Schwarze Traditionen in Rock und Pop Helmut Rösing 1. Ein neues Musikidiom erobert die westliche Welt Aus den USA gelangte mit Beginn unseres Jahrhunderts in immer stärkerem Ausmaß ein für uns Europäer neuartiges musikalisches Idiom in mittlerweile nahezu alle hier unter dem Begriff UMusik geführte Musik: das afrikanische Musikidiom in afro-amerikanischer Vermittlung. Sklaverei, Imperialismus und Kolonialismus der Weißen haben zur Unterdrückung und Diskriminierung der Afrikaner innerhalb und außerhalb ihrer Länder geführt, ihre Musik aber hat sich im Zuge mehrfacher Akkulturations- und Assimilationsprozesse mittlerweile nahezu alle Bereiche der populären Musik erobert und hier unverkennbare Spuren hinterlassen [1]. Initialzündung für eine neue, populärmusikalische "Weltordnung" wird - aus Sicht der weißen Bevölkerung - Bill Haleys "Rock around the clock" zugesprochen. Dieser 1954 aufgenommene Song avancierte ein Jahr später, als Titelmusik zum Film "Blackboard Jungle" ("Saat der Gewalt") zum Welthit und leitete die Rock'n' Roll-Ära ein. Musikalisch gesehen handelt es sich um eine Adaption des schwarzen, rhythmisch betonten, durch Saxophon- und Gitarrensoli geprägten Rhythm and Blues [2]. Um die Fusion zweier Musikidiome, die für grundverschiedene weltanschauliche Paradigmen und Traditionen einstehen, besser nachvollziehbar zu machen, möche ich im folgenden eine auf charakteristische Merkmale abzielende Beschreibung beider Idiome, also des europäischabendländischen und des schwarzafrikanischen Musikidioms, zu geben versuchen [3]. Das Vorgehen ist idealtypisch in dem von Max Weber propagierten Sinn. Bei der Charakterisierung beziehe ich mich - neben der einschlägigen fachwissenschaftlichen Literatur - vor allem auf die Arbeit des schwarzen Musikers, Produzenten und Kultursoziologen Ben Sidran "Black talk schwarze Musik: die andere Kultur im weißen Amerika" von 1971 [4]. Hier wird die mündliche Kultur der Schwarzen der Schriftkultur der Weißen gegenübergestellt und in ihrer Bedeutung für das jeweilige Musikverständnis interpretiert. Natürlich gab und gibt es auch im Abendland neben der notierten die nicht-notierte, ausschließlich mündlich tradierte Musik. Diese nicht-notierte Musik repräsentiert jedoch keineswegs die ständig präsente und idealisierte, in der Gesellschaft vorherrschende Musikschicht. Es handelt sich hier - mit den Worten von Alfons Michael Dauer [5] - um die zweite, die stigmatisierte Welt der Musik: die im Hintergrund gehaltene, beiseite geschobene, verdrängte. Aus diesem Grund findet sie in meiner idealtypischen Darstellung keine weitere Berücksichtigung. 2. Idealtypische Beschreibung des abendländischen Musikidioms Mit den Anfängen der Mehrstimmigkeit wird abendländische Musik zunehmend rational. Mündliche Tradierung geht, erst in der Kunst-, dann aber auch in der Gebrauchs- und Umgangsmusik, in schriftliche Notierung über. Notenschrift garantiert beliebige Wiederholbarkeit ein und desselben Musikstücks ohne wesentliche Eingriffe in die musikalische Substanz, freilich auch ohne die Möglichkeit einer spontanen Änderung im jeweiligen Bezug zur aktuellen Darbietungssituation. Das auf zukünftige Musikausübung hin ausgerichtete, notierte Substrat musikalischer Botschaften löst sich vom Urheber als Medium der Botschaft [6]. Die emotionale und persönliche Distanz zwischen dem Komponisten und der von ihm geschaffenen Musik nimmt zu, die Musik erhält Werkcharakter. Logisch begründbare, satztechnische Aspekte werden zur Grundlage des musikalischen Gestaltungswillens: - Die Reduktion des Tonleitermaterials auf zwei Tongeschlechter und die Standardisierung der Intervalle im temperierten System; - die Einteilung des Zeitablaufs in Takte: Ein mathematisch-divisives Prinzip, das Bewegung und Dynamik durch Verkleinerung der Notenwerte im Rahmen fixierter Takteinheiten ermöglicht (Monteverdi hat dieses Prinzip bündig beschrieben); - die thematisch-motivische Verarbeitung nach formalisierten Verlaufsplänen (Suite, Variation, 392 Helmut Rösing Sonatenhauptsatzform) im Spannungsfeld von Wiederholung und variativer Umformung; - die Ausprägung einer theoretisch begründeten Mehrstimmigkeit durch die Aufteilung in konsonante und dissonante Zusammenklänge und durch das Aufstellen von Gesetzen zur Stimmfortschreitung, später durch die Regeln der funktionalen Harmonik. - Aus diesen Charakteristika resultieren u.a.: - Ein Werkverständnis, das vom Notentext als allgemeingültiger Instanz