Der Windows Server 2012 MCSE Server Infrastruktur - Laue-Net

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Planen und Verteilen einer Serverinfrastruktur
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Planen und Verteilen einer
Serverinfrastruktur
Prüfungsanforderungen von Microsoft:
• Plan and Deploy a Server Infrastructure (20%)
o Design an automated server installation strategy.
o Plan and implement a server deployment infrastructure.
o Plan and implement server upgrade and migration.
o Plan and deploy Virtual Machine Manager services.
o Plan and implement file and storage services.
Quelle: Microsoft
Lernziele:
• Windows Deployment Service (WDS)
• Server Upgrade und Migration
• Virtual Machine Manager
• Planen und Einrichten von Datei- und Speicherdiensten
1.1
Einführung
Die Planung und die Verteilung einer Serverinfrastruktur ist eine
anspruchsvolle Aufgabe.
Als Verantwortlicher müssen Sie Ihre Entscheidungen aufgrund der
realen Gegebenheiten treffen.
Hierbei müssen Sie einige Dinge berücksichtigen:
• Hardware
• Bandbreite des Netzwerks
• Anzahl der Maschinen, die ausgerollt werden sollen
• Verschiedene Rollen auf den Servern
und vieles mehr.
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Windows Deployment Service (WDS)
1.2
Windows Deployment Service
(WDS)
Mit dem Windows Deployment Service (WDS) können Sie sowohl
Clients als auch Server unbeaufsichtigt installieren.
Unbeaufsichtigte Installationen sind die Grundvoraussetzung für
Massenrollouts. Immer wenn viele Rechner mit ein und demselben
Betriebssystem ausgestattet werden müssen, ist es nicht mehr möglich,
eine Installation über eine DVD zu starten, wie wir es bisher gemacht
haben.
Massenrollouts setzen Vorbereitung voraus, unter anderem darf es nicht
mehr nötig sein, die Informationen, wie Seriennummer oder
Sprachversion manuell an jedem Computer eingeben zu müssen.
Windows Server 2012 und Windows 8 bieten die Voraussetzungen für
ein Massenrollout:
Windows Server 2012 (und Windows 8) ist imagebasiert
Das klingt nicht überragend neu, denn es war ja bisher auch schon
möglich, von installierten Systemen Images zu erstellen, und diese zu
verteilen.
Doch Windows Server 2012 wird bereits als Image ausgeliefert!
Dies ist sehr wohl neu und wirft einige Fragen auf. Wie ist es möglich,
dass ein Image auf den verschiedensten Hardwarekonfigurationen
installiert werden kann?
Microsoft hat es geschafft, ein neues Imageformat zu kreieren, das völlig
hardwareunabhängig ist. Dieses Format arbeitet auch mit einer hohen
Kompressionsrate, deswegen ist es möglich, dass auf jeder Windows
Server 2012 DVD alle Versionen von Windows Server 2012 vorhanden
sind! Das Format nennt sich „WIM (Windows Imaging Microsoft)“.
Die relevanten Daten befinden sich in zwei Dateien:
• Install.WIM
• Boot.WIM
ACHTUNG!
Tatsächlich sind auf einer Windows Installations-DVD alle Versionen
von Windows Server 2012 vorhanden. Welche Version installiert wird,
wird lediglich durch den Produkt-Key festgelegt!
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Planen und Verteilen einer Serverinfrastruktur
Das eröffnet natürlich für das Massenrollout neue Möglichkeiten.
Windows Server 2012 ist sprachneutral
Alle Sprachpakete (inklusive Englisch) sind optionale Komponenten und
können einzeln zum Betriebssystem hinzugefügt werden.
Das kann man erkennen, wenn man in der Registry einige Einträge mit
den Einträgen vergleicht, die in früheren Windows Versionen zu finden
waren.
Windows Server 2012 startet die Installation nicht mehr im DOSModus
Windows Server 2012 startet die Installation mit Windows PE 4.0.
