Untersuchungen zur Diagnostik und Prävalenz von Infektionen

Werbung
Aktiengesellschaft für Dienstleistungen in der Schweineproduktion
Geschäftsbereich SGD-SSP
Literaturrecherche
Novel H1N1 influenza in people: global spread from an animal source?
R. Irvine und I. Brown
The Veterinary Record 2009, 164, 577-578
In den letzten paar Wochen wurden die Medien von Berichten über die Ausbreitung des H1N1
Influenzavirus dominiert. Dabei sollte betont werden, dass, obwohl das Virus Schweineinfluenza- oder
Schweinegrippe-Virus genannt wird, bisher die Herkunft aus einem Schweinebestand nicht bestätigt
werden konnte. Auch wurde es bisher nicht aus erkrankten Schweinen isoliert. Es wird aber
angenommen, dass die gleichen Symptome wie bei anderen Influenza A Virus Infektionen auftreten,
aber eine Infektion auch theoretisch unsymptomatisch verlaufen kann.
Bezüglich der Epidemiologie gibt es noch einige Unklarheiten. Folgende Punkte sind bisher aber
bekannt:
- Bei der Schweineinfluenza handelt es sich um eine wichtige, ansteckende Erkrankung, die
weltweit verbreitet ist und typischerweise durch Infektionen mit Viren vom Influenza Typ A
hervorgerufen werden.
- Die Virussubtypen H1N1, H1N2 und H3N2 sind in vielen Schweinepopulationen endemisch
und Schweine bilden die wichtigsten Reservoirs für die genannten Viren.
- Eine Übertragung auf andere Spezies inklusive zoonotischen Infektionen ist möglich.
Die Persistenz der Viren in den Schweinen kombiniert mit dem Eintrag von neuen Virusstämmen von
anderen Spezies kann zur Bildung von Influenza Viren führen, die ein pandemisches Potenzial beim
Menschen erreichen können. Historische Untersuchungen haben aber gezeigt, dass das Risiko bis
heute jedoch sehr gering war.
Zusätzlich gibt es genetische und antigenetische Unterschiede zwischen den verschiedenen
Subtypen, welche häufig von geographischen Regionen abhängig sind. Vor dem Ausbruch des
aktuellen H1N1 Virus gab es eine klare genetische Unterteilung zwischen den in Nord-Amerika und
Eurasien kursierenden Virusstämmen. Diese neue Variante jedoch beinhaltet zwei von acht
Gensegmenten, die für den nordamerikanischen Typ nicht üblich sind, sondern wahrscheinlich von
den eurasischen Typen stammen.
Es ist nicht bekannt, ob das neue H1N1 Virus, das wahrscheinlich aus Mexiko stammt, in den
Schweinebeständen in Nordamerika kursiert. Da es jedoch nahe verwandt mit in Schweinen aus der
Region nachgewiesenen Influenzaviren ist (sechs von acht Gensegmente sind gleich) führte zur
Annahme, dass der neue H1N1 Stamm von Schweinen stammt.
Gewisse Länder in Europa führen eine routinemässige Überwachung der Schweineinfluenza in den
Tierpopulationen durch. Da es sich jedoch nicht um eine weit verbreitete Erkrankung in Europa
handelt, werden diese Überwachungsprogramme nicht flächendeckend durchgeführt. Über mehrere
Jahre wurde durch die „European Swine Network for Influenza in Pigs (ESNIP2) eine aktive
Überwachung der europäischen Schweinepopulation durchgeführt. Dabei konnte gezeigt werden,
dass Subtypen von H1N1, H3N2 und H1N2 gleichzeitig zirkulieren. Auch die genotypische Diversität
der Influenzaviren in der europäischen Schweinepopulation wurde erforscht und periodisch
genotypische Varianten erfasst. Im Gegensatz zu Nordamerika scheinen jedoch die neuen Varianten
sich schlecht in den Schweinepopulationen zu halten und eine Übertragung nur mässig zu erfolgen. In
Nordamerika erfolgte in den letzten zehn Jahren eine starke Ausbreitung von mehren neuen
Varianten, was zu einer komplexen Ätiologie der Schweineinfluenza führte.
Basierend auf den Untersuchungen der laufenden Überwachungsprogramme konnte bisher die aktuell
kursierende Variante des H1N1 nicht nachgewiesen werden.
Ersteller : Riccarda Ursprung
Datum : 30.06.2009
Seite 1 von 1
Herunterladen