des Komponistenwillens ausgeht; - eine werkgetreue Wiedergabe, d.h. eine möglichst exakte klangliche Realisierung der notierten Tonhöhen, Zeitdauern, Lautstärken; - ein Klangideal, bei dem die Ästhetik des Schönen gegenüber den verschiedenen Formen individuell-emotionalen Ausdrucks dominiert (z.B. beim Ideal des Belcanto); - eine deutliche Arbeitsteilung zwischen Komponisten und Interpreten, ferner die Trennung zwischen denen, die Musik aufführen, und denen, die sie, meist abgeschottet von anderen Lebensräumen, im Konzertsaal hören; - die eigene Stellung der Musik im Verbund der Künste als "Sonderreich der Töne" mit einem durch vielfache, meist nur intellektuell nachvollziehbare Brechungen und Spiegelungen geprägten Bezug zur aktuellen Lebenswirklichkeit. Daß diese Kennzeichen auch für die "zweite Welt der Musik", für weite Bereiche der Gebrauchs- und Umgangsmusik verbindlich wurden, mag Beethovens Marschmusik-Produktion verdeutlichen. Typischerweise hat Beethoven derartige Stücke nicht mit Opuszahlen versehen. Die Chiffre WoO (Werk ohne Opuszahl) im Kinsky-Verzeichnis wird diesem Sachverhalt durchaus gerecht, signalisiert aber auch, daß es sich bei derartigen Gelegenheitskompositionen eben doch um Werke, und zwar um Werke minderen kompositorischen Anspruchs handelt. 3. Idealtypische Beschreibung des schwarzafrikanischen Musikidioms Zugegeben: Die soeben durchgeführte Charakterisierung der abendländischen Musik ist grobmaschig. Sie stellte den Versuch dar, Selbstverständlichkeiten unserer kunstmusikalisch dominierten Musiktradition zu artikulieren, nicht unbedingt deren Besonderheiten im Verlauf der an Zeit- und Personalstilen so reichen Geschichte. Die Charakterisierung gewinnt aber an Aussagekraft, wenn man sie vergleicht mit wesentlichen Gegebenheiten schwarzafrikanischer Musik - wobei man natürlich berücksichtigen muß, daß auch die bodenständigen (also nicht schon arabisch-islamisch oder europäisch beeinflußten) afrikanischen Musikkulturen sich durch eine beeindruckende Vielfalt auszeichnen [7]. Dennoch gibt es Gemeinsamkeiten, die auf ein Musikverständnis verweisen, das sich vom abendländischen grundlegend unterscheidet. Musik, Sprache und Tanz, Gegenwart, Kult und Geschichte bilden hier eine Einheit. Musik ist Quelle unmittelbaren gesellschaftlichen Handelns, ist auf die aktuelle Situation bezogene Botschaft eines Individuums, das sich der Gemeinschaft auf direktem Weg (und nicht erst vermittelt über den Notentext) verständlich macht. Mit den Worten von Ben Sidran: "Der Weiße interpretiert etwas - der Schwarze teilt sich mit" [8]. Damit schon wird deutlich, daß sich der uns geläufige rational-analytische, primär musikimmanente Materialbegriff so ohne weiteres auf schwarzafrikanische Musik nicht anwenden läßt. Musik steht in einem ganzheitlichen Lebensbezug, ist Teil der Geschichte und zugleich Ausdruck der Persönlichkeit, kurz: "Lebenskraft". Dazu der Pianist Cecil Taylor: "I guess what drives me is what Africans call 'Life-Force'. Before we were here, we were someplace else. One of the reasons this music has so much power is that it's a manifestation of the culture of that other time [...]. Most people don't have any idea of what improvisation is. It means the most heightened perception of one's self, but one's self in relation to other forms of life" [9]. Dieses Statement faßt wie in einem Brennspiegel Ergebnisse musikethnologischer und jazzgeschichtlicher Forschung zusammen. Um das zu belegen und zu vertiefen, möchte ich im folgenden - wie zuvor bei der Musik des Abendlandes - eine Beschreibung von musikalischen Wesensmerkmalen afrikanischer Musik geben, und zwar in bewußter Abgrenzung von den Merkmalen abendländischer Kunstmusik. Da sind zu nennen: Schwarze Traditionen in Rock und Pop 393 - Die energetische Funktion des Rhythmus und der direkte Bezug von Rhythmus und Körperbewegung. Sie lassen das perkussive Element (terminologisch umschrieben durch Begriffe wie "Groove", "off-beat" oder "Swing") zum treibenden Puls der Musik werden. D.h., Kommunikationsprozesse werden über den Rhythmus körperlich organisiert und der Gemeinschaft somit hörbar und sichtbar mitgeteilt, z. B. in emphatischen oder ekstatischen Handlungen; - alle Formen der Mehrstimmigkeit entspringen dem Wunsch nach maximaler Klanglichkeit musikalischer Äußerungen, sie sind usueller Natur, nicht aber theoretisch-rational durch Gesetze der Stimmführung begründet; - die Material- und Gebrauchsleitern zeichnen