Schweineinfluenza Schweineinfluenza Schweineinfluenza

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Schweineinfluenza
Schweineinfluenza
Steckbrief
Steckbrief
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• Akute, plötzlich auftretende und rasch
durchseuchende Erkrankung
• Zoonose
• Saugferkel kaum betroffen
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Schweineinfluenza
Erreger: Influenza-Virus Typ A
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: ab Aufzucht, v.a. Mastbetriebe
Besonderheiten: Bronchien und Bronchioli
kalte Jahreszeit vermehrt
Inkubationszeit: 1-3 d
Morbidität: bis 100 %
Mortalität: 2 - 3 %
Ausscheidung: 5 Wochen!
Durchseuchung: sehr rasch und plötzlich, alle Tiere
Epidemiologie: epizootisch
Heilung: gute Haltungsbedingungen: nach 1w
Bedeutung: Sekundär-Erreger! Reinfektionen
Schweineinfluenza
Erreger
Erreger
• Klasse: Orthomyxoviridae
• Aufbau: RNA-Virus, 8 RNA-Stränge
• Serotypen: (15Hn 9N-Typen) A/New Jersey/76;
H1N1; H3N2; H1N2
• Besonderheiten: 1918 USA, Grippewelle; D: 76 H
Antigendrift! Antigenshift (Rekombination: H1N2)
• Tenazität: gering
• Verbreitungswege: aerogen (Mastbetriebe!)
Transportfahrzeuge, Zukauf, Menschen
• Reservoir: latent infizierte Tiere,
Lungenwurmlarven in Regenwürmern,
wildlebende Wasservögel
• EU: seit 1979
• D: seit 1980
• H1N2: seit 2000
Schweineinfluenza
Schweineinfluenza
Pathogenese
aerogene
Aufnahme
akute BronchoBefall ges.resp.Epithel
pneumonie:
blaurote, herdförmig
verdichtete
Spitzenlappen
interst.Pneumonie
später auch
Zwerchfellappen
• 71% Betriebe Norddeutschlands: H1N1 Bakum98
• 50%: H3N2 Bakum 93
Klinik
Ziliarepithel
Clearance-Verlust
Sekundärinfektionen:
- APP!
- Bordetellen
- Pasteurellen
- Mycoplasmen
- PRRS!
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akute Bronchopneumonie
– meist lokalisiert
– selten generalisiert Î tödlich
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hohes Fieber (41-42°C; Aborte, Infertilitäten),
Dyspnoe, schmerzhafter Husten
Atemnot
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Depression, Myalgien
Anorexie, Apathie, Gewichtsverluste
Dauer: 3d, dann setzt Heilung ein
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nur milder Verlauf bei Saugferkeln
stärkere Klinik: Ältere + Belastung
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Schweineinfluenza
Schweineinfluenza
Sektion
Diagnose
Je nach bakteriellem Sekundärerreger
24h p.i.: Blaurote herdförmige
Verdichtung Spitzenlappen
bis d4: auch Zwerchfellappen
betroffen
Herde gegenüber emphysematösem
Rest eingesunken
Bronchien: fibrinöse,
schleimig-eitrige Füllung
Mediastinallnn: vergrößert,
ödematös, hyperämisch
Histo: wenige h: Hyperämie und Zellinfiltration
– interstitielle Pneumonie
– fokale Nekrosen im Bronchialepithel
– d3: Alveolen und Bronchioli mit Exsudat und Neutros
– ab d4: mononukleäre Leukos: Heilung
• Erregernachweis
– sofort: Nasen-/Rachentupfer, 5 Tiere
→ Virusnachweis
• nach 5 Tagen kein Virusnachweis mehr möglich
– gepaarte Serumprobe: HAH; Positiv: +4 Stufen in
14d
– Immunfluoreszenz an Lungenschnitten
– PCR, RT-PCR (Subtyp)
• Schocklunge: cardiogener Schock (Hypoxie, Verlegung
der Bronchioli)
Schweineinfluenza
Schweineinfluenza
Differentialdiagnostik
Therapie
• alle anderen Pneumonien
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Fiebersenkung: Acetylsalicylsäure
Schleimlösung: Bromhexin (Bisolvon)
Sekundärerreger: AB, z.B. Tylosin
Kreislaufkollaps: Kortikosteroide
• Stalltemperatur erhöhen
• Einstreu
• Lüftung verbessern
Schweineinfluenza
Schweineinfluenza
Immunität und Impfung
Immunität und Impfung
• Sauen zum Schutz gegen Aborte
• Suvaxyn Flu: H1N1+ H3N2- Komponenten
• Zuchttiere: 2 x 4 Wochen vor Belegung
• Ferkel: 10. + 12. Lebenswoche
• Mastschweine: Kosten/Nutzen-Analyse
• 1malig: verhindert Klinik
• 2malig: relativer Infektionsschutz
• keine Masteinbußen
• Schutz durch neutralisierende AK 7.d bis 6m nachweisbar.
• belastbare Immunität: ca. ½ Jahr; lebenslang bei Infektion
nach 9. Lebensmonat
• Kolostrum: Schutz vor Klinik/Infektion
• CAVE: Ältere Impfstoffe oft wenig wirksam aufgrund
starker Antigendrift
• Ingelvac® Flu, neuer Influenza- Impfstoff für
Schweine, inaktiviert
• enthält aktuelle, in den 90er Jahren vom Schwein
isolierte Influenzastämme
• schützt gegen die in Deutschland dominierenden
Stämme der Subtypen H1N1 und H3N2.
• Suvaxyn Flu, Fort Dodge, Infl.A H1N1+H3N2
• Viraflu, Merial, Infl.A H1N1+H3N2
Schweineinfluenza
Schweineinfluenza
Prophylaxe
Neu
• Abschirmen des Bestandes
• Personenverkehr einschränken
• zunehmend auch bei schleichendem Verlauf Î endemisch:
• Belegungsdichte
• Lüftung, Raumtemperatur
• H1N1: weniger virulent, größte Varianz, Regionen geringer Dichte
• auch subklinisch möglich
• H3N2, H1N2: schweinedichte Gebiete abwechselnd alle 6 Monate
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