Einrichtung eines TetraAquaArt® Garnelen- und Krebsaquariums Herzlich willkommen in der faszinierenden Welt der Aquaristik! Kaum ein anderes Hobby bietet Ihnen so viel Abwechslung, Vielfalt und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten. Diese Broschüre zeigt Ihnen, wie Sie Ihr Aquarium einrichten und zu einem artgerechten Lebensraum zusammenfügen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß an Ihrem neuen, vielseitigen Hobby. Inhalt Einrichtung eines Tetra AquaArt® Garnelen- und Krebsaquariums Seite 4 Garnelen im Süßwasseraquarium Seite 8 Für Anfänger empfehlenswerte Garnelenarten Seite 10 Flusskrebse im Aquarium Seite 14 Einrichtung eines Tetra AquaArt® Garnelen- und Krebsaquariums 1. Standortwahl Damit sich Ihre Aquariumbewohner bei Ihnen zu Hause fühlen, müssen Sie bei der Wahl des Standortes ein paar wichtige Faktoren berücksichtigen: Man braucht einen ebenen, erschütterungsfreien, tragfähigen und waagerechten Standort und Steckdosen in der Nähe für die technischen Geräte Ihres Aquariums. Platzieren Sie Ihr Aquarium nicht in direktem Sonnenlicht, denn Sonnenlicht kann das unerwünschte Wachstum von Algen fördern und zu einer unkontrollierten Auf­heizung des Wassers führen. Wählen Sie zum Aufstellen des Aquariums einen stabilen Tisch oder Unterschrank und legen Sie am besten zusätzlich eine passende Unterlage zwischen Aquarium und Untergestell, um Unebenheiten auszugleichen. Vor der endgültigen Platzierung sollten Sie das Aquarium mit Wasser reinigen. Wenn Sie für Ihr Aquarium den richtigen Platz gefunden haben, können Sie jetzt mit der Einrichtung beginnen. Für den Bodengrund benötigen Sie Aquarienkies mit einer Körnung von 1 - 3 mm. Vor dem Einfüllen in das Aquarium sollte jeder Kies gründlich mit klarem Wasser gewaschen werden. Der Kies bietet Ihren Wasserpflanzen Halt, aber leider keine Nährstoffe. Daher empfehlen wir Ihnen, unter den Kies zunächst eine Schicht TetraPlant CompleteSubstrate zu geben. Dieses gebrauchsfertige Bodengrundkonzen­trat enthält wertvolle Mineralien, Spurenelemente wie z. B. Eisen, wichtige Mikronährstoffe und natürlichen Schwarztorf mit hohem Huminstoffgehalt. Er erleichtert Ihren Pflanzen das Anwachsen und dient zur Langzeitversorgung. Ein guter Standort ist eine Zimmerecke ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ganz wichtig: Steckdosen in der Nähe des Aquariums. Dunkle Orte sind besser für Aquarien geeignet – dort wirken sie auch eindrucksvoller. Beachten Sie die Tragfähigkeit des Bodens und des Unterschrankes. Wenn ein Aquarium einmal einge­ richtet und befüllt ist, kann es nicht mehr verschoben werden – eine gute Planung bezüglich der Standortwahl ist daher unerlässlich. Ein Aquarium sollte möglichst nicht neben einer Tür platziert werden, da eventuelle Unruhe die Tiere erschreckt. 2. Bodengrund 3. Auf die Temperatur kommt es an! Unter vielen Aquarianern ist die Meinung verbreitet, alle Garnelenarten wären unempfindlich im Bezug auf den pH-Wert und die Härte des Wassers und könnten problemlos bei Zimmertemperatur gehalten werden. In Wirklichkeit haben sich die unterschiedlichen Garnelenarten – genau wie auch Fische – im Laufe der Jahrmillionen an die Verhältnisse in ihrem natürlichen Lebensraum angepasst und sollten bei entsprechenden Bedingungen gehalten werden. Nur wenige Arten wie etwa die Bienenoder Hummelgarnelen oder die Red Fire Garnele kommen aus Gewässern in gemäßigten bis subtropischen Klimazonen, wo die Wassertemperaturen etwa bei 15 - 25 Grad Celsius liegen. TetraAquaArt Garnelenaquarium 20l TetraAquaArt Krebsaquarium 30l 2 2 Die Tetratec HT Reglerheizer sind als so genannte Stabheizer klein und unauffällig, dabei aber gleichzeitig leistungsstark und sicher. 