Technische Universität München Fakultät für Physik Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung Abschlussarbeit im Bachelorstudiengang Physik Herstellung und Charakterisierung supraleitender Mikrowellen-Resonatoren für Messungen im magnetischen Feld Alexander Backs Garching, 3. August 2012 Betreuer: Prof. Dr. Rudolf Gross Erstgutachter (Themensteller): Prof. Dr. Rudolf Gross Zweitgutachter: ............................................................ Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.1 Elektronen-Spin-Resonanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.1.1 Ferromagnetische Resonanz . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2 Resonatorexperimente mit Spin-Resonanz . . . . . . . . . . . 1.2.1 Verwendung in der Quanteninformationsverarbeitung . . 1.3 Eignung von Resonatortypen für Spin-Resonanz-Experimente . . . . . . . . . . . . 1 1 3 3 4 5 2 Theorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1 Getriebene Oszillatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2 Koplanare Wellenleiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2.1 Ersatzschaltbild und elektrische Beschreibung von Wellenleitern 2.2.2 Elektromagnetische Felder im Wellenleiter . . . . . . . . . . . . 2.2.3 Geometrie und effektive Dielektrizitätskonstante koplanarer Wellenleiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3 Supraleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 7 11 11 13 . . 15 18 3 Experimentelle Methoden . . . . . . . 3.1 Koplanare Wellenleiter-Resonatoren 3.2 Magnet-Fluss-Kryostat . . . . . . . 3.3 Vektor-Netzwerk-Analysator . . . . 3.4 Verkabelung und Probeneinbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 21 23 25 27 . . . . . . . . . . . . . . . CPWRs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 31 33 33 42 48 48 5 Zusammenfassung und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.1 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.2 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 63 64 4 Messungen und Ergebnisse . . . . . . . . . . 4.1 Vorüberlegungen . . . . . . . . . . . . . . 4.2 Durchführung der Experimente . . . . . . 4.2.1 Photolithographische Herstellung der 4.3 Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.1 Resonanzfrequenz . . . . . . . . . . . 4.3.2 Qualitäts- und Transmissionsfaktor . . . . . . . . . . . . iii Inhaltsverzeichnis Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 iv Kapitel 1 Einleitung Mikrowellenresonatoren sind Elemente, welche häufig im Bereich der Spektroskopie Anwendung finden [1] [2] [3]. Hierbei wird ein zu untersuchendes Objekt in einen Mikrowellen-Resonator eingebracht und seine Wechselwirkung mit den Moden des Resonators untersucht. Ausschlaggebend für die Auswertung dieser Experimente sind dabei die charakteristischen Eigenschaften des Resonators, Resonanzfrequenz und Linienbreite. In dieser Arbeit wird ein spezieller Typ von Mikrowellen-Resonatoren fokussiert werden, der sogenannte koplanare Mikrowellen Resonator (coplanar waveguide resonator, CPWR). CPWRs finden seit einigen Jahren eine breite Anwendung im Bereich der festkörperbasierten Quanteninformationsverarbeitung [4] [5] [6]. Für die Speicherung quantenmechanischer Zustände rückten Ensembles von ungekoppelten oder paramagnetischen zwei-Niveau-Systemen in das Interesse [22] [7] [8]. Seit zwei Jahren wird außerdem die Verwendung von austauschgekoppelten Spin-Systemen in diesem Zusammenhang diskutiert [9]. Zunächst soll in diesem Kapitel jedoch die zu Grunde liegende Physik der SpinResonanz betrachtet werden. Anschließend wird dieses Konzept auf die Verwendung in der Quanteninformationsverarbeitung erweitert. 1.1 Elektronen-Spin-Resonanz Die untersuchte Größe bei der ESR ist der Spin einzelner Elektronen unter dem Einfluss eines äußeren Magnetfeldes . Ausgangspunkt soll hier das vereinfachte Bild eines Elektrons sein, welches zwei energetisch entartete Spin-Zustände hat, die üblicherweise mit Spin-up und Spin-down bezeichnet werden. In einem magnetischen Feld µ0 H wird die Entartung dieser Zustände durch den Zeeman-Effekt aufgehoben [10]. Die Änderung der Energie ist dabei durch Ez gegeben: EZ = g0 µB µ0 H0 mj (1.1) µB bezeichnet hier das Bohr-Magneton, µ0 H das externe Feld, mj = ± 21 die 1 Energie Kapitel 1 Einleitung mj =+1/2 ΔE=ħωres=g0μBμ0H0 mj=–1/2 μ0H0 μ0H Abbildung 1.1: Energieaufspaltung des Spin-up- und Spin-down-Zustandes eines einzelnen Elektronen-Spins aufgrund des Zeeman Effekts. (Vergleiche(1.1)) Spin-Quantenzahl, und g0 eine Kopplungskonstante (g-Faktor), die vom untersuchten Material abhängt. Da die Spin-Zustände nun unterschiedliche Energieniveaus haben (siehe Abbildung 1.1), kann es durch Absorbtion von Energie, hier wird die Energiezufuhr durch Photonen mit E = h̄ω betrachtet, zu einem Spin-Flip kommen, dem Übergang des einen Zustandes in den anderen. Dies passiert genau dann, wenn die zugeführte Energie dem energetischen Abstand ∆E = E i −E j zwischen beiden Zuständen entspricht. Durch die Gleichung: h̄ωres = ∆E = g0 µB µ0 H0 (1.2) wird die Resonanzbedingung der ESR gegeben. Aus der Beschriebenen Elektronen-Spin-Resonanz geht hervor, unter welchen Bedingungen ein Photon in eine Spin-Anregung umgewandelt wird. Daraus lässt sich zwar eine Resonanzbedingung ableiten, es sei jedoch angemerkt, dass für diese Anregung keine Mikrowellen-Resonatoren benötigt werden. Der Spin-Flip der ESR stellt einen magnetischen Dipolübergang dar [10]. Daher spielt die magnetische Komponente der elekromagnetischen Welle die leitende Rolle für den Übergang. Die Verwendung eines Mikrowellen-Resonators birgt nun zwei deutliche Vorteile. Zum einen bilden sich im Resonator stehende Wellen, deren elektromagnetische Felder eine klare Trennung in Bereiche mit ausgeprägtem elektrischem oder magnetischem Feld erlauben.Zum anderen führt die im Resonator gespeicherte Energie zu 2 1.2 Resonatorexperimente mit Spin-Resonanz einer Erhöhung der Amplituden des elektromagnetischen Feldes. Für die Untersuchung eines Spin-Systems ist ein Resonator jedoch deshalb unverzichtlbar, weil aus der Spektrokopierung des Resonators Rückschlüsse auf die Antwort des Spin-Systems gezogen werden können, wenn es mit Mikrowellen angeregt wird. 1.1.1 Ferromagnetische Resonanz In der ferromagnetischen Resonanz (FMR) werden, im Gegensatz zur ESR, SpinSysteme untersucht, die untereinander durch eine Austauschwechselwirkung gekoppelt sind. Aufgrund dessen wird durch den Drehimpulsübertrag eines absorbierten Photons das gesamte System als Kollektiv angeregt. Diese Anregung kann sich auf unterschiedliche Arten manifestieren, als Spinwelle, Magnon oder einfache Kollektivanregung, welche sich durch ihren Wellenvektor unterscheiden. Im einfachsten Modell, dem sogenannten Makrospin-Modell, werden die einzelnen Spins des Ensembles, analog zur Drehimpuls-Arithmetik von Atomen zu einem Gesamtdrehimpuls, summiert. Dabei sind weiterhin durch Photonen induzierte Übergänge mögliche, welche die magnetische Quantenzahl um ±1 ändern. 1.2 Resonatorexperimente mit Spin-Resonanz Bei beiden Arten der Spin-Resonanz kann im Experiment eine Resonanz zwischen Mikrowelle und Spin-System beobachtet werden, wenn die Frequenzen, beziehungsweise Energien, der Mikrowellen mit den vom System benötigten Werten übereinstimmen. Durch Variation der Mikrowellenfrequenz und des externen Magnetfeldes können dabei die Resonanzkriterien festgelegt werden. Im Experiment wird das benötigte elektromagnetische Feld mit einem Resonator erzeugt, welcher durch Mikrowellensignale angeregt wird. Die Frequenz und Energie der Mikrowellen ist somit durch die Resonanzfrequenz des Resonators vorgegeben und als freier Parameter bleibt zunächst nur das externe Magnetfeld. In dieser Arbei soll im Speziellen der Fall behandelt werden, dass das magnetische System stark an den Resonator gekoppelt ist. Nur in diesem Fall kann der in der Quanteninformationsverarbeitung benötigte Informationsübertrag auf das SpinSystem und zurück erfolgen [11]. 3 Kapitel 1 Einleitung Die starke Kopplung zeichnet sich dabei derart aus, dass die Kopplungsrate g die Verlustrate des Resonators κ und des Spin-Systems γ übersteigt. g κ, γ (1.3) Dies wird auch über die Größe der Kooperativität K quantifiziert, wobei für eine starke Kopplung sowohl (1.3), als auch K 1 erfüllt seien müssen. K= g2 κγ (1.4) Sowohl die Kopplung g als auch die Verlustrate γ des untersuchten Systems sind maßgeblich durch die Eigenschaften des Systems gegeben, und können nur in geringem Umfang beeinflusst werden. Dies kann beispielsweise durch eine Veränderung der Dotierung des Materials oder eine andere Probengröße geschehen. Dagegen kann die Verlustrate κ des Resonators wesentlich stärker beeinflusst werden. Daher ist es sinnvoll, Resonatoren mit einer an die Kopplungsrate g angepassten Linienbreite zu verwenden. Die dafür charakterisierende Größe des Resonators ist der Qualitätsfaktor (Q-Faktor) Q: Q= ωres fres = 2κ ∆f (1.5) 1.2.1 Verwendung in der Quanteninformationsverarbeitung Neben spektroskopischen Experimenten findet eine Anwendung der Kopplung zwischen Mikrowellenresonatoren und Spin-Systemen auf dem Gebiet der Quanteninformationsverarbeitung statt. Analog zu herkömmlichen Computern sind die wichtigsten Komponenten eines Quanten-Computers Rechenelemente und Informationsspeicher. Erstere werden durch Quantenbits (Qubits) realisiert, künstliche quantenmechanische zwei-Niveau-Systeme, welche ein Analogon zum elektrischen Bit darstellen [12]. Letztere können beispielsweise durch das Spin-System eines Ferromagneten realisiert werden [9]. Auf eine Weise, die der ESR beim Quantenbit und der FMR für die Speichereinheit entspricht, können beide Einheiten an einen Resonator gekoppelt werden, um sie anzusteuern, Informationen einzuspeisen oder auszulesen. Die Kombination eines Quantenbits mit einem Spin-Speicher und Mikrowellenresonator, quasi der Grundbaustein eines Quanten-Computers, ist schematisch in Abbildung 1.2 gezeigt. 4 0 μH 0 m Sp in Sy ste na to r Re so Qu Bit 1.3 Eignung von Resonatortypen für Spin-Resonanz-Experimente Abbildung 1.2: Schematische Darstellung eines Qubits (lila) und SpinSsystems(grün), die über einen Mikrowellenresonator gekoppelt sind. Der hier gezeigte koplanare Resonator besteht aus den Leiterflächen (blau), welche sich auf einem isolierenden Substrat (grau) befinden. 