Kochen im Dampf – für hohen Genuss Steamer, Dampfgarer oder Kombi-Dampfbackofen, neue High-Tech-Geräte in unseren Küchen, boomen. Sie versprechen eine moderne, zeitgemässe Ernährung: einfache Zubereitung, gesunde Gerichte und genussvolle Mahlzeiten. Dampfgaren wird oft mit einer gesunden Ernährung gleichgesetzt: Vitaminreich, salz- und fettarm - und trotzdem geschmackvoll. Die Speisen werden sehr schonend, schnell und gleichmässig mit Wasserdampf im Garraum des Steamers (oder zu Deutsch Dampfgarers) erhitzt. Dadurch bleiben Vitamine, Mineralstoffe, Farb- und Geschmacksstoffe gegenüber herkömmlichen Kochmethoden besser erhalten. Besonders Gemüse sieht schöner aus und schmeckt intensiver. Es muss weniger stark gesalzen werden. Empfehlenswert sind aber auf jeden Fall das Verfeinern mit frischen Kräutern und das Beträufeln des gekochten Gemüses mit wenig flüssiger Butter oder einem hochwertigen Öl, zum Beispiel einem kaltgepressten Raps- oder Olivenöl. „Qualitativ hochwertige Fette und Öle gehören in jede Mahlzeit. Sie schützen nicht nur Herz und Kreislauf sondern machen satt, ausdauernd und schlau“, so formulierte kürzlich die Wissenschaftlerin Christine Römer –Lüthi die Wichtigkeit dieses Nährstoffs. Vielseitig einsetzbar Neben Gemüse können Früchte, Kartoffeln, Getreide, Eier, Fleisch, Fisch oder Terrinen im Dampfgarer zubereitet werden. Das Garen im Dampf ersetzt dabei herkömmliche Zubereitungen wie Pochieren, Dämpfen und teilweise auch Sieden. Bei vielen Geräten kann die Temperatur verändert und so jeweils ideal dem Lebensmittel angepasst werden. Weitere Einsatzbereiche der Geräte sind das Aufwärmen von gekochten Speisen, das Blanchieren von Gemüse zum Tiefkühlen oder das Entsaften von Früchten für die Geleezubereitung. Beim Sterilisieren sind sie den vollautomatischen Sterilisiertöpfen ebenbürtig; mengenmässig kann aber weniger auf einmal haltbar gemacht werden. Ein Bräunen oder Braten der Speisen ist unmöglich; hier sind die Grenzen. Auch Teigwaren oder Risotto schmecken mir persönlich aus der Pfanne besser. Einfache Handhabung Das ständige Überwachen von Kochzeit und -temperatur entfällt bei der Zubereitung von Speisen weitgehend, denn die Technik übernimmt dies. Zudem ist ein Anbrennen oder Überkochen der Speisen fast ausgeschlossen. Unterschiedliche Gerichte können ohne Geschmacksübertragung gleichzeitig gegart werden, denn die Aromen der verschiedenen Lebensmittel übertragen sich im Dampf kaum. Gerichte mit kürzerer Garzeit werden dabei später eingeschoben. Bei sperrigen Lebensmitteln, wie zum Beispiel ganzen Kartoffeln, verändern sich die Kochzeiten bei kleinen und grossen Mengen kaum. Der Dampf kann in den vielen Hohlräumen zwischen den Kartoffeln gut zirkulieren. Sind die Lebensmittel aber sehr kompakt eingefüllt, verlängert sich bei grossen Mengen die Garzeit. Auch dickwandige Gefässe führen zu längeren Garzeiten. Die Gebrauchsanleitungen der Geräte liefern Richtzeiten für das Garkochen von verschiedenen Speisen, doch müssen sie den persönlichen Vorlieben und den Gewohnheiten der Familie angepasst werden. Backen mit Heissluft und Dampf Kombigeräte können sowohl als Dampfgarer als auch als Backofen eingesetzt werden. Sie verfügen über Heissluft und je nach Modell eventuell über weitere Backprogramme. Zusätzlich führen sie ein kombiniertes Heissluft-Dampf-Programm. Das gleichzeitige Arbeiten mit Heissluft und Dampf ergibt sehr gute Resultate für Brot, Blätterteig- und andere Gebäcke, Gratins und grosse Fleischstücke. Die Gerichte verkrusten nicht und trocknen wegen dem Dampf weniger aus, bräunen aber dank der Heissluft trotzdem. Hohe Anschaffungskosten Trotz aller Vorteile ein Kauf muss gut überlegt sein, die Geräte sind teuer. Die Preise bewegen sich je nach Gerät und Hersteller zwischen rund Fr. 1500.