DEUTSCHES ÄRZTEBLATT ÜBERSICHTSAUFSATZ Extrakorporale Befruchtung und Embryotransfer in der Sterilitätsbehandlung Klaus Diedrich, Hans Hermann van der Ven , Safaa Al Hasani , Frank Lehmann* und Dieter Krebs Aus der Universitäts-Frauenkl inik und Hebammenlehranstalt (Direktor: Professor Dr. med . Dieter Krebs) der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bann und der *Klin ik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Chefarzt: Professor Dr. med . Frank Lehmann) der Städtischen Krankemanstalten Bielefeld-Rosenhöhe ür Patientinnen mit einer t ubaren Sterilitätsursache, denen durch einen makro- oder auch mikrochirurgischen Eingriff an den Tuben nicht geholfen werden konnte, gab es in der Vergangenheit keine weitere Therapiemöglichkeit. Seit 1978 kann durch die In-vitra-Fertilisation menschlicher Eizellen und Embryotransfer auch diese Sterilitätsursache erfolgreich behandelt werden. Die extrakorporale Befruchtung wird inzwischen als kl inische Behandlungsmethode der Sterilität anerkannt , und durch die verbesserten ln-vitro-Fertilisations- und Embryokulturbedingungen konnten auf diesem Gebiet in der letzten Ze it beachtliche Fortschritte erzielt werden . Während es noch vor einigen Jahren große Schwierigkeiten machte, die Eizelle zum richt igen , das heißt befruchtungsfähigen Zeitpunkt zu gewinnen und zu fertilisie ren, gelingt die Fertilisation mit nachfolgender Kultivierung des Embryos bis zum Embryotransfer unter In-vitra-Bedingungen heute bei guter Spermatozoenqual ität in über 70 Prozent der Fälle. Es wurde deshalb auch versucht , den Indikationsbereich für die In-vitra-Fertilisation zu erweit~rn und neue Ansatz- F punkte für die Behandlung der idiopathischen , andrelogischen und immunologisch bedingten Sterilität zu finden. Die In-vitra-Fertilisation von menschlichen Eizellen mit anschließendem Embryotransfer wird inzwischen als klinische Behandlungsmethode bei tubarer Sterilität anerkannt. Durch die verbesserten Fertilisations- und Embryokulturbedingungen konnten auf diesem Gebiet in der letzten Zeit beachtliche Fortschritte erzielt werden. Die Fertilisat ion mit einer nachfolgenden Ku ltivierung des Embryos biszum Embryotransfer gelingtunter In-vitra-Bedingungen heute in über 70 Prozent der Fälle. Schwangerschaftsrate Die liegt bei derzeit 20 Prozent. 1. Ursache der Sterilität, 2. ovarielle Funktion und Stimulation, 3. Alter der Patientin, Anhand unserer bisherigen Ergebnisse soll der augenblickliche Stand auf dem Gebiet der extrakorporalen Befruchtung aufgezeigt werden . Zusätzlich werden die Ergebnisse , die in aller Weit von 58 auf diesem Sektor erfolgreich arbeitenden Gruppen erzielt wurden, erläutert. Es sollen dabei die folgenden Punkte berücksichtigt werden: 4. Anzahl der transferierten Embryonen , 5. Spermatozoenqualität Bei der Auswahl von Ehepaaren für ein ln-vitro-Fertilisationsprogramm bilden Patientinnen mit tubaren Funktionsstörungen, bedingt durch irreversible Schädigung nach abgelaufenen lnfektio- I n-vitro-Fertilisation Patientengut: n 1. = 405- Januar 1982 bis März 1984 (lübeck) Tubare Sterilität 92,5% ~ primär 52 % ~ sekundär 48 % ~ vorangegangene Operationen (z. B. Adhäsiolyse , Tubenrekonstrukt ion) 76,8% 2. Idiopath ische Sterilität 4,3% 3. Andrelogisch bedingte Sterilität 