Windows PE 4.0 basiert auf dem Windows Server 2012-Kernel und ist
ein eigenes, kleines Betriebssystem, das aber nur eingeschränkte Funktion
hat. Mit diesem System wird die Installation gestartet. Windows PE 4.0
findet sich in der Datei „Boot.WIM“.
Außerdem stellt Microsoft für ein entsprechendes Massenrollout Tools
zur Verfügung, die wir in diesem Kapitel betrachten werden.
1.2.1
Installieren mithilfe von WDS
(Windows Bereitstellungsdiensten)
Die Installation mit WDS erfordert zwei Schritte: zunächst muss der
Server konfiguriert werden, auf dem die Abbilder bereitgestellt werden,
und dann muss der zu installierende Computer gestartet werden, um eine
Installation zu erhalten.
Installation des WDS-Servers
Um Windows Server 2012 mithilfe von WDS bereitzustellen, benötigen
Sie einen Server, auf dem der Dienst WDS installiert wird.
Um einen WDS-Server installieren zu können, müssen einige
Voraussetzungen erfüllt sein.
Es muss eine Active Directory Domäne vorhanden sein
• DNS muss im Netzwerk verfügbar sein
• DHCP muss eine automatische IP-Adressvergabe ermöglichen
• Auf dem WDS-Server muss ein NTFS-Laufwerk zur Verfügung
stehen
• Für die Installation von WDS sind administrative Rechte nötig
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Windows Deployment Service (WDS)
Wie beinahe alle wichtigen Zusatzfunktionen, wird auch WDS als eine
Rolle auf dem Server installiert.
Abbildung 1.1: Rolle
Während der Installation können Sie 2 verschiedene Rollendienste
auswählen:
•
•
Bereitstellungsserver
Transportserver
Abbildung 1.2: Rollendienste
Der Bereitstellungsserver ist der eigentliche Dienst und bietet die volle
Funktionalität für das Verwalten von Images.
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Planen und Verteilen einer Serverinfrastruktur
Der Transportserver ist ein Teil der Funktionalität, und dann zu benutzen,
wenn Sie die Images über Multicast übertragen möchten (dazu später
mehr).
Nach Fertigstellen der Installation haben Sie im Menü „Tools“ ein neues
Snap-In, die „Windows-Bereitstellungsdienste“.
Abbildung 1.3: Windows-Bereitstellungsdienste
Wie Sie sehen, ist der Server, der in unserem Beispiel
„DC.Meistertrainer.info“ heißt, zwar aufgeführt, aber noch nicht
konfiguriert. Wir müssen nun dafür sorgen, dass er die für die
Bereitstellung benötigten Daten erhält:
•
•
Boot.wim
Install.wim
Dafür klicken wir mit der rechten Maustaste auf den Server und
konfigurieren ihn.
Zunächst werden uns die Voraussetzungen für die Bereitstellung
angezeigt.
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Windows Deployment Service (WDS)
Abbildung 1.4: Voraussetzungen
Dies sind die Voraussetzungen, die zuvor bereits angesprochen wurden.
Im nächsten Schritt wählen Sie, ob WDS Active Directory integriert sein
soll oder der Server als eigenständiger Server verwaltet werden soll.
Abbildung 1.5: WDS-Installationsoption
Wenn Sie WDS im Modus „Active Directory integriert” ausführen,
können Sie einige zusätzliche Konfigurationseinstellungen machen, wie
beispielsweise Computerkonten vorbereiten.
Das bedeutet, Sie können einen zu installierenden Computer an ein Konto
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Planen und Verteilen einer Serverinfrastruktur
im Active Directory koppeln. Dadurch können Sie die Installation
kontrollieren.
Nun müssen Sie noch einen Speicherplatz wählen, der groß genug ist, um
die Dateien speichern zu können. Diese Partition muss zwingend mit
NTFS formatiert sein.
Abbildung 1.6: Speicherort
Sie sollten hier nicht die Systempartition wählen, wenn Sie eine andere
Partition zur Verfügung haben. Für sensible Dienste sollte niemals die
Systempartition gewählt werden!
