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Denis Köpe [email protected]
Denis Köpe/ [email protected] /20.08.98/GeschichteLk
Die Sklaverei in der Karibik
Quelle: Das Parlament 18.09.92
1) Voraussetzungen
2) Der Dreieckshandel
3) Die Insel Jamaika
4) Entwicklung in Europa , Folgen für Karibikstaaten
1) Voraussetzungen
Für die europäischen Kolonialmächte war Afrika von dem 15. bis zum Beginn des 17.Jahundert nur
eine lange Küste , die man umfahren mußte, um nach Indien zu gelangen. Während dieser Zeit wurde
die Küste Afrikas durch die Europäer erforscht, um geeignete Ankerplätze zu finden, blieb das
Hinterland noch völlig unerforscht.
Erst als vermehrt Sklaven in Amerika gebraucht wurden, wurde die afrikanische Westküste ein
beliebter Handelsplatz. Die Sklaven wurden in der neuen Welt als billige Arbeiter eingesetzt, sie
mußten also harte körperliche Arbeit verrichten. Dazu gehörte das Arbeiten auf den Tabak-, Baumwolloder Zuckerrohrplantagen. Die Kolonialmächte (England, Holland , Frankreich, Spanien und Portugal)
benötigten diese Arbeitssklaven für ihre Kolonien in Amerika, da die Kolonialmächte die Ureinwohner (
Indianer ) ausgerottet hatten. Dabei bildete sich der sogenannte Dreieckshandel heraus.
2) Der Dreieckshandel
Bei dem transatlantischen Sklavenhandel (Dreieckshandel) segelten europäische Kaufleute mit
einfachen Waren ( Alkohol, Glas , Eisen, Stoff und Gewehren ) zur westafrikanischen Küste. Dort
tauschten sie mit küstennahen Stämmen, die mitgebrachten Waren gegen Sklaven. Die küstennahen
Afrikaner waren durch die europäischen Gewehre leichter in der Lage ihre Landsmänner zu fangen
und sie zu verkaufen. Danach segelten die Kaufleute nach Amerika und verkauften die Sklaven direkt
wieder. Die Sklaven wurden über den gesamten damals bekannten Kontinent verkauft ( Süden der
heutigen USA, Karibik, Nord - Brasilien). Die Kaufleute nahmen nun die Rohstoffe wie Baumwolle,
Zucker und Tabak an Bord, für die die Sklaven nach Amerika gebracht wurden. Zurück in Europa
verkauften sie die Rohstoffe . Jetzt konnte der Dreieckshandel wieder von vorne beginnen.
Zwischen 1500 und 1800 wurden so 12 Millionen Afrikaner nach Amerika gebracht, wobei allerdings
nur 10 Millionen die Überfahrt überlebten. Mehr als 2/3 der Sklaven waren Männer unter 35 Jahren.
Man war also bei den transatlantischen Sklaven Handel an Muskelkraft interessiert.
In Gegensatz dazu war der transsaharische Sklavenhandel. Dort wurden im gleichen Zeitraum auch
etwa 12 Millionen Sklaven in den arabischen Bereich gebracht. Dabei waren aber 2/3 der Sklaven
junge Mädchen. Das Zusammenspiel des transatlantischen und des transsaharischen
Sklavenhandels hatte zur Folge, das Afrika lange Zeit ein unterbevölkerter Kontinent war.
Der Sklave wurde noch in Afrika von seinem Käufer ( also der Handelsgesellschaft ) gebrandmarkt
und dann umgehend an Bord des Schiffe gebracht. Falls er die Überfahrt überlebte, wurde er auf einen
Sklavenmarkt in der Neuen Welt verkauft. Dann mußte er für seinen neuen Herren für den Plantagen
arbeiten. In der Karibik und in Nord - Brasilien wurde er gnadenlos ausgebeutet, bis er nach ungefähr
5 Jahren nicht mehr konnte . Danach wurde er getötet und an seine Stelle trat ein neuer frische
Sklave, dem das gleiche Schicksal blühte. Im Süden der USA achtete man allerdings gewisse
Regeneration. Ebenso war es dem Sklaven erlaubt eine Familie zu haben und Nachfahren zu
bekommen. Dies war in der Karibik und in Nord - Brasilien völlig undenkbar.
