Psychiatrische Notfälle im Rettungsdienst

Werbung
Dr. Peter Dobmeier
Lech-Mangfall-Kliniken gGmbH
am Klinikum Garmisch-Partenkirchen
Psychiatrie-Psychotherapie-Psychosomatische Medizin
Akademische Lehreinrichtung der Klinik und Poliklinik für
Psychiatrie und Psychotherapie der Techn. Universität
München
Kinder psychisch erkrankter Eltern
Häufigkeit
Auswirkungen
Hilfsmöglichkeiten
Häufigkeit psychischer Erkrankungen in Deutschland
12-Monats-Prävalenz
2,2 Mio
Abhängigkeit
1,6 Mio
Schizophrenie/psychotische Störungen
7 Mio
Affektive Störungen
8,7 Mio
Angststörungen
0,2 Mio
Essstörungen
8 Mio
Persönlichkeitsstörungen
LMK GAP Dobmeier 04/10
Psychisch erkrankte Eltern
Deutschland
10 bis 20% der Frauen mit schweren psychischen Erkrankungen haben
minderjährige Kinder
10 bis 20% der stationär behandelten Patienten haben minderjährige
Kinder
mehr Mütter als Väter (2:1)
LMK GAP Dobmeier 04/10
Kinder psychisch erkrankter Eltern
Deutschland
3.000.000 Kinder jährlich mit einem psychisch kranken Elternteil
250.000 Kinder jährlich mit einem Elternteil in ambulanter Therapie
175.000 Kinder jährlich mit einem Elternteil in stationärer Behandlung
LMK GAP Dobmeier 04/10
Kinder psychisch erkrankter Eltern
Landkreis
4.000 Kinder und Jugendliche jährlich mit einem psychisch kranken
Elternteil
bis zu 400 Kinder und Jugendliche jährlich mit einem Elternteil in
ambulanter Therapie
280 Kinder und Jugendliche jährlich mit einem Elternteil in stationärer
Behandlung
LMK GAP Dobmeier 04/10
Folgen für die Kinder
Störung des Sozialverhaltens
Ängste
beeinträchtigte Intelligenzentwicklung
Schulprobleme
beeinträchtigte soziale Kompetenz
Traumatisierung
LMK GAP Dobmeier 04/10
Kinder psychisch erkrankter Eltern
Erkrankungsrisiko: Kinder- und Jugendalter
4fach erhöht für eine psychische Störung im Kindes- und Jugendalter
60% entwickeln eine psychische Auffälligkeit oder Störung bei einem
psychisch erkrankten Elternteil
Risiko für Abhängigkeit, Angststörungen und Depression 3fach erhöht
bei einem depressiven Elternteil
LMK GAP Dobmeier 04/10
Kinder psychisch erkrankter Eltern
Erkrankungsrisiko: Bsp. Auryn-Projekt Hamburg
32 Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 16 Jahren
vorwiegend Ein-Elternfamilien, 24 Kinder bei der Mutter, 2 Kinder mit
beiden Elternteilen, Großeltern, gesunde Stiefelternteile
- 11 Kinder ohne Auffälligkeiten
- 7 Kinder mit Lernstörungen, Ängsten, Unruhe, sozialem Rückzug
- 14 Kinder mit behandlungsbedürftigen Störungen
LMK GAP Dobmeier 04/10
Kinder psychisch erkrankter Eltern
Erkrankungsrisiko: Lebenszeit
etwa 13% Lebenszeitrisiko bei einem schizophrenen Elternteil
48% bei Kindern mit Erkrankung beider Elternteile
etwa 12% Lebenszeitrisiko bei einem depressiven Elternteil
LMK GAP Dobmeier 04/10
Multifaktorielle Verursachung
Genetik/Veranlagung
traumatische
Erfahrungen
Stressoren
Persönlichkeitsfaktoren
LMK GAP Dobmeier 04/10
Im komplexen System Familie gibt es eine Fülle von Risikofaktoren,
protektiven und moderierenden Faktoren die Einfluss auf die
psychische Entwicklung betroffenen Kinder haben.
LMK GAP Dobmeier 04/10
Risikofaktor: organische Faktoren
genetische Faktoren
Vulnerabilität
biologische Faktoren
LMK GAP Dobmeier 04/10
Risikofaktor: dysfunktionale Beziehungsmuster
mangelnde Kommunikation
emotionale Distanz
Überstimulation/Aggressivität
soziale Isolation
Parentifizierung/Triangulierung in der Familie
Erziehungsschwierigkeiten (z.B. Permissivität)
Betreuungsdefizit
LMK GAP Dobmeier 04/10
Risikofaktor: gestörtes Selbstbild
Desorientierung
Schuldgefühle
Tabuisierung
Loyalitätskonflikte
LMK GAP Dobmeier 04/10
Risikofaktor: Umfeld
Armut
Arbeitslosigkeit
beengte Wohnverhältnisse
Misshandlungen/sexueller Missbrauch
Disharmonie
Scheidung/Trennung der Eltern
LMK GAP Dobmeier 04/10
Risikofaktor: Umfeld
alleinerziehender Elternteil
Verlust der Mutter
häufige oder längere Trennung in den ersten Lebensjahren
LMK GAP Dobmeier 04/10
Moderierende Faktoren
Merkmale des Partners
Zeitpunkt/Verlauf/Schwere der Erkrankung
kindliche Merkmale
- Aktivitätsgrad
- soziale Kompetenz
- Intelligenz
- kommunikative Fähigkeiten
- internale Kontrollüberzeugungen, Selbstwirksamkeit
unterstützende Systeme
signifikante Beziehungen
LMK GAP Dobmeier 04/10
Schutzfaktoren: personal
weibliches Geschlecht
erstgeborenes Kind
positives Temperament
positives Selbstwertgefühl
überdurchschnittliche Intelligenz
positives Sozialverhalten
aktives Bewältigungsverhalten
LMK GAP Dobmeier 04/10
Schutzfaktoren: Familie
stabile emotionale Beziehung zu einer Bezugsperson
Offenheit gegenüber der Erkrankung
offenes, unterstützendes Familienklima
familiärer Zusammenhalt
Modelle familiärer Bewältigung
LMK GAP Dobmeier 04/10
Schutzfaktoren: Umfeld
soziale Unterstützung
positive Freundschaftsbeziehungen
positive Schulerfahrungen
stabile Lebensbedingungen
LMK GAP Dobmeier 04/10
Präventionsprojekt
KINDERLEICHT

Einzelberatung für Kinder und Eltern

Gruppenangebote für Kinder und Jugendliche

Freizeit- und Kreativangebote für Kinder und Jugendliche

Ggf. Vermittlung zu weiteren Hilfsangeboten

Individuelle Zielklärung

Schutz- und Risikoeinschätzung

Beratung für Erzieherinnen, Lehrerinnen und anderen Berufsgruppen

Informationen und Fortbildungen für Multiplikatoren und Interessierte
LMK GAP Dobmeier 04/10
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
LMK GAP Dobmeier 04/10
Herunterladen