̄ 1 16 Z ∞ −∞ dx4a (~ubS|~ua 0), ra (13.115) wobei (~ub S|~ua 0) die Zeitentwicklungsamplitude des vierdimensionalen harmonischen Oszillators ist, mit dem Pfadintegral (~ub S|~ua 0) = Z Aos = Z D 4 u(s) exp i Aos h̄ (13.116) und der Wirkung S 0 µ ds (~u′2 − ω 2~u2 ). 2 (13.117) Dies ist das Analogon zu Gl. (10.30). Die Parameter sind µ = 4M ω = q −E/2M , (13.118) genau wie in (10.26) und (10.27). Das Integral dx4a /ra kann mit Hilfe von (10.104) in ein Integral über den dritten Eulerwinkel γ umgeformt werden. Da x und damit die sphärischen Winkelkoordinaten θ, ϕ während der Integration konstant gehalten R R werden, ergibt sich sofort dx4a /ra = dαa . Der Integrationsbereich darf sich nur über eine einzige Periode γa ∈ [0, 4π] erstrecken. Die anderen Perioden sind konventionsgemäß bereits in der Definition der Oszillatoramplitude aufgenommen. Wenn man den Vierervektor u~b festlegt, muß man entsprechend der Diskussion in Abschnitt 6.1 alle Pfade aufsummieren, die zum Eulerwinkel γb des Endpunktes und allen dessen periodischen Ebenbildern führen. Jeder dieser Werte von γb entspricht laut (10.97) demselben u~b . Äquivalent dazu ist die Summe über die periodischen Wiederholungen des Anfangspunktwinkels in (10.115). Die Oszillatoramplitude auf der rechten Seite von (10.115) bedient sich einer erweiterten Zonendarstellung der Funktion ~u(γ), in der γ alle reellen Werte durchläuft, wobei ~u(γ) periodisch unter γ → γ +4π ist. Wenn wir ~ub, ~ua festlegen und dabei die periodischen Wiederholungen R 13.4 Lösung für D = 3 307 von γ summiert haben, sind wir aber im reduzierten Zonenschema und müssen deshalb (10.115) korrekterweise schreiben als hxb |ÛE (S)|xa i = eie 2 S/h̄ 1 16 Z 4π 0 dγa (~ubS|~ua 0). (13.119) Der Grund, warum die anderen Perioden in (10.115) fortgelassen werden müssen, wird durch einen Vergleich mit der zweidimensionalen Rechnung am deutlichsten. Dort kamen alle von der zeitgegitterten Wirkung begünstigten u-Werte im Pfadintegral doppelt vor, wodurch sich gewisse Zweierfaktoren im Integralmaß (10.69) effektiv heraushoben. Dasselbe geschieht auch hier, allerdings nimmt die Wirkung unendlich oft denselben Wert an: Bei der Integration über ein Bild d4 un von d4 xn im Oszillatorpfadintegral decken wir den ursprünglichen x-Raum unendlich oft ab, je einmal für γn ∈ [0, 4π) und für jede weitere Periode γn ∈ [4πl, 4π(l+1)) mit ganzen l. Daher müßte eigentlich jedes Volumenelement durch einen unendlich großen Faktor dividiert werden, damit man nur einmal den x-Raum durchläuft. Dieser unendliche Faktor wird aber dadurch kompensiert, daß der Gradiententerm, der proportional zu (~un + ~un−1)2 (~un − ~un−1 )2 (13.120) ist, unendlich oft klein wird, wenn ~xn ≈ ~xn−1 ist. Das geschieht für unendlich viele Werte von γn − γn−1 (je einmal bei jeder periodischen Wiederkehr des Intervalls [0, 4π]). Da alle diese Beiträge gleich sind, hebt sich der unendlicheR Faktor im Nenner des Maßes wieder heraus. Nur im Integral über den Anfangswert dx4a /ra findet das nicht statt. Der unendliche Faktor im Nenner ist dort zunächst noch vorhanden und wird erst durch Einschränkung der Integration von γa auf eine einzelne Periode beseitigt. Man beachte, daß ein Verschieben von γa um eine halbe Periode 2π den Vektor ~u in −~u umwandelt, was der Zweideutigkeit im zweidimensionalen System entspricht. Das zeitgegitterte Pfadintegral für den harmonischen Oszillator kann nun ohne weiteres gelöst werden und die Amplitude ist die vierdimensionale Version von (10.32): N Y 1 (~ubS|~ua 0) = (2πih̄ǫs /µ)2 n=1 d4 ∆un 2πih̄ǫs /µ "Z # N i X µ 1 × exp ∆~un 2 − ǫs ω 2~u2n h̄ n=1 2 ǫs ( ) (13.121) ω2 i µω = exp [(~ub2 + ~u2a ) cos ωS − 2~ub~ua ] . 2 (2πih̄ sin ωS /µ) h̄ sin ωS Um daraus die Festenergieamplitude zu finden, müssen wir eine Integration über S ausführen: (xb |xa )E = Z 0 ∞ dSeie 2 S/h̄ 1 16 Z 0 4π dγa(~ub S|~ua 0). (13.122) 308 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems Wie (10.34) erhält das Integral eine einfachere Gestalt durch Transformation auf die Variablen (10.37) und (10.38), in denen die Festenergieamplitude des dreidimensionalen Coulomb-Systems die Form annimmt: 1 (xb |xa )E = 16 ∞ Z 0 ie2 S/h̄ dSe ωM 2 2π 2 h̄2 Z 4π dγa (~ubs|~ua 0) 0 ∞ dx4 Z 1 a ̺−ν (1 − ̺)2 −∞ ra 0 ( ) ( ) √ 2 ̺ 1+̺ × exp 2κ ~ub~ua exp −κ (rb + ra ) . 1−̺ 1−̺ = −i Z d̺ (13.123) Um das Integral über dx4b auszuführen, stellen wir ~ub~ua in Kugelkoordinaten dar und finden √ rb ra {cos(θb /2) cos(θa /2) cos[(ϕb − ϕa + γb − γa )/2] + sin(θb /2) sin(θa /2) cos[(ϕb − ϕa − γb + γa )/2]} √ = rb ra {cos[(θb − θa )/2] cos[(ϕb − ϕa )/2] cos[(γb − γa )/2] (13.124) − cos[(θb + θa )/2] sin[(ϕb − ϕa )/2] sin[(γb − γa )/2]} . ~ub~ua = Dieser Ausdruck kann umgeformt werden zu ~ub~ua = q (rb ra + xb xa )/2 cos[(γb − γa + β)/2], (13.125) wobei der Winkel β durch tan cos[(θb + θa )/2] sin[(ϕb − ϕa )/2] β = 2 cos[(θb − θa )/2] cos[(ϕb − ϕa )/2] (13.126) bestimmt ist, d.h. durch cos Das Integral R 4π 0 (xb |xa )E β θb − θa ϕb − ϕa rb ra q . = cos cos 2 2 2 (rb ra + xb xa )/2 (13.127) dγa rechnen wir nun für feste x aus und erhalten5 Mκ = −i πh̄ ! √ 2 ̺q ̺−ν (rb ra + xb xa )/2 I0 2κ d̺ (1 − ̺)2 1−̺ 0 ( ) 1+̺ × exp −κ (rb + ra ) , (13.128) 1−̺ Z 1 wobei κ und ν dieselben Parameter sind wie in Gl. (10.38). 5 I.H. Duru und H. Kleinert, Phys. Letters B 84, 30 (1979). Im Rahmen der Schrödingertheorie ist die gleiche Formel schon früher gefunden worden, und zwar von L. Hostler, J. Math. Phys. 5 , 591 (1964). 13.5 Abwesenheit von Pseudozeit-Gitterkorrekturen für D = 3 309 In Analogie mit dem zweidimensionalen Fall konvergiert das Integral nur für ν < 1. Durch Übergang zur Variablen ζ ≡ (1 + ̺)/(1 − ̺), läßt sich wieder eine Integraldarstellung finden, die für alle ν 6= 1, 2, 3, . . . konvergiert. Der Integrationsweg C von ζ umkreist den Verzweigungsschnitt von ζ = 1 bis ∞ im Uhrzeigersinn. Da der Schnitt jetzt die Form (ζ − 1)−ν besitzt, gilt die Ersetzungsregel Z ∞ 1 dζ(ζ − 1) −ν πeiπν ... → sin πν Z C dζ (ζ − 1)−ν . . . . 2πi (13.129) Damit erhalten wir M κ πeiπν dζ (xb |xa )E = −i (ζ − 1)−ν (ζ + 1)ν πh̄ 2qsin πν qC 2πi × I0 (2κ ζ 2 − 1 (rb ra + xb xa )/2)e−κζ(rb +ra ) . Z 13.5 (13.130) Abwesenheit von Pseudozeit-Gitterkorrekturen für D=3 Es bleibt zu zeigen, daß wie in D = 2 Dimensionen die Zeitgitterungsprozedur auf das gleiche Ergebnis führt wie die obige Kontinuumsrechnung. Den nicht an technischen Einzelheiten interessierten Leser verweisen wieder auf das kurzgefaßte Argument in Abschnitt 10.6. In Analogie zu Gl. (10.74) muß die Wirkung AN E im zeitgegitterten Pfadintegral in jedem Gitterintervall durch die Jacobi-Wirkung ergänzt werden: i ǫ A = −eµ ei {µ,ν} ∆uν − ei µ ei {κ,ν} ej κ ei {µ,λ} ∆uν ∆uλ h̄ J 1 = −Γ{νµ} µ ∆uν − Γ{νκ} σ Γ{λσ} κ ∆uν ∆uλ . 