September 2012 VERBAND WOHNEIGENTUM SACHSEN-ANHALT e.V. Der größte Interessenvertreter für selbstnutzende WOHNEIGENTÜMER in Sachsen-Anhalt! Schleiermacherstraße 15, 06114 Halle Saale, Tel./Fax. 0345 5220114 www.verband-wohneigentum.de/sachsen-anhalt (Anemone japonica und hupehensis Hybriden) Wenn gegen Ende des Sommers die meisten Sträucher am verblühen sind, kann man bei den Stauden immer noch einige Unermüdliche späte Blüher entdecken. Dazu gehören auch die Bis zu 1,50 m hohen HerbstAnemonen, die allein durch ihre Größe schon recht auffällig sind. Die anmutigen schalenförmigen Blüten schweben scheinbar auf den hohen Blütenstielen über den nur etwa bis 50 cm hohen breitBuschigen Blatthorsten aus großen dreizähligen gelappten Blättern. Sie bilden kurze Ausläufer, so dass einzelne Pflanzen mit dem Alter immer breiter werden. HERBSTANEMONEN sind sehr langlebig und große Pflanzen können auch gut verpflanzt oder geteilt werden. Durch die Wurzelausläufer erscheint die Pflanze nach dem Umpflanzen häufig wieder am alten Platz, da auch aus kleinen Wurzelteilen im Boden wieder neue Pflanzen entstehen können. Die Herbstanemonen blühen je nach Sorte von August bis Oktober, die Farben variieren von rein weiß über silbrig rosa bis rosarot. Folgende Sorten haben sich besonders bewährt: „Honorine jobert“, Blüte rein weiß, ungefüllt, 80 – 120 cm hoch, September bis Oktober; „September Charme“, Blüte silber rosa, 70 – 80 cm hoch, August bis September; „Bressingham Glow“, Blüte rosa rot, halbgefüllt, 50 – 60 cm hoch, August bis September; „Königin Charlotte“, Blüte silbrig rosa, halbgefüllt, 100 – 120 cm hoch, September bis Oktober und „Rosenschale“, Blüte dunkelrosa, 70 – 80 cm hoch, September bis Oktober. Die Wildarten dieser Sorten kommen aus Ostasien und gehören zum Lebensbereich der Gehölzrandstauden. Sie lieben frischen bis feuchten, nährstoffreichen Boden und stehen gerne im lichten Schatten. Je schattiger der Standort, desto mehr lässt die Blühfreudigkeit der Pflanzen nach. Gegenüber Trockenheit sind die Herbstanemonen etwas empfindlich, außerdem empfiehlt sich die Pflanzen im ersten Winter nach der Pflanzung etwas abzudecken, danach sind sie aber frosthart. Aufgrund ihrer Standortansprüche lassen sich die Herbstanemonen gerne mit anderen Stauden, die ebenfalls den lichten Schatten lieben gut kombinieren, z. B. Funkien (Hosta), Japan-Seggen (Carex), Eisenhut (Aconitum). Die rein weißen oder silbrigen Sorten kommen auch vor dem ruhigen immergrünen Hintergrund einer Eibenhecke gut zur Geltung oder zusammen mit herbstfärbenden Gehölzen. HERBSTANEMONEN sollten in kleinen Gruppen von mindestens drei bis fünf Exemplaren gepflanzt werden. In größeren Gärten können aber auch je nach Größe der Sorte gerne mal 10 – 15 Stück zusammen gepflanzt werden. Dabei dann drei bis fünf Pflanzen je Quadratmeter gepflanzt, damit eine geschlossene, zusammenhängende Pflanzendecke entsteht, die das Wachstum von Unkraut unterdrückt. Aus der Gattung der ANEMONEN gibt es auch noch die im Frühjahr blühenden Balkananemonen (Anemone blanda), die bereits im März bis April blau oder weiß blühen und nur 10 cm hoch werden. Diese ziehen jedoch auch ihr gesamtes Blattwerk nach der Blüte ein und können daher gut zwischen andere horstwachsende größere Stauden wie zum Beispiel Funkien, gesetzt werden. Die HERBSTANEMONEN sind außerdem mit dem in unseren Laubwäldern heimischen Buschwindröschen (Anemone nemorosa) verwandt. (Caryopteris x clandonensi) Wenn im August die üppigste Blütezeit des Jahres vorüber ist, dann trumpft die BARTBLUME noch mal richtig auf. Ihre zahlreichen blauen Blütenbüschel sitzen in den Blattachseln des bis zu 1,0 m hohen und breiten Strauches. Die Blüten werden gerne von Hummeln und Bienen beflogen, die im Spätsommer immer weniger Nahrungsquellen finden. Die Blütezeit dauert bis in den September an, was diesen Strauch besonders wertvoll macht. An den Boden stellt die BARTBLUME wenige Ansprüche, es sollte ein normaler guter Oberboden sein, der nicht zu schwer und gut durchlässig ist. Der Strauch bevorzugt voll sonnige Standorte und am liebsten einen trockneren Boden, gedeiht jedoch auch auf frischen und auch auf kalkhaltigen Böden. Da die Bartblume im Winter zurückfriert, sollte sie möglichst geschützt stehen, denn Temperaturen unter -15 Grad C werden nicht so gut vertragen. Gegen zu starkes Rückfrieren hilft aber ein leichter Schutz aus Laub oder Tannengrün im Wurzelbereich. Oberirdische Frostschäden sind unbedeutend, den die Pflanzen blühen am einjährigen Holz und sind im Frühjahr immer auf etwa ein Drittel der Höhe zurückzuschneiden, damit sie schön buschig bleiben und nicht verkahlen. Da sie auch einen Rückschnitt ins alte Holz vertragen, treiben die Pflanzen dann zuverlässig wieder aus. Die Pflanze kann auch verhältnismäßig einfach selbst über Stecklinge, die sich leicht selbst bewurzeln, vermehrt werden. Auch die Aussaat im Frühling ist möglich, wobei die Pflanzen jedoch einige Jahre brauchen, um zur Blüte zu gelangen und dann von der Mutterpflanze abweichende Eigenschaften aufweisen können. Die Pflanzen, die in den Gärtnereien erhältlich sind, sind fast ausschließlich Hybriden, also gekreuzte Züchtungen, deren Eltern aus Asien stammen (Züchtungen sind auch am ‚x‘ im botanischen Pflanzennamen erkenntlich). Da die feinen grau grünen Blätter der Bartblume duften, ist ein Standort in Sitzplatznähe empfehlenswert. Zur Benachbarung empfehlen sich besonders Rosa oder weiß blühende Rosen, Sommerflieder (Buddleja davidii), Fünffingerstrauch (Potentilla fruticosa) oder grau laubige Stauden wie zum Beispiel Lavendel (Lavandula angustifolia) und Salbei (Salvia nemorosa) in verschiedenen Sorten. Auch mit Gräsern kann die Bartblume zu schönen Gartenbildern kombiniert werden. Sie wirkt besonders schön in kleinen Gruppen oder in Einzelstellung und kann auch als Kübelpflanze verwendet werden. Dann sollte man aber beachten, dass erst wieder gegossen wird, wenn die oberste Erdschicht bereits abgetrocknet ist. ____ Quellennachweis: Hamburger Mitteilungen des Verband Wohneigentum Hamburg e.V.