Herbstleuchten

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Österreichische Post AG
Firmenzeitung, Zulassungsnr: 15Z040293F
Evelyn Deutsch
Hand in Hand
mit
der
Natur
Das Magazin für Aromapflege und Aromatherapie
Ausgabe 4, Herbst 2015
NEU
rtipp
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A
1
Seite 1
Olivenöl
Mediterrane Köstlichkeit
Seite 6
Krankenhaushygiene
neue Versuchsreihen
Seite 8
Die Lärche
ein außergewöhnlicher
Nadelbaum
Seite 16
Coverstory:
Herbstleuchten
die wundersame Kraft der Wurzeln www.aromapflege.com
Seite 4
2 | EDITORIAL
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
ein wunderbarer Sommer neigt sich dem Ende zu und der Herbst beginnt sich sein farbenprächtiges Kleid überzustreifen. Die Pflanzen blicken auf intensive und produktive Monate zurück.
Alle Blüten wurden gebildet, die Früchte ausgereift und der Samen verbreitet. Die Tage werden
kürzer, die Nächte kälter und es wird für die Pflanze Zeit die wichtigsten Vitalstoffe von den
oberirdischen Bereichen in die Wurzel zu transportieren, um sich für das nächste Frühjahr zu
wappnen. Dieses immer wiederkehrende Wunder der Natur möchten wir zum Anlass nehmen
um Euch die wichtigsten ätherischen Öle vorzustellen, die aus Wurzeln gewonnen werden.
n
mitspiele
&
gewinnen
Weiters wollen wir einen Blick auf das wohl bekannteste fette Pflanzenöl werfen - das Olivenöl
(Seite 6 und 7), möchten Euch eine spannende Arbeit von Frau Dr. Gerda Dorfinger (Seite 8 und
9) zum Thema „Aromapflege und Krankenhaushygiene“ vorstellen und möchten Euch einen
Einblick in die Parfümeurskunst bieten.
Neu ab dieser Ausgabe: Wir freuen uns ganz besonders, dass Mag. Andrea Gavanelli in Zukunft
nicht nur unser Referententeam verstärken wird, sondern wir mit Ihr auch eine
Pharmazeutin gewinnen konnten, die in jeder Ausgabe einen „Apothekertipp“
abgeben wird! In Ihrem ersten Beitrag widmet sie sich rechtzeitig zum
Schulbeginn dem Dauer-Thema Läuse!
Weihnachten steht vor der Tür – zumindest für all jene, die ihre Liebsten mit
selbst gemachten Schätzen beschenken möchten. Gerne haben wir für Euch
einige „Bastel“-Tipps gesammelt (Seite 12 und 13).
Wir wünschen Euch viele sonnige Herbsttage und viel Freude beim Lesen
unserer aktuellen Ausgabe.
Evelyn und Waltraud
PS: Noch mehr Rätselspaß
findet Ihr auf der Seite 13.
Evelyn Deutsch-Grasl (Herausgeberin),
Waltraud Reischer (Chefredakteurin)
Evelyn Deutsch-Grasl
Waltraud Reischer
ist nicht nur ein Zitat von
mir, sondern Teil meiner
Zurück zur Natur,
Lebensphilosophie und
bringt uns der Gesundmein ganz persönlicher
Weg zu mehr Gesundheit einen Schritt näher
heit, Vitalität, Schönheit
und Wohlbefinden.
Ich bin gelernte Drogistin, diplomierte Gesundheits- und
Krankenschwester, geprüfte Aromatologin, Gesundheitsberaterin und Heilkräuterfachfrau ebenso Gründerin und Leiterin
der Aromapflegeschule Evelyn Deutsch und Autorin des
Fachbuches „Aromapflege Handbuch – Leitfaden für den
Einsatz ätherischer Öle in Gesundheits-, Krankenpflege- und
Sozialberufen“ und Vizepräsidentin der ÖGwA.
Seit der Geburt meiner Kinder ist das Thema „ätherische
Öle“ nicht mehr aus meinem Leben wegzudenken. 2008
habe ich die Ausbildung zur ärztlich geprüften Aromapraktikerin bei Eliane Zimmermann abgeschlossen und in den
folgenden Jahren diese Ausbildung mit ihr gemeinsam
geleitet. Ich habe mich mit meiner eigenen Gesundheitspraxis selbständig
gemacht und bin Autorin
Lächle, hab Lebensdes Buches „Wohlfühlen
freude, Mut und Kraft
mit Raumdüften – Duftmischungen selber herstellen“.
zu Neuem,
Mein Lebensmotto leitet sich
Alles wird gut!
von meinem Lieblingsduft
„Grapefruit“ ab:
IMPRESSUM
Medieninhaber: Aromapflege GmbH, Alte Straße 15, A-6600 Pflach, Tel: +43 (0) 5672/64942, Email: [email protected], Webseite: www.aromapflege.com
Herausgeberin: Evelyn Deutsch-Grasl, Chefredaktion: Waltraud Reischer, Thomas Grasl, Grafik: markushechenberger.net Werbeagentur.Druckauflage: 15.000 Stück,
Erscheinungsintervall: 4 mal jährlich, Coverfoto: fotolia @ PhotoSG
Die bei der Überschrift mit
* gekennzeichneten Beiträge stammen vom Autorenteam Waltraud Reischer und Evelyn Deutsch-Grasl.
Grundlegende Richtung: Informationen für KundInnen und InteressentInnen der Aromapflegeschule Evelyn Deutsch und unseres Aromapflege Fachhandels.
Vorbehaltlich Satz- und Druckfehler.
Unsere Umwelt ist uns wichtig! Deshalb wurde dieses Magazin nach den strengen Vorgaben des „Österreichischen Umweltzeichens für schadstoffarme
Druckprodukte“ (UZ 24) hergestellt. Diese Zertifizierung garantiert umweltfreundliche und ressourcenschonende Materialien und Produktionsweisen.
UW-Nr. 715 Grasl FairPrint, Bad Vöslau, www.grasl.eu
NEWSSPLITTER | 3
Tag des ätherischen ÖLs
Samstag 14.11.2015, 09–17 Uhr
Festsaal Melk, Linzer Straße 3-5, 3390 Melk
Schriftliche Anmeldungen unter: [email protected]
Teilnahmegebühren für Mitglieder € 55,00 - für Nichtmitglieder € 70,00
Fachtagung rund um die Themen ätherische Öle, fette Öle und
Hydrolate für alle Interessierten.
Themen (ReferentInnen): Aromatische durch die Wechseljahre (Karin Grössing), Jetzt geht’s ans Eingemachte (Ulrike Lackner), Bärenstarke Hilfsmittel
sowie Wickel & Kräuter (Sigrid Hagen), Hanfland (Gerda Denner), Wundheilung mit komplementären Methoden (Hermann Schlögl), Die Wirbelsäule
aus der psychologischen & spirituellen Sicht betrachtet (Andreas Vrana)
Wir sind auch heuer wieder mit einem Messestand vertreten!
Weitere Informationen: www.aromaforum-österreich.at
Am 05. und 06. November 2015 ist es wieder so weit: pflegenetz veranstaltet in
Kooperation mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt zum 13. Mal
den pflegekongress15, der dieses Jahr unter dem Motto „FürSorge – Für Sorge
sorgen“ steht und wie gewohnt im Austria Center Vienna stattfindet.
Nähere Informationen zu Teilnahmegebühren, Anmeldung und genauem
Programm findet Ihr unter www.pflegekongress.at
Evelyn hält einen Vortrag mit dem Titel „Aromapflege am Puls der Zeit“.
Portraitfoto Seite 2: Fotograf Schulte, Seite 3: aromaFORUM Österreich, pflegekongress, Stadelmann Verlag
Wir würden uns über Euren Besuch an unserem Messestand freuen!
Für alle Fans von Sabine Pohl, fetten Pflanzenölen
und ihrem Buch.
Ab Herbst wird das „Das Ölbuch – Pflanzenöle kompakt erklärt“ in einer überarbeiteten Neuauflage bei uns erhältlich sein.
Was Sie schon immer über Pflanzenöle wissen wollten:
• Warum sind naturbelassene Pflanzenöle so wichtig für unsere Gesundheit?
• Was sollten Sie über die Herstellung von nativen Pflanzenölen wissen?
• Was kann ich beim Umgang mit Ölen richtig, und was falsch machen?
Das Ölbuch beantwortet Ihre Fragen kompakt, vollständig und fundiert. Es
begleitet das Pflanzenöl von der Pressung über die Lagerung bis zur Verwertung
in unserem Körper und spricht auch die Verwendung zur Hautpflege an. Dieser
Ratgeber soll Ihnen ein wertvoller Helfer im Haushalt, in Ihrer täglichen Berufspraxis und natürlich für Ihre Gesundheit sein.
PRODUKTTIPP
Das Ölbuch
von Sabine Pohl
1., überarbeitete Neuauflage,
Stadelmann Verlag, 96 Seiten,
ArtikelNr. B07,
€ 9,90
4 | WURZELKRAFT
Herbstleuchten*
– die wundersame Kraft der Wurzeln
H
Den Arzt, der jede Pflanze nennt,
die Wurzel bis ins Tiefste kennt,
dem Kranken Heil, dem Wunden
Linderung schafft,
umarm ich hier in Geist und
Körperkraft.
Goethe, Faust II, Am untern Peneios
Iris, Ingwer, Angelika und Vetiver – die Natur hält viele
kraftvolle und wundersame Wurzelpflanzen im Herbst für uns
bereit. HERBST - die Blätter so golden und feurig gefärbt, wie
die untergehende Sonne. Sie wirbeln und kreiseln durch die
Luft. Es kündigt sich eine neue Jahreszeit an.
erbstduft liegt in der Luft. Wir riechen reife
Früchte, feuchte moosige Erde und Pilze
überall. Immer öfter ruht frühmorgens noch
der Nebel im Wald, viel später als sonst erhebt
er sein dunstiges Haupt. Wir stimmen uns ein
auf eine ruhigere und geruhsamere Zeit.
Leichter Wind weht, die Sonne schickt uns ihre
letzten warmen Strahlen und die Blätter segeln
zu Boden. In der Natur geht die Kraft der Blätter
zurück zu den Wurzeln, um dann genug Energie
und Kraft für das Frühjahr zu speichern und
den kommenden Winter zu überstehen. Aber
warum ist die Natur so programmiert?
Bedingt durch die zunehmende Kälte und dem
beginnenden Mangel an Sonnenlicht baut sich
zunehmend das Chlorophyll (Blattgrün) in
den Blättern ab. Durch diesen Abbau kommen
verstärkt andere Farbpigmente (gelb bis rot)
zum Vorschein, welche sonst vom Chlorophyll
überdeckt werden. Wenn die Blätter nicht mehr
Angelikawurzel – Angelica archangelica L. „Schutz und Stärke“
Doldengewächs/Apiaceae - Frankreich – Wurzel –
Der Duft des ätherischen Öles ist erdigWasserdampfdestillation – 300 kg Pflanzenmaterial
würzig-grün und besitzt ein großes Wirkungsfür 1 kg ätherisches Öl
spektrum. Besonders beliebt ist dieses Öl bei
sehr „kopflastigen“ Menschen, welche abends
Viele kennen die 2- bis 4-jährige Pflanze besser
nicht abschalten können. Personen, welche zu
unter ihrem deutschen Namen „Engelwurz“
Ängstlichkeit neigen, hilft es die Angst besser
oder als Bestandteil diverser Magenbitter.
bewältigen zu können. Es unterstützt die
Nicht verwechseln mit dem ebenfalls erhältliStärkung des körpereigenen Immunsystems
chen Angelikasamenöl
und als Nasenöl, mit einem fetten Pflanzenöl
verdünnt, hat es sich bei verstopfter Nase gut
Wichtigste Inhaltsstoffe:
bewährt.
