Elementare Zahlentheorie Musterlösungen Zettel 5 Aufgabe 1. Für die gesamte Aufgabe wird folgender Sachverhalt benutzt: Ist p eine Primzahl und a ∈ , so gilt ap ≡ a (mod p). N a) Betrachte den Term zunächst modulo p: ap+q − ap+1 − aq+1 + a2 ≡ a · aq − a · a − aq+1 + a2 = 0 (mod p). Modulo q ergibt sich das Gleiche, da der Term symmetrisch in p und q ist. Also wird er sowohl von p als auch von q geteilt und da p und q verschiedene Primzahlen sind, teilt also nach Korollar 1.11 pq den Term. b) Betrachte den Term wieder modulo p: apq − ap − aq + a ≡ aq − a − aq + a = 0 (mod p). Analog zu Teil a) folgt die Behauptung. c) Es gilt: 22p−1 = 2p · 2p−1 ≡ 2 · 2p−1 = 2p ≡ 2 (mod p). Also folgt p|(22p−1 − 2) und wegen 2|(22p−1 − 2) folgt die Behauptung wieder nach Korollar 1.11. Aufgabe 2. N a) Sei n ∈ eine Primzahl mit n > 3, also folgt n − 1 ist keine Primzahl. Dann gilt σ(n) = n + 1. Da n − 1 keine Primzahl ist, gibt es mindestens einen echten Teiler 1 < d < n − 1 von n − 1, es folgt also σ(n − 1) ≥ 1 + d + (n − 1) = n + d > n + 1 = σ(n). b) Sei n ∈ gilt N in Primfaktorzerlegung gegeben: n = pe1 1 · pe22 · . . . · pekk . Dann σ(n) = σ (pe11 ) · . . . · σ pekk . Dies ist genau dann ungerade, wenn jeder einzelne Faktor ungerade ist. Betrachten wir also den Spezialfall n = pk für eine Primzahl p und entscheiden, wann dies ungerade ist. Zur Erinnerung: Es gilt σ(pk ) = 1 + p + p2 + · · · + pk . Fall 1: p = 2. Es gilt σ(2k ) = 2k+1 − 1 ≡ 1 (mod 2), d.h. dieser Term ist immer ungerade. P Fall 2: p 6= 2. Wegen pj ≡ 1 (mod 2) für alle j folgt: σ(pk ) ≡ ki=0 1 = k + 1 (mod 2). Dieser Faktor ist also genau dann ungerade, wenn k gerade ist. N ist σ(n) genau dann ungerade, Zusammengefasst: Für beliebiges n ∈ wenn in der Primfaktorzerlegung bei allen von 2 verschiedenen Primzahlen nur gerade Exponenten vorkommen, oder anders ausgedrückt: n ist von der Form n = 2k · m2 , wobei m ungerade und k ≥ 0 beliebig ist. Aufgabe 3. a) Dies folgt aus der Tatsache, dass es zu jedem Teiler d|n einen Teiler d′ |n gibt mit dd′ = n, die Teiler kommen also paarweise vor. Außerdem kann es dabei höchstens einen Teiler d|n geben, der sich selbst als Partner hat, nämlich dann wenn d2 = n. Die Anzahl der Teiler ist also genau dann ungerade, wenn dieser Fall auftritt, also genau dann, wenn n ein Quadrat ist. b) Sei wie in Teil a) zu einem Teiler d|n ein Teiler d′ |n gegeben mit dd′ = n. Dann folgt durch Erweiterung jeden Bruches d1 mit d′ : P ′ X 1 X d′ σ(n) d′ |n d = = = . d n n n ′ d |n d|n c) Falls n keine Quadratzahl ist, so ist nach Aufgabe a) die Zahl d(n) gerade und die Teiler bilden Paare, deren Produkt jeweils n ist, wobei es also genau d(n) 2 solcher Paare gibt. In diesem Fall folgt direkt die Behauptung. solcher Paare Ist n nun ein Quadrat, so kann man immer noch d(n)−1 2 √ bilden und der Teiler n ∈ steckt einzeln im Produkt, es folgt also N Y d|n d= √ n·n d(n)−1 2 =n d(n) 2 . Aufgabe 4. a) Betrachte die Menge Mn := {1, . . . , n}. Der Funktionswert ϕ(n) ist definiert als Anzahl der Elemente aus Mn , die teilerfremd zu n sind. Falls nun 6|n, so ist n durch 2 und durch 3 teilbar, d.h. alle durch 2 und durch 3 teilbaren Zahlen in Mn sind nicht teilerfremd zu n. Es gilt aber #{x ∈ Mn : 2|x} = n2 wenn n durch 2 teilbar ist und #{x ∈ Mn : 3|x} = n3 . Die Schnittmenge bilden die durch 6 teilbaren Zahlen, wovon es nach dem gleichen Argument n6 gibt. Zieht man nun die Anzahl der Elemente dieser beiden Mengen von n = #Mn ab und addiert die Mächtigkeit der Schnittmenge, so ergibt sich: ϕ(n) ≤ n − n n n n − + = . 2 3 6 3 b) Da n − 1 ≥ 4 eine Primzahl ist, folgt n − 1 ≡ 1 (mod 2) und daher ist n gerade. Allerdings ist n auch durch 3 teilbar, da andernfalls entweder n−1 oder n+1 durch 3 teilbar wäre, was aber dadurch ausgeschlossen ist, dass beides Primzahlen sind, die echt größer sind als 3. Insgesamt folgt also 6|n und damit die Behauptung aus Teil a).