Herceptin von Roche als subkutane Injektion ist

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Medienmitteilung
Basel, den 23. März 2012
Herceptin von Roche als subkutane Injektion ist patientenfreundlicher und
reduziert Gesundheitskosten im Vergleich zur gängigen intravenösen Infusion
Subkutane Verabreichung von Herceptin ist weniger invasiv und benötigt rund 5 Minuten anstatt 3090 Minuten bei der derzeit zugelassenen intravenösen Verabreichung
Roche (SIX: RO, ROG; OTCQX: RHHBY) gab heute die Resultate der Phase-III-Studie HannaH bei Frauen
mit HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium (eBC) bekannt. Sie zeigen zum ersten Mal, dass eine neue
Art der Verabreichung von Herceptin (Trastuzumab) als subkutane (s.c.) Injektion zu einer vergleichbaren
Wirksamkeit führt wie die derzeitige intravenöse (i.v.) Verabreichung des Medikaments – gemessen an der
kompletten pathologischen Remission (pCR), der vollständigen Beseitigung von Tumorzellen in der Brust.
Subkutan verabreichtes Herceptin ist patientenfreundlicher als die herkömmliche intravenöse Gabe, weil die
Verabreichung weniger invasiv und schneller ist (5 Minuten anstatt 30 – 90 Minuten). Die HannaH-Studie
zeigte ausserdem, dass subkutan angewendetes Herceptin zu ähnlichen durchschnittlichen
Konzentrationswerten von Herceptin im Blut führte (Pharmakokinetik) wie die intravenöse
Darreichungsform. Das Sicherheitsprofil entsprach in beiden Armen der HannaH-Studie dem zu
erwartenden Sicherheitsprofil bei Behandlung mit Herceptin und Standardchemotherapie in dieser
klinischen Behandlung. Die Studienresultate wurden heute auf der 8. European Breast Cancer Conference
(EBCC-8) in Wien (Abstract Nr. 1BA) im Rahmen des EBCC-8-Hauptsymposiums vorgestellt.
„Die subkutane Verabreichung von Herceptin ist eine Alternative zu intravenösem Herceptin und stellt einen
bedeutenden Therapiemöglichkeit für Patienten mit HER2-positivem Brustkrebs dar,“ so Dr. Hal Barron,
Chief Medical Officer und Leiter der globalen Produktentwicklung von Roche. „Weil die Verabreichung
weniger invasiv ist und nur 5 anstatt 30-90 Minuten dauert, ist subkutan verabreichtes Herceptin
patientenfreundlicher und kann die Gesundheitskosten im Vergleich zur bisherigen intravenösen
Standardformulierung reduzieren.”
Die subkutane Gabe ist eine weniger invasive Verabreichungsart, weshalb die Patienten für die Behandlung
mit Herceptin weniger Zeit im Krankenhaus verbringen müssen als bei der intravenösen Infusion. Dies ist
ein wichtiger Aspekt bei frühem Brustkrebs, bei dem Herceptin üblicherweise für ein Jahr verabreicht wird.
Subkutanes Herceptin wird in einer Fixdosis von 600 mg unter die Haut gespritzt. Im Gegensatz zu
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intravenös verabreichtem Herceptin ist bei der subkutanen Darreichungsform keine initiale
Aufsättigungsdosis und keine gewichtsangepasste Dosierung erforderlich; unabhängig vom Körpergewicht
der Patientin wird ein und dieselbe Dosis verwendet.
Auf der Grundlage der HannaH-Studiendaten hat Roche bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA)
ein Gesuch auf Produktlinienerweiterung für subkutan verabreichtes Herceptin zur Behandlung von HER2positivem Brustkrebs eingereicht.
Die beiden primären Endpunkte – Pharmakokinetik (PK) und Wirksamkeit – erfüllten ihre vorgegebenen
Kriterien. Die Wirkstoffkonzentration im Blut, die unmittelbar vor der Operation gemessen wurde, war für
die subkutane Darreichungsform mindestens genauso hoch wie für die intravenöse Formulierung (69,0 bzw.
51,8 μg/ml). Dies ist wichtig für den Nachweis der vergleichbaren Wirksamkeit. Darüber hinaus lag die
Wirksamkeit, gemessen an der kompletten pathologischen Remission (pCR), bei den Patienten im SubkutanArm in demselben Bereich wie bei den Patienten, die die intravenöse Formulierung erhielten (45,4 Prozent
bzw. 40,7 Prozent).
Nebenwirkungen aller Schweregrade und schwere Nebenwirkungen waren in beiden Studienarmen
vergleichbar. Die häufigsten Nebenwirkungen in beiden Studienarmen (jeweils über 25 Prozent) waren
Haarausfall, Übelkeit, Neutropenie, Durchfall, Schwäche und Erschöpfung. Im Subkutan-Arm wurden mehr
schwerwiegende Nebenwirkungen berichtet, für die jedoch keine spezifische klinische Erklärung (z. B. durch
zugrundeliegende Patienten- oder Arzneimittelmerkmale) gefunden wurde.