90-95 % Monoterpene (v.a. alpha-Pinen und
Achtung: Im ätherischen Wurzelöl befinden
Limonen), je 1-2 % Monoterpenole, Ester und
sich sogenannte Furocumarine. Diese erhöhen
Sesquiterpene, in Spuren Furocumarine u.a.
die Lichtempfindlichkeit der Haut und können
richtig mit Wasser versorgt bzw. auch nicht mehr
„gebraucht“ werden, dann fallen sie zu Boden.
Der Baum würde verdursten, wenn er weiterhin
seine Flüssigkeiten in die Blätter schickt. Ist der
Boden gefroren, kann der Baum, die über die
Blätter verdunstete Flüssigkeit, nicht ersetzen.
Die Natur gönnt sich eine Ruhepause.
Jetzt ist die Zeit der Wurzel-und Rhizomernte.
Die Zeit um neue Kraft zu sammeln.
Manche werden sich jetzt fragen, was ist der
Unterschied zwischen Wurzel und Rhizom – ist
das nicht das gleiche? Nicht ganz! Ein Rhizom
hat auch Blattansätze, im Gegensatz zur Wurzel
und ist dadurch leicht von dieser zu unterscheiden.
Einige ätherische Öle werden auch aus Wurzeln
bzw. Rhizomen gewonnen. Heute werden wir
uns die Angelika, den Ingwer, die Iris und den
Vetiver näher ansehen.
unter Einwirkung von UV-Strahlung Hautreizungen hervorrufen (vgl. Werner, von Braunschweig, 20144, S. 98-99).
WURZELKRAFT | 5
Ingwer –
Zingiber officinalis Roscoe
„Innere Wärme“
Iris –
Iris pallida Lam.
„Lass los“
Ingwergewächs/Zingiberaceae - Madagaskar Rhizom - Wasserdampfdestillation
Schwertliliengewächs/Iridaceae - Italien/Frankreich- Rhizom - WD - 100 kg Pflanzenmaterial
ergeben 100 g Irisbutter
Die Scharfstoffe der Ingwerwurzel gehen
bei der Destillation nicht ins ätherische Öl
über. Das ist auch ein Grund, warum es in
der Aromaküche so beliebt ist.
Wichtigste Inhaltsstoffe: 60-65 % Sesquiterpene (v.a. Zingiberen), 15-20 % Monoterpene (v.a. Camphen, Limonen), je 2-3
% Sesquiterpenole (v.a. Zingiberol) und
Monoterpenole, u.a.
Fotos Seite 4: fdoris oberfrank-list - Fotolia.com, W. Reischer; Seite 5: fotolia.com/ Maceo Ingwer, E. Zimmermann, W. Reischer
Die fehlenden Scharfstoffe machen das
ätherische Öl auch zu einem besonders
milden und hautfreundlichen Öl. Ist
„schlechte Stimmung“ im Raum, dann
kann hier das Ingweröl Abhilfe schaffen.
In Form einer Körperölmischung vitalisiert es müde Haut und wird auch gerne
bei seelischem Bauchweh und in stressigen
Zeiten verwendet. Hier entfalten sich
seine ausgleichenden und stabilisierenden
Wirkungen (vgl. Werner, von Braunschweig, 20144, S. 132-133).
Das ätherische Öl der bleichen (hellblauen)
Schwertlilie gehört zu den großen Kostbarkeiten. Seinen besonders herrlichen und
betörenden Duft erhält man aber erst in hoher
Verdünnung. Die geschälte Wurzel muss vor
der Destillation drei Jahre getrocknet werden.
Um endgültig zu diesem kostbaren ätherischen Öl zu gelangen, sind noch viele arbeitsaufwendige Schritte notwenig. Dies ist mit
eine Erklärung, warum es zu den teuersten
ätherischen Ölen der Welt zählt.
Wichtigste Inhaltsstoffe: 55-75 % Sesquiterpenketone (v.a. alpha-/gamma-Iron), 8 %
Ester der Myristinsäure sowie zahlreiche
duftbestimmende Stoffe (0,5-1 %).
Sanft, pudrig, weich sind nur einige seiner
Duftnuancen. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe
ist auch dieses Öl sehr haltbar. Sein Duft ist
so vielfältig und anmutig wie die Farben
eines Regenbogens. Laut der Pflanzenmythologie ist die Iris die Göttin des Regenbogens. Zumeist wird dieser Duft als Herznote in Parfum/Duftmischungen eingesetzt.
Sesquiterpenketone gelten als besonders
haut- und schleimhautfreundlich. Sie sind
ebenfalls dafür bekannt, dass ÄÖ mit einem
hohen Anteil an Sesquiterpenketonen uns
zu mehr Ruhe und Gelassenheit führen. Es
wird gerne als Bestandteil für die Raumbeduftung in der Wege- und Sterbebegleitung
eingesetzt (vgl. Werner, von Braunschweig,
2014 4, Seite 133-135).
PRODUKTTIPP
Angelikawurzel, BIO,
„Grand Cru“, kbA,
1 ml, Farfalla, ArtikelNr. F-AOA-01
€ 12,30
Ingwer, BIO, kbA,
5 ml, Farfalla, ArtikelNr. F-AOI-03
Vetiver –
Vetiveria zizanioides (L.) Nash
„Mut und Kraft“
Süßgras/Pocaceae - Madagaskar - Wurzel - WD
- 50 kg Pflanzenmaterial für 1 kg ätherisches Öl
Die Wurzeln dieser Pflanze reichen bis zu 3
Meter ins Erdreich hinein und deshalb wird
das tropische Gras auch gegen Bodenerosion angepflanzt.
Wichtigste Inhaltsstoffe: 45-50 % Sesquiterpene (v.a. Vetiven), 35 % Sesquiterpenole
(v.a. Vetiverol, Khusimol), 15 % Sesquiterpenketone (v.a. Vetivon, Vetiveron, Khusimon), in Spuren Ester (Vetiverylacetat)
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe (ca. 95 %
Sesquiterpene) ist dieses erdig duftende
ätherische Wurzelöl, welches u.a. auch
Khus Khus (aromatische Wurzel) und Öl
der Ruhe (Sri Lanka) genannt wird, gut 10
Jahre haltbar und besonders gut bei Hautirritationen einzusetzen. Es beweist seine
stabilisierende Seite in unruhigen Zeiten,
es unterstützt das Selbstvertrauen und hilft
sich gegenüber anderen zu öffnen. Ebenso
wird es gerne als sogenannte Basisnote in
Parfum-/Duftmischungen verwendet. In
Indien, dem Ursprungsland von Vetiver,
werden Fensterläden daraus gemacht. Diese
spenden nicht nur Schatten, sondern mit
Wasser befeuchtet duften diese herrlich und
vertreiben lästige Insekten. In der Duftlampe können wir uns diese Eigenschaft,
zusammen mit Citronella und Rosengeranie, zunutze machen. Vetiver regeneriert
und erdet bei „Kopflastigkeit (vgl. Werner,
von Braunschweig, 20144, S. 232-235).
€ 9,90
Iris 1%, BIO, (99 % Alk.) Sel.,
5 ml, Farfalla, ArtikelNr. F-AOI-04
€ 18,90
Vetiver 80%, BIO, (20 % Alk.), kbA
5 ml, Farfalla, ArtikelNr. F-AOV-04
€ 10,50
www.aromapflege.com
Literaturverzeichnis:
Werner, M./v. Braunschweig, R. (20144): Praxis Aromatherapie – Grundlagen – Steckbriefe – Indikationen. Stuttgart:
Haug Verlag
6 | OLIVENÖL
Olivenöl
Mediterrane Köstlichkeit
Der Anbau von Oliven und die Herstellung von Olivenöl
haben im Mittelmeerraum eine lange Tradition. Dabei
war Olivenöl immer schon mehr als nur ein Lebensmittel.
Schon in der Antike diente es den Menschen auch als
Arznei, universelles Schönheitsmittel, half Lebensmittel
zu konservieren und wurde sogar als Lampenöl genutzt.
Der Ölbaum (Olea europaea) kann 2000 Jahre alt
werden, kein Wunder also, dass man auch seinen
Produkten fast „ magische“ Kräfte zuschreibt.
Nördlich der Alpen setzte sich Olivenöl als Lebensmittel erst in den 1950er Jahren durch, als Gastarbeiter
aus dem Süden die ersten Lokale bei uns eröffneten.
Im Gegenzug fuhren wir im Urlaub in die Mittelmeerländer und lernten dabei die dortige Küche kennen und
schätzen.
Die Mittelmeerdiät
Nachdem verschiedene Studien veröffentlicht wurden,
die die typische Mittelmeerküche mit reichlich Olivenöl,
für die um ein Vielfaches geringeren Todesraten der
dortigen Bevölkerung an koronaren Herzkrankheiten
verantwortlich machten, war der Siegeszug, auch in
unseren Küchen, nicht mehr aufzuhalten. Trotzdem
sind wir heute in Bezug auf die Verbrauchszahlen im
Vergleich zu Spanien, Italien und Griechenland immer
noch „Anfänger“. Gerade einmal einen halben Liter
konsumieren wir pro Kopf und Jahr, während er dort
bei 10-15 Litern pro Kopf und Jahr liegt!
Worauf sollte ich beim Olivenöleinkauf
achten?
Wie bei jedem anderen Lebensmittel gibt es auch beim
Olivenöl große Qualitäts- und Preisunterschiede.
Als Verbraucher sollte ich deswegen beim Einkauf unbedingt auf zwei Kriterien achten:
1. Aus kontrolliert biologischem Anbau
Der biologische Anbau von Oliven trägt viel zur Erhaltung traditioneller Kulturlandschaften bei. Ein biologisch bewirtschafteter Olivenhain ist ein intaktes
Ökosystem indem Pflanzen und Tiere miteinander existieren können.
In konventionellen Anlagen wird meist jedes Kräutlein, das unter den Olivenbäumen wächst vernichtet.
Die Bäume stehen in großen Monokulturen, der dabei
unvermeidliche Schädlingsbefall wird mit Insektiziden
bekämpft. Da viele Pestizide fettlöslich sind, kann nicht
ausgeschlossen werden, dass man sie im Öl wieder
findet.
2. Die Gütebezeichnung
Man sollte ausschließlich Bio-Olivenöl der besten Kategorie „Nativ extra“ kaufen!
Das ist die von der EU vorgeschriebene Bezeichnung für
die höchste Güteklasse von Olivenöl und bedeutet wörtlich: Naturbelassenes Olivenöl von besonderer (extra)
Qualität.
Die Einstufung basiert zum einen auf einer Laboruntersuchung und zum anderen auf der Beurteilung durch ein
unabhängiges Sensorik-Panel. Diese besteht aus einer
speziell geschulten Expertengruppe, die nach genau
festgelegten Kriterien und Vokabular bewerten. Das
verkostete Olivenöl darf keinerlei Fehl- oder Fremdaromen aufweisen. Aber auch positive Geschmacksnuancen, wie Aroma, Fruchtigkeit und Schärfe, werden zur
Gesamtbeurteilung herangezogen. Denn entgegen der
allgemeinen Geschmacksvorliebe der Verbraucher, gilt
das Kratzen im Hals, hervorgerufen durch eine gewisse
Bitterkeit und Schärfe des Olivenöls bei Kennern
durchaus als positives Qualitätsmerkmal!