1.3 Eignung von Resonatortypen für Spin-Resonanz-Experimente Wie bereits erwähnt, gibt es Mikrowellenresonatoren verschiedener Art, die sich für den Einsatz in ESR, FMR und ähnlichen Experimenten unterschiedlich gut eignen. Grundsätzlich kann zwischen Hohlraumresonatoren und Mikrostreifenresonatoren unterschieden werden. Hohlraumresonatoren bestehen aus einem von elektrischen Leitern umschlossenen Hohlraum, welcher auch mit einem Dielektrikum gefüllt sein kann. Die Form des Hohlraums beeinflusst dabei die Resonanzen, welche sich in ihm bilden können [13]. Mikrostreifenresonatoren dagegen sind zweidimensionale Systeme und bestehen aus einem dünnen Leiterstreifen, in dem elektromagnetische Wellen resonieren können [14]. Für den Einsatz in Experimenten ist zunächst wichtig, dass die Resonatoren in die übrige Messelektronik eingebunden werden können. Mikrostreifenresonatoren weisen dabei den entscheidenden Vorteil auf, dass sie eine planare Struktur aufweisen und somit das zu untersuchende Objekt einfach auf der Resonatoroberfläche fixiert werden kann. Einen weiteren Vorteil stellt die einfache Fabrikation von Mikrostreifenresonatoren dar, welche zum Teil photolithographisch erfolgen kann und, bei entsprechender Ausrüstung, vom Experimentator selbst übernommen werden kann. Dies ermöglicht ein Anpassen der Resonatorspezifikationen auf die Fragestellung erheblich. Als ein wichtiger Aspekt spricht für die Verwendung 5 Kapitel 1 Einleitung einer Planaren Resonatorgeometrie, dass in derartigen Resonatoren die elektromagnetische Mode auf kleine Volumina eingeschränkt werden kann. Dadurch kann ein hoher Füllungsgrad des Resonators leichter erreicht werden. Zusätzlich ergeben sich durch das geringe Modenvolumen beim Resonator höhere Feldstärken als beim Hohlraumresonator. Allerdings ist das Feld eines kleinen Resonators auch wesentlich inhomogener [15]. Die Variante von Mikrostreifenresonatoren, die in dieser Arbeit behandelt wird, ist der koplanare Wellenleiter-Resonator(CPWR). Bei diesem bestehen die Masseleiter des Resonators aus Leiterflächen, die sich beidseitig in der Ebene des Zentralleiters erstrecken, woduch dieser Resonator gänzlich flach ist (vergleiche Abbildung 1.2). In den Experimenten dieser Arbeit werden zudem Resonatoren im supraleitenden Zustand verwendet. Dadurch verschwinden die ohmschen Verluste im Resonator, was eine Steigerung seiner Qualität bewirkt. Ziel dieser Arbeit ist es, den CPWR so zu gestalten, dass er einen möglichst hohen Q-Faktor bei typischen ESR-Resonanzfeldern µ0 H ≈ 100 mT aufweist. Dabei soll auch berücksichtigt werden, dass sich durch die Auswirkungen eines Magnetfeldes auf den supraleitenden Resonator die Qualität mit variierendem äußeren Feld verändert. Der Ansatzpunkt, der in dieser Arbeit verfolgt werden wird, ist durch Variation der Schichtdicke des supraleitenden Materials des Resonators dessen Güte zu verbessern. Dies ist eine mehrerer möglicher geometrischer Variationen, welche in Kapitel4.1 beschrieben werden, in welchem auch die getroffene Wahl begründet wird. 6 Kapitel 2 Theorie Die Theorie, welche der Funktionsweise der verwendeten Resonatoren zu Grunde liegt, soll in diesem Kapitel behandelt werden. Diese beinhaltet neben den Prinzipien eines getriebenen Oszillators die Theorie von Wellenleitern und einige Eigenschaften der Supraleitung. Auf die Wellenleiter soll dabei näher eingegangen werden, indem zunächst allgemeingültige Aussagen getroffen und im Anschluss spezielle Details der koplanaren Wellenleiter-Geometrie diskutiert werden. 2.1 Getriebene Oszillatoren Die in dieser Arbeit verwendeten Resonatoren lassen sich gut als harmonische Oszillatoren beschreiben. Bei dem hier behandelten Oszillator handelt es sich um einen elektromagnetischen Schwingkreis (siehe Abbildung 2.1), welcher den verwendeten Wellenleitern sowie Resonatoren sehr ähnlich ist (vergleiche hierzu Kapitel 2.2.1). Die bestimmenden Komponenten des Oszillators sind eine Spule mit Induktivität L, ein Kondensator mit Kapazität C sowie ein ohmscher Widerstand mit elektrischer Resistivität R [16]. Ausgehend vom zweiten Kirchhoff’schen Gesetz: n X Vk (t) = 0 (2.1) k=1 kann der Stromfluss I(t) im Schwingkreis berechnet werden. Vk steht hier für alle Spannungen, welche auf einem geschlossenen Stromkreis abfallen. Hier sind dies die Spannungen an der Spule VL , am Widerstand VR und am Kondensator VC . dI(t) Q(t) + R · I(t) + =0 (2.2) dt C Durch einmaliges Ableiten nach der Zeit und durch geringfügiges Umstellen der VL + VR + VC = L · 7 Kapitel 2 Theorie Koeffizienten kommt man auf die folgende homogene Differentialgleichung zweiter Art: d2 I(t) R dI(t) 1 + + I(t) = 0 (2.3) 2 dt L dt LC In dieser typischen Oszillatorgleichung lassen sich zwei Größen identifizieren, die charakteristisch für harmonisch schwingende Systeme sind. Dies ist zunächst die Eigenkreisfrequenz ω0 . Sie gibt die Frequenz eines ungedämpften Oszillators an. Im Fall des elektromagnetischen Schwingkreises ist das ungedämpfte System durch das Vernachlässigen des ohmschen Widerstandes gegeben. Die Eigenkreisfrequenz kann direkt mit der Resonanzfrequenz eines Mikrowellenresonators verglichen werden und bildet daher eine hier interessierende Größe. Des Weiteren kann die Dämpfungskonstante κ des Schwingkreises definiert werden. Sie ist ein Maß dafür, wie lange die im Oszillator gespeicherte Energie abgegeben wird. Diese Größe kann nicht äquivalent zu der in dieser Arbeit benötigten Linienbreite eines Resonators verwendet werden, hat jedoch eine ähnliche Aussagekraft. ω0 = √ 1 r ,κ = 2·L L·C (2.4) L I(t) C R Abbildung 2.1: Schema eines isolierten elektromagnetischen Schwingkreises. Dieser besteht aus einer Spule L, einem Kondensator C und einem Widerstand R, welche in Reihe geschaltet und miteinander kurzgeschlossen sind. Die Lösung von (2.3) kann mit einem einfachen Exponentialansatz gefunden werden, wobei sie jedoch stark vom Wert der Dämpfungsrate κ abhängig ist [?]. Für 8 2.1 Getriebene Oszillatoren κ > 1 wird das System als stark gedämpft, beziehungsweise für κ = 1 als kritisch gedämpft, bezeichnet. Im stark gedämpften Regime kommt es zu keiner Schwingung des Systems, sondern lediglich zu einer Relaxation in den Gleichgewichtszustand. Bei kritischer Dämpfung erfolgt der Rückgang in die Ruhelage auf dem schnellstmöglichen Weg, was auch als aperiodischer Grenzfall bezeichnet wird. Diese Fälle sind für die beabsichtigten Experimente folglich uninteressant. Deshalb wird eine Lösung im schwach gedämpften System mit κ < 1 gewählt. Bei dieser kann der Oszillator mit einer leicht von ω0 verschiedenen Frequenz schwingen, während seine Amplitude über die Zeit exponentiell abfällt [17]. q I(t) = A · e−κt sin (ωt + φ); ω = κ2 − ω02 (2.5) Die beiden weiteren Parameter in dieser Formel bezeichnen die Amplitude A und einen konstanten Phasenwinkel φ der Schwingung, welche beide aus den jeweiligen Randbedingungen eines Oszillators hervorgehen. Diese Gleichungen, welche die freie Schwingung eines Oszillators beschreiben, sollen nun auf einen extern angeregten Schwingkreis erweitert werden, da dies der eigentlichen Verwendung des Resonators im Experiment entspricht. Zu diesem Zweck wird in (2.1) ein weiterer Term Vext hinzugefügt, welcher die externe treibende Spannung beschreibt [?]. Da der Resonator von Mikrowellen angeregt werden soll, wird die externe Kraft als sinusförmig angenommen, um die folgende Gleichung weiter auszuwerten. d2 I(t) R dI(t) 1 Vext + + I(t) = ; Vext = V0 sin (ωext t) 2 dt L dt LC L (2.6) In einer Zeit von κ1 , der Einschwingphase, dominiert das Verhalten des Schwingkreises als gedämpfter Oszillator, während sich die Schwingung der Frequenz ωext der antreibenden Spannung angleicht und ihre Amplitude sinkt. Anschließend ist die Schwingung des Oszillators stabil (siehe Abbildung 2.2) [17]. Die Amplitude A wird maximal für eine treibende Frequenz, welche der Eigenfrequenz des Oszillators entspricht. Bei zunehmender Abweichung der Werte voneinander sinkt die Amplitude ab (siehe Abbildung 2.3). Der Phasenwinkel φ gibt beim getriebenen Oszillator einen Versatz zwischen antreibender und Oszillatorschwingung an. V0 x = A sin (ωext t + φ); A = L −1 2ω κ ext 2 − ω2 ωext 0 (2.7) Für diese Gleichung ist es umständlich, eine Linienbreite ∆ω des Resonanzpeaks einzuführen, und auch die Auswertung von Messdaten gestaltet sich mit ihr schwierig. ∆ω gibt die Frequenzbreite an, bei welcher der Wert der Amplitude auf die Hälfte des Maximums abgesunken ist (full width at half maximum, FWHM). Aus diesem Grund q 2 )2 (2ωext κ)2 + (ω02 − ωext , φ = arctan 9 Kapitel 2 Theorie t=1/κ Abbildung 2.2: Dargestellt ist der Einschwingvorgang eines getriebenen Oszillators. Dieser benötigt eine Zeit t = k1 , bis sich die Schwingung stabilisiert hat, und der extern vorgegebenen Frequenz entspricht. A ω0 ωext Abbildung 2.3: Dargestellt ist das in (2.7) gegebene Verhalten der Amplitude eines getriebenen Oszillators in Abhängigkeit von der externen Frequenz. 10 2.2 Koplanare Wellenleiter wird für die Datenanalyse eine Lorentzkurve verwendet, die in guter Näherung mit der realen Amplitude übereinstimmt. A= V0 ∆ω/2 2 )2 L (∆ω/2)2 + (ω02 − ωext (2.8) Mit Linienbreite und Resonanzfrequenz lässt sich auch der Qualitätsfaktor (QFaktor) Q des Resonators bestimmen. Q= ω0 f0 = ∆ω ∆f (2.9) Der Q-Faktor ist ein Maß dafür, mit welcher Rate die im Resonator befindliche Energie abgegeben wird. 2.2 Koplanare Wellenleiter Dieses Kapitel soll die koplanaren Wellenleiter und Mikrowellenresonatoren einführen, welche im Experiment verwendet wurden. Dabei soll zunächst der elektrische Aufbau eines generischen Wellenleiters gezeigt werden. Anschließend soll kurz auf die Feldverteilung in Wellenleitern eingegangen werden und abschließend die koplanare Geometrie der Wellenleiter vorgestellt und zur Berechnung einiger wichtiger Konstanten verwendet werden. 2.2.1 Ersatzschaltbild und elektrische Beschreibung von Wellenleitern Aus elektrischer Sicht besteht ein Wellenleiter aus der Aneinanderreihung vieler kleiner LC-Tiefpässe, die in Serie hintereinander gereiht sind[18]. Abbildung 2.4 zeigt das Schaltbild eines solchen Elements, welches durch die Induktivität L, die Kapazität C sowie die beiden ohmschen Widerstände R1 und R2 bestimmt wird. Da die Länge eines einzelnen elementaren LC-Gliedes im Folgenden infinitesimal klein werden wird, sind diese Größen jeweils pro Längeneinheit definiert, anstatt Absolutwerte des gesamten Wellenleiters anzugeben. Für einen koplanaren Wellenleiter lassen sich die charakterisierenden elektrischen Größen relativ einfach wiederfinden, indem man die Induktivität und den Widerstand des Zentralleiters betrachtet sowie die Kapazität und Leckströme zwischen Innenleiter und Masseflächen. Auch die Ähnlichkeit des elektrischen Aufbaus der Wellenleiter mit dem in Abbildung 2.1 gezeigten Schwingkreis ist hier erkenntlich. Wie beim Schwingkreis können mit Hilfe der Kirchhoff’schen Gesetze aus dem Schaltbild des LC-Elements Bedingungen für die Ströme und Spannungen im Wellenleiter 11 Kapitel 2 Theorie hergeleitet werden. Die Differenzialgleichungen, die daraus enstehen, können mit einem Exponential-Ansatz aufgelöst werden und führen letztendlich zu je einer Wellengleichung für Strom und Spannung im Resonator [18]. V0+ , V0− , I0+ V (z) = V0+ e−λz + V0− eλz (2.10) I(z) = I0+ e−λz + I0− eλz (2.11) undI0− geben in diesen Gleichungen die Amplituden der Wellen an. Die Indizes + und − stehen hier für die jeweilige Ausbreitungsrichtung entlang des Wellenleiters. Die Werte der Amplituden lassen sich aus den Randbedingungen, denen der Wellenleiter unterliegt, berechnen. Die komplexe Größe λ lässt sich in einen Realteil α und Imaginärteil β aufspalten. α stellt die Dämpfungskonstante der Wellen dar, analog zur Konstante κ des elektromagnetischen Schwingkreises, und β die Wellenzahl der Welle. Diese entspricht über den Zusammenhang β = ωc , mit der Lichtgeschwindigkeit c im Wellenleiter, der Resonanzfrequenz ω des Oszillators. r 1 + ıωC) (2.12) λ = α + ıβ = (R1 + ıωL)( R2 R1 L R2 C Abbildung 2.4: Schaltbild eines LC-Tiefpasses, bestehend aus einer Induktivität I, einer Kapazität C sowie zwei Widerständen R1 und R2 . Die elektrischen Eigenschaften eines Wellenleiters können durch eine hintereinandergeschaltete Reihe solcher Elemente beschrieben werden. Da es sich bei den im Wellenleiter fließenden Strömen und den Spannungen um 12 2.2 Koplanare Wellenleiter Wechselgrößen handelt, ist auch der Wechselstromwiderstand, die charakteristische Impedanz Z0 , eine bedeutsame Größe [18]. s (R1 + ıωL) Z0 = (2.13) ( R12 + ıωC) Diese ist vor allem für das Aneinanderkoppeln verschiedener elektrischer Elemente wichtig. Ein Unterschied in der Impedanz kann zu Leistungsverlusten sowie Signalreflexionen oder auch Verzerrungen des Signals führen [14]. Da die verwendeten Resonatoren supraleitend sind, soll hier noch die Impedanz eines Wellenleiters ohne ohmsche Verluste angegeben werden. Für diesen gilt R1 = R2 = 0, und (2.13) kann folgendermaßen vereinfacht werden : r L Z0 = (2.14) C 2.2.2 Elektromagnetische Felder im Wellenleiter Berechnet man die Felder der elektromagntischen Wellen in einem Wellenleiter, so kommt man zu dem Ergebnis, dass sie für viele gängige Geometrien in drei Moden unterteilt werden können (für eine Herleitung siehe [18]). Die Bezeichnungen dieser Zustände sind nach ihren Feldkomponenten gewählt. Diese können parallel zur Ausbreitungsrichtung der elektromagnetischen Welle stehen (Longitudinalkomponenten) oder senkrecht dazu ausgerichtet sein (Transversalkomponenten). Die Moden sind im Folgenden aufgeführt und benannt: 1. TEM-Mode (transversal elektro-magnetisch): die Longitudinalkomponenten beider Felder verschwinden, wodurch beide rein transversal werden. 