Über die subkutane Verabreichung
Subkutan angewendetes Herceptin ist eine neue praktischere Darreichungsform von Herceptin auf der Basis
der von Halozyme Therapeutics entwickelten Enhanze™-Technologie, die den neuartigen Hilfsstoff
(Trägerstoff für aktive Wirkstoffe eines Medikaments) rHuPH20 enthält. rHuPH20 (rekombinante humane
Hyaluronidase) bewirkt den reversiblen Abbau einer gelartigen Substanz (Hyaluronan), die normalerweise
eine Barriere zwischen den Zellen im Unterhautgewebe bildet. Dies ermöglicht die Verteilung von injizierten
Medikamenten über einen grösseren Gewebebereich und damit die schmerzlose subkutane Verabreichung
der grösseren Menge von subkutanem Herceptin (eine Fixdosis von 600 mg [5 ml]).
Über die HannaH-Studie
HannaH ist eine internationale randomisierte, offene, multizentrische Phase-III-Studie, in die insgesamt
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596 Patienten mit operierbarem oder lokal fortgeschrittenem Brustkrebs im Frühstadium aufgenommen
wurden. Die Studie untersuchte die Wirksamkeit, Pharmakokinetik und Sicherheit von subkutan
angewendetem Herceptin (in einer gebrauchsfertigen Durchstechflasche) und intravenös verabreichtem
Herceptin für die neoadjuvante/adjuvante Therapie (Gabe vor und nach chirurgischem Eingriff) bei Frauen
mit HER2-positivem frühen Brustkrebs. Die Behandlungsdauer betrug in beiden Studienarmen 1 Jahr.
Die koprimären Endpunkte waren:
•
Pharmakokinetik (PK).
•
Komplette pathologische Remission (pCR).
Die wichtigsten sekundären Endpunkte waren:
•
Sicherheit und Verträglichkeit.
•
pCR in Brust und Achselhöhle (tpCR).
•
Ereignisfreies Überleben (EFS) und Gesamtüberleben (OS).
Die Teilnehmer im Herceptin-s.c.-Studienarm erhielten:
• 600 mg (Fixdosis) Herceptin subkutan plus Chemotherapie für 8 Zyklen vor der Operation.
•
Herceptin subkutan allein für 10 Zyklen nach der Operation.
Die Teilnehmer im Herceptin-i.v.-Studienarm erhielten:
•
Eine initiale Aufsättigungsdosis von 8 mg Herceptin/kg Körpergewicht intravenös gefolgt von einer
Erhaltungsdosis von 6 mg/kg, jeweils in Kombination mit Chemotherapie für insgesamt 8 Zyklen vor
der Operation gemäss der intravenösen Standardtherapie.
•
Herceptin intravenös allein für 10 Zyklen nach der Operation.
Die Nebenwirkungen in der Studie entsprachen dem bekannten Sicherheitsprofil von Herceptin. Es wurden
keine neuen Sicherheitssignale beobachtet. Die Inzidenz der häufigsten Nebenwirkungen (über 10 Prozent in
beiden Studienarmen) war vergleichbar. Schwere Nebenwirkungen (Grad >3) traten in beiden Armen
ähnlich häufig auf (52 Prozent unter intravenösem Herceptin und 51,9 Prozent unter subkutanem
Herceptin). Kardiale Nebenwirkungen traten in beiden Behandlungsarmen ähnlich häufig auf: 12,1 Prozent
und 11,4 Prozent im i.v. bzw. s.c. Arm. Bei 11 Prozent der Patienten, die die subkutane Injektion erhielten,
trat eine Reaktion an der Injektionsstelle auf (am häufigsten Schmerzen an der Injektionsstelle), deren
Intensität bei 95 Prozent der Patienten leicht war.
Klinische Studien mit subkutaner Darreichungsform
Zurzeit laufen zwei weitere Studien mit subkutan angewendetem Herceptin. PrefHer ist eine multinationale
randomisierte, multizentrische Crossover-Studie zur Beurteilung der Patientenpräferenz und der
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Zufriedenheit von medizinischen Fachkräften mit der subkutanen Verabreichung von Herceptin als
adjuvante Therapie bei Patienten mit HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium. PrefHer ist eine
Zweikohortenstudie (mit insgesamt 400 Patienten), um die subkutane Gabe von Herceptin mittels
Durchstechflasche oder einer innovativen gebrauchsfertigen Injektionshilfe mit der intravenösen Gabe von
Herceptin zu vergleichen. Die gebrauchsfertige Injektionshilfe ist ein bedeutender Fortschritt, der
letztendlich die Selbstverabreichung von Herceptin durch die Patienten ermöglichen könnte. Die ersten
Daten werden für 2013 erwartet.
Die Studie SafeHer ist eine multinationale offene Zweikohortenstudie zur Beurteilung der Sicherheit der
assistierten Gabe und der Selbstverabreichung von subkutanem Herceptin als adjuvante Therapie bei
Patienten mit operierbarem HER2-positiven frühen Brustkrebs. Die Studie erlaubt sowohl die Verabreichung
aus der Durchstechflasche als auch mit der gebrauchsfertigen Injektionshilfe mit der Möglichkeit der
Selbstverabreichung.