sich durch großen Variantenreichtum und eben nicht durch die Reduktion auf zwei Tongeschlechter aus; die Melodiebildungen sind primär modal, nicht skalenorientiert, die Intervallgrößen variabel ("blue notes"); - Improvisation im Rahmen der rhythmischen und motivischen Bezugsmuster gehört zu jeder Musikdarbietung, sie ist Ausdruck der Aneignung von Vergangenheit in der Gegenwart und zugleich individuell geprägte Reaktion auf die Gegenwart; - der Sprachcharakter von Musik bestimmt ihren klanglichen Ausdruck; Variantenreichtum und emotionale Kundgabe sind beim vokalen wie instrumentalen Musizieren entscheidender als Normen einer wie auch immer gearteten Klangästhetik (als Ideal wird, wie das Miles Davis einmal formulierte, der charakteristische, nicht der reine Ton gesehen); - die Musiker sind zugleich Komponisten, die Zuhörer aktiv am musikalischen Geschehen beteiligt. Mündliche Tradierung läßt alle Möglichkeiten der musikalischen Veränderung zu in direkter Abhängigkeit von der gesellschaftlichen Wirklichkeit, in der Musik erklingt. D. h.: Musik findet statt im Spannungsfeld von kollektiver und individueller musikalischer Erfahrung. Wesentliche der hier beschriebenen Merkmale kann man mühelos in Vokal- wie Instrumentalmusik west- und zentralafrikanischer Provenienz erkennen, so z. B. bei Musik zur Preisung eines Dan-Häuptlings in Westafrika. Ein Vorsänger gibt Parolen aus, die von sechs Trompetenspielern (je Instrument können maximal zwei Töne geblasen werden) und vier Trommlern rhythmisch wie tonlich aufgenommen und in kurzen Kollektivimprovisationen weiter ausgesponnen werden [10]. 4. Strategien der Anpassung und Uminterpretation des schwarzafrikanischen Musikidioms Die knappe Charakterisierung musikalischer Kennzeichen schwarzafrikanischer Musik dürfte unmißverständlich deutlich gemacht haben: Europäische und afrikanische Musiktradition stehen für zwei unterschiedliche Vorstellungswelten. Dabei kann die in erster Linie gegenwartsbezogene musikalische Handlung als Kennzeichen einer auf mündlicher Überlieferung basierenden Kultur interpretiert werden, die in einen mehrfach zeitverschobenen Vermittlungsprozeß einbezogene Darbietung musikalischer Werke als Kennzeichen einer Schriftkultur. In der populären afroamerikanischen Musik nun - um die es hier letztendlich geht - ist es durch vielfältige Akkulturationsprozesse zu einem Austausch und teilweise auch zu einer Integration beider Musikidiome und der dazugehörigen Vorstellungswelten gekommen. Als Sklaven bzw. billige Arbeitskräfte hatte die schwarze Bevölkerung in den USA keine Möglichkeit, ihre eigenen Traditionen so ohne weiteres aufrechtzuerhalten. Denn diese wurden gezielt unterbunden durch die rigiden Gesetze der "black codes", etwa das Verbot, Trommeln zu spielen, weil damit aufrührerische Botschaften übermittelt werden konnten [11]. Kulturell entwurzelt und ökonomisch unterdrückt, gab es für die Schwarzen nur die Möglichkeit der "Anpassung und Uminterpretation". So wurden rein äußerlich die Elemente europäischer Gebrauchs-, Volks-, Kirchen- und Militärmusik übernommen: Bestandteile ihrer formalen Anlage, das System der Akkordfortschreitungen, das Instrumentarium und selbst das Repertoire. Und dennoch wurde etwas ganz Anderes, Eigenes daraus, wie Aufnahmen schwarzer Brassbands [12] oder schwarzen Gemeindegesangs belegen, z. B. der von Brassband unterstützte Gemeindegesang "I'm a soldier in the army of the Lord" aus dem Jahr 1942. Rhythmischer Drive und Lebensfreude sind unüberhörbar, verinnerlichter Gemeindegesang ist umfunktioniert zum von "actionality" und "activity" geprägten Tanzritual [13]. Und ein weiteres Beispiel: Selbst ein Instrument wie die Mundharmonika, durch die weit mehr noch als beim Klavier fixierten 394 Helmut Rösing temperierten Intervalle ein - wie Peter Schleuning und Hans Peter Graf mit Recht hervorgehoben haben - kulturimperialistisches Instrument [14], wird durch die spezielle Spieltechnik des "bending" (das Herunterziehen der Töne) dem auf "off-pitchness" gegründeten Kundgabe-, Improvisations- und Ausdruckswillen schwarzer Musik angepaßt. Gerade am Beispiel Mundharmonika läßt sich sehr gut zeigen, daß die Akkulturation größtenteils als Assimilationsbzw. Substitutionsprozeß verlief: als Integration neuer musikalischer Erfahrungen in bereits vorhandene Wissens- und Denkstrukturen. Musikalischer Prototyp dieses Prozesses war und ist der Blues, der keineswegs nur in den unterschiedlichen Stilen des Jazz, sondern auch im Rhythm and Blues, im Rock'n' Roll, in Rock, Beat, Pop, Disco und in den verschiedenen Arten von Fusion Music seine Spuren hinterlassen hat, allerdings in durchaus unterschiedlicher Gewichtung und Ausprägung [15]. 