PPP Sachkompetenz - Schulentwicklung NRW

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Die Erarbeitung und Anwendung
der Sachkompetenz S4 im
Erdkundeunterricht der Klasse 5
„Denk-Werkzeuge“ schaffen und
anwenden
Erarbeitung der
Sachkompetenz S4
für den Erdkundeunterricht der
Klasse 5
Die Schüler und Schülerinnen zeigen
Zusammenhänge zwischen den
naturgeografischen Gegebenheiten,
einzelnen Produktionsfaktoren und der
landwirtschaftlichen Nutzung auf
Didaktische Struktur
Beispiel aus dem Erdkundeunterricht, Thema
Landwirtschaft, Klasse 5
 Baustein 1:
 Baustein 2:
 Baustein 3:
 Baustein 4:
Das Werkzeug entwickeln
Das Werkzeug anwenden
(Gunstraum)
Das Werkzeug selbstständig
anwenden (Ungunstraum)
Das Werkzeug um den Produktionsfaktor
Transportkosten erweitern
 Baustein 5:
Die Allgemeingültigkeit des Werkzeugs
infrage stellen
 Baustein 6:
Das Werkzeug erweitern und abstrahieren
 Baustein 7:
Kompetenzcheck
Herausforderung: Selbstständiger Umgang mit
zahlreichen, oft ungefilterten Informationen?
Schüler müssen Hilfsmittel erwerben, mit
denen sie sich Wissen selbst aneignen können:
„Denk-Werkzeuge “
Voraussetzungen für das Werkzeug
leichte Erinnerbarkeit
Übertragbarkeit
Eignung Widersprüche aufzudecken
Baustein 1: Entwicklung eines Werkzeugs
Die natürlichen Produktionsfaktoren Klima und Boden
als Grundlage für Pflanzenwachstum

Klima
Temperatur

Niederschlag
Pflanzen

Boden
Baustein 2: Anwendung des Werkzeugs durch
Gegenüberstellung (Gunstraum)
Übereinstimmung der Anbaubedingungen mit den Gegebenheiten
des Raumes
Beispiel: Zuckerrüben aus den Börden
Anbaubedingungen der Rübe:
Temperatur:
Frostschäden an der Rübe unter –3° C
optimale Bodentemperatur bei der Saat
über 5° C, Aussaat ab April ideal
sonniger Herbst mit kühlen Nächten günstig
Niederschlag:
Klima: ohne viel Niederschlag günstig
Vegetationsdauer: 6-7 Monate über 5 °C
Boden: tiefgründige, nährstoffreiche Böden
günstig
Gegebenheit der Hildesheimer
Börde

Klima

T: April 8-10°C
N: 715 mm/J
milde Winter
Herbst trockner
Boden
nährstoffreicher, lockerer Löss
Fazit: Voraussetzungen der Börde passen gut zu den Bedürfnissen der Rübe
Beispiel für Unterrichtsmaterial
M 1 Klimadiagramm
Hildesheimer Börde
M 2 Steckbrief Zuckerrübe
Temperatur:
 Frostschäden an der Rübe unter –3° C
 optimale Bodentemperatur bei der Saat über 5° C
 der ideale Aussaattermin liegt in der Regel ab dem 5. April
 Sonnenscheindauer: lange Sonnenscheindauer während der Hauptwachstumszeit
ist wichtig, ein sonniger Herbst mit kühlen Nächten fördert den Zuckergehalt de
Rübe
Niederschlag:
 bevorzugt ein Klima ohne viel Niederschläge
Vegetationsdauer: 180 bis 220 Tage über 5 °C
Boden: besonders gut geeignet sind tiefgründige, nährstoffreiche Böden
Quelle: http://orgprints.org/2869/01/boehler-2004-zuckerrueben.pdf (Zugriff 20.11.2008)
M3
Löss – typische Grundlage der Böden in den Börden
sehr weit verbreiteter und kommt mit Ausnahme der Antarktis auf allen
Kontinenten vor.
sehr fruchtbar, tief reichend und krümelig.
meistens stark durchwurzelt mit hohem Humusanteil
frei von Steinen.
 landwirtschaftlich sehr hochwertig
Quelle: http://gidw-os.nibis.de/Bodenweb/horizont/horiuebr.htm (Zugriff 23.12.2009)
Baustein 3: Anwendung des Werkzeugs durch
Gegenüberstellung (Ungunstraum)
Geringe Übereinstimmung der Anbaubedingungen mit den
Gegebenheiten des Raumes
Beispiel: Grünlandwirtschaft im Allgäu
Pflanzensteckbriefe zu drei
verschiedenen Pflanzen, z.B.
•Zuckerrüben
Die Anbaubedingungen in Kempten i.A.

