Das gaußsche Wellenpaket: Herleitung und Diskussion Bernhard Veröffentlicht Blank unter: Artikel Fassung www.didaktikmat2chem.de 1 I 2.2 © Copyright Dezember 2016 Dieser Artikel ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen und Mikroverfilmungen. Die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ist nur insofern erlaubt, als es für den Dienst von Suchmaschinen und deren Zugriffsmöglichkeiten via Internet erforderlich ist. Es wird untersagt, diesen Artikel über Sharehoster oder anderen Plattformen Dritten zugänglich zu machen. Eine gewerbliche Nutzung ist nicht zulässig. Literaturangaben sind im Literaturverzeichnis genauer aufgeführt. Siehe www.didaktikmat2chem.de/Literaturverzeichnis.pdf 1 Titel der Website: Erklärungen in Mathematik, Physik und Physikalischer Chemie Das gaußsche Wellenpaket: Herleitung und Diskussion Von der Konstruktion eines Integralausdrucks zum gaußschen Wellenpaket und zu seiner anschaulichen Interpretation. Kleine, lokale Größen spielen eine große Rolle im Verständnis des Mikrokosmos. So kann man Atome und Moleküle als lokalisierte Zustände auffassen, da sie nur in einem engen örtlichen Bereich existieren. Will man ganz allgemein physikalische Aussagen über solche Zustände erhalten, dann bedient man sich in der Physik (und hier speziell der Quantenmechanik) zunächst einmal des gaußschen Wellenpakets. So kann man dieses für eine Ortsdarstellung von Teilchen im Mikrokosmos als auch für eine Impulsdarstellung solcher Teilchen formulieren. (Wenn man daraufhin einen Darstellungswechsel zwischen den physikalischen Größen, wie z.B. vom Impulsin den Ortsraum, vornehmen will, so gelangt man in der Quantenmechanik zu ganz fundamentalen Beziehungen, die für eine Berechnung dort von großer Bedeutung sind.) In diesem Zusammenhang nehmen Betrachtungen über das gaußsche Wellenpaket somit eine Schlüsselstellung ein. Was ein gaußsches Wellenpaket genau ist (s. auch Abb. 0.1) und wie man es von harmonischen Wellen ausgehend konstruiert, ist das Thema dieses Artikels. Parallel dazu wird hier jeder Schritt auf die Gültigkeit der allgemeinen Wellengleichung überprüft. Eine anschauliche Diskussion des gaußschen Wellenpakets rundet den Artikel ab. Wichtige Begriffe, Namen: Gauß, Modulation, gaußsche Verteilung, allgemeine Wellengleichung, Wellenpaket, gaußsches Wellenpaket. Inhalt I.1 Überblick S. 2 I.2 Herleitung eines Integralausdrucks aus der Überlagerung harmonischer Wellen S. 2 I.3 Das gaußsche Wellenpaket S. 7 Begriffe: Gaußsche Glockenkurve, Modulation, Normalverteilung, Signal, Träger, gaußsche Verteilung, gaußsches Wellenpaket. U.a.: Modulation eines Integrals mit einer gaußschen Verteilung zum gaußschen Wellenpaket; das gaußsche Wellenpaket im zeitlichen Anfangsstadium. I.4 Anschauliche Diskussion S. 10 I.5 Lösungen der allgemeinen Wellengleichung S. 13 I.6 Zusammenfassung S. 16 -2- I.1 Überblick Eine Überlagerung von unendlich vielen harmonischen Wellen führt auf den Integralausdruck y ( x, t ) A ei (kx t ) dk , (I-1.1) dessen Herleitung Thema von I.2 ist. Durch eine Modulation genau dieses Integralausdrucks mit einer gaußschen Verteilung gelangen wir zu einem Wellengebilde, das als gaußsches Wellenpaket bezeichnet wird (s. I.3). Der Ausdruck (I-1.1) wird anschließend in I.4 unter anschaulichen Gesichtspunkten diskutiert. Alle in diesem Artikel aufgeführten Formen von Überlagerungen werden immer in Beziehung zur allgemeinen Wellengleichung gesehen. Dies gilt selbstverständlich auch für das gaußsche Wellenpaket. Diese speziellen Beziehungen befinden sich in I.5 und können beim ersten Lesen übersprungen werden, was die Erkennung des zentralen Gedankengangs erleichtern soll. I.2 Herleitung eines Integralausdrucks aus der Überlagerung harmonischer Wellen In meinem Artikel „Grundlegendes über Wellen“1 hatte ich erläutert, wie man harmonische Wellen physikalisch durch den Ausdruck y ( x, t ) A cos(kx t ) (s. dort (H-2.1)) (I-2.1) beschreiben kann. Möchte man mit solchen Wellen auch Interferenzerscheinungen richtig behandeln können, so führt dies