1 Tetratec® APS Luftpumpe 2 Tetratec® AL Leuchtstoffröhre 4 3 Tetratec® Brillant Filter 4 Tetratec® EasyCrystal Filter 3 1 4. Einrichtung Neben einer Kiesschicht als Bodengrund und einigen Pflanzen können bei der Einrichtung eines Aquariums für Zwerggarnelen eine oder mehrere Wurzeln, getrocknete Zweige oder trockenes Herbstlaub von Buche oder Eiche empfohlen werden. Diese hölzernen Gegenstände ergeben nicht nur ein dekoratives Bild, sondern bieten den Garnelen auch viele Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten. Tetra-Tipp Setzen Sie Wurzeln in Ihr Aquarium ein, so muss es auch gut belüftet werden. Gute Sauerstoffwerte und eine lokale Umwälzung des Aquarien­­wassers erreichen Sie mit den Tetratec APS Aquarienluftpumpen. Vor allem wird dieses Material schnell von einer Vielzahl Mikroorganismen wie Wimpern- und Glockentierchen, mikroskopisch kleinen Wurmarten und Bakterienrasen besiedelt. Diese Mikroorganismen stellen die natürliche Nahrung von Zwerggarnelen dar. Beim Abstreifen der Oberflächen mit den Pinselscheren werden auch Bestandteile des sich langsam zersetzenden Holzes mitgefressen. Für die Garnelen eine ballaststoffreiche, gesunde Nahrung. 5. Ernährung Tetra bietet eine Vielzahl von Futtersorten in Flocken-, Granulatoder Tablettenform an, welche etwa alle 2 Tage als Zusatzfutter, zu den im Aquarium lebenden Mikroorganismen, gegeben werden können. Vor allem bei Großarmgarnelen ist eine zusätzliche Fütterung notwendig. TetraWafer Mix – Hauptfutter für fleischund pflanzenfressende Bodenfische, Garnelen und Krebse in Tablettenform TetraPleco Wafer – formstabile Wafer mit er­­ höhtem Spirulina-Anteil Fächergarnelen bedürfen einer speziellen Ernährung, weshalb diese Tiere eher von fortgeschrittenen Aquarianern, welche bereits etwas Erfahrung im Umgang mit der richtigen Futtermenge gesammelt haben, gepflegt werden sollten. Aufgrund der spezialisierten Nahrungsaufnahme dieser Tiere muss ihnen feines Staubfutter und ähnliches, in der Strömung treibendes Futter angeboten werden. Wie bei Fischen sollten auch Garnelen eher sparsam gefüttert werden. TetraMin Crisps – fördert und verstärkt die blaue Farbgebung TetraMin Baby – extrem feines Hauptfutter in Pulverform. Ideal für Fächergarnelen Tetra FreshDelica – Naturfutter in nährstoffreichem Gelee. Erhältlich in drei Variationen TetraCrusta Menu – die vier aufeinander abgestimmten Futter sichern eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung für Garnelen und Krebse. Ihr optimaler Gehalt an Proteinen und Mineralien sichert eine gesunde Häutung. Pflanzliche Bestandteile und essentielle Vitamine stärken die Widerstandskraft. 