2 (13.131) Statt eines Basisdreibeins haben wir jetzt das Vierbein ei µ = ∂xi /∂uµ = 2Ai µ (~u), i = 1, 2, 3, 4, (13.132) das durch die 4 × 4-Matrix (10.103) gegeben ist mit dem dazugehörigen reziproken Vierbein 1 ei µ = 2 ei µ . (13.133) 2~u Daraus ergeben sich die Matrixkomponenten des Zusammenhangs [vgl. (10.17)] (Γ1 )µ ν = 1 ~u2 u1 u2 −u3 −u4 2 −u u1 −u4 u3 u3 u4 u1 u2 u4 −u3 −u2 u1 µ ν 310 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems (Γ2 )µ ν = (Γ3 )µ ν = (Γ4 )µ ν = 1 2 ~u 1 2 ~u 1 2 ~u u2 −u1 u4 −u3 u1 u2 −u3 −u4 −u4 u3 u2 −u1 u3 u4 u1 u2 µ u3 u4 u1 u2 −u4 u3 u2 −u1 1 2 −u −u u3 u4 −u2 u1 −u4 u3 µ u4 −u3 −u2 u1 u3 u4 u1 u2 2 1 4 u −u u −u3 −u1 −u2 u3 u4 ν (13.134) ν ν . µ Wie in der zweidimensionalen Rechnung gilt für den Zusammenhang auch hier die wichtige Identität Γµ µν ≡ 0. (13.135) Sie wird sich in Abschnitt 10.6 als wesentlicher Grund dafür erweisen, daß keine Gitterkorrekturen auftauchen. In diesem Abschnitt wird dies durch detaillierte Rechnung bewiesen. Genau wie im zweidimensionalen Fall ist (10.135) eine Folge der Identität ∂µ ei µ ≡ 0. (13.136) Allerdings gibt es, wie bereits angedeutet, einen wichtigen Unterschied bezüglich des zweidimensionalen Falls: Die Abbildung dxi = ei µ (u)duµ ist diesmal nicht integrabel. Folglich trägt der uµ -Raum eine Torsion Sµν λ mit den nichtverschwindenden Komponenten S12 λ = S34 λ = 1 (−u2 , u1, −u4 , u3)λ . ~u 2 Die kontrahierte Torsion ist Sµ = Sµν ν = uµ . ~u 2 (13.137) (13.138) Deshalb sind die kontrahierten Zusammenhangskomponenten Γνµ µ = ei µ ∂ν ei µ = Γµν µ = −ei ν ∂µ ei µ 4uν , ~u 2 2uν = 2 ~u (13.139) nicht mehr einander gleich wie zuvor in (10.62). Nach Symmetrisieren bezüglich der unteren Indizes entsteht 3uν (13.140) Γ{νµ} µ = 2 . ~u 13.5 Abwesenheit von Pseudozeit-Gitterkorrekturen für D = 3 311 Deswegen ergeben sich die ∆uν ∆uλ -Terme in (10.60) im Gegensatz zum zweidimensionalen Fall nicht direkt aus der Beziehung Γνκ σ Γλσ κ = − 4 νλ 2 (δ ~u − 2uν uλ ), ~u 4 (13.141) sondern aufgrund der von Null verschiedenen Torsion erst nach Symmetrisieren in den unteren Indizes: Γ{νκ} σ Γ{λσ} κ = Γνκ σ Γλσ κ − 2Γνκ σ Sλσ κ + Sνκ σ Sλσ κ (13.142) σ κ 2 4 4 = Γνκ Γλσ − 2(−δνλ~u + 2uν uλ )/~u + uν uλ /~u . Deshalb erhält man aus der Jacobi-Wirkung (10.131) den expliziten Ausdruck ~un ∆~un ∆~un 2 5 i ǫ − + AJ = − 3 h̄ ~un2 ~un2 2 ~un ∆~un ~un2 !2 + . . . . (13.143) Im Gegensatz zum zweidimensionalen Ausdruck (10.64) kann dies nicht dem Term Aǫf zugeschlagen werden, der zwar dieselben Terme aber in einer anderen Kombination enthält [siehe (10.111)]: ~u2n i ǫ A = 3λ log 2 h̄ f ~un−1 ! (13.144) ~un ∆~un ∆~un 2 ~u∆~un = 3λ log 2 − 2 +2 2 ~un ~un ~u2n !2 + . . . . Wir können aber unter Fortlassung der Indizes n schreiben ~u 2 i ǫ AJ = −2 log h̄ (~u − ∆~u)2 ! + ~u∆~u ~u 2 ∆~u 2 3 − 2 + ~u 2 (13.145) ~u∆~u ~u 2 !2 + ... und den ersten Term in Aǫf aufnehmen, indem wir 3λ durch (3λ − 2) ersetzen. So erhalten wir insgesamt die zusätzliche Wirkung [die mit (10.74) zu vergleichen ist]: i i ∆~u 2 ~u∆~u u∆~u 1 ∆~u 2 2 ~ ∆Korr Aǫ = 4M (2λ − 1) 2 + −λ + 2λ h̄ h̄ 2ǫ ~u 4 ~u 2 ~u 2 ~u∆~u ~u∆~u ∆~u 2 +(3λ − 2) 2 2 − 2 + 2 ~u ~u ~u 2 ~u∆~u (∆~u)2 3 + 2 − + ~u ~u 2 2 ~u∆~u ~u 2 !2 !2 + ... . !2 (13.146) 312 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems Mit diesem Ausdruck beweisen wir nun, daß die Entwicklung des Korrekturterms i C ≡ exp ∆Korr Aǫ − 1 h̄ (13.147) die verschwindenden Erwartungswerte hCi0 = 0, hC (~p∆~u)i0 = 0 (13.148) besitzt, d.h. daß 1 i 2 i h(∆Korr Aǫ )2 i0 = 0, h∆Korr Aǫ i0 + h̄ 2 h̄ i h∆Korr A (~p∆~u)i0 = 0, h̄ (13.149) (13.150) wie in (10.86) und (10.87). Der Erwartungswert (10.150) verschwindet nämlich für D = 4 identisch in λ, da er wegen (10.85) proportional zu i −2(2λ − 1) D+2 1 1 + 2(3λ − 2) + 16 4 4 (13.151) ist. Auf ähnliche Weise folgt aus Formel (10.84), daß der erste Term in (10.149) einen Erwartungswert proportional zu ( (D + 2)D D 3 D+2 D 2 i −2( 41 − λ) − − 4λ2 − (3λ − 2) − − 16 16 4 4 4 8 ) , (13.152) besitzt, der für D = 4 zu 3 −i (2λ − 1)2 8 wird. Dazu wird der zweite Term von (10.149) (13.153) ( (D + 4)(D + 2) 1 D+2 1 4(2λ − 1)2 + 9(2λ − 1)2 − 12(2λ − 1)2 i 2 64 4 16 ) (13.154) addiert, der für D = 4 (10.153) zum Verschwinden bringt. Zusammenfassend stellen wir fest, daß auch im dreidimensionalen CoulombSystem keine Gitterkorrekturen auftreten. 13.6 Geometrische Begründung Gitterkorrekturen für Fehlen von Wie oben erwähnt, liegt der wesentliche Grund für das Verschwinden der Gitterkorrekturen in einer einfachen Eigenschaft der Geometrie des uµ -Raums, die durch die Zusammenhangsgleichung Γµ µλ = g µν ei λ ∂µ ei ν = 0 (13.155) 313 13.7 Vergleich mit der Schrödingertheorie ausgedrückt wird. Sie folgt aus der von der Basistetrade erfüllten Identität ∂µ eiµ = 0 unter Berücksichtigung der Diagonalität der Metrik g µν ∝ δµν . Es ist nämlich möglich, die Techniken aus den Abschnitten 10.1 und 10.2 auf die allgemeine Pseudozeit-Amplitude (12.30) mit ihren Regularisierungsfunktionen fl = f (x), fr ≡ 1 (13.156) anzuwenden. Da die Regularisierung nur die Nachpunkte eines jeden Gitterintervalls beeinflußt, können wir an dieser Stelle ohne weiteres die Herleitung einer Kurzzeitamplitude in Abschnitt 11.2 wiederholen. Das Ergebnis hat (bei Unterdrückung der Indizes n) die Form ǫ q g(q) K (∆q) = q D 2πiǫh̄f /M i ǫ exp (A + AǫJ ) , h̄ (13.157) wobei f eine Abkürzung für den Nachpunktwert f (x) darstellt und Aǫ die Kurzzeitwirkung M Aǫ = gµν (q)∆q µ ∆q ν (13.158) 2ǫf bezeichnet, die einen Nachpunktregulator f enthält. Die Jacobi-Wirkung wird auch nur in einer eher trivialen Weise modifiziert. In ihrer einfachsten Form (11.74) lautet sie: i ǫ 1 h̄ AJ = Γµ µ ν ∆q ν − iǫ f (Γµ µ ν )2 . h̄ 2 8M (13.159) In der Nachpunktformulierung muß das Integralmaß nicht weiter transformiert werden. Das sieht man unmittelbar durch Einsetzen von λ = 0 in den zeitgegitterten Ausdruck (10.7). Auch eine explizite Rechnung zeigt, daß die zusätzliche Wirkung Aǫf in (10.67) für D = 2 und in (10.144) für D = 3 gleich null ist. So führt das Verschwinden der kontrahierten Zusammenhangskomponenten Γµ µλ = 0 in (10.159) dazu, daß alle Gitterkorrekturen null sind und nur die ursprüngliche Kurzzeitwirkung (10.158) übrigbleibt: ∆Aǫ = 4M (∆u)2 . 