5. Beispiel Hip Hop Wie sehr sich wesentliche musikalische sowie sprachlich-poetische Komponenten der nun gut 100-jährigen Bluestradition in aktuellen Produktionen schwarzer Popmusik nachweisen lassen, haben verschiedene Analysen neuerer Videoclips von Whitney Houston, Tina Turner, Grace Jones, Michael Jackson u. a. m. belegen können [16]. Vor allem aber läßt sich der heute so aktuelle Rap bzw. Hip Hop als eine Musikform verstehen, die ganz deutlich und bewußt auf afroamerikanische und afrikanische Traditionen zurückgreift. Das heißt, der Blues als wesentliche Konstante afro-amerikanischer Musik des 20. Jahrhunderts ist hier, überformt durch den kreativen Umgang mit dem aktuellen elektroakustischen bzw. elektronischen Instrumentarium, Grundelement der musikalischen Botschaft. Es geht um die Darstellung erlebter Geschichte, die Darstellung gesellschaftspolitischer Realität in den Schwarzenghettos der USA. Musikalisches Recycling, die Mischung aus vorhandenen Musikproduktionen durch Überlagern und Mixen von Tonspuren (Dubbing), Einfügen von Vokaleffekten und Parolen (Toasting), zudem das Aufbauen eines mitreißenden Grundbeats - u.a. durch ständiges zeitgenaues Wiederholen eines bestimmten kurzen Musikausschnitts (Scratching) -, das vor allem sind die klanglichen Elemente des Hip Hop, und sie entsprechen in mancherlei Hinsicht den zuvor aufgeführten Merkmalen des schwarzafrikanischen Musikidioms [17]. Die Anfänge des Hip Hop liegen in den Discos der Bronx von New York City. Was hier zunächst noch auf Lustgewinn und Spaß abzielte, wurde zunehmend zum Medium aggressiver und explosiver Botschaften umfunktioniert. Der Rapper, bzw. "Master of Ceremonies" mit seiner Crew streute in die Musik immer längere, gereimte Sprachteile ein. Inhaltlich ging es dabei zunächst um die Selbstdarstellung und Selbstverherrlichung mit Wettbewerbscharakter gegenüber anderen Rap-Gruppen, ferner um Informationen über das, war zur Zeit gerade im Block passierte, dann aber zunehmend mehr um Situationsbeschreibungen des alltäglichen Lebens der Black Community in den Ghettos: Kriminalität, Bandenbrutalität, Drogensucht, Sexismus, soziale Entwurzelung, Aggression gegenüber weißen Unterdrückern. Als Chronisten einer Welt des Elends und Botschafter einer grenzenlosen Wut hatten und haben Rapper weltweiten Erfolg. Chuck D. von "Public Enemy" erklärt das folgendermaßen: "Hip Hop ist unser letzter Hilferuf, er gibt jungen Schwarzen eine Identität, und er ist in den letzten Jahren wichtiger geworden: Er ist die einzige authentische, laute Stimme, die die schwarze Kultur hervorgebracht hat. Heute können sich die Unterdrückten auf der ganzen Welt mit Rap identifizieren" [18] Typisch dafür ist ein Titel wie "Fight the power" von "Public Enemy", veröffentlicht 1990 auf der LP "Fear of a Black Planet". Hier wird abgerechnet mit Stars der Popindustrie wie Elvis Presley oder John Wayne, vor allem aber mit dem schwarzen Jazzsänger Bobby McFerrin, der mit seinem Hit "Don't worry be happy" 400 Jahre schwarzer Tradition und Geschichte verraten habe. Die Inhalte der Wortkaskaden (Situationsbeschreibung, Anklage, Wut und Aufruf zur Rebellion) sind auch in die Musik codiert, als Klang- und Krachcollagen mit eingesampelten Sirenen und wilden Heavy Metal Einschüben ("Scratches"). Dazu kommt die rhythmische "Power", eine zur Emphase mitreißende Energie, die in verschiedenen Tanzformen wie Breakdance, Electric Boogie und dem Frozen ("Eis") ebenso ihren Ausdruck findet wie in den gestischen Kämpfen ("The Dozen's"), die ihren Ursprung in schwarzafrikanischen Kulthandlungen haben [19]. Schwarze Traditionen in Rock und Pop 395 Diese gestische Kraft der Musik ist essentiell, denn die Texte sind für Außenstehende häufig nur rudimentär verständlich, weil in ihnen Black American English verwendet wird. Black American English weist starke Afrikanismen auf, die sich in Wortbetonungen und Bedeutungen ("double talk") ebenso zeigen wie in der Grammatik. Was das, abgesehen von anderer Verwendung der Zeitformen, der Verneinung, der Überformulierung oder der Aussprache konkret bedeutet, das sei hier am Beispiel der in schwarzen Gesellschaften verwendeten Begriffe für partnerschaftliche Beziehungen zumindest angedeutet [20]: woman/man - eigene Frau/eigener Mann my women/my man - 1. Nebenfrau/1. Nebenmann (anders verheiratet) mama/daddy - 2. Nebenfrau/2. Nebenmann baby -Freundin/Freund, von Mann/Frau finanziell unterhalten 6. Dissidenz - Fusion - Kommerz Hip Hop ist der aktuellste musikalische Beleg für die von Diedrich Diederichsen entwickelte und unter dem Titel "Freiheit macht arm" veröffentlichte Dissidenztheorie [21]. Darunter versteht er alle musikalischen Handlungsformen, mit denen existierende und für allgemein gültig befundene Überzeugungen unterlaufen werden, in weißen ebenso wie in schwarzen Gesellschaften. Er umschreibt sieben Elemente der Dissidenz: Auflösung - Zerstörung - Unterwanderung - Kommunikationsverweigerung - Als-Ob-Haltung - Pseudo-Affirmation - Geheimsprachen-Metaphorik. Diese Dissidenzstrategien ermöglichen die "Rebellion gegen die Definitionsmacht", das Gestalten von akustischen Freiräumen und schließlich und vor allem die "politische Subjektbildung". Dissidenzstrategien waren es auch, die dazu geführt haben, daß sich schwarze Traditionen im Verlauf unseres Jahrhunderts in der populären Musik trotz aller Fusionen immer wieder haben behaupten bzw. erneut durchsetzen können, im Jazz allemal, aber eben auch in der Rock- und Popmusik - allerdings in höchst unterschiedlicher Gewichtung. Die Verschmelzung von Afro- und Euro-Amerikanismen, dann aber auch, um einmal mehr Alfons M. Dauer zu zitieren, EuroAfrikanismen [22], führte ständig zu neuen musikalischen Wirklichkeiten, einerseits abhängig von der Unterhaltungsindustrie und den neuen elektronischen Medien, andererseits aber durchaus in direkter und protestbetonter Reaktion auf die jeweils gegebenen gesellschaftlichen Verhältnisse. Dazu einige Stichworte, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, um die historische Dimension von diesem Mechanismus deutlich zu machen [23]: - Die schwarze religiöse Musik (Spiritual, Gospel) hat immer schon das Element des Protests beinhaltet. In den Liedern wurde die Metaphersprache der Bibel benutzt, damit der Massa nichts versteht ("double talk") [24]; - im Blues nach der Aufhebung der Sklaverei artikulierten die Schwarzen ihre nach wie vor durch Rassendiskrimination gekennzeichnete Situation weitaus unverblümter. Durch die Kommerzialisierung des Blues wurden dem Protest allerdings weitgehend die Zähne gezogen, und zwar nach der Devise: "Verstehst Du, das kann man doch den weißen Leuten sonst nicht verkaufen" [25]; - zur Zeit der Depression entstand der politische Folksong, der in Zusammenhang mit der Gewerkschaftsbewegung in den 40er Jahren seinen Höhepunkt erreichte (Pete Seeger, Woody Guthrie) und schließlich in den Songs von Bob Dylan weiteste Verbreitung fand; - die 50er Jahre brachten den Rock'n' Roll als weiße, kommerzialisierte Variante des schwarzen Rhythm and Blues. Neu war seine musikalische Aggressivität: Ausdruck des Protests unzufriedener Jugendlicher inmitten einer saturierten Konsumgesellschaft [26]; - der Beat zu Beginn der 60er Jahre entstand im durch hohe Arbeitslosigkeit gekennzeichneten urbanen Slummilieu Südenglands und bot den Jugendlichen neue Identifikationsmöglichkeiten auf der Suche nach einer besseren, gerechteren Welt [27]; - Rock der 60er; Hardrock, Reggae und Punk der 70er; Hardcore, Heavy Metal und Hip Hop der 80er/90er Jahre schließlich sind hörbarer Ausdruck von Gegenkulturen, gleichgültig, ob es sich um Musikstile schwarzer oder weißer Musikgruppen handelt [28]. 396 Helmut Rösing Elemente des schwarzen, auf direkte, persönliche, rhythmisch akzentuierte und emotionalemphatische Kundgabe ausgerichteten Musikidioms lassen sich in allen diesen populärmusikalischen Stilen ausmachen - zumindest, solange sie nicht vollends durch Kommerz und Massenmedien vereinnahmt sind. Diese Elemente, vor allem die körpernahe Kraft des Rhythmus und ein suggestiver Sound stehen, wenn schon nicht real, dann aber in jedem Fall symbolhaft für ein anderes Weltbild, zumindest für eines, das - gemäß der Dissidenztheorie von Diederichsen die Errungenschaften der westlichen Zivilisation kritisch hinterfragt und mit der eigenen Realität konfrontiert. Kritik und Rebellion brauchen allerdings keineswegs immer "aufs Ganze" zu gehen, "tierisch ernst" zu sein. Die Symbolsprache der Musik erlaubt einen differenzierteren Umgang mit derartigen Inhalten. Gerade die auf Ganzheit, Actionality, Emphase und Ausschmückung abzielende orale Kultur macht es möglich, daß Rebellion durchaus