6. Krankheiten und Vergiftungen Bei passenden Lebensbedingungen wird der Garnelenhalter nur wenig mit Erkrankungen seiner Tiere konfrontiert werden. Kleine mechanische Verletzungen am Garnelenpanzer führen zu einer schwärzlichen Verfärbung an den betroffenen Stellen. Wenn nicht tiefer liegende Gewebe mit betroffen sind, heilen solche Verletzungen bei der nächsten Häutung problemlos aus. Da der Panzer der Garnelen nicht mitwachsen kann, müssen sie sich wie alle Krebstiere regelmäßig häuten. So mancher Garnelenhalter erschrickt, wenn er zum ersten Mal einen bei diesem Vorgang abgeworfenen Panzer, Exuvie genannt, im Aquarium findet. Da der Panzer als ganzes abgestreift wird, werden die Exuvien manchmal für tote Tiere gehalten, können durch die durchsichtige Farbe aber einfach von diesen unterschieden werden. Exuvien müssen nicht aus dem Aquarium entfernt werden, zum Teil werden diese von den Tieren selbst gefressen, der Rest wird von den Mikroorganismen im Becken rasch abgebaut. Wenn mehrere Garnelen in kurzer Zeit in einem Aquarium verenden, ist dies in fast allen Fällen auf eine Vergiftung zurückzuführen. Besonders Spuren von Schwermetallen wie Kupfer, welche von Kupferrohren im Wasserleitungssystem oder von Heizschlangen in Warmwasserboilern stammen können, sind für wirbellose Tiere wie Garnelen hoch toxisch. Besonders in weichem Wasser können schon geringe Mengen dieser Metalle zu Todesfällen führen. Mit Hilfe von TetraAqua AquaSafe können Sie die Gefahr ausschließen: Schwermetalle werden restlos dauerhaft gebunden und das schädliche Chlor eliminiert. Die BioExtract Formel fördert zudem noch die Entwicklung der nützlichen Filterbakterien und sorgt so für gesundes, klares Wasser. Es empfiehlt sich, in einem Garnelen­ becken nur absolut kupferfreies Wasser zu verwenden. TetraAqua AquaSafe: Ein Muss für jeden Aquarianer – es be­­ reitet Leitungswasser sofort zu artgerechtem, naturnahem Aquarium­ wasser auf. TetraAqua AquaSafe in einen Eimer mit Frischwasser geben oder direkt dem Aquarienwasser zusetzen. Garnelen im Süßwasseraquarium Süßwassergarnelen erfreuen sich seit Jahren wachsender Beliebtheit unter Aquarianern. Ausgelöst wurde dieser Boom zu einem guten Teil durch den Japaner Takashi Amano, der die Garnele Caridina japonica in seinen atemberaubenden Unterwasserlandschaften einsetzt, um ein Algenwachstum, hervorgerufen durch die intensive Beleuchtung seiner Becken, schon im Keim zu ersticken. Daneben sind es farbenprächtige Neuimporte und Zuchten, wie die Crystal Red Garnele oder die Giftgrüne Zwerggarnele, deren Faszination sich kaum ein Aquarianer entziehen kann. Deshalb gehen immer mehr Aqarianer dazu über, in Süßwassergarnelen nicht nur Algenvernichter in Gesellschaftsaquarien zu sehen, sondern pflegen diese Tiere in Artbecken, in denen die Tiere ihre charakteristischen Verhaltensmuster voll zeigen können. Zwerggarnelen In der Süßwasseraquaristik werden die Garnelen auf Basis ihrer Körper­merkmale grob in drei Gruppen eingeteilt. Eine durch evolutionäre Vorgänge verursachte Spezialisierung bei der Nahrungsaufnahme führte bei vielen Arten zu einer charakteristischen Ausformung der Scherenbeine, die es den verschiedenen Gruppen ermöglicht, völlig unterschiedliche Biotope zu besiedeln und alle denkbaren Nahrungsquellen zu nutzen. Zwerggarnelen Der allergrößte Teil der aquaristisch interessanten Arten zählt, wie zum Beispiel die eingangs erwähnte Amanogarnele Caridina japonica, zu den Zwerggarnelen. Diese Gruppe mit