ZUSAMMENFASSENDE BEHANDLUNGSLEITLINIEN [PREFERRED PRACTICE PATTERN®] Inhaltsverzeichnis Zusammenfassende Behandlungsleitlinien Einleitung 1 Glaukom Primäres Offenwinkelglaukom (Erstuntersuchung) Primäres Offenwinkelglaukom (Folgeuntersuchung) Verdacht auf primäres Offenwinkelglaukom (Erst- und Folgeuntersuchung) Primäres Engwinkelglaukom (Erstuntersuchung und Therapie) 2 3 4 5 Retina Altersbedingte Makuladegeneration (Erst- und Folgeuntersuchung) Altersbedingte Makuladegeneration (Empfehlungen zur Behandlung) Diabetische Retinopathie (Erst- und Folgeuntersuchung) Diabetische Retinopathie (Empfehlungen zur Behandlung) Idiopathisches Makulaforamen (Erst- und Folgeuntersuchung) Hintere Glaskörperabhebung, Netzhautrisse und Gitterdegeneration (Erst- und Folgeuntersuchung) 6 7 8 9 10 Katarakt/Vorderabschnitt Katarakt (Erst- und Folgeuntersuchung) 12 Hornhaut/Äußerliche Erkrankungen Bakterielle Keratitis (Erstuntersuchung) Bakterielle Keratitis (Empfehlungen zur Behandlung) Blepharitis (Erst- und Folgeuntersuchung) Konjunktivitis (Erstuntersuchung) Konjunktivitis (Empfehlungen zur Behandlung) Hornhautektasie (Erst- und Folgeuntersuchung) Hornhautödem und -trübung (Erstuntersuchung) Hornhautödem und -trübung (Empfehlungen zur Behandlung) Sicca-Syndrom (Erstuntersuchung) Sicca-Syndrom (Empfehlungen zur Behandlung) 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 Kinderophthalmologie/Strabismus Amblyopie (Erst- und Folgeuntersuchung) Strabismus convergens (Erst- und Folgeuntersuchung) Strabismus divergens (Erst- und Folgeuntersuchung) 23 24 25 Refraktive Behandlung/Eingriff Refraktiver Hornhauteingriff (Erst- und Folgeuntersuchung) Copyright © American Academy of Ophthalmology, Oktober 2013, German translation May 2014 • www.aao.org 26 2013 Einleitung: Die zusammenfassenden Behandlungsleitlinien der American Academy of Ophthalmology [the Academy’s Preferred Practice Pattern® (PPP)] wurden auf Basis von drei Prinzipien verfasst: • Jede Behandlungsleitlinie [Preferred Practice Pattern] sollte klinisch relevant und spezifisch genug sein, um dem Behandelnden nützliche Informationen zu geben. • Zu jeder abgegebenen Empfehlung sollte eine ausdrückliche Bewertung gehören, die die Bedeutung für den Behandlungsablauf aufzeigt. • Zu jeder Empfehlung sollte ebenfalls eine ausdrückliche Bewertung der Evidenzlage gehören, die zeigt, dass es sich um die beste verfügbare medizinische Evidenz handelt. Die Behandlungsleitlinien der Academy [the Academy’s Preferred Practice Pattern® (PPP)] bieten eine Anleitung für Behandlungsmuster, nicht für die Behandlung eines bestimmten Patienten. Auch wenn sie generell den Bedürfnissen der meisten Patienten gerecht werde sollten, können sie jedoch keineswegs die Bedürfnisse aller Patienten erfüllen. Das Befolgen der Behandlungsleitlinien der Academy [the Academy’s Preferred Practice Pattern® (PPP)] kann eine positive Entwicklung nicht für jede Situation garantieren. Die Behandlungsleitlinien erheben weder den Anspruch auf Vollständigkeit, noch sollten andere, nicht erwähnte Behandlungsmethoden ausgeschlossen werden, wenn sie sinnvoll zum Erreichen der bestmöglichen Ergebnisse sind. Es kann erforderlich sein, den Bedürfnissen unterschiedlicher Patienten auf unterschiedliche Weisen zu begegnen. Der Arzt muss letztendlich die Entscheidung bezüglich einer korrekten Behandlung eines bestimmten Patienten im Lichte aller Umstände treffen, die der besagte Patient aufzeigt. Die American Academy of Ophthalmology steht ihren Mitgliedern für die Lösung ethischer Probleme im Bereich der ophthalmologischen Behandlung zur Verfügung. Die Behandlungsleitlinien sind keine medizinischen Standards, an die man sich in allen individuellen Situationen halten muss. Die Academy lehnt jegliche Haftung für Verletzungen oder andere Schäden, die bewusst oder unbewusst aufgrund der Anwendung der Empfehlungen oder anderen hierin enthaltenen Informationen auftreten, ab. Für jede wichtigere Erkrankung werden Behandlungsempfehlungen mit Anamnese sowie Erst- und Folgebefundung zusammengefasst und durch Empfehlungen für die Weiterbehandlung, Nachuntersuchung und Information des Patienten ergänzt. Für alle Behandlungsleitlinien wird in PubMed und der Cochrane Library Literatur nach englischsprachigen Artikeln recherchiert. Die Ergebnisse werden von einem Expertenpanel geprüft und vor Verwendung für die Empfehlungen auf zwei Weisen beurteilt: Zunächst beurteilt das Panel die Bedeutung jeder Empfehlung für den Behandlungsprozess. Diese Bewertung der "Bedeutung für den Behandlungsprozess" stellt nach Ansicht des Panels eine Behandlung mit deutlicher Verbesserung der Behandlungsqualität für den Patienten dar. Die Bewertung der Bedeutung wird in drei Stufen unterteilt. • Stufe A wird als die besonders wichtig gewertet • Stufe B wird als mäßig wichtig gewertet • Stufe C wird als relevant, jedoch nicht entscheidend gewertet Das Panel hat jede Empfehlung ebenfalls je nach der Stärke der Beweislage in der verfügbaren Fachliteratur bewertet. Die "Bewertung nach Stärke der Beweislage" wird ebenfalls in drei Stufen unterteilt. • Stufe I beinhaltet Evidenz, die durch mindestens eine korrekt durchgeführte, sinnvoll gestaltete randomisierte kontrollierte Studie erreicht wurde. Meta-Analysen randomisierter kontrollierter Studien wurden ebenfalls berücksichtigt. • Stufe II beinhaltet Evidenz, die auf folgende Art und Weise erzielt wurde: Sinnvoll gestaltete kontrollierte Studien ohne Randomisierung Sinnvoll gestaltete Kohortenstudien oder analytische Fallstudien, vorzugsweise multizentrisch Multiple Zeitreihen mit oder ohne Eingriff • Stufe III beinhaltet Evidenz, die auf Folgendem beruht: Deskriptive Studien Fallberichte Berichte von Expertenkomittees/Organisationen (z.B. der PPP Panelkonsens mit externer Begutachtung durch Fachkollegen) Die Behandlungsleitlinien sollen als Anleitung für die Patientenbehandlung mit Fokus auf technische Aspekte dienen. Bei der Anwendung dieser Kenntnisse ist es entscheidend, zu erkennen, dass wahres medizinisches Können nur dann erreicht wird, wenn den Bedürfnissen des Patienten die größte Beachtung geschenkt wird. Die AAO steht ihren Mitgliedern für die Lösung ethischer Probleme im Bereich der ophthalmologischen Behandlung zur Verfügung. (AAO Code of Ethics). Copyright © American Academy of Ophthalmology, Oktober 2013, German translation May 2014 • www.aao.org 2013 Primäres Offenwinkelglaukom (Erstuntersuchung) Erstanamnese (Schlüsselfaktoren) Augenanamnese [A:III] Systemische Anamnese [A:III] Familienanamnese [A:II] Durchsicht der relevanten Akten [A:III] Beurteilung der Auswirkungen des Sehvermögens auf das tägliche Leben und die täglichen Aktivitäten [A:III] Erstbefundung (Schlüsselfaktoren) Sehschärfe [A:III] Pupillen [B:II] Spaltlampen-Biomikroskopie des Vorderabschnitts [A:III] IOD-Messung [A:I] Zentrale Hornhautdicke [A:II] Gonioskopie [A:III] Beurteilung des Sehnervenkopfes und der retinalen Nervenfaserschicht mit vergrößerter stereoskopischer Visualisierung[A:III] Dokumentation der Befunde des Sehnervenkopfes mit Farbstereophotographie oder computergesteuerter Bildanalyse[A:III] Funduskopie (wenn möglich bei weiter Pupille) Gesichtsfelduntersuchung, bevorzugt automatische statische Schwellenperimetrie[A:III] Behandlungsplan für Patienten mit Therapie-Indikation Legen Sie initial einen Zieldruck fest, der mindestens 25% niedriger als der Ausgangs-IOD ist, sofern der vor der Behandlung gemessene Druckbereich zur Sehnervenschädigung beigetragen hat [A:I] Der Zieldruck ist eine Schätzung; alle Behandlungsentscheidungen müssen den Bedürfnissen des individuellen Patienten angepasst werden [A:III] Eine medikamentöse Therapie ist derzeit die häufigste Ersttherapie für die IOD-Senkung; wägen Sie zwischen Nebenwirkungen und Wirksamkeit ab, um eine Behandlung mit maximaler Effektivität und Verträglichkeit für die gewünschte IOD-Senkung bei jedem Patienten auszuwählen [A:III] Untersuchen Sie den mit Antiglaukomatosa behandelten Patienten auf lokale okuläre und systemische Nebenwirkungen und Toxizität [A:III] Eine Laser-Trabekuloplastik kann bei bestimmten Patienten als Initialtherapie in Erwägung gezogen werden [A:I] Ein operativer Eingriff kann bei bestimmten Fällen als Initialtherapie in Erwägung gezogen werden [A:I][A:II] Falls keine Komplikationen entstehen, führen Sie in einem Zeitraum von 6 Wochen noch zusätzliche postoperative Untersuchungen durch [A:III] Planen Sie bei Patienten mit postoperativen Komplikationen nach Bedarf mehr Besuche [A:III] Zusätzliche Behandlungen nach Bedarf, um die Wahrscheinlichkeit erfolgreicher Langzeitergebnisse zu maximieren [A:III] Copyright © American Academy of Ophthalmology, Oktober 2013 • www.aao.org Operativer Eingriff und postoperative Behandlung für Patienten nach Laser-Trabekuloplastik • Der Operateur hat folgende Verantwortlichkeiten: - Einholen der Einverständniserklärung[A:III] - Sicherstellen, dass die präoperative Beurteilung den Bedarf einer OP bestätigt [A:III] - Mindestens eine Prüfung des IOD innerhalb von 30 Minuten bis 2 Stunden nach dem Eingriff [A:I] - Folgeuntersuchung innerhalb von 6 Wochen nach OP oder früher, falls Bedenken bezüglich einer Sehnervenschädigung aufgrund des IOD bestehen [A:III] Operativer Eingriff und postoperative Behandlung für Patienten mit Glaukomchirurgie • Der Operateur hat folgende Verantwortlichkeiten: - Einholen der Einverständniserklärung [A:III] - Sicherstellen, dass die präoperative Beurteilung die Befunde und Indikation für den Eingriff genau dokumentieren [A:II] - Verschreiben topischer Kortikosteroide für den postoperativen Zeitraum [A:III] - Folgeuntersuchung am ersten postoperativen Tag (12 bis 36 Stunden nach OP) und mindestens einmal in den ersten 1 bis 2 Wochen [A:III] - Sofern keine Komplikationen auftreten, zusätzliche postoperative Untersuchungen in den ersten 6 Wochen [A:III] - Bei postoperativen Komplikationen Patienten nach Bedarf häufiger einbestellen[A:III] - Zusätzliche Behandlung nach Bedarf, um die Chancen auf einen langanhaltenden Therapieerfolg zu maximieren[A:III] Aufklärung von Patienten mit medikamentöser Therapie • Besprechen Sie Diagnose, Schwere der Erkrankung, Prognose und Behandlungsplan und die Wahrscheinlichkeit einer lebenslangen Therapie [A:III] • Erklären Sie das Schließen der Lider und den nasolakrimalen Verschluss bei der Anwendung topischer Medikamente, um die systemische Absorption zu mindern [B:II] • Ermutigen Sie Patienten dazu, ihren Augenarzt auf körperliche oder emotionale Veränderungen während der Einnahme von Antiglaukomatosa aufmerksam zu machen [A:III] 2013 Primäres Offenwinkelglaukom (Folgeuntersuchung) Anamnese [A:III] [A:III] • Zwischenzeitliche Augenanamnese • Zwischenzeitliche systemische Anamnese[B:III] • Nebenwirkungen der okulären Medikation[A:III] • Häufigkeit und Zeitpunkt der letzten Einnahme IODsenkenden Medikation und Prüfung der Anwendung[B:III] Befundung • Sehschärfe[A:III] • Spaltlampen-Biomikroskopie[A:III] • IOD-Messung[A:I] • Untersuchung des Sehnervenkopfes und des Gesichtsfelds (siehe Tabelle unten) [A:III] • Die Messung der zentralen Hornhautdicke sollte nach jedem Ereignis, das diese verändert haben könnte, wiederholt werden [A:II] Behandlungsplan für Patienten unter medikamentöser Therapie • Dokumentieren Sie bei jeder Untersuchung die Dosierung und die Anwendungshäufigkeit; besprechen Sie die Einhaltung des Therapieschemas und die Reaktion des Patienten auf empfohlene therapeutische Alternativen oder Diagnoseverfahren. [A:III] • Führen Sie bei Verdacht auf Winkelblock, enger Vorderkammer, Kammerwinkel-Abnormalitäten oder falls sich der IOD unerklärlich verändert eine Gonioskopie durch. [A:III] Führen Sie in regelmäßigen Zeitabständen eine Gonioskopie durch (z.B. alle 1-5 Jahre) [A:III] • Beurteilen