As. Strecker ist weniger umständlich als fraktionierte Kristallisation A. Geyer OC-4 2015 (S)-tert-Leucin hat zahlreiche Anwendungen Oxazolinliganden für die as. Synthese (S)-t-BuPHOX Frage: Wie würden Sie diesen Liganden aus tLeu synthetisieren? tLeu ist Bestandteil des Thioharnstoffkatalysators (X = S) der eigenen Synthese N O tLeu ist Baustein von Peptimimetika, die als Medikamente dienen. zB der HIV-Protease-Inhibitor Atazanavir MeO N H H N O OH O N N H H N OMe O tLeu kommt als nicht-kodierte Aminosäure auch in Naturstoffen vor. Hier ein Ausschnitt aus dem 48er Peptid Polythenamide B A. Geyer OC-4 2015 Strecker-Synthese In 1850, Strecker pioneered the use of imine hydrocyanation with HCN and subsequent hydrolysis of the resulting a-amino nitrile under a acidic conditions to prepare a-amino acids. This remarkable transformation is one of the most reliable methods for a-amino acid synthesis from imines. Imine a-amino nitrile a-amino acid R1 ist meist Alkyl und ergibt die Seitenkette der neuen nicht-kodierten Aminosäure R2 ist im einfachsten Fall = H, oft auch ein Benzylrest zur besseren Isolierung der Asre. Überlegungen: Imine sind hydrolyselabil, Synthese? Eine einfache Quelle für HCN? Wie erfolgt die Kontrolle der Stereochemie am Ca ? A. Geyer OC-4 2015 Methionin ist eine essentielle Aminosäure Das bedeutet, dass unser Körper Met nicht selbst produziert und es daher mit der Nahrung aufnehmen muss. Met die einzige essentielle Aminosäure, die als Racemat verfüttert werden kann, denn unsere Zellen haben das Enzym Methionin-Racemase. Damit erfolgt die dynamische kinetische Racematspaltung (DKR) von D,L-Met. Woher kommen die anderen Aminosäuren? Die industrielle Produktion von D,L-Met wird in einem Maßstab von mehreren 100 tsd t/Jahr durchgeführt. H2 Im DegussaProzess wird aus Acrolein, Methylmercaptan, HCN und NH4HCO3 das Met-Hydantoin, woraus Met anschließend durch Hydrolyse freigesetzt wird. CO CH3OH H2 S8 H2S H2 N2 O2 O CH3SH aus Steamcracker Cu-Kat S O NH3 HCN CH4 Die Bucherer-Bergs-Synthese ist eine Variante der Strecker-Synthese NH3 NH4HCO3 CO2 Zwischenstufe: N S MeOH 80°C, 400 kPa 1,5 h O O HN Über Cynahydrin zum Carbamat O S NH HN O Haustiere nehmen uns die Arbeit der DKR ab. Met ist ein Minimumfaktor bei der Tiermast. Minimumgesetz: Wachstum wird durch die knappste Ressource beschränkt. Justus v. Liebig hat dies Prinzip bei der Entwicklung von Düngern benutzt. Dabei ist Phosphor limitierende Faktor. A. Geyer OC-4 2015 Liebig´sches Faß: Phosphor ist die kürzeste Daube. Übung Strecker-Synthese Gezeigt sind die ersten Stufen einer Aminosäuresynthese bis zum kristallinen enantiomerenreinen Salz. Versuchen sie die Synthese von 5 mechanistisch nachzuvollziehen, indem Sie die relevanten Zwischenstufen aufzeichnen. Geben Sie eine kurze Definition für den Begriff „Fraktionierte Kristallisation“. A. Geyer OC-4 2015 Pyridoxal und Pyridoxamin sind zwei Varianten des Vitamin B6. Das Phosphat ist der Cofaktor für die Aminosäuresynthese sowie deren Abbau in der Zelle. Hier ein Beispiel, dass diese Katalyse genauso im Labor verwendet werden kann. A. Geyer OC-4 2015 Chiral pool-Synthesen von Aminosäuren durch Umfunktionalisierung von Seitenketten Beispiel Vinylglycin aus Met Beispiel Aryl-Aminosäuren Iodalanin aus Ser J. Org. Chem. 2010, 75, 245–248 Beispiel Azatyrosin J. Org. Chem. 1995, 60, 2640-2641 A. Geyer OC-4 2015 Übung Aminosäuren 1 ist ein Konstitutionsisomer zu welcher kodierten Aminosäure? Zeichnen Sie die Schutzgruppen aus und geben Sie jeweils eine Abspaltmethode an. Aus welchen Vorläufermolekülen würden Sie 1 mit einer Negishi-Kreuzkupplung synthetisieren? Welche Aminosäure erkennen Sie in der abgebildeten Struktur? Sind die beiden Schutzgruppen komplementär? Mit welchen Reagenzien werden die Schutzgruppen üblicherweise entfernt bei der Peptidsynthese? Versuchen Sie die nachfolgenden Carbonsäureaktivierungen nach ihrer „Stärke“ (= elektropositiver Charakter des Carbonyl-C) zu ordnen. Zeichnen Sie dazu jeweils die aktivierte Zwischenstufe der geschützten Aminosäure Boc-Alanin. Yamaguchi (2,4,6-Trichlorbenzoylchlorid) HBTU [2-(1H-Benzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-tetramethyluronium-hexafluorophosphat] COMU ((1-Cyano-2-ethoxy-2-oxoethylidenaminooxy)dimethylamino-morpholinocarbenium hexafluorophosphat) Mukaiyama (1-Methyl-2-chlorpyridinium-iodid) IBCF (Isobutylchlorformiat) Pfp-Ester (Pentafluor-phenylester) Thioethylester A. Geyer OC-4 2015 Kupplungsreagenzien HBTU • Aktivierung der Carbonsäuere der an Nα- und an der Seitenkette Urethan-geschützten Asre. Gebräuchliche Reagenzien: N N N DCC O- PF6- HATU N N N DEPBT OEt OEt P O N N O N N PF6 O O- 2-(1H-Benzotriazole-1-yl)-1,1,3,3tetramethyluronium hexafluorophosphate Welches ist das Uronium-, welches das Guanidinium-Isomer? N O PF6 N N HBTU O N N N PF6 N N N - N N N N N N C N N N N PF6- O P N PyBOP N N N N N OH HOBt Und noch ein neues Kupplungsreagenz. Wie funktioniert´s? A. Geyer OC-4 2015 Penicillin V A. Geyer OC-4 2015 Übung twisted amides Im 13C NMR des Aza-decanons erscheint das Carbonyl des Amids Signal bei fast 200 ppm. Warum ist es so stark entschirmt? Die beiden tieffeldigsten Signale im 1H NMR des Aza-decanons erscheinen zwischen 3,5 und 3 ppm. Ordnen Sie zu! Versuchen Sie die Synthesesequenz mechanistisch nachzuvollziehen A. Geyer OC-4 2015 A. Geyer OC-4 2012 Übung Aminosäurenomenklatur Im Aminosäurealphabet kann man Gruppen mit ähnlichen physikalischchemischen Eigenschaften zusammenfassen. Die Nummern am rechten Rand geben jeweils die Anzahl der Gruppen an. Beginnen Sie in der untersten Reihe und identifizieren Sie mindestens eine physikochemische Eigenschaft, wodurch sich die roten von den hellblauen Aminosäuren unterscheiden. Versuchen Sie jede weitere Unterteilung in der Grafik zu begründen, indem Sie jeder Verzweigung weitere strukturelle oder physikochemische Kriterien zuweisen. A. Geyer OC-4 2015