einer Körperlänge von 1,5 bis 4 Zentimeter relativ kleinbleibender Garnelenarten entwickelte an den Spitzen der Scherenfinger kurze dichte Borstenbüschel, mit denen die Tiere unermüdlich Aufwuchsorganismen und Detritus von Oberflächen wie Steinen, Totholz und Pflanzenteilen abstreifen. Durch dieses Abweiden von Wasserpflanzen haben sich die Zwerggarnelen einen guten Ruf als Algenvertilger erworben. Neben winzigen Algenfädchen streifen die Tiere mikroskopisch kleine Lebewesen wie Glockentierchen, Pilzhyphen und Bakterienrasen von den Oberflächen im Aquarium ab. Aufgrund ihrer spezifischen Ernährungsweise sind Zwerggarnelen gezwungen, den ganzen Tag über auf Nahrungssuche zu sein. Sie führen deshalb eine wenig versteckte Lebensweise und schwimmen und krabbeln ständig durch das Aquarium, in dem sie neben dem Bodengrund auch in den Pflanzenbeständen und auf diversen Dekorgegenständen wie Fels­ brocken und Wurzelholz zu Hause sind. Befinden sich in einem Aquarium aber potentielle Fressfeinde für die Zwerggarnelen, wie etwa ausgewachsene Skalare oder größere Buntbarschoder Salmlerarten, verstecken sich die Garnelen tagsüber tief in dichten Wasser­pflanzenbeständen, unter Wurzeln oder in Spalten hinter Filterpatronen und ins Wasser führende Kabel. Viele der beliebten Zwerggarnelenarten wie die Bienengarnele, die Hummelgarnele, die Grüne Zwerggar­ nele oder die orangerote Red Fire Garnele können im Süßwasseraqua­rium problemlos vermehrt werden. Einige Arten, wie die Amanogarnele, brauchen für die Entwicklung der Larven Brack- oder Meerwasser, hier ist eine Vermehrung im Süßwasseraquarium nicht möglich. der Natur in kleinen rasch fließenden Gebirgsbächen. Deshalb sollte auch im Aquarium für eine starke Strömung und eine sehr gute Sauerstoffversorgung gesorgt werden. Fächergarnelen Mit den Zwerggarnelen nahe verwandt ist die Gruppe der so genannten Fächer- oder Radargarnelen. Die Borstenpinsel an den Scherenfingern dieser Arten sind viel länger ausgebildet als bei den Zwerggarnelen und können fächerförmig abgespreizt werden. Die dadurch gebildeten Fangfächer benützen die Tiere, um feinste Driftnahrung wie Mückenlarven, Daphnien, Cyclops, aber auch kleine Algenpartikel und ähnliches aus der Strömung zu fischen. Die Tiere leben in Fächergarnele Großarmgarnelen Großarmgarnele Die letzte Gruppe der Süßwassergarnelen stellen die Palaemoniden oder Großarmgarnelen dar. Anders als die ersten beiden Gruppen tragen diese Arten „richtige“ Scheren, wie wir sie auch von den Krebsen her kennen. Wenngleich auch diese Arten sich von Detritus, Algenfetzen und verrottendem Pflanzenmaterial ernähren, sind doch viele Arten mit Hilfe ihrer Scheren in der Lage, auch größere Beute zu überwältigen. Neben Insektenlarven, Würmern und anderen wirbellosen Tieren stehen bei manchen Arten der Gattungen Macrobrachium auch ausgefallenere Beutetiere auf dem Speiseplan. Manche Arten haben erstaunliche Fähigkeiten erworben, z. B. Wasserschnecken aus ihren Gehäusen zu zerren. Größere Macrobrachium Arten zeigen oft ein ausgeprägtes Territorialverhalten, besonders ausgewachsene Männchen sind untereinander sehr unverträglich, so dass es sich empfiehlt, nur ein Männchen, erkennbar an den größeren Scheren, neben zwei oder drei Weibchen zu halten. Kleinere Arten wie