Analytisch wird der Gehalt an freien Fettsäuren, einfach
Säuregehalt genannt, gemessen. Er sollte möglichst
niedrig sein und darf maximal 0,8g/100g Öl betragen.
Der Gehalt an freien Fettsäuren ist nämlich ein Indikator für die schonende Verarbeitung und Frische des
Öls. Waren die Oliven überreif oder beschädigt und
wurden sie vor der Verarbeitung zu lange gelagert, steigt
der Gehalt an freien Fettsäuren im Öl nämlich stark an,
ohne dass er sich unbedingt geschmacklich bemerkbar
machen würde.
OLIVENÖL | 7
Sabine Pohl ist Diplom-Agraringenieurin, Naturkost- und Ernährungsexpertin. Sie hat sich profunde Kenntnisse im Bereich Anbau, Verarbeitung
und Vermarktung von hochwertigen Pflanzenölen angeeignet und selbst ein
besonders schonendes Herstellungsverfahren (Omega Safe) für Öle entwickelt.
Seit vielen Jahren gibt sie ihr Wissen in Seminaren, Vorträgen und Schulungen
weiter. Ihr Anliegen ist es, Fach- und Praxiswissen leicht verständlich und
anschaulich zu vermitteln.
Bittere Medizin?
Wenn es um den Geschmack geht, dann kann man viele Parallelen zwischen
Olivenöl und Wein finden. Wie beim Wein die verschiedenen Rebsorten,
Jahrgänge, Klima, Herkunftsgebiete, Verarbeitungsmethoden, ja sogar der
Winzer, einen guten Wein ausmachen, so ist es auch beim Olivenöl.
Seit Jahrhunderten haben sich verschiedene Olivensorten (ca. 1700 weltweit) entwickelt, die sehr verschieden im Charakter sind und je nach Boden
und Klima sehr unterschiedliche Geschmacksnoten hervorbringen. Nimmt
man noch den Reifegrad zum Erntezeitpunkt und die Verarbeitungsmethode hinzu, wird deutlich, wie groß die geschmackliche Vielfalt sein muss.
Foto Seite 6: Waltraud Reischer, fotolia.com/MIGUEL GARCIA SAAVED; Seite 7: Sabine Pohl, Waltraud Reischer
Ob fruchtig, bitter, scharf: Olivenöl ist reine Geschmackssache. Zu
Bedenken ist allerdings, dass gerade die vom Konsumenten geschätzten,
besonders milden Olivenöle, den geringsten Anteil an antioxidativ wirksamen Polyphenolen aufweisen. Diese sekundären und bioaktiven Pflanzeninhaltsstoffe sind es aber, die zu dem besonderen gesundheitlichen Wert
von Olivenöl beitragen. Der Inhaltsstoff Oleuropein z.B. hilft die Blutfette
vor oxidativen Stress zu schützen und Oleocanthal z.B. besitzt entzündungshemmende und antivirale Eigenschaften. Beide sind aber starke Bitterstoffe!
Ein fruchtiges, scharfes und bitteres natives Olivenöl extra hat somit einen
höheren gesundheitlichen Wert als ein nur mild-fruchtiges.
Es lohnt sich also, nicht zu voreilig die herben Geschmackskomponenten
des Olivenöls abzulehnen, sondern seinen Geschmack in dieser Hinsicht zu
schulen.
Verwendung:
Wer auf höchste Qualität setzt, kann mit Olivenöl in der Küche zaubern.
Gerade für die sommerliche Mittelmeerküche mit viel frischem Gemüse, ist
es eine unverzichtbare Geschmacksbereicherung. Aufgrund seines hohen
Anteils an der einfach ungesättigten Fettsäure „Ölsäure“, ist es auch relativ
hitzestabil und kann gut zum Kochen und Dünsten verwendet werden.
Jedoch nicht zum Braten bzw. stark erhitzen.
Auch für die Pflege von Haut und Haar wird Olivenöl seit der Antike
verwendet. Es eignet sich gut für die trockene Haut und zur Pflege von
sprödem Haar. Es ist auch die traditionelle Basis für viele wirksame Ölmazerate, wie z.B. für das heilsame Johanniskrautöl.
Aufgrund des kräftigen arteigenen Geruchs, sollte Olivenöl allerdings in
Kosmetika am Besten in Kombination mit neutraleren fetten Pflanzenölen
oder ätherischen Ölen verwendet werden.
Rezepttipp:
Sizilianischer Blutorangensalat
4 Blutorangen incl. der
weißen Innenhaut schälen
und in dünnen Scheiben auf
einem Teller auslegen
rote Zwiebel in dünnen Ringen
darüber verteilen
Blattpetersilie hacken und darüber streuen
schwarze Oliven darauf verteilen, mit Meersalz und
schwarzen Pfeffer bestreuen
Mindestens 4 EL, kräftig schmeckendes Olivenöl darüber
laufen lassen
Köstlich zu Fisch oder mit Feta bestreut zu Ciabatta Brot
PRODUKTTIPP
Olivenöl, BIO
750 ml (Hand in Hand mit der Natur)
ArtikelNr. HIH-14
€ 16,90
www.aromapflege.com
SEMINARTIPP
Fette Pflanzenöle
Dauer/Zeit: 1 Tag in Wien/ 9.00 - 17.00 Uhr
Zielgruppe: Alle Interessierte
Literaturverzeichnis:
Krause, J. (2011): Olivenöl: mediterrane Köstlichkeit in Schrot & Korn, 04/2011
Arnold, B. et al (2010): Das Kleine Buch vom Öl, Gräfe und Unzer Verlag GmbH
- Teubner-Kleine Edition
Gebühr: € 125,-- inkl. 20 % MwSt.,
Arbeitsmaterial und Pausengetränke
Termine: 04.06.2016, 29.10.2016
8 | KRANKENHAUSHYGIENE
Aromapflege
und Krankenhaushygiene
Ziemlich beste Freunde?
Ätherische Öle sind in vielen Krankenanstalten und Pflegeheimen ein fester
Bestandteil des Pflegealltages geworden. Während in privaten Haushalten die
Eigenverantwortlichkeit der Anwender für einen entsprechend hygienischen Einsatz
von ätherischen Ölen klar gegeben ist, gelten für die Anwendung im Spitalsbereich
strenge Vorgaben, wie sie auch für andere Pflegeprodukte selbstverständlich sind.
Dennoch gibt es häufig Fragen von Seiten der Krankenhaushygiene bezüglich des Risikopotentiales der „Verkeimung“ ätherischer Öle mit Bakterien
und Pilzen und des hygienisch einwandfreien Betriebes von Aromadiffusoren (Aromavernebler).
Zur Klärung dieser Fragen wurde im Zuge einer praktischen Versuchsreihe
zum einen die Gefahr der Verkeimung von ätherischen Ölen untersucht. Im
Zuge einer zweiten Versuchsreihe erfolgte schließlich auch eine umfassende
Prüfung von Aromadiffusoren, unter spezieller Berücksichtigung zuverlässig
hygienischer sowie risikoarmer Anwendung der entsprechenden Geräte.
Versuchsreihe 1 –
Können ätherische Öle „verkeimen“ wie zum Beispiel Pflegecremen und Salben?
Für unsere erste Versuchsreihe wurden fünf verschiedene ätherische Öle der
Firma Farfalla getestet. Teebaum Bush-Oil bio, Chargennummer 0214200,
Lavendel fein bio, Chargennummer 0914162, Thymian Linalool bio, Chargennummer 0714132, Manuka bio Chargennummer 021406, Thymian
Thymol bio, Chargennummer 0814153. Um eine bestehende Kontamination auszuschließen wurden alle ätherischen Öle vor dem Zusatz der Bakteriensuspension getestet, alle waren keimfrei.
Die puren ätherischen Öle wurden mit Keimen kontaminiert, die häufig in
Spitälern vorkommen und ein zunehmendes Hygieneproblem darstellen.
Staphylococcus aureus, ein normal empfindlicher Stamm, sowie ein Staphylococcus aureus MRSA (Methicillin-resistenter Staph. aureus), weiters
Escherichia coli ESBL (extended Spectrum ß-Lactamase-Bildner) sowie
Candida albicans als Vertreter der Pilzgattung.
Dr. Gerda Dorfinger
ist Fachärztin für Medizinische und Chemische Labordiagnostik und Fachärztin für Zytodiagnostik.
Sie ist Wahlärztin in Wien in einer Praxisgemeinschaft mit
Ihrem Mann, einem Facharzt für Urologie. Beide beschäftigen sich seit Jahren mit dem Einsatz ätherischer Öle bei
urogenitalen Infekten und sind Teil des Lehrgangteams „medizinische Aromatherapie“. Als Spitalsärztin ist sie im Zentrallabor des Otto Wagner Spitals der Stadt Wien beschäftigt
und übt eine Lehrtätigkeit für das Fach Biomedizinische
Analytik am FH Campus Wien aus. Weiters ist sie Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für wissenschaftliche
Aromatherapie und Aromapflege (ÖGwA).
Zunächst wurde von allen Keimen eine Suspension in physiologischer
Kochsalzlösung mit einer Keimzahl von 106 hergestellt. Von den ätherischen Ölen wurden jeweils 500 µl in einem sterilen Glasröhrchen mit 250 µl
dieser Bakteriensuspension kontaminiert und verschlossen. Die Lagerung
erfolgte bei Raumtemperatur (21 Grad Celsius). Es wurde dem Testansatz
kein Emulgator zugefügt, um möglichst realistische Bedingungen zu simulieren.
Von diesem Testansatz wurde in bestimmten Zeitabständen Material auf
einen Columbia Agar übertragen, um nachzuweisen wie lange sich lebensfähige Keime in diesem Ansatz halten können.
Proben wurden entnommen sofort nach Herstellung des Ansatzes (0 Min.)
sowie nach 10 Min., 20 Min., 30 Min., 1 h, 2 h, 6 h, 12 h, 24 h sowie 48 h. Die
Kulturplatten wurden bei 36 Grad C für 48 h bebrütet. Jede Versuchsreihe
wurde dreimalig angesetzt und die Ergebnisse wurden gemittelt.
Staph. aureus
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Linalool
Lavendel
fein
E.coli ESBL
Nachweisbarkeit nach Minuten
Candida albicans
Nachweisbarkeit nach Minuten
Foto Seite 8: Dr. Gerda Dorfinger, Seite 9: Grafik - Markus Hechenberger
Zusammenfassung Versuchsreihe 1
15
Ätherische Öle in purer Form sind kein Nährboden für Bakte10
rien oder Pilze
In unseren Untersuchungen konnte keine10
der getesteten Bakteriengruppen
länger als 30 Minuten in purem ätherischem Öl überleben. Pilze scheinen
55 getesteten ätherischen Ölen
hier deutlich resistenter zu sein, in den meisten
sind sie bis zu 2 Stunden nachweisbar. Diese Ergebnisse gelten für pure
ätherische Öle und nicht für Ölmischungen0 mit fetten Ölen.