Sollten Sie trotzdem die Systempartition wählen, erhalten Sie folgende
Meldung:
Abbildung 1.7: Meldung
Die nächste Entscheidung bezieht sich auf die Anfragen, die von den zu
installierenden Computern kommen.
Diese Auswahl erhalten wir nur, wenn wir WDS im Active Directory
integrierten Modus betreiben.
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Windows Deployment Service (WDS)
Abbildung 1.8: Serveranfragen
Soll auf alle Anfragen geantwortet werden?
Dies ist natürlich keine sehr sichere Einstellung, denn in diesem Fall kann
jeder einen Client in das Netzwerk stellen, und sich auf einfache Art eine
Windows-Installation beschaffen.
Überlegen Sie diese Einstellung gut!
Wenn Sie alle Fragen beantwortet haben, werden die
Bereitstellungsdienste gestartet.
Abbildung 1.9: Dienste werden gestartet
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Planen und Verteilen einer Serverinfrastruktur
Natürlich sind dies nur die Dienste, es steht noch kein Abbild für die
Installation zur Verfügung.
Abbildung 1.10: Abbilder hinzufügen
Sie sollten sofort die ersten Abbilder hinzufügen.
Dafür benötigen wir die Installations-DVD. Zunächst müssen wir den
Speicherort der .wim-Dateien angeben.
Abbildung 1.11: Speicherort
Dies ist in der Regel das Verzeichnis „sources“ auf der DVD.
Da Sie die Möglichkeit haben, viele verschiedene Abbilder zu verwalten,
werden diese geordnet, und in so genannten „Abbildgruppen“ gegliedert.
Deswegen müssen wir der ersten Abbildgruppe einen Namen geben.
21
Windows Deployment Service (WDS)
ACHTUNG!
Mit Imagegruppen können Sie auch regeln, dass nur bestimmte Images
für bestimmte Personen zur Verfügung stehen, beispielsweise für
verschiedene Standorte. Erstellen Sie verschiedene Imagegruppen, und
vergeben Sie Zugriffsberechtigungen!
Abbildung 1.12: Abbildgruppe
Wenn Sie alle diese Anforderungen erfüllt haben, werden die .wimDateien auf den Server kopiert, zunächst das Startabbild.
Abbildung 1.13: Abbilder werden von der DVD kopiert
Dies ist die Datei „boot.wim“.
Im Anschluss wird die Datei „install.wim“ auf den WDS-Server kopiert.
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Planen und Verteilen einer Serverinfrastruktur
Sie erinnern sich?
In der „install.wim“ Datei sind alle Versionen gespeichert, deswegen
werden natürlich auch alle Versionen auf den Server kopiert.
Den Beweis können Sie erkennen, sobald der Kopiervorgang
abgeschlossen ist:
Abbildung 1.14: Installationsabbilder
Sie sehen alle Windows-Abbilder, die in der Datei „install.wim“
vorhanden sind.
Abbildung 1.15: Startabbild
Damit ist die Seite des Servers konfiguriert, und Sie können einen Client
für die Installation starten.
23
Windows Deployment Service (WDS)
Installation mit WDS
Wenn der WDS Server richtig konfiguriert ist, starten Sie den Computer,
der das Abbild empfangen soll einfach im Netzwerk, und stellen das
BIOS so ein, dass der Computer einen Netzwerkstart macht.
ACHTUNG!
Achten Sie darauf, dass bei einer eventuell vorhandenen Firewall die
entsprechenden Ports geöffnet sind. Für das Übertragen eines Images
werden zusätzlich die SMB-Ports (137-139) benötigt!
In diesem Fall erhält er eine IP-Adresse vom DHCP-Server und kann
dann Kontakt mit dem WDS-Server aufnehmen.
Falls die Netzwerkkarte diese Startart nicht unterstützt, also nicht PXEfähig ist, ist es auch möglich, von einer speziellen CD zu starten.