T: 6,9 ° C
•Tomaten
Klima

N: 1272 mm/J
Welche
Pflanze
?
•Gras
Boden:
nährstoffarm, steinig, kalkig
nur Gras wächst optimal in Kempten
Lösung:
Grünlandwirtschaft
Baustein 4: Das Werkzeug um einen Produktionsfaktor
erweitern.
Anbau von Erdbeeren mit verschiedenen Naturvoraussetzungen
Erdbeeranbau im Münsterland:
 Klima

T: Anfang Mai 13°C , keine Spätfröste ;
N:740 mm/J
Boden:
eher sandig, nährstoffarm
Erdbeeranbau in Palermo/Italien:
 Klima

T: Anfang März 13°C, keine Spätfröste ; N:710 mm/J
Boden:
fruchtbar bei ausreichender Wasserversorgung
Erdbeeranbau ist an beiden Orten möglich, aber die Ernte ist in Italien bereits
zwei Monate früher möglich.
 Ein Vorteil für den Verbraucher, verursacht aber höhere
Transportkosten.
Baustein 5: Die Allgemeingültigkeit der natürlichen
Standortfaktoren infrage stellen
Optimierung der Standortfaktoren durch den Menschen
Noch früher zu
erreichende
Temperatur:
 Folie oder
Gewächshäuser
Klima
Februar-April: 19° C
Temperatur
Niederschlag
218 mm/J
Zu wenig
Niederschlag
 Künstliche
Bewässerung
Erdbeeren
Boden
Terra Rossa
Boden humusarm
 Düngung/ künstliches Bodensubstrat
ABER: Die Optimierung der Wachstumsbedingungen hat höhere
Produktionskosten für Lohn und Material zur Folge.
Baustein 6:
Das Werkzeug verändern, indem es um anthropogene
Faktoren erweitert und abstrahiert wird
Erweiterung um Produktionsfaktoren
NATUR
Standort- und Produktionsfaktoren am Beispiel von
Palermo
Boden:
Zu nährstoffarm
Düngung
Temperatur:
Anfang März: 13° C
 Ernte ab März
Niederschlag:
710 mm/J,
Aber Trockenzeit ab
Mitte April
MENSCH
Gewächshaus möglich
 Ernte ab Februar
Erdbeerernte für den
deutschen Markt
künstliche
Bewässerung
Lohn- und
Materialkosten,
Energiebedarf
Entfernung zum Absatzmarkt
Transportkosten
Das abstrakte, übertragbare Denk-Werkzeug zur Überprüfung von Standortund Produktionsfaktoren
NATUR
Standort- und Produktionsfaktoren
Boden
MENSCH
Lohn
Material
Temperatur
Anbau
landwirtschaftlicher
Produkte
Maschinen
Energie
Niederschlag
Transport
Baustein 7: Der Kompetenz-Check
Die Schüler sollten nun in der Lage sein mithilfe entsprechender
Information zu Boden, Klima ,Pflanzen und Lage zum Absatzmarkt
selbstständig die Standorteignung zu überprüfen.
Beispiel:
Tafeltrauben aus Rheinlandpfalz
und
Tafeltrauben aus Griechenland
An dem Beispiel können die Schüler ebenfalls den Zusammenhang von
natürlichen Standortfaktoren und anthropogenen Produktionsfaktoren
wiederholen.
Beispiele für die Übertragbarkeit auf andere
Themen
Generelle Eignung für Themen, die an Standortfaktoren geknüpft sind.
Verschiedene Komplexitätsgrade sind möglich:
Verkehrsanbindung
Arbeitskräfte
Industrie
Rohstoff
Landesbevölkerung
naturräumliche
Gegebenheiten
Tourismus
Verkehrsanbindung
Touistisches
Angebot
Quellenangaben:
•
Heyland, Klaus-Ulrich. Landwirtschaftliche Lehrbuch – Spezieller Pflanzenbau, Stuttgart, 1996, S.
15f.
•
http://did.mat.uni-bayreuth.de/~gspeg/Kinderseite/AN02487_.gif (Zugriff 4.9.2009)
•
http://gidw-os.nibis.de/Bodenweb/horizont/horiuebr.htm (Zugriff 23.12.2009)
•
http://orgprints.org/2869/01/boehler-2004-zuckerrueben.pdf (Zugriff 20.11.2008)
•
http://www.agrar.hu-berlin.de/struktur/institute/pfb/struktur/apb/bilder/zuckerruebe.jpg (4.9.2009)
•
http://www.erdbeer-rezepte.de/erdbeereis/index.html (Zugriff 4.9.2009)
•
http://www.Gartenfieber.de/pflanzen/tomaten.html (Zugriff 20.11.2008)
•
http://www.handelsblatt-vino.de/news/index.php?id=67&cat=5&page=1 (Zugriff 20.11.2008)
•
http://www.kuechengarten.de/Anbau.htm (Zugriff 20.11.2008)
•
http://www.premantura.de/html/Land-Leute-Links/Terra_Rossa.htm (Zugriff 23.12.2009)
•
http://www.provinz.bz.it/land-hauswbildung/download/Erdbeeren.pdf (Zugriff 23.12.2008)
•
http://www.students.uni-mainz.de/jungc000/fruechte/pflanz_f/fragaria/fraganan.htm (Zugriff
23.12.2008)
•
http://www.wsk-ostrau.de/de/weinwissen/weinwissen.php?which=weinberg (Zugriff 23.11.2008)
•
klimagramm version 2.0, Braunschweig 2002
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