3,2% Tabelle 1 : in 17 Fällen wurde d ie extrakorporale Befruchtung auch bei einer idio· pathischen Sterilität eingesetzt, wobei über Jahre alle Möglichke iten einer Sterili· tätsdiagnost ik und Therapie nicht zum Erfolg einer Schwangerschaft geführt hatten Ausgabe A 81 . Jah rgang Heft 51 /52 vom 21. Dezember 1984 (47) 3819 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Extrakorporale Befruchtung nen, Endometriose oder ektopischer Schwangerschaft die größte Gruppe. ln unserem Kollektiv lag bei 92,5 Prozent der Patientinnen eine tubare Sterilitätsursache vor, wobei bei 76 ,8 Prozent dieser Patientinnen teilweise bis zu vier mikro- oder makrochirurgische rn-vitro-Fertilisation Patientengut: 117 Ehepaare (bis März 1983) 117 Patientinnen (tubare Sterilität) : .... biphasischer Zyklus 49% .... Corpus-luteumInsuffizienz 38% .... anovu latorische Zyklen 10% 117 Ehemänner: .... .... Normezoospermie 54% Asthenozoospermie 14% .... Oligoasthenozoosperrnie 10% .... Oligospermie 8% ovulatorischer Zyklus + Normozoospermie: 34 Patientinnen = 30% Tabelle 2: Kollektiv der tubaren Sterilitätsursachen Operationen zur Wiederherstellung der Tubendurchgängigkeit vorausgegangen waren (Tabelle 1). Da eine erfolgreiche Fertilisation unter In-vitra-Bedingungen auch mit einer geringen Spermienzahl oder Spermien minderer Qualität erzielt werden kann, wurde in wenigen Fällen (3,2 Prozent) mit andrelogischer Sterilitätsursache nach erfolgloser lnseminationstherapie aus diagnostischen Gründen zur Überprüfung der Fertilisationsfähigkeit der Spermien versucht, unter In-vitraBedingungen mit suboptimalen Spermatozoen eine Eizelle zu fertilisieren . Eine AufschlüsselunQ des Patientengutes mit der im Vordergrund stehenden tubaren Sterilitätsursache läßt erkennen, daß häufig noch zusätzliche andrologische oder ovarielle Funktionsstörungen die Aussichten auf eine erfolgreiche Therapie einschränken . Nur 49 Prozent der Patientinnen mit einer tubaren Sterilität wiesen einen normalen Ovulatorischen Zyklus auf, während bei den übrigen Patientinnen zusätzlich eine ovarielle Funktionsstörung mit Corpus-lutaurn-Insuffizienz oder anovulatorischem Zyklus zu erkennen war. Auch von andrelogischer Seite lag häufig eine verminderte Fertilität vor, und nur in 54 Prozent fand sich eine Normozoospermie. Hieraus ergibt sich , daß in dem aufgeführten Pa- tientengut bis März 1983 nur 34 Patientinnen (30 Prozent) ideale Voraussetzungen für diese Behandlungsmethode mitbrachten (Tabelle 2). Diese Zahl verdeutlicht die neben den tubaren Sterilitätsursachen noch zusätzlich vorliegenden Schwierigkeiten für eine erfolgreiche Sterilitätsbehandlung . Es konnten bisher in der Lübeck/ Banner Arbeitsgruppe nach In-vitra-Fertilisation und Embryotransfer bei 567 durchgeführten Iaparoskopischen Follikelpunktionen 65 Schwangerschaften erzielt werden . Je ein Embryo wurde in mehr als 70 Prozent aller Laparoskopien in den Uterus transferiert (Tabelle 3) . ln den aufgezeigten Zeiträumen konnte die Schwangerschaftsrats pro Laparoskopie von 8,2 auf 16,1 Prozent gesteigert werden . Bezogen auf die Zahl der Embryotransfers bedeutet dies eine Schwangerschaftsrate von 27 Prozent. 