2ǫs (13.160) Dem geometrischen Zufall Γµ µλ = 0 ist es also zu verdanken, daß die formale Lösung, die ich mit meinem Mitarbeiter Duru im Jahre 1979 fand, sich tatsächlich als korrekt erweist. 13.7 Vergleich mit der Schrödingertheorie Die Auswirkung der Eigenschaft Γµ µλ = 0 läßt sich am einfachsten verstehen, indem man die Schrödingergleichung des Coulomb-Systems auf die des harmonischen 314 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems Oszillators transformiert. Ausgangspunkt ist die folgendermaßen geschriebene Gleichung: 1 2 2 e2 − h̄ ∂x − E ψ(x) = ψ(x). (13.161) 2M r Die Nachpunktregularisierung des Pfadintegrals mit (10.156) entspricht einer Multiplikation der Gleichung mit fl = r von links. Also ist − 1 2 h̄ r∂x 2 − Er ψ(x) = e2 ψ(x). 2M (13.162) Wir gehen nun auf die Quadratwurzelkoordinaten uµ über, die −Er in das harmonische Potential −E(uµ )2 umtransformieren und den Laplaceoperator ∂x 2 in g µν ∂µ ∂ν − Γµ µλ ∂λ überführen. Wegen Γµ µλ = 0 fehlt der zweite Term. Deshalb ist das Ergebnis einfach g µν ∂µ ∂ν . Wegen g µν = δ µν /4r wird die Schrödingergleichung (10.162) unmittelbar zu − 1 2 2 h̄ ∂µ − E(uµ )2 ψ(uµ ) = e2 ψ(uµ ). 8M (13.163) Wegen des Faktors (uµ )2 nach der Energie E, ist das physikalische Skalarprodukt, in dem Zustände verschiedener Energie orthogonal zueinander sind, durch hψ2 |ψ1 i = Z d4 uψ2 (uµ )(uµ )2 ψ1 (u) (13.164) gegeben. Dies entspricht genau dem in Gl. (11.97) angegebenen Skalarprodukt, das wegen der Torsion im uµ -Raums für die Hermitezität des Schrödinger Operators benötigt wurde, der hier die Form ∆ = (1/4u2 )∂u2 hat. Wie dort gefordert kann der einmal kontrahierte Torsionstensor Sµ = Sµν ν als Gradient einer skalaren Funktion ausgedrückt werden: 1 (13.165) Sµ = ∂µ σ(~u), σ(~u) = log ~u2 . 2 Es wurde in Gl. (11.107) gezeigt, daß für Sµ (q) = ∂µ σ(q) das physikalische Skalarprodukt durch (11.97) gegeben ist: hψ2 |ψ1 iphys ≡ Wegen (10.114) ist Z q dD q g(q)e−2σ(q) ψ2∗ (q)ψ1 (q). (13.166) √ (13.167) g = 16~u4 und das physikalische Skalarprodukt hψ2 |ψ1 iphys = Z √ d u ge−2σ ψ2∗ (~u)ψ1 (~u) = 4 Z d4 u16~u2ψ2∗ (~u)ψ1 (~u). (13.168) Der sich aus ∂~x2 durch eine nichtholonome Kustaanheimo-Stiefel-Transformation ergebende Laplaceoperator ist ∆ = (1/4~u2)∂µ2 . Dieser ist hermitesch im 315 13.7 Vergleich mit der Schrödingertheorie physikalischen Skalarproduct R(10.168), was im naiven invarianten Skalarprodukt (11.91) mit dem Integralmaß d4 u16~u4. nicht der Fall ist. In zwei Dimensionen verschwindet die Torsion und das physikalisch Skalarprodukt fällt mit dem naiven zusammen: hψ2 |ψ1 iphys = Z √ d u gψ2∗ (u)ψ1 (u) = Z 2 d2 u 4u2 ψ2∗ (u)ψ1 (u). (13.169) Mit µ = 4M und −E = µω 2/2 ist (10.163) gerade die Schrödingergleichung des harmonischen Oszillators " # 1 µ − h̄2 ∂µ2 + ω 2 (uµ )2 ψ(uµ ) = Eψ(uµ ). 2µ 2 (13.170) Die Eigenwerte der Pseudoenergie E sind EN = h̄ω(N + Du /2), (13.171) wobei Du die Dimension des uµ -Raumes ist und N= Du X ni (13.172) i=1 die Summe der ganzzahligen Quantenzahlen für jede Richtung des uµ -Raumes. Wegen der Mehrdeutigkeit der Abbildung von x auf uµ können nur symmetrische Wellenfunktionen mit Coulomb-Zuständen in Verbindung gebracht werden. Daher muß N gerade sein und kann geschrieben werden als N = 2(n − 1). Das Pseudoenergie-Spektrum ist daher En = h̄ω2(n + Du /4 − 1), n = 1, 2, 3, . . . . (13.173) Gemäß Gl. (10.170) müssen alle Coulomb-Wellenfunktionen die Pseudoenergie En = e2 (13.174) besitzen. Die beiden Gleichungen sind erfüllt, wenn die Oszillatorfrequenz die diskreten Werte ω = ωn ≡ e2 , 2(n + D/4 − 1) n = 1, 2, 3 . . . . (13.175) annimmt. Aus ω 2 = −E/2M folgt für die Coulomb-Energien En = −2Mωn2 = − 1 Me4 . 2 h̄ 2(n + Du /4 − 1)2 (13.176) Dies zeigt, daß N/2 + 1 = n der üblichen Hauptquantenzahl der CoulombWellenfunktionen entspricht. 316 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems Wir wollen nun das dreidimensionale Coulomb-System mit Du = 4 noch etwas besser verstehen. Dann gehen nicht alle geraden Oszillatorwellenfunktionen in gebundene Coulomb-Zustände über. Das folgt aus der Tatsache, daß die CoulombWellenfunktionen nicht von der Hilfskoordinate x4 oder dem Hilfswinkel γ abhängen. Deshalb erfüllen sie die Nebenbedingung ∂x4 ψ = 0, die für den uµ -Raum [vgl. (10.133)] folgende Bedeutung hat: −ir∂x4 ψ(x) = −ire4 µ ∂µ ψ(uµ ) ≡ i 1h L̂05 ψ(uµ ) = −i (u2 ∂1 − u1 ∂2 ) + (u4 ∂3 − u3 ∂4 ) ψ(uµ ) 2 = −i∂γ ψ(uµ ) ≡ 0. (13.177) Die explizite Konstruktion der gebundenen Zustände von Oszillator und CoulombSystem läßt sich am einfachsten mit Hilfe der komplexen Koordinaten (10.96) durchführen. Die Nebenbedingung (10.177), die bei der Auswahl der CoulombZustände berücksichtigt werden muß, wird dann 1 [z̄∂z̄ − z∂z ] ψ(z, z ∗ ) = 0. (13.178) 2 Um die Ausdrücke zu vereinfachen, verwenden wir atomare Einheiten, in denen h̄ = 1, M = 1, e2 = 1 und µ = 4 sind. Es werden also alle Längen in Vielfachen des Bohr-RadiusBohrschen Radius aH = h̄2 /Me2 = 5, 2917 × 10−9 cm angegeben, die Energien in Einheiten von EH = e2 /aH = Me4 /h̄2 = 4, 359 × 10−11 erg = 27, 210eV. und die Frequenzen ω in Einheiten von ωH ≡ Me4 /h̄3 (= 4π× Rydberg-Frequenz νR = 4.133×1016/sec). Die Schrödingergleichung (10.163) lautet nach Multiplikation mit 4M/h̄2 i 1h 2 ĥψ(uµ ) ≡ (13.179) −∂µ + 16ω 2 (uµ )2 ψ(uµ ) = 4ψ(uµ ). 2 Das Spektrum des Operators ĥ ist 4ω(N + 2) = 8ωn, so daß für die gebundenen Zustände des Coulomb-Systems gilt: ω = ωn = 1/2n. Wir nutzen nun die Tatsache aus, daß der Operator ĥ auf folgende einfache Standardform gebracht werden kann, in der die Frequenz ω gleich 1 ist: L̂05 ψ(z, z ∗ ) = i 1h 2 −∂µ + 4(uµ)2 . 2 Das gelingt mit Hilfe der ω-abhängigen Transformation ĥs = ĥ = 4ωeiϑD̂ ĥs e−iϑD̂ . (13.180) (13.181) Der Operator D̂ ist ein infinitesimaler Dehnungsoperator, auch Tiltoperator 6 genannt: 1 (13.182) D̂ ≡ − iuµ ∂µ , 2 6 Aus dem Englischen to tilt = neigen. Für die ursprüngliche Definition und intensive Anwendung auf die Berechnung von Übergangsamplituden siehe H. Kleinert, Group Dynamics of the Hydrogen Atom, in Lectures in Theoretical Physics, Gordon and Breach, N. Y., 1968, Vol. X B, Hrsg. W. E. Brittin und A. O. Barut; siehe auch Fortschr. Phys. 6 , 1, (1968). 