Sie das Therapieschema neu, falls der Zieldruck nicht erreicht wird und der Nutzen eines Therapiewechsels die Risiken überwiegt. [A:III] • Passen Sie den Zieldruck nach unten an, falls die Veränderung der Papille oder des Gesichtsfelds progressiv ist. [A:III] • Bei allen empfohlenen Intervallen gehören zu den Faktoren, die die Häufigkeit einer Beurteilung bestimmen: der Schweregrad der Schäden, die Progressionsrate, inwieweit der IOD den Zieldruck übersteigt und die Anzahl und Bedeutung anderer Risikofaktoren für die Schädigung des Sehnervs. [A:III] Aufklärung des Patienten • Erklären Sie den Erkrankungsprozess, die Gründe und die Ziele der Behandlung, den Status und die relativen Vorteile und Risiken alternativer Behandlungsmethoden, damit der Patient sinnvoll zur Erstellung eines Behandlungsplans beitragen kann[A:III] • Weisen Sie Patienten mit schwerwiegender Sehbehinderung oder Erblindung an, angemessene Sehrehabilitations- oder Sozialdienstleistungen in Anspruch zu nehmen[A:III] Folgeuntersuchung: Empfohlene Richtlinien für Folgebeurteilungen des Glaukomstatus mit Untersuchung des Sehnervs und des Gesichtsfelds [B:III]* Ziel-IOD erreicht Ja Fortschritt des Schadens Nein Dauer der Kontrolle (Monate) Ungefähres Intervall der Folgeuntersuchung (Monate)** 6 Ja Nein 6 >6 Ja Ja NA 1–2 Nein Ja NA 1–2 Nein Nein NA 3-6 12 IOD = IOD; NA = nicht anwendbar *Beurteilungen umfassen klinische Untersuchungen des Patienten, u.a. eine Beurteilung des Sehnervenkopfes (mit periodischer Farbstereophotographie oder computergesteuerter Bildgebung des Sehnervs und der Struktur der retinalen Nervenfaserschicht) und eine Einschätzung des Gesichtsfeldes. **Patienten mit fortgeschrittenen Schäden oder größeren lebenslangen Risiken aufgrund des POWG müssen unter Umständen häufiger beurteilt werden. Diese Zeitabstände stellen die empfohlene Höchstzeit zwischen den Beurteilungen dar. Verdacht auf Primäres Offenwinkelglaukom (Erst- und Folgeuntersuchung) Erstanamnese (Schlüsselfaktoren) Augenanamnese [A:III] Systemische Anamnese [A:III] Familienanamnese [A:II] Durchsicht der relevanten Akten [A:III] Beurteilung der Auswirkungen des Visus auf das tägliche Leben und die täglichen Aktivitäten [A:III] Erstbefundung (Schlüsselfaktoren) Sehschärfe [A:III] Pupillen [B:II] Spaltlampen-Biomikroskopie des Vorderabschnitts [A:III] IOD-Messung [A:I] Zentrale Hornhautdicke [A:II] Gonioskopie [A:III] Beurteilung des Sehnervenkopfes und der retinalen Nervenfaserschicht mit vergrößerter stereoskopischer Visualisierung[A:III] Dokumentation der Befunde des Sehnervenkopfes mit Farbstereophotographie oder computergesteuerte Bildanalyse[A:III] Funduskopie (wenn möglich bei weiter Pupille) Gesichtsfelduntersuchung, bevorzugt automatische statische Schwellenperimetrie[A:III] Behandlungsplan für Patienten mit Therapie-Indikation • Ein sinnvolles primäres Ziel ist ein Zieldruck, der 20% niedriger als der Mittelwert des mehrfach gemessenen Ausgangsdrucks ist[A:I] • Wählen Sie ein Therapieschema mit maximaler Wirksamkeit und Verträglichkeit, um das gewünschte therapeutische Ziel zu erreichen [A:III] Zeitabstände der Folgeuntersuchungen • Die Zeitabstände der Untersuchungen hängen von der Interaktion von Patient und Erkrankung ab, die bei jedem Patienten unterschiedlich ist[A:III] • Die Häufigkeit der regelmäßigen Beurteilung von Sehnervenkopf und Gesichtsfeld basiert auf der Risikoeinschätzung. Patienten mit dünnerer Hornhaut, höherem IOD, Papillenblutung, größerer Exkavation, höherer Standardabweichung des durchschnittlichen Musters oder ein Glaukom in der Familienanamnese können engere Folgeuntersuchungen begründen. Aufklärung von Patienten mit medikamentöser Therapie • Besprechen Sie Diagnose, Prognose und Behandlungsplan und die Wahrscheinlichkeit einer lebenslangen Therapie [A:III] • Erklären Sie den Erkrankungsprozess, die Gründe und die Ziele der Behandlung, den Status und die relativen Nutzen und Risiken alternativer Behandlungsmethoden[A:III] • Erklären Sie das Schließen der Lider und den nasolakrimalen Verschluss bei der Anwendung topischer Medikamente, um die systemische Absorption zu mindern [B:II] • Ermutigen Sie Patienten dazu, ihren Augenarzt auf körperliche oder emotionale Veränderungen während der Einnahme von Antiglaukomatosa aufmerksam zu machen [A:III] Weiterer Anamneseverlauf [A:III] • Zwischenzeitliche Augenanamnese • Zwischenzeitliche systemische Anamnese und Veränderungen der systemischen Medikation [B:III] • Nebenwirkungen der okulären Medikation bei behandelten Patienten [A:III] • Häufigkeit und Zeitpunkt der letzten Glaukommedikation und Prüfung der Anwendung bei behandelten Patienten[B:III] Folgeuntersuchung • Sehschärfe[A:III] • Spaltlampen-Biomikroskopie[A:III] • IOD[A:III] • Eine Gonioskopie ist durchzuführen, wenn ein Verdacht auf eine Winkelblockkomponente, eine enge Vorderkammer oder unerklärte Veränderungen des IOD besteht[A:III] Copyright © American Academy of Ophthalmology, Oktober 2013, German translation May 2014 • www.aao.org 2013 GLAUKOM Winkelblockglaukome (Erstuntersuchung und Therapie) Erstanamnese (Schlüsselfaktoren) • Augenanamnese (Symptome deuten auf zeitweiligen akuten Winkelblock) [A:III] [B:II] • Familienanamnese eines akuten Winkelblocks • Systemische Anamnese (d.h. Verwendung von topischen oder systemischen Medikamenten) [A:III] Erstbefundung (Schlüsselfaktoren) • Refraktiver Zustand[A:III] • Pupillen[A-III] • Spaltlampen-Biomikroskopie[A:III] - Konjunktivale Hyperämie (in akuten Fällen) - Zentrale und periphere Verengung der Vorderkammertiefe - Entzündung der Vorderkammer deutet auf einen kürzlichen oder akuten Anfall hin - Hornhautschwellung mit und ohne mikrozystisches Ödem (in akuten Fällen) - Iris-Abnormalität, mit diffuser oder fokaler Atrophie, hinteren Synechien, abnormaler Pupillenfunktion, ungleichmäßiger Pupillenform und schwach dilatierter Pupille (deutet auf einen kürzlichen oder akuten Anfall hin) - Linsenveränderungen durch Katarakt oder Glaukomflecken - Endothelzellverlust der Hornhaut • IOD-Messung[A:III] • Gonioskopie beider Augen[A:III] • Beurteilung von Fundus und Sehnervenkopf mit direkter Ophthalmoskopie oder Biomikroskopie[A:III] Behandlungsplan für Patienten mit Indikation für Iridotomie • Die Laser-Iridotomie ist die bevorzugte chirurgische Behandlung eines akuten Winkelblocks [A:II] • Im Falle des akuten Winkelblocks wenden Sie in der Regel erst eine medikamentöse Therapie zur IODSenkung, zur Schmerzminderung und zur Beseitigung des Hornhautödems als Vorbereitung der Iridotomie an[A:III] • Führen Sie eine prophylaktische Iridotomie im zweiten Auge durch, falls der Kammerwinkel anatomisch eng ist [A:II] Operativer Eingriff und postoperative Behandlung bei Iridotomie-Patienten • Der Operateur hat folgende Verantwortlichkeiten: - Einholen der Einverständniserklärung [A:III] - Sicherstellen, dass die präoperative Beurteilung die Notwendigkeit einer OP bestätigt [A:II] - Mindestens eine IOD-Messung innerhalb von 30 Minuten bis 2 Stunden nach dem Eingriff [A:III] - Verschreiben topischer Kortikosteroide für den postoperativen Zeitraum [A:III] - Stellen Sie sicher, dass der Patient eine adäquate postoperative Pflege erhält[A:III] • Folgeuntersuchungen umfassen: - Beurteilung der Durchgängigkeit der Iridotomie[A:III] - IOD-Messung[A:III] - Gonioskopie, falls diese nicht sofort nach der Iridotomie durchgeführt wurde[A:III] - Pupillenerweiterung, um das Risiko hinterer Synechienbildungen zu senken[A:III] - Fundusuntersuchung wie klinisch indiziert[A:III] • Verwenden Sie perioperativ Medikamente, um plötzlichen IOD-Anstiegen vorzubeugen, insbesondere bei Patienten mit schwerem Erkrankungsbild [A:III] Folgeuntersuchung bei Patienten mit Iridotomie • Verfahren Sie bei Patienten mit glaukomatöser Optikusneuropathie nach Iridotomie wie im Abschnitt zu den Behandlungsleitlinien des primären Offenwinkelglaukoms beschrieben[A:III] • Nach der Iridotomie sollten Patienten mit einem RestWeitwinkel oder einer Kombination aus einem offenen Winkel und peripheren anterioren Synechien mit oder ohne glaukomatöser Optikusneuropathie mindestens einmal im Jahr nachuntersucht werden, unter besonderer Beachtung einer erneuten Gonioskopie[A:III] Aufklärung der Patienten, falls keine Iridotomie durchgeführt wird • Klären Sie Patienten mit Risiko eines akuten Winkelblocks über die Symptome desselben auf und weisen Sie sie an, sich beim Auftreten der Symptome sofort zu melden[A:III] • Warnen Sie Patienten auch vor Medikamenten, die Pupillenerweiterung und einen akuten Winkelblock nach sich ziehen können [A:III] Altersbedingte Makuladegeneration (Erst- und Folgeuntersuchung) Erstbefundung (Schlüsselfaktoren) • Sehschärfe [A:III] • Stereobiomikroskopische Untersuchung der Makula [A:III] Zusätzliche Tests Die intravenöse Fluoreszenzangiographie im klinischen Umfeld der AMD ist indiziert: [A:I] • wenn der Patient über neue Metamorphopsien klagt • wenn der Patient unerklärt verschwommen sieht • wenn klinische Tests eine Abhebungen des retinalen Pigmentepithels oder der Retina, subretinale Blutungen, harter Exsudate oder eine subretinale Fibrose zeigen • um das Vorliegen von CNV und das Ausmaß, die Art, die Größe und die Position der CNV zu ermitteln und um den prozentualen Anteil klassischer CNV an der Läsion zu berechnen • für eine Orientierung bei der Behandlung (LaserPhotokoagulation oder Verteporfin PDT) • um anhaltende oder rezidivierende CNV nach der Behandlung zu erfassen • zur Ursachenforschung bei einem Visusverlust, der nicht durch die klinischen Untersuchungen erklärt werden kann Jede angiographische Untersuchungseinheit muss einen Behandlungsplan oder einen Notfallplan und ein Protokoll zur Minimierung des Risikos und zur Behandlung von Komplikationen haben. [A:III] Weiterer Anamneseverlauf • Visuelle Symptome, unter anderem Visusverlust und Metamorphopsie[A:II] • Veränderungen von Medikation und Nahrungsergänzungsmitteln [B:III] • Zwischenzeitliche Augenanamnese[B:III] • Zwischenzeitliche systemische Anamnese[B:III] • Veränderungen in der sozialen Anamnese, insbesondere Rauchen[B:II] Folgebefundung • Sehschärfe[A:III] • Stereobiomikroskopische Untersuchung des Fundus[A:III] Folgeuntersuchungen nach der Behandlung von neovaskulärer AMD • Besprechen Sie Risiken, Nutzen und Komplikationen mit dem Patienten und holen Sie die Einverständniserklärung ein[A:III] • Untersuchen Sie Patienten, die mit intravitrealen Ranibizumab-Injektionen behandelt werden, etwa 4 Wochen nach der Behandlung [A:III] • Untersuchen Sie Patienten, die mit intravitrealen Bevacizumab-Injektionen behandelt werden, etwa 4 Wochen nach der Behandlung [A:III] • Untersuchen Sie Patienten, die mit Pegaptanib-NatriumInjektionen behandelt werden, etwa 6 Wochen nach der Behandlung [A:III] • ** • Führen Sie bei Patienten bis zu 2 Jahre nach Verteporfin PDT mindestens alle 3 Monate eine Untersuchung und eine Fluoreszein-Angiographie durch [A:I] • Untersuchen Sie Patienten, die mit thermaler LaserPhotokoagulation behandelt wurden, etwa 2 bis 4 Wochen nach der Behandlung und dann nochmals nach 4 bis 6 Wochen[A:III] • Optische Kohärenztomographie[A:III], FluoreszeinAngiographie[A:I] und Fundusfotografie[A:III] können hilfreich sein, um Zeichen von Exsudation zu erkennen und sollten angewandt werden, wenn dies klinisch sinnvoll ist • Nachfolgende Untersuchungen sollten wie angegeben durchgeführt werden, je nach klinischen Befunden und dem Ermessen des behandelnden Ophthalmologen[A:III] RETINA Erstanamnese (Schlüsselfaktoren) • Symptome (Metamorphopsie, vermindertes Sehvermögen) [A:II] • Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel [B:III] • Augenanamnese [B:II] • Systemische Anamnese (jegliche Überempfindlichkeitsreaktionen) [B:II] • Familienanamnese, insbesondere im Bereich AMD [B:II] • Soziale