etwa die Glasgarnele Macrobrachium lanchesteri oder die Schneeflöckchengarnele kommen dagegen auch in ihren natürlichen Biotopen in hohen Bestandsdichten vor und zeigen sich wesentlich verträglicher gegenüber Artgenossen. Von diesen Arten kann ein kleiner Schwarm in einem Becken gehalten werden. Für Anfänger empfehlens­werte Garnelenarten Amanogarnele (Caridina japonica) Amanogarnele Größe: 3-4,5 cm; Wasserhärte: bis 20°GH; pH Wert 7,0- 8,3; Temperatur 18-28 °C Die etwas größer werdenden Zwerg­ gar­nelen sind als Algenfresser bekannt und beliebt. Leider benötigen die aus den Eiern dieser Art schlüpfenden Larven Brack- oder Meerwasser für die Entwicklung, deshalb können diese Garnelen im Süßwasseraquarium nicht vermehrt werden. Allerdings haben die Tiere eine Lebenserwartung von etwa 6 Jahren, so dass man lange Freude an den gekauften Tieren haben wird. Bienengarnele (Caridina cf. cantonensis) Bienengarnele Die hübschen, dreifarbigen Tiere lassen sich im Gegensatz zur Amano­ garnele im Süßwasser vermehren. Die aus Hongkong stammenden Tiere fühlen sich in etwas weicherem, kühlerem Wasser besonders wohl, auf eine Beheizung des Beckens kann bei dieser Art verzichtet werden. In den natürlichen Gewässern sind die Tiere häufig in Laubansammlungen am Grund kleinerer Bäche zu finden. Ein typisches Artbecken könnte deshalb mit einer Schicht Herbstlaub am Grund des Aquariums eingerichtet sein. Größe: 2-3 cm; Wasserhärte: bis 10°GH; pH Wert 6,25-7,5; Temperatur 14-28 °C Red Crystal Garnele (Caridina cf. cantonensis) Unter diesem Namen ist eine rote Zuchtform der Bienengarnele bekannt. Lange Zeit galt diese Garnele als die beliebteste Süßwassergarnele weltweit. Für besonders schön gezeichnete Exemplare werden in Japan astronomische Summen geboten. Red Crystal Garnele Größe: 2-3 cm; Wasserhärte: bis 10°GH; pH Wert 6,25-7,5; Temperatur 14-28 °C 10 Hummelgarnele (Caridina breviata) Die Hummelgarnele sieht äußerlich der Bienengarnele sehr ähnlich, gehört aber einer anderen Art an. Die Tiere stammen aus Südchina, wo sie in einem zu einem Stausee aufgestauten größeren Fluss leben. Neben den schwarzweiß gebänderten Tieren sind auch einfarbige Exemplare dieser Art bekannt. Die Tiere vertragen höhere Temperaturen recht schlecht, weshalb besonders im Sommer auf die Wassertemperatur geachtet werden sollte. Hummelgarnele Größe: 1,5-3 cm; Wasserhärte: bis 15°GH; pH Wert 6,25-8,0; Temperatur 14-26 °C Grüne Zwerggarnele (Caridina cf. babaulti) Diese variablen, meist aber grasgrünen, hellbraunen oder grünblau gefärbten Tiere erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit. Die aus den tropischen bis subtropischen Gebieten von Ostindien und Myanmar stammenden Tiere sind allerdings etwas schwieriger zu halten und zu vermehren als andere Zwerggarnelenarten. Die Tiere bevorzugen stärker bepflanzte Becken und die Jungtiere benötigen viel Mulm und darin enthaltene Mikroorganismen zur Ernährung. Grüne Zwerggarnele Größe: 1,5-3 cm; Wasserhärte: bis 25°GH; pH Wert 6,8-8,3; Temperatur 20-31 °C Red Fire Garnele (Neocaridina denticulata sinensis) Aus den Eiern von Tieren der Gattung Neocaridina schlüpfen besonders weit entwickelte Jungtiere, weshalb diese Arten besonders leicht im Aquarium vermehrt werden können. Die bei Aquarianern besonders beliebte