2. TE-Mode (transversal elektrisch): die Longitudinalkomponente des elektrischen Feldes verschwindet, wodurch dieses rein transversal wird. 3. TM-Mode (transversal magnetisch): die Longitudinalkomponente des magnetischen Feldes verschwindet, wodurch dieses rein transversal wird. Die TEM-Mode stellt dabei eine Besonderheit dar, da sie nur auftreten kann, falls der Wellenleiter aus mindestens zwei voneinander isolierten Leitern besteht. Des Weiteren kann sie bei jeder beliebigen Frequenz auftreten, wogegen TE- und TM-Moden Grenzfrequenzen aufweisen, unterhalb derer sie nicht entstehen können. Da koplanare Resonatoren zwei getrennte Leiter besitzen, den signalführenden Innenleiter sowie die Masseflächen (vergleiche Abbildung 1.2), kann sich in ihnen eine TEM-Mode bilden [14]. In Abbildung 2.5 ist die magnetische Feldstärke der 13 Kapitel 2 Theorie TEM-Mode eines für diese Arbeit verwendeten CPWRs gezeigt. Der Querschnitt zeigt dabei die Ebene der transversalen Feldkomponenten, während die Propagation der Welle in die Bildfläche hinein geschieht. 15 z-Axis (μm) 10 5 0 -5 -10 -15 -50 -40 -30 -20 -10 0 10 y-Axis (μm) 20 30 40 50 Abbildung 2.5: Querschnitt des Magnetfeldes in einem CPW. Die Maße des Wellenleiters betragen wc = 20 µm, wg = 12 µm und t = 100 nm. Die elektromagnetische Welle, für die das Magnetfeld berechnet wurde, hat eine Frequenz von 10 GHz und eine Spannungsamplitude von einem Volt. Da die verwendeten Resonatoren nicht homogen mit einem Dielektrikum gefüllt sind, sei angemerkt, dass die Moden dadurch nicht mehr, wie oben angegeben, bestimmt werden können. Grund dafür ist die unterschiedliche Phasengeschwindigkeit, mit der sich Wellen im Dielektrikum ausbreiten. An den Grenzflächen kommt es somit zu Phasenverschiebungen zwischen den Wellen in den verschiedenen Bereichen, wodurch variierende longitudinale Komponenten im Feld auftreten. Folglich bildet sich keine reine TEM-Mode in den verwendeten CPWs, sondern ein als Quasi-TEMMode bezeichneter Zustand [14]. In der vorliegenden Arbeit sind die Verzerrungen, 14 2.2 Koplanare Wellenleiter bedingt durch die geringe Dicke der Dielektrika, nur schwach ausgeprägt und werden im Allgemeinen vernachlässigt. 2.2.3 Geometrie und effektive Dielektrizitätskonstante koplanarer Wellenleiter Die in Kapitel 2.2.1 eingeführte Impedanz eines koplanaren Wellenleiters sowie die Phasengeschwindigkeit der elektromagnetischen Wellen und die Resonanzfrequenz eines Resonators lassen sich über die Geometrie des CPW bestimmen. Dazu wird die effektive Dielektrizitätskonstante ef f des inhomogen gefüllten Wellenleiters bestimmt. Die Berechnung der Dielektrizitätskonstante soll dermaßen vonstatten gehen, dass zunächst die Kapazitäten innerhalb des Wellenleiters bestimmt werden. Durch den Vergleich zu der Kapazität eines leeren CPWs soll festgestellt werden, wie groß die dielektrische Konstante eines homogen gefüllten Wellenleiters sein müsste, um denselben Effekt zu erzielen [14]. Die Kapazitäten sollen dabei aus den geometrischen Abmessungen des CPWs berechnet werden. Der Querschnitt des Wellenleiters, der den Berechnungen zu Grunde liegt, ist in Abbildung 2.6 dargestellt. Sie zeigt einen zwischen zwei dielektrischen Schichten eingeschlossenen CPW, der zusätzlich nach oben und unten mit einem elektrisch leitenden Material abgeschirmt ist. Dieses Schema kann auch derartig abgeändert werden, dass nur eine und/oder keine dielektrische Schicht vorhanden ist, indem die zugehörigen Höhen h1 und h2 gleich Null gesetzt werden. Außerdem können eine und/oder beide Abschirmungen vernachlässigt werden, indem der Grenzwert der zugehörigen Höhe, h3 und h4 , ins Unendliche verschoben wird. Das Einfügen weiterer Dielektrika erfordert zusätzliche, hier nicht aufgeführte Formeln [14]. Die Herleitung der erforderlichen Formeln soll in dieser Arbeit nicht durchgeführt werden, stattdessen sollen Gleichungen angegeben werden, welche sofort zur Berechnung benutzt werden können. Für eine exakte Herleitung sowie weitere Möglichkeiten des CPW-Designs sei auf [14] verwiesen. Zur einfacheren Berechnung der Kapazität ist die Geometrie des Wellenleiters, wie in Abbildung 2.7 veranschaulicht, in verschiedene Teilbereiche aufgespalten. Die Berechnung der Kapazitäten jeweils eines Dielektrikums ist durch folgende Formel gegeben, wobei i = 1, 2 die verschiedenen Schichten bezeichnet. Cdielectric = X i=1,2 20 (i − 1) K(ki ) K(k̂i ) (2.15) i gibt hier die relative Dielektrizitätskonstante der zugehörigen Schicht an und ki und k̂i sind Konstanten, die von den Höhen und Breiten des Innenleiters wc sowie 15 Kapitel 2 Theorie h1 h3 h2 wg CPW Dielektrikum 1 wc h4 Dielektrikum 2 Abschirmung Abbildung 2.6: Querschnitt eines CPWs (blau) zwischen zwei unterschiedlichen dielektrischen Schichten (gelb und rot). Der Wellenleiter wird durch zwei Leiterflächen (grau) abgeschirmt. Eingezeichnet sind auch die relevanten Höhen im CPW. h1 wg a, h2 b, wg h3 wc wg wc h4 c, wc CPW Dielektrikum 1 Dielektrikum 2 Abschirmung Abbildung 2.7: Querschnitt der Teilbereiche des CPWs in Abbildung 2.6, welche zur Berechnung verwendet werden. a) und b) zeigen den CPW jeweils mit einem Dielektrikum, c) zeigt den leeren Wellenleiter. 16 2.2 Koplanare Wellenleiter des Spaltes wg des CPWs abhängen. K(x) steht für das totale elliptische Integral erster Art. sinh (πwc /2hi ) sinh ((π(wc + 2wg ))/4hj ) q k̂i = 1 − ki2 ki = (2.16) (2.17) Für den leeren, beziehungsweise mit Luft gefüllten, Wellenleiter steht eine ähnliche Gleichung zur Verfügung, um die Kapazität zu berechnen. Cair = X 20 j=3,4 K(kj ) K(kˆj ) (2.18) kj und kˆj sind dabei wieder geometrieabhängige Konstanten. kj = tanh (πwc /2hj ) tanh ((π(wc + 2wg ))/4hj ) q kˆj = 1 − kj2 (2.19) (2.20) Die obigen Teilkapazitäten lassen sich nun einfach zur Gesamtkapazität CCP W des Wellenleiters addieren. Durch Vergleich mit der Kapazität des freien Wellenleiters lässt sich die effektive Dielektrizitätskonstante berechnen. Cdielectric + Cair CCP W = (2.21) Cair Cair Die Phasengeschwindigkeit der im Wellenleiter auftretenden Schwingungen lässt sich wie gewohnt ermitteln. ef f = vph = √ c ef f (2.22) Wie bereits gesagt, kann auch die Impedanz des Wellenleiters, welche in ( 2.13 ) bereits aufgrund von elektrischen Größen berechnet wurde, aus den hier verwendeten Größen bestimmt werden, was in vielen Fällen eine einfachere Variante darstellt. √ ef f Z0 = (2.23) c · CCP W Insbesondere sei angemerkt, dass die Impedanz nicht alleine von den Breiten des Innenleiters wc und des Spaltes wg im CPW abhängt, sondern durch deren Verhältnis zueinander bestimmt ist. Innerhalb eines Wellenleiters lassen sich diese Breiten folglich beliebig skalieren, ohne zu störenden Impedanzänderungen zu führen [14]. 17 Kapitel 2 Theorie 2.3 Supraleitung Da die verwendeten CPWRs aus supraleitendem Material bestehen, sollen hier einige wichtige Effekte der Supraleitung qualitativ besprochen werden. Auf eine quantitative Berechnung wird verzichtet, da sie für die vorliegende Arbeit nicht weiter benötigt wird. Für die hier angesprochenen Effekte sei generell auf [23] verwiesen Der verwendete Supraleiter Niob ist ein Typ-zwei-Supraleiter, der sich durch folgende Eigenschaften auszeichnet : Unterhalb der Sprungtemperatur Tc = 9.5 K befindet sich das Material im supraleitenden Zustand. In diesem formen, bildlich gesprochen, jeweils zwei Leitungselektronen einen gebundenen Zustand, ein Cooper-Paar, welches bei Temperaturen größer als Tc wieder aufgebrochen wird. Dieses Paar unterscheidet sich von einzelnen freien Elektronen fundamental, da es Spin = null besitzt, und deshalb nicht an das Pauli-Verbot gebunden ist. Es handelt sich jedoch nicht um Bose-Teilchen, da den Cooper-Paaren nur ein einziger Energiezustand zur Verfügung steht. Durch diesen Umstand können sie nicht im Material gestreut werden und erfahren daher keinen elektrischen Widerstand. Elektrische Ströme können von Cooper-Paaren also verlustfrei geleitet werden. Da sich nicht alle Elektronen im Material binden, kann man den Supraleiter elektrisch als zwei parallele Stromleiter betrachten, wobei eine Leitung supraleitend und die andere normalleitend ist. Für Gleichströme bedeutet dies weiterhin eine uneingeschränkte Leitfähigkeit des Materials, während es für Wechselströme zu geringen Verlusten führt. Durch die Bindung der Cooper-Paare wird im Supraleiter Energie freigesetzt, die sogenannte Kondensationsenergie. Beim Anlegen eines externen homogenen Magnetfeldes können mit dieser Energie Ringströme im Randbereich des Supraleiters induziert werden, welche, der Lenz’schen Regel folgend, dem äußeren Feld entgegenwirken. Da der Supraleiter keinen elektrischen Widerstand besitzt, kann das Feld praktisch komplett aus dem Inneren des Materials verdrängt werden, was Supraleiter zu perfekten Diamagneten macht. Genaugenommen fällt das Magnetfeld durch die Abschirmströme im Supraleiter auf einer Länge, die als London’sche Eindringtiefe bezeichnet wird, auf einen Faktor 1e ab. Diese Länge beträgt bei Niob etwa 100 nm. Ist die Energie, die zum Abschirmen des Feldes benötigt wird, größer als die zur Verfügung stehende Kondensationsenergie, bricht die Supraleitung zusammen und das Material geht wieder in den normalleitenden Zustand über. Ein externes Magnetfeld beeinflusst einen Supraleiter des zweiten Typs nun derartig, dass ab einem ersten kritischen Feld µ0 Hc1 der Supraleiter in einen Zustand übergeht, der als Shubnikov-Phase bezeichnet wird. In ihm bilden sich normalleitende Kanäle durch das Material, die parallel zum äußeren Feld verlaufen. Durch diese 18 2.3 Supraleitung sogenannten Flussschläuche kann das Magnetfeld den Supraleiter durchdringen (siehe Abbildung 2.8). Aufgrund der Flussschläuche verringert sich dasjenige Volumen im Supraleiter, in welchem das externe Magnetfeld verdrängt werden muss, was sich energetisch vorteilhaft auswirkt. Die Kanäle sind darüber hinaus stets von Ringströmen umgeben, da sie Grenzflächen zwischen normalleitendem und supraleitendem Material bilden, welche zu einer Abstoßung zwischen den einzelnen Flussschläuchen führen. Die resultierende Bewegung der Kanäle wiederum führt zu Energieverlusten, die einen effektiven elektrischen Widerstand erzeugen. Mit steigendem äußeren Feld nimmt die Anzahl der Flussschläuche durch das Material stetig zu, so dass bei einer oberen kritischen Magnetfeldstärke µ0 Hc2 das gesamte Material normalleitend wird. μ0H Abbildung 2.8: Darstellung der Flussschläuche durch einen Typ 2 Supraleiter. In rot ist das durchdringende Magnetfeld dargestellt, gelb sind die Ringströme um die Schläuche Für dünne Schichten eines Supraleiters, wie sie bei den CPWRs benutzt werden, kommt es zu Verschiebungen der kritischen Felder, wenn das externe Magnetfeld parallel zu deren Oberfläche steht. Sobald sich die Dicke des Supraleiters im Bereich der London’schen Eindringtiefe befindet, kann es vorkommen, dass das Feld im Inneren des Supraleiters nicht bis auf null herabsinkt, sondern im Zentrum einen endlichen Wert annimmt (siehe Abbildung 2.9). Da die benötigte Energie für eine 19 Kapitel 2 Theorie schwache Abschirmung des Feldes im Vergleich zu einer kompletten Verdrängung sinkt, kann das von außen anliegende Feld wesentlich stärker sein, bevor die Kondensationsenergie nicht mehr ausreicht. Aus diesem Grund kommt es in dünnen, aber näherungsweise unendlich großen supraleitenden Schichten, nicht zur Ausbildung von Flussschläuchen. Da das Magnetfeld a priori nur geringfügig verdrängt werden muss, ergibt sich aus der Bildung von normalleitenden Gebieten kein energetischer Vorteil mehr. Feldkomponenten, die jedoch senkrecht zur Oberfläche des Supraleiters stehen, können weiterhin diesen Effekt erzielen. μ0H μ0H Supraleiter x Supraleiter x Abbildung 2.9: Qualitativer Verlauf der Feldstärke innerhalb eines Supraleiters. a zeigt einen Supraleiter, der wesentlich dicker als die London’sche Eindringtiefe ist, b einen Supraleiter mit einer zur Eindringtiefe vergleichbaren Dicke. 