Arbeitsmedizinische Vorsorge in Kindertagesstätten

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Arbeitsmedizinische Vorsorge in Kindertagesstätten
Dr. Claudia Groneberg
Fachärztin für Arbeitsmedizin
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04.12.2012
Präsentation TÜV Rheinland
Gliederung
1. Pflichtuntersuchung
(Was heißt Pflicht? Warum? Wie?)
2. Immunschutz
(Was heißt ausreichender Immunschutz?
Wann Impfung? Wann Titer?)
3. Hepatitis-Impfung für ErzieherInnen?
4. Was ist, wenn eine akute Erkrankung
in der KITA auftritt?
5. Mutterschutz
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04.12.2012
Präsentation TÜV Rheinland
Pflichtuntersuchung
Was heißt Pflicht?
AG darf Tätigkeit nur ausüben lassen,
wenn die Pflichtuntersuchung
zuvor durchgeführt wurde.
(Tätigkeitsvoraussetzung!)
Warum ist Pflicht?
Weil impfpräventabel.
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04.12.2012
Präsentation TÜV Rheinland
ArbMedVV
Pflichtuntersuchungen bei:
1. gezielten Tätigkeiten mit den in nachfolgender Tabelle, Spalte 1, genannten biologischen Arbeitsstoffen sowie
2. nicht gezielten Tätigkeiten der Schutzstufe 4 der Biostoffverordnung oder mit den in nachfolgender Tabelle
genannten biologischen Arbeitsstoffen in den in Spalte 2 bezeichneten Bereichen unter den
Expositionsbedingungen der Spalte 3.
Biologischer Arbeitsstoff
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Präsentation TÜV Rheinland
Bereich nicht gezielter Tätigkeiten
Expositionsbedingungen
Wie erfolgt die Pflichtuntersuchung?
LAGeTSi: zwingend Beratung zu den
genannten Krankheitserregern
incl. Impfanamnese und Impfangebot
Anamnese, Untersuchung sinnvoll;
Blutentnahme, Urinstatus möglich
Generelle Ablehnung der „Untersuchung“ nicht möglich
Ablehnung der Impfung und Titerbestimmung (Blutentnahme) möglich;
dennoch: keine gesundheitliche Bedenken, NU in 3 Jahren
NU entfällt, wenn der/die Beschäftigte bereits über einen
ausreichenden Immunschutz gegen diese biologische Arbeitsstoffe verfügt
In Anlehnung an den DGUV G42?
(Keine Rechtsverbindlichkeit! Anwendung und Umfang abh. vom Zweck)
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04.12.2012
Präsentation TÜV Rheinland
Was heißt ausreichender Immunschutz?
Impfanamnese:
MMR:
2 Impfungen als Kind
1 Impfung als Erwachsener (Röteln ♀: 2)
(Masern-Impfung seit 1972)
Pertussis:
Impfung innerhalb der letzten 10 Jahre
Varizellen:
positive Varizellenanamnese zuverlässig (Ausnahme!)
(Impfung erst seit 2004 von STIKO
für Kinder und Jugendliche empfohlen)
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04.12.2012
Präsentation TÜV Rheinland
STIKO Empfehlung 2012 (B)
Masern:
Nach 1970 Geborene
mit unklarem Impfstatus, ohne Impfung
oder mit nur einer Impfung in der Kindheit, die
im Gesundheitsdienst oder
bei der Betreuung von Immundefizienten oder
in Gemeinschaftseinrichtungen
tätig sind.
Einmalige Impfung,
vorzugsweise mit einem MMR-Impfstoff
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04.12.2012
Präsentation TÜV Rheinland
STIKO Empfehlung 2012 (B)
Mumps:
Nach 1970 Geborene
mit unklarem Impfstatus, ohne Impfung
oder mit nur einer Impfung in der Kindheit, die
in Gesundheitsdienstberufen
in der unmittelbaren Patientenversorgung,
in Gemeinschaftseinrichtungen oder
in Ausbildungseinrichtungen für junge Erwachsene
tätig sind
Einmalige Impfung.
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04.12.2012
Präsentation TÜV Rheinland
STIKO Empfehlung 2012 (B)
Röteln:
Ungeimpfte Personen oder
Personen mit unklarem Impfstatus
in Einrichtungen
der Pädiatrie
der Geburtshilfe und der Schwangerenbetreuung oder
in Gemeinschaftseinrichtungen
Einmalige Impfung.
(Zweimalige Impfung, wenn ungeimpfte Frauen oder Frauen mit unklarem
Impfstatus im gebärfähigen Alter.)
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04.12.2012
Präsentation TÜV Rheinland
STIKO Empfehlung 2012 (B)
Pertussis
Sofern in den letzten 10 Jahren
keine Pertussis-Impfung stattgefunden hat,
sollte Personal
im Gesundheitsdienst
sowie
in Gemeinschaftseinrichtungen
eine Dosis Pertussis-Impfstoff erhalten.
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04.12.2012
Präsentation TÜV Rheinland
Besonderheit Pertussis-Impfung
Kein monovalenter Impfstoff verfügbar.
Nur als Kombination mit Tetanus/Diphtherie
Pragmatische Lösung:
Empfehlung:
Impfung über Hausarzt,
da Standardimpfung
(Auch möglich, wenn in einem Zeitraum
von weniger als 5 Jahren zuvor
Td-haltiger Impfstoff verimpft worden ist.)