21 Kinder sind bisher geboren . Die ebenfalls in Tabelle 3 dargestellte Sammelstatistik zeigt, daß in 58 Gruppen , die sich mit dieser Behandlungsmethode beschäftigen , 9 641 Iaparoskopische Follikelpunktionen durchgeführt wurden. Bei einer Embryotransfer-Rats von 76 Prozent wurde in 12,5 Prozent eine Schwangerschaft, bezogen auf die Laparoskopien , erzielt bzw. in Januar-März 1984 Juni-November 1984 1982/1983 (Lübeck)*) (Bonn) Sammelstatistik**) Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzah l % Laparoskopien Embryotransfers 331 239 - 74 55 - 162 120 - 9641 7339 - Embryotransfer/ Laparoskopien - - 74 - Graviditäten 27 - 12 - 8,2 - - 11 ,3 - Graviditäten/ Laparoskopien Graviditäten/ Embryotransfer ...)) 72 - 74 - - 76 26 - 1209 - 16,1 - 12,5 - 22 - 16,5 16,9 22 Die Lübecker Ar be itsgruppe wechsel te im Mai 1984 an d ie Universitätsklinik Bo nn . Sammelstatistik aus 58 internationa len Arbeitsgruppen , vo rget ragen auf de m 111. We ltko ngreß fü r ln-vitro-Fe rt ili sation und Em bryotransfer, Hels inki Mai 1984 Tabelle 3: Ergebnisse im Vergleich 1982/83, Januar bis März und Juni bis November 1984 (Lübeck/Bonner Arbeitsgruppe) und Sammalstatistik 3820 (48) Heft 51 /52 vom 21 . Dezember 1984 81 . Jahrgang Ausgabe A DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Extrakorporale Befruchtung Schwangerschaftsrate und Alter der Patientinnen Sterilitätsursachen Eileiter: Graviditäten ~ primär tubare Sterilität 19 ~ sekundär tubare Sterilität 17 ~ beide Tuben o. B. 3 biphasisch o. B. pathologisch (Corpus-luteumlnsuffizienz, anovulatorische Zyklen, Amenorrhoe) 15 17 6 1 78 151 51 14 <30 31-35 36-40 >40 =% 19 11 12 7 Sammelstatistik (58 Gruppen April 1984) 13,0% 12,7% 11 ,0% 7,2% Tabelle 5: Einfluß des Alters der Pat1entm auf d1e Schwangerschaftsrate nach extrakorporaler Befruchtung Zyklus: ~ Embryotransfer Schwangerschatten (n) Alter 32 7 Tabelle 4: Einfluß der Sterilitätsursachen und Zyklusqualitäten auf die Schwangerschaften nach extrakorporaler Befruchtung 16,5 Prozent pro Embryotransfer. Damit liegt die Schwangerschaftsrate etwas unterhalb der Ergebnisse unserer Gruppe. Ein Unterschied in der Schwangerschaftsrate bei Vorliegen einer primären oder sekundären tubaren Sterilität konnte bei gleichmäßiger Verteilung in unserem Patientenkollektiv nicht gesehen werden. Erwähnenswert ist noch, daß in drei Fällen mit einer idiopathischen Sterilität be i funktionsfähigen Tuben eine Implantation erzielt werden konnte (Tabelle 4). Die Zyklusqualität ließ einen deutlichen Einfluß auf den Implantationserfolg erkennen. Obwohl in weniger als 50 Prozent der tubaren Sterilitätspatienten ein normaler biphasischer Zyklus vorlag , findet sich in diesem Kollektiv mit 32 der größte Anteil der bisher erzielten 39 Schwangerschaften . Hingegen konnte nur bei 18 Patientinnen mit einer Corpus-luteum-lnsuffizienz oder anovulatorischem Zyklus eine Schwangerschaft erzielt werden. Während dieser Unterschied sich in der Fertilisationsrate nicht so deutlich zeigte, entsprechen die wenigen Schwangerschaften bei Patientinnen mit einer pathologischen Embryotransferbedingungen und Schwangerschaftsrate Anzahl der transferierten Embryonen Embryotransfer Schwangerschatten (n) = % Sammelstatistik (58 Gruppen April 1984) 1 119 8 7 9% 2 96 9 10 14% 3 41 9 22 19% 4 36 12 33 23% 5 2 1 - "50" Tabelle 6: Einfluß der Embryotransferbedingungen auf die Schwangerschaftsrate