sogar auf eine komplexe Erweiterung, die auf den Ausdruck y ( x, t ) A ei ( kx t ) (s. dort (H-3.1)) (I-2.2) führt. Wellen dieses Typs lassen sich überlagern und aufgrund des Superpositionsprinzips erhält man für ein solches – aus Überlagerungen entstandenes – Wellengebilde den allgemeinen Ausdruck n n j 1 j 1 y ( x, t ) y j ( x , t ) A j e i ( k j x j t ) (s. dort (H-4.4)). (I-2.3) Voraussetzung für dieses Wellengebilde war, wenn es eine Lösung der allgemeinen Wellengleichung sein soll, dass sich alle Einzelwellen y j ( x, t ) A j e i ( k j x j t ) (s. dort (H-7.11)) (I-2.4) mit der gleichen Geschwindigkeit fortbewegen. In diesem Artikel möchte ich nun zunächst mit einem Wellengebilde beginnen, das durch den Integralausdruck _________________________________ 1 Siehe www.didaktikmat2chem.de/Grundlegendes_ueber_Wellen.pdf -3 y ( x, t ) A ei (kx t ) dk (s. (I-1.1)) wiedergegeben wird. Ganz analog zu (I-2.3) soll dafür gezeigt werden, dass dieses Wellengebilde mit der allgemeinen Wellengleichung 2 y 1 2 y x 2 c 2 t 2 (s. dort (H-2.4)) (I-2.5) vereinbar ist. Später werden wir dann den Koeffizienten A modifizieren, woraus wir zu der Formel für ein gaußsches Wellenpaket gelangen. Für die Herleitung von (I-1.1) gehen wir von einer Überlagerung unendlich vieler harmonischer Wellen y j ( x, t ) aus, die alle die Form y j ( x, t ) A j e i ( k j x j t ) (s. (I-2.4)) besitzen und die sich alle mit der gleichen Geschwindigkeit ausbreiten. Durch geeignete Überlagerung und anhand der Ermittlung eines Grenzzustandes können wir daraus unseren Integralausdruck (I-1.1) gewinnen. Für den Beweis beschränken wir uns statt (I-1.1) aber der Einfachheit halber auf die Funktion y ( x, t ) A cos(kx t )dk (I-2.6) und ergänzen diese später mit den imaginären Gliedern A i sin(kx t )dk , wobei wir über die eulersche Gleichung ei cos i sin (I-2.7) wieder Beziehung (I-1.1) erhalten. Um den Beweis führen zu können, betrachten wir von Gleichung (I-2.3) nur den Realteil jedes einzelnen seiner n Glieder, was nach (I-2.7) leicht möglich ist.) Dieser Realteil hat die Form y j ( x, t ) A j cos(k j x j t ) . Im Folgenden greifen wir jetzt zu einem Trick, indem wir Aj Aj k (I-2.8) (I-2.9) setzen, wobei k beliebig anzusetzen ist. Damit ergibt sich aus (I-2.8): y j ( x, t ) Aj cos(k j x j t ) k (I-2.10) Mit y j ( x, t ) y (k j , x, t ) ist y (k j , x, t ) Aj cos(k j x j t ) k Aj cos(k j x c k j t ) k , (I-2.11) -4da j c k j . Speziell für t 0 lässt sich formulieren (wir betrachten dazu den Anfangszustand der Welle y (k j , x, t ) ): y (k j , x, 0) y (k j , x) , (I-2.12) sodass y (k j , x) Aj cos(k j x) k gesetzt werden kann. (I-2.13) Summieren wir diese Glieder miteinander auf, können wir daraus eine Treppenstufensummenfunktion für ein beliebiges x , wie sie in Abb. 2.1 bildlich dargestellt ist, konstruieren. Dabei sei 2 A1 A2 ... An A und k j a (I-2.14) j [k ] . s n geht hier aus der Anzahl der Glieder bzw. „Treppenstufen“ in den Grenzen von a bis b hervor. Für die Summe der Flächen ergibt sich nun unsere Treppenstufensummenfunktion zu: n n n 2 y ( x, n) y (k j , x) A cos k j x k A cos a j [k ] x k s j 1 j 1 j 1 n Wir erhalten so die Funktion y ( x, n) y (k j , x) mit der impliziten Breite k j 1 (I-2.15) 2 für eine s Treppenstufe. Lassen wir in dieser s gehen, so wird k immer kleiner, d.h., die Treppenstufen rücken zunehmend zusammen. Ein größeres j erzeugt k j -Werte, die immer weiter rechts auf der Abszisse liegen. Wie Abb. 2.1 des Weiteren zeigt, nähert sich diese Treppenstufensummenfunktion der Fläche unter der Cosinus-Funktion y (k , x) an, wenn k zunehmend kleiner ausfällt. Das lässt sich ausnutzen, um einen Grenzprozess durchzuführen, wie wir es weiter unten gleich tun werden. Ist t von 0 verschieden und interessieren wir uns für eine Zeitabhängigkeit dieses Wellengebildes, so können wir wieder mit j c k j unter der Voraussetzung, dass sich jedes einzelne Glied (s. (I-2.11)) mit der gleichen Ausbreitungsgeschwindigkeit c fortbewegt, für die Summe der Einzelwellen sogar folgenden erweiterten Ausdruck annehmen: n n j 1 j 1 y ( x, t , n) y (k j , x, t ) Aj cos(k j x j t ) k n 2 A cos a j [k ] x j t k s j 1 (I-2.16) Jedes der einzelnen Glieder von (I-2.16) ist aber eine Lösung der Wellengleichung, und damit ist auch (I-2.16) Lösung der Wellengleichung. (Siehe dazu das Unterkapitel I.5, Abschnitt a).) -5In einem Grenzprozess können wir jetzt, wie angekündigt, k 0 und n in den Grenzen von a bis b gehen lassen, um die Cosinus-Funktion in Abb. 2.1 zu erzeugen. Wir bilden dazu zuerst für t 0 den Ausdruck n lim Aj cos(k j x) k , k 0 (I-2.17) j 1 2 wobei wieder k j a j [k ] ist. s Für den zugehörigen Grenzzustand (also den „Limes“) bekommen wir ein Integral in den Grenzen von a bis b , wobei das k durch das Differential dk ersetzt wird. Fassen wir das dk als eine endliche Größe auf1, so können wir folglich Abb. 2.1 durch Abb. 2.2 ersetzen. Setzen wir weiter nicht wie in (I-2.10) Aj Aj k , sondern nun Aj Adj dk , so können wir analog zur Gleichung (I-2.13) formulieren: y (k j , x) Adj cos(k j x) dk . (I-2.18) (Dies können wir machen, da dk - wie k - endlich ist und A j dementsprechend gewählt werden kann.) Durch Aufsummierung über alle n und mit A1d A2d ... And Ad gewinnen wir daraus die Summe n n j 1 j 1 y ( x, n) y (k j , x) Ad cos(k j x) dk (I-2.19) Diese ist aber nichts anderes als das Integral b y ( x) Ad cos(kx)dk , (I-2.20) a wobei die Anzahl der Flächen in den Grenzen von a bis b genau n und damit ganzzahlig sein soll.2 Erweitert man (I-2.18) wieder um den zeitabhängigen Anteil j t in Analogie zu (I-2.11), in der nun Aj durch Adj und k durch dk ersetzt wird, so erhält man für ein Glied die Gleichung y j ( x, t ) y (k j , x, t ) Adj cos(k j x j t )dk Adj cos(k j x c k j t )dk (I-2.21) ___________________________________ 1 Dies erfolgt in Anlehnung an Cauchy, wobei es vom Belieben des Darstellers abhängt, welche Breite er diesem gibt. Siehe dazu auch meinen Artikel www.didaktikmat2chem.de/Das_Differential_-_einmal_anders_gedacht.pdf , dort das Unterkapitel: „Zum Differentialbegriff“. 2 In meinem Artikel www.didaktikmat2chem.de/Das_Differential_-_einmal_anders_gedacht.pdf , dort das Unterkapitel: „Zum Differentialbegriff“, habe ich auch die Möglichkeit erörtert, dass die Anzahl der Flächen in den Grenzen von a bis b reell sein kann, was auch möglich ist. Der Einfachheit halber soll sie hier aber ganzzahlig sein. -6Dieser Ausdruck für eine Einzelwelle stellt wieder eine Lösung der allgemeinen Wellengleichung 2 dar. Mit k j a j [k ] kann man ganz analog zu (I-2.11) und (I-2.16) zeigen, dass (wieder s unter der Voraussetzung, dass alle Einzelwellen sich mit der gleichen Geschwindigkeit fortbewegen) auch n 2 y ( x, t , n) Adj cos a j [k ] x j t dk (I-2.22) s j 1 die allgemeine Wellengleichung löst. Siehe dazu das Unterkapitel I.5, Abschnitt b). Gleichung (I-2.22) ist wieder nichts anderes als das Integral b y ( x, t ) Ad cos(kx t )dk (I-2.23) a (wenn A1d A2d ... And Ad ). Letzteres ist nach Abb. 2.2 eine Aufsummierung aller Flächen f (k j )dk mit f (k j )dk Adj cos(k j x)dk in den Grenzen von a bis b (s. Abb. 2.2), nur, dass hier zur Abb. 2.2 der zeitabhängige Anteil j t noch hinzugenommen wird. Für dieses Integral können wir schreiben: b y ( x, t ) A cos(kx t )dk , wenn wir Ad A setzen. (I-2.24) a Im Unterkapitel I.5, Abschnitt c), wird noch darauf eingegangen, wie (I-2.23) statt in den Grenzen von a bis b mit endlich vielen Gliedern auf unendlich viele Glieder im Bereich von bis erweitert werden kann. Man erhält so die Gleichung y ( x, t ) A cos(kx t )dk (I-2.25) Auf diese Weise haben wir schließlich einen Integralausdruck gefunden, der durch Überlagerung unendlich vieler harmonischer Wellen zustande kommt und der außerdem die allgemeine Wellengleichung erfüllt. Berücksichtigt man in gleicher Weise auch die imaginären Glieder, die man nach y j ( x, t ) A j cos(k j x j t ) i A j sin(k j x j t ) (I-2.26) entsprechend ergänzen kann (man führt dazu für den Imaginärteil die gleichen Betrachtungen durch, wie wir es für den Realteil gemacht haben), so gelangen wir zusammenfassend mit der