Roche erforscht ausserdem die Anwendung von MabThera (Rituximab) als subkutane Injektion bei NonHodgkin-Lymphom und chronischer lymphatischer Leukämie. MabThera als subkutane Injektion ist bisher
noch in keinem Markt zugelassen. Ein erstes EU-Zulassungsgesuch wird vorraussichtlich Ende 2012
eingereicht.
Über Brustkrebs
Brustkrebs ist weltweit die häufigste Krebsart bei Frauen.1 Jedes Jahr werden auf der ganzen Welt rund
1,4 Millionen neue Fälle von Brustkrebs diagnostiziert, und über 450’000 Frauen sterben jährlich an dieser
Krankheit.1 Bei HER2-positivem Brustkrebs sind auf der Oberfläche der Tumorzellen erhöhte Mengen des
humanen epidermalen Wachstumsfaktors 2 (HER2) vorhanden. Dieses Phänomen wird als „HER2Positivität“ bezeichnet und betrifft rund 15-20 Prozent der an Brustkrebs erkrankten Frauen.2 HER2positiver Brustkrebs ist eine besonders aggressive Form von Brustkrebs.3
Über Herceptin
Herceptin (Trastuzumab) ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper, der gezielt die Funktion von
HER2 hemmt. HER2 ist ein Protein, das von einem spezifischen Gen gebildet wird, welches ein
krebserzeugendes Potenzial hat, wenn es überexprimiert wird. Der Wirkmechanismus von Herceptin ist
einzigartig und beruht auf der Aktivierung des körpereigenen Immunsystems und der Unterdrückung der
HER2-Signalgebung zur gezielten Zerstörung von Krebszellen. Herceptin hat sowohl bei HER2-positivem
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Brustkrebs im Frühstadium als auch bei fortgeschrittenem (metastasierendem) HER2-positivem Brustkrebs
eine zuvor unerreichte Wirksamkeit bewiesen. Nicht nur als Monotherapie, sondern auch in Kombination
mit oder nach einer Standardchemotherapie konnten bei Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs dank
Herceptin die Ansprech- bzw. Remissionsraten, das krankheitsfreie Überleben sowie die
Gesamtüberlebenszeit bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Lebensqualität verbessert werden. Herceptin
wird in den USA von Genentech, in Japan von Chugai und in den übrigen Ländern von Roche vertrieben.
Seit 1998 haben weltweit fast 1 Million Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs eine Therapie mit
Herceptin erhalten.
Über Roche
Roche mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, ein führendes, forschungsorientiertes Unternehmen, ist spezialisiert
auf die beiden Geschäfte Pharma und Diagnostics. Als weltweit grösstes Biotech-Unternehmen entwickelt
Roche klinisch differenzierte Medikamente für die Onkologie, Virologie, Entzündungs- und
Stoffwechselkrankheiten und Erkrankungen des Zentralnervensystems. Roche, ein Pionier im
Diabetesmanagement, ist auch der weltweit bedeutendste Anbieter von In-vitro-Diagnostik und
gewebebasierten Krebstests. Medikamente und Diagnostika, welche die Gesundheit, die Lebensqualität und
die Überlebenschancen von Patienten entscheidend verbessern, sind das strategische Ziel der personalisierten
Medizin von Roche. 2010 beschäftigte Roche weltweit über 80’000 Mitarbeitende und investierte mehr als 9
Milliarden Franken in die Forschung und Entwicklung. Der Konzern erzielte einen Umsatz von 47,5
Milliarden Franken. Genentech, USA, gehört vollständig zur Roche-Gruppe. An Chugai Pharmaceutical,
Japan, hält Roche die Mehrheitsbeteiligung. Für weitere Informationen: www.roche.com.
Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt.
Weitere Informationen
Roche in der Onkologie: www.roche.com/de/media/media_backgrounder/media_oncology.htm
Medienstelle Roche-Gruppe
Telefon: +41 61.688 8888 / E-Mail: [email protected]
- Alexander Klauser (Leiter)
- Silvia Dobry
- Daniel Grotzky
- Claudia Schmitt
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Literatur
1) Ferlay J, Shin HR, Bray F, Forman D, Mathers C and Parkin DM GLOBOCAN 2008, Cancer Incidence and Mortality
Worldwide: IARC Cancer Base No. 10 [Internet]. Lyon, Frankreich: International Agency for Research on Cancer; 2010.
Verfügbar unter: http://globocan.iarc.fr.
2) Wolff A.C et al. American Society of Clinical Oncology/ College of American Pathologists Guideline Recommendations for
Human Epidermal Growth Factor Receptor 2 Testing in Breast Cancer. Arch Pathol Lab Med—Vol 131, January 2007.
3) Slamon D et al. Adjuvant Trastuzumab in HER2-Positive Breast Cancer. N Engl J Med 2011; 365:1273-83.
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