Launhardt´scher Trichter und Marktgebiet (Wilhelm Launhardt, Mathematische Begründung der Volkswirtschaftslehre, 1885) Wilhelm Launhardt • geb. am 07.04.1832 in Hannover • gest. am 14.05.1918 in Hannover • • • • • • • Wegbauinspektor Lehrer für Straßen-, Eisenbahn- und Brückenbau an der Polytechnischen Schule Direktor der Polytechnischen Schule und erster Direktor der TH Hannover Mitglied der Akademie des Bauwesens Berlin Goldene Münze für verdienstvolle Leistungen im Bau- und Verkehrswesen Große Leistungen auf dem Gebiet der ökonomischen Theorie Diskussion wirtschaftlicher Probleme im Bereich des Ingenieurswesens U. van Suntum, Regionalökonomik, Launhardt 1 Launhardt-Modell • Nachfrage gleichmäßig in Fläche verteilt • Anbieter verteilen sich an einzelnen Standorten • Anbieter beliefern Kunden „frei Haus“, tragen selbst Transportkosten • (alternativ: Kunden kommen zum jeweils nächsten Anbieter) • reiner Produktpreis p für alle Kunden eines Anbieters gleich • aber unterschiedliche Wege- bzw. Transportkosten • Für jeden Anbieter ergibt sich eine Marktunter- und -obergrenze: Standort Marktuntergrenze umin Marktobergrenze ug • Grund für Marktuntergrenze: Fixkostendegression erfordert Mindestabsatz • Marktobergrenze: Bei zu weitem Weg lohnt sich Transport nicht mehr U. van Suntum, Regionalökonomik, Launhardt 2 Launhardt´scher Trichter • Thünen: Anbieter in der Fläche bringen Güter zum punktförmigen Markt => Kegel • Launhardt: punktförmig lokalisierte Anbieter verteilen Güter in der Fläche => Trichter p1 = k1 + t1 u p 2 = k2 + t2 u k1 k2 Marktobergrenze(n) ug stoßen im Gleichgewicht aneinander U. van Suntum, Regionalökonomik, Launhardt 3 Launhardt´scher Trichter Thünen´scher Kegel pcif pfob ug ug • cif-Preis (Cost, insurance, freight): enthält Transportkosten • fob-Preis (free on board): Preis bei Lieferung frei Haus oder Selbstabholung U. van Suntum, Regionalökonomik, Launhardt ug u 4 Zusammenhang Entfernung, Fläche und Absatz Kreis Viereck Umkreis- regelmäßiges Sechseck Radius entspricht Gewinnmaximaler Transportentfernung ug • Fläche steigt in allen Fällen exponentiell mit dem Radius • Bei homogener Besiedelung gilt dies auch für den Absatz Lineare Kosten- und Absatzfunktionen im Mengendiagramm werden zu nichtlinearen Funktionen im Entfernungsdiagramm Produktionskosten K(X) = kX Produktionskosten K(ug) Menge x U. van Suntum, Regionalökonomik, Launhardt Marktobergrenze ug 5