19 Unerwünschte Ereignisse / Patientensicherheit 19.1 Werden unerwünschte Ereignisse dokumentiert und mit dem (potentiell) beteiligten Personal besprochen? 19.2 Streben Sie beim Auftreten unerwünschter Ereignisse jedenfalls eine Ursachenfindung an und setzen Sie gegebenenfalls Maßnahmen, um das Wiederauftreten des unerwünschten Ereignisses zu verhindern? 19.3 Wird der/die von einem unerwünschten Ereignis betroffene PatientIn (im Sinne des § 58 a Abs. 2 ÄrzteG) evtl. nach Rücksprache mit Ihrer Haftpflichtversicherung nachweislich über den Sachverhalt informiert? Erläuterung: Im Zusammenhang mit der Haftpflichtversicherung begründet die Mitwirkung des/der eventuell ersatzpflichtigen Arztes/Ärztin an der objektiven Sachverhaltsfeststellung keine Obliegenheitsverletzung, die zur Leistungsfreiheit des Versicherers führt (Vgl. § 58a Abs. 2 Ärztegesetz). 19.4 Ist die Benutzung von Fehlerberichts- und Lernsystemen – beispielsweise von CIRSmedical der Österreichischen Ärztekammer oder einem System einer anderen Gesundheitseinrichtung – Teil Ihres Risikomanagements? Erläuterung: Das Österreichische Fehlermelde- und Lernsystem der ÖÄK finden Sie unter dem Link www.cirsmedical.at. Bei Fragen können Sie sich gerne an die CIRSmedical-ProjektmitarbeiterInnen der ÖQMed wenden (01/5125685-0). E19_1 Abb. 25: 8.M-2Fehlermanagement; Quelle: www.öqmed.at E19_2 CIRSmedical.at CIRSmedical.at ist das österreichische Fehlerberichts- und Lernsystem für alle im Gesundheitswesen Tätigen. Die Buchstaben "CIRS" stehen für Critical Incident Reporting-System. CIRSmedical.at ist anonym, sicher und ermöglicht wechselseitiges Lernen aus sicherheitsrelevanten Ereignissen wie Beinahefehlern, kritischen Ereignissen, Fehlern und Risiken im Gesundheitswesen. Hierfür kann es von allen MitarbeiterInnen des Gesundheitswesens genutzt werden. Die Berichte und Fachkommentare stellen ausschließlich Empfehlungen dar, die ohne rechtsverbindliche Wirkung sind. Entsprechend unseren Regelwerken sollen Berichte und Kommentare festgelegte Kriterien erfüllen, damit sie im Lernsystem veröffentlicht werden können. Sind diese Kriterien nicht erfüllt, werden Berichte und Leserkommentare gelöscht. Die Haftung für die Umsetzung von Fachkommentaren sowie gem. unseren Regelwerken gelöschte Berichte ist ausgeschlossen. Wer? Das Fehlerberichts- und Lernsystem CIRSmedical.at richtet sich in erster Linie an alle MitarbeiterInnen des Gesundheitswesens, unabhängig davon, ob sie einen medizinischen oder nichtmedizinischen Gesundheitsberuf oder einen Beruf in der Verwaltung von Gesundheitseinrichtungen ausüben. Was? Alle sicherheitsrelevanten Ereignisse, die in Österreich in der Medizin auftreten, können von MitarbeiterInnen des Gesundheitswesens berichtet werden. Dies können Fehler, Beinahe-Schäden, entdeckte Risiken, kritische Ereignisse oder auch unerwünschte Ereignisse sein. Berichte über besondere Nebenwirkungen von Arzneimitteln sollten direkt an die zuständige Behörde, AGES, übermittelt werden. Die Berichte sollen keine Daten enthalten, die Rückschlüsse auf die beteiligten Personen oder Institutionen erlauben (Namen, Ortsangaben o. ä.). Abb. 26: Quelle: www.cirsmedical.at E19_3 CIRSmedical.at ist ein Fehlerberichts- und Lernsystem, kein Beschwerdesystem. Straf- oder zivilrechtlich möglicherweise relevante Sachverhalte werden grundsätzlich NICHT zur Anzeige gebracht. Wenn diese Berichte für das Fehlerberichts- und Lernsystem und die Patientensicherheit nicht von entsprechender Relevanz sind, werden sie unwiderruflich gelöscht. Für solche Berichte, beziehungsweise aus der Tatsache, dass sie gelöscht werden, ist die Haftung ausgeschlossen. Straf- oder zivilrechtlich möglicherweise relevante Sicherheitsereignisse sind im Wege der betreffenden Gesundheitseinrichtung oder direkt an die Anzeigebehörde weiterzuleiten. Wie? Die Übertragung der Daten im Zuge von Berichten und Kommentaren für CIRSmedical.at erfolgt verschlüsselt (SSL-Protokoll) an einen Server in der Universität Basel, der durch eine Firewall geschützt ist. Es werden keine personen- oder ortsbezogenen Daten aufgezeichnet (z. B. IP-Adresse), daher ist eine direkte Rückfrage oder Rückmeldung beim Berichtenden nicht möglich. Vor der Veröffentlichung werden alle Berichte von berechtigten MitarbeiterInnen der ÖQMed anonymisiert. Dabei werden Details wie Namen, Ortsangaben oder andere spezifische Angaben entsprechend anonymisiert, um eine Rückverfolgung oder Wiedererkennung des berichteten Vorfalls auszuschließen. Im Anschluss wird der Bericht auf CIRSmedical.at unter "Fälle ansehen und kommentieren" veröffentlicht und zur Kommentierung freigegeben. Unvollständige, sachlich oder inhaltlich nicht relevante Berichte/Kommentare, Diffamierungen, Berichte/Kommentare mit ausschließlichem Beschwerdecharakter, sowie Berichte über Ereignisse vom Hörensagen, werden unwiderruflich gelöscht. Wir weisen Sie darauf hin, dass nur anonyme Vorfälle erfasst und von ExpertInnen analysiert werden können. Ihr eingehender Bericht wird durch die zuständigen MitarbeiterInnen der ÖQMed zur Weiterleitung an die CIRS-ExpertInnen gelesen und gegebenenfalls anonymisiert. Quelle: www.cirsmedical.at E19_4