Für Aromapflegeprodukte gelten die entsprechenden
hygienischen Richtli0
20
nien, die auch bei der Verwendung von Salben
oder Cremen in der Pflege
selbstverständlich sind. Mischungen ätherischer Öle mit fettem Öl sollten
stets nach gründlicher Händehygiene mit einem Pumpspender entnommen
werden. Bei Pumpspendern ist wie auch15bei den Öffnungen ätherischer
Ölfläschchen auf kontaminationsfreie Entnahme zu achten (vgl. DeutschGrasl et al., 20153, S. 31).
Produkte die im Krankenzimmer eines Patienten mit multiresistenten
10
Keimen gelagert werden, dürfen dieses Krankenzimmer auch nicht mehr
verlassen und nur für diesen Patienten angewendet werden.
Pure ätherische Öle sind kein Nährboden für Bakterien oder Pilze, da
5
Bakterien darin nur wenige Minuten überleben
können, Pilze mehrere
Stunden, das konnten auch Studien mit anderen ätherischen Ölen zeigen
(vgl. Maudsley/Kerr, 1999, S. 100-102). Hygienisches Arbeiten ist dennoch
unerlässlich.
0
25
0
0
0
30
20
400
20
Manuka bio
25
Auch hier waren die Bakterien der Gattung
Staphylococcus aureus (normal
empfindlich und der MRSA- Stamm) nur 10 Min. lang nachweisbar, E. coli,
15
20
ESBL bis zu 20 Min. und Candida albicans
bis zu 6 Stunden.
25
Thymian
Thymol
Lavendel fein bio
5
Alle Bakterien (Staph. aureus, Staph. aureus MRSA, E. coli, ESBL) waren
nur in der Probe bis 10 Min. nachweisbar, die
0 Pilze (Candida albicans) bis
30
zu 2 Stunden.
30
Manuka
Thymian Linalool bio
Staphylococcus aureus sowie E. coli ESBL15konnten nur nach 10 Minuten
nachgewiesen werden, Staphylococcus aureus MRSA bis zu 30 Minuten,
Candida albicans bis zu 2 Stunden. Nach
10 dieser Zeit war kein Keimwachstum mehr möglich.
30
Teebaum
Thymian Thymol bio
Alle Keime, auch die Pilze waren nach 10 Minuten
nicht mehr nachweisbar.
20
Staph.aureus MRSA
25
Nachweisbarkeit nach Minuten
Ergebnisse von Versuchsreihe 1
Teebaum Bush-Oil bio
Bei dem mit Staph. aureus sowie Staph. aureus MRSA kontaminierten
Proben konnte bereits nach 30 Min. kein Wachstum der Bakterien mehr
festgestellt werden. Bei E. coli ESBL war sogar nach 10 Min. kein Wachstum
mehr nachweisbar. Lediglich die Gattung Pilze, in unserer Versuchsreihe
30
Candida albicans, konnte bis zu 6 Stunden in diesem ätherischen Öl überleben. Danach war kein Wachstum mehr nachweisbar.
Nachweisbarkeit nach Minuten
KRANKENHAUSHYGIENE | 9
10 | KRANKENHAUSHYGIENE
Versuchsreihe 2 –
Der Aromadiffusor (Aromavernebler) im Krankenzimmer – eine
Bakterienschleuder?
Immer wieder erregen Aromadiffusoren den Argwohn der Krankenhaushygieniker und das nicht ganz zu Unrecht. Die Vernebler werden mit Wasser befüllt,
was immer ein Reservoir für die Vermehrung von Keimen und Bildung von
Biofilmen darstellt. Grund genug also um sich das vermeintliche hygienische
Problem mit den Aromadiffusoren einmal genauer anzusehen.
Drei Geräte wurden mit je 30 ml Aqua destillata sowie 3 Tropfen Zitronenöl und
1Tropfen Thymian Thymol befüllt.
Ein Gerät wurde in einem Krankenzimmer der Klinik Pirawarth aufgestellt, das
andere im Wartezimmer und im Behandlungsraum einer Arztordination.
Die Diffusoren waren eine Stunde in Betrieb, danach blieben diese absichtlich für
24 Stunden an Ort und Stelle. Nach 24 Stunden wurde die verbliebene Flüssigkeit
steril entnommen und ein Abstrich von einer schwer zugänglichen Stelle (obere
Öffnung) gemacht, beides wurde bakteriologisch untersucht.
Ergebnisse der Versuchsreihe 2
Die Flüssigkeitsproben zeigten in zwei Fällen kein Wachstum, bei einer Testflüssigkeit konnte 1 KbE/ml (koloniebildene Einheit pro ml) nachgewiesen werden.
Allerdings handelte es sich um harmlose Bakterien, die auch auf der Haut
vorkommen (Koagulase-negative Staphylokokken).
Alle Abstriche zeigten in der Bakterienkultur kein Wachstum!
Zusammenfassung Versuchsreihe 2
Bei korrekter hygienischer Aufbereitung stellen Aromadiffusoren
kein hygienisches Risiko dar.
Bei korrekter hygienischer Pflege zeigt sich, dass Aromadiffusoren kein Risiko
im Krankenzimmer darstellen. Die Flüssigkeit im Gerät war nach 24 Stunden
entweder steril oder ganz gering mit ungefährlichen Keimen belastet, ein Ergebnis,
welches auch für die Probe eines Endoskop Kanals noch den hygienischen Anforderungen entsprechen würde. Allerdings ist es nicht ratsam, die Flüssigkeit im
Diffusor länger als 24 Stunden stehen zu lassen, da sich nach dieser Zeit eine
Kontamination z.B. mit Pseudomonas aeruginosa bilden könnte.
Jeder Aromadiffusor sollte also nach Gebrauch entleert, getrocknet und mit
einem Oberflächendesinfektionsmittel innen, außen sowie am Deckel und an den
Austrittsöffnungen gereinigt werden.
Die schwer zugänglichen Stellen bei den Austrittsöffnungen stellen wohl das
größte Gefahrenpotential dar, daher könnte man den Deckel auch in eine formaldehydfreie Desinfektionslösung einlegen, wie sie z.B. für die Reinigung von Instrumenten oder Endoskopen verwendet wird. So könnten auch schwer zugängliche Stellen sicher desinfiziert werden. Um Kalkablagerungen zu vermeiden
sollten die Vernebler stets mit Aqua destillata betrieben werden.
Bei korrekter hygienischer Aufbereitung stellen Aromavernebler kein hygienisches Risiko dar.
SEMINARTIPP
Literaturverzeichnis:
Deutsch-Grasl, E., Buchmayr, B., Eberle, M. (20153): Aromapflege
Handbuch – Leitfaden für den Einsatz ätherischer Öle in Gesundheits-,
Krankenpflege- und Sozialberufen. Pflach: Aromapflege.com
F. Maudsley, K.G. Kerr,Microbiological safety of essential oils used in
complementary therapies and the activity of these compounds against
bacterial and fungal pathogens; Support Care Cancer 1999 7.100-102
Aromatogramm „mikrobiologische
Diagnostik in der Aromatherapie“
Dauer/Zeit: 1 Tag in Wien/ 9.00 - 16.00 Uhr
Zielgruppe: alle Interessierte mit Grundlagenwissen
über ätherische Öle
Gebühr: € 145,-- inkl. 20 % MwSt., Seminarunterlagen,
Arbeitsmaterial und Pausengetränke
Termine: 27.11.2015, 27.04.2016, 10.11.2016
APOTHEKERTIPP | 11
Läuse-Alarm!
Pediculus humanus capitis, die Kopflaus.
Ein Parasit, der die Menschen seit Millionen von Jahren
begleitet und der heute noch so manche Eltern zur
Verzweiflung treibt. Ätherische Öle haben sich
sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung
bei Kopflausbefall bestens bewährt.
Läuse sind Insekten, die auf menschlichen Köpfen leben,
Blut saugen und ihre Eier, ummantelt von wasserunlöslichen
Nissen, an die Haare des Menschen kleben. Aus den Eiern
entwickeln sich nach 16-21 Tagen fortpflanzungsfähige
Läuse, die im Laufe ihres Lebens (3-4 Wochen) wiederum
150-300 Eier legen (vgl. Feldmeier/Jahnke, 2010, S. 3f).
Die Übertragung von Läusen erfolgt ausschließlich durch
Körperkontakt. Die Tiere krabbeln von Kopf zu Kopf, sie
können weder fliegen noch springen! Davon betroffen sind
besonders Kinder, die ihre Köpfe zusammenstecken. Die
Wahrscheinlichkeit, dass Läuse über Bettwäsche, Stofftiere,
Hauben oder Schals übertragen werden, gilt als äußerst
gering, da die Tiere Wärme und regelmäßig Nahrung (Blut)
brauchen und daher abseits des Kopfes nur kurze Zeit überleben (vgl. Feldmeier/Jahnke, 2010, S. 7f).
Fotos: Seute 10: Dr. Gerda Dorfinger (3), Seite 11: fotolia.com/Carolina K. Smith, Andrea Gavanelli
Wie wird man diese Tierchen nun wieder los?
Kopflausbefall wird üblicherweise mithilfe von Shampoos
oder Lösungen behandelt, die auf die befallenen Haare
aufgetragen werden. Die klassischen Läusemittel enthalten
Insektizide/Pedikulozide, die das Nervensystem der Tiere
lähmen. Die Nachteile dieser Präparate zeigen sich im
Apothekenalltag immer wieder: gerötete Kopfhaut und Juckreiz speziell bei Kindern mit empfindlicher Haut, sowie die
Entstehung von resistenten Läusen – das Insektizid verliert
an Wirkung und die Läuse überleben die Behandlung (vgl.
Feldmeier/Jahnke, 2010, S. 20f).
Schonend für Kopfhaut und Haare und nachweislich
wirksam sind ätherische Öle (eventuell kombiniert mit
fetten Ölen), die von den Pflanzen mitunter als Schutz vor
Fraßfeinden produziert werden.
Insekten abwehrend bzw. abtötend sind ätherische Öle wie
Lavendel, Teebaum, Citronella, Cistrose, Rosengeranie, Atlaszeder und das fette Pflanzenöl Neem. Auch eine Mischung
von Anisöl, Ylang Ylang und Kokosöl zeigt in Studien deutliche Wirksamkeit (92%) (vgl. Mumcuoglu KY et al, 2002).
Der Vorteil dieser Mischungen sind die gute Verträglichkeit
bzw. sogar hautpflegende „Begleiterscheinungen“ und auch
das Fehlen von Resistenzbildung.
In der Apotheke empfehle ich ätherische Öle
sowohl vorbeugend als auch therapeutisch:
Der Läusespray enthält ätherische Öle und Lavendelhydrolat. Die Lösung wird auf das trockene Haar aufgesprüht,
bei Bedarf mehrmals täglich, und sollte bei Läuse-Alarm
schon vorbeugend angewendet werden.
Das Läuse-Shampoo, mit ätherischen Ölen, fettem Pflanzenöl Neem und einem milden Basisshampoo, kann bei
Parasitenbefall täglich angewendet werden. Es wird aufgeschäumt und nach einigen Minuten Einwirkzeit gründlich
ausgewaschen.
Unerlässlich sind auf jeden Fall das Auskämmen der Nissen
mit einem geeigneten Kamm sowie die Folgebehandlung
über einige Tage. Ich empfehle zusätzlich die Mitbehandlung
aller Familienmitglieder und die Reinigung von Kleidung
und Bettwäsche.
