Tierarztpraxis Bahnhofmatte, 3312 Fraubrunnen, Tel: 031 7677880, haslivet.npage.ch Merkblatt für Katzenbesitzer Weshalb und wie Sie Ihre Katze gegen Würmer behandeln sollten Die Entdeckung, dass Ihre Katze Würmer hat, mag für Sie beunruhigend sein, sie sollte Sie jedoch nicht überraschen. Schließlich haben alle Haustiere irgendwann in ihrem Leben Würmer, und viele werden ohne routinemäßige Entwurmungen immer wieder erneut befallen. Nur in seltenen Fällen verursachen Würmer ernsthafte Schäden. Da es relativ einfach und preiswert ist Würmer loszuwerden, ist eine regelmäßige Behandlung sehr empfehlenswert. Das sollten Sie schon deshalb in Erwägung ziehen, weil einige Wurmarten auch auf den Menschen übertragbar sind. • Welche Wurmarten kommen bei der Katze vor? Bei Katzen sind zwei Arten von Würmern als Parasiten von Bedeutung: Rundwürmer und Bandwürmer. Rundwürmer sind weiß und können bis zu 15 cm lang werden. Wie ihr Name schon sagt, sind sie rund (wie eine Schnur), während Bandwürmer platt sind (ähnlich einem Geschenkband). Bandwürmer können bis zu 60 cm lang werden. Sowohl Rundwürmer als auch Bandwürmer leben im Darm der Katze. Dort kommen noch zwei weitere, kleinere Wurmarten vor, die den Rundwürmern ähneln: die Peitschenwürmer und die Hakenwürmer. Beide sind allerdings seltener als die Rund- und Bandwürmer. In einigen Ländern gibt es noch weitere parasitische Würmer. Sie befallen die Lunge, das Herz, den Magen oder die Harnblase der Katze. In Europa sind diese Würmer jedoch selten. • Welchen Schaden richten die Würmer an? Darmwürmer ernähren sich von dem, was Ihre Katze gefressen hat. Sie können den Darm so stark schädigen, dass es zu Blutverlust kommt. Würmer können außerdem Durchfall, Austrocknung und Blutarmut verursachen, wodurch Ihre Katze körperlich abbaut sowie anfälliger für andere Krankheiten wird. Wenn Ihre Katze sehr stark befallen ist, hustet sie, verliert Gewicht und bekommt ein trockenes, struppiges Fell oder einen weit ausladenden Bauch, einen sogenannten "Wurmbauch". Bei Katzenwelpen kann ein Wurmbefall so ernst sein, dass das betroffene Kätzchen in seinem Wachstum zurückbleibt und in sehr ernsten Fällen sogar stirbt. Bei einer großen Anzahl von Würmern kann die Darmpassage verlegt werden, was einen tödlichen Ausgang nehmen kann. Bei ausgewachsenen Katzen kommt dies allerdings selten vor. • Wie werden Würmer übertragen? Rundwürmer leben im Darm und legen mehrere Tausend Eier, die mit dem Kot ausgeschieden werden. Die Eier können Monate und sogar Jahre in der Erde überleben und müssen einige Zeit in der Umgebung reifen, bevor sie ein anderes Tier infizieren können. Der neue Wirt wird entweder direkt angesteckt, indem die Katze das Ei aufnimmt, oder indirekt, indem das Ei von einem Nagetier aufgenommen wurde und dieses dann von der Katze gefressen wird. Im Darm des Nagetiers - und manchmal auch des Menschen - schlüpft das Ei, durchbohrt die Darmwand und nistet sich als ruhendes Larvenstadium irgendwo im Körper ein. Unreife Würmer können auch im Körper einer infizierten Katze überleben. Bei Kätzinnen können die Larven in das Gesäuge einwandern, und werden mit der Milch auf die Kätzchen übertragen. Seite 1 Tierarztpraxis Bahnhofmatte, 3312 Fraubrunnen, Tel: 031 7677880, haslivet.npage.ch Bandwürmer verankern sich mit ihrem Kopf in der Darmwand und wachsen durch fortwährende Entwicklung weiterer Segmente, wobei jedes Segment mit Wurmeiern angefüllt ist. Diese Bandwurmglieder werden nach und nach abgestoßen und von der Katze ausgeschieden. Sie kriechen manchmal kurze Zeit ähnlich einer Made und trocknen dann ein (manchmal bleiben sie dabei am Fell Ihrer Katze hängen). Die häufigste Bandwurmart wird mit Hilfe von Flöhen auf die nächste Katze übertragen. Unreife Flöhe leben in der Umgebung und ernähren sich von verschiedenen festen Stoffen einschließlich Katzenkot. Die Katze infiziert sich, wenn sie beim Putzen den ausgewachsenen Floh verschluckt. Ein weniger verbreiteter Bandwurm braucht Mäuse und andere Nagetiere um seinen Lebenszyklus zu vollenden. Die Eier, die über den Katzenkot ausgeschieden