orangerote Farbform stammt von der Insel Taiwan. Die Tiere sind sehr anspruchslos und können sich leicht an unterschiedliche Wasserwerte anpassen. Die Red Fire Garnele kann deshalb jedem Einsteiger bedenkenlos empfohlen werden. Red Fire Garnele Größe: 2-3,5 cm; Wasserhärte: bis 25°GH; pH Wert 6,5-8,3; Temperatur 20-25 °C 11 Molukkengarnele (Atyopsis moluccensis) Molukkengarnele Größe: 7-9 cm; Wasserhärte: bis 15°GH; pH Wert 6,25-7,5; Temperatur 20-30 °C Die zu den Fächergarnelen zählende Molukkengarnele wird deutlich größer als die Zwerggarnelen der Gattungen Caridina und Neocaridina. Mit den kreisförmig von den Fingerspitzen der Scherenbeine abgespreizten Borsten fächern diese Tiere kleine Nahrungspartikel aus der Strömung. Die Anatomie der Garnele ist so ganz an das Leben in schnell fließenden Gewässern abgestimmt. Kräftige Beine mit starken Krallen erlauben es den Garnelen, sich selbst in stärkster Strömung fest am Boden zu halten. Die Molukkengarnele stammt von der Inselwelt Indonesiens, wo die Tiere vor allem in kleineren Bergbächen leben, welche aber direkt mit dem Meer in Verbindung stehen müssen, da die Larven aller Fächergarnelen sich im Meerwasser entwickeln müssen. Riesenfächergarnele (Atya gabonensis) Riesenfächergarnele Größe: 10-16 cm; Wasserhärte: bis 10°GH; pH Wert 6,25-7,5; Temperatur 20-30 °C 12 Noch größer als die Molukkengarnele wird die Riesenfächergarnele. Die aus dem westlichen Afrika und von der Ostküste Südamerikas stammende Garnelenart wird bis zu 15 cm lang. Vor allem die Männchen mit ihren äußerst kräftigen, stark bedornten Schreitbeinen werden gerne im Aquarium gehalten. Man sollte diesen nachtaktiven Tieren geeignete Versteckmöglichkeiten in Form von Wurzelwerk oder Steinaufbauten bieten, unter denen sich die Tiere tagsüber verstecken können. Nachts kommen die Tiere hervor und filtrieren Nahrungspartikel aus der Strömung. Trotz ihrer imposanten Erscheinung sind die Tiere für andere Beckenbewohner völlig ungefährlich und ernähren sich nur von feinster Driftnahrung, welche, dem natürlichen Verhalten der Tiere entsprechend, in den Nachtstunden gegeben werden sollte. Ringelhandgarnele (Macrobrachium dayanum) Die aus den Mittelgebirgsregionen Indiens, Pakistans und Myanmars stammende Ringelhandgarnele gehört zu den am einfachsten zu vermehrenden Großarmgarnelen. Charakteristische Merkmale dieser Art sind die leuchtend rot gebänderten Scheren der Jungtiere, deren leuchtende Farbe bei geschlechtsreifen Tieren verschwindet. Ausgewachsene männliche Tiere erkennt man an den großen Scheren, deren Finger eine charakteristische, mit feinen Härchen bedeckte Längsrillung aufweisen. Ringelhandgarnelen sollten nicht mit kleineren bodenlebenden Fischen vergesellschaftet werden, da gelegentliche Übergriffe von ausgewachsenen Garnelen auf Fische nicht ausgeschlossen werden können. Ringelhandgarnele Größe: 5-8 cm; Wasserhärte: bis 20°GH; pH Wert 7,0-8,3; Temperatur 14-28 °C Glasgarnele (Macrobrachium lanchesteri) Die etwas kleiner als die Ringelhandgarnele bleibende Art stammt aus den Tieflandgewässern von Myanmar und Thailand. Dort kommt sie in Fisch­teichen, Bewässerungsgräben und überschwemmten Reisfeldern in großer Anzahl vor und wird vielerorts zu Speisezwecken gezüchtet. Die Glasgarnele lebt weniger