Hierbei wird eine WIM-Datei erstellt, mit der Sie den nicht PXE-fähigen
Client starten können.
Diese Datei erstellen Sie auf dem WDS-Server.
Sie suchen in der WDS-Konsole das Startabbild aus, klicken mit der
rechten Maustaste darauf, und wählen „Suchabbild erstellen“.
Abbildung 1.16: Suchabbild erstellen
Nun müssen Sie noch einige Fragen beantworten, wie den Speicherort der
.wim-Datei, und den Namen des WDS-Servers, mit dem der zu
installierende Rechner Kontakt aufnehmen soll.
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Planen und Verteilen einer Serverinfrastruktur
Abbildung 1.17: Eingabe der Daten
Im Anschluss wird die .wim-Datei erstellt.
Abbildung 1.18: Datei wird erstellt
Diese Datei muss nun mit einem Tool zu einer .iso-Datei umgewandelt
werden, die Sie dann auf eine CD brennen können.
25
Windows Deployment Service (WDS)
1.2.2
Multicast WDS
Die Installation ist natürlich sehr ressourcenfressend, gerade wenn
gleichzeitig viele Clients im Netzwerk installiert werden sollen.
Bei einer „normalen“ Installation über WDS werden Unicast-Sitzungen
aufgebaut, das bedeutet, jeder Client erhält ein komplettes Image über das
Netzwerk geliefert.
Völlig klar ist, dass mit dieser Art der Installation das Netzwerk blockiert
werden kann.
Eine weitaus bessere Lösung wäre bei einem echten Massenrollout eine
Verteilung über Multicast.
Bei Multicast erhält jeder Client eine zusätzliche IP-Adresse aus dem
Bereich 224.0.0.0 bis 239.255.255.255, dem Multicastbereich. Diese IPAdresse identifiziert den Client als Mitglied einer Multicastgruppe.
ACHTUNG!
Damit
Sie
Multicast
einsetzen
können,
müssen
alle
Netzwerkkomponenten, wie Router und Switches, natürlich Multicast
unterstützen!
Abbildung 1.19: Netzwerkeinstellungen
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Planen und Verteilen einer Serverinfrastruktur
Der WDS-Server muss auch für Multicast konfiguriert werden. Dies
nehmen Sie in den Eigenschaften des Servers vor.
Hier legen Sie fest, wie die Multicastadressen verteilt werden.
Der Multicast für WDS kann jeweils für ein Image aktiviert werden.
Dafür wählen Sie ein Image aus und klicken mit der rechten Maustaste
darauf.
Abbildung 1.20: Image wählen
Klicken Sie auf „Multicastübertragung erstellen…“.
Abbildung 1.21: Name
27
Windows Deployment Service (WDS)
Zunächst wird der Name des Multicast-Images angegeben.
Abbildung 1.22: Typ
Da sich beliebig viele Clients für den Multicast Empfang, bzw. für die
Installation beim WDS Server registrieren können, müssen Sie noch
festlegen, wann ein Multicast startet.
Abbildung 1.23: Multicast ist erstellt
28
Planen und Verteilen einer Serverinfrastruktur
Es gibt zwei Möglichkeiten:
• geplant
• automatisch
Ein geplanter Cast ist für eine einmalige Installation gedacht. Der Auftrag
wird nach der Ausführung automatisch gelöscht.
1.2.3
WDS mit mehreren Standorten
In großen Organisationen ist es oft der Fall, dass an mehreren Standorten
Server installiert werden müssen.
Hier müssen Sie WDS dementsprechend konfigurieren.
WDS kann weder geclustert werden, noch kann die Rolle zwischen
mehreren Servern aufgeteilt werden.
Sie müssen an allen benötigten Standorten WDS-Server installieren.
Deswegen arbeiten alle Server unabhängig.
Wichtig ist ein gemeinsamer Speicher für die Images. Hier bietet sich die
Replikation der Images an die einzelnen Standorte mit DFS an.