verbunden sein kann mit dem musikalischen Ausdruck nach Lebenslust, Dynamik, Körperlichkeit, dargeboten in artifizieller Virtuosität und mit höchster Spielfreude. Paradigmatisch dafür scheint mir der Titel "Adagio" der exkubanischen Jazzrock-Gruppe "Irakere" zu sein. Hier gehen Versatzstücke aus Mozarts Klarinettenkonzert und impulsive, in Phrasierung und Tongebung sprachnahe Improvisation eine Symbiose ein [29]. Nicht entkräftet werden konnte mit meinen Ausführungen der wiederholt erhobene Vorwurf, Rock und Pop seien eine "emotionale Ersatzprothese" der modernen Industriegesellschaft. Für passionierte Kulturkritiker wäre meine bislang hier vorgetragene Sichtweise ohnehin viel zu positiv [30]. Denn wo schon werden die Probleme gesellschaftlichen Zusammenlebens in populärer Musik ungebrochen zu Ausdruck gebracht? Etwa in den Rhythm and Blues-Gesängen eines Chuck Berry, in "Star spangled banner" von Hendrix, dem "The Wall"-Spektakel von Pink Floyd, den Anti- Apartheit-Songs von Peter Gabriel, den highlifenahen Titeln von Dollar Brand, dem "Powersoul" von Prince, den Folksongs von Tracy Chapman, dem Postpunk-Grunge von Nirwana oder dem Kommerzhit-Hip Hop eines Ice Cube? Hier wären in der Tat Detailanalysen angesagt. Denn in dem Maß, in dem Bestandteile des afro-amerikanischen Musikidioms als Symbol kritisch-protesthaften Verhaltens die Gebrauchs- und Unterhaltungsmusik der Weißen zu prägen begannen, wurden sie auch wieder zurückgenommen, kommerzialisiert und zur Ware mit reinem Tauschwertcharakter umfunktioniert. Schon durch die beliebige, auf Massenverwertung zielende technische Reproduzierbarkeit müssen zwangsläufig wesentliche Merkmale des auf Improvisation und spontanem Kollektiverlebnis gründenden afro-amerikanischen Musikidioms eliminiert werden. Vor allem aber wird das kritische Potential der Musik "zur bitteren Impotenz verurteilt, da sie [die Musik] immer von denen abhängig ist, die sie angreift" [31]. Beispiele der Zurücknahme bis hin zur Umfunktionierung gibt es viele. Sie sind, wenn man so will, Indiz für eine weitere Akkulturationsphase, die Übernahme schwarzafrikanischer Musikelemente in afro-amerikanischer Vermittlung durch die mediale Massengesellschaft: - Aus rhythmischen und melodischen Grundmustern (basis pattern) und ihrer Verarbeitung nach modalen Gestaltungsprinzipien wird das schematisierte Spiel mit standardisierten musikalischen Versatzstücken; - aus situations- und gegenwartsbezogener Improvisation wird die "gefrorene" Improvisation, werden stereotype Melodiemuster ohne improvisatorischen Anteil; - aus einer persönlichen, emotional-aufrichtigen Kundgabe wird die image-gestylte Pseudokundgabe eines Stars; - aus der kreativen Freude an der Klanglichkeit von Musik wird ein computergenerierter, technikbestimmter Sound; - aus rhythmisch flexiblem Off-beat oder Groove wird ein stereotyper, synthetisch erzeugter Disco-Rhythmus; - aus einer musikalisch-situationsbezogenen Handlung wird die perfekte Studioproduktion. So fungieren dann im schlechtesten Fall versteinerte Afro-Amerikanismen als Grundsubstanz von Pop und Rock, wie etwa in der Übernahme des Rastafari-Kult- Songs "River of Babylon" durch Boney M [32]. Die Ambivalenz, um nicht zu sagen: Kontradiktion der Beziehungen zwischen realen sozio-ökonomischen, bzw. sozio- politischen Gegebenheiten und einem gesellschaftskritischen musikalischen Material zeigt sich letztlich mehr oder weniger deutlich in aller, dem afro-amerikanischen Musikidiom verpflichteten populären Musik, insbesondere in der Schwarze Traditionen in Rock und Pop 397 nahezu bedingungslosen Unterwerfung unter jene Produktionsbedingungen und -mittel, die Resultat des westlichen, rational geprägten Weltbildes sind [33]: - Die Abhängigkeit von den jeweils neuesten soundproduzierenden elektronischen Apparaten als Ausdruck eines ungebrochenen Technologiepositivismus; - die Abhängigkeit von den Mechanismen eines internationalen Musikmarktes, gekennzeichnet durch beliebige Vervielfältigung und technische Reproduzierbarkeit. 