20 Kapitel 3 Experimentelle Methoden Im Rahmen dieser Arbeit wurden supraleitende koplanare Resonatoren (coplanar waveguide resonator, CPWR) bei tiefen Temperaturen vermessen und charakterisiert. In diesem Kapitel werden der Aufbau der Mikrowellen-Resonatoren, sowie der Kryostat und der Vektor-Netzwerk-Analysator (VNA) beschrieben, die bei den Experimenten verwendet wurden. Außerdem soll kurz auf die Einbindung der Resonatoren in den Messaufbau und die Verbindung der verschiedenen Komponenten eingegangen werden. 3.1 Koplanare Wellenleiter-Resonatoren Die Resonatoren, welche untersucht wurden, bestehen im Prinzip aus einem Stück koplanarem Wellenleiter [14]. Sie sind vergleichbar mit zweidimensionalen Koaxialkabeln und aufgebaut aus einem inneren Leiterstreifen, welcher zu beiden Seiten von Masseflächen umgeben ist, wobei der Leiter auf einem Substrat aufgebracht ist. Ein schematisches Bild eines solchen Resonators ist in Abbildung 3.1 dargestellt (Vergleiche dazu auch Abbildunge 2.6). Bei einem CPW wird die Ausbildung eines Stehwellen-Feldes durch eine Unterbrechung der Signalleitung realisiert. Hier sei angemerkt, dass der Resonator bei den meisten Anwendungen durch einen Wellenleiter mit Signalen gespeist werden muss. Da dies jedoch auf unterschiedliche Arten realisiert werden kann, wurde in diesem Schema die Zuleitung komplett weggelassen, und wird erst in Abbildung 3.3 diskutiert. Durch das Reflektieren der em-Wellen an den Enden eines Resonators bilden sich stehende Wellen, welche nur bei bestimmten Frequenzen auftreten CitePozar. Diese Resonanzfrequenzen hängen von der Länge l des Resonators ab. Die Randbedingungen der elektromagnetischen Welle sind, dass die elektrische Komponente an den Begrenzungen des Resonators maximal ist, während die magnetische Komponente dort Nullstellen aufweist. Dies führt zu einer maximalen Wellenlänge λ0 von λ0 = 2l, welche auch als Grundschwingung bezeichnet wird. Weitere erlaubte Wellenlängen sind die harmonischen Schwingungen zur Grundschwingung, welche zwischen den Begrenzungen des Resonators weitere Kno- 21 Kapitel 3 Experimentelle Methoden ten im magnetischen Feld aufweisen und nach deren Anzahl durchnummeriert sind. Die resultierenden Frequenzen betragen: 2l (n + 1) (3.1) flä t sb tra sse Ma Inn en lei ch e ter λn = Su Abbildung 3.1: Schema eines CPWR ohne den normalerweise benötigten signalführenden Wellenleiter. Für Darstellungen mit diesem sei auf Abbildung 3.3 verwiesen. Die Feldamplitude des magnetischen Feldes in dem oben gezeigten Resonator kann in Abbildung 3.2 gesehen werden. Hier ist exemplarisch die erste harmonische Schwingung gezeigt. Das elektrische Feld, welches aus Übersichtsgründen nicht auch eingezeichnet ist, hat einen um 90◦ phasenverschobenen Verlauf, so dass an den Rändern des Resonators stets Maxima der Ampitude zu finden sind. Die Anregung des Resonators wird durch die kapazitive Kopplung an einen mit Mikrowellen gespeisten Wellenleiter ermöglicht [14]. Diese Kopplung kann auf zwei Arten erzeugt werden (siehe Abbildung 3.3 a und b). In Teilbild b wird eine parallele Kopplung gezeigt, bei welcher der Resonator, komplett parallel zum speisenden Wellenleiter geführt wird. Es ist auch möglich, nur einen Teil des Resonators Parallel zu führen, was üblicherweise auch gemacht wird. Die andere Möglichkeit, welche in Teilbild a gezeigt wird, ist das serielle Einbinden des CPWRs, bei dem der Resonator Teil des Innenleiters der Signalleitung ist. Die Unterbrechungen im Zentralleiter, welche den Resonator abtrennen, bilden in diesem Fall die Kopplungskapazitäten. Die Stärke der Kopplung kann in beiden Fällen variiert werden, indem man die 22 3.2 Magnet-Fluss-Kryostat Massefl äche Resona tor magne tisches Substra t Feld Abbildung 3.2: Amplitude des magnetischen Feldes der ersten harmonischen Schwingung in einem CPWR mit Knotenpunkten an den Rändern des Innenleiters, sowie in dessen Mitte. Die gelben Partien stellen die Zuleitung zum Resonator dar. Kapazität des Kopplungskondensators ändert. Dies entspricht bei optischen Resonatoren einer Änderung der Reflektivität der Spiegel. Bei serieller Kopplung kann die Kapazität durch unterschiedliche Gestaltung der Unterbrechung variiert werden (siehe Abbildung 3.3 c und d). Wichtig für die Kopplung ist, wie in kapitel 2.2.1 bereits angemerkt, dass die Impedanzen des Resonators und der Zuleitung, an die er gekoppelt wird, identisch sind. Bei der Verwendung eines CPW als Zuleitung kann dies durch ein gleiches Verhältnis der Breite von Innenleiter zum Spalt bei CPW und CPWR gewährleistet werden. Die Absolutwerte der Breiten können, den Bedürfnissen entsprechend, skaliert werden. Die zusätzliche Kapazität der Kopplung, welche die Impedanzen leicht beeinflusst, kann normalerweise vernachlässigt werden, da sie vergleichsweise sehr klein ist. Auch die damit einhergehende Abänderung der Resonatorfrequenzen bleibt meist unberücksichtigt. 3.2 Magnet-Fluss-Kryostat Bei dem verwendeten Kryostaten handelt es sich um einen Magnet-Fluss-Kryostaten, welcher in Abbildung 3.4 skizziert ist. Verwendet wurde dieser, um den Niob CPWR unter die Sprungtemperatur von Niob Tc = 9.5 K abzukühlen. Das Magnetfeld der im Kryostat vorhandenen supraleitenden Spulen wird verwendet, um die Resona- 23 Kapitel 3 Experimentelle Methoden a) b) c) d) Resonator Zuleitung Masseflächen Substrat Abbildung 3.3: Verschiedene Kopplungsarten eines CPWR an eine CPW Zuleitung. a zeigt eine serielle Kopplung, b eine parallele. c und d stellen zwei Varianten der Kopplungskapazität in einer seriellen Kopplung dar. toren in einem magnetischen Feldbereich zu charakterisieren, welcher für die ESR relevant ist (0-500 mT). Das Arbeitsprinzip des Kryostaten ist ein gasförmiger Helium-4-Fluss, welcher die Probe umströmt und sie dabei kühlt. Das Helium ist dabei in flüssigem Zustand in einem dedizierten Reservoir untergebracht, welches über ein Nadelventil mit dem Probenraum (variable temperature insert, VTI) verbunden ist. Über dieses Ventil kann der Heliumfluss variiert werden und zusammen mit einem dort installierten Heizelement kann die Temperatur im VTI reguliert werden. Bei dem verwendeten Gerät ist dies in einem Bereich von circa 300 Kelvin bis 1.7 Kelvin möglich. Am oberen Ende des Probenraums wird das Heliumgas mit einer Vakuumpumpe abgesaugt, um einen gleichbleibenden Druck sowie Gasfluss im VTI zu gewährleisten. Zudem wird die Pumpe benötigt, um Temperaturen unterhalb von circa vier Kelvin 24 3.3 Vektor-Netzwerk-Analysator Vakuumpumpe Probenstab Isolationsvakuum Helium-Gas Supraleitendes Magnetspulenpaar Magnetfeld-Richtung Probe Heizelement Nadelventil Flüssighelium-Reservoir Abbildung 3.4: Schematischer Querschnitt durch einen Magnet-Fluss-Kryostaten zu erzielen. Dazu wird ausgenutzt, dass mit einem niedrigen Druck innerhalb des VTI der Dampfdruck des flüssigen Heliums herabgesetzt werden kann, was zu einer Verringerung dessen Temperatur führt. Innerhalb des Heliumreservoirs ist ein supraleitendes Helmholtz-Spulen-Paar installiert, welches verwendet wird, um ein möglichst homogenes Magnetfeld an der Probenposition zu erzeugen. Das Helium wird dabei als ausreichende Kühlung der Magnetspulen verwendet, um deren Supraleitung zu gewährleisten. 3.3 Vektor-Netzwerk-Analysator Um die Charakterisierungen der Resonatoren durchzuführen, wurde in dieser Arbeit ein Vektor-Netzwerk-Analysator (VNA) verwendet, welcher gleichzeitig als Quelle für die benötigten Mikrowellensignale, wie auch als Mikrowellen-Detektor diente. Den Kern des VNA bildet ein Breitband-Mikrowellengenerator, der das Messsignal Vinc generiert, welches in Frequenz und Leistung variabel ist. Intern kann dieses 25 Kapitel 3 Experimentelle Methoden Signal an verschiedenen Ports angelegt werden, die mit dem zu vermessenden elektrischen Netzwerk verbunden sind. Dabei kann jeder Port gleichzeitig sowohl als Quelle eines Signals als auch als Detektor verwendet werden. Dies gestattet es, die Transmission und Reflexion der Mikrowellen auf verschiedenen Pfaden durch das untersuchte System zu bestimmen. Die mögliche interne Verarbeitung von ursprünglichem sowie gemessenem Signal erlaubt es, auf die oft umständliche oder unzweckmäßige Bestimmung der Ströme, Spannungen und Impedanzen zu verzichten und stattdessen mit den StreuParametern (S-Parametern) des Netzwerkes zu arbeiten [18]. Diese Parameter sind komplexwertige Größen, welche aus dem Vergleich von ein- und auslaufenden Mikrowellen-Signalen gewonnen werden und direkt die Transmissions- und Reflexionsraten beschreiben. Normalerweise werden die S-Parameter als Matrix notiert, deren Dimension gleich der Anzahl der verwendeten Ports ist. In Abbildung 3.5 ist das Schema eines zwei-Port-Netzwerkes gezeigt, wie es auch bei den Experimenten dieser Arbeit Anwendung fand, in dem die verschiedenen messbaren S-Parameter angedeutet und beschriftet sind. S 21 S 22 Port 1 Netzwerk Port 2 S11 S12 Abbildung 3.5: Darstellung der S-Parameter eines zwei-Port-Netzwerkes Die Matrix eines solchen Systems ist folgendermaßen definiert, S11 S12 Ŝ = S21 S22 (3.2) wobei die Matrixelemente durch die folgende Gleichung definiert sind. Sij = Vi ; i, j = 1, 2 Vj (3.3) Sij gibt das Verhältnis der Spannungsamplitude Vi eines gemessenen Signals an Port i zur Spannung Vj des ausgehenden Signals, welches von Port j emmitiert wird, 26 3.4 Verkabelung und Probeneinbau an. Sij gibt also den Transmissionsfaktor des Signals von Port j durch das Netzwerk nach Port i an, während Sii die Reflexion eines Signals von Port i am Netzwerk beschreibt. Die S-Parameter enthalten die Information über Ampitude und Phase des Signals. Der VNA bietet die Möglichkeit, die Parameter in verschiedenem Format auszugeben, wodurch wahlweise Real- und Imaginärteil betrachtet werden können, aber auch Transmissions- und Reflexionsfaktoren, die Leistung des Signals oder dessen Phasenverschiebung. Die transmittierte, beziehungsweise reflektierte Leistung ist bei den Messungen dieser Arbeit die normalerweise verwendete Größe, mit der Aussagen über die Resonatoren getroffen werden. Die Daten von Magnitude und Phase des S-Parameters einer typischen Messung im Rahmen dieser Arbeit sind in Abbildung 3.6 zu sehen. Diese wurde für einen CPWR mit einer 100 nm dicken Niob-Schicht ermittelt, wobei die Temperatur 4 Kelvin betrug und der Frequenzbereich von 2.57 GHz bis 2.61 GHz in 20 MHz Schritten durchlaufen wurde, während kein externes Magnetfeld vorlag. Hier sei darauf hingewiesen, dass erst das Quadrat der Magnitude die transmittierte Leistung angibt. 