Außerdem ist das vorher Bereitstellen von Clients eine gute Möglichkeit,
das Verhalten der Clients zu steuern.
Um diese Einstellungen vorzunehmen, klicken Sie mit der rechten
Maustaste auf „In Active Directory vorab bereitgestellte Geräte“ und
wählen „Gerät hinzufügen“.
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Windows Deployment Service (WDS)
Abbildung 1.24: Gerät hinzufügen
Nun geben Sie die Identität des Clients an. Hierzu eignet sich die MACAdresse.
Abbildung 1.25: Identität
Im nächsten Schritt legen Sie fest, auf welche Art der Client seine BootInformationen erhält.
30
Planen und Verteilen einer Serverinfrastruktur
Abbildung 1.26: Startinformationen
Danach können Sie noch eine Antwortdatei definieren.
Abbildung 1.27:Antwortdatei
31
Windows Deployment Service (WDS)
Dazu füllen Sie die Vorlage aus.
Abbildung 1.28: Vorlage
32
Planen und Verteilen einer Serverinfrastruktur
1.2.4
WDS mit der Befehlszeile
Der letzte Punkt, den Sie für die Verteilung einer Installation mit WDS
beachten müssen, ist die Möglichkeit der Konfiguration über die
Befehlszeile.
Dafür steht das Tool
WDSUTIL.EXE
zur Verfügung.
WDSUTIL verfügt über viele Parameter, die den Einsatz erst sinnvoll
machen.
Parameter
Bedeutung
/add
Fügt Abbilder, Abbildgruppen oder Geräte hinzu
/convert
Verwandelt ein RIS-RIPRep-Abbild in ein WIMAbbild
/Remove
Entfernt Abbilder und Abbildgruppen
Entfernt auch Multicastübertragungen
/Replace
Ersetzt Abbilder durch eine neuere Version
/set
Legt Eigenschaften und Attribute fest
/get
Gibt Eigenschaften an
Gibt auch Multicastübertragungen an
/new
Erstellt neue Abbilder
/copy
Kopiert Abbilder
/export
Exportiert Abbilder
/start
Startet den WDS-Dienst
/stop
Beendet den WDS-Dienst
/delete
Löscht Datensätze
/update
Aktualisiert die Serverressource
/disconnect
Trennt
einen
Client
Multicastübertragung
von
einer
33
Windows Deployment Service (WDS)
1.2.5
Der Windows Assessment and
Deployment Kit
Der Windows Assessment and Deployment Kit ist eine Sammlung von
Tools. Er ist der Nachfolger des WAIK (Windows Automated Installation
Kit), der für frühere Versionen benutzt wurde.
Sie können den Windows Assessment and Deployment Kit bei Microsoft
herunterladen.
Abbildung 1.29: Assessment and Deployment Kit
Für uns sind hier besonders die „Bereitstellungstools“ interessant.
Eines dieser Tools ist „DISM.EXE“ („Tool zur Abbildverwaltung für die
Bereitstellung“).
Mit DISM können Sie Images bearbeiten und individualisieren:
• Treiber hinzufügen
• Softwarepakete hinzufügen
• Updates hinzufügen
• Mehrere Images zu einem gemeinsamen Image zusammenfassen
• Reparieren von Images
und vieles mehr.
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Planen und Verteilen einer Serverinfrastruktur
Ändern eines Images
Wir betrachten mal ein Beispiel. Sie haben ein Image erstellt, und stellen
fest, dass Sie in dieses Image noch zusätzliche Treiber einbinden wollen.
Dafür müssen Sie zunächst ein Image „mounten“, das heißt, auf einem
System verfügbar machen. Erstellen Sie einen Ordner, in den Sie das
Image mounten möchten, z.b. „Mount“. Dann laden Sie das Image hinein.
