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AAR14
Kapitel 2: Emissionen und Konzentrationen strahlungswirksamer atmosphärischer Spurenstoffe
2.4
2.4
2.4.1
Abbildung 2.8 Jahresmittelwerte der gemessenen Ozonsäule in
Dobson Units in Arosa und am Hohen Sonnblick seit 1994. Nach
Simic et al. (2009)
Figure 2.8 Annual mean of total ozone in Dobson Units at Arosa
and Hoher Sonnblick since 1994. Adapted from Simic et al. (2009)
gibt es noch große Unsicherheiten und keine eindeutigen Hinweise auf eine durch Klimawandel geänderte stratosphärische
Zirkulation (Dameris et al., 2007). Über Strahlungsprozesse
und dynamische Rückkopplungen tragen Veränderungen der
Ozonschicht zudem selbst zu einer Klimaänderung bei. Die
Abschätzungen der zukünftigen Entwicklung der Ozonschicht
sind mit großen Unsicherheiten behaftet, da die Interaktion
von Chemie, Dynamik und Strahlung erst vollständig verstanden und quantifiziert werden muss (WMO, 2007).
Dem letzten Bericht der WMO (2011) zufolge wird erwartet, dass sich etwa Mitte des 21. Jahrhunderts die Ozonschicht
wegen der erfolgreichen Regulierung von FCKW nahezu vollständig erholt haben wird. Durch die zunehmenden Konzentrationen von N2O in der Stratosphäre und dessen Potential
zur Ozonzerstörung könnte die Erholung jedoch gefährdet
sein (Ravishankara et al., 2009), was weitere Beobachtungen
sinnvoll scheinen lässt. Die langjährige Gesamtozonmessreihe
vom Hohen Sonnblick trägt wesentlich zu unserem heutigen
Verständnis der Ozonschicht über Österreich bei und hilft
beim besseren Verständnis zukünftiger Veränderungen.
Qualitätssicherung
Quality assurance
Analyse der Unsicherheiten von Treibhausgasinventuren
Die von einzelnen Staaten offiziell eingereichten nationalen
Inventuren an THG dienen als Grundlage einer Reihe von
wissenschaftlichen und insbesondere administrativen bzw. politischen Entscheidungen. Da hohe Erwartungen in die Zuverlässigkeit und Robustheit dieser Daten gesetzt werden, wurde
eine Unsicherheitsanalyse als ein verpflichtendes Element der
Qualitätssicherung nationaler Inventuren eingebaut. Somit
ist dieser Datensatz einer von wenigen, die routinemäßig von
quantitativen Unsicherheitsbestimmungen begleitet werden.
Der wissenschaftliche Qualitätsanspruch ist hier aufgrund der
hohen Anforderungen an die verwendeten Daten auf operativ
erhobene Datensätze übertragen worden.
Die österreichische THG-Inventur war eine der ersten, die
auf diese Weise untersucht wurde (Winiwarter und Rypdal,
2001). Weitere Publikationen zu dem Thema (Winiwarter,
2007; Winiwarter und Muik, 2010) geben Aufschluss über
wesentliche Eigenheiten von solchen Analysen. Nicht nur wesentliche Ergebnisse, sondern auch die wichtigsten Fehlerquellen und Sensitivitäten können herausgelesen werden, und das
nicht nur für Österreich, sondern auch im Vergleich mit einer
Reihe von anderen Ländern.
Für die Anforderungen des UNFCCC reicht die einfache
Fehlerfortpflanzung nicht aus. Eine detaillierte Untersuchung,
durch Verwendung von statistischen Methoden (Monte-Carlo
Verfahren), ermöglicht die genaue Untersuchung von Sensitivitäten und Zusammenhängen zwischen diversen Eingangsdaten und dem Ergebnis der Analyse. Abbildung 2.9 zeigt das
Ergebnis einer Analyse, die Verteilung der Wahrscheinlichkeit
von möglichen Ergebnissen der österreichischen THG-Inventur. Es wird durch die statistische Analyse deutlich, dass die
möglichen Emissionen (ohne Berücksichtigung der Kohlenstoffsenken) bei 90 000 oder bei 100 000 kt CO2-Äq. liegen
können und nicht notwendigerweise genau dem Mittelwert
von 93 257 kt CO2-Äq. entsprechen.
Die methodische Vorgangsweise zur Erfassung der Unsicherheiten erfolgt immer auf ähnlichem Weg: zunächst erfolgt
eine Sammlung von (möglichst statistisch unabhängigen)
Grunddaten mit Aussagekraft über den Schwankungsbereich
der Eingangsdaten für eine Inventur (statistische Kennzahlen, Emissionsfaktoren). Strukturierte Experteninterviews
treten an Stelle von konkreten Messergebnissen, wo solche
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