3.4 Verkabelung und Probeneinbau Da der Verlust von Mikrowellenleistung im Resonator vermessen werden sollte, war es ausschlaggebend, die Verluste in anderen Bereichen des Experiments, insbesondere in den Kabeln zwischen VNA und Resonator, möglichst gering zu halten. Innerhalb des Kryostaten konnten optimalerweise halbstarre Koaxialkabel benutzt werden, da sich keine beweglichen Teile darin befanden. Für die Verbindung von Kryostat und VNA dagegen wurden flexible Koaxialkabel eingesetzt, um ein zügiges Umbauen des Messstandes zu erleichtern. Um den Resonator schließlich mit den Koaxialkabeln zu verbinden, wurde eine spezielle Probenbox benutzt (siehe Abildung 3.7). Sie ist aus sauerstofffreiem thermisch hochleitendem Kupfer gefertigt, zusätzlich ist sie mit Gold beschichtet, um einer Oxidation vorzubeugen. Die Box weist eine passende Vertiefung auf, in die der Resonatorchip gelegt werden kann. An den schmalen Seiten der Box können Verbinder (weibliche Sub Miniatur Typ A (SMA) Verbinder) angebracht werden, die außen an Koaxialkabel angeschlossen werden können. Im Inneren der Box weisen sie einen Streifenleiter auf, der auf der Anschlussfläche des Resonators aufliegt und so mit ihm verbunden wird. Die Masseleitung dagegen wird vom Kabel direkt mit der Box verbunden, welche wiederum an die Masseflächen des Resonatorchips angeschlossen wird. Die Verbindungen auf den Chip wurden mit Silberkleber erstellt, welcher außerdem zur Fixierung des Chips in der Nut der Box diente. 27 Kapitel 3 Experimentelle Methoden Abbildung 3.6: Realteil (links) und Imaginärteil (rechts) eines S21 -Parameters in der Nähe der Grundschwingung des Resonators. 28 3.4 Verkabelung und Probeneinbau Abbildung 3.7: CPWR-Chip in einer Probenbox, komplett mit den Verbindern für Koaxialkabel. Der passende Deckel, mit welchem die Box geschlossen wird, ist in diesem Bild nicht gezeigt. 29 Kapitel 4 Messungen und Ergebnisse In diesem Kapitel sollen die Charakterisierungsmessungen behandelt werden, die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführt wurden. Einleitend soll erklärt werden, welche Vorüberlegungen getroffen wurden, gefolgt von einer Beschreibung der Experimente. Der dritte Teil des Kapitels wird die Ergebnisse der Messungen sowie eine Erklärung der visuellen Darstellung und abschließend die Diskussion der ausgewerteten Daten beinhalten. 4.1 Vorüberlegungen Wie bereits in der Einleitung erwähnt, war das Ziel dieser Arbeit, Spezifikationen für CPWRs zu finden, die deren Qualitätsfaktor bei einem äußeren Magnetfeld von etwa 100 mT optimieren. Da die Materialien sowie die Herstellungsmethode a priori vorgegeben waren, beschränkten sich die Überlegungen auf geometrische Variablen des Resonatordesigns, welche in Abbildung 4.1 gezeigt werden. Dies sind explizit die Breiten des Zentralleiters wc und Spaltes wg , die geometrische Form der Kopplungskapazität, die Dicke t der Niob-Schicht und die Länge l des Resonators. Im Folgenden soll für die einzelnen Variablen motiviert werden, in welcher Weise sie sich auf die Qualität des Resonators auswirken. Das Verhältnis von wc zu wg bestimmt die Impedanz des Resonators (vergleiche Kapitel 2.2.3). Letztere ist schlussendlich auf 50Ω festzulegen, da dies der vorherrschende Standart bei elektronischen Geräten ist. Somit besteht lediglich die Option die Gesamtbreite wc + 2wc zu variieren. Die Verbreiterung des Innenleiters bewirkt hauptsächlich eine Verringerung des elektrischen Widerstandes, damit einhergehend einen geringeren Energieverlust innerhalb des Resonators, und ist folglich zuträglich für den Qualitätsfaktor. Da die Resonatoren in dieser Arbeit jedoch im supraleitenden Zustand verwendet werden sollen, ist dieses Kriterium nicht weiter von Bedeutung. Die Gestaltung des Kopplungskondensators beeinflusst zunächst direkt dessen Kapazität, welche die Breite ∆ω des Resonanzpeaks modifiziert. Eine Erhöhung der 31 Kapitel 4 Messungen und Ergebnisse ts t Abbildung 4.1: Schema eines CPWRmit Maßbenennung. Die Variablen sind wie folgt benannt: die Dicke der Niob-Schicht t und des Substrates ts , die Breiten des Leiters wc und des Spalts wg , die Länge des Resonators L sowie die Kopplungskapazität, welche auf einer Seite mit einem roten Kreis markiert ist. Kapazität bewirkt ein breiteres Frequenzfenster, in dem der Resonator Mikrowellensignale transmittiert [18]. Angesichts der Definition des Qualitätsfaktors (siehe (2.9)) ist jedoch erkennbar, dass durch höhere Linienbreite des Resonators dessen Qualität negativ beeinflusst wird. Da in Kopplungsexperimenten durchaus ein breiteres Frequenzfenster erwünscht sein kann, wird meist eine mittlere Kapazität gewählt. Diese vereint ein ausreichend breites Frequenzband mit einem guten Qualitätsfaktor. Die Dicke der Niob-Schicht ist hauptsächlich in Hinblick auf Effekte der Supraleitung und des externen Magnetfeldes wichtig. Da sich die Dicke im Bereich der London’schen Eindringtiefe befindet, lässt sich durch eine dünnere Niob-Schicht das kritische Magnetfeld heraufsetzen, was eine höhere Stabilität des Resonators im Magnetfeld verursacht. Des Weiteren tritt für solchermaßen dünne Schichten die Bildung von Flussschläuchen erst ab einem stärkeren Magnetfeld auf, da die energetiscchen Vorteile durch die Bildung der Fussschläuche geringer sind (vergleiche Kapitel 2.3). Durch die geringe Dichte von Cooper-Paaren in dünnen Supraleitern besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass solche Resonatoren sehr anfällig gegen Energiefluktuationen werden. Das dadurch verursachte Aufbrechen von CooperPaaren beeinflusst die Eigenschaften dünner Supraleiter wesentlich stärker, als dies bei dickeren Supraleitern mit einer höheren Paar-Dichte der Fall ist. Die Länge des Resonators, als letzter betrachteter Parameter, beeinflusst die Güte dadurch, dass mit sinkender Länge L die Resonanzfrequenzen steigen. Dadurch wird die Qualität des Resonators gesteigert (siehe (2.9)). Da die Linienbreite der Resonanz jedoch mit steigender Frequenz ebenfalls zunimmt, weisen höhere Harmonische 32 4.2 Durchführung der Experimente meist geringere Qualtitätsfaktoren auf als die Grundschwingung. Ziel dieser Bachelor-Arbeit war es, die Parameter der Niob-Schichtdicke derart zu bestimmen, dass der Qualitätsfaktor für eine bereits existierende Resonator-Geometrie und unter dem Einfluss eines externen Magnetfeldes von circa 100 mT optimiert wird. 4.2 Durchführung der Experimente 4.2.1 Photolithographische Herstellung der CPWRs Bei der Beschreibung der Experimente wird zunächst die Herstellung der CPWRs behandelt. Diese wurden in einem standard-photolithographischen Prozess hergestellt, welcher in Abbildung 4.2 dargestellt ist. Die Vorbereitung zur tatsächlichen Lithographie beinhaltet das Aufbringen der Niob-Schicht auf ein geeignetes Substrat, in diesem Fall hochresistives Silizium (ρ > 3000 Ωcm). Die Abmessungen des Substrats sind vier mal sechs mm, bei einer Dicke ts von 525 µm. Die bereits hochgradig polierte Oberfläche des Rohlings wird in einem Sputteringprozess mit der gewünschten Dicke elementaren Niobs beschichtet. Mit Hilfe einer Lackschleuder wird anschließend eine Schicht photosensitiven Lacks (AZ 5214 E) aufgebracht und durch kurzzeitiges Backen bei 110◦ C für 70 s gehärtet (Abbildung 4.2 a). Die Belichtung findet in einem Maskenjustierer statt, in welchem zunächst die Photomaske und der Chip passend zueinander ausgerichtet werden und anschließend die eigentliche Belichtung mit UV-Licht durchgeführt wird. Durch die Verwendung einer Chrom-Schattenmaske werden nur gewisse Teile des Lacks belichtet (Abbildung 4.2 c). Im folgenden Schritt wird der Photolack mittels AZ 726 MIF entwickelt. Das solchermaßen freigelegte Niob wird anschließend durch reaktives Ionen-Ätzen (reactive ion etching, RIE) mit SF6 entfernt (Abbildung 4.2 c). Bei diesem Prozess wird typischerweise eine geringe Schicht des Substratmaterials mitentfernt. Unserem Kentnissstand nach beeinträchtigt dies die Resonanzfrequenz und die Güte des Resonators jedoch nur unwesentlich. Nach dem Ätzen wird der restliche Photolack entfernt und der CPWR ist fertig für den Einsatz (Abbildung 4.2 d). 4.2.1.1 Charakterisierung der Mikrowellen-Resonatoren als Funktion des äußeren Magnetfeldes Ziel der Charakterisierungsmessungen war es, die Güte des CPWRs als Funktion der Niob-Schichtdicke für eine bestehende Resonator-Geometrie zu bestimmen. An dieser Stelle sei daran erinnert, dass die Güte über: Q= f0 ∆f (4.1) 33 Kapitel 4 Messungen und Ergebnisse a) b) c) d) SF6 Silizium Substrat UV Licht Niob Photolack Maske Abbildung 4.2: Querschnitt eines koplanaren Wellenleiters in verschiedenen Phasen der Photolithographie. a zeigt den belackten Niob-Film, b den Chip während der Belichtung. In c wird der Ätzvorgang dargestellt und d zeigt die fertiggestellte Struktur. experimentell bestimmt werden kann. Im Folgenden soll der Prozess der Charakerisierungsmessungen beschrieben werden, bevor die gewonnenen Daten diskutiert werden. Wie bereits in Kapitel 3.4 bemerkt, werden die Resonatoren für die Messungen in einem Kryostaten auf vier Kelvin herabgekühlt. In diesem wird der Resonator ebenfalls in das Magnetfeld eines supraleitenden Magneten eingebracht und parallel zu dessen Feld ausgerichtet. Typischerweise ist die rein geometrische Ausrichtung nicht vollständig parallel zum angelegten Feld. Dies führt dazu, dass Komponenten des magnetischen Feldes auch senkrecht zur Resonatoroberfläche anliegen und Flussschläuche im supraleitenden Resonator induziert werden können. Letztere führen, wie in Kapitel 2.3 angesprochen, zu einer erhöhten Dissipation im Resonator und 34 4.2 Durchführung der Experimente somit zu einer geringeren Güte. Die Mikrowellensignale, welche mit dem VNA erzeugt und detektiert wurden, waren so gewählt, dass sie einen Frequenzbereich von 100 bis 160 MHz um die Resonanzfrequenzen abdeckten, welche vorher manuell grob bestimmt worden waren. Die Messbereiche wurden für höhere Resonanzfrequenzen größer gewählt, da die absolute Verschiebung der Frequenz für sie zunimmt. Die Mikrowellensignale wurden vom VNA mit einer Bandbreite von 100 Hz erzeugt und in Schritten von 20 kHz über den gewählten Bereich variiert. Zusätzlich wurden bei den Messungen die Frequenzbereiche zwischen den einzelnen Resonanzen vermessen, was jedoch in größeren Schritten geschah, um die Messzeit zu verringern. Dies diente nur der Gewinnung einer kompletten Übersicht. Das statische Feld, unter dessen Einfluss die Transmission durch den Resonator gemessen wurde, wurde von plus einem halben Tesla bis minus einem halben Tesla, in Schritten von 20 mT, variiert. Die komplette Messung über die Frequenz und Magnetfeldbereiche wurde wiederum bei vier verschiedenen Mikrowellenleistungen durchgeführt, die 10−2 mW, 10−4 mW, 10−6 mW sowie 10−8 mW betrugen. In Abbildung 4.3 ist nun eine typische Messung der Transmission |S21 |2 über ein komplettes Frequenzspektrum gezeigt. Die abgebildete Messung wurde mit CPWR-4 durchgeführt. Die Dicke des Niobfilms beträgt 100 nm, die Leistung der Mikrowellen 10−4 mW, und die Magnetfeldstärke µ0 H = 0 mT. Bei dieser Messung sind drei deutliche Resonanzpeaks bei den Frequenzen 2.6 GHz, 5.2 GHz und 7.8 GHz zu erkennen. Zusätzlich sieht man zwei kleinere Peaks zwischen der zweiten und dritten Resonanz, die vermutlich durch Resonanzen in der Probenbox entstehen können, jedoch etwa um einen Faktor 100 schwächer sind als die Peaks des Resonators. Frequenzmessungen für alle Magnetfeldstärken können in einem Falschfarbenplot zusammengefasst werden, um die Abhängigkeit von beiden Größen darzustellen. Ein solcher ist in Abbildung 4.5 gezeigt, in der mit einer roten Linie die Position der zuvor gezeigten Frequenzmessung angezeigt wird. Abbildung 4.4 enthält den ersten Peak der vorherigen Abbildung, einmal ohne externes Magnetfeld und einmal bei einer Feldstärke