Anamnese, insbesondere Rauchen [B:II] Aufklärung des Patienten • Erläutern Sie dem Patienten Prognose und potenziellen Wert der Behandlung dem okulären und funktionalen Zustand entsprechend[A:III] • Regen Sie Patienten mit früher AMD an, regelmäßige Untersuchungen bei weiter Pupillen durchführen zu lassen, um fortschreitende AMD frühzeitig zu erkennen [A:III] • Weisen Sie Patienten mit fortschreitender AMD auf Methoden zur Erkennung von CNV-Symptomen hin und auf die Notwendigkeit, den Augenarzt umgehend zu informieren[A:III] • Weisen Sie Patienten mit unilateraler Erkrankung an, ihr Sehvermögen des zweiten Auges zu beobachten und regelmäßig vorstellig zu werden, sich jedoch sofort zu melden, falls neue oder starke visuelle Symptome auftreten • Bitten Sie die Patienten, sich bei Symptomen, die auf eine Endophthalmitis hindeuten könnten, umgehend zu melden: Augenschmerzen oder verstärkte Beschwerden, zunehmende Augenrötung, verschwommene oder schlechtere Sicht, höhere Lichtempfindlichkeit oder eine zunehmende Zahl von Glaskörpertrübungen[A:III] • Regen Sie Raucher an, mit dem Rauchen aufzuhören [A:I] , da einige Beobachtungsdaten einen Kausalzusammenhang zwischen Rauchen und AMD zeigen[A:II] und auch wegen der vielen anderen gesundheitlichen Nachteile des Rauchens • Überweisen Sie Patienten mit schwerer Sehbehinderung an Rehabilitationsstellen (siehe www.aao.org/smartsight) und an Sozialdienstleister [A:III] ** Anmerkung zur deutschen Übersetzung: Aflibercept ist für diese Indikation in Deutschland ebenfalls zugelassen Copyright © American Academy of Ophthalmology, Oktober 2013, German translation May 2014 • www.aao.org 2013 Altersbedingte Makuladegeneration (Empfehlungen zur Behandlung) Behandlungsempfehlungen und Folgeuntersuchungen bei altersbedingter Makuladegeneration RETINA Empfohlene Behandlung Beobachtung ohne jegliche medizinische oder chirurgische Therapie [A:I] Diagnosen, die eine Behandlung berechtigen Keine klinischen Anzeichen einer AMD (AREDS Kategorie 1) Frühe AMD (AREDS Kategorie 2) Fortgeschrittene AMD mit bilateraler subfovealer geographischer Atrophie oder disziformen Narben Antioxidantien-, Vitamin- und Mineralienergänzungen wie im AREDS Bericht empfohlen [A:I] AMD im Zwischenstadium (AREDS Kategorie 3) Fortgeschrittene AMD in einem Auge (AREDS Kategorie 4) Empfehlungen zur Folgeuntersuchung Wie von der Comprehensive Adult Medical Eye Evaluation PPP [A:III] empfohlen Folgeuntersuchung nach 6 bis 24 Monaten, falls asymptomatisch oder falls neue Symptome auf eine CNV [A:III] hindeuten Folgeuntersuchung nach 6 bis 24 Monaten falls asymptomatisch oder falls neue Symptome auf eine CNV [A:III] hindeuten Keine Fundus-Fotos oder Fluoreszein-Angiographie ohne Symptome [A:I] Beobachtung des monokularen Nahvisus (Lesen/AmslerGitter) [A:III] Folgeuntersuchung nach 6 bis 24 Monaten, falls asymptomatisch oder falls neue Symptome auf eine CNV [A:III] hindeuten Fundus-Fotografie, falls angemessen Fluoreszein-Angiographie bei Vorliegen eines Ödems oder anderen Anzeichen und Symptomen für CNV Ranibizumab intravitreale Injektion 0.5 mg, wie in der Literatur empfohlen [A:I] Subfoveale CNV Weisen Sie Patienten an, sich bei Symptomen, die auf eine Endophthalmitis hindeuten könnten, umgehend zu melden: Augenschmerzen oder verstärkte Beschwerden, zunehmende Augenrötung, verschwommene oder schlechtere Sicht, höhere Lichtempfindlichkeit oder eine zunehmende Zahl von Glaskörpertrübungen[A:III] Erneute Untersuchung etwa 4 Wochen nach der Behandlung; Folgeuntersuchungen hängen von den klinischen Befunden und dem Ermessen des behandelnden Ophthalmologen ab [A:III] Beobachtung des monokularen Nahvisus (Lesen/AmslerGitter) [A:III] Bevacizumab intravitreale Injektion, wie in veröffentlichten Berichten empfohlen [A:I] Subfoveale CNV Weisen Sie Patienten an, sich bei Symptomen, die auf eine Endophthalmitis hindeuten könnten, umgehend zu melden: Augenschmerzen oder verstärkte Beschwerden, zunehmende Augenrötung, verschwommene oder schlechtere Sicht, höhere Lichtempfindlichkeit oder eine zunehmende Zahl von Glaskörpertrübungen[A:III] Erneute Untersuchung etwa 4 Wochen nach der Behandlung; Folgeuntersuchungen hängen von den klinischen Befunden und dem Ermessen des behandelnden Ophthalmologen ab [A:III] Beobachtung des monokularen Nahvisus (Lesen/AmslerGitter) [A:III]] Pegaptanib-Natrium 0.3 mg intravitreale Injektion, wie in der Literatur empfohlen [A:I] Subfoveale CNV, neu oder rezidivierend, bei überwiegend klassischen Läsionen ≤12 MPS Papillenfläche Minimal klassisch oder okkult ohne klassische Läsionen, mit einer Gesamtläsion von ≤12 MPS Papillenfläche; subretinale Blutungen, die mit CNV in Verbindung gebracht werden, und ≤50% der Läsionen umfassen; und/oder vorhandenes Lipid, und/oder Visusverlust von 15 oder mehr Buchstaben in den letzten 12 Wochen Weisen Sie Patienten an, sich bei Symptomen, die auf eine Endophthalmitis hindeuten könnten, umgehend zu melden: : Augenschmerzen oder verstärkte Beschwerden, zunehmende Augenrötung, verschwommene oder schlechtere Sicht, höhere Lichtempfindlichkeit oder eine zunehmende Zahl von Glaskörpertrübungen[A:III] Erneute Untersuchung mit erneuter Behandlung alle 6 Wochen, wie indiziert [A:III] Beobachtung des monokularen Nahvisus (Lesen/AmslerGitter) [A:III]] PDT mit Verteporfin, wie in den TAP und VIP Berichten empfohlen [A:I] Subfoveale CNV, neu oder rezidivierend, bei der die klassische Komponente mehr als 50% der Läsion beträgt und die gesamte Läsion im größten linearen Durchmesser ≤5400µ misst PDT kann für okkulte CNV bei einem Visus <20/50 in Erwägung gezogen werden, oder falls die CNV bei <4 MPS Papillenfläche und einem Visus >20/50 liegt Folgeuntersuchung alle 3 Monate bis stabil, mit erneuten Behandlungen wenn indiziert [A:III] Beobachtung des monokularen Nahvisus (Lesen/AmslerGitter) [A:III]] Thermale Laser-Photokoagulation wie in den MPS Berichten empfohlen [A:I] Extrafoveale klassische CNV, neu oder wiederkehrend Kann bei juxtapapillärer CNV in Erwägung gezogen werden Folgeuntersuchung durch eine Fluoreszein-Angiographie etwa 2 bis 4 Wochen nach der Behandlung und dann nach 4 bis 6 Wochen oder später, je nach den klinischen und angiographischen Befunden [A:III] Erneute Behandlung nach Indikation Beobachtung des monokularen Nahvisus (Lesen/AmslerGitter) [A:III]] Der Ophthalmologe sollte eine Einverständniserklärung einholen, da es sich um einen off-label Einsatz des Medikaments handelt [A:III] ** AMD = Altersbedingte Makuladegeneration; AREDS = Studie der Altersbedingten Augenerkrankungen; CNV = Choroidale Neovaskularisierung; MPS = Makuläre Photokoagulationsstudie; PDT = photodynamische Therapie; TAP = Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration mit einer photodynamischen Therapie; VIP = Verteporfin in der photodynamischen Therapie Anmerkung zur deutschen Übersetzung: Aflibercept ist für diese Indikation in Deutschland ebenfalls zugelassen. Diabetische Retinopathie (Erst- und Folgeuntersuchung) Erstanamnese (Schlüsselfaktoren) • Dauer des Diabetes [A:I] • Vorherige Blutzuckerkontrollen (Hämoglobin A1c) [A:I] • Medikamente [A:III] • Systemische Anamnese (z.B. Übergewicht [A:III], Nierenerkrankungen [A:II], systemische Hypertonie [A:I], Blutfette [A:II], Schwangerschaft [A:I]) • Augenanamnese [A:III] Erstbefundung (Schlüsselfaktoren) • Sehschärfe [A:I] • IOD-Messung [A:III] • Gonioskopie, wenn indiziert (bei Neovaskularisierung der Iris oder erhöhtem IOD) [A:III] • Spaltlampen-Biomikroskopie [A:III] • Funduskopie bei erweiterter Pupille und Stereoskopie des Hinterabschnitts [A:I] • Untersuchung der peripheren Retina und des Glaskörpers, idealerweise mit indirekter Ophthalmoskopie oder Spaltlampen-Biomikroskopie in Kombination mit einer Kontaktlinse[A:III] Diagnose • Klassifizieren Sie beide Augen je nach Kategorie und Schweregrad der diabetischen Retinopathie, mit Vorliegen/Ausschluss von CSME. [A:III] Jede Kategorie birgt das Risiko einer Progression. Weiterer Anamneseverlauf • Visuelle Symptome [A:III] • Systemischer Zustand (Schwangerschaft, Blutdruck, Cholesterinwert, Zustand der Nieren) [A:III] • Glykämischer Status (Hämoglobin A1c) [A:I] Folgebefundung • Sehschärfe [A:I] • IOD-Messung [A:III] • Spaltlampen-Biomikroskopie mit Iris-Untersuchung [A:II] • Gonioskopie (bei Verdacht auf oder bestehender Neovaskularisierung der Iris oder bei IOD-Anstieg) [A:II] • Stereo-Untersuchung des Hinterabschnitts bei erweiterter Pupille[A:I] Untersuchung von peripherer Retina und Glaskörper, wenn angezeigt [A:II] Zusätzliche Tests • Fundusfotografie ist bei minimaler diabetischer Retinopathie selten sinnvoll, dasselbe gilt für Fälle ohne Veränderung der Retinopathie im Vergleich zum letzten fotografischen Erscheinungsbild [A:III] • Fundusfotografie kann für die Dokumentation einer signifikanten Progression der Erkrankung und das Ansprechen auf die Behandlung sinnvoll sein[B:III] • Fluoreszein-Angiographie ist als Orientierung für die CSME-Behandlung sinnvoll [A:I] und ebenfalls als Mittel zur Ursachenforschung bei unerklärlichem Visusabfall. [A:III] Angiographie kann die Nichtperfusion der Makulakapillaren [A:II] oder kapillare Leckagen, die zu einem Makulaödem führen, als mögliche Ursachen für den Visusabfall aufdecken. • Fluoreszein-Angiographie ist nicht als Routineuntersuchung bei Diabetikern indiziert • Fluoreszein-Angiographie wird nicht für die Diagnose von CSME oder PDR benötigt, da beide durch die klinische Untersuchung diagnostizierbar sind Aufklärung des Patienten • Besprechen Sie die Ergebnisse der Untersuchung und die Folgen [A:II] • Regen Sie Patienten mit Diabetes, aber ohne diabetische Retinopathie, zu jährlichen Untersuchungen bei erweiterter Pupille an [A:II] • Informieren Sie die Patienten, dass eine wirksame Behandlung der diabetischen Retinopathie von einem frühen Eingreifen abhängt, auch bei normalem, symptomfreien Sehvermögen [A:II] • Weisen Sie die Patienten auf die Bedeutung eines fastnormalen Blutzuckerwerts und Blutdrucks und niedriger Blutfettwerte hin. [A:III] • Nehmen Sie Kontakt mit dem behandelnden Arzt auf, z.B. mit dem Hausarzt, dem Internisten oder dem Endokrinologen und informieren Sie diesen über die okulären Befunde [A:III] • Bieten Sie Patienten nach erfolglosem operativem Eingriff und für die weitere Behandlungen nicht in Frage kommen, eine professionelle Unterstützung und Überweisung an angemessene Beratungsstellen, Rehabilitationszentren oder soziale Dienstleister an [A:III] • Überweisen Sie Patienten mit Sehbehinderung an Spezialisten der Sehbehindertenrehabilitation (siehe www.aao.org/smartsight) und an Sozialdienstleister [A:III]. Diabetische Retinopathie (Empfehlungen zur Behandlung) Behandlungsempfehlungen für Patienten mit Diabetes Schweregrad der Retinopathie Vorliegen einer CSME* Folgeuntersuchung (Monate) FluoreszeinAngiographie Fokaler und/oder Grid Laser† 12 Panretinale Photokoagulation (Scatter) Laser Nein Normale oder minimale NPDR Leichte bis moderate NPDR Nein Nein Nein Nein 6-12 Nein Nein Nein Schwere NPDR Ja 2-4 Nein Üblich Nein 2-4 Manchmal§ Selten Üblich*‡ Nein Ja 2-4 Üblich Üblich || Nein 2-4 Manchmal§ Manchmal§ Selten Nein Ja 2-4 Üblich Üblich‡ PDR mit hohem Risiko Nein 2-4 Manchmal§ Üblich Selten Nein Ja 2-4 Üblich Üblich Inaktive/zurückgebildete PDR Nein 6-12 Nein Nein Üblich || Üblich Ja 2-4 Nein Üblich Üblich PDR ohne hohes Risiko CSME = klinisch bedeutendes Makulaödem; NPDR = nicht-proliferative diabetische Retinopathie; PDR = proliferative diabetische Retinopathie * Ausnahmen umfassen: Hypertonie oder Flüssigkeitsretention in Zusammenhang mit Herzversagen, Nierenversagen, Schwangerschaft oder anderen Ursachen, die das Makulaödem verschlimmern könnten. Ein Aufschub der Photokoagulation kann in solchen Fällen für kurze Zeit während der medikamentösen