Der Befehl dafür ist:
Dism /Mount-Image /ImageFile:<PfadDesImages><Name des
Images> /index:<IndexNummer> /MountDir:<PfadDesZiels>
In unserem Fall heißt das also:
Dism /Mount-Image /ImageFile:C:install.wim /index:1
MountDir:C:\Mount
Abbildung 1.30: Mounten eines Images
Dann kann das Image bearbeitet werden.
Nach dem Bearbeiten können Sie das Image wieder „unmounten“.
Falls Sie Dateien zum Image hinzugefügt haben, müssen Sie noch die
Option /commit übergeben, damit die Änderungen gespeichert werden.
Dism /Unmount-Image /MountDir:C:\Mount /commit
35
Server Upgrade und Migration
Abbildung 1.31: Image ist wieder freigegeben
1.3
Server Upgrade und Migration
Eine Rollenmigration ist normalerweise immer das Upgraden einer Rolle
von einem älteren Server auf Windows Server 2012.
Eine Migration kann natürlich nur von einem 64-bit System aus
durchgeführt werden, 32-bit Systeme fallen hier raus.
1.3.1
Windows Server Migrationstools
Mit den Windows Server Migrationstools können Sie über PowerShell
cmdlets diverse Rollen migrieren.
Dies wird als Feature installiert:
Abbildung 1.32: Installation
Mit folgendem Befehl machen Sie die Windows Server Migrationstools
36
Planen und Verteilen einer Serverinfrastruktur
verfügbar:
Add-PSSnapin Microsoft.Windows.ServerManager.Migration
Nun können Sie die Konsole für die cmdlets aufrufen.
Abbildung 1.33: Konsole
Folgende cmdlets stehen Ihnen nun zur Verfügung:
Name
Beschreibung
Export-SmigServerSetting
Mit
diesem
Cmdlet
werden
ausgewählte Windows-Features und
Betriebssystemeinstellungen
von
Computern unter Windows Server
2003,
Windows
Server 2008,
Windows Server 2008 R2 oder
Windows Server 2012 exportiert
Import-SmigServerSetting
Mit
diesem
Cmdlet
werden
ausgewählte Windows-Features und
Betriebssystemeinstellungen
von
einem
im
Parameter
-Path
identifizierten
Migrationsspeicher
importiert und auf den lokalen
Computer angewendet
Get-SmigServerFeature
Mit diesem Cmdlet werden alle
37
Server Upgrade und Migration
Windows-Features aufgelistet
Send-SmigServerData
Mit diesem Cmdlet werden Ordner,
Dateien
und
zugeordnete
Berechtigungen
sowie
Freigabeeigenschaften vom lokalen
Server zu einem Zielserver migriert
Receive-SmigServerData
Dieses Cmdlet ermöglicht einem
Zielserver das Empfangen von
Freigaben, Ordnern, Dateien und
zugeordneten Berechtigungen, die
von einem Quellserver migriert
werden
1.3.2
Migration von Servern über die
Domänengrenze hinweg
Wenn Sie Server über die Domänengrenze hinweg migrieren wollen,
müssen Sie einige wichtige Dinge beachten.
Ein wichtiger Punkt ist, dass Sie zwischen den Migrations-Domänen
Vertrauensstellungen benötigen.
Ein zweiter Punkt ist, dass Sie das ADMT (Active Directory Migrations
Tool) benötigen. Nur mit diesem Tool ist diese Art der Migration
möglich.
Das aktuelle Toolkit ist ADMT 3.2.
Wenn Sie es installieren, erhalten Sie folgende Meldung:
38
Planen und Verteilen einer Serverinfrastruktur
Abbildung 1.34: ADMT Meldung
Leider ist das aktuelle ADMT noch nicht mit Windows Server 2012
kompatibel.
Momentan gibt es nur einen Workaround von Microsoft, der die
Installation ermöglicht:
Zitat von Microsoft:
…
Bei der Migration zu einer Domäne Windows Server 2012 installieren Sie
ADMT 3.2 auf einem Windows Server 2008 R2-Server, der als dem
Migrationscomputer ausgeführt werden kann. Sie haben einen Windows
Server 2008 R2-Domänencontroller in der Zielumgebung verfügen.