Läusespray:
(geeignet für Kinder ab 3 Jahren)
100ml Lavendelwasser bio
je 3 Tr. Cistrose bio, Lavendel fein bio,
Teebaum Bush-Oil bio und Rosengeranie bio
Läuse-Shampoo:
(geeignet für Kinder ab 3 Jahren)
100 ml Cocos-Schaumbasis
2,5 ml Neemöl (ab Oktober bei uns NEU erhältlich)
je 5 Tr. Lavendel fein bio, Teebaum Bush-Oil bio und Rosengeranie bio
Literaturverzeichnis:
Feldmeier, H. / Jahnke, C. (2010): Kopflausinfestationen – ein
Kompendium. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG
Mumcuoglu KY et al.: The in vivo pediculicidal efficacy
of a natural remedy. Isr Med Assoc. 2002; 4: 790-3.
Mag. Andrea Gavanelli
ist Pharmazeutin in einer öffentlichen Apotheke und
beschäftigt sich besonders mit komplementären Heilmethoden. Die Begeisterung für die ätherischen Öle
begann schon mit der Diplomarbeit des Pharmaziestudiums und führte schließlich
zur Ausbildung zur ärztlich geprüften Aromapraktikerin bei Eliane Zimmermann.
Ätherische Öle sind heute, neben Australischen Buschblüten, Schüssler Mineralstoffen usw., ein wichtiger Teil ihres beruflichen und privaten Lebens. Die Erfahrungen,
die sie in jahrelanger Arbeit mit den ätherischen Ölen gesammelt hat, und das
Wissen, das sie in vielen Kursen erworben hat, will sie mit Interessierten teilen und
in Vorträgen und Seminaren weitergeben.
PRODUKTTIPP
Cocos-Schaumbasis
200 ml, Farfalla, ArtikelNr. F-H-13
€ 6,90
www.aromapflege.com
12 | PRAKTISCHE TIPPS
Weihnachtliche Geschenksideen*
In der Vorweihnachtszeit ist es für viele doch sehr hektisch, daher haben wir bereits in dieser Ausgabe
ein paar Tipps für selbstgemachte Weihnachtsgeschenke und auch für liebevolle Verpackungen
zusammengestellt. Die jeweiligen Verpackungsvorlagen (soweit notwendig) findet Ihr zum Downloaden
unter: www.aromapflege.com/news.php. Wir wünschen Euch viel Freude beim vorweihnachtlichen
Basteln von selbst hergestellten handgemachten Geschenken.
Duftender Weihnachtstee
Ringelblumen-Badewürfel „Advent“
100 g loser, qualitativ hochwertiger, Schwarztee,
10 Tr. ätherische Öle aus kontrolliert biologischem Anbau wie z.B. (4 Tr. Mandarine, 1 Tr. Zimt,
1 Tr. Nelkenknospe, 3 Tr. Bergamotte, 1 Tr. Ingwer
oder Kardamom)
Für die Herstellung der
Ringelblumen-Badewürfel
benötigt Ihr folgende
Zutaten:
Silikon-Eiswürfelbehälter
(mit Alkohol gereinigt)
100 g Sheabutter, bio
100 g Kakaobutter, bio
ca. 60 Tr. ätherische Öle aus bio-Qualität (wie z.B. 15 Tr. Orange süß,
8 Tr. Tonkabohne, 6 Tr. Atlaszeder, 8 Tr. Kardamom, 7 Tr. Rosengeranie,
5 Tr. Vetiver, 5 Tr. Lavendel fein)
Besonders in der Weihnachtszeit, wenn es
draußen schneit und stürmt, vermittelt dieser
Tee Wärme und Geborgenheit.
Dazu braucht Ihr ein Schraubglas dessen
Wände Ihr mit den ätherischen Ölen benetzt,
anschließend füllt Ihr den Schwarztee ein und
schüttelt die ganze Mischung gut durch. Das
Ganze für mindestens 5 Tage reifen lassen,
wobei die Mischung 1x täglich vorsichtig
geschüttelt wird. Nach den 5 Tagen ist der
aromatisierte Schwarztee
gebrauchsfertig und Ihr
könnt diesen z.B. in
kleine Glasphiolen
abfüllen, Korken
darauf und zu aller
Letzt hübsch verpacken.
Im Badewasser genießen wir wohlige Wärme kombiniert mit
herrlich duftenden ätherischen Ölen und einer extra Portion
exklusiver Hautpflege.
Sheabutter und Kakaobutter im Wasserbad sanft schmelzen (nicht
zu heiß werden lassen), kurz abkühlen lassen und Eure gewählten
ätherischen Öle hinzufügen. In den Eiswürfelbehälter füllen, auf
Raumtemperatur abkühlen lassen und anschließend zugedeckt
(Haushaltsfolie) im Kühlschrank für ca. 30 Minuten festigen lassen.
Nun könnt Ihr die Ringelblumenblüten darauf streuen und für
weitere 30 – 60 Minuten im Kühlschrank durchkühlen lassen, zumindest so lange bis die Masse komplett fest ist. Anschließend sind die
Ringelblumen-Badewürfel fertig zum Verpacken.
Anwendungstipp: 1 - 2 Badewürfel pro Vollbad; Nach dem Einlassen
des Badewassers 1 - 2 EL Salz oder ¼ Liter Milch als Lösungsvermittler gemeinsam mit dem Badewürfel direkt in die Wanne
zugeben.
Blüten-Kräutersalz
Naturbelassenes, unbehandeltes Steinsalz (Ur-Salz)
entstand vor Millionen von Jahren durch Austrocknung der Ur-Meere. Zusammen mit den getrockneten
Kräuterschätzen aus Eurem Garten entsteht hier im
Handumdrehen ein aromatisches Kräutersalz.
Für unser Rezept haben wir 200 g Steinsalz und insgesamt 40 g getrocknete Kräuter (z.B.
Ringelblume, Kornblume, Thymian,
Rosmarin, Lorbeerblätter, Fenchel,
Majoran, Bohnenkraut, Salbei) miteinander im Steinmörser feinst gemahlen.
Ihr könnt alle Küchenkräuter, ganz nach
Eurer Gaumenfreude, kombinieren.
Zum Schluss das Kräutersalz in ein gut
schließendes Glas abfüllen. Wir haben
noch ein paar nicht zerkleinerte Blüten
zur Deko oben aufgelegt .
Rosiges Kuschel-Badesalz für Zwei
Die Rose ist das Sinnbild für Liebe und Schönheit
schlechthin. Eine Augenweide für die Seele.
Für dieses sinnliche Kuschel-Badesalz benötigen wir:
200 g Meersalz (reicht für 4 Bäder)
5 ml Arganöl (riecht so herrlich nussig)
2 - 4 EL Rosenblütenknospen
maximal 40 Tr. ätherische Öle in bio-Qualität wie z.B.
Rose 10 %, Lavendel fein, Mandarine rot, Patchouli,
Palmarosa
Alle Zutaten miteinander vermischen. Wir haben das
Kuschel-Badesalz in ein
Einmachglas gegeben
und noch zusätzlich mit
Filzwolle verpackt.
PRAKTISCHE TIPPS & GEWINNSPIEL
ADHS | |1313
Duftendes Lavendel-Herz
Vielleicht habt Ihr noch getrocknete Lavendelblüten von der letzten Ernte
übrig?
Für unser duftendes Lavendel-Herz benötigen
wir nur 5 Utensilien:
Holzkugel oder Holzherz mit Loch
Lavendelblüten je nach Größe des Herzes
Band zum Aufhängen
umweltfreundlicher Klebstoff
(naturbelassener Holzleim, Kartoffelkleber)
Die geschälte Kartoffel zu einem Brei verreiben. Schüssel vor dem Beginn des
Reibens mit einem alten Tuch auslegen. Die Masse kann nun ausgepresst
werden. Nach einigen Stunden bildet sich in der Schüssel eine weiße, feste
Masse. Das ist die Kartoffelstärke. Nun geben wir 1 EL dieser Kartoffelstärke und
ein Glas Wasser in einen Kochtopf. Diese Mischung erwärmen wir vorsichtig
(nicht zu heiß werden lassen). Sobald diese Mischung ungefähr 50 Grad
erreicht hat entsteht aus der Kartoffel/Wassermischung unser Klebstoff. Sofort
vom Herd nehmen. Erkalten lassen und wir können diesen natürlichen Klebstoff verwenden.
Das Herz oder die Kugel einfach mit dem Klebstoff Eurer Wahl bestreichen und
anschließend mit den Lavendelblüten bestreuen. Alles Trocknen lassen, das
Band einfädeln und fertig ist das duftende Lavendel-Herz bzw. -Kugel. Einfach
mal eine andere Variante zu den sonst üblichen
8
Lavendelduftsäckchen. Je nach Gefallen könnt Ihr
die Kugeln oder Herzen auch mit Ringelblumen
oder Rosenblüten anfertigen.
Wir laden Euch hier noch zu einem
neuen Rätsel und Gewinnspiel ein.
4
2
8
3
13
6
12
12
15
7
14
5
Fotos: W. Reischer (6)
1
11
6
9
14
10
5
Magazin 2:
je 1 Stk. Silhouette miracel Aktionsset
D. Mayer, M. Pressl, T. Lettenbichler, K. Kroitzsch,
E. Reinelt
Magazin 3:
je 1 Stk. Meersalz Blütenbad-Geschenksets
R. Zernik, P. Friedl, V. Heftberger, C. Wiesmann,
S. Raffetseder
7
9
1
4
Wir gratulieren allen
Gewinnerinnen und Gewinnern:
3
4
3
Je nach Raumgröße und
Bedarf einige Sprühstöße
verteilen.
13
11
2
100 ml Basis Aromaspray duftneutral
20 Tr. Orange süß, bio
10 Tr. Grapefruit, bio
4 Tr. Bienenwaben mit Honig 50 %, Abs.
5 Tr. Tonkabohne 30 %, bio
5 Tr. Weißtanne, bio
4 Tr. Kamille römisch, Sel.
3 Tr. Kardamom, bio
3 Tr. Zimtrinde, bio
2
Umlaute = 1 Buchstabe
1
weihnachtlich –
sanft, einhüllend
Mit diesem Raumspray zaubert Ihr im Nu
eine festliche Atmosphäre in jedem Raum –
Weihnachtsstimmung in der Sprühflasche.
Aus Großmutter´s Schatztruhe haben wir hier ein Rezept für einen selber
hergestellten Klebstoff aus Kartoffeln. Benötigtes Material: Kartoffel, Schälmesser, Reibe, Schüssel, altes Tuch, Topf, Holzkochlöffel, Esslöffel, ein Glas Wasser
1.Zitrusfrucht
2. „Nebenprodukt“ der Destillation
3. Alte Gewinnungsart ätherischer Öle
4. „Vater“ der Aromatherapie
10
5.„Allroundöl“
6. Fettes Pflanzenöl
7. „Königin“ der Blumen
8. orangefarbene Beeren
9. einfach ungesättigte Fettsäure 5
10. Mazeriertes Öl, Pflanze
11. „Hallo Wach“ Öl
12. Heimat des Arganbaumes
13.Pflanzenfamilie
14. Pflanze der Unsterblichkeit
(2 Wörter)
15. Ester im Lavendel
Raumspray
„Lichterglanz“
7
8
9 10 11 12 13 14
Senden Sie das Losungswort mit Ihrer vollständigen Adresse
per Email bis 31.10.2015 an [email protected].
Unter allen richtigen Einsendungen
verlosen wir 5 Stk. unserer neuen
6
Harzsalbe aus der Evelyn Deutsch
Aromapflegeserie. Die Gewinner werden
schriftlich verständigt und erklären sich mit der Bekanntgabe
im nächsten Magazin einverstanden.
