GUT BERATEN GLYX WEIGHT WATCHERS BRIGITTE Wer eine Diät machen möchte, bespricht dies am besten vorher mit seinem Arzt. Denn manche Methoden sind bei bestehenden Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes ungeeignet. Anhand des Body-MassIndex (BMI) können Sie prüfen, ob bei Ihnen überhaupt Übergewicht vorliegt. Der BMI errechnet sich wie folgt: Körpergewicht in Kilogramm durch Körpergröße zum Quadrat, als Beispiel: 65 Kg / (1,70 x 1,70 m) = 22,5. Das Ergebnis sollte zwischen 19 und 25 liegen. Wichtig ist auch der Bauchumfang: Der kritische Bereich für Erkrankungen beginnt bei Frauen ab 88 cm und bei Männern ab 104 cm. Das Prinzip ist einfach: Wer abnehmen will, isst Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index (GI), also Gemüse, Obst und Vollkornprodukte. Auch Milchprodukte, Fisch, Fleisch, Eier sind erlaubt. Gemieden werden dagegen Nahrungsmittel mit hohem GI wie Weißbrot, geschälter Reis, Nudeln und Süßigkeiten. Der glykämische Index gibt an, wie sich ein Lebensmittel auf den Glukosespiegel auswirkt: Ein hoher GI lässt den Blutzucker rasch in die Höhe schnellen – der Körper schüttet das Hormon Insulin aus. Folge: Der Blutzucker fällt, wir bekommen schnell Hunger. Zu viel Insulin bremst auch den Fettabbau. Gruppentreffen und ein individueller Punkteplan sind die Basis dieser Diät. Jedem Lebensmittel und Gericht werden Punkte zugeordnet, die sich aus dem jeweiligen Eiweiß-, Fett-, Kohlenhydrat- und Ballaststoffgehalt errechnen. Obst und Gemüse haben eine kleine Punktzahl, Fast-Food-Gerichte eine hohe. Zu Beginn wird für jeden Teilnehmer ermittelt, wie viele Punkte er pro Tag verbrauchen darf. Wie man seine Mahlzeiten zusammenstellt, ist jedem selbst überlassen. Wer sich bewegt, bekommt Pluspunkte. Einmal pro Woche wird das Ernährungsverhalten besprochen und das Punktebudget angepasst. Das Diätkonzept der Frauenzeitschrift wurde 1969 in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung entwickelt und empfiehlt eine tägliche Energiezufuhr von 1200 Kilokalorien (Männer 1500); also etwa 1000 kcal unter dem üblichen Bedarf. Damit man trotzdem nicht hungert, wird bei den Mahlzeiten auf eine geringe Energiedichte geachtet: Ein mageres Rinderfilet mit Gemüse macht satt, liefert aber wenig Kalorien. Die Diät kann im Baukastensystem individuell zusammengestellt werden. Das jüngst modifizierte Konzept sieht nun feste Pausen zwischen den Mahlzeiten vor – zur besseren Fettverbrennung. DAK-EXPERTIN Hier essen Sie, was lange satt macht. Sie verstehen Ihre Heißhungerattacken und warum Süßes nicht sättigt. Aber Achtung: Der GI bezieht sich nur auf einzelne Lebensmittel, in Kombinationen verschiebt er sich. Wissenschaftlich unhaltbar: Fett- und Energiezufuhr seien nicht relevant. Wer strikte Vorgaben liebt, gern in der Gruppe abnimmt, wird erfolgreich sein. Das Sportprogramm bringt Sie gut in Bewegung. Das Punktesystem ist aufwendig, aber Sie lernen etwa auch, welche Getränke Kalorienfallen sind. Nachteil: keine sinnvolle Mahlzeitenverteilung. Brigitte führt Sie an eine ausgewogene, abwechslungsreiche Kost heran. Positiv: Man kauft selber ein und kocht. Die Rezepte sind teils aufwendig und teuer, aber originell. Eigenverantwortung ist bei Bewegung und Motivation gefragt. Wer dran bleibt, hat gute Erfolgschancen. FOTOS: WOLFGANG KOWALL/JAHRESZEITEN VERLAG; GETTY IMAGES; PLAINPICTURE (3); FOTOLIA.COM (3); ISTOCKPHOTO; F1ONLINE; DAK DIÄT 46 Silke Willms, DiplomÖkotrophologin „Mit Genuss essen und trinken ist in jeder Alterphase wichtig für das Wohlbefinden und die Gesundheit.