Behandlung in Erwägung gezogen werden. Auch ein Aufschub der CSME-Behandlung ist eine Option, wenn das Zentrum der Makula nicht betroffen, die Sehschärfe exzellent, eine enge Folgebehandlung möglich ist und der Patient die Risiken versteht. † Zu erwägende Zusatzbehandlungen umfassen intravitreale Kortikosteroide oder anti-VEGF-Wirkstoffe (off-label Anwendung außer bei Ranibizumab). Daten des Diabetic Retinopathy Clinical Research Network aus dem Jahr 2011 haben gezeigt, dass sowohl intravitreales Ranibizumab mit prompter oder aufgeschobener Laserbehandlung als auch intravitreales Triamzinolon-Acetonid mit Laser zu einem stärkeren Visusanstieg führte als eine alleinige Laserbehandlung. Patienten können einen Monat nach intravitrealer Injektion mit anti-VEGFProdukten nachuntersucht werden. ‡ Die fokale Photokoagulation bei CSME aufzuschieben ist eine Option, wenn das Zentrum der Makula nicht betroffen, die Sehstärke exzellent, eine enge Folgebehandlung möglich ist und der Patient die Risiken versteht. Jedoch sollte eine initiale fokale Photokoagulation ebenfalls in Erwägung gezogen werden, da diese Behandlung, auch wenn sie eher nicht zu einem Visusanstieg führen wird, wahrscheinlich den gegenwärtigen Visus stabilisieren wird. Die Behandlung von Läsionen in der Nähe der fovealen avaskulären Zone können zu Beschädigungen des zentralen Sehvermögens führen, und mit der Zeit können sich solche Lasernarben ausbreiten und einen weiteren Visusabfall zur Folge haben. Zukünftige Studien könnten für intravitreale Therapien mit Kortikosteroiden und anti-VEGF-Produkten mehr Klarheit bei Fällen schaffen, bei denen eine Photokoagulation nicht sicher angewandt werden kann. Zeitnähere Folgeuntersuchungen könnten bei Patienten mit einem klinisch nicht signifikanten Makulaödem erforderlich sein. § Eine panretinale Photokoagulation kann in Betracht gezogen werden, wenn sich Patienten einer Hochrisiko-PDR nähern. Der Nutzen einer frühen panretinalen Photokoagulation im schwerwiegenden nicht-proliferativen oder schlechteren Stadium der Retinopathie ist bei Patienten mit Typ 2 Diabetes höher als bei Patienten mit Typ 1. Diese Behandlung sollte bei Patienten mit schwerer NPDR und Typ 2 Diabetes in Betracht gezogen werden. Andere Faktoren, wie z.B. das Nichtbeachten der Folgeuntersuchungen, eine unmittelbar bevorstehende KataraktOP, eine Schwangerschaft und der Zustand des zweiten Auges helfen, den besten Zeitpunkt für die panretinale Photokoagulation zu ermitteln. || Vorzugsweise sollte die fokale Photokoagulation vor einer panretinalen Photokoagulation durchgeführt werden, um eine Verschlechterung des Makulaödems durch die Verwendung des Lasers während der panretinalen Photokoagulation zu minimieren. 2013 Copyright © American Academy of Ophthalmology, Oktober 2013 • www.aao.org 2013 Idiopatisches Makulaforamen (Erstuntersuchung und Therapie) Erstanamnese (Schlüsselfaktoren) • Dauer der Symptome [A:III] • Augenanamnese: Glaukom oder andere vorbestehende Augenerkrankungen, Verletzungen, operative Eingriffe oder andere Behandlungen; längeres Betrachten der Sonne [A:III] könnten [A:III] Erstbefundung (Schlüsselfaktoren) • Sehschärfe [A:III] • Spaltlampen-biomikroskopische Untersuchung der Makula und der vitreoretinalen Grenzmembran [A:III] • Medikamente, die mit Makulazysten zusammenhängen Behandlungsempfehlungen bei einem Makulaforamen Stadium 1-A Folgeuntersuchung [A:III] Behandlung [A:II] Sofortige Wiedervorstellung bei neuen Symptomen Beobachtung Alle 4 bis 6 Monate in Abwesenheit von Symptomen 1-B [A:II] Sofortige Wiedervorstellung bei neuen Symptomen Beobachtung Alle 4 bis 6 Monate in Abwesenheit von Symptomen 2 Chirurgischer Eingriff [A:II] * 1 bis 2 Tage postoperativ, dann nach 1 bis 2 Wochen Häufigkeit und Zeitpunkt der Folgeuntersuchungen variieren je nach dem OP-Ergebnis und den Symptomen des Patienten 3 Chirurgischer Eingriff [A:I] 1 bis 2 Tage postoperativ, dann nach 1 bis 2 Wochen Häufigkeit und Zeitpunkt der Folgeuntersuchungen variieren je nach dem OP-Ergebnis und den Symptomen des Patienten 4 Chirurgischer Eingriff [A:I] 1 bis 2 Tage postoperativ, dann nach 1 bis 2 Wochen Häufigkeit und Zeitpunkt der Folgeuntersuchungen variieren je nach dem OP-Ergebnis und den Symptomen des Patienten *Auch wenn üblicherweise eine OP durchgeführt wird, ist eine Beobachtung ebenfalls indiziert. Operation und postoperative Nachsorge bei behandelten Patienten • Informieren Sie den Patienten über die jeweiligen Risiken, Nutzen und Alternativen zur OP und die Notwendigkeit der Verwendung eines expansiven intraokularen Gases und/oder einer speziellen postoperativen Positionierung des Patienten [A:III] • Stellen Sie einen postoperativen Behandlungsplan auf und informieren Sie den Patienten darüber [A:III] • Informieren Sie Glaukompatienten über den möglichen perioperativen IOD-Anstieg [A:III] • Untersuchen Sie den Patienten postoperativ innerhalb von 1 oder 2 Tagen und anschließend nochmals 1 bis 2 Wochen nach der OP [A:III] • Bitten Sie die Patienten, ihren Ophthalmologen sofort zu informieren, falls Symptome wie z.B. eine Zunahme an Glaskörpertrübungen, ein Gesichtsfeldverlust oder ein Visusabfall auftreten [A:II] • Informieren Sie die Patienten, dass Flüge, große Höhen und eine Vollnarkose mit Lachgas vermieden werden sollten, bis die Gastamponade fast vollständig verschwunden ist [A:III] • Informieren Sie Patienten mit einem Makulaforamen in einem Auge, dass eine 10 bis 20 prozentige Wahrscheinlichkeit besteht, dass im zweiten Auge ebenfalls ein Makulaforamen entsteht, insbesondere wenn die Glaskörpergrenzmembran haften bleibt [A:III] • Überweisen Sie Patienten mit Sehbehinderung an Spezialisten der Sehbehindertenrehabilitation (siehe www.aao.org/smartsight) und an Sozialdienstleister [A:III] Aufklärung des Patienten Copyright © American Academy of Ophthalmology, Oktober 2013 • www.aao.org 2013 2013 Hintere Glaskörperabhebung, Netzhautrisse und Gitterdegeneration (Erst- und Folgeuntersuchung) Erstanamnese (Schlüsselfaktoren) • Symptome der PVD [A:I] • Familienanamnese [A:II] • Vorbestehendes okuläres Trauma [A:III] • Myopie [A:II] • Zustand nach okulären operativen Eingriffe, inkl. refraktivem Linsenaustausch und Kataraktoperation [A:II] Erstbefundung (Schlüsselfaktoren) • Untersuchung des Glaskörpers auf Blutungen, Ablösungen und Pigmentzellen [A:III] • Untersuchung des peripheren Fundus mit SkleraDepressor. [A:III] Die bevorzugte Methode der Beurteilung von peripheren vitreoretinalen Pathologien ist die indirekte Ophthalmoskopie mit Sklera-Depressor [A:III] Zusätzliche Tests • Führen Sie einen B-Scan Ultraschall durch, falls die periphere Retina nicht beurteilt werden kann. [A:II] Falls keine Abnormalitäten zu finden sind, werden häufige Nachuntersuchungen empfohlen. [A:III] Operation und postoperative Nachsorge bei behandelten Patienten • Informieren Sie den Patienten über die jeweiligen Risiken, Nutzen und Alternativen zur OP [A:III] • Erstellen Sie einen postoperativen Behandlungsplan und informieren Sie den Patienten über die Maßnahmen [A:III] • Weisen Sie den Patienten an, sofort seinen Augenarzt zu informieren, falls die Symptome sich maßgeblich verschlechtern, z.B. das Auftreten neuer Glaskörpertrübungen oder ein Gesichtsfeldverlust [A:II] Weiterer Anamneseverlauf • Visuelle Symptome [A:I] • Zwischenzeitliche Anamnese eines okulären Traumas oder eines intraokularen Eingriffs [A:II] Folgebefundung • Sehschärfe [A:III] • Beurteilung des Glaskörperzustands mit Beachtung von Pigment, Blutungen oder Synärese [A:II] • Untersuchung des peripheren Fundus mit Sklera-Depressor [A:II] • B-Scan Ultraschall, falls die Medien trüb sind [A:II] • Patienten mit Glaskörper-Blutungen, die retinale Details verbergen könnten und einem negativen B-Scan sollten periodisch nachuntersucht werden. Bei Augen mit Verdacht auf Netzhautriss sollte ein erneuter B-Scan im Abstand von etwa 4 Wochen nach der Erstuntersuchung durchgeführt werden. [A:III] Aufklärung des Patienten • Informieren Sie den Patienten über die hohen Risiken einer Netzhautablösung, die Symptome der PVD und der Netzhautablösung und über die Wichtigkeit regelmäßiger Folgeuntersuchungen [A:II] • Weisen Sie alle Patienten mit erhöhtem Risiko einer Netzhautablösung an, ihren Augenarzt im Falle einer deutlichen Verschlechterung der Symptome sofort zu informieren, z.B. vermehrte Glaskörpertrübung, Gesichtsfeldverlust oder Visusabfall [A:III] Behandlungsplan Behandlungsoptionen Art der Läsion Behandlung Akute symptomatische Hufeisenrisse Akute symptomatische Netzhautrisse mit Operculum Traumatische Netzhautrisse Asymptomatische Hufeisenrisse Asymptomatische Netzhautrisse mit Operculum Asymptomatische atrophische runde Löcher Asymptomatische Gitterlinien ohne Löcher Sofort behandeln [A:II] Behandlung ist unter Umständen nicht erforderlich [A:III] Wird üblicherweise behandelt [A:III] Kann üblicherweise ohne Behandlung beobachtet werden [A:III] Behandlung wird selten empfohlen [A:III] Behandlung wird selten empfohlen [A:III] Wird nicht behandelt, es sei denn die PVD führt zu einem Hufeisenriss [A:III] Asymptomatische Gitterlinien mit Löchern Asymptomatische Dialysen Zweites Auge mit atrophischen Löchern, Gitterlinien oder asymptomatischen Hufeisenrissen Üblicherweise keine Behandlung erforderlich [A:III] Kein Konsens über die Behandlung und unzureichende Beweislage für eine Behandlungsrichtlinie Kein Konsens über die Behandlung und unzureichende Beweislage für eine Behandlungsrichtlinie PVD = hintere Glaskörperabhebung 2013 Katarakt (Erst- und Folgeuntersuchung) Erstanamnese • Symptome [A:II] • Augenanamnese [A:III] • Systemische Anamnese [A:III] • Beurteilen des funktionalen Sehvermögens [A:II] Erstbefundung • Sehschärfe mit aktueller Korrektur [A:III] • Messung der CDVA (mit Refraktion falls indiziert) [A:III] • Äußerliche Untersuchung [A:III] • Okuläre Ausrichtung und Beweglichkeit [A:III] • Pupillenreaktion und -funktion [A:III] • IOD-Messung [A:III] • Spaltlampen-Biomikroskopie [A:III] • Untersuchung von Linse, Makula, peripherer Retina, Sehnerv und Glaskörper bei erweiterter Pupille [A:III] • Beurteilung aller relevanten Aspekte bzgl. medizinischem und physischem Zustand des Patienten [B:III] Behandlungsplan • Eine Behandlung ist indiziert, wenn das Sehvermögen die Bedürfnisse des Patienten nicht mehr erfüllt und eine Katarakt-OP voraussichtlich zur Besserung führt. [A:II] • Eine Entfernung der Katarakt ist ebenfalls indiziert bei durch die Linse verursachten Erkrankungen oder wenn es erforderlich ist, den Fundus eines Auges mit visuellem Potential zu visualisieren. [A:III] • Eine OP sollte unter folgenden Umständen nicht durchgeführt werden: [A:III] eine ertragbare refraktive Korrektur bietet eine Sehschärfe, die die Bedürfnisse und Wünsche des Patienten erfüllt; von der OP wird keine Verbesserung des Sehvermögens erwartet und es liegt keine andere Indikation für eine Linsenentfernung vor; der Patient kann sich aufgrund seines medizinischen oder okulären Zustands keiner OP unterziehen; eine angemessene postoperative Behandlung kann nicht sichergestellt werden; der Patient oder der Stellvertreter des Patienten ist nicht in der Lage, eine Einwilligungserklärung zur OP außerhalb einer Notsituation abzugeben. • Die gleichen Hinweise gelten für die OP am zweiten Auge [A:II] (mit Beachtung der binokularen Funktion). Präoperative Behandlung Der Operateur trägt die Verantwortung für folgende Punkte: • Untersuchen Sie den Patienten präoperativ [A:III] • Stellen Sie sicher, die Beurteilung die Symptome, Befunde und Behandlungsindikationen genau zu dokumentieren [A:III] • Informieren Sie den Patienten über Risiken, Nutzen und das erwartete Ergebnis der OP [A:III] • Erstellen Sie einen OP-Plan mit Auswahl der IOL [A:III] • Gehen Sie mit dem