eulerschen Gleichung (I-2.7) auf die zugehörige e-Funktion und somit auf den Ausdruck y ( x, t ) A ei (kx t ) dk , (s. (I-1.1)) der unsere Wellengleichung erfüllt. qed. -7- I.3 Das gaußsche Wellenpaket Einen physikalisch besonders interessanten Fall können wir erhalten, wenn unsere so gewonnene Funktion y ( x, t ) Ae i kx t dk (s. (I-1.1)) mit einer gaußschen Verteilung bzw. einer Normalverteilung moduliert wird – und damit kommen wir zur eigentlichen Thematik dieses Artikels. Als gaußsche Verteilung bezeichnet man eine Verteilung, die durch den Graphen 1 g (z) e 2 ( z )2 2 2 (I-3.1) gegeben ist (s. Abb. 3.1). Man bezeichnet diesen auch aufgrund seines Aussehens als gaußsche Glockenkurve. Hierbei drückt der Wert die Verschiebung zur Ordinaten aus, die umso mehr nach rechts auf der Abszisse liegt, je negativer bzw. je positiver ist. Die Breite der Verteilung wird mittels des Terms 2 2 wiedergegeben. Sie gibt den Abstand von Wendepunkt zu Wendepunkt in der gaußschen Glockenkurve an. Je größer 2 2 ist, desto breiter fällt die Kurve aus. So weist die Kurve B in Abb. 3.1 einen breiteren Verlauf auf als die Kurve A . Eine solche Verteilung wird immer wieder im Zusammenhang mit der Aufnahme von Messergebnissen erwähnt, da sich in Experimenten die dortigen Messfehler, wenn sie rein zufallsbedingt (und entsprechend zahlreich) sind, genau nach dieser Form anordnen. Die Form der Verteilung nimmt in diesem Fall die einer gaußschen Verteilung an. Die Größen und sind in (I-3.1) identisch mit denen in Zufallsexperimenten, da sie für den Erwartungswert und die Standardabweichung bzw. mit 2 für die Varianz stehen.1 Setzt man für unsere Zwecke z k , k0 und g ( z ) cK (k ) , so erhält man aus (I-3.1) 1 cK ( k ) e 2 ( k k0 ) 2 2 2 und mit c(k ) cK (k ) 2 die Gleichung c(k ) e (I-3.2) ( k k0 ) 2 2 2 . (I-3.3) Zum Begriff der Modulation, der eben erwähnt wurde, seien einige Bemerkungen angeführt. Dieser leitet sich aus der Nachrichtentechnik her und bezeichnet einen Vorgang, bei dem allgemein ein zu übertragendes Nutz-Signal (wie es sich in Form von Musik, Sprache oder Daten darstellt) einen sog. Träger verändert (was man dann modulieren nennt). Dies ist ein ganz übliches Verfahren in der Nachrichtentechnik. Der Träger ist stets ein hochfrequenter Wellenzug ___________________________________ 1 Siehe dazu auch R. Müller-Fonfara, Mathematik verständlich, Die Normalverteilung, S. 682. -8(d.h., er besitzt eine sehr niedrige Wellenlänge) und dieser wird so durch ein niederfrequentes Signal (also einen Wellenzug mit großer Wellenlänge) verändert bzw. moduliert. Daher rührt auch die Bezeichnung Modulation ( = lat. Rhythmus, Takt) her, was so viel heißt wie: den Rhythmus verändern – der in diesem Fall der des Trägers ist. Abb. 3.2 zeigt eine Amplitudenmodulation, wobei die niederfrequente Modulationsschwingung die Hüllkurve bildet. Die positiven Halbwellen des Signals vergrößern die Amplituden des Trägers, während die negativen die Amplituden des Trägers verkleinern.1 Der Träger muss bei dieser Modulation als Bedingung stets eine höhere Frequenz aufweisen, als die höchste Frequenz, die im Signal vorkommt. In unserem Fall ist unser Signal die gaußsche Verteilung, die die e-Funktion des Integrals (s. (I-1.1)) – und damit unseren Träger - verändert. Mathematisch erreicht man dies, indem die e -Funktion in (I-1.1) mit der Verteilung c(k ) im Integranden multipliziert wird, also indem man die Funktion y ( x, t ) mit c(k ) ( k k0 ) 2 2 e 2 A c(k ) ei ( kx t ) dk Ae k k0 2 2 2 ei ( kx t ) dk (I-3.4) bildet.2 Will man anschaulich nur den Realteil dieser e-Funktion behandeln (d.h., man lässt die imaginären Glieder wieder weg – wie im obigen Teil dieses Artikels schon einmal durchgeführt -), erhält man einen Ausdruck der Form y ( x, t ) Ae k k0 2 2 2 cos kx t dk . Die gaußsche Verteilung moduliert für diesen speziellen Fall nur eine Cosinus-Funktion. Im Folgenden soll hier der Fall ausgerechnet werden, bei dem man einen Ausdruck für die gaußsche Verteilung im zeitlichen Anfangsstadium, also bei t 0 , erhält. Aus