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04.12.2012
Präsentation TÜV Rheinland
STIKO Empfehlung 2012 (B)
Varizellen
Seronegatives Personal im Gesundheitsdienst,
insbesondere
in den Bereichen Pädiatrie, Onkologie,
Gynäkologie/Geburtshilfe, Intensivmedizin und
im Bereich der Betreuung
von Immundefizienten sowie
bei Neueinstellungen
in Gemeinschaftseinrichtungen
für das Vorschulalter
Zweimalige Impfung.
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04.12.2012
Präsentation TÜV Rheinland
Was tun bei fehlendem Impfausweis
bzw. unklarem Immunstatus?
Empfehlungen des ABAS 2006,
(zurückgezogen), nunmehr zuständige
AfaMed bisher keine Empfehlung :
einmalige Immunisierung der Beschäftigten
ohne vorhergehende Titerkontrolle
(wenn keine Kontraindikation)
Für Röteln ist Erfolgskontrolle im Nachgang
für Frauen nötig
Seit 8/2011 keine Röteln-Titerkontrolle nötig,
wenn zwei erfolgte Rötelnimpfungen vorliegen;
Änderung der Mutterschaftsrichtlinie
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04.12.2012
Präsentation TÜV Rheinland
?
Titerbestimmung???
nur in Ausnahmefällen hilfreich
schwierige Interpretation
am ehesten sinnvoll für MMR, Varizellen
nicht sinnvoll für Pertussis!
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04.12.2012
Präsentation TÜV Rheinland
Hepatitis-Impfung für Erzieherinnen?
Hepatitis A:
Laut ArbMedVV Pflicht, wenn
Tätigkeiten mit regelmäßigem Kontakt mit Stuhl
im Rahmen
- der Pflege von Kleinkindern,
- der Betreuung von behinderten Menschen
in Einrichtungen für behinderte Menschen,
Kinderstationen
Hepatitis B (und C)
Laut ArbMedVV Pflicht, wenn
regelmäßig und in größerem Umfang
Kontakt zu Körperflüssigkeiten/-ausscheidungen
bei Umgang mit behinderten Menschen
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04.12.2012
Präsentation TÜV Rheinland
LASI 23, Leitlinien zur Biostoffverordnung, Stand 9/2008:
„Wann sind Impfungen notwendig und anzubieten?
Nach § 15a BioStoffV sind die relevanten Tätigkeiten mit impfpräventablen
biologischen Arbeitsstoffen in Anhang IV BioStoffV gelistet und unterliegen
somit einer Pflichtuntersuchung, die vorrangig auf das Impfangebot ausgerichtet
ist. Hierdurch wird das Impfangebot aufgewertet und eine Klarstellung erreicht.
Nach dem Konzept der BioStoffV werden Impfungen im Rahmen der
Angebotsuntersuchungen nur im Einzelfall erforderlich sein,
wenn sich im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung eine besondere
Gefährdung identifizieren lässt.“
Antwort: abhängig von GBU
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04.12.2012
Präsentation TÜV Rheinland
Was ist, wenn eine akute Erkrankung in der KITA auftritt?
ArbMedVV:
Angebotsuntersuchung, wenn als Folge einer Exposition gegenüber
biologischen Arbeitsstoffen mit einer schweren Infektion oder Erkrankung
gerechnet werden muss und Maßnahmen der postexpositionellen Prophylaxe
möglich sind
Betrifft:
Masern, Mumps (Impfung möglichst innerhalb von 3 d)
Pertussis (Makrolid bei engem Kontakt)
Varizellen (Impfung innerhalb von 5 d)
Hepatitis A (Riegelungsimpfung)
Hepatitis B (Immunprophylaxe)
Rücksprache mit zuständigem Gesundheitsamt
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04.12.2012
Präsentation TÜV Rheinland
Was ist zu tun bei einer schwangeren Erzieherin?
MuSchG:
Aufgabe des AG:
Gefährdungsbeurteilung!
Meldung an Aufsichtsbehörde!
Aufgabe des Betriebsarztes:
Überprüfen des Immunstatus,
davon abh. Empfehlung für AG
Masern, Mumps, Röteln,
Varizellen ,Pertussis UND CMV (Titer!),
RINGELRÖTELN (Titer!, SCHARLACH,
HEPATITIS A (Titer!), INFLUENZA
WICHTIG: befristetes Beschäftigungsverbot, so lange Immunitätslage unklar
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04.12.2012
Präsentation TÜV Rheinland
Handlungsempfehlungen für Arbeitgeber
Jeweilige Landesbehörde zuständig:
Berlin: LAGetSI
http://www.berlin.de/imperia/md/
content/lagetsi/merblaetter/kinder.pdf?
start&ts=1330593077&file=kinder.pdf
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04.12.2012
Präsentation TÜV Rheinland
Fragen zu Impfungen?
Impfhotline RKI
Telefon:
030 / 18 75 43 539
Montags:
Donnerstags:
9:30 bis 11:30 Uhr
12:00 bis 14:00 Uhr
Vielen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit.
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04.12.2012
Präsentation TÜV Rheinland
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