MRSA – Methicillin resistente Staphylococcus aureus Stand 1/2013 Erreger: Staphylokokken sind Bakterien, die weit verbreitet sind und beim Menschen die Haut und Schleimhäute des Nasen-Rachenraums besiedeln können. MRSA sind Staphylokokken, bei denen bestimmte Antibiotika wirkungslos (resistent) geworden und im Falle einer Infektion schwierig zu behandeln sind. MRSA-Bakterien sind jedoch nicht von sich aus mehr krankheitserregend als „normale“ Staphylokokken-Bakterien. Verbreitung: Staphylokokken kommen weltweit vor. Als Infektionserreger ist der Mensch das Hauptreservoir, aber auch Tiere können betroffen sein. In der Regel führen Staphylokokken zu keinen Erkrankungen, solange sie auf der Haut und den Schleimhäuten verbleiben und der Mensch ein normal funktionierendes Immunsystem hat. Übertragung: MRSA ist oft die Folge einer medikamentösen Behandlung mit Antibiotika, in deren Verlauf die Erreger resistent geworden sind. In den meisten Fällen erfolgt die Übertragung jedoch über die Hände des medizinischen Personals im Rahmen der Pflege und Behandlung. Auch eine Übertragung durch infizierte Gegenstände wie gemeinsam benutzte Handtücher, Kosmetikartikel, Kleidung usw. oder durch Husten bei starker Erregerbesiedlung im Nasen-Rachenraum ist möglich. Inkubationszeit: Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch einer Krankheit kann bei Staphylokokken wenige Stunden bis zu 10 Tagen betragen. Bei Personen mit einer Erregerbesiedlung kann eine Infektion auch nach Monaten entstehen. Krankheitsbild: Der Nachweis von MRSA bedeutet nicht, dass man daran erkrankt ist. Viele MRSA-Träger bemerken den Erreger gar nicht. Für gesunde Personen mit intaktem Immunsystem, bei denen MRSA gelegentlich, meist vorübergehend insbesondere den Nasen-Rachenraum besiedeln, besteht keine besondere Gefährdung im Sinne einer Infektionskrankheit durch MRSA. Bei Verletzungen der Haut- oder Schleimhautbarriere können die Erreger in tiefere Schichten eindringen, sich vermehren und lokale eitrige Entzündungen verursachen wie Haarbalgentzündungen (Furunkel), Abszesse, Nagelfalzentzündungen oder Wundinfektionen. Gelangen sie in normalerweise keimfreie Körperregionen oder in Organe (z.B. Blut, Urin, Lunge), können sie schwerwiegende Erkrankungen auslösen wie Lungen-, Herz-, Mittelohr-, Knochen- oder Harnwegsentzündungen. Besonders gefährdet sind abwehrgeschwächte, kranke und alte Menschen. Schutzmaßnahmen: Im Krankenhaus ist das Übertragungsrisiko hoch, weil hier besonders anfällige abwehrgeschwächte Patienten untergebracht sind mit zum Teil offenen Wunden, Frischoperierte, Beatmete, Katheterträger usw. Deshalb müssen in klinischen Einrichtungen Schutzmaßnahmen durchgeführt werden. Dazu gehören u.a. Unterbringung im Einzelzimmer, Schutzkittel für Personal und Besucher und konsequente Händedesinfektion. Auch in Pflegeheimen können bestimmte ähnliche Maßnahmen erforderlich sein sowie in Arztpraxen oder in der ambulanten Pflege. Außerhalb des medizinischen Betriebes ist ein Übertragungs- und Gefährdungsrisiko sehr gering. Daheim können die üblichen sozialen Kontakte wie bisher weitergeführt werden. Gleiches gilt für Taxifahrten, private Besuche, die Teilnahme an Gemeinschaftsveranstaltungen, Einkaufen und andere Aktivitäten. Für Gesunde, Schwangere und Kinder besteht keine erhöhte Gefährdung für eine Keimübertragung. Grundsätzlich gilt dies auch in einer Wohngemeinschaft oder in einer Einrichtung des betreuten Wohnens. Vorsicht ist nur geboten bei körperlichen Kontakten zu Personen mit offenen Wunden, Tumor- und Leukämieerkrankungen. Durch Einhalten einer normalen körperlichen Hygiene kann ein mögliches Übertragungsrisiko auf ein Minimum reduziert werden. Dazu gehören z.B. regelmäßiges Händewaschen tägliches Baden oder Duschen mit Seife direkte Entsorgung von gebrauchten Papiertaschentüchern Händewaschen nach dem Naseputzen Regelmäßiger Wechsel von Leib- und Bettwäsche strikte personengebundene Benutzung von Handtüchern, Waschlappen, Rasierern, Kämmen und Bürsten, Körperpflegemitteln wie Cremedosen, Deorollern und anderen Hygieneartikeln Wäsche in der Maschine waschen (keine Handwäsche) und dabei die Temperatur so hoch wählen, wie sie für das entsprechende Textil zulässig ist Behandlung: Um das Risiko einer MRSA-Erkrankung und Übertragungen von Mensch zu Mensch zu verhindern, wird bei MRSA-Trägern in der Regel eine Sanierung, also die Beseitigung der Keime, versucht. Dazu gehören z.B. während 5 bis 7 Tagen desinfizierende Waschungen des gesamten Körpers, die Behandlung mit einer antiseptischen Nasensalbe, antiseptische Mundspülungen und ein täglicher Wäsche- und Bettwäschewechsel. Obwohl die Keime resistent gegen die meisten Antibiotika sind, gibt es sogenannte Reserveantibiotika, die man zur Therapie von MRSA noch einsetzen kann. Bei einer Besiedlung von Haut und Schleimhaut ohne Krankheitszeichen müssen zur Beseitigung der Keime allerdings normalerweise keine Antibiotika eingenommen werden. weitere ausführliche Informationen unter: http://www.gesundheitsamt-bw.de/oegd/Netzwerke/MRE-MultiresistenteErreger/Merkblaetter-und-Informationen/Seiten/default.aspx Wenn Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich bitte an den Fachbereich Gesundheit, R 1, 12, 68161 Mannheim Telefon: 0621/293-2223 oder 2222