317 13.7 Vergleich mit der Schrödingertheorie wobei ϑ der Tiltwinkel ϑ = log(2ω) (13.183) ist. Die Wellenfunktionen sind durch die entsprechend umskalierten Lösungen der standardisierten Schrödingergleichung (10.180) gegeben: √ (13.184) ψ(uµ ) = eiϑD̂ ψ s (uµ ) = ψ s ( 2ωuµ ). Bemerkenswerterweise hängt die Rückskalierung von ω und damit von der Hauptquantenzahl n ab, so daß √ ψn (uµ ) = ψns (uµ / n). (13.185) Die standardisierten Wellenfunktionen ψns (uµ ) lassen sich am einfachsten darstellen, wenn man die vier Sätze â†1 , â†2 und b̂†1 , b̂†2 , â1 , â2 , b̂1 , b̂2 von Erzeugungsund Vernichtungsoperatoren verwendet. Sie werden aus z1 , z2 , deren Komplexkonjugierten und den dazugehörigen Differentialoperatoren aufgebaut, genau wie in (10.187) und (10.188), nur gibt es hier doppelt so viele Operatoren, einen Satz für z1 und einen für z2 . Außerdem wählen wir die Indizes so, daß ai und bi sich wie die Vektoren einer Spinordarstellung der Rotationsgruppe transformieren. Wenn cij für die 2 × 2-Matrix ! 0 1 2 c = iσ = (13.186) −1 0 steht, dann transformiert sich cij zj wie zi∗ . Deshalb definieren wir die Erzeuger 1 1 â†1 = − √ (−∂z2∗ + z2 ), b̂†1 = √ (−∂z1 + z1∗ ), 2 2 1 1 â†2 = √ (−∂z1∗ + z1 ), b̂†2 = √ (−∂z2 + z2∗ ), 2 2 (13.187) und unter Benutzung von ∂z† = −∂z ∗ die Vernichter 1 1 â1 = − √ (∂z2 + z2∗ ), b̂1 = √ (∂z1∗ + z1 ), 2 2 1 1 â2 = √ (∂z1 + z1∗ ), b̂2 = √ (∂z2∗ + z2 ). 2 2 (13.188) Der standardisierte Hamiltonoperator des harmonischen Oszillators nimmt dann die Gestalt ĥs = ↠â + b̂† b̂ + 1 (13.189) an, wobei wir die Spinor-Schreibweise aus Gl. (10.93) benutzen. Der Grundzustand des vierdimensionalen harmonischen Oszillators wird durch â1 , â2 und b̂1 , b̂2 vernichtet und entspricht daher der Wellenfunktion 1 1 ∗ ∗ µ 2 hz, z ∗ |0i = ψs,0000 (z, z ∗ ) = √ e−z1 z1 −z2 z2 = √ e−(u ) . π π (13.190) 318 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems Ein vollständiger Satz von Oszillatorwellenfunktionen wird wie üblich durch Anwendung der Erzeuger auf den Grundzustand erhalten: †na †na †nb †nb |na1 , na2 , nb1 , nb2 i = Nna1 ,na2 ,nb1 ,nb2 â1 1 â2 2 b̂1 1 b̂2 2 |0i (13.191) mit den Normierungskonstanten 1 . Nna1 ,na2 ,nb1 ,nb2 = q na1 !na2 !nb1 !nb2 ! (13.192) Die Hauptquantenzahl n ist durch die Summe n = na1 + na2 + nb1 + nb2 + 1 (13.193) gegeben. Die gebundenen Zustände des Coulomb-Systems erhält man aus denjenigen Eigenfunktionen des harmonischen Oszillators, die die Nebenbedingung (10.178) erfüllen, die in dieser Darstellung 1 L̂05 = − (↠â − b̂† b̂)ψ s = 0 2 (13.194) ist. Die Coulomb-Zustände enthalten also immer genausoviele a-Quanten wie b-Quanten. Sie diagonalisieren die miteinander vertauschenden a- und bSpinoperatoren 1 1 L̂ai ≡ ↠σi â, L̂ai ≡ b̂† σi b̂. (13.195) 2 2 Die Quantenzahlen sind la = (na1 + na2 )/2, lb = (nb1 + nb2 )/2, ma = (na1 − na2 )/2, mb = (nb1 − nb2 )/2, (13.196) wobei l und m die Eigenwerte von L̂2 und L̂3 sind. Wenn wir noch die Quantenzahlen n1 , n2 einführen: na1 ≡ n1 + m, na2 ≡ n2 , nb1 = n2 + m, nb2 = n1 na1 ≡ n1 , na2 ≡ n2 − m, nb1 = n2 , nb2 = n1 − m for m ≥ 0, for m ≤ 0, (13.197) so wird der Zusammenhang mit den Wellenfunktionen |n1 , n2 , mi hergestellt, die bei der Diagonalisation des Coulomb-Hamiltonoperators in parabolischen Koordinaten auf natürliche Weise entstehen. Die Beziehung zwischen diesen und den üblichen Coulomb-Wellenfunktionen mit festem Drehimpuls |nlmi ergibt sich aus der Tatsache, daß der Drehimpulsoperator L̂i gleich der Summe von a- und b-Spins ist. Die Umdiagonalisierung ist dann sogleich mittels der bekannten Clebsch-GordanKoeffizienten durchzuführen (siehe Anhang 13A). Man beachte, daß nach der Dehnungstransformation (10.184) das Exponentialverhalten 319 13.8 Polare Zerlegung und Coulomb-Wellenfunktionen µ 2 der Oszillatorwellenfunktionen ψns (uµ ) ∝ Polynom(uµ ) × e−(u ) korrekt in das bekannte Verhalten der Coulomb-Wellenfunktionen ψ(x) ∝ Polynom(x) × e−r/n übergeht. Es ist wichtig sich klarzumachen, daß trotz der Hermitizität des Dehnungsoperators D̂ und der Unitarität von eiϑD̂ für einen festen Winkel ϑ die gebundenen Coulomb-Zustände ψn , die durch Dehnung mit einem n-abhängigen Parameter ϑn = log(1/n) aus dem vollständigen Eigenfunktionssatz ψns des harmonischen Oszillators hervorgehen, keineswegs den gesamten Hilbertraum aufspannen, sondern eine Lücke offen lassen. Diese wird ganau von den Kontinuumszuständen gefüllt. Wir können uns diesen Sachverhalt wie folgt veranschaulichen: Die Oszillatorwellenfunktionen ψns (uµ ) oszillieren umso P schneller im Raum, je größer n wird. Deshalb reicht die Summe n ψns (uµ )ψns∗ (uµ ) aus, um eine δ-Funktion aufzubauen, d.h. die √ Zustände√sind vollständig. In der P Summe der gestreckten Zustände, n ψns (uµ / n)ψns∗ (uµ / n), dehnen sich auch die Wellenlängen der räumlichen Oszillationen mit größerwerdendem n immer mehr, und so erreichen sie nicht die kurzen Wellenlängen, die in der Spektralzerlegung einer unendlich schmalen δ-Verteilung vorkommen müssen. Deshalb sind sie nicht mehr vollständig. In Anhang 13A haben wir einige weitere algebraische Eigenschaften der Erzeugerund Vernichterdarstellung der Coulomb-Wellenfunktionen zusammengestellt. 13.8 Polare Zerlegung der Amplitude und Coulomb-Wellenfunktionen Wir wollen nun die Festenergieamplitude dazu benutzen, die radialen Wellenfunktionen des Coulomb-Systems zu berechnen. Dazu führen wir zunächst eine polare Zerlegung durch. Wir beginnen mit dem Ausdruck (10.128), ! √ Z 2 ̺q Mκ 1 ̺−ν (xb |xa )E = −i I0 2κ d̺ (rb ra + xb xa )/2 πh̄ 0 (1 − ̺)2 1−̺ ( ) 1+̺ × exp −κ (rb + ra ) , (13.198) 1−̺ und schreiben die Besselfunktion um als I0 (z cos(θ/2)), wobei θ den Winkel zwischen xa und xb bezeichnet und √ 2 ̺ √ . z ≡ 2κ rb ra 1−̺ (13.199) (13.200) Jetzt benutzen wir die Entwicklung7 7 1 kz 2 µ−ν Iν (kz) = k µ ∞ X 1 Γ(l + µ) (2l + µ) l=0 l! Γ(1 + ν) G.N. Watson, Theory of Bessel Functions, Cambridge U.P., London, 1966, 2nd ed., p.140, Formel (3). 320 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems ×F (−l, l + µ; 1 + ν; k 2 )(−)l I2l+µ (z). (13.201) Wenn wir k = cos(θ/2) und ν = 2q > 0, µ = 1 + 2q setzen und die Formeln (1.280) und (1.282) für die Drehfunktionen benutzen, wird dies zu I2q (z cos(θ/2)) = ∞ 2 X (2l + 1)dlqq (θ)I2l+1 (z). z l=|q| (13.202) Für q = 0 ist I0 (z cos(θ/2)) = ∞ 2X (2l + 1)Pl (cos θ)I2l+1 (z). z l=0 (13.203) Weiterhin gehen wir in (10.198) auf die Integrationsvariablen y mit der Definition ̺ ≡ e−2y (13.204) über, so daß √ z = 2κ rb ra 1 . sinh y (13.205) Wir entwickeln die Festenergieamplitude in folgender Weise nach Kugelfunktionen: 321 13.8 Polare Zerlegung und Coulomb-Wellenfunktionen (xb |xa )E = = ∞ 2l + 1 1 X Pl (cos θ) (rb |ra )E,l rb ra l=0 4π ∞ l X 1 X ∗ (rb |ra )E,l Ylm (x̂b )Ylm (x̂a ). rb ra l=0 m=−l (13.206) Die radialen Amplituden sind dann Z √ 1 2M ∞ dy e2νy (rb |ra )E,l = −i rb ra h̄ 0 sinh y √ × exp {−κ coth y(rb + ra )} I2l+1 2κ rb ra (13.207) ! 