Moderne Konstellationen von Medien, Körper und Selbst: Self-Tracking, Selfies, YouTube und Co. Workshop am Institut für Sportwissenschaft und Motologie veranstaltet von der Abteilung Soziologie der Bewegung und des Sports 22. & 23. Januar 2016 CALL FOR PAPERS Gegenwärtig sind eine Reihe von Phänomenen zu beobachten, die eine je spezifische Thematisierung und Aufführung der eigenen Person und des eigenen Körpers mittels digitaler Technologien betreiben. Wir treffen auf Menschen, die Daten zum eigenen Bewegungs-, Essoder Schlafverhalten mithilfe bestimmter Armbänder und Apps festhalten und teilen, auf solche, die sich mit dem Smartphone am ausgestreckten Arm bei den verschiedensten Aktivitäten selbst ins Bild rücken, oder aber auf jene, die sich beim Schminken, KrawatteBinden oder Heimtraining selbst filmen und diese Videoclips im Internet veröffentlichen. „SelfTracking“, „Selfies“ oder verschiedene YouTube-Trends sind nur einige Beispiele für Praxen, in denen offenbar zwei gesellschaftliche Entwicklungen konvergieren: Zum einen die zunehmende Mediatisierung von Lebenswelten, zum anderen die vermehrte Selbstthematisierung im Kontext einer kontingenten und reflexiven Moderne. Hierbei fällt auf, dass auch der menschliche Körper davon nicht unberührt bleibt, sondern auf verschiedenste Weise involviert, diskutiert, beschäftigt, geformt und präsentiert wird. Es stellt sich nun die Frage, was dies für Körper und Selbst bedeutet? Der Workshop bietet Gelegenheit, sich differenziert mit Fragen zur Selbst- und Körperkultur in solchen neuen Praxen zu beschäftigen. Gefragt wird nach den somatischen Dimensionen medialer Praktiken, nach den medialen Formungen und Formatierungen von Körpern und Körperverhältnissen und nach den (Selbst-)Realisierungen und (Selbst-)Aufführungen verkörperter Subjekte. Er richtet sich an Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichen Fachrichtungen – z.B. den Geistes- und Sozialwissenschaften, den Kulturwissenschaften, den Medienwissenschaften, der Sportwissenschaft uvm. – und versteht sich als Anlass zum kritischen Dialog und zur Exploration. Ziel ist es, aus dem zunächst weiten Spektrum an Perspektiven und ‚Zugängen‘ durch intensive Auseinandersetzungen mit den Beiträgen der Kolleg*innen neue Fokussierungen entstehen zu lassen. Dementsprechend wird ein Werkstatt-Format erprobt, bei dem keine klassischen Vorträge gefragt sind, sondern Arbeitspapiere vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden. Die Beiträge können empirische, theoretische sowie methodische Schwerpunktsetzungen diskutieren und können/sollen zum Zeitpunkt des Workshops durchaus noch „work in progress“-Charakter haben. Mit dem Workshop ist ein Buchprojekt anvisiert, welches anhand der Analyse neuer Phänomene wie „Self-Tracking“ oder „Selfies“ moderne Konstellationen von Medien, Körper und Selbst in den Blick nimmt. Eine Bereitschaft zur Publikation der Beiträge im Rahmen des Workshops wird vorausgesetzt, über die Aufnahme zur Publikation entscheidet im Anschluss an die Tagung ein erweitertes Veranstaltergremium. Bitte senden Sie Ihr Abstract (300-500 Wörter) bis zum 24.07.2015 an [email protected]. Eine Rückmeldung erhalten Sie bis Anfang August. Die Arbeitspapiere sind voraussichtlich bis Anfang Dezember einzureichen und werden den anderen Teilnehmer*innen dann zur Vorbereitung bereitgestellt. Prof. Dr. Martin Stern Daniel Rode