Hinweis Wenn Sie bereits eine Domänenfunktionsebene Windows Server
2012 angegeben und den ADMT-Server ein Domänencontroller sein soll,
können Sie die Funktionsebene die Gesamtstruktur und Domäne mit
Windows PowerShell-Befehlen senken. Beispielsweise können Sie
Befehle, die wie folgt aussehen:
Set-AdForestMode-Identity
"contoso.com"
Forestmode
Windows2008R2Forest
Set-AdDomainMode-Identity
"contoso.com"
Domainmode
Windows2008R2Domain
Windows Server 2012 implementiert nur eine Funktion, Dynamic Access
Control, die Windows Server 2012 Domäne Ebene funktionellen verfügt,
39
Server Upgrade und Migration
wenn die Domäne Windows Server 2012 immer konfiguriert ist,
Ansprüche aller Domänencontroller bereitstellen. Wenn Sie dieses
Feature nicht verwenden, können Sie die Funktionsebenen zur
Unterstützung der vorherigen Betriebssystem-Domänencontroller für
ADMT Migrationen senken. Wenn die Migration abgeschlossen ist,
können Sie die Domäne heraufstufen und GesamtstrukturFunktionsebenen zurück zu Windows Server 2012.
…
Zitat Ende.
Also muss die Funktionsebene zunächst auf Windows Server 2008R2
herabgestuft werden, damit das ADMT installiert werden kann.
Bei Drucklegung des Buchs gab es noch keine Variante des ADMT, das
ohne Vorbereitung auf einem Server 2012 funktioniert.
1.3.3
Rollenkonsolidierung
Rollenkonsolidierung bedeutet, dass einzelne Rollen zusammengefasst
werden.
Dies kann mit physischen Servern vorgenommen werden, also dass
mehrere Rollen auf einem einzelnen Server installiert werden, es kann
aber auch eine Konsolidierung über Virtualisierung sein.
Um die Anforderungen zu definieren, bietet sich das Tool „Microsoft
Assessment and Planning Toolkit“ an.
Microsoft Assessment and Planning Toolkit (MAP)
Dieses Tool inventarisiert die aktuelle Umgebung und stellt die
Möglichkeiten der Virtualisierung dar.
Wenn Sie MAP installieren, müssen Sie folgende Voraussetzungen
beachten:
• Sie benötigen das Dot.Net Framework 3.5 SP1
• Der Server, auf dem MAP installiert wird, darf kein
Domänencontroller sein
Installieren Sie das Feature „.Net Framework 3.5-Funktionen“ auf einem
Mitgliedserver.
40
Planen und Verteilen einer Serverinfrastruktur
Abbildung 1.35: .Net Framework 3.5-Funktionen
Nun können Sie den Microsoft Assessment and Planning Toolkit
intallieren.
Abbildung 1.36: MAP installieren
Bei der Installation wird automatisch eine lokale SQL Express Datenbank
angelegt.
Nach der Installation müssen Sie noch eine Datenbank auswählen, in den
meisten Fällen legen Sie eine neue Datenbank an.
41
Server Upgrade und Migration
Abbildung 1.37: Datenbank
Nun können Sie die Inventarisierung starten, indem Sie auf „Perform an
inventory“ klicken.
Abbildung 1.38: Inventarisierung starten
Sie müssen zunächst wählen, welche Informationen Sie benötigen.
42
Planen und Verteilen einer Serverinfrastruktur
Abbildung 1.39: Assistent
Im zweiten Fenster wählen Sie, mit welcher Suchmethode die
Inventarisierung vorgenommen werden soll.
Use Active DirectoryDomain Services (AD DS)
Hier wird das Active Directory auf Computerobjekte untersucht. Bei
dieser Suchmethode können Sie nur Computer finden, die ein
Computerkonto im Active Directory benutzen.
Use Windows networking protocols
Hier wird nach Computern gesucht, die über den Computerbrowserdienst
erreichbar sind.