14 | Parfum
Parfum*
Ein Parfum ist für mich wie ein Regenbogen: bunt, vielfältig,
geheimnisvoll, nicht zu fassen – einfach bezaubernd! Der Duft
eines Naturparfums ist so individuell wie seine Trägerin oder
sein Träger selbst. Ein Parfum ist wie ein Hauch duftender
Phantasien.
Professionelle Parfumeure werden liebevoll „die Nasen“
genannt. Sie entwickeln in ihrer Ausbildung ein sogenanntes
Geruchsgedächtnis und können ca. 2.500 verschiedene Riechstoffe auseinanderhalten1. Heute wollen wir uns selbst als
„Nase“ mit der Kunst des Mischens befassen und deshalb hier
ein paar wichtige Informationen vorab.
Welche Duftkonzentration oder in der Sprache der
Parfümeure, welche Verdünnungsklasse möchte
ich für meine Kreation?
In der Regel besteht ein herkömmliches Parfum meist aus
künstlichen Inhaltsstoffen. Ein Naturparfum ist besonders
wertvoll und besteht aus 96 %igen Alkohol (Weingeist) oder
Jojobaöl/-wachs und ätherischen Ölen.
Jeweilige Vorteile: Die Mischung mit Alkohol kann leicht
versprüht werden. Eine Mischung mit Jojobaöl/-wachs haftet
besser auf der Haut und ist daher länger wahrnehmbar.
Verdünnungsklassen2
eine Symphonie der Düfte
Was bedeuten die Bezeichnungen Kopf (K) / Herz
(H) / Basis (B) sowie deren Zwischennoten KH
und HB (vgl. Liath, 2012, S. 57)?
Für die perfekte Abrundung/Duftnote des Parfums ist es
notwendig, die einzelnen ätherischen Öle im richtigen
Verhältnis zuzugeben. Es soll sich nicht bereits nach 10 Minuten
verflüchtigt haben.
Ein Naturparfum riecht nicht zu jeder Zeit gleich. Sobald das
Parfum mit der Haut in Kontakt getreten ist, erschnuppert
unsere Nase zuerst die sogenannte(n) Kopfnote(n). Dies ist
der erste Eindruck des Parfums. Sie sind leicht und verflüchtigen sich rasch, wirken erfrischend und bestehen meistens aus
Zitrus-, Minze- oder auch nadeligen Düften.
Sobald die Kopfnoten sich verflüchtigt haben, tritt die
Zwischennote Kopf-Herz in den Vordergrund. Sie wirkt wie
ein Vermittler und trägt Komponenten der Kopf- und Herznoten in sich. Sie ist nicht ganz so spritzig, aber auch noch nicht
so harmonisierend wie eine Herznote.
Anschließend kommen immer mehr die „reinen“ Herznoten
in den Vordergrund. Sie sind das sogenannte Herzstück eines
Parfums – sie entwickeln ihre Duftnuancen bereits viel langsamer. Sie werden aus den Blüten-, blühenden Kräuter- (wie
Lavendel) und Gewürzölen ausgewählt. Diese blumigen, leicht
krautigen aber auch würzigen Düfte wirken harmonisierend
auf unsere Seele.
Als 2. Vermittler haben wir nun die Herz-Basisnoten. Sie
sind nicht so schwer wie die „reinen“ Basisdüfte. Dazu zählt
z.B. die Immortelle. Diese Duftnuancen haben einen harmonisierenden aber auch schon einen kräftigenden, festigenden
Charakter.
Zuletzt entwickeln, bzw. treten die Basisnoten in den Vordergrund des Parfums. Sie sind das Fundament jeder Kreation,
sie „halten“ den gesamten Duft fest, damit sich dieser nicht zu
schnell verflüchtigt und sie fixieren diesen. Diese Noten bestehen
durchwegs aus Holz-, Wurzel- und Harzölen. Alles sehr erdende
und ausgleichende, sich langsam verflüchtigende Düfte.
Ein Parfum setzt sich in den meisten Fällen aus 3 Teilen
Kopfnote, 2 Teilen Herz und 1 Teil Basisnote zusammen.
Die Zwischennoten werden je zur Hälfte in den jeweiligen
Noten eingerechnet. Letztendlich ist die Wahl der Basisnoten
ausschlaggebend, wie hoch die Kopf- und Herznoten für eine
gelungene Mischung zugegeben werden sollten. Ebenso unterscheiden sich Parfum´s je nach Jahreszeit. Im Frühling und
Sommer sind mehr Kopfnoten enthalten, daher sind diese
leicht frisch, spritzig und im Winter mehr Herz- und Basisnoten, welches das Parfum gehaltvoller und wärmer gestaltet.
1http://www.wissen.de/parfuemeurin[6.7.2015]
2http://www.eds-parfums.de/parfum-klassen.html[6.7.2015]
PARFUM | 15
Welche Düfte gehören nun zu welchen Duftnoten?
Nicht für jeden sind die nachfolgenden Zuordnungen gleich, sie
sollen nur eine ungefähre Richtlinie darstellen. Mancherlei Zuweisung entsteht auch durch reines Empfinden, ganz speziell bei den
Zwischennoten. Es gibt hier keine strickte endgültige Liste.
Hier nun „unsere“ persönliche Duftpyramide:
Kopfnoten: Minzenarten, Basilikum, Cajeput, Citronella,
Eukalyptusarten, Zitrusarten, Lorbeer, Lemongrass, Litsea
cubeba, Niaouli, Ravintsara, Rosmarin, Verbena
Kopf-Herznoten: Anis, Douglasie, Fenchel süß, Fichte
schwarz, Fichtennadel, Ingwer, Kardamom, Kiefernadel, Koriandersamen, Latschenkiefer, Lavandin, Majoran, Melisse,
Muskatellersalbei, Myrte, Palmarosa, Petitgrain Bigarade, Pfeffer
schwarz, Teebaum, Thymian Linalool, Weißtanne, Zirbelkiefer
Herznoten: Champaca, Copaiva-Balsam, Frangipani, (Rosen-)
Geranie, Iris, Jasmin, Kakao-Extrakt, Kamille römisch, Lavendel,
Love in a mist, Mimose, Rosenarten, Neroli, Osmanthus, Tuberose, Veilchenblätter, Ylang Ylang
Herz-Basisnoten: Angelikawurzel, Atlaszeder, Balsamtanne,
Cistrose, Ho-Blätter, Himalaja-Zeder, Immortelle, Kamille blau,
Manuka, Nelkenknospe, Rosenattar, Salbei, Sandelholz, Schafgarbe, Thymian Thymol, Wacholderbeere, Ysop, Zimtrinde,
Zypresse
Basisnoten: Benzoe, Bienenwabe mit Honig, Karottensamen,
Myrrhe, Patchouli, Tolu-Balsam, Tonkabohne, Vanille, Vetiver,
Weihraucharten, Zedernholz rot
Da wir jetzt genug Basisinformationen haben können wir unsere
Kreation herstellen und unserer Phantasie freien Lauf lassen.
Wenn wir uns also entschieden haben, welche Verdünnungsklasse wir möchten und die ätherischen Öle anhand der Duftpyramide ausgesucht haben, benötigen wir noch ein dunkles
Fläschchen, Alkohol oder Jojobaöl/-wachs und die benötigten
ätherischen Öle.
Fotos: irinakrivoruchko, fotolia.com, Alekss, fotolia.com, Grafik: Markus Hechenberger
Man beginnt mit der Basisnote und fügt die restlichen ausgewählten ätherischen Öle tropfenweise hinzu. Immer wieder daran
riechen. Schreibt Euch „Eure“ Mischung ganz genau auf, damit Ihr
Euer Gesamtkunstwerk jederzeit wieder herstellen könnt.
Die kreierte Duftmischung muss nun noch einige Zeit „reifen“
und sich zum eigentlichen Parfum entwickeln. Deshalb kühl und
dunkel lagern (ca. 15 – max. 20 °C) und ab und zu schwenken –
nicht schütteln. Nach ca. 3-6 Wochen ist es dann so weit. Die
Kreation hat ihren Charakter entwickelt und wird jetzt ganz
anders duften als noch bei der Herstellung. Anschließend
könnt Ihr Euer Kunstwerk in eine Sprüh- oder in eine
schöne, edle Glasflakonflasche abfüllen.
Zu aller Letzt: Alkoholmischungen sind
entflammbar, daher nicht in der Nähe von
Feuerquellen versprühen.
Viel Freude beim Eintauchen in die
kunstvolle Welt des Naturparfums
und bei der Kreation Eures Lieblingsparfums.
Literaturverzeichnis:
Liath, C. (2012): Im Jahreskreis – Rezepte für jede Jahreszeit.
Norderstedt: Books on Demand GmbH
www.wissen.de/parfümeurin - BW Bildung und Wissen
Verlag Nürnberg (2002)
Sieder A.: EdS ® – Parfums GbR –
www.eds-parfums.de/parfum-klassen.html
weiterführende Literatur:
Goris, E. / Hutter C-P. (2011): Der Duftcode –
Wie die Industrie unsere Sinne manipuliert.
München: Wilhelm Heyne Verlag in der Random House GmbH
Ellena, J-C. (2012): Parfum – Ein Führer durch die Welt der Düfte.
München: Verlag C.H.Beck oHG
Jellinek, Dr. J. S. (2000): Parfum Der Traum im Flakon –
Wesen und Wirkung, Wahl und Verwendung klassischer und moderner
Düfte. München: Wilhelm Goldmann Verlag in der Verlagsgruppe
Bertelsmann GmbH
Kopfnoten
Kopf-Herznoten
Herznoten
Herz-Basisnoten
Basisnoten
16 | LÄRCHE
Die Lärche*
ein außergewöhnlicher Nadelbaum
Die europäische Lärche (Larix decidua Mill.) gehört
zur Familie der Kieferngewächse (Pinaceae) und
war nicht nur Baum des Jahres 2012 in Deutschland
und 2002 in Österreich, sondern sie ist der einzige
europäische Nadelbaum, deren Nadeln sich im Herbst
goldgelb färben und letztendlich abfallen, daher leitet
sich der Name „decidua (laubabwerfend)“ ab. Sie
benimmt sich also ganz und gar nicht so, wie es ein
Nadelbaum sollte.
Die Gallier gaben diesem besonderen Baum den Namen
„Larix“ und dieser wurde von den Römern ins Lateinische übernommen. Im Althochdeutschen wurde aus
„larix“ „lericha“, welches im Mittelhochdeutschen zu
„larche“ oder „lerche“ und zu guter Letzt im Neuhochdeutschen zu „Lärche“ verändert wurde1.
Fossile Funde belegen, dass sich die Lärche vor
rund einer Million Jahren von Sibirien nach Europa
ausgebreitet hat (vgl. Häne, 2012, S. 203). Sie hält
eine Kälte von bis zu minus 40 Grad Celsius aus
und bildet zusammen mit der Zirbe die Waldgrenze in den Zentralalpen. Das Höchstalter, dieses
extrem frostbeständigen Baumes, beträgt etwa 1.000
Jahre und er wird durchschnittlich 30 Meter (max.