Patienten die präoperativen und diagnostischen Untersuchungsergebnisse durch [A:III] • Erstellen Sie einen postoperativen Plan und informieren sie den Patienten über die Behandlung [A:III] Folgeuntersuchung • Patienten mit hohem Risiko sollten innerhalb von 24 Stunden nach der OP untersucht werden. [A:III] • Routinepatienten sollten innerhalb von 48 Stunden nach der OP untersucht werden. • Die Häufigkeit und der Zeitpunkt aller Folgeuntersuchungen richten sich nach Refraktion, Visusfunktion und medizinischem Zustand des Auges • Bei Patienten mit hohem Risiko sind üblicherweise häufigere Folgeuntersuchungen erforderlich • Die postoperativen Folgeuntersuchung sollten beinhalten: - Zwischenzeitliche Anamnese, einschließlich neuer Symptome, Anwendung postoperativer Medikamente [A:III] - Beurteilung des Sehvermögens durch den Patienten. [A:III] - Beurteilung des Sehvermögens (Visus, Test mit stenopäischer Lücke). [A:III] - IOD-Messung [A:III] - Spaltlampen-Biomikroskopie [A:III] Nd: YAG-Laser Kapsulotomie • Die Behandlung ist indiziert, wenn das Sehvermögen durch eine Trübung der hinteren Kapsel beeinträchtigt ist und somit nicht mehr die funktionalen Bedürfnisse des Patienten erfüllt, oder wenn die Trübung die Visualisierung des Fundus stark behindert [A:III] • Informieren Sie den Patienten über die Symptome einer hinteren Glaskörperabhebung, Netzhautrisse und –ablösung und über die Notwendigkeit einer sofortigen Untersuchung, falls diese Symptome auftreten [A:III] Aufklärung des Patienten • Besprechen Sie mit Patienten, die funktional monokular sind, die spezifischen Nutzen und Risiken einer OP, einschließlich des Risikos der Erblindung. [A:III] 2013 Bakterielle Keratitis (Erstuntersuchung) Erstanamnese • Okuläre Symptome [A:III] (z.B. Ausmaß der Schmerzen, Rötung, Ausfluss, Verschwommensehen, Photophobie, Dauer der Symptome, Umstände des Auftretens der Symptome) • Kontaktlinsen-Anamnese [A:III] (z.B. Tragezeitplan, Tragen bei Nacht, Art der Kontaktlinsen, Kontaktlinsen-Spüllösung, Hygieneprotokoll, Spülen der Kontaktlinsen mit Leitungswasser, Schwimmen, Nutzung eines Whirlpools oder Duschen mit Kontaktlinsen) • Einbeziehung anderer okulärer anamnestischer Faktoren [A:III] einschließlich Risikofaktoren, wie z.B. Herpes simplex Virus-Keratitis, Varicella zoster Virus-Keratitis, Zustand nach bakterieller Keratitis, Trauma, Sicca-Syndrom und Zustand nach Augen-OP, einschließlich refraktiver Eingriffe • Einbeziehung anderer medizinischer Probleme [A:III] • Aktuell und kürzlich verwendete okuläre Medikation [A:III] • Allergien auf Medikamente [A:III] Erstbefundung • Sehschärfe [A:III] • Allgemeines Erscheinungsbild des Patienten, einschließlich Hautzustand [B:III] • Gesichtsuntersuchung [B:III] • Position des Augapfels [A:III] • Lider und Lidschluss [A:III] • Konjunktiva [A:III] • Nasolakrimaler Apparat [B:III] • Empfindlichkeit der Hornhaut [A:III] • Spaltlampen-Biomikroskopie - Lidränder [A:III] - Konjunktiva [A:III] - Sklera [A:III] - Hornhaut [A:III] - Untersuchung der Vorderkammer auf Tiefe und Vorliegen einer Entzündung, einschließlich Zellen und Trübung, Hypopyon, Fibrin, Hyphäma [A:III] - Vorderer Glaskörper [A:III] - Kontralaterales Auge auf Anzeichen einer Etiologie, und ebenfalls mögliche ähnliche Pathologien [A:III] Diagnostik • Behandlung der meisten ambulant erworbenen Fälle mit empirischer Therapie und ohne Abstriche und Kulturen. [A:III] • Abstriche und Kulturen sind indiziert bei: - Visusbedrohender oder schwerer Keratitis mit vermutlich mikrobieller Ursache vor Therapiebeginn. [A:III] - Großer zentraler Hornhautinfiltration, die bis in das mittlere bis tiefe Stroma reicht. [A:III] - Chronischer Natur. [A:III] - Nichtansprechen auf Breitbandantibiose. [A:III] - Klinischen Anzeichen auf pilzartige, amöboide oder mikrobakterielle Keratitis. [A:III] • Das Hypopyon in Augen mit bakterieller Keratitis ist für gewöhnlich steril, und Kammerwasser- oder Glaskörperproben sollten nicht entnommen werden, sofern kein starker Verdacht auf mikrobielle Endophthalmitis besteht. [A:III] • Hornhautabstriche für Kulturen sollten direkt auf angemessene Kulturträger ausgebracht werden, um die Ausbeute zu maximieren. [A:III] Ist das nicht machbar, verbringen Sie die Proben in Transportmedien. [A:III] In beiden Fällen sollten die Kulturen sofort inkubiert oder in das Labor gebracht werden. [A:III] Behandlungsplan • Topische antibiotische Augentropfen sind in den meisten Fällen die bevorzugte Methode. [A:III] • Verwenden Sie primär Breitbandantibiotika während der empirischen Behandlung bei Verdacht auf bakterielle Keratitis. [A:III] • Bei zentraler oder schwerer Keratitis (z.B. mit betroffenem tiefen Stroma oder ein stark eiterndes Infiltrat größer als 2 mm), verwenden Sie eine Anfangsdosis (z.B. alle 5 bis 15 Minuten während der ersten 30 oder 60 Minuten), gefolgt von häufigen Anwendungen (z.B. alle 30 Minuten bis 1 Stunde über den ganzen Tag). [A:III] Bei weniger schwerer Keratitis ist eine Behandlung mit weniger häufiger Dosierung indiziert. [A:III] • Wenden Sie eine systemische Therapie bei einer Gonokokken-Keratitis an. [A:II] • Bei Patienten, die zum Zeitpunkt des Auftretens der vermuteten bakteriellen Keratitis mit okulären topischen Kortikosteroiden behandelt werden, reduzieren oder stoppen Sie die Anwendung von Kortikosteroiden, bis die Infektion unter Kontrolle ist. [A:III] • Wenn das Hornhautinfiltrat die Sehachse beeinträchtigt, kann eine topische Kortikosteroid-Therapie - nach mindestens 2 bis 3 Tagen der progressiven Besserung nach Gabe von topischen Antibiotika - angewandt werden. [A:III] Setzen Sie die Behandlung mit stark dosierter topischer Antibiose unter graduellem Absetzen fort. [A:III] • Untersuchen Sie die Patienten 1 oder 2 Tage nach Beginn der Therapie mit topischen Kortikosteroiden [A:III] 2013 Bakterielle Keratitis (Empfehlungen zur Behandlung) Aufklärung des Patienten • Informieren Sie Patienten mit Prädisposition für bakterielle Keratitis über die jeweiligen Risiken, Anzeichen und Symptome von Infektionen und weisen Sie sie an, sofort einen Augenarzt aufzusuchen, falls solche Anzeichen oder Symptome auftreten [A:III] • Erläutern Sie die destruktive Natur der bakteriellen Keratitis und die Notwendigkeit der strikten Einhaltung der Therapie [A:III] • Besprechen Sie die Möglichkeit eines permanenten Sehverlustes mit der Notwendigkeit einer zukünftigen Sehbehinderten-Rehabilitation [A:III] • Informieren Sie Patienten mit Kontaktlinsen über das erhöhte Infektionsrisiko, das mit Kontaktlinsen und dem nächtlichen Tragen verbunden ist und über die Wichtigkeit, sich an die Hygienevorschriften für die Kontaktlinsenpflege zu halten [A:III] • Überweisen Sie Patienten mit schwerer Sehbehinderung oder Erblindung in die Sehrehabilitation, falls sie keine Kandidaten für eine OP sind (siehe www.aao.org/smartsight) [A:III] Antibiotika-Therapie bei bakterieller Keratitis [A:III] Topische Konzentration Subkonjunktivale Dosis Cefazolin mit Tobramycin oder Gentamicin oder Fluoroquinolone* 50 mg/ml 100 mg in 0.5 ml 9–14 mg/ml 20 mg in 0.5 ml Gram-positive Kokken Cefazolin Vancomycin‡ Bacitracin‡ Fluoroquinolone* 50 mg/ml 15-50 mg/ml 10,000 IU Diverse† 100 mg in 0.5 ml 25 mg in 0.5 ml Gram-negative Stäbchenbakterien Tobramycin oder Gentamicin Ceftazidim Fluoroquinolone 9–14 mg/ml 50 mg/ml Diverse† 20 mg in 0.5 ml 100 mg in 0.5 ml Gram-negative Kokken§ Ceftriaxon Ceftazidim Fluoroquinolone 50 mg/ml 50 mg/ml Diverse† 100 mg in 0.5 ml 100 mg in 0.5 ml Nicht-tuberkulöse Mykobakterien Amikazin Clarithromyzin Azithromyzin|| Fluoroquinolone 20-40 mg/ml 10 mg/ml 10 mg/ml Diverse† 20 mg in 0.5 ml Nokardia Sulfazetamid Amikacin Trimethoprim/ Sulfamethoxazole: Trimethoprim Sulfamethoxazol 100 mg/ml 20-40 mg/ml Organismus Antibiose Kein Organismus identifiziert oder mehrere Arten von Organismen Diverse† HORNH UT 20 mg in 0.5 ml 16 mg/ml 80 mg/ml * Es gibt weniger gram-positive Kokken mit Resistenz gegen Gatifloxazin und Moxifloxazin als gegen andere Fluoroquinolone. † Besifloxazin 6mg/ml; Ciprofloxazin 3 mg/ml; Gatifloxazin 3 mg/ml; Levofloxazin 15 mg/ml; Moxifloxazin 5 mg/ml; Ofloxazin 3 mg/ml, alle in diesen Konzentrationen im Handel erhältlich ‡ Für resistente Enterokokken- und Staphylokokken-Arten und mögliche Penizillinallergien. Vancomycin und Bacitrazin haben keine gram-negative Wirkung und sollten nicht als Einzelwirkstoff bei der empirischen Behandlung der bakteriellen Keratitis verwendet werden. § Eine systemische Therapie ist im Falle eines Verdachts auf Gonokokken-Infektion erforderlich. || Daten von Chandra NS, Torres MF, Winthrop KL. Cluster of Mycobacterium chelonae keratitis cases following laser in-situ keratomileusis. Am J Ophthalmol 2001; 132:819–30. Copyright © American Academy of Ophthalmology, Oktober 2013 • www.aao.org 2013 Blepharitis (Erst- und Folgeuntersuchung) Erstanamnese • Okuläre Symptome und Anzeichen [A:III] (z.B. Röte, Irritation, Brennen, Tränen, Juckreiz, Verkrusten der Wimpern, Verkleben der Lider, KontaktlinsenUnverträglichkeit, Photophobie, erhöhte Lidschlagfrequenz) • Tageszeit, zu der die Symptome stärker sind [A:III] • Dauer der Symptome [A:III] • Unilaterales oder bilaterales Auftreten [A:III] • Verschlimmernde Bedingungen [A:III] (z.B. Rauch, Allergene, Wind, Kontaktlinsen, niedrige Luftfeuchte, Retinoide, Ernährung und Alkoholkonsum, AugenMakeup) • Symptome im Zusammenhang mit systemischen Erkrankungen [A:III] (z.B. Rosacea, Allergie) • Aktuelle und frühere systemische und topische Medikation [A:III] (z.B. Antihistamine oder Medikamente mit anticholinerger Wirkung, oder Medikamente, die in der Vergangenheit eingenommen wurden und Auswirkungen auf die Augenoberfläche haben könnten (z.B. Isotretinoin) • Kürzlicher Kontakt mit einer infizierten Person [C:III] (z.B. Pediculosis palpebrarum [Pthirus pubis]) • Augenanamnese (z.B. Zustand nach intraokularer und Lid-OP, lokale Traumata mit mechanischen, thermalen, chemischen und Strahlungsverletzungen; Zustand nach kosmetischer Blepharoplastik, Gerstenkorn und/oder Chalazion) Erstbefundung • Sehschärfe [A:III] • Äußerliche Untersuchung - Haut [A:III] - Lider [A:III] • Spaltlampen-Biomikroskopie[A:III] - Tränenfilm [A:III] - Vorderer Lidrand [A:III] - Wimpern [A:III] - Hinterer Lidrand [A:III] - Tarsale Konjunktiva (durch Evertieren des Lids) [A:III] - Bulbäre Konjunktiva [A:III] - Hornhaut [A:III] Diagnostik • Kulturen können bei Patienten indiziert sein, die an rezidivierender vorderer Blepharitis mit schweren Entzündungen leiden, sowie für Patienten, bei denen die Therapie keine Wirkung zeigt. [A:III] • Eine Biopsie des Lids zum Ausschluss von Karzinomen kann bei ausgeprägter Asymmetrie, Therapieresistenz oder einseitig rezidivierendem Chalazion bei Nichtansprechen auf die Therapie indiziert sein. [A:II] • Beraten Sie sich mit dem Pathologen, bevor Sie eine Biopsie durchführen, falls ein Verdacht auf Talgdrüsenkarzinom besteht. [A:II] Behandlungsplan • Behandeln Sie Patienten mit Blepharitis zunächst mit warmen Kompressen und Lidhygiene [A:III] • Ein topisches Antibiotikum, wie z.B. Bacitracin oder Erythromycin, kann zur einmaligen oder öfteren täglichen äußerlichen Anwendung am Lid oder vor dem Schlafen über eine Woche oder länger verschrieben werden. [A:III] • Bei Patienten mit Meibomscher Drüsendysfunktion, deren chronische Symptome und Anzeichen sich mit Lidhygiene nicht angemessen kontrollieren lassen, können orale Tetrazykline und topische Antibiotika verschrieben werden. [A:III] • Eine kurze Behandlung mit topischen Kortikosteroiden kann bei einer Entzündung des Lids oder der okulären Oberfläche hilfreich sein. Die effektive Mindestdosis an Kortikosteroiden sollte verwendet werden; wenn möglich sollte eine Langzeit-Kortikosteroidtherapie vermieden werden. [A:III] Folgeuntersuchung • die Folgeuntersuchungen sollten Folgendes beinhalten: - Zwischenzeitliche Anamnese - Messung der Sehschärfe - Äußerliche Untersuchung [A:III] - Spaltlampen-Biomikroskopie • Falls eine Kortikosteroidtherapie verschrieben wird, untersuchen Sie den Patienten nach wenigen Wochen erneut, um die Wirksamkeit der Therapie zu prüfen, den IOD zu messen und die Einhaltung der Behandlung einzuschätzen [A:III] Aufklärung des Patienten • Beraten Sie die Patienten über die chronischen und rezidivierenden Krankheitsverlauf. [A:III] • Informieren Sie die Patienten darüber, dass Symptome oft verbessert, jedoch selten ganz eliminiert werden können. [A:III] • Patienten mit entzündlichen Lidläsionen, bei denen ein Verdacht auf Malignität besteht, sollten an einen geeigneten Spezialisten überwiesen werden. Copyright © American Academy of Ophthalmology, Oktober 2013, German translation May 2014 • www.aao.org 2013 Konjunktivitis (Erstuntersuchung) Erstanamnese • Okuläre Symptome und Anzeichen (z.B. Juckreiz, Ausfluss, Irritation, Schmerz, Photophobie, Verschwommensehen) [A:III] • Dauer der Symptome und Zeitverlauf [A:III] • Verschlimmernde Faktoren [A:III] • Unilaterales oder bilaterales Auftreten [A:III] • Art des Ausflusses [A:III] • Kürzlicher Kontakt mit einer infizierten Person [A:III] • Trauma (mechanisch, chemisch, ultraviolett) [A:III] • Mucus FishingSyndrom • Tragen von Kontaktlinsen (Linsentyp, Hygiene und Tragegewohnheit) [A:III] • Symptome und Zeichen, die potenziell auf systemische Erkrankungen hinweisen (z.B. urogenitaler Ausfluss, Dysurie, Dysphagie, Infektion der oberen Atemwege, Hautund Schleimhautverletzungen) [A:III] • Allergie, Asthma, Ekzeme [A:III] • Verwendung von topischen und systemischen Medikamenten [A:III] • Augenanamnese (z.B. Zustand nach KonjunktivitisEpisoden [A:III] und Augen-OPs [B:III]) • Beeinträchtigter Immunstatus [B:III] • Aktuelle und frühere systemische Erkrankungen [B:III] • Soziale Anamnese (z.B. Rauchen, [C:III] Beruf und Hobbies, [C:III] Reisen [C:III] und sexuelle Aktivität [C:III]) Erstbefundung[A:I] • Sehschärfe [A:III] • Äußerliche Untersuchung - Haut [A:III] (Anzeichen von Rosacea, Ekzem, Seborrhoe) - Abnormalitäten der Lider und Adnexe [A:III] (Schwellung, Verfärbung, Fehlstellung, Lid-Erschlaffung, Ulzeration, Knoten- oder Bläschenbildung, Ekchymosen, Neoplasien) - Konjunktiva [A:III] (Injektionsmuster, subkonjunktivale Blutung, Chemosis, Vernarbung, Symblepharon, , Ausfluss)[A:III] • Spaltlampen-Biomikroskopie - Lidränder [A:III] (Entzündung, Ulzeration, Ausfluss, Knoten- oder Bläschenbildung, blutfarbene Ablagerungen, Keratinisierung) - Wimpern [A:III] (Wimperausfall, Verkrustung, Schuppen, Nissen, Läuse, Trichiasis) - Tränenpunkt und -kanal [B:III] (hervortretend, Ausfluss) - Tarsale Konjunktiva und Fornix[A:II] - Bulbäre Konjunktiva/Limbus [A:II] (Follikel, Ödem, Knötchen, Chemosis, Lid-Erschlaffung, Papillen, Ulzeration, Narbenbildung, Phlyktäne, Blutungen, Fremdstoffe, Keratinisierung) - Hornhaut [A:I] - Vorderkammer/Iris [A:III] (Entzündungsreaktion, Synechien, Transilluminationsfehler) - Anfärbungsmuster [A:III] (Konjunktiva und Hornhaut) Diagnostik • Kulturen, zytologische Abstriche und Spezialfärbungen sind bei Verdacht auf eine infektiöse Konjunktivitis bei Neugeborenen indiziert. • Zytologische Abstriche und Spezialfärbungen werden bei Verdacht auf Gonokokken-Konjunktivitis empfohlen. [A:II] • Bestätigen Sie die Diagnose einer ChlamydienKonjunktivitis bei Erwachsenen und Neugeborenen durch immundiagnostische Tests und/oder Kulturen. • Führen Sie bei Augen mit einer aktiven Entzündung an der bulbären Konjunktiva eine Biopsie durch und nehmen Sie eine Probe aus einem nicht betroffenen Bereich neben dem Limbus, falls ein Verdacht auf eine pemphigoide okuläre Schleimhaut besteht. [A:III] • Eine Biopsie über die gesamte Liddicke ist bei Verdacht auf ein Talgdrüsenkarzinom indiziert. [A:II] • Konfokale Mikroskopie kann bei der Beurteilung bestimmter Arten von Konjunktivitis helfen (z.B. atopisch, SLK). • Schilddrüsenfunktionstests sind bei Patienten mit SLK indiziert, bei denen keine Schilddrüsenerkrankung bekannt ist. Copyright © American Academy of Ophthalmology, Oktober 2013 • www.aao.org 2013 Konjunktivitis (Empfehlungen zur Behandlung) Behandlungsplan • Vermeiden Sie die willkürliche Anwendung topischer Antibiotika oder Kortikosteroide, da Antibiotika zu Toxizität führen können und Kortikosteroide adenovirale Infektionen möglicherweise verlängern und Herpes simplex Virusinfektionen verschlimmern könnten [A:III] • Behandeln Sie eine einfache allergische Konjunktivitis mit einem rezeptfreien Antihistamin/Vasokontriktor oder topischen Histamin H1-Rezeptor Antagonisten der zweiten Generation. [A:I] In persistenten oder Rezidiv-Fällen verwenden Sie Mastzellen-Stabilisatoren [A:I] • Bei Kontaktlinsen-induzierter Keratokonjunktivitis sollte das Tragen von Kontaktlinsen zwei Wochen oder länger vermieden werden [A:III] • Sind Kortikosteroide indiziert, verschreiben Sie die niedrigste Stärke und Anwendungshäufigkeit, basierend auf Wirksamkeit und Verträglichkeit beim Patienten [A:III] • Werden Kortikosteroide verwendet, messen Sie sowohl den IOD zu Beginn und in regelmäßigen Abständen als auch die Pupillenerweiterung [A:III] • Wenden Sie systemische Antibiose bei Konjunktivitis infolge von Neisseria gonorrhoeae [A:I] oder Chlamydia trachomatis an. [A:II] • Behandeln Sie Sexualpartner, um Rezidive und die Ausbreitung der Erkrankung zu verhindern, wenn die Konjunktivitis mit sexuell übertragbaren Erkrankungen zusammenhängt und überweisen Sie die Patienten und ihre Sexualpartner an einen geeigneten Spezialisten. [A:III] • Überweisen Sie Patienten mit Anzeichen einer systemischen Erkrankung an einen Spezialisten. [A:III] Folgeuntersuchung • Folgeuntersuchungen sollten Folgendes beinhalten; - zwischenzeitliche Anamnese [A:III] - Sehschärfe [A:III] - Spaltlampen-Biomikroskopie [A:III] • Falls Kortikosteroide verwendet werden, führen Sie periodische Messungen des IOD und der Pupillenerweiterung durch, um das Vorliegen einer Katarakt oder eines Glaukoms zu prüfen [A:III] Aufklärung des Patienten • Beraten Sie Patienten mit ansteckenden Krankheiten, um die Ausbreitung der Erkrankung in der Gesellschaft zu minimieren oder zu verhindern. [A:III] • Informieren Sie Patienten, die wiederholte kurzzeitige Therapien mit topischen Kortikosteroiden benötigen, über die möglichen Komplikationen in Verbindung mit der Anwendung von Kortikosteroiden [A:III] • Raten Sie Patienten mit allergischer Konjunktivitis, ihre Kleidung häufig zu waschen und vor dem Schlafengehen zu duschen oder ein Bad zu nehmen [B:III] Copyright © American Academy of Ophthalmology, Oktober 2013 • www.aao.org 2013 Ektasien der Hornhaut (Erst- und Folgeuntersuchung) Erstanamnese • Ausbruch und Verlauf der Erkrankung • Sehbehinderung • Okuläre, medizinische und Familienanamnese Erstbefundung • Beurteilung des Sehvermögens • Äußerliche Untersuchung - Hornhautprotrusion - Lider und periorbitale Haut • Spaltlampen-Biomikroskopie - Vorliegen, Ausmaß und Ort der Hornhautverdünnung oder Protrusion - Zustand nach Augenoperation - Vorliegen von Vogt'schen Linien, prominenten Hornhautnerven, Fleischer-Ring oder anderer Eisenablagerungen - Nachweis von Hornhautnarben und prominenten Hornhautnerven oder Zustand nach Hydrops • IOD-Messung • Fundusuntersuchung: Beurteilung des Rotreflexes für dunkle Bereiche und Beurteilung der Retina auf tapetoretinale Degeneration Diagnostik • Keratometrie • Hornhauttopographie • Topographische Brechkraft • Topographische Elevation • Hornhautpachymetrie Behandlungsplan Die Therapie wird auf den individuellen Patienten zugeschnitten, je nach Sehbehinderung und Behandlungsoption(en). • Der Visus kann mit einer Brille korrigiert werden, Kontaktlinsen könnten bei Fortschreiten des Keratokonus erforderlich werden. • Formstabile gasdurchlässige (RGP) Kontaktlinsen können Unebenheiten der Hornhaut verdecken. Die neuen Hybridkontaktlinsen weisen eine höhere Sauerstoffdurchlässigkeit und eine stärkere RGP/HydrogelVerbindung auf. Piggyback-Kontaktlinsen können bei Hornhautnarben oder dezentriertem Konus eingesetzt werden. Vollschalen-Kontaktlinsen können indiziert sein, falls RGP- und/oder Hybrid-Kontaktlinsen ungeeignet sind. • Die Implantation intrastromaler Hornhaut-Ringsegmente kann die Kontaktlinsenverträglichkeit und den korrigierten Visus bei Patienten mit Hornhautektasie, klarer Hornhaut und Kontaktlinsen-Unverträglichkeit verbessern. • Eine Kollagenvernetzung kann die Hornhaut-Rigidität durch eine verstärkte Bindung zwischen den Fasern verbessern. • Eine lamelläre DALK-Keratoplastik kann bei progressivem Keratokonus ohne größere Narbenbildung oder Hydrops in Erwägung gezogen werden. Eine halbmondförmige lamelläre Keratoplastik ist eine Option bei maximaler Verdünnung der peripheren Hornhaut. • Periphere Verdünnung und Ektasie können zur tektonischen Unterstützung mit einem dezentrierten lamellären Standardeingriff und späterer zentraler perforierender Keratoplastik behandelt werden. • Eine perforierende Keratoplastik ist indiziert, wenn ein Patient sein funktionales Sehvermögen mit Brille oder Kontaktlinsen nicht mehr erreichen kann oder bei persistentem Hornhautödem infolge eines Hydrops. Eine posteriore lamelläre Keratoplastik kann ektatische Erkrankungen nicht korrigieren. • Eine perforierende Keratoplastik wird in Fällen tiefer stromaler Vernarbung der DALK vorgezogen. • Eine lamelläre Transplantation kann zur tektonischen Unterstützung durchgeführt werden, falls sich die Ektasie in der äußeren Peripherie der Hornhaut befindet. Folgeuntersuchung • Folgeuntersuchungen und Zeitabstände hängen von der Behandlung und dem Fortschreiten der Erkrankung ab. • Jährliche Folgeuntersuchungen sind bei Ektasie empfohlen, sofern der Patient keine starken Visusveränderungen aufweist. • Patienten sollten auf Warnzeichen der Abstoßung hingewiesen werden und sollten bei Auftreten der Symptome sofort ärztlichen Rat einholen. Der behandelnde Augenarzt sollte mit den Spaltlampenbefunden bei epithelialer, stromaler und endothelialer Abstoßung vertraut sein. Beratung und Überweisung • Falls eine Therapie mit Brille und/oder Kontaktlinsen das Sehvermögen nicht verbessern kann, sollte der Patienten an einen Ophthalmologen mit Erfahrung in der chirurgischen Behandlung der Hornhautektasie zu überweisen • Patienten, deren Anamnese Allergien oder Atopie aufweist, können an einen Dermatologen oder einen Allergologen überwiesen werden • Patienten mit Lidzucken werden am besten von einem Spezialisten für Okuloplastik behandelt; die Überweisung an weitere Spezialisten ist unter Umständen ebenfalls ratsam. Copyright © American Academy of Ophthalmology, Oktober 2013 • www.aao.org 2013 Hornhautödem und Trübung (Erstuntersuchung) Erstanamnese • Symptome: Verschwommensehen oder schwankender Visus; Photophobie; Röte; Tränen; zeitweiliges Fremdkörpergefühl; Schmerz • Alter bei Erkrankungsbeginn • Schnelle des Auftretens • Fortdauer • Unilaterales oder bilaterales Auftreten • Mildernde Faktoren, wie z.B. eine Verbesserung des Sehvermögens unter bestimmten Umweltfaktoren • Okuläre und medizinische Anamnese • Topische und systemische Medikamente • Trauma • Tragen von Kontaktlinsen • Familienanamnese und soziale Anamnese Diagnostik • Messen der potentiellen Sehschärfe (PAM) • Überrefraktion mit harten Kontaktlinsen • Pachymetrie • Scheimpflug-Fotos • Spiegel- oder und konfokale Mikroskopie • Optische Kohärenztomographie des Vorderabschnitts • Ultraschall-Biomikroskopie Erstbefundung • Beurteilung des Sehvermögens • Äußerliche Untersuchung - Anzeichen für Proptosis, Ptosis, Lagophthalmus oder Lidzucken - Asymmetrie der Lider oder des Gesichts, Vernarbung und Fehlfunktion • Spaltlampen-Biomikroskopie - Unilaterale oder bilaterale Anzeichen - Diffuses oder lokales Ödem - Primär epitheliales oder stromales Ödem - Nachweis eines Epitheldefekts, stromaler Infiltrationen, eines epithelialen Einwachsens, Striae, fokaler Verdickung, Verdünnung, Vernarbung, eines getrübten Interface, Striae oder Entzündung oder stromaler Vaskularisierung - Nachweis von Guttae, Riss oder Ablösung der DescemetMembran, endotheliale Vesikel, endotheliale Präzipitate, Pigment, periphere vordere Synechien - Beteiligung von Wirts- oder Spendergewebe - Nachweis eines sektoralen Hornhautödems und endothelialer Präzipitate oder einer Vorderkammerreizung - Zustand, Form und Position von Pupille und Iris - Nachweis von Glaskörperschlieren oder Pigmentstaub - Zustand und Position der Linse • IOD-Messung • Fundus-Untersuchung • Gonioskopie Copyright © American Academy of Ophthalmology, Oktober 2013 • www.aao.org 2013 Hornhautödem und Trübung (Empfehlungen zur Behandlung) Behandlungsplan • Das therapeutische Ziel ist die ursächliche Kontrolle des Hornhautödems oder der Trübung und die Verbesserung der Lebensqualität des Patienten durch eine Verbesserung der Sehschärfe und des Befindens • Die Behandlung beginnt medikamentös, jedoch kann eine OP letztendlich erforderlich sein • Hornhautödem: medikamentöse Behandlung - Die Senkung eines hohen IOD ist hilfreich - Topische Karboanhydrasehemmer sollten bei Verdacht auf endotheliale Dysfunktion nie als Mittel erster Wahl gegeben werden - Topische Kortikosteroide können Entzündungen kontrollieren, sofern eine Infektion ausgeschlossen wurde - Mikrozystische oder bullöse Epithelschäden können unangenehm sein oder Schmerzen verursachen und eine Verbandlinse erfordern. Ein regelmäßiger Wechsel der Verbandlinse wird bei Langzeitanwendung empfohlen. • Hornhautödem: chirurgische Behandlung - Patienten mit einem Hornhautödem und anhaltenden Beschwerden, jedoch mit begrenztem oder ohne Visuspotenzial, sind meist bessere Kandidaten für die folgenden Eingriffe: ° Phototherapeutische Keratektomie ° Bindehautlappen nach Gunderson ° Hornhautransplantation ° Endotheliale Keratoplastik ° Perforierende Keratoplastik • Hornhauttrübung: medikamentöse Behandlung - Die Behandlung von Hornhauttrübungen kann in zwei Phasen unterteilt werden: a) Behandlung des prinzipiellen auslösenden Prozesses (z.B. Infektion, Trauma) und b) Behandlung der daraus resultierenden Probleme (z.B. Oberflächenerosion und -unregelmäßigkeit, Vernarbung, Verdünnung und Vaskularisierung) - Die konventionelle Behandlung umfasst Antibiose-Tropfen oder –Salben zum Schutz gegen bakterielle Sekundärinfektionen - Gewebskleber, Tarsorrhapie können bei unzureichendem Lidschlag und Lidschluss hilfreich sein - Eine Verbandlinse kann bei verlangsamter Heilung hilfreich sein - Eine formstabile gasdurchlässige Kontaktlinse - oder eine Hybrid- oder Vollschalen-Linse falls eine höhere Stabilität benötigt wird - wird das Sehvermögen meist verbessern, wenn Unregelmäßigkeiten der Oberfläche eine Rolle spielen; solche Linsen können invasiven Eingriffen vorbeugen • Hornhauttrübung: chirurgische Behandlung - Chirurgische Strategien zur Behandlung von Hornhauttrübungen hängen von den betroffenen Gewebeschichten ab: ° Eine epitheliale Wundausschneidung ist bei Läsionen vor der Bowmanschen Membran hilfreich ° Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) kann zur Entfernung einer kalkartigen bandförmigen Keratopathie verwendet werden ° Mitomycin-C kann bei möglicherweise rezidivierenden subepithelialenVernarbungen und Vernarbungen der Bowmanschen Membran oder des vorderen Stromas helfen ° Hornhauttätowierungen können kosmetisch unschöne Hornhautleukome verbergen ° Läsionen der vorderen Hornhaut, die über die Bowmansche Membran hinaus in das vordere und mittlere Stroma reichen, bedürfen einer weitergehenden Behandlung, wie z.B. Oberflächen-Keratektomie, lamelläre oder perforierende Keratoplastik oder Keratoprothese Folgeuntersuchung • Während der Behandlung eines Hornhautödems sind Nachuntersuchungen entscheidend, um eine endotheliale Dysfunktion zu beobachten • Während der Behandlung einer Hornhauttrübung sind Nachuntersuchungen entscheidend, um Klarheit und Unregelmäßigkeiten der Oberfläche der Hornhaut zu beobachten • Koexistierende Probleme, insbesondere intraokulare Entzündungen und IOD müssen regelmäßig neu beurteilt werden Beratung und ärztliche Überweisung • Es ist wichtig, die Ursachen des Ödems oder der Trübung und die diversen Behandlungsoptionen detailliert zu besprechen. • Die Überweisung an einen Hornhautspezialisten wird empfohlen, falls eine anspruchsvolle Diagnostik oder ein medikamentöser Therapieversuch erforderlich sind (z.B. in Fällen, die die Kompetenz des behandelnden Arztes übersteigen). Überweisungen an Retina-, Glaukom- oder kinderophthalmologische Spezialisten können ebenfalls erforderlich sein. Bei Wiederherstellung oder Stabilisierung des Zustands ist eine Rücküberweisung an den behandelnden Augenarzt angemessen. • Bei komplexem Erkrankungsverlauf oder komplexer Behandlung sollten alle Maßnahmen ergriffen werden, um den Patienten über die Herausforderungen zu informieren, damit seine Erwartungen angemessen sind und er entsprechende Entscheidungen treffen kann. Copyright © American Academy of Ophthalmology, Oktober 2013 • www.aao.org 2013 Sicca-Syndrom (Erstuntersuchung) Erstanamnese • Okuläre Symptome und Anzeichen [A:III] (z.B. Irritation, Tränen, Brennen, Stechen, Trockenheitsgefühl, Fremdkörpergefühl, leichter Juckreiz, Photophobie, Verschwommensehen, Kontaktlinsenunverträglichkeit, Röte, schleimiger Ausfluss, erhöhte Lidschlagfrequenz, Augenmüdigkeit, tageszeitliche Veränderungen, Symptome, die sich über den Tag verschlimmern) • Verschlimmernde Bedingungen [B:III] (z.B. Wind, Flugreise, geringe Luftfeuchtigkeit, längeres Betrachten mit verringerter Lidschlagfrequenz beim Lesen oder bei Computerarbeit) • Dauer der Symptome [A:III] • Augenanamnese, die Folgendes beinhaltet - Verwendete topische Medikation und deren Auswirkungen auf die Symptome [A:III] (z.B. künstliche Tränen, Augenspülung, Antihistamine, Glaukom-Medikamente, Vasokonstriktoren, Kortikosteroide, homöopathische oder pflanzliche Präparate) - Tragen, Zeitplan und Pflege von Kontaktlinsen [A:III] - Allergische Konjunktivitis [A:III] - Augenchirurgische Anamnese [A:III] (z.B. Zustand nach Keratoplastik, Katarakt-OP, keratorefraktive OP) - Erkrankungen der Augenoberfläche [A:III] (z.B. Herpes simplex Virus, Varicella zoster Virus, okuläres Schleimhautpemphigoid, Stevens-Johnson-Syndrom, Aniridie, Graft-versus-Host-Erkrankung) - Tränenpunkt-OP [A:III] - Lid-OP [A:III] (z.B. Zustand nach Ptosiskorrektur, Blepharoplastik, Entropium-/Ektropiumkorrektur) - Bell-Lähmung [A:III] • Medizinische Anamnese, die Folgendes beinhaltet - Rauchen oder Passivrauchen [A:III] - Dermatologische Erkrankungen [A:III] (z.B. Rosacea, Psoriasis) - Technik und Häufigkeit der Gesichtsreinigung mit Lidund Wimpernhygiene [A:III] - Atopie [A:III] - Menopause [A:III] - Systemische Entzündungserkrankungen [A:III] (z.B. Sjögrensyndrom, Graft-versus-Host-Erkrankungen, rheumatoide Arthritis, systemischer Lupus erythematosus, Sklerodermie) - Andere systemische Erkrankungen [A:III] (z.B. Lymphoma, Sarkoidose) - Systemische Medikamente [A:III] (z.B. Antihistamine, Diuretika, Hormone und hormonale Antagonisten, Antidepressiva, Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen, Isotretinoin, Diphenoxylat/Atropin, beta-adrenerge Antagonisten, chemotherapeutische Wirkstoffe, alle anderen Medikamente mit anticholinerger Wirkung) - Traumata [B:III] (z.B. mechanisch, chemisch, thermal) - Chronische Virusinfektionen [B:III] (z.B. Hepatitis C, HIV) - Nicht-okuläre OP [B:III] (z.B. Knochenmarktransplantation, Kopf- und Halschirurgie, Trigeminus-Neuralgie OP) - Orbita-Bestrahlung [B:III] - Neurologische Erkrankungen [B:III] (z.B. Parkinson, BellLähmung, Riley-Day-Syndrom, Trigeminus-Neuralgie) - Trockener Mund, Karies, Mundgeschwüre [B:III] - Erschöpfung - Gelenk- und Muskelschmerzen Erstbefundung • Sehschärfe [A:III] • Äußerliche Untersuchung - Haut [A:III] (z.B. Sklerodermie, Gesichtsveränderung, die auf eine Rosacea schließen lassen, Seborrhoe) - Lider [A:III] (unvollständiges Schließen/Fehlstellung, unvollständiger oder seltener Lidschlag, Lidschwäche, Lidrand-Erythem, abnormale Ablagerungen oder Sekretionen, Entropion, Ektropion) - Adnexe [A:III] (Vergrößerung der Tränendrüsen) - Proptosis [B:III] - Funktion des Hirnnervs [A:III] (z.B. Hirnnerv V [trigeminal], Hirnnerv VII [fazial]) - Hände [B:III] (Gelenkfehlbildungen, die auf rheumatoide Arthritis schließen lassen, Raynaud-Phänomen, Splitterblutungen unter den Fingernägeln) • Spaltlampen-Biomikroskopie - Tränenfilm [A:III] (Meniskushöhe, Verunreinigungen, höhere Viskosität, Schleimfäden, Aufrisszeit- und muster des Tränenfilms) - Wimpern [A:III] (Trichiasis, Distichiasis, Madarosis, Ablagerungen) - Vordere und hintere Lidränder [A:III] (Abnormalitäten an den Meibomschen Drüsen [z.B. Metaplasie an den Öffnungen, verringerter, ausdrückbarer Talg, Atrophie], Zustand des Meibomdrüsensekrets [z.B. trüb, verdickt, schaumig, fehlend], Vaskularisierung über die mukokutane Verbindung hinaus, Keratinisierung, Vernarbung - Tränenpunkte [A:III] (Durchgängigkeit, Position, Vorliegen und Position von Plugs) - Unterer Fornix und tarsale Konjunktiva [A:III] (z.B. Schleimfäden, Vernarbung, Erythem, papilläre Reaktionen, Follikelvergrößerung, Keratinisierung, Verkürzung, Symblepharon) - Bulbäre Konjunktiva [A:III] (z.B. punktförmige Färbung mit Bengalrosa, Lissamingrün, oder Fluoreszein; Hyperämie; lokale Austrocknung; Keratinisierung, Chemosis, Chalosis, Follikel) - Hornhaut [A:III] (lokalisierte interpalpebrale Austrocknung, punktförmige Epithelerosionen, punktförmige Bengalrosaund Fluoreszein-Färbung, Filamente, Epitheldefekte, Unregelmäßigkeit der Basalmembran, Schleimplaques, Keratinisierung, Pannusbildung, Verdünnung, Infiltrate, Ulzeration, Vernarbung, Neovaskularisierung, erwiesene Refraktiv- oder Hornhautchirurgie). Copyright © American Academy of Ophthalmology, Oktober 2013 • www.aao.org 2013 Sicca-Syndrom (Empfehlungen zur Behandlung) Behandlungsplan • Behandeln Sie alle behandelbaren kausalen Faktoren, da bei Patienten mit Sicca-Syndrom oft viele Faktoren zusammenspielen [A:III] • Die Abfolge und Kombination von Therapien wird je nach den Bedürfnissen und Präferenzen des Patienten und dem medizinischen Ermessen des behandelnden Augenarztes definiert [A:III] • Bei leichtem Sicca-Syndrom sind die folgenden Maßnahmen indiziert: - Aufklärung des Patienten und Änderung der Umgebung [A:III] Aufklärung des Patienten • Beraten Sie Patienten über die chronische Natur des SiccaSyndroms und seine natürliche Entstehung [A:III] • Geben Sie spezifische Anweisungen für den Behandlungsplan. [A:III] • Überprüfen Sie regelmäßig die Einhaltung des Therapieplans und das Verständnis des Patienten für die Erkrankung, die Risiken für einhergehende strukturelle Veränderungen und für realistische Erwartungen in Bezug auf eine effektive Behandlung; bekräftigen Sie die Informationen. [A:III] - Eliminierung irritierender topischer oder systemischer Medikamente [A:III] - Befeuchtung mithilfe von Tränenersatzmitteln, Gel/Salben • Überweisen Sie Patienten mit Manifestation einer systemischen Erkrankung an einen geeigneten Spezialisten. [A:III] • Warnen Sie Patienten mit vorbestehendem Sicca-Syndrom, dass keratorefraktive Eingriffe, insbesondere LASIK, den Trockenheitszustand ihrer Augen verschlimmern können. - Lidtherapie (warme Kompressen und Lidhygiene) [A:III] - Behandlung von beitragenden okulären Faktoren, wie z.B. Blepharitis oder Meibomitis [A:III] - Korrektur von Lid-Abnormalitäten • Bei mittelschwerem Sicca-Syndrom sind zusätzlich