“ DAK-Gesundheit fit! 2_2012 LOW-CARB/ LOGI SCHLANK IM SCHLAF FASTEN Möglichst wenig Kohlenhydrate lautet das Motto von Low-Carb-Diäten. Eine spezielle Form ist die LOGI-Methode, die sich als dauerhafte Ernährungsumstellung versteht. Danach sollen wir uns ernähren wie in der Steinzeit, also von Obst und Beeren, Gemüse, Fleisch und Fisch. Auch Eier, Nüsse, Milch und Fette wie Oliven- oder Rapsöl sind erlaubt. Hintergrund: Damals gab es keinen Ackerbau, keiner aß Kartoffeln oder Reis und Nudeln. Da wir genetisch noch Steinzeitmenschen seien, könne unser Körper diese Lebensmittel auch heute noch nicht verwerten. Das sei der Grund, warum wir dick werden. Bei der Diät des Internisten Dr. Detlef Pape steht das Hormon Insulin im Mittelpunkt. Nach kohlenhydratreichen Mahlzeiten wie Brot, Nudeln oder Kartoffeln wird es von der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet. Das blockiere, so Pape, die Fettverbrennung, die v.a. nachts stattfinde. Bei seiner InsulinTrennkost gibt es deshalb abends nur Eiweiß (Fisch, Fleisch, Käse, Eier oder Joghurt). Energie, die der Körper nachts benötigt, soll er direkt aus seinen Fettdepots ziehen, die dadurch schmelzen. Morgens sind Kohlenhydrate erlaubt, mittags sogar eine Mischkost. Empfohlen werden drei Mahlzeiten im Abstand von fünf Stunden. Bei den meisten Fastenmethoden wie etwa der F.-X.-Mayr-Kur oder dem Heilfasten nach Buchinger wird eine Zeitlang weitgehend auf jede feste Nahrung verzichtet. Eine geringe Kalorienmenge – meist um 250 bis 400 kcal am Tag – wird über Tees, Gemüsebrühe und Fruchtsäfte aufgenommen. Ziel einer Heilfastenkur ist nicht das Abnehmen, sondern eine Entschlackung des Körpers: Durch den Nahrungsverzicht soll sich der Stoffwechsel regenerieren und Giftstoffe ausgeschwemmt werden. Bewegung, Entspannung und das Erlernen eines gesunden Essverhaltens sind bei vielen Methoden fester Bestandteil. Positiv: Es gibt viel Gemüse und Obst sowie Hülsenfrüchte als pflanzliche Eiweißquellen. Doch Vorsicht bei zu viel tierischem Eiweiß! Kartoffeln und Vollkornlebensmittel, die für die Gesundheit unverzichtbar sind, isst man zu wenig. Daher als Dauerkost eher ungeeignet. Aufwachen und das Fett ist weg – das geht leider nicht so schnell. Übergewicht abzubauen benötigt Geduld, bei strenger Einhaltung aber auch hier mit Erfolg. Nachteil: Kleine Sünden oder Zwischenmahlzeiten sind verboten! Alles beruht auf einer Theorie, die nicht bewiesen ist. Eine Fastenwoche kann der Start in ein gesünderes Leben sein. Ruhe und Besinnung geben uns Zeit für Gedanken zur Änderung des Lebensstils: Besser zu essen und zu trinken, sich mehr zu bewegen, Pausen im Alltag einzulegen, langsam das Gewicht zu reduzieren. Noch mehr Tipps finden Sie im Netz unter www.dak.de/ernaehrung DAK-Gesundheit fit! 2_2012 47