nach extrakorporaler Befruchtung. Auch die Zahlen aus der Sammelstatistik verdeutlichen in ähnlicher Weise den günstigen Einfluß auf eine mögliche Schwangerschaft bei dem Transfer von mehreren Embryonen Spermatozoenqualität und Schwangerschaft Laparoskopien (n) Fertilisationsrate Schwangerschatten Normazoospermie 247 81% 26 Asthenozoospermie 106 64% 12 Oligozoospermie 29 60% 1 Polyspermie 23 89% - Spermabefund Tabelle 7 : Einfluß der Spermatozoenqualität auf die Schwangerschaftsrate nach extrakorporaler Befruchtung Ovarialfunktion den herabgesetzErwartungen für einen ten Schwangerschaftseintritt in einem vergleichbaren Kollektiv aus der normalen Sterilitätssprechstunde. Möglicherweise laufen die stereidabhängigen lmplantationsvorbereitu ngen am Endometrium bei ovariellen Störungen nicht zeitgerecht und unzureichend ab (Tabelle 4) . Ausgabe A Die Verteilung der Schwangerschaften auf die verschiedenen Altersgruppen läßt erkennen, daß auch Patientinnen jenseits des 35. Lebensjahres entgegen der Meinung anderer Gruppen für die extrakorporale Befruchtung durchaus noch geeignet erscheinen. Zwar lag der Prozentsatz der erzielten Schwangerschaften , bezogen auf die Zahl der Embryotrans- 81 . Jahrgang Heft 51 /52 vom 21 . Dezember 1984 (49) 3821 DEUTSCHES ARZTEBLATT Extrakorporale Befruchtung fers mit 19 Prozent bei Patientinnen unter 30 Jahren günstiger, jedoch konnte ein deutlicher Abfall der Schwangerschaftsrate bis zum 40. Lebensjahr nicht erkannt werden. Zwar konnte auch jenseits des 40. Lebensjahres eine Schwangerschaft erzielt werden, jedoch führte diese zu einem Abort. Nach den bisherigen Erfahrungen wurde an unserer Klinik die Altersgrenze bei 40 Jahren festgelegt. Die Schwangerschaftsrate aus der Sammelstatistik in Abhängigkeit vom Alter zeigt eine ähnliche prozentuale Verteilung (Tabelle 5). Der Erfolg eines Embryotransfers mit nachfolgender Schwangerschaft hängt entscheidend von dem morphologischen Bild, dem Entwicklungsstadium des Embryos und der Zahl der transferierten Embryonen ab. Nach dem Transfer eine Embryos lag die Schwangerschaftsrate in dem gesamten Kollektiv bei 7 Prozent. Bei einem Transfer von 2, 3, 4 und 5 Embryonen stieg die Schwangerschaftsrate auf 10 bzw. 22 und 33 Prozent an (Tabelle 6). Es wurden bisher 405 Ejakulatproben für die ln-vitro-Fertilisation eingesetzt. Die Verteilung der Spermatozoenqualität in diesem Kollektiv geht aus Tabelle 7 hervor. Nach den Ergebnissen der Fertilisationsrate könnte man bei verminderter Spermienqualität erwarten, daß die In-vitro-Fertilisation möglicherweise für die Behandlung der männlichen Infertilität einsetzbar ist. Es muß jedoch betont werden, daß von den bisher erzielten 39 Schwangerschaften nach In-vitro-Fertilisation 26 durch die Ejakulate von normospermen Männern induziert wurden. Nur in 12 Fällen konnte eine leichte Reduktion im Prozentsatz der beweglichen Spermatozoen erkannt werden, und in einem Fall lag eine geringgradige Oligozoospermie vor. Wenn diese Beobachtungen sich bestätigen, würde das bedeuten, daß abnorme Spermatozoen zwar eine Eizelle fertilisieren können, daß aber die embryonale Entwicklung nicht normal abläuft. In diesem Fall wäre 3822 die klinische Anwendbarkeit der In-vitro-Fertilisation zur Behandlung der männlichen Infertilität deutlich