werden, werden durch das Nagetier aufgenommen und bilden inaktive Zysten in Muskeln und anderen Organen. Ihre Katze infiziert sich, indem sie ein solches Nagetier jagt und frißt. • Woher weiß ich, ob meine Katze Würmer hat? Abgesehen von den oben beschriebenen allgemeinen Auswirkungen auf die Gesundheit Ihrer Katze, kann der Befall durch Untersuchung des Kots festgestellt werden. Bandwurmglieder, die wie Reiskörner aussehen, können Sie häufig auf dem Kot oder im Fell am Hinterteil Ihrer Katze finden. Die Glieder können sich manchmal noch bewegen. Die Eier von Rundwürmer können dagegen nur unter dem Mikroskop gesehen werden. • Wie können Würmer beseitigt werden? Es gibt einige sehr wirksame Medikamente, die die Würmer abtöten. Sie sind als Flüssigkeit, Tabletten oder Injektionsmittel erhältlich. Es sind jedoch nicht alle Produkte gleich wirksam. So wirken einige nur gegen ganz bestimmte Bandwurmarten. Ihre Tierärztin/Ihr Tierarzt wird Sie darüber beraten, welches Mittel für Ihre Katze am besten geeignet ist. Würmer sind so weit verbreitet, dass man ohne Weiteres davon ausgehen kann, dass jeder Katzenwelpe, jede Katze mit Flöhen und jedes Tier, das regelmäßig Nagetiere fängt, davon befallen ist. Katzenwelpen sollten im Alter von vier bis 16 Wochen alle zwei Wochen behandelt werden, ältere Katzen etwa alle drei Monate. Einige Katzen, z. B. jagende, sollten häufiger entwurmt werden, also beispielsweise Katzen, die eine Wohnung niemals verlassen. Sie sollten mit Ihrer Tierärztin/Ihrem Tierarzt sprechen, um die für Ihre Katze angemessene Behandlungsweise zu finden. • Können meine Familie oder ich befallen werden? Die beim Hund vorkommende, verbreitetste Rundwurmart ist zwar für den Menschen eine seltene, aber nichtsdestotrotz mögliche und ernste Gefahr. Die Larvenstadien bohren sich durch die Darmwand des Menschen und nisten sich irgendwo im Körper ein. Sie können dadurch beispielsweise im Auge ernsthaften Schaden anrichten. Es gibt vereinzelt immer wieder Berichte über Opfer, meist Kinder, die infolge eines Rundwurmbefalls auf einem Auge erblindet sind. Die Rundwurmart, die üblicherweise bei der Katze vorkommt, verursacht beim Menschen dagegen sehr viel seltener Probleme. Die meisten Katzenparasiten sind im menschlichen Körper glücklicherweise überhaupt nicht lebensfähig. • Was kann ich tun, um das Risiko eines Befalls zu verringern? Ein Weg ist die regelmäßige Entwurmung Ihrer Haustiere. Es gibt jedoch noch eine ganze Anzahl von Maßnahmen, wodurch die Übertragung von Würmern von einer Katze auf die andere - oder von der Katze auf den Menschen - verhindert werden kann: Seite 2 Tierarztpraxis Bahnhofmatte, 3312 Fraubrunnen, Tel: 031 7677880, haslivet.npage.ch • • • • • • Wenn eine Katze Ihren Garten als Toilette benutzt, sollten Sie den Kot entweder vergraben (soweit die Katze das nicht selber erledigt hat) oder noch besser in einer verschlossenen Tüte in Ihre Mülltonne geben. Wenn Ihre Katze eine Katzentoilette benutzt, sollten Sie den Kot täglich entfernen und die Toilette wöchentlich mit heißem Wasser desinfizieren. Untersuchen Sie Ihre Katze auf Flöhe hin und behandeln Sie sie regelmäßig mit dem von Ihrer Tierärztin/Ihrem Tierarzt empfohlenen Mittel. Flöhe kommen während des Sommers und im Herbst häufiger vor. Halten Sie Ihre Katze von der Jagd auf Nagetiere ab, indem Sie sie z.B. nachts im Haus behalten. Kinder stecken ihre schmutzigen Finger und andere Dinge in den Mund. Dadurch können sie Wurmeier aufnehmen. Sorgen Sie dafür, dass sich Ihre Kinder nach dem Spielen im Freien die Hände waschen, vor allem dann, wenn Katzen dort möglicherweise ihr Geschäft erledigt haben. Die größte Gefahr der Infizierung Ihres Kindes geht jedoch von anderen Kindern aus, nicht von Ihrer Katze. Weitere Merkblätter hierzu: Flöhe und was man dagegen tun kann Ein Kätzchen kommt ins Haus Falls Sie sonstige Fragen bezüglich der Gesundheit Ihrer Katze haben, wenden Sie sich bitte an Ihre Tierärztin/Ihren Tierarzt. Sie helfen Ihnen gerne weiter. Seite 3 Tierarztpraxis Bahnhofmatte, 3312 Fraubrunnen, Tel: 031 7677880, haslivet.npage.ch Seite 4