54 Meter) hoch (vgl. LWF Wissen 69, 2012, S. 7-9, 11).
Buntes Farbenspiel
Der botanische Eigenbrötler bietet uns im Frühjahrskleid ein zartes Hellgrün, wenn seine frischen Nadeln in
kleinen Büscheln hervorsprießen. Zwischen März und
Mai fügt er auch noch gelbliche herabhängende männliche Blüten und leuchtend rote, aufrecht stehende
weibliche Zapfen als Farbtupfer hinzu. Letztere entwickeln sich weiter zu den Samen tragenden, braunen
Zapfen. Während der Sommermonate wechselt der
Licht liebende Baum sein Outfit in ein sattes Dunkelgrün. Zu einem flammenden, warmen Goldton wechselt er dieses im goldenen Herbst.
Der „Sommergrüne“ kann aber noch mit einer weiteren
Besonderheit aufwarten. Während andere Kiefernbäume ihre Zapfen fallen lassen, behält die Lärche ihre
für mehrere Jahre.
1http://www.uni-goettingen.de/de/
taxonomie-und-namensherkunft/
101726.html[6.7.2015]
In Österreich kommt auch vereinzelt die „japanische“
Lärche (Larix kaempferi (Lamb.) Carrière) vor, diese
ist jedoch am einfachsten durch ihre umgebogenen
Zapfenschuppen – ähnlich der Rosenblütenblätter - von
der „gemeinen“ Lärche zu unterscheiden.
Die Lärche als Lieferant
Die gemeine Lärche liefert uns nicht nur ein sehr witterungsbeständiges Holz, sondern der Baum spendet
uns auch ein wertvolles Harz. Wenn ein Baum wie die
Lärche, Kiefer oder Fichte verletzt wird, aktiviert er
seine eigene Hausapotheke und produziert mit dem
Harz seinen „hauseigenen“ Wunderverschluss (vgl.
Schnabl, 2001, S. 3). Genau diese und noch weitere
Wirkungen der Harze, haben sich bereits unsere
Vorfahren schon zunutze gemacht. Die ergiebigste Zeit
für die Harzgewinnung ist zwischen dem 80sten und
120sten Geburtstag der Lärche. Für ca. 10 bis 15 Jahre,
nach spezieller Anbohrung der Lärche, kann das Harz
gewonnen werden (vgl. LWF Wissen 69, 2012, S. 79). In
einem Erntejahr (Mai bis September) kann von einem
Spenderbaum etwa 200 bis 370 g Harz geerntet werden
(vgl. LWF Wissen 69, 2012, S. 80).
Lange Tradition
Obwohl die Harzgewinnung in Österreich eine lange Tradition hat, verliert der Beruf des Pechers zunehmend an
Attraktivität und Bedeutung. Waren es 1950 noch 40 bis 50
Tonnen Lärchenbalsam, so ist die Gewinnung auf 4 Tonnen
im Jahr 2000 zurückgegangen (vgl. Schnabl, 2001, S. 38).
Lärchenharzgewinnung heute – Venezianisches Terpentin
Aus der Lärche wird das sogenannte „Venezianische
Terpentin“ gewonnen. Es ist ein hochwertiger Balsam,
welcher aufgrund seiner besonderen Eigenschaften
immer noch sehr vielfältig in Industrie und „Volksmedizin“ eingesetzt wird.
Seit der Einführung des sogenannten „(Süd-)Tiroler
Verfahrens“ – Ende des 19. Jahrhunderts – wird das Harz
in einem geschlossenen Speicherraum gesammelt, sodass
es nicht mit der freien Luft in Berührung kommt. Das
Leitmotiv dieses Verfahrens besteht darin, Harzverluste
klein zu halten oder zu vermeiden und eine Schädigung
LÄRCHE | 17
PRODUKTTIPP
des Baumes, zu verhindern (vgl. Schnabl, 2001, S. 66).
Der schräg abwärts verlaufende Bohrkanal wird im Frühjahr
durchgeführt. Die Bohröffnung, welche als Sammelraum für
das Harz dient, wird mit einem Lärchenholzstopfen sorgfältig
verschlossen. Da der Balsam der Lärche nur sehr gering kristallisiert, kann die Bohröffnung während der gesamten Pechzeit
genutzt werden. Durch dieses Verfahren kann ein heller, reiner
(nicht so stark verunreinigter) Lärchenbalsam gewonnen werden
(vgl. Schnabl, 2001, S. 66-67; Lagoni, 2012, S. 79–81). Eine
Entnahme des Harzes erfolgt in der Regel alle 2 Jahre.
Vom Lärchenharz zum Terpentin
Nachdem das natürliche Lärchenharz gereinigt, mehrfach
fil­triert und leicht erwärmt wurde, wird es durch das Dekantieren in Lärchenterpentin überführt. Das Terpentin ist eine
klare, gelblich bis grüne, schwach zähe Flüssigkeit. Es hat einen
feinen aromatischen Geruch. Natives Lärchenterpentin enthält
15 bis 20 % ätherische Öle, etwa 50 bis 65 % unterschiedliche
Harzsäuren (Diterpensäuren), Bitter- und Farbstoffe sowie
Wasser. Die Lagerung des Terpentins erfolgt gut verschlossen
und vor Licht geschützt (vgl. LWF Wissen 69, 2012, S. 80).
Schön langsam werdet Ihr Euch vielleicht fragen, ja warum
erzählen wir Euch das denn nun? Wir freuen uns, dass wir
Euch in Zukunft ein neues, lang ersehntes Produkt in der Serie
„Aromapflegeprodukte Evelyn Deutsch“ anbieten können.
Harzsalbe Basispflege
„Evelyn Deutsch“
30 g, ArtikelNr. E-FON-10
€ 17,90
www.aromapflege.com
Die „Harzsalbe“
Der römische Dichter und Naturforscher Plinius (24-79 n.
Chr.) berichtete bereits in seiner „Naturalis historiae“ über die
Verwendung einer Lärchenharzsalbe.
Die Basis für dieses neue Produkt aus der Aromapflegeserie
Evelyn Deutsch bildet das Ringelblumen Ölmazerat. Es verbindet
besonders wertvolle Eigenschaften des Olivenöles und der
Ringelblume. Es unterstützt hervorragend die Pflege empfindlicher und irritierter Haut und regt den Hautstoffwechsel an. In
Kombination mit dem Lärchenharz und dem fetten Pflanzenöl
aus dem Fruchtfleisch des Sanddorns wird die Regeneration der
Haut unterstützt (vgl. v. Braunschweig, 20104, S. 119). Die Harzsalbe schützt vor wund sein, ist stark regenerierend und pflegend, z. B. bei schlecht heilenden Wundrändern, Abschürfungen
o.a.. Bei Bedarf auf die betroffene Stelle sanft auftragen.
Wir freuen uns sehr über die wertvolle Harzsalbe, freuen Sie sich
über die Erfolge damit.
Literaturverzeichnis:
Häne, K. (2012): Unter der Lupe: Die Lärche – der Baum des Jahres 2012. Seengen: Schweizer Briefmarken Zeitung SBZ, 5-6/2012, S. 203-206
LWF Wissen 69 (2012): Beiträge zur Europäischen Lärche. Freising: Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Fotos: Katharina Ziegler
Schnabl, U. (2001): Vom Glück mit dem Pech (die traditionelle Nutzung und Gewinnung pflanzlicher Rohstoffe und Arbeitsmaterialien am Beispiel der österreichischen Harzgewinnung). Diplomarbeit am Institut für Botanik der Universität Bodenkultur Wien
Unterhofer, E. (2010): Das Lärchenharz und seine Bedeutung in der Naturheilkunde. Facharbeit
von Braunschweig, R. (20104): Pflanzenöle, Qualität, Anwendung und Wirkung. Wiggensbach: Stadelmann Verlag
Lagoni, N. (2012): Vom Lärchenharz zum Terpentin bis Lärchenöl. LWF Wissen 69, S. 79 – 81
http://www.uni-goettingen.de/de/taxonomie-und-namensherkunft/101726.html
18 | 30 JAHRE FARFALLA
30 Jahre Farfalla*
30 Jahre kräftiges Flügelschlagen
Anlässlich des Firmenjubiläums haben wir
die Gründer gefragt, warum heißt Farfalla
eben Farfalla also Schmetterling?!
Der starke Bezug zu Italien veranlasste Farfalla vor 30 Jahren der
Firma einen italienischen Namen zu geben. Für sie klingt der
Name wie Musik in den Ohren. Der Schmetterling als Synonym
der von Blüte zu Blüte eilt um das Essentielle einzusammeln. Er
verkörpert die Leichtigkeit mit der ätherische Öle verbunden
werden.
Erst kommt das Ei
Vier Freunde – eine Idee. Im Einklang mit der Natur und mit viel
Enthusiasmus. Der erste „Bauchladen“ und die ersten Verkaufserfahrungen werden gemacht.
Dann kommt die Raupe
1985 gründen sie gemeinsam ein Unternehmen und der erste
Duftladen wird in Zürich eröffnet. Nachhaltigkeit wird schon
damals groß geschrieben. Aber allein davon kann man nicht
wirklich leben, der Schmetterling muss fliegen.
Dann die Verpuppung und schlussendlich schlüpft
der Schmetterling …
Farfalla bleibt nicht einfach stehen und ruht sich auf seinen
Lorbeeren aus. Zahlreiche Kontakte werden geknüpft, weitere
Filialen eröffnet und das Unternehmen in ein Großhandelsunternehmen übergeführt. Mehrere Pflanzenprojekte werden in
Angriff genommen, um Land und Leute zu unterstützen und
den Biogedanken leben zu können, der für Farfalla die logische
Konsequenz ist. Nicht nur in der Schweiz ist Farfalla tätig, auch
viele ausländische Kunden schätzen die Naturprodukte. Ständige
Weiterentwicklung und auch Rückblicke scheut Farfalla nicht,
Produkte werden um- und neu gestaltet.
Schmetterlinge und Farfalla sind Meister der Sinne
Wir danken Euch für die, mit so viel Liebe und Engagement
gemachten Kreationen. Dass Ihr Eure Werte, wie Bioanspruch,
Kompetenz, menschlicher und respektvoller Umgang mit Euren
Partnern so hoch haltet und keinerlei Kompromisse in dieser
Hinsicht eingeht. Flieg Schmetterling flieg!
Das alles war, und ist noch nicht genug und deshalb durften
wir gemeinsam mit Euch - anlässlich Eures 30-Jahre-Jubiläums - einen wunderschönen und gut organisierten Kongress
genießen. Traumhafte Lokation – mitten im botanischen Garten
von Zürich und Sonnenschein. Das Beste daran waren aber die
Vortragenden. Bunt gemischt von der Aromapflege über die
Aromatherapie, über den Sport bis hin zur Psychiatrie, Biologie
und Wissenschaft. Sehr breit gefächert und für jeden etwas dabei.
Der Beitragsreigen wurde von Evelyn Deutsch-Grasl mit
„Aromapflege am Puls der Zeit“ eröffnet. Sie berichtete uns vom
unaufhaltsamen Einsatz der ätherischen Öle im professionellen
Pflegealltag. Anhand einer großen Anzahl beachtenswerter
Studien und Erfahrungsberichte zeigte sie uns den mittlerweile
hohen Stellenwert der Aromapflege in der Praxis auf. Anhand
der Forschungsergebnisse zeigte sie auf, dass der Einsatz der
ätherischen Öle im Tätigkeitsbereich der Pflegepersonen mit
wissenschaftlichen Erkenntnissen untermauert werden kann.
