Basisinfo Cochlea-Implantat

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Basisinformation: Neues Verfahren zur Cochlea-Implantation
Im ARTORG Center der Universität Bern arbeiten Forschende an einer neuen, weniger belastenden Implantationsmethode für Chochlea-Implantate. Um das Risiko zu minimieren, dass
dabei die Gesichtsnerven der Patientinnen und Patienten beschädigt werden, haben die Wissenschaftler anhand von Tiermodellen die Operationsmethode verfeinert.
Ein Viertel der Menschheit über 45 Jahren leidet an substantiellen Hörverlusten und kann Flüstern oder
leises Sprechen gar nicht oder nur sehr schlecht verstehen. Daneben werden 2 bis 6 Promille aller Babies schwerhörig oder taub geboren. Ein sogenanntes Cochlea-Implantat, eine Elektrode, welche die
Hörschnecke (Cochlea) durch elektrische Impulse anregt, kann diese hochgradigen Hörverluste beheben. Allerdings muss die Elektrode derzeit durch grossflächiges Ausfräsen des Schädelknochens hinter
dem Ohr implantiert werden – ein komplizierter Eingriff mit kosmetischen Konsequenzen und Schmerzen für die Patientinnen und Patienten.
Bund unterstützt Projekt mit 2,6 Millionen Franken
Forschende der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten (HNO) am Inselspital und des
ARTORG Center der Universität Bern entwickeln daher eine neue Methode, um ein Cochlea-Implantat
nur mittels einer kleinen Bohrung über dem Ohr einzuführen. Dies wäre für die Patientinnen und Patienten – zunehmend Kinder und Jugendliche – viel weniger belastend und sogar als ambulanter Eingriff
unter leichter Narkose und mit Spitalaustritt am gleichen Tag möglich. Das neue Verfahren wäre eine
weniger invasive und dennoch exaktere Implantationsmethode als die bisherige. Diese innovative Idee
mit hohem Nutzen für die Betroffenen wird unter anderem von der Nano-Tera Initiative des Bundes
mit 2,6 Millionen Franken unterstützt.
Um das Implantat einzubringen, muss jedoch in der Nähe des Gesichtsnervs (nervus facialis) gebohrt
werden – der Abstand beträgt dabei weniger als einen halben Millimeter. Daher muss genau kontrolliert werden, dass der Nerv nicht verletzt wird. Mittels eines ebenfalls vom ARTORG Center entwickelten Verfahrens kann diese Bohrung genau platziert werden.
Winzige Testbohrungen am Schaf
Bevor eine solche neue Messmethode am Menschen getestet werden kann, sind Tierversuche notwendig. Die Tests – kleine Probebohrungen – wurden an Schafen durchgeführt. Diese weisen eine dem Menschen ähnliche Anatomie auf am Schädelknochen hinter dem Ohr, dem Mittel- sowie dem Innenohr.
Zwischen 2012 bis 2014 wurden zwei Testreihen an insgesamt elf Tieren durchgeführt, wobei die
Beeinträchtigungen gering waren (Schweregrad 1).
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Die neue, verfeinerte OP-Methode wird nach den erfolgreichen Versuchen am Schaf ab Sommer 2015 in
ersten klinischen Studien an von Taubheit betroffenen Patientinnen und Patienten angewendet.
Mehr zum Thema:
> Medienmitteilung zum Beginn des Projekts vom 13. Dezember 2012:
http://tinyurl.com/cochlea-implant
> Weitere Informationen zu Cl-Implantaten: http://tinyurl.com/cochlea-insel
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