1 . sinh y Wir verwenden nun die Integralformel (9.50) und finden (rb |ra )E,l = −i M Γ(−ν + l + 1) × Wν,l+1/2 (2κrb ) Mν,l+1/2 (2κra ) , h̄κ (2l + 1)! q (13.208) q wobei die Größen κ = −2ME/h̄2 und ν =e2 /2ωh̄= −e4 M/2h̄2 E die Energie enthalten. Als Funktion von ν betrachtet, hat dieser Ausdruck Pole bei ν = n mit n = l + 1, l + 2, l + 3, . . .. Sie entsprechen den gebundenen Zuständen des CoulombSystems. Wenn wir 1 1 aH ν (13.209) h̄2 aH ≡ Me2 (13.210) κ= schreiben, wobei der Bohrsche Radius ist (M =reduzierte Masse, aH ≈ 0.53 × 10−8 cm), erhalten wir in der Umgebung der Pole, d.h. für ν ≈ n: (−)nr 1 Γ(−ν + l + 1) ≈ − , nr ! ν − n 2 h̄2 κ2 1 1 ≈ , ν−n n 2M E − En 1 1 κ ≈ aH n mit nr = n − l − 1, so daß (13.211) 322 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems −iΓ(−ν + l + 1) (−)nr 1 ih̄ M . ≈ 2 h̄κ n nr ! aH E − En (13.212) Wir wollen den Anteil der diskreten Eigenzustände an der Spektraldarstellung des radialen Energiepropagators in der Form (rb |ra )E,l = ∞ X ih̄ Rnl (rb )Rnl (ra ) + . . . . n=l+1 E − En (13.213) schreiben. Die so definierten radialen Wellenfunktionen ergeben die normierten Gesamtwellenfunktionen 1 ψnlm (x) = Rn,l (r)Ylm (x̂). r (13.214) Die Gleichung (10.212) und ein Vergleich der Polterme in (10.208) und (10.213) ermöglichen es, die radiale Wellenfunktion [nach Benutzung der Formel (9.71) für die Whittaker-Funktionen zusammen mit (9.73)] als8 Rnl (r) = 1 1/2 aH n (2l 1 + 1)! v u u t (n + l)! (n − l − 1)! (13.215) × e−r/naH (2r/naH )l+1 M(−n + l + 1, 2l + 2, 2r/naH ) = 1 1/2 aH n v u u (n − l − 1)! t e−r/naH (2r/na (n + l)! H) l+1 2l+1 Ln−l−1 (2r/naH ) zu identifizieren. Man beachte, daß die Normierungsintegrale dieser Wellenfunktionen sich von den für den harmonischen Oszillator relevanten und in den Integraltafeln enthaltenen (9.77) um einen Faktor z/2n = (2r/naH )/2n unterscheiden. Wegen der Rekursionsbeziehung der Laguerre-Polynome zLµn (z) = (2n + µ + 1)Lµn (z) − (n + µ)Lµn−1 (z) − (n + 1)Lµn+1 (z) werden die Werte der Integrale dadurch allerdings nicht verändert. Die Orthogonalität der Wellenfunktionen mit verschiedenem n ist dagegen sehr viel schwerer nachzuprüfen, da die beiden Laguerre-Polynome in den Integralen verschiedene Argumente haben. Hier schafft die gruppentheoretische Behandlung in Anhang 13A Abhilfe, wo die Orthogonalität in Gl. (10A.15) nachgewiesen wird. Wenden wir uns nun den Kontinuumszuständen zu. Die Festenergieamplitude hat einen Verzweigungsschnitt in der rechten Hälfte der komplexen Energieebene, wo κ = −ik und ν = i/aH k rein imaginär sind. Für die letztere wollen wir schreiben: ν = iν ′ . 8 Vgl. L.D. Landau und E.M. Lifschitz, op. cit., §36. Man erinnere sich, daß unsere Definition der Laguerre Polynome von der Landauschen abweicht: unser Lµn =[(−)µ /(n + µ)!]Ln+µ µ |L.L. . 323 13.8 Polare Zerlegung und Coulomb-Wellenfunktionen Aus der Größe des Sprungs an der Unstetigkeitsstelle können wir die Streuzustände gewinnen. Sie ist gegeben durch disc (rb |ra )E,l = (rb |ra )E+iη,l − (rb |ra )E−iη,l = (13.216) ( ) M Γ(−iν ′ + l + 1) Wiν ′ ,l+1/2 (−2ikrb ) Miν ′ ,l+1/2 (−2ikra ) + (ν ′ → −ν ′ ) . h̄k (2l + 1)! Im zweiten Term ersetzen wir Miν ′ ,l+1/2 (−2ikr) = e−iπ(l+1) M−iν ′ ,l+1/2 (2ikr), (13.217) und benutzen die Beziehung Mλ,µ (z) = Γ(2µ + 1) eiπλ e−iπ(µ+1/2) Wλ,µ (z) Γ(µ + λ + 1/2) Γ(2µ + 1) eiπλ W−λ,µ (eiπ z), + Γ(µ − λ + 1/2) (13.218) die für arg z ∈ (−π/2, 3π/2), 2µ 6= −1, −2, −3, . . . gültig ist. Es ergibt sich M |Γ(−iν ′ + l + 1)|2 πν ′ e h̄k (2l + 1)!2 × Miν ′ ,l+1/2 (−2ikrb ) M−iν ′ ,l+1/2 (2ikra ) . disc (rb |ra )E,l = (13.219) Die freien Zustände tragen zur Vollständigkeitsrelation folgendermaßen bei [siehe (9.18)]: Z ∞ 0 ∞ X dE ∗ disc (rb |ra )E,l + Rnl (rb )Rnl (ra ) = δ(rb − ra ). 2πh̄ n=l+1 Wenn das Integral über 0∞ dE/2πh̄ durch eines über dann kann der kontinuierliche Anteil in der Form R Z ∞ −∞ R∞ −∞ (13.220) dkkh̄/2πM ersetzt wird, ∗ dkRkl (rb )Rkl (ra ) (13.221) geschrieben werden. Die radialen Wellenfunktionen sind demzufolge Rkl (r) = s 1 |Γ(−iν ′ + l + 1)| πν ′ /2 e Miν ′ ,l+1/2 (−2ikr). 2π (2l + 1)! (13.222) Wenn wir die Whittaker-Funktionen Mλ,µ (z) durch konfluente hypergeometrische Funktionen M(a, b, z), auch Kummer-Funktionen genannt, ausdrücken, dann ist Mλ,µ (z) = z µ+1/2 e−z/2 M(µ − λ + 1/2, 2µ + 1, z) (13.223) und wir erhalten das schon aus der Schrödingertheorie bekannte Resultat9 Rkl (r) = s 1 |Γ(−iν ′ + l + 1)| 2π (2l + 1)! ′ × eπν /2 eikr (−2ikr)l+1 M(−iν ′ + l + 1, 2l + 2, −2ikr). 9 ibid., S. 120. (13.224) 324 13.9 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems Zur Geometrie uµ -Raums Folgende Bemerkungen über die Riemannsche Geometrie des vierdimensionalen ~uRaumes mit der Metrik gµν = 4~u2 δµν sollten nützlich sein. Wie im zweidimensionalen Fall verschwindet der Cartansche Krümmungstensor Rµνλ κ trivialerweise, da ei µ (~u) linear in uµ ist: (∂µ ∂ν − ∂ν ∂µ )ei λ = 0. (13.225) Anders als im zweidimensionalen Fall ist der Riemannsche Krümmungstensor R̄µνλ κ nun aber von null verschieden. Der durch einmalige Kontraktion daraus hervorgehende Riccitensor hat die Matrixelemente R̄νλ = R̄µνλ µ 3 = − 6 (δνλ~u 2 − ~uν ~uλ ), 2~u (13.226) und der Krümmungsskalar ist R̄ = g νλR̄νλ = − 9 . 2~u 4 (13.227) Im übrigen wird allgemein eine diagonale Metrik der Form gµν (q) = Ω2 (q)δµν (13.228) konform-flach genannt, da man sie aus einem flachen Raum mit der Metrik gµν = δµν durch die konforme Abbildung gµν (q) → Ω2 (q)gµν (q) (13.229) gewinnen kann. Die Christoffel-Symbole verhalten sich unter einer solchen Transformation wie folgt: Γ̄µν λ → Γ̄µν λ + Ω,µ δν λ + Ω,ν δµ λ − gµν g λκ Ω,κ , (13.230) wobei ein mit Komma abgetrennter Index für eine Differentiation bezüglich der entsprechenden Koordinate steht: Ω,µ ≡ ∂µ Ω. Der Ricci-Tensor transformiert sich nach der Formel R̄µν → Ω−2 R̄µν − (D − 2)(Ω−3 Ω;µν − 2Ω−4 Ω,µ Ω,ν ) −2 − gµν g λκ h −4 −3 (D − 3)Ω Ω,λ Ω,κ + Ω Ω;λκ = Ω R̄µν + (D − 2)Ω−1 (Ω−1 );µν − gµν (D − 2)−1 Ω−D (ΩD−2 );λκ g λκ (13.231) i (13.232) wobei ein mit Semikolon abgetrennter Index eine kovariante Ableitung mittels des Riemann-Zusammenhangs bezeichnet, d.h. Ω;µν ≡ Dν Ω,µ = Ωµν − Γ̄µν λ Ω,λ . (13.233) 13.9 Zur Geometrie des uµ -Raums 325 Der Krümmungsskalar geht über in R̄ → Ω−2 R̄ − 2(D − 1)Ω−3 Ω;µν g µν − (D − 1)(D − 4)Ω−4 Ω,µ Ω,ν g µν . (13.234) Wenn man von einer trivialen Metrik gµν = δµν mit R̄µν = 0 ausgeht, liefern diese Beziehungen direkt die Krümmung im konform-flachen Raum. Die kovarianten Ableitungen sind in diesem Fall mit den gewöhnlichen Ableitungen identisch. Mit der konform-flachen Metrik gµν = 4~u2 δµν , also mit Ω = 2|~u|, gilt: Ω,µ = 2 uµ , |~u| Ω,µν = 2 µν 2 (δ ~u − uµ uν ), |~u|3 (13.235) und R̄µν , R̄ haben das Aussehen 1 (δµν ~u 2 − ~uµ~uν ), 4~u 6 1 R̄ = −3(D − 1)(D − 2) 4 . 