Lösung Aufgabe 4.2 1. Verlauf der Isobaren im h, s-Diagramm a) Aus der Fundamentalgleichung für die Entropie eines reinen Stoff T ds = dh − v dp ergibt sich mit dp = 0 für die Steigung der Isobaren ( ∂h ∂s ) = T. p Die Isobaren sind also an jedem Punkt haben also an jedem Punkt eine Steigung die der Temperatur des Zustandspunktes entspricht. Aus dem Zustandspostulat ergibt sich bei vorgegebener Entropie s und dem Druck p der Isobaren die Enthalpie h = h(p, s) und wegen T = T (p, s) ebenso die Steigung der Isobaren an diesem Zustandspunkt. b) Das vorstehende Ergebnis für die Steigung der Isobaren ist unabhängig vom konkreten Stoff. Gilt also auch für ein ideales Gas ( ∂h ∂s )iG = T. p Druck und Temperatur sind durch die Gasgleichung verknüpft: pv = RT Das p, v-Diagramm zeigt, dass sich für konstanten Druck Volumens v und Temperatur T kontinuierlich ändern. Die Isobaren im h, s-Diagramm haben deshalb eine sich stetig ändernde Steigung. c) Bei einem realen Fluid sind Phasenübergänge, wie etwa beim Verdampfen, dem Übergang vom flüssigen zum gasförmigen Zustand, möglich. Im Nassdampfgebiet sind Druck und Temperatur gekoppelt wie das Dampfdruckdiagramm zeigt. Im Nassdampfgebiet ändern sich zwar Enthalpie und Entropie bei isobarer Wärmezufuhr, die Temperatur bleibt jedoch konstant T = const. Damit ändert sich auch die Steigung der Isobaren im Nassdampfgebiet (NDG) nicht: )NDG ( ∂h = T = const ∂s p Da sich die Temperatur bei weiterer Wämezufuhr über den Taupunkt hinaus nicht sprunghaft ändert Durchschneiden dei Isobaren die Taulinie stetig. Das gilt auch für den verlauf beim Durchtritt surch die Siedelinie. Die Isothermen und die Isochoren zum Beispiel haben dagegen an der Siedelinie und an der Taulinie einen unstetigen Verlauf, ihre Steigung ändert sich sprunghaft. 2. Verlauf der Isobaren und Isochoren eines idealen Gases im T, s-Diagramm Isobare: Aus Fundamentalgleichung: T ds = dh − v dp ideales Gas: dh = cp dT T ds = cp dT − v dp ( dp = 0 ⇒ ⇒ T (ds)p = cp (dT )p ∂T ∂s ) = p T cp Isochore: Aus Fundamentalgleichung: T ds = du + p dv ideales Gas: du = cv dT T ds = cv dT + p dv ( dv = 0 ⇒ ⇒ T (ds)v = cv (dT )v ∂T ∂s ) = v T cv Da cp − cv = R gilt cp > cv , und es folgt: ( ) ∂T ∂s v T /cv cp ( ) = = =κ T /cp cv ∂T ∂s p >1 Das Verhältnis der Steigung der Isochoren zur Isobaren entspricht an jeder Stelle dem Verhältnis der spezifischen Wärmen. h v = const p = const arctan(T/cp) arctan(T/cv) Außerdem verlaufen die Isobaren stets flacher als die Isochoren. Isobare und Isochore haben bei konstanten spezifischen Wärmen cp und cv auf Isothermen stets die gleiche Steigung. s Die Funktionen T (s) für isobare und isochore Zustandsänderungen erhält man durch Integration der jeweiligen Differentiale ( ∂T ∂s ) p ( Diese haben die allgemeine Form T = cp dT ds ) ( , 1 = T c ∂T ∂s ) = v T . cv . Durch Trennung der Variablen und Integration erhält man dT T = 1 ds c Isobare: (s − s ) T 0 = exp T0 cp Isochore: (s − s ) T 0 = exp T0 cv ⇒ ln T 1 = (s − s0 ) bzw. T0 c (s − s ) T 0 = exp T0 c Isobare: h p = const p arctan(T/cp) Bei konstanter Temperatur fällt die Entropie für anwachsenden Druck. s Isochore: h v = const v arctan(T/cv) Bei konstanter Temperatur steigt die Entropie für anwachsendes Volumen. s