Informationen zur Neuen Influenza A H1/N1

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Betriebsärztlicher Dienst
des Universitätsklinikum und der Universität Heidelberg
Informationen zur Neuen Influenza A H1/N1
(Schweinegrippe)
Wie erkennt man die Neue Influenza?
Die Symptome der Neuen Grippe A/H1N1 ähneln den Symptomen der jährlichen Grippe im Winter
(saisonale humane Influenza): Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit,
Appetitlosigkeit. Einige Menschen, die mit dem Erreger der Neuen Grippe A/H1N1 infiziert waren,
berichteten auch über Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
Wie steckt man sich an?
Es ist davon auszugehen, dass das neue Influenzavirus H1N1 so übertragen wird, wie eine
übliche Influenza: überwiegend durch Tröpfchen, die zum Beispiel beim Sprechen, insbesondere
aber beim Husten oder Niesen entstehen und über eine geringe Distanz auf die Schleimhäute
von Kontaktpersonen gelangen können. Vermutlich kann die Übertragung auch über Oberflächen
erfolgen, die mit virushaltigen Sekreten verunreinigt sind, wenn sie angefasst werden. Dabei
gelangen die Viren über die Hand in Mund, Nase oder Augen. Der Anteil der Übertragungen auf
diesem Wege ist aber nicht bekannt.
Wie lange dauert es, bis Symptome auftreten?
Die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung ("Inkubationszeit") ist von der Art
des Influenza-Virus abhängig. Die genaue Inkubationszeit des neuen Influenza-Virus scheint
nach ersten Erkenntnissen ähnlich wie bei der saisonalen Influenza zu sein und liegt zwischen 1
und 3 Tagen. Die Ansteckungsfähigkeit kann bei der saisonalen Influenza bereits kurz (weniger
als 24 Stunden) vor Auftreten erster Krankheitsanzeichen beginnen und besteht danach
gewöhnlich für drei bis fünf Tage.
Wie kann die Neue Grippe A/H1N1 diagnostiziert werden?
Das neue Virus (Influenza A/H1N1) kann mit üblichen Diagnose-Verfahren nicht nachgewiesen
werden. Das Nationale Referenzzentrum für Influenza am Robert Koch-Institut und einige weitere
Laboratorien in Deutschland können dieses Virus aber mit einer angepassten Methode sicher
nachweisen. Zur Diagnose sollte ein Rachen- oder Nasenabstrich möglichst rasch nach Beginn
der Erkrankung von einem Arzt entnommen und an ein Labor eingesandt werden.
Was sollte ich tun, wenn ich befürchte, an der Neuen Grippe erkrankt zu sein?
Bei einem Verdacht auf Neue Grippe sollte ein Arzt angesprochen werden, insbesondere wenn
man sich in betroffenen Gebieten aufgehalten oder Kontakt mit möglicherweise infizierten
Personen gehabt hat. Arzt oder Ärztin sollten telefonisch auf den Verdacht hingewiesen werden,
unter anderem um zu verhindern, dass man beim Warten im Wartezimmer andere Personen
ansteckt.
Enger Kontakt zu anderen Menschen soll vermieden werden. Grundsätzlich sollen beim Husten
oder Niesen Mund beziehungsweise Nase bedeckt sein, empfohlen wird in den Ärmel zu husten
oder zu niesen. Es sollten Einmaltaschentücher verwendet werden. Wenn der Arzt eine
Ansteckungsgefahr sieht, wird er Sie krankschreiben.
Wie kann ich mich schützen?
Persönliche Hygienemaßnahmen können dazu beitragen, das Erkrankungsrisiko zu senken.
Daher haben das Robert Koch-Institut und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die
Aktion Wir gegen Viren gestartet. Die Aktion „Wir gegen Viren“ stellt die Verhaltensweisen vor,
mit denen man sich und andere besser vor Ansteckung schützen kann. Erster Schwerpunkt der
Aktion ist das Händewaschen als zentrale Hygiene-Maßnahme im Alltag. Diese und weitere
persönliche Schutzmaßnahmen erläutert die im Rahmen der Aktion erstellte Broschüre
„Selbstverteidigung gegen Viren - Neun Techniken, sich und andere zu schützen“ sowie die neue
Internetseite.
www.wirwww.wir-gegengegen-viren.de
Gibt es eine Impfung gegen H1N1?
Derzeit ist kein Impfstoff gegen die „Neue Influenza H1N1“ verfügbar. Ein Impfstoff wurde
produziert und ist wahrscheinlich im September 2009 verfügbar. Er wird aber nur über den
öffentlichen Gesundheitsdienst zur Verfügung stehen. Der öffentliche Gesundheitsdienst wird im
Rahmen des Pandemieplanes die Verteilung des Impfstoffes übernehmen.
Soll ich mich gegen die „übliche“ Influenza impfen lassen?
Der aktuelle Influenza-Impfstoff ist gegen die neue H1N1 Influenza wahrscheinlich nicht wirksam.
An der „üblichen“ Influenza erkranken aber in jedem Winter ca. 10 - 20 % der Bevölkerung. Dabei
sterben in jedem Winter einige tausend Menschen alleine in der Bundesrepublik Deutschland.
Davon wird allerdings in den Medien nur wenig berichtet.
Es ist also in jedem Fall sinnvoll, sich gegen Influenza impfen zu lassen.
Wo kann ich mich weiter informieren?
Aktuelle und ausführliche Informationen sind am einfachsten im Internet zu finden, zum Beispiel
www.rki.de/influenza ). Zuständig für
auf den Influenza-Seiten des Robert Koch-Instituts (www.rki.de/influenza
Gesundheitsschutz sind die Bundesländer, für Maßnahmen vor Ort die Gesundheitsämter. Das
Bundesministerium für Gesundheit hat eine Bürger-Hotline zum Thema Neue Grippe eingerichtet.
(0800 44 00 55 0).
Wen muss ich informieren, wenn ich mit dem Virus infiziert bin?
Bitte melden Sie sich telefonisch bei Ihrem Arbeitgeber bzw. Vorgesetzten. Bleiben Sie zu Hause.
Ihr Hausarzt wird eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen.
Was tue ich, wenn eine Person in meinem engen Umfeld erkrankt ist?
Falls eine Person aus Ihrem engen Umfeld (Familienangehörige, Angehörige des Haushaltes)
erkrankt ist, nehmen Sie telefonisch Kontakt mit Ihrem Hausarzt auf.
Kann ich Medikamente einnehmen, um mich vor H1N1 Infektion zu schützen?
Es gibt Medikamente, die zur Behandlung einer Influenzaerkrankung eingesetzt werden können.
Ein Schutz gegen die Infektion durch H1N1 Virus entsteht durch diese Medikamente nicht. In
besonderen Einzelfällen können diese Medikamente eingesetzt werden, um nach einer Infektion
den Ausbruch der Influenza Erkrankung zu verhindern oder den Erkrankungsverlauf abzumildern
(prophylaktische = vorbeugende Einnahme). Angesichts der bisher in Deutschland beobachteten
überwiegend milden Verläufe der H1N1 Erkrankungen ist eine prophylaktische Einnahme dieser
Medikamente nicht angezeigt.
Diese Medikamente dürfen nicht ohne ärztliche Verordnung eingenommen werden.
Bei Fragen können Sie sich gern an den Betriebsärztlichen Dienst unter der Telefonnummer
06221 – 56 8970 wenden. Bitte schauen Sie für aktuelle Informationen auch auf unsere
Internetseite http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/betriebsarzt
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