der Gleichung 2 k k0 2 y ( x, t ) A e 2 ei ( kxt ) dk (s. auch (I-3.4)) ergibt sich sodann: _______________________________ 1 2 Siehe zu dieser Erklärung: Brockhaus, Naturwissenschaft und Technik, 2003. Siehe Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Wellenpaket , Stand: 9.06.2012. (I-3.5) -9 y ( x, 0) Ae k k0 2 2 eikx dk 2 (I-3.6) Sei k ' k k0 k k k0 und dk d k k0 dk , so leitet sich daraus y ( x, 0) Ae k 2 2 2 eik x eik0 x dk Ae ik0 x e k 2 2 2 e ik x dk A e ik0 x e Das letzte Integral ist ein Integral der Form k 2 ik x 2 2 dk her. (I-3.7) ay 2 2by e dy , wobei y k ' entspricht. Schlägt man in der Integraltafel1 nach, so gilt hierfür die Beziehung: e ay 2by 2 Da aber auch e z2 dy 1 a b2 ea b e a 2 b d a (I-3.8) dz ist2 (I-3.9), vereinfacht sich dieser Ausdruck zu: e ay 2 2by b2 b2 1 a a dy e e a a (Man beachte in dieser Beziehung, dass das y völlig herausfällt.) Angewandt auf die Beziehung in (I-3.7) ergibt sich 1 ix durch Vergleich, dass a und b ist. 2 2 2 (I-3.11) Damit ist y ( x, 0) aus (I-3.6): y ( x, 0) A 2 e ik0 x e x 2 2 2 (I-3.12) Auch hier zeigt sich, dass das k völlig herausfällt. (In der Quantenmechanik hat die Konstante vor den Exponentialausdrücken sogar einen ganz bestimmten Wert, da die Funktion y ( x, 0) - bzw. dann ist es ( x, 0) - noch einer Normierung unterliegt. (I-3.12) kommt in der Quantenmechanik vor, wenn man die -Funktionen, das sind dann Wellenfunktionen, von Quantenzuständen berechnen will.) ____________________________________ 1 2 W. Gröbner, N. Hofreiter, Integraltafel, Abschnitt 313, S. 109. Siehe F. Schwabl, Quantenmechanik, Kapitel 2.3 Superposition von ebenen Wellen, S. 17. (I-3.10) - 10 Die Abb. 3.3a, b und c zeigen Graphen mit drei verschiedenen Werte für k0 - jeweils mit k01 bis k03 bezeichnet - für den Realteil der Funktion y ( x, 0) (s. dazu wieder (I-3.12)). (Der imaginäre Anteil i sin k0 x der Funktion eik0 x , den man durch Auflösen von eik0 x nach der eulerschen Gleichung eik0 x cos k0 x i sin k0 x erhält, entfällt hierbei.) Da die Graphen durch Modulation mit einer gaußschen Verteilung entstanden sind und in sich räumlich abgegrenzte Pakete darstellen, gibt man ihnen in Bezug auf den bedeutenden Mathematiker Carl Friedrich Gauß1 den Namen gaußsche Wellenpakete2. (So ein Wellenpaket wurde zur Illustration schon in Abb. 0.1 zu Eingang dieses Artikels angeführt.) Verallgemeinert bezeichnet man nicht nur den Graphen in (I-3.12) als gaußsches Wellenpaket (hier ist t 0 ), sondern gibt auch schon dem Ausdruck für y ( x, t ) in (I-3.4) diesen Namen.3 2 k k0 2 Dass selbst die Funktion y ( x, t ) A e 2 ei ( kxt ) dk (s. (I-3.4)) wieder eine Lösung der allgemeinen Wellengleichung ist, wird nach allen bisherigen Betrachtungen verständlich: Denn 2 k k0 2 der Term A e 2 ist vom Ort x und der Zeit t unabhängig und kann somit beim Ausdifferenzieren der Wellengleichung als Konstante mitgeführt werden. Dies wird im Unterkapitel I.5, Abschnitt d) noch einmal genauer gezeigt. I.4 Anschauliche Diskussion Der in (I.2) hergeleitete Ausdruck y ( x, t ) A ei (kx t ) dk (s. (I-1.1)) soll zur näheren Illustration unter anschaulichen Gesichtspunkten betrachtet werden. Dies mag uns einen Eindruck vermitteln, wie auch das gaußsche Wellenpaket beschaffen ist. Dazu konzentrieren wir uns auf ein einzelnes Glied unter dem Integralausdruck für ein beliebiges k . Wir betrachten also den Ausdruck y (k , x, t )dk A ei ( kx t ) dk A ei ( kx ckt ) dk , wenn c k mit c const. (I-4.1) Speziell für t 0 gilt y (k , x)dk A eikx dk . (I-4.2) Dieser Ausdruck ergibt wieder unter Vernachlässigung des imaginären Anteils die Gleichung y (k , x)dk A cos(kx)dk (I-4.3) (siehe dazu auch ein einzelnes Glied aus Gleichung (I-2.18), das dort für k k j und für A Adj steht). Die Funktion y (k , x) A cos(kx) (I-4.4) soll jetzt Gegenstand unserer anschaulichen Diskussion sein: Abb. 4.1 zeigt diese Funktion in Abhängigkeit von k und x . Konzentrieren wir uns auf die _________________________________ 1 Carl Friedrich Gauß, dt. Mathematiker und Astronom, 1777-1855. So nach P. Schmidt, K. Weil, Atom- und Molekülbau, Kapitel 3.5 Wellenpakete, S. 73. 