- und Fr. 5000.- Die hohe Investition lohnt sich nur, wenn man sie regelmässig täglich einsetzt und gut ausnutzen kann. Zu bedenken ist auch, dass Kochzeiten und Arbeitsabläufe gegenüber dem herkömmlichen Kochen ändern und die Handhabung des neuen Gerätes gelernt werden muss. Vor einer Neuanschaffung Vor einem Kauf lohnt sich das Vergleichen verschiedener Modelle zu Beispiel auf Messen und Ausstellungen. Budget, bereits vorhandene Geräte (Sterilisierhafen, Brotbackofen…), Familiengrösse, Koch- und Essgewohnheiten beeinflussen die Gerätewahl, Ausstattung und Gerätegrösse. Auf dem Markt sind Geräte mit einem Volumen von19 Litern bis 52 Litern erhältlich; ein normalgrosser Backofen fasst rund 50 Liter Volumen. Probieren Sie die Bedienung eines Geräts vor dem Kauf aus. Sie muss später ohne wiederholtes Nachlesen in der Gebrauchsanleitung einfach zu handhaben sein. Der Standort entscheidet schliesslich mit, ob ein Einbau- oder ein frei stehendes Modell in Frage kommt. Einige Einbaumodelle benötigen einen Festwasseranschluss oder einen hochvoltigen Stromanschluss. Diese Installationen verursachen zusätzliche Kosten. Bei der Wahl eines Kombi-Dampfbackofens muss bedenkt werden, dass das Gerät jeweils nur eine Zubereitungsmethode aufs Mal ausführen kann. Bäckt man Brot, kann nicht gleichzeitig Gemüse dampfgegart werden. Vielleicht ist dann für die persönliche Situation die Anschaffung zweier unabhängiger Geräte die richtige Lösung; zum Beispiel eines Dampfgarer und eines Backofens. Ist Zeitersparnis das entscheidende Kaufkriterium, muss das Gerät über ein Dampf-Druckprogramm verfügen. Und nicht zuletzt ist auch der Stromverbrauch ein Entscheidungskriterium. Die Energie –Etikette kennzeichnet Geräte mit niedrigem Stromverbrauch mit der EnergieEffizenzklasse A. Weiter Informationen zu den Geräten finden sie auch unter der Internetadresse www.eae-geraete.ch. Lauwarmer Gemüsesalat 800 g gemischtes Saisongemüse (z. B: Rüebli / Kohlrabi / Broccoli ) Nussölvinaigrette 2 Msp Honig 2 EL Wasser 2 EL Essig 4 EL Nussöl 2 EL Bouillonwasser, kräftig Salz, Cayenne evtl. 1 Schalotte gehackt Zur Garnitur einige schöne Salatblätter Sprinz am Stück Baumnüsse ev. gehackt, Schnittlauch, geschnitten Gemüse waschen, rüsten, schneiden und auf eine Lochschale geben. Gemüse im Steamer/Dampfgarer bei 100°C garen. Gemüse darf dabei noch leicht knackig bleiben: Die Garzeit ist von Gerät zu Gerät verschieden, die Gebrauchsanleitung liefert Richtzeiten. Für die Vinaigrette Honig mit dem Wasser auflösen. Salz, Cayennepfeffer, Essig, Bouillon und Nussöl zugeben und gut rühren. Nach Belieben eine Schalotte hacken und zufügen Anrichten: Eine Platte mit Salatblättern auslegen. Das warme Gemüse darauf anrichten und mit Salatsauce beträufeln. Etwas Käse hobeln und über den Salat verteilen. Mit gehackten Baumnüssen und Schnittlauch ausgarnieren. Salat noch warm sofort servieren. Inforama Beratung, Therese Wüthrich, Tel. 062 916 01 33, [email protected] erschienen in „Schweizer Land & Leben“ vom 12. September 2007