territorial als andere Macrobrachium Arten und kann durchaus als kleinerer Schwarm in einem mittelgroßen Aquarium gehalten werden. Allerdings sollte diese Art in etwas härterem Wasser gehalten werden. In weichem Wasser sind die Tiere sehr krankheitsanfällig und kaum zur Vermehrung zu bringen. Die frisch geschlüpften Larven leben vorerst planktonisch und müssen mit frisch geschlüpften Artmia Nauplien oder ähnlichem Futter aufgezogen werden. Glasgarnele Größe: 3-8 cm; Wasserhärte: bis 30° GH; pH Wert 6,4-8,3; Temperatur 23-33 °C Tetra-Info Für alle, die mehr wissen wollen: „Garnelenfibel – Süßwassergarnelen für Anfänger und Fortgeschrittene“ Carsten und Frank Logemann, Dähne Verlag, 2007, 102 Seiten ISBN 978-3-935175-38-8 Oder im Internet: www.crystalred.de 13 Flusskrebse im Aquarium Tetra-Info Es gibt weltweit etwa 600 Flusskrebsarten, welche die unterschiedlichsten Lebensräume besiedeln und auch in ihrer Größe enorm variieren. Die Kleinsten erreichen nur eine Körperlänge von 1,3 cm, die Giganten unter diesen Krebsen erreichen aber auch mal 60 cm und ein Gewicht von 5 kg. Für kleinere Aquarien sind nur wenige Arten gut geeignet, am besten einige Zwergflusskrebse der Gattung Cambarellus. Wie bei allen Krebsen ist es sehr wichtig, dass Ihr Aquarium ausbruchsicher ist, denn diese Krustentiere können auch Luft atmen und sind hervorragende Kletterkünstler. Eine gute Strukturierung des Beckens mit Wurzeln, Steinen und Pflanzen sowie Höhlen und andere Verstecke sind für das Wohlbefinden unverzichtbar. Für alle, die mehr wissen wollen: Wasserwerte Jede Störung im Aquarium zeigt sich zuerst an den veränderten Wasserwerten. Greift man nicht rechtzeitig ein, kann dies zu einer Schädigung von Garnelen und Krebsen führen. „Süßwasserkrebse aus aller Welt“ Chris Lukhaup, Dähne Verlag, 2003, 256 Seiten ISBN 3-935175-14-0 Oder im Internet: www.crusta10.de www.crayfishworld.de Bei den Wasserwerten zeigen die Tiere eine hohe Toleranz, was Härte und pH-Wert betrifft. Man sollte allerdings keine abrupten Wechsel dieser Parameter vornehmen und die Tiere am besten bei ähnlichen Wasserwerten wie aus dem Herkunftsbecken halten. Zur Ermittlung der Wasserwerte gibt es das Tetratest-Programm, eine vielseitige Serie aus Einzeltests und Wassertest-Sets. Mit dem Tetratest GH + KH messen Sie problemlos Shufelds Zwergkrebs (Cambarellus shufeldtii) Cambarellus shufeldtii ist ein kleiner, rötlich braun bis grau gefärbter Krebs mit dunklen Längsstreifen oder mit in unregelmäßigen in Reihen angeordneten Punkten. Mit einer Größe von 2 - 3 cm ist der Krebs auch schon ausgewachsen, wobei die Tiere in Aqua- 14 die Gesamt- und Karbonathärte Ihres Wassers. Den pH-Wert messen Sie mit Tetratest pH Süßwasser. Haltung und Zucht Da diese Tiere recht klein bleiben, kann man ein Paar schon in einem Aquarium ab 10 - 12 Liter pflegen. Kleine Gruppen dieser Krebse kann man schon in Aquarien ab 15 - 20 Litern halten. Diese Krebse sind relativ problemlos zu pflegen, da sie recht anspruchslos sind. In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet kann die Temperatur schon mal zwischen 4 - 30 °C schwanken, wobei ein Mittelwert von 18 - 22 °C für ein Aquarium zu empfehlen ist. Zur Zucht braucht man eigentlich nur ein fischfreies Aquarium, da die Jungkrebse winzig