3 Dies geht aus dem Buch von F. Schwabl, Quantenmechanik, Kapitel 2.3 Superposition von ebenen Wellen, S. 17, hervor. 2 - 11 - Wellenzüge, die durch die Stelle mit x 1 gehen, und nehme k jeweils einen der Werte von k (1 bis 6)m 1 an, so zeigt Abb. 4.1a , wie dazu die zugehörigen Cosinus-Funktionen aussehen. Je kleiner k wird, desto weiter liegen bei der zugehörigen Cosinus-Funktion die Wellenmaxima und –minima auseinander. Ist k 0 , so haben wir statt einer Cosinus-Funktion sogar nur noch eine Gerade vorliegen, welche sich im Abstand A zur x -Achse befindet. Je größer dagegen k wird, desto mehr liegen die Wellenmaxima und -minima zusammen. Dies verdeutlichen auch die Ausschnitte in den gestrichelten Parallelogrammen. In den Abb. 4.1b-d sind diese exemplarisch herausgenommen, wobei man sehr gut erkennt, wie mit zunehmendem k die Wellenmaxima und –minima der Cosinus-Funktionen zusammenrücken. Betrachten wir speziell für die Cosinus-Funktion mit k 2m1 die Amplitude am Wert x 0 , so stellt man fest – und das gilt für jede andere Cosinus-Funktion auch -, dass sie bei der Amplitude A beginnt, da y (2, 0) A cos(2, 0) A . Soweit also unsere Diskussionen der Cosinus-Funktionen für ein bestimmtes k . Genauso, wie man die Cosinus-Funktionen für die verschiedensten k ‘s an der Stelle eines x Wertes herausnehmen kann, lassen sie sich auch für verschiedene x ‘, die durch ein bestimmtes k gehen, betrachten. Die Funktionen y (k ,1) und y (k , 2) sind dazu in Abb. 4.1a an der Stelle für k 2 eingezeichnet. Auch hier sieht man, dass – ganz analog zur obigen Erörterung mit den verschiedenen k -Werten – die Abstände zwischen den Wellenmaxima und –minima immer mehr zunehmen, je kleiner der x -Wert ausfällt. Bei x 0 liegt wieder eine Gerade vor. Abb. 4.1a zeigt also die Verhältnisse der Funktion y (k , x) A cos(kx) für den Bereich für k 0 bis k bzw. x 0 bis x und somit den Verlauf dieser Funktion für sehr kleine bzw. sehr große Größenordnungen. Als Nächstes sollen in einer erweiterten Betrachtung noch kurz die Verhältnisse diskutiert werden, wenn k bzw. x geht: Da die Funktion y (k , x) symmetrisch zu jeder Ordinaten bei k 0 oder x 0 ist (s. Abb. 4.2a; hiervon gibt es ja unendlich viele in Abb. 4.1a), also A cos(kx) A cos(kx) , verhält sich Abb. 4.1a - 12 genau spiegelbildlich zu diesen Ordinaten. Liegt Abb. 4.1a im 1. Quadranten (s. Abb. 4.2b), so liegen die Spiegelbilder im 2. und 4. Quadranten. Insofern kann man sich leicht vorstellen, wie sich die Funktion y ( x, k ) A cos(kx) für k und k bzw. x und x verhält. Für k und x liegt sogar eine Punktsymmetrie vor: Jeder einzelne Wert in Abb. 4.1a wird hier an der Ordinaten im Ursprungspunkt bei x 0 und k 0 durch Punktspiegelung in das Feld des 3. Quadranten überführt. Die Fälle k bzw. k und k 0 sind somit ausführlich 2 diskutiert worden. Da k , kann man sich auch dafür interessieren, wie die Cosinus-Funktionen für bzw. und 0 aussehen, was den Fokus auf die Wellenlängen lenkt. Man hat dazu die reziproken Fälle zu den jeweiligen k -Werten vorliegen: Geht k , so geht 0 , d.h., die Wellenlängen der Funktion y ( x, k ) A cos(kx) werden immer kleiner, und man hätte im Grenzzustand dann so viele Wellenmaxima und – minima nebeneinander zusammen, dass sie ein Band mit der Breite 2 A bilden. Entsprechende Überlegungen gelten für den Fall k , der nur spiegelbildlich zum eben besprochenen ist. Geht k 0 , so geht , d.h., man hat als Grenzzustand eine Gerade vorliegen. Diese Fälle haben wir aber eben schon erörtert – man sehe sich dazu Abb. 4.1a nur wieder genau an. Wir können nun ganz so, wie wir es zuvor gemacht haben, in der Funktion y (k , x) A cos(kx) auch den zeitabhängigen Anteil t berücksichtigen. Man gelangt so zur Funktion y (k , x, t ) A cos(kx t ) . Dazu muss in Abb. 4.1a zur Ortsachse x eine Zeitachse t als weitere Dimension eingezeichnet werden, was jedoch unser Vorstellungsvermögen übersteigen würde, (denn einen 4-dimensionalen Raum können wir uns nicht vorstellen).1 Um