von µ0 H = 300 mT. Diese Graphen sind mit einer Lorentzkurve (rot) überlagert, welche zum Fitten der Daten benutzt wurde. Im Fall µ0 H0 = 0 mT ergeben sich durch die Parameter der Lorentzfunktion die Werte f0 = 2590 MHz und ∆f = 0.3109 MHz, woraus ein Qualitätsfaktor Q = 8438 resultiert. Bei der Messung mit µ0 H0 = 300 mT ergeben sich die Werte f0 = 2579 MHz, ∆f = 2.470 MHz und Q = 1043.In beiden Fällen kann man eine gute Übereinstimmung der Funktion mit den Daten sehen. Die beschriebenen Messungen werden nun für jeden Feldpunkt µ0 H0 sowie jede Resonanzfrequenz (Grundschwingung sowie erste und zweite Harmonische) durchge- 35 Kapitel 4 Messungen und Ergebnisse CP Abbildung 4.3: Transmissionsfaktor |S21 |2 des Resonators CPWR-4, mit einer NiobSchichtdicke von 100 nm, bei einer Temperatur von 4 K, einer Mikrowellenleistung von 10−4 mW und einem magnetischen Feld der Stärke 0 mT. Die Resonanzen sind klar ersichtlich bei 2.6 GHz, 5.2 GHz und 7.8 GHz, während die beiden kleineren Peaks bei 6.7 GHz und 7.4 GHz Resonanzen im Hohlraum der Probenbox darstellen. führt, um den Verlauf der Parameter als Funktion der Magnetfeldstärke zu ermitteln. Abbildung 4.6 stellt die Resonanzfrequenz der Grundschwingung, jeweils ausgewertet für die unterschiedlichen Magnetfeldstärken, dar. Die höchste Frequenz tritt dabei für ein abwesendes Feld auf, welche für steigende Feldstärken zunehmend abfällt. Der Qualitätsfaktor derselben Resonanz ist in Abbildung 4.7 aufgetragen. Die Güte ist ohne externes Magnetfeld maximal und nimmt mit steigender Feldstärke rapide ab. 36 4.2 Durchführung der Experimente Abbildung 4.4: Transmissionsfaktor |S21 |2 des Resonators CPWR-4, mit einer NiobSchichtdicke von 100 nm, bei einer Temperatur von 4 K und einer Mikrowellenleistung von 10−4 mW. Die Graphen zeigen einen Frequenzausschnitt um den Resonanzpeak der Grundschwingung. Der linke Graph zeigt eine Messung ohne magnetisches Feld, der rechte bei µ0 H = 300 mT. Des Weiteren sind in beiden Graphen sowohl die Messwerte (blau) als auch die an die Daten gefittete Lorentz-Kurve (rot) abgebildet. 37 Kapitel 4 Messungen und Ergebnisse Abbildung 4.5: Falschfarbendarstellung des Transmissionsfaktors |S21 |2 des Resonators CPWR-4, mit einer Niob-Schichtdicke von 100 nm, bei einer Temperatur von 4 K und einer Mikrowellenleistung von 10−4 mW. Hier ist die Abhängigkeit der Transmission vom magnetischen Feld (x-Achse) sowie der Frequenz (y-Achse) dargestellt, wobei die Werte des Transmissionsfaktors in der Farbe kodiert sind. Die rote Linie zeigt die Position des Graphen aus Abbildung 4.3 an. 38 4.2 Durchführung der Experimente C P W R -4 0 . H a r m o n is c h e R e s o n a n z fre q u e n z (M H z ) 2 5 9 0 2 5 8 5 2 5 8 0 2 5 7 5 2 5 7 0 2 5 6 5 -4 0 0 -2 0 0 0 2 0 0 4 0 0 m a g n e tis c h e s F e ld ( m T ) Abbildung 4.6: Resonanzfrequenz f0 der Grundschwingung des Resonators CPWR-4, mit einer Niob-Schichtdicke von 100 nm, bei einer Temperatur von 4 K und einer Mikrowellenleistung von 10−4 mW, in Abhängigkeit des externen magnetischen Feldes µ0 H0 . 39 Kapitel 4 Messungen und Ergebnisse C P W R -4 0 . H a r m o n is c h e 8 0 0 0 Q -F a k to r 6 0 0 0 4 0 0 0 2 0 0 0 0 -4 0 0 -2 0 0 0 2 0 0 4 0 0 m a g n e tis c h e s F e ls ( m T ) Abbildung 4.7: Qualitätsfaktor Q der Grundschwingung des Resonators CPWR-4, mit einer Niob-Schichtdicke von 100 nm, bei einer Temperatur von 4 K und einer Mikrowellenleistung von 10−4 mW, in Abhängigkeit des externen magnetischen Feldes µ0 H0 . 40 4.2 Durchführung der Experimente Das Betragsquadrat des Transmissionsfaktors |S21 |2 , also der Faktor der transmittierten Mikrowellenleistung der Resonanzfrequenzen, ist in Abbildung 4.8 gezeigt und weist ein ähnliches Verhalten wie der Qualitätsfaktor auf. 0 .3 5 C P W R -4 0 . H a r m o n is c h e 0 .3 0 T r a n s m is s io n 0 .2 5 0 .2 0 0 .1 5 0 .1 0 0 .0 5 0 .0 0 -6 0 0 -4 0 0 -2 0 0 0 2 0 0 4 0 0 6 0 0 m a g n e tis c h e s F e ld ( m T ) Abbildung 4.8: Transmissionsfaktor |S21 |2 der Grundschwingung des Resonators CPWR-4, mit einer Niob-Schichtdicke von 100 nm, bei einer Temperatur von 4 K und einer Mikrowellenleistung von 10−4 mW, in Abhängigkeit des externen magnetischen Feldes µ0 H0 . 41 Kapitel 4 Messungen und Ergebnisse 4.3 Ergebnisse Im Rahmen dieser Arbeit wurden Charakterisierungsmessungen für fünf verschiedene Resonatoren durchgeführt. Der Unterschied lag dabei in der Schichtdicke des Niobs, aus welchem die CPWRs bestehen. Verwendet wurde jeweils ein Resonator mit Schichtdicke 10 nm, 30 nm, 60 nm, 100 nm und200 nm. Im Folgenden werden die Resonatoren in aufsteigender Reihenfolge ihrer Niob-Schichtdicke als CPWR-1 bis CPWR-5 durchnummeriert. Das restliche Design war für alle Resonatoren gleich. Die Charakterisierungen wurden mit den in Kapitel 4.2.1.1 aufgeführten Spezifikationen für die verwendeten Mikrowellen-Signale und das externe magnetische Feld durchgeführt. Folglich wurden für jeden der fünf Resonatortypen Messungen bei vier unterschiedlichen Mikrowellen-Leistungen vorgenommen. Dabei wurden jeweils die fundamentale Resonatormode sowie die ersten beiden höheren Harmonischen spektroskopiert. Aufgrund der Zielstellung, die Spezifikationen mit höchster Güte bei einem magnetischen Feld von µ0 H0 ≈ 100 mT zu bestimmen, können vor einer näheren Betrachtung der Ergebnisse einige der Messungen ausgeschlossen werden. Dies schafft eine zweckmäßige Verringerung der auszuwertenden Datenmenge. Außerdem werden die untersuchten Größen insbesondere für das interessierende Magnetfeld µ0 H0 = 100 mT sowie µ0 H0 = 0 mT als Vergleichswerte betrachtet. Im Hinblick auf die Leistung der Mikrowellen können die Messungen bei 10−2 mW verworfen werden. Im Vergleich weisen sämtliche Harmonischen bei dieser Leistung niedrigere Qualitätswerte auf, als bei den geringeren Leistungen (siehe exemplarisch Abbildung 4.9). Dies weist darauf hin, dass die Energieverluste, welche mit einer hohen Mikrowellen-Leistung einhergehen, für die verwendeten Resonatoren zu groß sind. Obwohl für die dünneren Resonatoren eine Verringerung der Leistung teilweise bessere Werte ergibt, lässt sich für die drei übrigen Leistungen kein eindeutiger Trend feststellen. Bei den gemessenen Anregungen der Resonatoren lassen sich sogar zwei der Schwingungszustände ausschließen. Sowohl die erste als auch die zweite Harmonische ergeben bei allen Messungen niedrigere Werte als die Grundschwingung (siehe exemplarisch Abbildung 4.10), welche im Folgenden betrachtet werden soll. In vielen Experimenten reicht es aus, nur einen Schwingungszustand der Resonators zu verwenden, so dass man sich auf die Verwendung der Grundschwingung beschränken kann. Die Annahme, dass die höheren Harmonischen mit zunehmendem Rang in ihrer Güte abnehmen, wird nicht bei allen Resonatoren bestätigt. Begründet werden kann diese Annahme anhand der Definition des Qualitätsfaktors. Obwohl die steigenden Resonanzfrequenzen für höhere Schwingungsmoden eine Verbesserung 42 4.3 Ergebnisse 1 0 ^ 1 0 ^ 1 0 ^ 1 0 ^ 7 0 0 0 6 0 0 0 -2 m -4 m -6 m -8 m W W W W Q -F a k to r 5 0 0 0 4 0 0 0 3 0 0 0 2 0 0 0 1 0 0 0 0 -4 0 0 -2 0 0 0 2 0 0 4 0 0 m a g n e tis c h e s F e ld ( m T ) Abbildung 4.9: Qualitätsfaktoren Q des Resonators CPWR-3, mit einer NiobSchichtdicke von 60 nm, bei einer Temperatur von 4 K, in Abhängigkeit des externen magnetischen Feldes µ0 H0 sowie bei unterschiedlichen Mikrowellenleistungen. Die Güte des CPWRs ist für die höchste Leistung deutlich geringer als bei niedriger Leistung. Der deutliche Unterschied zwischen 10−4 mW und 10−6 mW ist vor allem bei den dickeren Resonatoren nicht zu beobachten. 43 Kapitel 4 Messungen und Ergebnisse der Güte bewirken, wird dieser Effekt durch eine wesentlich stärkere Zunahme der Linienbreiten umgekehrt. Eine Abnahme der Güte mit steigender Resonanzfrequenz ist die Folge. Das anomale Verhalten mancher Resonatoren kann auf Fehler in der Produktion geschoben werden, welche die Harmonischen unterschiedlich stark beeinflussen. Des Weiteren lassen sich von den fünf untersuchten Schichtdicken auch nur drei ohne Einschränkung verwenden. Die Messungen der Resonatoren mit CPWR-5 und CPWR-1 sind aus verschiedenen Gründen nur bedingt aussagekräftig. Beim dicksten Resonator weicht die Messmethode von der der restlichen Resonatoren ab. Hier wurde die Stärke des magnetischen Feldes nicht in zwei getrennten Messungen von null auf ±500 mT erhöht. Stattdessen wurde sie in einem einzigen Durchlauf von +500 mT auf −500 mT variiert. Durch diese Vorgehensweise traten bei den Messungen Hystereseeffekte im supraleitenden Resonator auf, auf welche in Kapitel ?? noch kurz eingegangen wird. Diese Effekte äußern sich dadurch, dass die Positionen der maximalen Resonanzfrequenz sowie der maximalen Güte in ihrer Magnetfeldabhängigkeit verschoben sind. Außerdem wird der Peak beider Größen wesentlich breiter sowie niedriger (siehe Abbildung 4.11). Insbesondere bei der Güte kann sich der Maximalwert durchaus um 30% verringern. Dieser Wert, welcher aus einer eigenen Messung zu Hystereseeffekten stammt (siehe Abbildung 5.1), wird im Folgenden verwendet werden, um eine Obergrenze der tatsächlichen Güten dieses Resonators zu geben. Der dünnste der charakterisierten Resonatoren wies eine starke Instabilität auf, welche auch in feldfreien Messungen auftrat. Sowohl die Position als auch die Form der Resonanzpeaks war starken Schwankungen ausgesetzt, so dass die gemessenen Werte einen deutlich gezackten Kurvenverlauf ergaben (siehe Abbildung 4.12). Die Messungen für den negativen Feldbereich waren größtenteils gänzlich unbrauchbar, da ein sinnvoller Verlauf nicht mehr erkennbar oder die Resonanz komplett aus dem Messfenster herausgeschoben war. Grund für diese Fluktuationen ist das geringe Volumen des Resonators und die damit verbundene niedrige Dichte an CooperPaaren im Supraleiter. Durch die Aufnahme kleiner Energiemengen, beispielsweise aus absorbierten Strahlungsphotonen aus der Umgebung oder Verlustleistung im Resonator, können Cooper-Paare aufgebrochen werden. Durch die geringe Dichte an Cooper-Paaren kann dieser Effekt in dünnen Supraleitern nicht kompensiert werden und die Supraleitung wird instabil. Durch tiefere Temperaturen und eine bessere Abschirmung der Resonatoren kann dieser Effekt verringert werden. Der Vollständigkeit halber sind die Ergebnisse dieses Resonators im Weiteren mit aufgeführt, obwohl über diese keine Aussagen getroffen werden können. 44 4.3 Ergebnisse C P 0 . H a 1 . H a 2 . H a 8 0 0 0 W R rm o rm o rm o -4 n is c h e n is c h e n is c h e Q -F a k to r 6 0 0 0 4 0 0 0 2 0 0 0 0 -4 0 0 -2 0 0 0 2 0 0 4 0 0 m a g n e tis c h e s F e ld ( m T ) Abbildung 4.10: Qualitätsfaktoren Q der drei Resonanzpeaks des Resonators CPWR4, mit einer Niob-Schichtdicke von 100 nm, bei einer Temperatur von 4 K und einer Mikrowellenleistung von 10−4 mW, in Abhängigkeit des externen magnetischen Feldes µ0 H0 . Die Grundschwingung weist deutlich die höchste Güte auf. Bei diesem Resonator zeigt die zweite Harmonische bessere Werte als die erste, wogegen bei anderen Exemplaren diese Rangfolge vertauscht sein kann. 45 Kapitel 4 Messungen und Ergebnisse C P W R -5 0 . H a r m o n is c h e 2 6 6 0 R e s o n a n z fre q u e n z (M H z ) 2 6 5 0 2 6 4 0 2 6 3 0 2 6 2 0 2 6 1 0 2 6 0 0 2 5 9 0 -4 0 0 -2 0 0 0 2 0 0 4 0 0 m a g n e tis c h e s F e ld ( m T ) Abbildung 4.11: Resonanzfrequenz Q der Grundschwingung des Resonators CPWR5, mit einer Niob-Schichtdicke von 200 nm, bei einer Temperatur von 4 K und einer Mikrowellenleistung von 10−4 mW, in Abhängigkeit des externen magnetischen Feldes µ0 H0 . Im Vergleich zu Abbildung 4.6 ist deutlich die durch Hysterese enstandene Verformung des Peaks zu erkennen. 