4~u R̄µν = −3(D − 2) (13.236) Für D = 4 stimmen diese Ergebnisse mit (10.226) und (10.227) überein, während für D = 2 jeweils null herauskommt. Schließlich ist noch anzumerken, daß ein masseloses skalares Feld φ(x) sich unter einer konformen Abbildung wie φ(x) → Ω1−D/2 (x)φ(x) (13.237) transformiert. Es gibt eine Kombination aus dem Laplace-Beltrami-Operator DD ∗ und dem Riemannschen Krümmungsskalar, die ein sehr einfaches Transformationsverhalten unter konformen Abbildungen aufzuweisen hat, nämlich DD ∗ − 1D−2 R̄. 4D−1 (13.238) Wendet man diesen Operator auf ein skalares Feld an, so ergibt sich DD ∗ − 1D−2 1D−2 R̄ φ(q) −→ Ω−1−D/2 DD ∗ − R̄ φ(q). 4D−1 4D−1 (13.239) Wenn wir also eine Feldgleichung für ein masseloses skalares Feld aufstellen, indem wir (10.239) gleich null setzen, so haben wir ein Naturgesetz mit konformer Invarianz definiert. Aus diesem Grund ist die Kombination (10.238) ein in der Quantentheorie der Feldern in gekrümmten Räumen besonders beliebter Operator.10 10 Siehe N.D. Birell, P.C.W. Davies, Quantum Fields in Curved Space, Cambridge University Press, Cambridge, 1982. 326 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems 13.10 Solution in Momentum Space The path integral for a point particle in a Coulomb potential can also be solved in momentum space. The solution is so far the only indirect evidence for the question first raised by Bryce DeWitt in his fundamental 1957 paper,11 whether the Hamilton operator for a particle in curved space contains merely the Laplace-Beltrami operator ∆ in the kinetic energy, or whether there exists an additional term proportional to h̄2 R. Recall the various older path integral literature on the subject cited in Chapter 10. From the measure generated by the nonholonomic mapping principle in Subsection 10.4.2 it follows that there is no extra h̄2 R-term. See the discussion in Section 11.5. It would, of course, be more satisfactory to have a direct experimental evidence, but so far all experimentally accessible systems in curved space have either a very small R caused by gravitation, whose detection is presently impossible, or a constant R which does not change level spacings, an example for the latter being the spinning symmetric and asymmetric top discussed in the context of Eq. (??). We show now that if we assume the presence of an extra h̄2 R in the momentum space formulation of the path integral of the Coulomb system, such an extra term would cause experimentally wrong level spacings in the hydrogen atom.12 13.10.1 Gauge Invariant Canonical Path Integral Starting point for our treatment is the path integral formulation for the matrix elements in momentum space of the resolvent operator R̂ ≡ i/(E − Ĥ) rewritten in the form (12.23): i fˆ (13.240) R̂ = ˆ f (E − Ĥ) where f is an arbitrary function of space, momentum, and some parameter s. From Eq. (12.35) we find the canonical euclidean path integral (in the atomic units specified on p. 454): hpb |ÛE (S)|pa i = Z 3 D x(s) ( i × exp h̄ Z 0 D 3 p(s) 2πh̄ " Z S ′ ds p · x − f α p2 −E +f 2 r ! #) fa , (13.241) and the fixed-energy amplitude (pb |pa )fE = Z 0 ∞ dShpb |ÛE (S)|pa i. (13.242) The left-hand side carries a superscript f to remind us of the presence of f on the right-hand side, although the amplitude does not really depend on f . This freedom of choice may be viewed as a gauge invariance13 of (10.256) under f → f ′ . Such an 11 B.S. DeWitt, Rev. Mod. Phys. 29, 337 (1957). H. Kleinert, Phys. Lett A 252, 277 (1999) (quant-ph/9807073). 13 K. Fujikawa, Prog.Theor.Phys. 96 863 (1996) (hep-th/9609029); (hep-th/9608052). 12 327 13.10 Solution in Momentum Space invariance permits us to subject (10.256) to an additional path integration over f , as long as a gauge fixing functional Φ[f ] ensures that only a specific “gaugecontributes. Thus we shall calculate the amplitude as a path integral (pb |pa )E = Z Df Φ[f ] (pb |pa )fE . (13.243) The only condition on Φ[f ] is that it must be normalized to have a unit integral: R Df Φ[f ] = 1. The choice which leads to the desired solution of the path integral is Φ[f ] = Y s p2 i 1 exp − 2 f − r 2 −E 2r r 2 " !#2 . (13.244) With this, the total action in the path integral (10.243) becomes A[p, x, h] = Z S 0 r2 ds −p′ · x − 2 p2 −E 2 !2 f 1 − 2 f 2 + α . 2r r (13.245) The path integrals over f and x in (10.256) are Gaussian and can be done, in this order, yielding a new action 4p′2 1Z S 2 ds , (13.246) A[p] = 2 +α 2 2 2 0 (p + pE ) √ where we have introduced pE ≡ −2E, assuming E to be negative. The positive regime can be obtained by analytic continuation. Now, a stereographic projection " Ep , ≡ p2p 2 + p2 E # π4 ≡ p2 − p2E p2 + p2E (13.247) ! (13.248) transforms (10.246) to the form 1Z S 1 2 A[~π ] = ds 2 ~π ′ + α2 , 2 0 pE where ~π denotes the four-dimensional unit vectors (, π4 ). This describes a point particle with pseudomass µ = 1/p2E moving on a four-dimensional unit sphere. The pseudotime evolution amplitude of this system is −iS p2E (~πb S|~πa 0) = e Z D~π eiA[~π ] . (2π)3/2 p3E (13.249) There is an exponential prefactor arising from the transformation of the functional measure in (10.256) to the unit sphere. Let us see how this comes about. When integrating out the spatial fluctuations in going from (10.245) to (10.246), the canonical measure in each time slice d3 pn d3 xn /(2π)3 becomes d3 pn 8/(2π)3/2 (p2n + p2E ). From the stereographic projection (10.247) we see that 328 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems this is equal to d~πn /(2π)3/2 p3E , where d~πn denotes the product of integrals over the solid angle on the surface of the unit sphere in four dimensions, with the R R integral d~π yielding the total surface 2π 2 . Alternatively we may also write d~πn = R 4 d πn δ(πn2 − 1), or use an explicit angular form of the type (8.120) or (8.124). From Chapter 10 we know that in a curved space, the time-slicedqmeasure R of path integration is given by the product