herabgesetzt. Diskussion Die In-vitro-Befruchtung menschlicher Eizellen mit anschließendem Embryotransfer hat sich in den letzten Jahren als Methode zur Behandlung der tubaren, auch mikrochirurgisch nicht behebbaren Sterilität bewährt. Bei geeigneter Vorbehandlung der Patientin mit dem Ziel, möglichst mehrere Embryonen in den Uterus transferieren zu können, sind Schwangerschaftsraten von 20 Prozent heute durchaus realistisch. Es sollte bei der Auswahl der Patienten für ein In-vitro-Fertilisationsprogramm bedacht werden, daß durch zusätzliche andrologische und ovarielle Störungen die Erfolgsaussichten gesenkt werden. So sind mit einem pathologischen Ejakulat zwar ebenfalls hohe Fertilisationsraten zu erzielen, jedoch scheint die Weiterentwicklung des Embryos zu einer normalen, implantationsfähigen Blastozyste im Uterus qualitativ minderwertig abzulaufen, wodurch die Implantation verhindert wird. Bei ovariellen Störungen, wie z. B. der Corpus-luteum-Insuffizienz, wird das Endometrium nur ungenügend auf die Implantation vorbereitet und führt in diesem Kollektiv zu einem erhöhten Verlust der transferierten Embryonen. Aufgrund der intensiven Bearbeitung dieses Gebietes durch viele Forschungsgruppen in aller Welt konnten gute In-vitro-Fertilisationsraten erzielt werden, und es hat somit eine Verlagerung der Probleme von der Fertilisation zu den Implantationsbedingungen stattgefunden. An diesem Glied in der Kette zu einer erfolgreichen extrakorporalen Befruchtung mit nachfolgender Schwangerschaft muß der Schwerpunkt in den Forschungsaktivitäten der nächsten Jahre liegen. (50) Heft 51/52 vom 21. Dezember 1984 81. Jahrgang Ausgabe A Neben dem erfolgreichen Einsatz der ln-vitro-Fertilisation zur Behandlung der Sterilität ermöglichen ln-vitro-Befruchtungsmodelle zahlreiche Einblicke in die Reproduktionsbiologie, die möglicherweise zu einer erfolgreichen Behandlung von bisher unbekannten Sterilitätsursachen beiträgen können. Literatur bei den Verfassern Anschrift für die Verfasser: Professor Dr. med. Klaus Diedrich Universitäts-Frauenklinik und Hebammenlehranstalt Sigmund-Freud-Straße 25 5300 Bonn 1 FÜR SIE GELESEN Pilzbesiedlung auf Magengeschwüren harmlos Spekulationen darüber, daß eine Soorbesiedlung von Magengeschwüren ein Hinweis auf Malignität sei, haben sich nicht bewahrheitet. Auch eine zweite Hypothese, daß nämlich der Candidabefall die Abheilung dieser Geschwure beeinträchtigen würde, hat sich als nicht stichhaltig erwiesen. Die Autoren untersuchten 66 Patienten mit Magengeschwüren, wobei 6 (9,1 Prozent) einen Soorbefall zeigten. Unter einer Behandlung mit Cimetidin bzw. einer Kombinationsbehandlung Carbenoxolon-Cimetidin heilten alle Geschwüre ab, auf die Gabe eines Antimykotikums wurde bewußt verzichtet. Eine Candidapersistenz wurde in keinem Fall beobachtet. Die Patienten mit Soorbefall des Ulkus waren deutlich älter als die Patienten, deren Geschwür keine Pilzbesiedlung aufwies. W Minoli. G., V. Terruzzi; A. Ferrara; A. Casiraghi; F. Rocca; H. Rainer; A. Porro; G. C. Butti; P. G. Mandelli; R. Piffer; P. Lampertico: A prospective study of relationships between benign gastric ulcer, candida, and medical treatment, Am. J. Gastroent. 79 (1984) 95-97. Divisione di Lungodegenza, Ospedale Valduce, via Dante 11,1-22100 Como