7. Beispiel Techno Derzeit beeindruckendstes Beispiel für die Abhängigkeit von den jeweils neuesten soundproduzierenden elektronischen Apparaten ist Techno, entstanden in der amerikanischen Diskothekenszene [34]. So soll in der Chicagoer Diskothek "Warehouse" der schwarze DiscJockey Frankie Knuckles die Besucher nach Mitternacht mit neu zusammengemischter Musik deutscher Synthi-Pop Gruppen wie "Kraftwerk" und "Tangerine Dream" begeistert haben. Weiterentwickelt wurde dieser Musiktyp ab der 2. Hälfte der 80er Jahre, dann allerdings von weißen Soundtüftlern in Europa. Techno, bzw. Tekkno, ist eine vollkommen synthetische, mit Drumcomputern, Samplern, digitalen Synthesizern produzierte und am Computer abgemischte Instrumentalmusik. Grundlage ist ein starr durchgehender 4/4 Beat. Er wird von anderen einfachen, am Drumcomputer erstellten rhythmischen Figuren weiter strukturiert. Derartige periodische, 8- oder 16-taktige Grundpattern sind nur selten durch Break (1-2-taktige Pause) oder Bridge (Überleitung zu einem neuen Pattern) variiert. Über die Pattern werden weitere Spuren mit synthetischen Sounds gelegt. Sie sollen Spannung erzeugen und steigern, und zwar über längere Zeiträume hinweg. Die Sounds des Techno sind industrienah und künstlich, scharf und impulsstark. Der Produktionsausstoß ist - seit dem Ende der 80er Jahre - immens, die Vielfalt unterschiedlicher Stilfacetten mit ihren jeweils neu kreierten Sounds nahezu unvorstellbar. Im Techno gib es - zumindest der Theorie nach - keine großen Stars [35]. Komponistennamen finden sich allenfalls in verschlüsselter Form auf den Tonträgern, und die Disc-Jockeys legen sich immer wieder neue Pseudonyme zu. Das fördert den In-Charakter dieser recht eigentlich hochkommerzialisierten Szene. Techno ist weniger Musik zum Anhören als zum Mitmachen. Sie wird auf Techno-Discos, -Partys, -Raves gespielt, extrem laut und non-stop über Stunden hinweg, mit kontinuierlicher Beschleunigung des Tempos von 120 bis über 180 bpm. Die Folge ist ein "Magnet"- Effekt, dem sich kein Teilnehmer entziehen kann [36]. Dazu kommt als gleichwertige Komponente die Lichtshow, ein Laserstrahlen-Spektakel, das analog zur Musik von einem aufwendigen Mischpult aus gesteuert wird. Ein Vergleich mit Besessenheitsriten schwarzer Ethnien bietet sich einerseits an (Gleichmaß des rhythmischen Geschehens über Stunden hinweg, visuelle Inszenierung des Ritus, ganzkörperliche Erfahrung durch Tanz bis zum Außer-Sich-Geraten) [37]; andererseits verbietet er sich angesichts der technischen Perfektion, mit der Techno-Partys gestaltet werden. Die Partygänger selbst halten sich übrigens meist für ziemlich revolutionär [38]. Das Revolutionäre sei "diese Tanzekstase". Es gebe eine Notwendigkeit für Techno, um eine nachhaltige Körperbefreiung zu erfahren, ein ekstatisches Tanzen bis hin zur Erschöpfung. "Technotanzen ist wie Joggen, es macht dich fix und fertig, aber du kannst nicht aufhören." Flankiert wird die Körperbefreiung durch bestimmte Kleidung, durch das Gruppenzugehörigkeitsgefühl aller Teilnehmenden und die erlebnisintensivierende Einnahme von Rauschmitteln (Sekt bis EkstasyDesigner-Droge). Das alles führt dann zu dem Gefühl: "Dir geht's einfach gut, und die anderen sind deine Freunde - du könntest die ganze Welt umarmen". Die Interpretation als Eskapismus und emotionale Ersatzprothese liegt hier in der Tat näher denn die des rebellierenden oder gar revolutionären Aufbegehrens: Das Ausklinken aus dem mehr oder weniger verhaßten, stupiden, bedrohlichen Alltag für mindestens eine lange Nacht, das Ausklinken aus den materiellen Selbstverständlichkeiten der Wohlstandsgesellschaft in ein krypto-rituelles Umfeld, das allerdings selbst ausschließlich technikbedingt und wohlstandserzeugt ist. Zum Schluß eine kurze Zusammenfassung: Mit Hip Hop und Techno habe ich - nach einer idealtypischen Charakterisierung des abendländisch-schriftgeprägten und des schwarzafrikanisch-oralen Musikidioms - die Bandbreite der Übernahme von schwarzen Traditionen in Rock und Pop an zwei Extremen darzustellen versucht. Die Unterschiede sind groß, sie reichen von der bewußten Rückbesinnung auf schwarze Traditionen bis zu deren fast völliger 398 Helmut Rösing Pervertierung. Dahinter stehen verschiedenartige Bedürfnisse, und diese wiederum sind ein Produkt der bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse. So hat, um ein Wort von R. Murray Schafer zu variieren [39], jede Gesellschaft die Musik, die sie benötigt und die sie verdient (in des Wortes doppelter Bedeutung). In der populären Musik unseres Jahrhunderts gehören dazu in jedem Fall Elemente eines Musikidioms, das sich in schwarzen Kulturen entwickelt hat und eine große Bereicherung des abendländischen Musikidioms darstellt. Anmerkungen [1] Siehe bereits Le Roi Jones, Blues People, New York 1963; ders., Black Music, New York 1967. [2] Ansgar Jerrentrup. Die Entwicklung