of invariant integrals dqn g(qn ) at each time slice, multiplied by an effective action contribution exp(iAǫeff (qn )) = exp(iǫR̄(qn )/6µ), where R̄ is the scalar curvature. For a sphere of radius r in D dimensions, R̄ = (D − 1)(D − 2)/r 2, implying here for D = 4 that exp(iAǫeff ) = exp(iǫ/µ) = exp(iǫ p2E ). Thus, when transforming the time-sliced measure in the original path integral (10.243) to the time-sliced measure on the sphere in (10.249), 2 we generate the factor e−iS pE in (10.249) [compare (10.143) and (10.144)]: N Z Y n=1 N Z N Z Y Y d 3 pn 8 d~πn d3 pn d3 xn = = 2 (2π)3 (2π)3/2 (p2n + pE ) n=1 (2π)3/2 p3E n=1 N Y = 2 e−iǫpE n=1 Z Z d~πn D~π iǫp2E −iSp2E e = e . (13.250) 3 (2π)3/2 pE (2π)3/2 p3E A complete set of orthonormal hyperspherical functions on this sphere is Ynlm (~π ), where n, l, m are the quantum numbers of the hydrogen atom with the well-known ranges (n = 1, 2, 3, . . . , l = 0, . . . , n − 1, m = −l, . . . , l). They can be expressed j in terms of the three-dimensional representation Dm (u) of the SU(2) matrices 1 m2 1 2 3 u = ~π~σ with the Pauli matrices ~σ ≡ (1, σ , σ , σ ) as Y2j+1,l,m(~π ) = s X 2j + 1 j (j, m1 ; j, m2 |l, m) Dm (u). 1 m2 2π 2 m1 ,m2 =−j,...,j (13.251) The orthonormality and completeness relations are Z d~π Yn∗′ l′ m′ (~π )Ynlm (~π) = δnn′ δll′ δmm′ , X n,l,m Ynlm (~π ′ )Ynlm (~π) = δ (4) (~π ′ − ~π ), (13.252) where the δ-function satisfies d~π δ (~π − ~π ) = 1. When restricting the complete sum to l and m only we obtain the four-dimensional analog of the Legendre polynomial: R X l,m Ynlm (~π ′ )Ynlm (~π ) = (4) ′ n2 Pn (cos ϑ), 2π 2 Pn (cos ϑ) = sin nϑ , n sin ϑ (13.253) where ϑ is the angle between the four-vectors ~πb and ~πa : cos ϑ = ~πb~πa = (p2b − p2E )(p2a − p2E ) + 4p2E pb · pa (p2b + p2E )(p2a + p2E ) (13.254) 329 13.10 Solution in Momentum Space The path integral for a particle on the surface of a sphere was solved Sections 8.7 and 10.4.2. The solution of (10.249) reads (~πb S|~πa 0) = (2π)3/2 p3E ∞ X h i S n2 2 2 2 . P (cos ϑ) exp −i(pE n − α ) 2 n 2 n=1 2π (13.255) For the path integral itself in (10.249), the exponential contains the eigenvalues of the squared angular-momentum operator L̂2 /2µ which in D dimensions are l(l + D − 2)/2µ, l = 0, 1, 2, . . . . In our system with D = 4, l = n − 1, these eigenvalues 2 2 2 are n2 − 1, leading to an exponential e−i[pE (n −1)−α ]S . Together with the exponential prefactor in (10.249), this leads to the exponential in (10.255). The integral over S in (10.256) with (10.256) can now be done yielding the amplitude at zero fixed pseudoenergy (~πb |~πa )0 = (2π)3/2 p3E ∞ X n2 2i Pn (cos ϑ) . 2 2En2 + α2 n=1 2π (13.256) This has poles displaying the hydrogen spectrum at energies: En = − 13.10.2 1 , 2n2 n = 1, 2, 3, . . . . (13.257) Another Form of Action Consider the following generalization of the final action (10.246) with anarbitrary function h depending on p and s: 1Z S 1 4ṗ2 Ae [p] = ds − α2 h , 2 0 h (p2 + p2E )2 " # (13.258) This action is invariant under reparametrizations s → s′ if one tranforms simultaneously h → hds/ds′ . The path integral with the action (10.246) in the exponent may thus be viewed as a path Rintegral with the gauge-invariant action (10.258) and an additional path integral dh Φ[h] with an arbitrary gauge-fixing functional Φ[h]. Going back to a real-pseudotime parameter s = iτ , the action corresponding to the euclidean expression (10.258) describes the dynamics of the point particle in the Coulomb potential reads 1 A[p] = 2 Z τb τa 4ṗ2 1 dτ + α2 h , h (p2 + p2E )2 " # (13.259) At the extremum in h, this action reduces to A[p] = 2α Z τb τa v u u dτ t ṗ2 2. (p2 + p2E ) (13.260) 330 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems This is the manifestly reparametrization invariant form of an action in a curved 2 space with a metric g µν = δ µν / (p2 + p2E ) . In fact, this action coincides with the classical eikonal in momentum space: S(pb , pa ; E) = − Z pb pa dτ ṗ · x. (13.261) Observing that the central attractive force makes ṗ point in the direction −x, and inserting r = α(p2 + p2E )/2, we find precisely the action (10.260). In fact, the canonical quantization of a system with the action (10.260) à la Dirac leads directly to a path integral with action (10.259) (see also the discussion in Chapter 15). The eikonal (10.261), and thus the action (10.260), determines the classical orbits via the first extremal principle of theoretical mechanics found in 1744 by Maupertius. 13.10.3 Absence of Extra R-Term Since the Coulomb path integral in momentum space is equivalent to that of a point particle on a sphere, we can use it to pass an experimental judgement on the possible presence of an extra R-term in the Hamiltonian operator of the Schrödinger equation in curved space which could be caused by various historic choices of the measure of path integration in the literature dicussed in Chapter 10. In the exponent of (10.255), an extra term c × µh̄2 R/2 in the Hamilton operator in addition to the Laplace-Beltrami term −µh̄2 ∆/2 would appear as an extra constant 3c added to n2 . The hydrogen spectrum would then have the energies En = −1/2(n2 + 3c). The only theoretically proposed candidates for c are 1/24, 1/12, and 1/8.14 The resulting strong distortions of the hydrogen spectrum would certainly have been noticed experimentally a long time ago, apart from the fact that they would contradict Schrödinger theory in x-space whose spectrum (10.257) as the first triumph of quantum theory in atomic physics. On fundamental level, the present discussion confirms the validity of the nonholonomic mapping principle of Chapter 10 which predicts the extra factor R exp(iAeff /h̄) = exp(ih̄ dsR̄/6µ) in the measure of the path integral in curved space [recall Eq. (10.143)]. Without this, the correct spectrum in curved momentum space would come out wrong, with an energy of the unphysical form −α/2(n2 − 1) which possesses a singularity at n = 1! Appendix 13A Gruppentheoretische Coulomb-Zustände Eigenschaften der Der Hilbertraum der Oszillatorwellenfunktionen ψ s (uµ ), die nicht von x4 (und mithin nicht von γ) abhängen, wird durch Anwendung von gleichvielen a† und b† -Operatoren auf den Grundzustand (10.190) erzeugt. Er besteht aus den Skalarprodukten der bra-Zustände (10.190) und der ket-Zustände (10.191). Die ketZustände bilden eine irreduzible Darstellung der dynamischen Gruppe O(4, 2). Diese 14 See Notes and References in Chapter (10). Appendix 13A Gruppentheoretische Eigenschaften der Coulomb-Zustände331 besteht aus allen orthogonalen Matrizen im sechsdimensionalen pseudoeuklidischen Raum, dessen Metrik 4 positive und 2 negative Einträge hat: gAB = 1 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 −1 0 0 0 −1 . (13A.1) Die 15 Generatoren L̂AB ≡ −L̂BA , A, B = 1, . . . 