Die Folgen der unterschiedlichen Sklavenpolitik lassen sich in der Hilfe des 19. Jahrhunderts
feststellen.
Denis Köpe [email protected]
Während nämlich in der Karibik noch nicht ein Drittel der ursprünglich eingeführten Afrikanern lebte,
hatte sich die Bevölkerung in den USA schon verzehnfacht.
Im 17. Jahrhundert gerieten die kleinen weißen Tabakbauern in der Karibik in ein Krise. Die
Kleinbauern verloren ihre Existenz zum einen weil der Boden ausgelaugt war zum anderen weil, der
Tabakpreis rapide gefallen war. Nun kaufen wenige Reiche ( besonders Holländer) diese Grundstücke
auf und bauten Zuckerrohr an. Dadurch wurden die kleinen weißen Bauern vertrieben und es wurden
viele afrikanische Sklaven eingeführt, die auf den Plantagen arbeiten mußten. Allmählich setzt sich der
Anbau von Zuckerrohr in den anderen Kolonien durch. Der Anbau von Zuckerrohr war sehr kapital
intensiv und sehr risikoreich aber er war auch sehr gewinnträchtig. Eine Voraussetzung für den
ordnungsgemäßen Ablauf waren allerdings das niemals endende Angebot der Sklaven. Erst jetzt
blühte der Sklavenhandel richtig auf. Durch die große Nachfrage stieg der Preis der Sklaven. Erst als
England in 19.Jahrhundert gegen den Sklavenhandel, vorging sank der Preis wieder. Die
afrikanischen Könige versuchten nun mit Sonderangeboten die Nachfrage hoch zu halten. Davon
profitierte das spanische Kuba , das im 19. Jahrhundert einen verspäteten Zuckerboom erlebte.
3) Die Insel Jamaika
Die Insel Jamaika kann als exemplarische Beispiel für die Entwicklung in der Karibik gesehen werden.
In der ersten Phase im 16. Jahrhundert wurde die indianische Urbevölkerung auf der gesamten Insel
ausgerottet, die Schätzungen belaufen sich auf mehrere Millionen. Im Jahre 1550 gab es schon keine
Indianer mehr. Während das 17 Jahrhundert als das Zeitalter der Piraten galt, wurde Jamaika im 18
Jahrhunderts englisches “Kronjuwel” der Karibik . Denn durch die großen Zuckerrohrplantagen wurde
die Plantagenbesitzer die zumeist weiß waren. Durch den neu gewonnenen Reichtum konnten die
englischen Kolonialherren die industrielle Revolution in England vorangetrieben werden.
Die Afrikaner auf den Plantagen ,die unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten mußten, lehnten
sich nach und nach gegen die Herren auf. Sie arbeiteten langsamer und sabotierten die Arbeit. Alle
Aufstände wurden von den einflußreichen Zuckerbaronen blutig niedergeschlagen. Bis auf den
Aufstand auf der kleinen französische Insel “Saint Domingue”, der im Jahre 1791 also im Zuge der
französischen Revolution stattfand. Dieser Aufstand führte zur Loslösung von Frankreich und zur
Gründung der Republik Haiti.
4) Entwicklung in Europa , Folgen für Karibikstaaten
Durch die Entdeckung der Zuckerrübe und den daraus folgenden Preisverfall wurde die politische
Macht der Zuckerbarone gebrochen. Die religiöse und humanitäre Antisklavereibewegung in England
und den anderen europäischen Staaten übte moralischen Druck auf die Regierungen auf, so daß die
Sklaverei in der ersten Hälfte des 19 Jahrhunderts in Jamaika abgeschafft wurde. Im Gegensatz zu
den ehemaligen Kolonien in Afrika und Asien , wo die Kolonialmächte kamen und wieder
verschwanden , haben sie in der Karibik durch das Ausrotten der Indianer und Einführen der Afrikaner
eine völlig neue Gesellschaft geschaffen. Diese Gesellschaft ist noch heute auf der Suche nach einer
eigenen Identität, wobei sie allerdings immer noch auf die USA und/oder Europa fixiert ist.
Als Beispiel kann man das Christentum auf der Insel Kuba anführen, das von spanischen Missionaren
nach Kuba gebracht wurde und mit Riten aus afrikanischen Nautrreligionen untersetzt ist.
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