der Rockmusik von den Anfängen bis zum Beat, Regensburg 1961; Georg Maas, “Rockin’ the Screen“: Einflüsse des Films auf die Geschichte der Rockmusik. In: Beiträge zur Popularmusikforschung 12 (1993), S. 23-35. [3] Ansgar Jerrentrup. Die Entwicklung der Rockmusik von den Anfängen bis zum Beat, Regensburg 1961; Georg Maas, “Rockin’ the Screen“: Einflüsse des Films auf die Geschichte der Rockmusik. In: Beiträge zur Popularmusikforschung 12 (1993), S. 23-35. [4] Deutsche Ausgabe Hofheim 1985. [5] Don’t call my music Jazz! In: Beiträge zur Popularmusikforschung 11 (1993), S. 42-55. [6] Vgl. Christian Kaden, Musiksoziologie, Wilhelmshaven 1985, S. 334 ff. [7] Dazu Artur Simon (Hrsg.), Musik in Afrika, Berlin 1983. [8] A.a.O. (Anm. 4), S. 53. [9] Covertext zur LP “Cecil Taylor - In The Black Forest” (MPS 15.505). [10] Musik der Dan, Trompetenorchester des Häuptlings. Unesco Collection Bärenreiter BM 30 L 2301. [11] Le Roi Jones, Blues People, New York 1963; deutsch Darmstadt 2/1975, S. 44. [12] Music from the South. Vol. 1: Country Brass Bands. Field recordings taken in Alabama, Louisiana and Mississippi by Frederic Ramsey, Jr., 1955 (Folksways Records FA 2650). [13] Gerhard Putschögl, John Coltrane und die afroamerikanische Oraltradition, Graz, 1993, S. 39 ff. [14] Flöte und Akkordeon. Zur Soziologie des Instrumentenbaus im 19. Jahrhundert. In: P. Schleuning (Hrsg.), Warum wir von Beethoven erschüttert werden, Frankfurt am Main 1978, S. 142 f. [15] Bernd Hoffmann, Blues. In: L. Finscher (Hrsg.), Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Band 1, 2. Aufl. Kassel 1994, Sp. 1600-1635. [16] Überblick bei Rainer Winter u. H. Jürgen Kagelmann, Videoclip. In: H. Bruhn u.a. (s. Anm.3), S. 208-220. [17] B. Adler u. Janette Beckmann, Rap, London 1991; David Toop, The Rap Attack, Boston 1984 (dtsch. St. Andreä-Wördern 1992). [18] Nach: Der Spiegel 9 (1994), S. 224. [19] Michael Rappe, HipHop. Botschafter der Wut, Kassel 1992 (mschr. Ex.-Arb.), S. 88 ff. u. S. 115 f. [20] Joey L. Dillard, Lexicon of Black English, New York 1977; Geneva Smitherman, Talkin and Testifyin. The Language of Black America, Boston 1977. [21] Das Leben nach Rock’n’Roll 1990-93, Köln 1993; siehe auch ders. (Hrsg.), Yo! Hermeneutics! Schwarze Kulturkritik. Pop, Medien, Feminismus, Berlin 1993. [22] Der Jazz. Seine Ursprünge und seine Entwicklung. Kassel 3/1977. [23] Siehe auch Gerald Hündgen (Hrsg.), Chasin’ a Dream - Die Musik des schwarzen Amerika von Soul bis HipHop, Köln 1989. [24] Siehe Volker Schütz, Rockmusik - Eine Herausforderung für Schüler und Lehrer, Oldenburg 1982, S. 70. [25] Le Roi Jones, Black Music, New York 1967, S. 207 (dtsche Ausgabe Frankfurt am Main 1970). [26] Arnold Shaw, Rock’n’Roll. Die Stars, die Musik und die Mythen der 50er Jahre, Reinbek 1978. [27] Siehe u.a. Terence J. O’Grady, The Beatles - A Musical Evolution, Boston 1983. Schwarze Traditionen in Rock und Pop 399 [28] Z.B. Hollow Skai, Punk. Versuch der künstlerischen Realisierung einer neuen Lebenshaltung, Hannover 1978 (Ex.-Arb.). [29] LP “Irakere Live“ (Newport/Montreux Jazz Festival), Victor VIJ 6372 (1980). [30] Siehe dazu schon Theodor W. Adornos Ausführungen über “Leichte“ Musik (Einführung in die Musiksoziologie, Frankfurt am Main 1962). [31] Helmut Salzinger, Rock Power oder Wie musikalisch ist die Revolution?, Frankfurt am Main 1972, S. 126; vgl. auch Steve Chapple u. Reebee Garofalo, Wem gehört die Rock-Musik? Geschichte und Politik der Musikindustrie, Reinbek 1980. [32] Dazu Bram Dijkstra, Nicht-repressive rhythmische Strukturen in einigen Formen afroamerikanischer und westindischer Musik. In: H. W. Henze (Hrsg.), Die Zeichen. Neue Aspekte der musikalischen Ästhetik II, Frankfurt am Main 1981, S. 97. [33] Hans Heinz Holz, Vom Kunstwerk zur Ware, Darmstadt 1972. [34] Ansgar Jerrentrup, TECHNO - Vom Reiz einer reizlosen Musik. In: Beiträge zur Popularmusikforschung 12 (1993), S. 46-84. [35] Siehe aber: Der Spiegel 22 (1994); S. 207. [36] Hildegund u. Gerhart Harrer, Physiologische Auswirkungen der Musikrezeption. In: H. Bruhn, R. Oerter u. H. Rösing (Hrsg.), Musikpsychologie. Ein Handbuch in Schlüsselbegriffen, München 1985, S. 78-87. [37] Gilbert Rouget, Music and Trance, Chicago 1985. [38] Zit. nach: H. Breuer, Techno-Tekkno-Textasy. Ein Reisezug durch Tekkno, Berlin 1994, S. 21 ff. [39] The Tuning of the World, Toronto 1977, S. 4 f. (deutsch Klang und Krach. Eine Kulturgeschichte des Hörens, Frankfurt am Main 1988).