6 dieser Gruppe werden aus den Spinoren ! ! â1 b̂1 â ≡ , b̂ ≡ (13A.2) â2 b̂2 und ihren hermitesch-adjungierten aufgebaut, und zwar unter Verwendung der Paulischen σ-Matrizen und c ≡ iσ 2 . Das geschieht folgendermaßen (aus ästhetischen Gründen benutzen wir hier unten indizierte Pauli-Matrizen σi ≡ σ i ): 1 † â σk â + b̂† σk b̂ i, j, k = 1, 2, 3 cyclic, 2 1 † â σi â − b̂† σi b̂ , L̂i4 = 2 1 † L̂i5 = â σi cb̂† − âcσi b̂ , 2 i † â σi cb̂† + âcσi b̂ , L̂i6 = 2 1 † † â cb̂ − âcb̂ , L̂45 = 2i 1 † † L̂46 = â cb̂ + âcb̂ , 2 1 † â â + b̂† b̂ + 2 . L̂56 = 2 L̂ij = (13A.3) Die Vertauschungsregeln für diese Operatoren sind [L̂AB , L̂AC ] = igAA L̂BC . (13A.4) Man kann leicht nachprüfen, daß die folgenden Kombinationen von Ortsoperatoren Elemente der Lie-Algebra von O(4, 2) sind, r xi −i(xi ∂xi + 1) −ir∂xi = = = = L̂56 − L̂46 , L̂i5 − L̂i4 , L̂45 , L̂i6 . (13A.5) 332 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems Die letzte Gleichung folgt aus ∂xi = 1 i e µ ∂µ , 2~u2 (13A.6) [siehe (10.133)] zusammen mit 1 1 u1 = (z1 + z1∗ ), u2 = (z1 − z1∗ ), 2 2i 1 1 u3 = (z2 + z2∗ ), u4 = (z2 − z2∗ ), 2 2i (13A.7) und ∂1 = (∂z1 + ∂z1∗ ), ∂3 = (∂z2 + ∂z2∗ ), ∂2 = i(∂z1 − ∂z1∗ ), ∂4 = i(∂z2 − ∂z2∗ ). (13A.8) Daher ist i −ir∂xi = − (z̄σi ∂z̄ + ∂z σi z). 2 (13A.9) In Analogie mit (10A.3) lassen sich alle Erzeugenden L̂AB folgendermaßen durch z, z ∗ ausgedrücken: L̂ij = L̂i4 = L̂i5 = L̂i6 = L̂45 = L̂46 = L̂56 = 1 (z̄σk ∂z̄ − ∂z σk z), 2 1 − (z̄σi z − ∂z σi ∂z̄ ), 2 1 (z̄σi z + ∂z σi ∂z̄ ), 2 i − (z̄σi ∂z̄ + ∂z σi z), 2 i − (z̄∂z̄ + ∂z z), 2 1 − (z̄z + ∂z ∂z̄ ), 2 1 (z̄z − ∂z ∂z̄ ). 2 (13A.10) Beim Übergang zu den Operatoren xi , ∂xi ergibt sich daraus mit (xi ≡ xi ): i L̂ij = − (xi ∂xj − xj ∂xi ), 2 1 i 2 −x ∂x − xi + 2∂xi x∂x , L̂i4 = 2 1 i 2 −x ∂x + xi + 2∂xi x∂x , L̂i5 = 2 Gruppentheoretische Eigenschaften der Coulomb-Zustände333 Appendix 13A L̂i6 = −ir∂xi , L̂45 = −i(xi ∂xi + 1), 1 (−r∂x2 − r), L̂46 = 2 1 L̂56 = (−r∂x2 + r), 2 (13A.11) wobei ∂x2 und xi ∂xi eigentlich ∂x2µ und xµ ∂xµ sind, die sich aber wegen der Nebenbedingung (10.177) auf die rein räumlichen Operatoren reduzieren. Wenn man mit Oszillatorwellenfunktionen arbeitet, die bezüglich der uµ -Koordinaten separieren, ist die angemessenste Form für die Generatoren die folgende: L̂12 L̂13 L̂14 L̂15 L̂16 L̂23 L̂24 L̂25 L̂26 L̂34 L̂35 L̂36 L̂45 L̂46 = = = = = = = = = = = = = = i(u1 ∂2 − u2 ∂1 − u3∂4 + u4 ∂3 )/2, i(u1 ∂3 + u2 ∂4 − u3 ∂1 − u4 ∂2 )/2, −(u1 u3 + u2 u4 ) + (∂1 ∂3 + ∂2 ∂4 )/4, (u1 u3 + u2 u4 ) + (∂1 ∂3 + ∂2 ∂4 )/4, −i(u1 ∂3 + u2 ∂4 + u3 ∂1 + u4 ∂2 )/2, i(u1 ∂4 − u2 ∂3 + u3 ∂2 − u4 ∂1 )/2, −(u1 u4 − u2 u3 ) + (∂1 ∂4 − ∂2 ∂3 )/4, (u1 u4 + u2 u3 ) + (∂1 ∂4 − ∂2 ∂3 )/4, −i(u1 ∂4 − u2 ∂3 − u3 ∂2 + u4 ∂1 )/2, [(u1 )2 + (u2)2 − (u3)2 − (u4)2 ]/2 + (∂12 + ∂22 − ∂32 − ∂42 )/8, −[(u1 )2 + (u2 )2 − (u3 )2 − (u4 )2 ]/2 + (∂12 + ∂22 − ∂32 − ∂42 )/8, −i(u1 ∂1 + u2 ∂2 − u3 ∂3 − u4 ∂4 )/2, −i(u1 ∂1 + u2 ∂2 + u3 ∂3 + u4 ∂4 + 2)/2, −(uµ )2 /2 − ∂µ2 /8, L̂56 = (uµ )2 /2 − ∂µ2 /8. (13A.12) Mit diesen Operatoren läßt sich die Schrödingergleichung (10.162) in natürlichen Einheiten, in denen h̄ = 1, M = 1, e2 = 1 und µ = 4 sind, als 1 (L56 + L46 ) − E(L56 − L46 ) − 1 = 0 2 (13A.13) schreiben und mit Hilfe einer Gruppenoperation auf die Form h i eϑ eiϑL45 L56 e−iϑL45 − 1 ψ = 0, (13A.14) bringen, wenn man den Tiltwinkel ϑ = (1/2) log(−2E) wählt. Dies rechnet man leicht wie in (1.267) mit Hilfe der Lieschen Reihe nach. Lösungen sind die getilteten Eigenzuständen eiϑL45 |ni von L56 mit ϑ = ϑn = − log n. Daraus folgen die Energien En = −1/2n2 . Da E in (10A.13) von einem Faktor L46 − L56 begleitet ist, lautet das physikalische Skalarprodukt H ′s s hψ ′H n′ |ψn iH = hψ n′ |(L̂56 − L̂46 )|ψn i = δn′ ,n , (13A.15) 334 13 Pfadintegral des Coulomb-Systems und die orthonormalen Coulomb-Wellenfunktionen haben die Gestalt ψnH (x) = √ √ √ 1/ neiϑn D̂ ψns (uµ ) = 1/ nψns (uµ / n). Das Skalarprodukt (10A.15) stimmt mit (10.164) und dem in Abschnitt 11.4 für einen Raum mit Torsion abgeleiteten Skalarprodukt (11.97) überein. Mit dem physikalischen Skalarprodukt und den Identifikationen (10A.5) können wir die Matrixelemente des Dipoloperators xi und des Impulsoperators −i∂xi berechnen, indem wir nur Operationen innerhalb der Lie-Algebra der Gruppe O(4, 2) durchführen. Deshalb heißt O(4, 2) die dynamische Gruppe des Coulomb-Systems.15 Der Vollständigkeit halber wollen wir noch die Beziehung zwischen den physikalischen Zuständen in der Oszillatorbasis |n1 n2 miH und den üblichen Eigenzuständen mit festem Drehimpuls |nlmi aus (10.215) erwähnen. Letztere sind gegeben durch die folgende Linearkombination: √ X 2l + 1 |nlmi = (−)m n1 +n2 +m=(n−1)/2 × 1 (n − 1) 2 1 (n2 − n1 2 + m) 1 (n − 1) 2 1 (n1 − n2 2 l + m) −m ! |n1 n2 mi. (13A.16) Die Koeffizienten sind die Wignerschen 3j-Symbole.16 Literaturhinweise Die historische Entwicklung der Lösung des Pfadintegrals wurde bereits im Vorwort skizziert. Siehe auch P. Kustaanheimo und E.Stiefel, J. Reine, Angew. Math. 218, 204 (1965), E. Stiefel und G. Scheifele, Linear and Regular Celestial Mechanics, Springer, Berlin, 1971. In der Schrödingerschen Quantenmechanik wurde eine analoge Transformation in E. Schrödinger, Proc. R. Irish Acad. 46 , 183 (1941) eingeführt. Siehe auch L. Infeld and T.E. Hull, Rev. Mod. Phys. 23, 21 (1951). Von den vielen Anwendungen auf die Schrödingergleichung siehe M. Boiteux, Physica 65, 381 (1973); A.O. Barut, C.K.E. Schneider und R. Wilson, J. Math. Phys. 20, 2244 (1979); J. Kennedy, Proc. R. Irish Acad. A 82, 1 (1982); F.H.J. Cornish, J. Phys. A 17, 323, 2191 (1984). S.M. Blinder, Phys. Rev. A 43, 13 (1993) Letztere Arbeit gibt eine Darstellung der Zeittranslationsamplitude des Coulomb Systems als unendliche Reihe, die nicht einfacher als die bekannte SpektraldarstelP lung n ψn (xb )ψn∗ (xb )e−iEn (tb −ta )/h̄ ist. 15 Siehe Fußnote 7. Siehe A. R. Edmonds, Angular Momentum in Quantum Mechanics, Princeton University Press, 1960. 16 Literaturhinweise Eine frühe Arbeiten am Pfadintegral des Coulombproblems ist M.J. Goovaerts, J.T. Devreese, J. Math. Phys. 13, 1070 (1972). 335