zur oben genannten Behandlung die folgenden Maßnahmen indiziert: - Entzündungshemmende Wirkstoffe (topische Zyklosporine [A:I] und Kortikosteroide, [A:II] systemische Omega-3Fettsäure-haltige Nahrungsergänzungsmittel [A:II]) - Punktum Plugs [A:III] - Brillen mit seitlichem Blendschutz und Feuchtekammern [A:III] [A:III] [A:III] • Bei schwerwiegendem Sicca-Syndrom sind zusätzlich zu der oben genannten Behandlung die folgenden Maßnahmen indiziert: - Systemische cholinerge Agonisten [A:I] - Systemische entzündungshemmende Wirkstoffe [A:III] - Mukolytische Wirkstoffe [A:III] - Serumaugentropfen aus Eigenblut [A:III] - Kontaktlinsen [A:III] - Korrektur von Lid-Abnormalitäten [A:III] - Permanente Okklusion der Tränenpunkte [A:III] - Tarsorrhaphie [A:III] • Beobachten Sie Patienten unter Kortikosteroid-Therapie bzgl. Nebenwirkungen wie z.B. erhöhtem IOD, kornealer Einschmelzung und Kataraktbildung [A:III] Copyright © American Academy of Ophthalmology, Oktober 2013 • www.aao.org 2013 Amblyopie (Erst- und Folgeuntersuchung) Erstanamnese (Schlüsselfaktoren) • Okuläre Symptome und Anzeichen [A:III] • Augenanamnese [A:III] • Systemische Anamnese, einschließlich pränataler, perinataler und postnataler medizinischer Faktoren [A:III] • Familienanamnese mit Zustand der Augen und relevanten systemischen Erkrankungen [A:III] Erstbefundung (Schlüsselfaktoren) • Beurteilung des Fixationsverhaltens und der Sehschärfe [A:III] • • • • • • • Binokulare Ausrichtung und okuläre Mobilität [A:III] Binokularer Rotreflex-Test nach Brückner [A:III] Pupillenuntersuchung [A:III] Äußerliche Untersuchung [A:III] Untersuchung des Vorderabschnitts [A:III] Zykloplegische Skiaskopie/Refraktion [A:III] Funduskopie [A:III] Behandlungsplan • Für alle Kinder mit Amblyopie sollte altersunabhängig ein Therapieversuch angeboten werden [A:III] • Wählen Sie die Behandlung je nach Alter, Sehschärfe, Einhaltung der vorherigen Behandlung und dem physischen, sozialen und psychologischem Zustand des Patienten [A:III] • Ziel der Behandlung ist ein vergleichbarer Visus in beiden Augen[A:III] • Bei Erreichen der maximalen Sehschärfe sollte die Behandlung ausgeschlichen und letztendlich gestoppt werden [A:III] Folgeuntersuchung • Die Folgeuntersuchungen sollten beinhalten: - Zwischenzeitliche Anamnese [A:III] - Befolgung des Behandlungsplans [A:III] - Nebenwirkungen der Behandlung [A:III] - Sehschärfe beider Augen [A:III] • Folgeuntersuchungen sollten für gewöhnlich 2 bis 3 Monate nach Behandlungsbeginn durchgeführt werden [A:III] • Die Terminierung variiert je nach Intensität der Behandlung und Alter des Kindes [A:III] • Eine kontinuierliche Beobachtung ist erforderlich, da es bei etwa einem Viertel der Kinder bei erfolgreicher Behandlung innerhalb des ersten Jahres nach Behandlungsende zu einem Rezidiv kommt [A:III] Aufklärung des Patienten • Besprechen sie Diagnose, Schweregrad der Erkrankung, Prognose und Behandlungsplan mit dem Patienten, den Eltern und/oder den Betreuern [A:III] • Erklären Sie die Erkrankung und motivieren Sie die Familie zur Kooperation bei der Behandlung [A:III] Copyright © American Academy of Ophthalmology, Oktober 2013 • www.aao.org 2013 Strabismus convergens (Erst- und Folgeuntersuchung) Erstanamnese (Schlüsselfaktoren) • Okuläre Symptome und Anzeichen [A:III] • Augenanamnese (Datum des erstmaligen Auftretens und Häufigkeit der Stellungsfehler, Vorliegen oder Ausschluss von Diplopie) [A:III] • Systemische Anamnese (Untersuchung der pränatalen, perinatalen und postnatalen medizinischen Faktoren) [A:III] • Familienanamnese (Strabismus, Amblyopie, Art der Brille und Tragegewohnheiten, extraokulare Muskel-OP, genetische Erkrankungen) [A:III] Erstbefundung (Schlüsselfaktoren) • Fixationsverhalten und Sehschärfe [A:III] • Binokulare Ausrichtung (Nähe und Ferne) [A:III] • Extraokulare Muskelfunktion [A:III] • Monokularer und binokularer optokinetischer NystagmusTest für nasal-temporale Asymmetrie [A:III] • Ermittlung von latentem oder offensichtlichem Nystagmus Folgeuntersuchung • Regelmäßige Untersuchungen sind wegen der Risiken einer Amblyopie-Entwicklung, eines Verlustes des binokularen Sehens und eines Rezidivs, erforderlich [A:II] • Kinder mit gut ausgerichteten Augen, die nicht an Amblyopie leiden, können alle 4 bis 6 Monate nachuntersucht werden [A:III] • Die Häufigkeit der Folgeuntersuchungen kann mit dem Heranwachsen des Kindes reduziert werden [A:II] • Neue oder sich verändernde Befunde können auf erforderliche häufigere Folgeuntersuchungen hinweisen [A:III] • Mindestens einmal pro Jahr sollte auf Hyperopie untersucht werden und in kürzeren Intervallen bei Visusabfall oder Zunahme des Innenschielens [A:III] • Eine wiederholte zykloplegische Refraktion ist indiziert, wenn das Innenschielen nicht auf die initial verschriebene hyperope Refraktion anspricht oder nach OP weiterhin besteht [A:II] [A:III] • Sensorischer Test [A:III] • Zykloplegische Skiaskopie/Refraktion [A:III] • Funduskopie [A:III] Behandlungsplan • Ziehen sie alle Formen des Innenschielens in Erwägung und führen Sie schnellstmöglich eine Stellungskorrektur durch [A:III] • Verschreiben Sie eine Brille bei klinisch relevanten Refraktionsfehlern [A:I] • Wird die Ausrichtung der Augen durch eine Brille oder die Behandlung der Amblyopie nicht wiedergestellt, ist ein chirurgischer Eingriff indiziert [A:III] • Beginnen Sie vor der OP mit der Amblyopie-Behandlung, um den Schielwinkel zu verändern und/oder die Wahrscheinlichkeit einer Binokularität zu steigern [A:III] Aufklärung des Patienten • Besprechen Sie die Befunde mit dem Patienten (wenn angemessen) und/oder mit den Eltern/Betreuern, um das Verständnis für die Erkrankung zu erhöhen und sie für einen gemeinsamen Therapieansatz zu gewinnen [A:III] Erstellen Sie unter Einbeziehung des Patienten und/oder der Familie/den Betreuern einen Behandlungsplan. [A:III] Copyright © American Academy of Ophthalmology, Oktober 2013 • www.aao.org 2013 Strabismus divergens (Erst- und Folgeuntersuchung) Erstanamnese (Schlüsselfaktoren) • Okuläre Symptome und Anzeichen [A:III] • Augenanamnese (Datum des erstmaligen Auftretens und Häufigkeit des Stellungsfehlers, Vorliegen oder Ausschluss von Diplopie) [A:III] • Systemische Anamnese (Untersuchung der pränatalen, perinatalen und postnatalen medizinischen Faktoren) [A:III] • Familienanamnese (Strabismus, Amblyopie, Art der Brille und Tragegewohnheiten, extraokulare Muskel-OP, genetische Erkrankungen) [A:III] Erstbefundung (Schlüsselfaktoren) • Fixationsverhalten und Sehschärfe [A:III] • Binokulare Ausrichtung (Nähe und Ferne) [A:III] • Extraokulare Muskelfunktion [A:III] • Ermittlung von latentem oder offensichtlichem Nystagmus [A:III] • Sensorischer Test [A:III] • Zykloplegische Skiaskopie/Refraktion [A:III] • Funduskopie [A:III] Folgeuntersuchung • Die Häufigkeit der Folgeuntersuchungen richtet sich nach dem Alter des Kindes, der Möglichkeit, einen akkuraten Visus zu bestimmen und der Kontrolle der Stellungsfehler [A:III] • Kinder mit guter Fusionskontrolle bei intermittierendem Außenschielen ohne Vorliegen einer Amblyopie werden für gewöhnlich alle 6 bis 12 Monate untersucht [A:III] • Die Untersuchungsabstände werden bei abgeschlossener visueller Entwicklung verlängert [A:III] • Umfasst die zwischenzeitliche Anamnese, die Befolgung der Behandlung (falls behandelt) und die Bewertung der okulären Mobilität [A:III] Aufklärung des Patienten • Besprechen Sie die Befunde mit dem Patienten (wenn angemessen) und/oder mit den Eltern/Betreuern, um das Verständnis für die Erkrankung zu erhöhen und sie für einen gemeinsamen Therapieansatz zu gewinnen [A:III] Erstellen Sie unter Einbeziehung des Patienten und/oder der Familie/den Betreuern einen Behandlungsplan. [A:III] Behandlungsplan • Alle Formen des Außenschielens sollten beobachtet werden; einige bedürfen einer Behandlung[A:III] • Kleinkinder mit intermittierendem Außenschielen und guter Fusionskontrolle können ohne chirurgischen Eingriff beobachtet werden [A:II] • Häufige oder permanente Stellungsfehler müssen behandelt werden [A:III] • Verschreiben Sie bei klinisch relevanten Refraktionsfehlern eine Brille [A:III} • Optimale Therapieansätze sind noch nicht etabliert Copyright © American Academy of Ophthalmology, Oktober 2013 • www.aao.org 2013 Hornhautrefraktiver Eingriff (Erst- und Folgeuntersuchung) Erstanamnese • Aktueller visueller Status [A:III] • Augenanamnese [A:III] • Systemische Anamnese [A:III] • Medikamente [A:III] Erstbefundung • Fernvisus mit und ohne Korrektur [A:III] • Manifeste und, wenn sinnvoll, zykloplegische Refraktion [A:III] • Computergestützte Hornhauttopographie [A:III] • Messung der zentralen Hornhautdicke [A:III] • Beurteilung des Tränenfilms und der okulären Oberfläche [A:III] • Beurteilung der okulären Mobilität und Ausrichtung [A:III] Behandlungsplan • Unterbrechen Sie die Verwendung von Kontaktlinsen vor der präoperativen Untersuchung und dem Eingriff [A:III] • Informieren Sie den Patienten über mögliche Risiken, Nutzen und Alternativen der unterschiedlichen refraktiven Verfahren [A:III] • Dokumentieren Sie das Einholen der PatientenEinverständniserklärung; alle Fragen des Patienten sollten vor dem Eingriff beantwortet werden [A:III] • Prüfen und kalibrieren sie alle Geräte vor dem Eingriff [A:III] • Der Chirurg bestätigt die Identität des Patienten, das zu operierende Auge, und dass alle Parameter im Computer des Lasers korrekt eingestellt wurden [A:III] Postoperative Behandlung • Der operierende Arzt ist für das postoperative Management verantwortlich [A:III] • Für Oberflächen-Ablationstechniken wird eine Untersuchung am Tag nach dem Eingriff empfohlen, anschließend jeden 2. oder 3. Tag bis zum Abheilen des Epithels [A:III] • Bei einer komplikationslosen LASIK untersuchen Sie den Patienten innerhalb von 36 Stunden nach dem Eingriff; eine zweite Nachuntersuchung sollte 1 bis 4 Wochen nach der OP und weitere Untersuchungen nach Bedarf erfolgen [A:III] Aufklärung des Patienten Besprechen Sie Nutzen und Risiken des geplanten Eingriffs mit dem Patienten. [A:III] Die Diskussion sollte folgende Elemente umfassen: • Bereich des erwarteten refraktiven Ergebnisses • Refraktiver Restfehler • Postoperative Lese- und/oder Fernkorrektur • Verlust des korrigierten Visus • Nebenwirkungen und Komplikationen (z.B. mikrobielle Keratitis, sterile Keratitis, Keratektasie) • Veränderungen des Sehvermögens, die nicht immer durch Visustests erfasst werden, z.B. bei Blendung und schlechten Lichtverhältnissen • Sich entwickelnde oder verschlimmernde Nachtsichtsymptome (z.B. Blendung, Halos); zu beachten insbesondere bei Patienten mit hoher Ametropie oder bei Personen, die auf ein hohes Sehvermögen auch unter schlechten Lichtbedingungen angewiesen sind • Auswirkung auf die okuläre Ausrichtung • Sich entwickelnde oder verschlimmernde Trockene Augen • Rezidives Erosionssyndrom • Einschränkungen keratorefraktiver Eingriffe in Bezug auf Presbyopie und möglicher Verlust des unkorrigierten Nahvisus bei Korrektur der Myopie • Vor- und Nachteile der Monovision (bei Patienten im Presbyopie-Alter) • Vor- und Nachteile konventioneller und fortschrittlicher Ablationen • Vor- und Nachteile eines bilateralen keratorefraktiven Eingriffs am selben Tag im Vergleich zu zweizeitigen Eingriffen. Da die Sehschärfe nach einzeitiger bilateraler photorefraktiver Keratektomie für einige Zeit eingeschränkt sein könnte, sollte der Patient darüber informiert werden, dass bestimmte Aktivitäten, z.B. das Fahren, für einige Wochen nicht möglich sein werden. • Die Vorhersagegenauigkeit von IOL-Berechnungen für zukünftige Katarakteingriffe kann beeinflusst sein • Postoperative Behandlungspläne (Festlegung der Behandlung, Leistungserbringer). Copyright © American Academy of Ophthalmology, Oktober 2013 • www.aao.org 2013