46 4.3 Ergebnisse 1 6 9 8 C P W R -1 0 . H a r m o n is c h e R e s o n a n z fre q u e n z (M H z ) 1 6 9 6 1 6 9 4 1 6 9 2 1 6 9 0 1 6 8 8 1 6 8 6 1 6 8 4 0 1 0 0 2 0 0 3 0 0 4 0 0 5 0 0 m a g n e tis c h e s F e ld ( m T ) Abbildung 4.12: Resonanzfrequenz Q der Grundschwingung des Resonators CPWR1, mit einer Niob-Schichtdicke von 10 nm, bei einer Temperatur von 4 K und einer Mikrowellenleistung von 10−4 mW, in Abhängigkeit des externen magnetischen Feldes µ0 H0 .Der sprunghafte Verlauf der Messwerte ist hier gut zu erkennen. Die Messung des negativen Magnetfeldes war, wie in den meisten Fällen bei diesem Resonator, nicht zu verwenden. 47 Kapitel 4 Messungen und Ergebnisse 4.3.1 Resonanzfrequenz Im nun folgenden Vergleich der verschieden dicken Resonatoren soll als erstes die Resonanzfrequenz betrachtet werden. Der Einfluss des Magnetfeldes gestaltet sich dabei mit Ausnahme von CPWR-5 bei allen Messungen qualitativ ähnlich wie die gezeigte Messung von CPWR-4 (Abbildung 4.6). Die Resonanzfrequenz wird dabei im Maximalfeld von ±500 mT um höchstens zwei Prozent verringert. Bei den dünneren Resonatoren fällt die Verschiebung etwas geringer aus, allerdings ist für alle Resonatoren die Veränderung der Resonanzfrequenz so minimal, dass sie im Experiment nicht weiter stört. Werden die Resonanzfrequenzen der unterschiedlichen Resonatoren verglichen, ist eine Abhängigkeit von der Schichtdicke des Niob ersichtlich. Der Vergleich wurde hier für zwei Magnetfeldstärken durchgeführt, µ0 H0 = 0 mT (siehe Abbildung 4.13) und µ0 H0 = 100 mT (siehe Abbildung 4.14). Auf den beiden annähernd identischen Graphen ist erkennbar, dass mit abnehmender Dicke des Resonators dessen Resonanzfrequenz verringert wird. Basierend auf den Gleichungen in Kapitel 2.2.3 ergibt sich für alle Resonatoren dieselbe theoretische Resonanzfrequenz von v ftheo = ph l = 2110 MHz. Diese wird jedoch unter der Annahme bestimmt, dass der Resonator eine verschwindende Dicke hat. Bei den charakterisierten Resonatoren weicht die Resonanzfrequenz mit zunehmender Dicke von ftheo ab, da die NiobSchicht die effektive Dielektrizitätskonstante beeinflusst. Dass der Wert des 10 nm Resonators weit unterhalb des theoretischen Wertes liegt, wird durch die Fluktuationen begründet. Der Verlauf der restlichen Messwerte deutet darauf hin, dass sich die Resonanzfrequenz für dünner werdende Niob-Schichten dem theoretischen Wert annähert. 4.3.2 Qualitäts- und Transmissionsfaktor Der Q-Faktor und die Mikrowellen-Transmission der Resonanzen zeigen ein qualitativ sehr ähnliches Verhalten und werden deshalb zusammen diskutiert. Zunächst werden wieder die Werte betrachtet, welche ohne den Einfluss eines magnetischen Feldes gemessen wurden(Abbildungen 4.15 und 4.16). Bei ihnen ist zu erkennen, dass Güte und Transmission mit sinkender Schichtdicke stark abnehmen und für den dünnsten Resonator annähernd verschwinden. Dieses Verhalten ist auf dieselbe Ursache zurückzuführen, welche bereits als Grund für die Instabilität des dünnsten Resonators genannt wurde. Die dickeren Resonatoren können es aufgrund ihrer höheren Cooper-Paar-Dichten besser kompensieren, wenn einzelne Paare durch Energieaufnahme gespalten werden. Dadurch wird ihre Supraleitfähigkeit wesentlich weniger stark beeinflusst. 48 4.3 Ergebnisse 2 8 0 0 R e s o n a n z fre q u e n z (M H z ) 2 6 0 0 2 4 0 0 2 2 0 0 2 0 0 0 1 0 ^ -4 m W 1 0 ^ -6 m W 1 0 ^ -8 m W 1 8 0 0 1 6 0 0 0 5 0 1 0 0 1 5 0 2 0 0 N io b - S c h ic h td ic k e ( n m ) Abbildung 4.13: Resonanzfrequenzen f0 der fünf verschiedenen CPWRs, bei einer Temperatur von 4 K und einer Mikrowellenleistung von 10−4 mW, bei einer Magnetfeldstärke von 0 mT. Die Werte der unterschiedlichen Leistungsmessungen sind bei allen Resonatoren annähernd identisch und daher in der Grafik kaum erkenntlich. 49 Kapitel 4 Messungen und Ergebnisse 2 8 0 0 R e s o n a n z fre q u e n z (M H z ) 2 6 0 0 2 4 0 0 2 2 0 0 2 0 0 0 1 0 ^ -4 m W 1 0 ^ -6 m W 1 0 ^ -8 m W 1 8 0 0 1 6 0 0 0 5 0 1 0 0 1 5 0 2 0 0 N io b - S c h ic h td ic k e ( n m ) Abbildung 4.14: Resonanzfrequenzen f0 der fünf verschiedenen CPWRs, bei einer Temperatur von 4 K und einer Mikrowellenleistung von 10−4 mW, bei einer Magnetfeldstärke von 100 mT. Die Werte der unterschiedlichen Leistungsmessungen sind bei allen Resonatoren annähernd identisch und zeigen ein annähernd identisches Verhalte wie die Messwerte in Abbildung 4.13 . 50 4.3 Ergebnisse 1 2 0 0 0 1 0 0 0 0 Q -F a k to r 8 0 0 0 6 0 0 0 4 0 0 0 1 0 ^ -4 m W 1 0 ^ -6 m W 1 0 ^ -8 m W 2 0 0 0 0 0 5 0 1 0 0 1 5 0 2 0 0 N io b - S c h ic h td ic k e ( n m ) Abbildung 4.15: Qualitätsfaktoren Q der fünf verschiedenen CPWRs, bei einer Temperatur von 4 K und einer Mikrowellenleistung von 10−4 mW, bei einer Magnetfeldstärke von 0 mT. Für den 200 nm Resonator wurden neben den Messwerten auch Richtwerte aufgetragen, die das Verhalten ohne Hystereseeffekte indizieren sollen. Mit ihnen ist eine stetige Zunahme der Güte mit der Schichtdicke zu erkennen. 51 Kapitel 4 Messungen und Ergebnisse 0 .4 0 0 .3 5 1 0 ^ -4 m W 1 0 ^ -6 m W 1 0 ^ -8 m W 0 .3 0 T r a n s m is s io n 0 .2 5 0 .2 0 0 .1 5 0 .1 0 0 .0 5 0 .0 0 0 5 0 1 0 0 1 5 0 2 0 0 N io b - S c h ic h td ic k e ( n m ) Abbildung 4.16: Transmissionsfaktoren |S21 |2 der fünf verschiedenen CPWRs, bei einer Temperatur von 4 K und einer Mikrowellenleistung von 10−4 mW, bei einer Magnetfeldstärke von 0 mT. Für den 200 nm Resonator wurden neben den Messwerten auch Richtwerte aufgetragen, die das Verhalten ohne Hystereseeffekte indizieren sollen. Mit ihnen ist eine stetige Zunahme der Transmission mit der Schichtdicke zu erkennen. 52 4.3 Ergebnisse Die Güte (Abbildung 4.17) und Transmission (Abbildung 4.18) unter dem Einfluss eines 100 mt starken Magnetfeldes zeigen einige Abweichungen zu den Werten in Abbildungen 4.15 und 4.16). Das Einknicken der Werte des 60 nm dicken CPWR-3, welches bei 0 mT bereits geringfügig zu sehen ist, tritt hier wesentlich stärker auf. Die Gründe für dieses Verhalten werden unter Hinzunahme der gesamten Messdaten im folgenden Abschnitt genannt. Der zweite stark auffallende Unterschied liegt im Verhalten der Werte des 200 nm Resonators CPWR-5. Dieser zeigt eine starke Aufspaltung der Messwerte bei +100 mT und −100 mT. Dies ist auf den in Abbildung 4.11 gezeigten anomalen Verlauf seines Resonanzpeaks zurückzuführen. Es ist jedoch ersichtlich, dass die Werte von CPWR-5 nicht unterhalb derer von CPWR-4 liegen und somit das für µ0 H0 = 0 mT besprochene Verhalten auch bei dieser Magnetfeldstärke zutrifft. Im Verhalten von Qualität und Transmission ist zunächst zu erkennen, dass beide mit steigender Magnetfeldstärke deutlich abnehmen. Ab einem Wert von ±300 mT befinden sich sämtliche Güten unterhalb von q = 1000. Auch die Transmissionsraten der Resonatoren sind bei diesen Feldstärken äußerst gering, wobei diese sogar noch stärker abfallen als die Qualitäts-Werte (siehe Abbildungen 4.19 bis 4.24). Bei dem Vergleich der verschiedenen Resonatoren ist kein eindeutiger Trend in Hinblick auf Qualität und Transmission unter Magnetfeldeinfluss zu erkennen. Das in Kapitel 2.3 beschriebene Verhalten der supraleitenden Resonatoren im Magnetfeld lässt annehmen, dass dünnere Resonatoren bei höheren Magnetfeldstärken schwächer beeinflusst werden. Dieses Verhalten ist für den 30 nm Resonator in einigen Messungen zu beobachten. Jedoch zeigt der 60 nm CPWR einen wesentlich schmaleren Peak in Güte und Transmission auf als das jeweils nächst-dickere und -dünnere Exemplar. Dieses unerwartete Verhalten kann durch die Ausrichtung der Resonatoren im Magnetfeld verursacht worden sein. Durch größere Feldkomponenten, welche senkrecht zum Resonator stehen, kann der positive Effekt der dünneren Supraleiter-Schicht kompensiert werden und ein effektiv schlechteres Verhalten im Feld ergeben. Des Weiteren unterliegen vor allem die dünnen Resonatoren einer Fertigungstoleranz in ihrer Schichtdicke, welche nach ihrer Fertigung jedoch nicht überprüft wurden. In der verwendeten Messumgebung kann jedoch eindeutig festgestellt werden, dass Resonatoren mit dickeren Niob-Schichten bessere Resultate in Bezug auf Güte und Transmission erzielen. Durch ein Absenken der Temperatur, welches die supraleitenden Eigenschaften des Resonators verbessert, könnten jedoch dünnere Schichten vorteilhaft sein. Dies ist insbesondere bei hohen Magnetfeldstärken der Fall, falls sich die Stabilität dünner Supraleiter im Feld für ausreichend niedrige Temperaturen bewahrheiten sollte. 53 Kapitel 4 Messungen und Ergebnisse 6 0 0 0 5 0 0 0 Q -F a k to r 4 0 0 0 3 0 0 0 2 0 0 0 1 0 ^ -4 m W 1 0 ^ -6 m W 1 0 ^ -8 m W 1 0 0 0 0 0 5 0 1 0 0 1 5 0 2 0 0 N io b - S c h ic h td ic k e ( n m ) Abbildung 4.17: Qualitätsfaktoren Q der fünf verschiedenen CPWRs, bei einer Temperatur von 4 K und einer Mikrowellenleistung von 10−4 mW, bei einer Magnetfeldstärke von 100 mT. Für den 200 nm Resonator wurden neben den Messwerten auch Richtwerte aufgetragen, die das Verhalten ohne Hystereseeffekte indizieren sollen. Mit ihnen ist eine stetige Zunahme der Güte mit der Schichtdicke zu erkennen. 54 4.3 Ergebnisse 0 .1 4 0 .1 2 1 0 ^ -4 m W 1 0 ^ -6 m W 1 0 ^ -8 m W T r a n s m is s io n 0 .1 0 0 .0 8 0 .0 6 0 .0 4 0 .0 2 0 .0 0 0 5 0 1 0 0 1 5 0 2 0 0 N io b - S c h ic h td ic k e ( n m ) Abbildung 4.18: Transmissionsfaktoren |S21 |2 der fünf verschiedenen CPWRs, bei einer Temperatur von 4 K und einer Mikrowellenleistung von 10−4 mW, bei einer Magnetfeldstärke von 100 mT. Für den 200 nm Resonator wurden neben den Messwerten auch Richtwerte aufgetragen, die das Verhalten ohne Hystereseeffekte indizieren sollen. Mit ihnen ist eine stetige Zunahme der Transmission mit der Schichtdicke zu erkennen. 55 Kapitel 4 Messungen und Ergebnisse 1 0 0 0 0 1 0 n 3 0 n 6 0 n 1 0 0 2 0 0 8 0 0 0 m m m n m n m Q -F a k to r 6 0 0 0 4 0 0 0 2 0 0 0 0 -4 0 0 -2 0 0 0 2 0 0 4 0 0 m a g n e tis c h e s F e ld ( m T ) Abbildung 4.19: Qualitätsfaktoren Q der Grundschwingungen der fünf unterschiedlichen Resonatoren, bei einer Temperatur von 4 K und einer Mikrowellenleistung von 10−4 mW, in Abhängigkeit vom äußeren Feld 56 4.3 Ergebnisse 1 0 0 0 0 1 0 n 3 0 n 6 0 n 1 0 0 2 0 0 8 0 0 0 m m m n m n m Q -F a k to r 6 0 0 0 4 0 0 0 2 0 0 0 0 -4 0 0 -2 0 0 0 2 0 0 4 0 0 m a g n e tis c h e s F e ld ( m T ) Abbildung 4.20: Qualitätsfaktoren Q der Grundschwingungen der fünf unterschiedlichen Resonatoren, bei einer Temperatur von 4 K und einer Mikrowellenleistung von 10−6 mW, in Abhängigkeit vom äußeren Feld 57 Kapitel 4 Messungen und Ergebnisse 1 0 0 0 0 1 0 n 3 0 n 6 0 n 1 0 0 2 0 0 8 0 0 0 m m m n m n m Q -F a k to r 6 0 0 0 4 0 0 0 2 0 0 0 0 -4 0 0 -2 0 0 0 2 0 0 4 0 0 m a g n e tis c h e s F e ld ( m T ) Abbildung 4.21: Qualitätsfaktoren Q der Grundschwingungen der fünf unterschiedlichen Resonatoren, bei einer Temperatur von 4 K und einer Mikrowellenleistung von 10−8 mW, in Abhängigkeit vom äußeren Feld 58 4.3 Ergebnisse 1 0 n 3 0 n 6 0 n 1 0 0 2 0 0 0 .3 5 0 .3 0 T r a n s m is s io n 0 .2 5 m m m n m n m 0 .2 0 0 .1 5 0 .1 0 0 .0 5 0 .0 0 -4 0 0 -2 0 0 0 2 0 0 4 0 0 m a g n e tis c h e s F e ld ( m T ) Abbildung 4.22: Transmissionsfaktoren t der Grundschwingungen der fünf unterschiedlichen Resonatoren, bei einer Temperatur von 4 K und einer Mikrowellenleistung von 10−4 mW, in Abhängigkeit vom äußeren Feld 59 Kapitel 4 Messungen und Ergebnisse 1 0 n 3 0 n 6 0 n 1 0 0 2 0 0 0 .3 5 0 .3 0 T r a n s m is s io n 0 .2 5 m m m n m n m 0 .2 0 0 .1 5 0 .1 0 0 .0 5 0 .0 0 -4 0 0 -2 0 0 0 2 0 0 4 0 0 m a g n e tis c h e s F e ld ( m T ) Abbildung 4.23: Transmissionsfaktoren t der Grundschwingungen der fünf unterschiedlichen Resonatoren, bei einer Temperatur von 4 K und einer