Use System Center Configurations Manager (SCCM)
Hier werden Computer untersucht, die über den SCCM verwaltet werden.
Scan an IP address Range
Hier werden bis zu 100.000 IP-Adressen nach Computern durchsucht.
Manually enter computer names and crendentials
Hier werden Computer untersucht, die manuell angegeben wurden.
Import computer names from a file
43
Server Upgrade und Migration
Diese Untersuchung betrifft eine Liste von Computern.
In unserem Beispiel wählen wir „Use Active DirectoryDomain Services
(AD DS)”
Nun legen Sie ein Konto fest, unter dessen Account die Active Directory
Untersuchung ausgeführt wird.
Abbildung 1.40: Festlegen der Parameter
Auch die Reichweite der Suche legen Sie fest.
Eine wichtige Einstellung ist der Kommunikationstyp. In den meisten
Fällen kommuniziert MAP über SSH, um auf die Informationen anderer
Computer zuzugreifen.
44
Planen und Verteilen einer Serverinfrastruktur
Abbildung 1.41: Kommunikationstyp
Danach wird die Sammlung durchgeführt.
Abbildung 1.42: Sammlung wird durchgeführt
45
Server Upgrade und Migration
Als Ergebnis erhalten Sie detaillierte Aussagen über die untersuchten
Computer.
Abbildung 1.43: Ergebnis
Die wichtigsten Informationen, die Sie erhalten, sind:
• Bereitschaft der Clients für Windows 7, Windows 8, Office 2012
oder Office 2013
• Bereitschaft der Server für Windows Server 2008 R2 und
Windows Server 2012
• Bereitschaft der Clients für Desktop-Virtualisierung
• Bereitschaft der Server für Server-Virtualisierung
und einiges mehr.
Mit diesen Informationen können Sie eventuelle Serverkonsolidierungen
und Servermigrationen planen.
46
Planen und Verteilen einer Serverinfrastruktur
1.4
Virtual Machine Manager
In fast allen Unternehmensumgebungen sind die Server virtualisiert.
Um diese virtuellen Server zu verwalten, stellt Microsoft den „Virtual
Machine Manager“ zur Verfügung, der Teil des „System Center
Configuration Managers“ ist.
1.4.1
Installationsschritt 1: SQL-Server
Um die Komponenten zu installieren, wird zunächst ein SQL-Server
benötigt, der eines der folgenden Versionen sein muss:
• SQL Server 2008 SP 2 oder 3
• SQL Server 2008 R2 SP 1 oder 2
• SQL Server 2012 evtl. SP 1
•
•
SQL Server Express 2008 R2 SP 1 oder 2
SQL Server 2012 Express evtl. SP 1
In unserem Beispiel haben wir uns für SQL Server 2008 R2 SP 2
entschieden.
Dieser wird auf einem Mitgliedserver installiert.
Die Installation ist im Wesentlichen eine Standardinstallation, Sie sollten
lediglich darauf achten, dass die Dienstkonten eigene Konten benutzen.
Eine wichtige Einstellung ist die Sortierung.
Hier müssen Sie darauf achten, dass die Sortierung des Datenbankmodus
„SQL_Latin1_General_CP1_Cl_AS“ ist.
47
Virtual Machine Manager
Abbildung 1.44: Sortierung
ACHTUNG!
Wenn Sie diese Einstellung nicht setzen, gibt es bei der Installation des
System Center Configuration Managers große Probleme!
Nach der Installation müssen Sie noch die entsprechenden Servicepacks
dazu installieren.
Abbildung 1.45: Installation
48
Planen und Verteilen einer Serverinfrastruktur
1.4.2
Installationsschritt 2: System Center
Configuration Manager 2012
Nun können Sie den System Center Configuration Manager installieren.
Abbildung 1.46: System Center 2012 Configuration Manager
Im einfachsten Fall wählen Sie hier „Primären Configuration ManagerStandort installieren“.
Abbildung 1.47: Setup
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