es noch komplexer zu machen, können wir die Funktion y (k , x, t ) A cos(kx t ) mit c k analog zu den Überlegungen im vorigen Unterkapitel I.2 weiter mit einem imaginären Anteil i A sin(kx t ) erweitern, sodass man mit der eulerschen Gleichung die e –Funktion erhält. Für die Abb. 4.1 hieße das wieder, dass erneut noch eine weitere (diesmal imaginäre) Koordinatenachse einzufügen ist, was erst recht unser Vorstellungsvermögen übersteigt – wir gelangen so zu einem 5-dimensionalen Raum. Mit der eulerschen Gleichung (I-2.9) gelangt man schließlich, wenn wir eine Aufsummierung aller Glieder, wie sie schon aus Abb. 4.1a hervorgehen, im Bereich von bis vornehmen wollen, zur Funktion (I-1.1), von der wir zu Anfang dieses Unterkapitels ausgingen. Wir haben die Funktion y ( x, t ) Ae i kx t dk jetzt für jeweils einzelne Glieder A ei ( kx t ) diskutiert, die durch die Integralbildung alle aufsummiert werden. Das ergibt dann unser Integral A ei ( kx t ) dk . (Die Multiplikation dieser einzelnen Glieder mit dem Differential dk bedeutet lediglich, dass man anstatt eines Funktionswertes A ei ( kx t ) eine Fläche A ei ( kx t ) dk erhält, was nur eine etwas andere Betrachtungsweise ist.) _______________________________________ 1 Wie für eine einzelne harmonische Welle x und t sich zueinander verhalten, das ist in Abb. 2.2 in meinem Artikel www.didaktikmat2chem.de/Grundlegendes_ueber_Wellen.pdf im Unterkapitel „Wellen und allgemeine Wellengleichung“ bereits dargestellt worden. - 13 - I.5 Lösungen der allgemeinen Wellengleichung a) Für y j ( x, t ) Aj cos(k j x j t ) k (s. (I-2.11)) sei hierbei Aj k h (I-5.1) gesetzt, sodass 2 y j ( x, t ) h cos(k j x j t ) . ( k j hier sei a j [k ] .) Danach erhält man für die Differentiation s nach x : y j ( x, t ) x h ( k j ) sin(k j x j t ) 2 y j ( x, t ) x 2 h ( k j 2 ) cos(k j x j t ) und für die Differentiation nach 2 y j ( x, t ) t 2 (I-5.2) (I-5.3) t entsprechend: h j 2 () cos(k j x j t ) mit k j 2 1 [k ] s (2 ( j 1)) (I-5.4) Durch Einsetzen in die allgemeine Wellengleichung (s. (I-2.6)), hier in der Form 2 y j ( x, t ) x 2 2 1 y j ( x, t ) 2 erhält man daraus c t 2 h (k j 2 ) cos(k j x j t ) 1 c 2 woraus durch Kürzen wieder die Bedingung h j 2 ( ) cos(k j x j t ) , c (I-5.5) (I-5.6) j entsteht, die wir voraussetzen. Diese ist natürlich auch erfüllt, kj wenn 2 j c k j c a j [k ] ist. s (I-5.7) Was für ein Glied gilt, trifft auch für n aufsummierte Glieder zu, denn statt mit nur einem Glied in (I-5.6) auf jeder Seite der Gleichung kann man diese auch auf n gleichartige Glieder erweitern, wobei die Gleichung dann immer noch gültig ist. Es gilt somit n 1 n j 1 c j 1 h (k 2j ) cos(k j x j t ) wieder unter der Bedingung n c h 2j ( ) cos(k j x j t ) , 2 j für alle j . Damit ist gezeigt, dass kj n y ( x, t , n) y (k j , x, t ) Aj cos(k j x j t ) k j 1 (I-5.8) j 1 die allgemeine Wellengleichung löst. Setzt man wieder 2 kj a j [k ] , so erhält man (I-2.17). s (I-5.9) - 14 - b) Für y j ( x, t ) Adj cos(k j x j t ) dk (s. (I-2.22)) und 2 kj a j [k ] setzen wir dieses Mal s h Adj dk . Die Rechnung für die Gültigkeit mit der allgemeinen Wellengleichung erfolgt genauso wie unter Abschnitt a) mit den entsprechenden Gleichungen (I-5.2) bis (I-5.7). Auch hier können wir (I-5.6) mit n aufsummierten Gliedern durchführen. Als Ergebnis erhalten wir, dass der Ausdruck n n y ( x, t , n) y j ( x, t ) Adj cos(k j x j t )dk (s. (I-2.23) j 1 (I-5.10) j 1 2 kj a j [k ] .) s c) Summiert man in (I-2.23) nicht über n Glieder von a bis b auf (lässt die Summe also nicht von j 1 bis die allgemeine Wellengleichung löst. (Es sei wieder j n gehen), sondern über unendlich viele Flächenelemente Adj cos(k j x j t )dk mit 2 kj a j [k ] und damit über den gesamten Definitionsbereich aller k -Werte von bis , so erhält s man in Analogie zu I.5, Abschnitt a), dort (I-5.8), mit j h ( k 2j ) cos(k j x j t ) 1 c 2 h Adj dk eine Gleichung der Form j h 2j ( ) cos(k j x j t ) , (I-5.11) was nichts anderes bedeutet, dass die Funktion y ( x, t ) j y j ( x, t ) j Adj cos(k j x j t )dk (I-5.12) die