Daniela Ryf, Triathletin, erklärte uns sehr offen und humorvoll
anhand ihres Beitrages „Aromatherapie im Spitzensport“ wie sie
durch den gezielten Einsatz von ausgewählten ätherischen Ölen
ein intaktes Immunsystem und mentale Fitness, Stresssituationen, intensives Training besser bewältigen bzw. optimieren
kann. Ihr eigenes Fazit: „Gesund ohne Medikamente durch ein
gestärktes Immunsystem!“
Anschließend erzählte uns Prof. Dr. rer. nat. habil. Jürgen Reichling, Universität Heidelberg, in seinem Beitrag „Ätherische Öle als
Phyto-Antiinfektiva“ sehr lebendig, wie Bakterien miteinander
kommunizieren können. Anhand dieser Kenntnisse ist eine zielgerichtete und sichere Anwendung ätherischer Öle möglich.
Als nächste Vortragende berichtete Priv.-Doz. Mag. Pharm. Dr.
rer. nat. phil. Sabine Krist von der Universität Wien „Wissenswertes und Neues aus der Welt der pflanzlichen Fette und Öle“. Von
der Herstellung über die Vor- und Nachteile von kaltgepressten
bzw. extrahierten/raffinierten Pflanzenölen bis hin zur Anwendung wurde ein sehr umfangreicher Wissensschatz weitergegeben. Großes Interesse zeigten die Zuhörer bei der Erläuterung
über eine neue Methode zur Identifizierung fetter Öle und einer
Aufdeckungsmöglichkeit von eventuellen Verfälschungen.
In einem anschließenden kurzen Film machte uns Jean-Claude
Richard, einer der vier Inhaber von Farfalla, mit dem neuesten
und sehr eindrucksvollen Farfalla Fairtrade Projekt in Madagaskar bekannt.
Den Abschluss des ersten Tages gestaltete Frau Dr. habil. Ingelore
Ebberfeld, Kulturanthropologin sowie Sexualwissenschaftlerin,
mit ihrem sehr temperamentvollen, feurigen und sehr anschaulichen Vortrag über die „Botenstoffe der Liebe“, wie wir mit unseren
Körperdüften manipulieren könn(t)en und welche Rolle unser
Geruchssinn dabei spielt. Sollten wir den Geruch des anderen
„mögen“, dann ist „Sylvester im Kopf!“
30 JAHRE FARFALLA | 19
Eliane Zimmermann eröffnete den Reigen am zweiten
Vortragstag. Sie vermittelte uns in „Hydrolate – Die vergessene
Dimension der Aromatherapie & Aromapflege“ die bisher wenig
genutzten Möglichkeiten dieser „Nebenprodukte“ der Destillation. Sie vermittelte uns anhand der bisher bekannten Inhaltsstoffe, welch wundervolle Chance wir mit dem Einsatz der
Hydrolate haben.
Dr. med. Roland Kunz, Chefarzt Geriatrie und Palliative Care,
zeigte uns in seinem Vortrag „Palliativmedizin“ auf einfühlsame
und gänsehautmäßige Art die Inhalte von Palliative Care auf.
Wie notwendig es ist, den Menschen zu einer bestmöglichen
Lebensqualität zu verhelfen. Ebenso berichtete er uns über die
Wichtigkeit eines würdevollen Sterbens.
Das Thema „Aromapflege und Sterbebegleitung“ erörterte
Barbara Bernath-Frei, Aromatologin und Buchautorin. Durch
die Palliativpflege können im letzten Lebensabschnitt Erleichterungen und zusätzliches Wohlbefinden ermöglicht werden.
Sie zeigte auf, dass die Pflege mit ätherischen Ölen körperliche
Beschwerden, Ängste und Unruhe zu lindern vermag.
Maja dal Cero, Umweltwissenschaftlerin Universität Zürich,
vermittelte uns beindruckende „Botanische Einblicke – Ätherische Öle als Kommunikationsmittel der Pflanzen“. Wie die Pflanze
auch auf lange Distanz mit ihrem Bestäuber kommuniziert oder
sich vor Fraß und Krankheit schützen kann.
Regula Rudolf von Rohr, Pflegefachfrau und Aromatherapeutin,
zeigte die verschiedenen Möglichkeiten für die „Aromatherapie
in der Psychiatrie“ auf, wie der eigenverantwortliche Handlungsraum des einzelnen Menschen erweitert und gestärkt werden
kann.
„Düfte verbinden Menschen“ unter diesem Motto zeigte uns JeanClaude Richard in einem kurzen Video die Werte von Farfalla auf
und wie engagiert und hoch angesiedelt ihre Einstellung gegenüber Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern ist.
Fotos: aboard - fotolia.com
Den Abschluss dieser beiden feierlichen Tage bildete Florianne
Koechlin, Biologin und Chemikern. In ihrer besonders quirligen,
anschaulichen Art demonstrierte sie unter dem Titel „Feigen
flüstern, Weiden wispern“ wie Pflanzen aus Erfahrung lernen und
sich an Gewesenes erinnern. Ebenfalls zeigte sie uns die Wichtigkeit eines intakten Bodens auf. Hier befindet sich ein umfangreiches Netzsystem aus Wurzeln und Pilzen, über das Nährstoffe
und Informationen ausgetauscht werden.
Wir gratulieren Euch zu Euren stolzen 30 Jahren und möge
Eure Herzensangelegenheit, die langelebte Firmenphilosophie,
genauso unsterblich sein wie die Immortelle.
PRODUKTTIPPS | 20
Dieses mal haben wir besonders exklusive Produkte ausgesucht.
Wie die Zeit vergeht! Sie hinterlässt Spuren von Lebenserfahrung auf der Haut. Jede Linie im Gesicht erzählt
eine Geschichte. Die afrikanischen Ju’hoansi zählen
keine Jahre, doch die Namen ihrer Ältesten tragen die
Vorsilbe NA, die «alt» sowie «weise» bedeutet. Eine
gesunde, reife Haut drückt Stärke und Weisheit aus. Der
Bezug verschiedener Kulturen zum Altern zeigt, dass
es keine kosmetische Frage ist, sondern immer mit der
Gesundheit der Haut korreliert. Basierend auf diesem
Wissensschatz hat Farfalla eine Pflege komponiert,
welche die reife Haut in Glanz und Schönheit begleitet
und ihr die nötige Stärke verleiht, um gesund und kräftig
zu bleiben. Farfalla Biokosmetik zeigt die schönen
Zeichen des Alters im Sinne von Wohlbefinden und
Weisheit im besten Licht.
NEU
Anwendungsritual
für die perfekte Hautpflege ab 30
Schritt 1: Reinigung
Ein feuchtwarmes Reinigungstuch auf das Gesicht auflegen und kurz
andrücken. Etwas daily refresh Reinigungsfluid mit den Fingerspitzen
in sanft kreisenden Bewegungen auftragen. Mit Wasser abspülen.
Schmutzpartikel werden entfernt und die Poren für eine Wirkstoff­
aufnahme geöffnet.
Schritt 2: Wirkungsvolle Feuchtigkeit
Aloe vera Gel deluxe face mit Hyaluronsäure als feinen Film unter der
Tages- oder Nachtpflege auftragen. Hyaluronsäure hat die Eigenschaft, das Tausendfache ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit in der
Haut zu speichern und gilt als wichtiger Wirkstoff zur Faltenreduktion.
Schritt 3: Glättende Pflege der Augenpartie
Age miracle Straffendes Augenfluid rund um das Auge auftragen
und sanft einklopfen. Der pflegende Wirkstoffkomplex mildert sichtbar
Fältchen und schenkt der Augenpartie ein entspanntes Wohlgefühl
durch langanhaltende Feuchtigkeit. Den Zeichen der Hautalterung
wird effektiv vorgebeugt. Für jugendlich strahlende Augenblicke.
Schritt 4: Wirkstoff-Pflege
Eine kleine Menge age miracle Straffende Regenerationscreme im
Verlauf der Lymphbahnen auftragen und einmassieren, so wird der
Hautstoffwechsel angeregt. Der Wirkstoff aus der Sommerschneeflocke
trägt dazu bei, dass die Zellteilungsrate verlangsamt wird. Eine Faltenreduktion von 23% innert 4 Wochen ist dermatologisch bestätigt.
Neem – Azadirachta indica
Das fette Pflanzenöl Neem, auch Niem genannt, wird
aus den Samen des Neembaumes gepresst. Es enthält
Substanzen die Insekten und Parasiten abwehren können,
weshalb es als natürliches Pflanzenschutzmittel, zur
Anwendung bei Haustieren, aber auch zur Pflege von
unreiner Haut und fettigen Haaren (Läusebefall) genützt
wird. Neemöl ist nicht zur Einnahme bestimmt. Nur
äußerlich verwenden! Reizt die Schleimhäute! Neemöl
wird bei Temperaturen unter 25°C zähflüssig bis pastös.
Als spannende Ergänzung für unsere Serie „Hand in
Hand mit der Natur/fette Pflanzenöle“ ist das Neemöl
ab sofort in kontrolliert biologischer Qualität erhältlich.
Selbstverständlich nativ und aus 1. Kaltpressung.
Als weiteres Highlight aus unserer Serie „Hand in Hand mit
der Natur – fette Pflanzenöle“ möchten wir Euch das Hanföl Cannabis sativa - vorstellen, welches ab sofort ebenfalls erhältlich ist
Dieses Hanföl wird aus THC-armen Saaten gepresst. Es hat ein besonders
günstiges Verhältnis von essentiellen Omega-6 zu Omega-3 Fettsäuren von 3:1.
Außerdem enthält es die seltene Gamma-Linolensäure. Diese 3fach ungesättigte
Fettsäure kann u.a. das Stresshormon reduzieren und den Hormonhaushalt
positiv beeinflussen (vgl. Braunschweig, 20124, S. 21).
Die kräftig grüne Farbe verdankt das Öl dem Reichtum an Chlorophyll. Da sein
Geruch und Geschmack krautig-intensiv ist, kann man es gut mit milderen Ölen
kombinieren.
Es ist zur inneren und äußeren Anwendung geeignet, besonders bei Hautproblemen unterstützt es das körpereigene Reparatursystem.
Fettsäuremuster:
- 35 % gesättigte Fettsäuren
- 50 % einfach ungesättigte Fettsäuren
- 15 % mehrfach ungesättigte Fettsäuren
(Die Analysenwerte unterliegen den bei Naturprodukten
üblichen Schwankungen)
Qualität:
- aus kontrolliert biologischem Anbau
- 1. Kaltpressung
- nativ
PRODUKTTIPP
NEU
PRODUKTTIPP
Fettsäuremuster:
- 10 % gesättigte Fettsäuren
- 14 % einfach ungesättigte Fettsäuren
- 76 % mehrfach ungesättigte Fettsäuren
- davon 3 % Gamma Linolensäure
(Die Analysenwerte unterliegen den bei
Naturprodukten üblichen Schwankungen)
NEU
Neemöl, BIO, kbA
Hanföl, BIO, kbA
(Hand in Hand mit der Natur),
100ml, ArtikelNr. HIH-25
(Hand in Hand mit der Natur), 100ml
ArtikelNr. HIH-26
€ 7,90
€ 7,90
Literaturhinweis: von Braunschweig, R. (20104): Pflanzenöle, Qualität, Anwendung und Wirkung. Wiggensbach: Stadelmann Verlag
www.aromapflege.com
Fotos: Farfalla, Swapan - Fotolia.com Angelaravioli - Fotolia.com,
„age miracle“ Ritualset,
Farfalla, ArtikelNr. FB-AM-07, €19,50
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