Newsletter Nr7_2008deu - Autonome Provinz Bozen

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Newsletter Nr. 7-2008
Esche & Co
Die windblütige Esche ist vielen Pollenallergiker bekannt. Doch wenn es um den Unterschied zwischen
Gemeiner Esche, Manna-Esche und Eschen-Ahorn geht, sind die Begriffe meist weniger klar. Wir
wollen diese Baumarten und ihre Blühzeiten etwas genauer unter die Lupe nehmen....
Zum Pollenflug im Zeitraum März bis Mai
Die Gemeine Esche
Die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) gilt als ziemlich verbreitet, kommt jedoch selten in größeren
Beständen vor. Sie wächst in Laub- und Nadelmischwäldern der kollinen bis montanen Stufe, häufig wird
sie auch im Siedlungsgebiet angepflanzt. Sie bevorzugt feuchte Wälder und Standorte nahe an
Fließgewässern.
Der bis 25, seltener bis 40 m hohe Baum besitzt eine grünlich-graue Rinde und gegenständige, gefiederte
Blätter. Die unscheinbaren, purpurfarbenen Blüten sind in endständigen, büscheligen Rispen angeordnet
und erscheinen vor dem Blattaustrieb. Im zeitigen Frühjahr sind die Blüten in charakteristischen,
schwarzen Knospen eingeschlossen. Die Blüte erfolgt im Zeitraum März bis April. Die einsamigen
Nussfrüchte sind in dichten, hängenden Büscheln vereint und weisen einen Flügelsaum auf.
Das am Lichtmikroskop aufgenommene Foto
(siehe Abbildung links) zeigt gefärbte EschenPollen.
Eschen-Pollen
werden
als
sehr
allergieauslösend eingestuft. Die Gemeine
Esche
gehört
zu
den
Ölbaumgewächsen.
Kreuzallergien treten daher insbesondere mit
dem nahe verwandten, windblütigen Ölbaum
auf. Kreuzallergien sind aber auch gegenüber
insektenblütigen Vertretern aus der Familie der
Ölbaumgewächse (Liguster, Flieder, Forsythie,
Jasmin) bekannt.
Pollenflugkalender der Gemeinen Esche
Die Manna-Esche
Die Manna- oder Blumen-Esche (Fraxinus ornus) gilt als südeuropäische-westasiatische Pflanze. Sie ist
im Mittelmeergebiet weit verbreitet und dringt längs der Haupttäler bis in die Zentralalpen vor. Der
wärmeliebende, sommergrüne Baum wächst in Gebüschen und lichten Wälder der kollinen Höhenstufe,
gelegentlich wird er angepflanzt. In Südtirol umfasst sein Hauptverbreitungsgebiet das Unterland, das
Etschtal und das untere Eisacktal.
Die Manna-Esche besitzt gefiederte Blätter mit ovalen bis lanzettlichen Teilblättern. Ihre duftenden,
weißen Blüten sind in meist endständigen, aufrechten Rispen vereint und erscheinen nach den Blättern
im Zeitraum von April bis Anfang Juni. Die Blühintensität kann von Jahr zu Jahr stark schwanken. 2006
wurde eine besonders intensive Blüte beobachtet, was sich auch auf den Pollenflug der Manna-Esche
auswirkte.
Die Früchte sind – ähnlich wie bei der Gemeinen Esche – elliptisch-spatelförmige, geflügelte Nüsse.
Die Pollen der Manna-Esche weisen wie jene
der Gemeinen Esche eine genetzte Pollenwand
auf (siehe Abbildung links).
Die Manna-Esche ist mit der Gemeinen Esche
nahe verwandt (diesselbe Gattung), man kann
daher
von
einer
Allergenität
der
Kreuzreaktionen
Vertretern der
auszuschließen.
weitere Infos zur Esche www.polleninfo.org
mittleren
Pollen
gegenüber
Ölbaumgewächse
bis
hohen
ausgehen.
weiteren
sind
nicht
Pollenflugkalender der Manna-Esche
Der Eschen-Ahorn
Der aus Nordamerika eingeführte Eschen-Ahorn (Acer negundo) wird im Stadtgebiet häufig angepflanzt,
ist aber wenig bekannt. Seine unpaar gefiederten Blätter erinnern an jene der Esche, es handelt sich
jedoch um einen windblütigen, zweihäusigen Ahorn (zweihäusig = männliche und weibliche Blüten auf
getrennten Individuen). Der raschwüchsige, bis 20 m hohe Baum wird häufig in Gärten und Parkanlagen
angepflanzt; gelegentlich kann er auch verwildern. Er ist außerordentlich variabel und umfasst eine Reihe
gärtnerisch verwendeter Formen mit panaschierten oder abweichend farbigen Blättern. Die Blüten sind
ohne Krone und erscheinen im März kurz vor dem Laubaustrieb, was die Effektivität der Bestäubung
begünstigt. Sie sitzen an hängenden Stielen, die weiblichen in wenigblütigen Trauben, die männlichen in
büscheligen, vielblütigen Rispen. Im zeitigen Frühjahr dient der Eschen-Ahorn den Bienen als attraktive
Pollenquelle (siehe Abbildung oben rechts). Die für den Ahorn charakteristischen Flügelfrüchte sind
schmal und spitzwinkelig.
Die
Pollen
des
Eschen-Ahorns
(siehe
Abbildung links) werden in der Pollenfalle von
Bozen
im
Konzentrationen
März in
zumeist
festgestellt.
Zusammenhang
mit
untergeordnete
Rolle
der
Sie
geringen
spielen
Pollenallergie
im
eine
(geringe bis mäßige
allergene Potenz).
weitere Infos zum Ahorn www.polleninfo.org
Der Eschen-Ahorn ist gegen Schadstoffe im
städtischen Bereich sowie gegen Trockenheit
relativ unempfindlich. Im Alter wird der Baum
jedoch in der Krone brüchig und ist damit
windbruchgefährdet.
Abbildung links: 100 Jahre altes Prachtexemplar
eines Eschen-Ahorns in voller Blüte (am Eingang
der Kirche von Leifers).
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