Mikrowellenleistung von 10−6 mW, in Abhängigkeit vom äußeren Feld 60 4.3 Ergebnisse 1 0 n 3 0 n 6 0 n 1 0 0 2 0 0 0 .3 5 0 .3 0 T r a n s m is s io n 0 .2 5 m m m n m n m 0 .2 0 0 .1 5 0 .1 0 0 .0 5 0 .0 0 -4 0 0 -2 0 0 0 2 0 0 4 0 0 m a g n e tis c h e s F e ld ( m T ) Abbildung 4.24: Transmissionsfaktoren t der Grundschwingungen der fünf unterschiedlichen Resonatoren, bei einer Temperatur von 4 K und einer Mikrowellenleistung von 10−8 mW, in Abhängigkeit vom äußeren Feld 61 Kapitel 5 Zusammenfassung und Ausblick 5.1 Zusammenfassung In der vorliegenden Arbeit wurden supraleitende Mikrowellen-CPWRs mit unterschiedlichen Niob-Schichtdicken hergestellt und charakterisiert. Ziel war es, die optimale Schichtdicke zu ermitteln, um den Qualitätsfaktor des Resonators unter Einfluss eines externen Magnetfeldes zu maximieren. Insbesondere wurde auf einen Magnetfeldbereich um 100 mT Wert gelegt, da die Resonatoren in ESR- und FMR-Experimenten benutzt werden sollen, in welchen diese Feldstärken verwendet werden. Die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Messungen zeigen ein eindeutiges Verhalten der Resonatorgüten. Zunächst wurde festgestellt, dass die Qualitäten eines Resonators für seine Grundschwingung am höchsten ausfallen. Für Harmonische höherer Ordnung fällt die Güte im Vergleich stark ab. Des Weiteren ergaben die Messungen bei unterschiedlichen Leistungen der Mikrowellen-Signale, dass eine Leistung von 10−2 mW für sämtliche Resonatoren eine zu hohe Belastung darstellt und dass für die Resonatoren geringerer Schichtdicke auch bei 10−4 mW schon eine Verschlechterung der Werte auftritt. Die niedrigeren Leistungen dagegen ergaben keine nennenswerte Veränderung der Qualitätswerte. Schließlich wurde offensichtlich, dass die Güte der Resonatoren mit zunehmender Dicke der Niob-Schicht steigt. Zurückgeführt wurde dies auf die Dichte der Cooper-Paare im Supraleiter, welche mit sinkender Schichtdicke ebenfalls abnimmt. Die durch Aufnahme von Energie erfolgenden Aufspaltungen von Paaren führt bei geringerer Dichte leichter zu einer lokalen Verringerung der Supraleitfähigkeit und resultiert in höheren Verlusten der Mikrowellen. Die Folge sind geringere Güten. Insbesondere war dieser Effekt für den dünnsten Resonator derart stark, dass er instabil wurde. Von weiterführendem Interesse ist die Frage, ob die Güte der Resonatoren mit steigender Schichtdicke weiter zunimmt und ob sie sich einem Maximalwert annähert. Eine weitere Möglichkeit ist die Untersuchung der Resonatoren bei niedrigeren Temperaturen. Dadurch könnten auch bei dünneren CPWRs brauchbare Qualitäten nachgewiesen und insbesondere deren Stabilität im Magnetfeld könnte untersucht werden. Neben diesen Möglichkeiten einer weitergehenden Untersuchung der Dickeabhängig- 63 Kapitel 5 Zusammenfassung und Ausblick keit stehen selbstverständlich weitere Parameter, wie jene in Kapitel 4.1 vorgestellten, zur Verfügung, um die Qualitätsfaktoren von Resonatoren zu steigern. 5.2 Ausblick Abschließend soll ein Ausblick auf die Thematik der Hystereseeffekte gegeben werden, welche in der vorliegenden Arbeit mehrfach erwähnt wurden. Diese waren zwar durchaus von Interesse, konnten jedoch aus Zeitmangel nicht eingehend untersucht werden. Insbesondere bei der Vermessung des Resonators mit 200 nm Niob-Schichtdicke ist es durch hysteretische Effekte im Supraleiter zu einer extremen Verzerrung der Messwerte gekommen, so dass sich eine etwas nähere Betrachtung lohnt. Der Ursprung von Hysteresen ist das in Kapitel 2.3 beschriebene Verhalten der supraleitenden Niob-Schicht im äußeren Magnetfeld. Die sich im Supraleiter ausbildenden Abschirmströme gegen ein äußeres Magnetfeld sowie die Ringströme, die auftretende Flussschläuche im Material begleiten, sind nach ihrer Entstehung weitestgehend permanent. Wird das externe Magnetfeld also vom Maximalwert aus verringert, ergeben sich andere Bedingungen für den Supraleiter als wenn das Feld vom Nullfeld aus erhöht wird. Frequenz und Linienbreite der Resonanzen werden dadurch beeinflusst, so dass die Messwerte eine andere Feldabhängigkeit aufweisen (siehe Abbildung 5.1 für einen Vergleich). Es ist zu erkennen, dass die Maximalfrequenz und Qualität des Resonators nicht mehr bei der Nullstelle des magnetischen Feldes vorliegt, sondern eine Position einnimmt, welche auf der Seite des zunächst angelegten Maximalfeldes liegt. Darüber hinaus sind die Maximalwerte unter Hystereseeffekten niedriger. Diese Veränderungen kommen durch die Magnetisierung des supraleitenden Materials und durch die von den kritischen Feldern µ0 HC1 und µ0 HC2 begrenzten Phasen eines Typ 2 Supraleiters zustande. Im betrachteten Experiment ist die Güte des Resonators unter Einfluss des maximalen Feldes von ±500 mT bereits derart gering, dass angenommen werden kann, dass der Supraleiter sich weit in der ShubnikovPhase befindet. Dadurch ist die Magnetisierung des Niobs nur noch sehr schwach ausgeprägt. Dies geht auf den großen Anteil normalleitender Partien im Supraleiter zurück. Bei Zurückfahren des Feldes zum negativen Maximalfeld unterschreitet das Feld den kritischen Wert wieder, das Niob geht in die Shubnikov-Phase über und der Supraleiter wird magnetisiert. Diese Magnetisierung baut sich dabei stetig von 0 bis zur maximalen positiven Magnetisierung auf, die bei −µ0 HC1 zu finden ist. Dort beginnt der Supraleiter wieder teilweise normalleitend zu werden und seine Magnetisierung zu verlieren, bis sie wieder auf einen minimalen Wert abgesunken ist 64 5.2 Ausblick 65 Abbildung 5.1: Vergleich der Resonanzfrequenz f und des Qualitätsfaktors Q des Kapitel 5 Zusammenfassung und Ausblick [19] (siehe Abbildung 5.2). Resultat dieses Verhaltens ist, dass die Magnetisierung auf der Seite des zu Beginn anliegenden Feldes geringer ist als auf der anderen Seite. Da kleine Magnetisierungen auch kleinere Abschirmströme und somit geringere Verluste im Supraleiter bedeuten, sind Resonanzfrequenz und Güte hier größer. Die Maxima von Resonanzfrequenz und Qualitätsfaktor bilden sich circa beim ersten kritischen Feld aus, bei dem das Material gänzlich supraleitend wird. Da die optimalen Bedingungen bei diesem Feldverlauf nicht auftreten, bei dem die Magnetisierung des Supraleiters und das magnetische Feld beide null sind, ergibt sich eine maximal gemessene Güte, die wesentlich geringer sein kann als bei Messungen vom Nullfeld aus. Abbildung 5.2: Magnetisierungsmessungen von Niob, bei einer Temperatur von 4.2 K und für magnetische Feldstärken bis zu circa 350 mT. Die verschiedenen Kurven zeigen das Verhalten unterschiedlich behandelter Niob-Proben. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Hysterese umso geringer ausfällt, je weniger Inhomogenitäten im Material vorhanden sind.(entnommen aus [19]) Ein Großteil des hysteretischen Verhaltens eines Typ-zwei-Supraleiters ist durch die in der Shubnikov-Phase auftretenden Flussschläuche begründet. Diese sind frei beweglich im Material und dissipieren bei ihrer Bewegung Energie, was die Linienbreite einer Resonanz erhöht. Bei einem perfekten Supraleiter würden die freien Flussschläuche beim Unterschreiten von µ0 HC1 wieder verschwinden und es würden keine Hystereseeffekte auftreten. Flussschläuche können jedoch in natürlichen oder zu diesem Zweck künstlich eingebrachten Störstellen des Materials eingefan- 66 5.2 Ausblick gen werden (Pinning). Unbewegliche Flussschläuche erhöhen den Energieverlust im Supraleiter nicht mehr, bleiben jedoch bei einem hysteretischen Durchlaufen des äußeren Magnetfeldes eher permanent bestehen, so dass der oben beschriebene Verlauf der Magnetisierung stärker ausprägt ist[19]. Im Fall der in dieser Arbeit untersuchten Resonatoren ist es generell erwünscht, ein starkes Pinning der Flussschläuche zu erreichen. Dies erhöht die Qualität der Resonatoren und entstehende Hystereseeffekte können weitestgehend vermieden werden. Dies kann insbesondere dadurch erreicht werden, das externe Feld immer vom Nullfeld aus zu variieren und den eingefangenen Fluss im Supraleiter durch Aufwärmen zu entfernen. Bei Experimenten, welche nur ein geringes magnetisches Feld voraussetzen, kann auf das Pinning verzichtet werden, da sich a priori keine Flussschläuche bilden. Eine Maßnahme, das Pinning aktiv zu verstärken, ist es, die Niob-Schicht des Resonators zu perforieren und somit künstliche Inhomogenitäten zu erzeugen. 2011 wurden von D. Bothner et al. zwei Möglichkeiten hierzu vorgestellt und deren Auswirkungen auf die Qualität eines CPWR im Magnetfeld untersucht [20] [21]. Bei der ersten Variante wurde eine Mono-Schicht aus Polystren-Mikrosphären auf den Resonator aufgebracht. In einem photolithographischen Prozess wurden diese Kugeln als Mikrolinsen benutzt, um ein feines Lochraster in den Resonator zu ätzen. Der durchschnittliche Durchmesser der Kugeln betrug 770 nm, was in einer Lochdichte von np ≈ 1.65 µm−2 resultierte [20]. Bei der zweiten Variante wurden wesentlich größere Löcher, mit einem Durchmesser d = 2 µm und Abstand a = 4 µm in gleichmäßigen Reihen an den Rändern des Zentralleiters und der Masseflächen eingeätzt. Dabei wurden Resonatoren mit keiner, einer und dreier solcher Reihen verglichen [21]. Die Qualitätsmessungen unter Einfluss eines Magnetfeldes, welches für diese Versuche senkrecht zum Resonator stand und bei dem nur maximale Feldstärken im unteren zweistelligen Milliteslabereich verwendet wurden, zeigen ein eindeutiges Ergebnis. Die Resonatoren mit perforierten Oberflächen wiesen im Magnetfeld teilweise doppelt so hohe Güten auf wie die unbehandelten Resonatoren, wobei die Exemplare mit drei Reihen eine weitere Verbesserung gegenüber denjenigen mit nur einer Lochreihe aufzeigten. Diese Verbesserung der Resonatoren macht eine nähere Untersuchung des Pinnings äußerst interessant, da sich hier mehrere neue Parameter zur Steigerung der Güte anbieten. Beispielsweise können die Dichte oder der Durchmesser der Perforationen auf dem Resonator variiert werden. Auch die Art der Anordnung, ob in geometrischen Formen, zufällig verteilt oder nur in bestimmten Regionen des Resonators, bietet vielfältige Untersuchungsmöglichkeiten. 67 Literaturverzeichnis [1] Zavoiskii, E. K.: Paramagnetic Absorption in Some Salts in Perpendicular Magnetic Fields. Journ. Phys. USSR, 10:197, 1946. [2] J., Schoelkopf R. und Girvin S. M.: Wiring up quantum systems. Nature, 451:664–669, 2008. [3] Wallquist, M., K. Hammerer, P. Rabl, M. Lukin und P. Zoller: Hybrid quantum devices and quantum engineering. Phys. Scr., T 137:014001, 2009. [4] Wallraff, A., D. I. Schuster, A. Blais, L. Frunzio, R.-S. Huang, J. Majer, S. Kumar, S. M. Girvin und R. J. 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Außerdem leistete er umfangreiche Unterstützung in der Ausformulierung meiner Arbeit. Christoph Zollitsch, der mich am Institut quasi rund um die Uhr betreute und mich in die Magnetiker-Gruppe sowie die Gemeinschaft des gesamten Instituts einführte. Durch ihn lernte ich in vielen Diskussionen alles Wissenswerte über meine Arbeit und vieles darüber hinaus. Moritz Greifenstein für seine Softare zur Datenauswertung, die er mir freundlicherweise zur Verfügung stellte. Allen Personen am Institut, insbesondere aus der Magnetiker-Gruppe, die mir in den Monaten meiner Arbeit mit Rat und Tat zur Seite standen und die Zeit dort zu einer wunderbaren Erfahrung machten. Meiner Kommilitonin Lisa Janker, die zur selben Zeit ihre Bachelor-Arbeit am WMI absolvierte und mit der ich manche einsame Stunde im Reinraum oder beim Warten auf den Kryostaten verbrachte. Zu guter Letzt bedanke ich mich bei meiner Familie, die mich in allen Lebenslagen und insbesondere in den letzten Tagen vor dem Abgabetermin liebevoll betreute. 71