allgemeine Wellengleichung lösen soll. Die Erweiterung der Gleichung (I-5.8) mit endlich vielen Gliedern, wobei h Adj dk , auf die Gleichung (I-5.11) mit unendlich vielen Gliedern bedeutet dabei keine Beschränkung bzgl. der Lösbarkeit der Wellengleichung. f ( z ) z mit z 0 immer einen endlichen Wert größer null liefert (für endlich viele z ‘s, wenn a z b ), liefert diese auch für unendlich viele z ‘s stets einen endlichen Wert 0 größer null (also wenn z ), da ja immer z ist. Die Eigenschaft von f ( z ) ändert sich dadurch nicht, ob wir sie nun für endlich viele oder unendlich viele z -Werte betrachten. Ganz analog ist zu verstehen, dass, wenn jedes Glied A cos( kx t ) dk von (I-2.25) die allgemeine Begründung: Genauso wie eine Funktion Wellengleichung löst, dies ohne Weiteres für unendlich viele Glieder in (I-2.26) gilt. Die Lösbarkeit der allgemeinen Wellengleichung wird dadurch nicht beeinträchtigt und somit trifft dies auch für (I-5.12) zu. Da die Gleichung y ( x, t ) j Adj cos(k j x j t )dk (s. (I-5.12)) nichts anderes als der Ausdruck y ( x, t ) A cos(kx t )dk ist , (s. (I-2.26)) - 15 wobei Adj A für alle j , k j k und j , löst dieser also ebenfalls die allgemeine Wellengleichung. d) Um (I-3.4) nach x t zu differenzieren, gehen wir der Einfachheit halber wieder von der Cosinus-Funktion aus und betrachten jeweils nur ein Glied y j ( x, t ) unter dem Integral und y ( x, t ) Ae y j ( x, t ) A e wobei k k0 2 k k j 2 cos(kx t )dk als 2 (s. (I-3.4)) 2 0 2 2 cos(k j x j t )dk , (I-5.13) k k j und j in (I-4.4) sei. k k j h Ae Hierbei setzen wir nun 2 0 2 2 dk . Wir können damit die Rechnung dann wieder wie unter Abschnitt a) k k j mit den entsprechenden Gleichungen (I-5.2) bis (I-5.6) anwenden. Demnach löst (I-5.8) mit für j 1 bis j n , also für endlich viele Glieder, die allgemeine Wellengleichung. h Ae 2 0 2 2 dk Dafür können wir auch schreiben, dass b 1 h (k j 2 ) cos(k j x jt ) j a wobei a b 1 sei und das Intervall 1 c 2 b 1 h j 2 ( ) cos(k j x jt ) , (I-5.14) j a a; b aus n Gliedern besteht. Bilden wir den Grenzwert b h (k j 2 ) cos(k j x j t ) lim lim mit h Ae k k j b h j 2 () cos(k j x j t ) a c 2 j a b a j a b 1 (I-5.15) 2 0 2 2 dk , so können wir unter der Voraussetzung, dass k j j c ist, feststellen, dass die rechte Seite gegen den gleichen Grenzwert strebt wie die linke Seite (beide Seiten sind ja dann identisch), womit die Gültigkeit der allgemeinen Wellengleichung für (I-5.15) erfüllt ist. Das wiederum heißt, dass y ( x, t ) j y j ( x, t ) k k j Ae 2 0 2 2 j cos(k j x j t )dk (I-5.16) die allgemeine Wellengleichung löst. – Und da (I-5.16) nur ein anderer Ausdruck für die Integralschreibweise ist, ist unser Ausdruck y ( x, t ) Ae k k0 2 2 2 cos(kx t )dk Lösung der Wellengleichung, wobei als k j die Variable k und als j die Variable eingesetzt wird. (s. (I-3.5)) - 16 Ganz analog können wir die eben gemachte Berechnung auch für die imaginären Glieder durchführen, sodass wir mit der eulerschen Gleichung den Ausdruck y ( x, t ) Ae k k0 2 2 2 ei ( kxt ) dk (s. (I-3.4)) erhalten, der die allgemeine Wellengleichung erfüllt. I.6 Zusammenfassung Ein gaußsches Wellenpaket entsteht durch Modulation einer Funktion y ( x, t ) Ae i kx t dk (s. (I-1.1)) mit einer gaußschen Verteilung ( z )2 1 2 g (z) e 2 (s. (I-3.1)). 2 Hierbei wird mathematisch der Integrand mit diesem Ausdruck multipliziert, sodass sich die Formel 2 k k0 2 y ( x, t ) A e 2 ei ( kxt ) dk (s. (I-3.4)) ergibt. Betrachtet man für diese den Anfangszustand mit t 0 , so erhält man den Ausdruck y ( x, 0) A 2 eik0 x e x 2 2 2 (s. (I-3.12)). Sowohl (I-3.4) in seiner allgemeinen Form als auch (I-3.12) für t 0 wird als gaußsches Wellenpaket bezeichnet. Bei kleinen Werten von k0 für den Realteil von y ( x, 0) erhält man nur wenige Wellenberge und –täler innerhalb der Funktion f ( x) e je größer k0 wird. x 2 2 2 , deren Anzahl und Dichte jedoch zunimmt, Das gaußsche Wellenpaket stellt eine Lösung der allgemeinen Wellengleichung dar. Beziehung (I-1.1) kann man durch Überlagerung unendlich vieler harmonischer Wellen erhalten.