sind und selbst von kleinwüchsigen Fischen gefressen werden können. Haben sich die Jungkrebse von der Mutter abgesetzt, sollte man die adulten Tiere in ein anderes Aquarium setzen, da auch diese Krebse kannibalisch sind und für ihre eigenen Jungtiere gefährlich werden können. Im Durchschnitt tragen die Weibchen 30 - 40 Eier unter ihrem Hinterleib (Abdomen). Die Eier haben einen Durchmesser von ca. 1,5 mm. Die Lebenserwartung liegt bei 1,5 - 2 Jahren. Zwergkrebse können aber mehrmals im Jahr Eier legen. rien auch 4 cm erreichen können. Die Lebensspanne eines Weibchens beträgt ca. 1 Jahr und während diesem können sie 2 mal Eier austragen. Die durchschnittliche Anzahl der Eier beträgt 30 - 40, die etwa 3 Wochen am Hinterleib des Weibchens hängen. Die Männchen werden mit 15 - 18 Monaten etwas älter als die Weibchen, aber auch später geschlechtsreif. Die kleine Größe und das relativ verminderte Aggressionsverhalten dieser Art macht sie zu optimalen Aquariumtieren, die Pflanzen und Fischen keinen Schaden zufügen. Orangen Zwergkrebs (Cambarellus patzcuarensis) Die orange Farbform dieses Flusskrebses wurde aus den braun-gelblichen, eher unscheinbaren Krebsen herausgezüchtet. Es handelt sich hierbei um einen Zwerg­ krebs aus dem Hochland von Mexiko. Unter Aquariumbedingungen können die Weibchen bis 5 cm lang werden (Körperlänge) und die Männchen mit 3 4 cm bleiben etwas kleiner. Cambarellus patzcuarensis ist sowohl nachts als auch tagsüber sehr aktiv und somit ein gut zu beobachtender Aquariumbewohner. Da die Pflanzen im Becken von diesen Krebsen nicht gefressen werden, muss man nicht auf ein schön bepflanztes Aquarium verzichten. Schnecken dagegen werden von den Krebsen vertilgt. Besonders die im Aquarium oft als lästig empfundenen Physa sp. werden von den kleinen Krustern gerne gefressen. Montezuma-Zwergkrebs (Cambarellus montezumae) Diese Art ist kräftiger gebaut als die anderen Vertreter derselben Gattung und macht einen robusten Eindruck. Die Grundfarbe dieser Krebse ist gelbbraun oder grünbraun, manchmal mit zwei matten, breiten Streifen auf dem Carapax und dem Abdomen. Auch bei dieser Art können jedoch mehrere Variationen in Farbe und Form auftreten. Die Weibchen werden größer als die Männchen und sind mit ca. 3,7 cm ausgewachsen, haben kürzere und breitere Scheren und ein breiteres Abdomen. Die Männchen werden ca. 3,1 cm lang, haben schlanke längliche Scheren und ein längeres Abdomen. Auch diese Art kann sehr gut in kleinen Becken gehalten werden und ist friedlich gegenüber Pflanzen und Fischen. Blauer Floridakrebs (Procambarus alleni) Diese Krebsart wird deutlich größer als die Zwergflusskrebse. Kleinere Becken sollten daher als Artenaquarien betrieben werden und man sollte keine Vergesellschaftung mit Fischen vornehmen. Auch Wasserpflanzen können stark in Mitleidenschaft gezogen werden, man sollte sie als lebendes Futter für die Krebse betrachten. Da Flusskrebse keine sozialen Wesen sind, kann man die Tiere auch einzeln halten. 15 Mat.-Nr. 063137 DE 10/2007 Tetra GmbH Herrenteich 78 D-49324 Melle Mehr Infos: www.tetra.net oder AquaPhone*: 0180-224 1820 * Der Anruf kostet aus dem Festnetz der Deutsche Telekom pro Anruf 6 ct. Bei Annrufen aus den Mobilfunknetzen gelten möglicherweise abweichende Preise. Ihr Fachhändler: