PSEUDOTUBERKULOSE Wird auch als Yersiniose oder Rodentiose bezeichnet und ist eine bakterielle Erkrankung, die unter Kaninchen und Nagetieren weit verbreitet ist. Verursacht wird sie durch "Yersinia pseudotuberculosis". Die Ansteckung erfolgt durch die Aufnahme der Erreger im Stall, welche durch infizierte Kaninchen, Mäuse und Ratten, gelegentlich auch über Vögel eingeschleppt werden. Die Krankheit nimmt einen schleichenden, chronischen Verlauf und die Anzeichen sind wenig charakteristisch. Abmagerung, von Durchfall begleitet, Mattigkeit und Fieber sind die häufigsten Symptome. In den meisten Fällen sind mehrere Tiere eines Bestandes betroffen. Eine Behandlung mit Antibiotika kann bei Einzeltieren versucht werden, ist aber bei grösseren Beständen nicht sinnvoll, sie sollten saniert werden. Sanierung eines Bestandes bedeutet Ausmerzung der erkrankten Tiere, Reinigung und Desinfektion (z.B. Glutaraldehyde) der Stallungen; tiefes Umgraben der Ausläufe, Überstreuung mit Aetzkalk und keine Bestossung der Ausläufe für mind. 1 Jahr. Vorbeugend sollten Trink- und Futtergeschirre täglich mit heissem Wasser gereinigt und nicht unter den Tieren ausgetauscht werden. Nicht gefressenes Futter wird unschädlich beseitigt und die Hände sollten nach jedem Kontakt mit einem kranken Tier gereinigt und desinfiziert werden. Bei Zukäufen ist Vorsicht geboten. Ebenso sollte das Fleisch von erkrankten Tieren nicht konsumiert werden.