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Hauptseminar: Der Urknall und seine Teilchen
WS 2004/2005
Das Standardmodell der
Teilchenphysik
29.10.2004
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Teilchenzoo?
Ja!!!
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Was ist das Standardmodell?
-Beschreibt Teilchen und ihre Wechselwirkungen
-Fasst experimentelle Daten zusammen
-Macht Vorhersagen über noch unbekannte Teilchen
-Bleibt aber nur ein Modell
-Stimmt heute schon nicht mehr in allen Details
-Felder werden beschrieben durch Austausch von
„virtuellen Teilchen“ (Bsp: E-Felder durch Austausch
von Photonen)
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Inhaltsübersicht:
-Vorstoß ins Unbekannte
-Welche Elementarteilchen gibt es?
-Erhaltungssätze und Symmetrien
-Wie funktionieren die Wechselwirkungen?
-Bsp: Experiment am CERN
-Grenzen des Standardmodells
-Zusammenfassung
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Vorstoß ins Unbekannte
Wie tief kennen wir die Substruktur der Materie?
10 14 m
1
10 m
9
10 m
10 9 m
10 10 m
 ??
10
 ?? m
10 m
Elementarteilchen:
Teilchen ohne Substruktur
(kann aber trotzdem in andere zerfallen)
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
???
Elementarteilchen: Fermionen
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Austauschteilchen: Bosonen
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Klassifizierung von Teilchen:
Halbzahliger Spin:
Fermionen
(ein Teilchen im Zustand A)
Ganzzahliger Spin:
Bosonen
(viele Teilchen im Zustand A)
Alle Elementarteilchen
Alle Wechselwirkungsteilchen
Hardronen Quarks und
Baryonen (q,q,q)
Mesonen (q,anti-q)
Alle Leptonen
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Symmetrien und Erhaltungssätze
Symmetrie


 (r , t )   (r ,t )
Zeitumkehr


Parität (Raumsp.) P (r , t )   (r , t )
C Teilchen  Antiteilchen
C-Parität
i
i (  )
I


e



e
Isotropie

Noether-Theorem: Zu jeder Symmetrie
eine Erhaltungsgröße
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Erhaltungsgröße
Energie
Impuls
Ladung
Drehimpuls
Farbladung
Baryonenzahl
Leptonenzahl
Symmetrien und Erhaltungssätze
Bei einigen WW-Prozessen können Symmetrien bzgl.
- Parität (Raumspiegelung)
- C-Parität (Teilchen und Antiteilchen versch. Verha.)
- Zeitumkehr
- Isospin
- Strangeness, Charmness, ...
- Quarkzahl
- Mesonenzahl
verletzt sein.
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Wechselwirkungsprozesse
Bei allen Wechselwirkungen gilt insbesondere:
•
•
•
•
•
•
Energieerhaltung
Impulserhaltung
t  E  
E  mc2
2
Leptonzahlerhaltung
Baryonzahlerhaltung
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Wechselwirkungen koppeln an Ladungen:
-
Elektrische WW: elektrische Ladung
Schwache WW: schwache Ladung
Starke WW: Farbladung
Gravitative WW: schwere Masse
- Verschiedene Kopplungskonstanten, Reichweiten,
Wirkungsquerschnitte
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Feynman-Diagramme
•
•
•
•
•
•
•
Versuchen, die WW graphisch darzustellen
Nur Symbolisch zu verstehen
Zeigt keine Teilchenflugbahnen
Zeitachse zeigt nach rechts
Pfeil in Zeitrichtung: Teilchen
Pfeil in Gegenrichtung: Antiteilchen
Pfeil senkrecht: Virtuelles Teilchen
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Elektromagnetische Wechselwirkung
Quantenelektrodynamik
-
E-Felder wirken durch Teilchenaustausch
Austauschteilchen Photon oder Gamma 
Masselos, unendliche Reichweite
Koppelt an elektrische Ladung
- Photoeffekt, Rutherfordstreuung, Comptoneffekt,
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Elektromagnetische Wechselwirkung
e
Paarerzeugung

e
Elektronenstreuung
„Schleifen“

e

e
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik

Schwache Wechselwirkung
A: von Leptonen
-
Austauschteilen W  ,W  , Z 0-Bosonen
Große Masse (80/90 GeV), Kurze Reichweite
Koppelt an schwache Ladung
Austauschteilchen selbst schwach und elektrisch
geladen: Interaktion der Bosonen
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Schwache Wechselwirkung
A: von Leptonen
Das Boson borgt sich die Energie, die es zu seiner Erzeugung braucht, muss sie
aber zurückzahlen, bevor ihr Fehlen erkennbar wird.
e  : 511keV
t  
2E
W  : 80GeV
 t  4 1027 s
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Schwache Wechselwirkung
A: von Leptonen
Zerfall eines Myons über
schwache WW.
Elektron-NeutrinoSteuung über schwache WW
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Schwache Wechselwirkung
B: von Hardronen
-Auch Quarks tragen schwache Ladung, koppeln
daher an schwacher WW.
-Quarks können sich dabei in leichtere Quarks
umwandeln
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Schwache Wechselwirkung
B: von Hardronen
Quark-Antiquark-Reaktion
über schwache WW
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Schwache Wechselwirkung
B: von Hardronen
Beta-Zerfall über
schwache WW
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Elektro-Schwache Vereinigung
-W-Bosonen tragen elektrische Ladung
-daher koppeln Photonen an W-Bosonen
-elektrische und schwache WW können nicht mehr strikt
getrennt werden
-man spricht daher von elektroschwacher WW
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Starke Wechselwirkung
Quantenchromodynamik
-koppelt an Farbladung (rot, gelb, blau, Antifarben)
-Quarks tragen jeweils eine Farbe
-Bei der Wechselwirkung ändert sich die Farbe
-Gluonen tragen zwei Farben
b, r
-Alle Prozesse nach außen
Farbneutral
b
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
r
Starke Wechselwirkung
-Gluonen koppeln an sich selbst, da sie farbgeladen
sind.
-Glueballs nach außen Farbneutral
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Starke Wechselwirkung
-bindet 2 (Mesonen) Quarks q, q
-oder 3(Baryonen) Quarks q,q,q aneinander
q
q
q
q
q
Neutron (d,d,u)
 (u , d )

Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Starke Wechselwirkung
Möglichkeiten, Quarks zu kombinieren (hier: u,d,s)
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Starke Wechselwirkung
-Mesonen nicht sehr stabil,   10 8 s
-zerfallen über schwache WW
-Baryonen zerfallen in leichtere
Baryonen, bis hin zum Proton
(z.B.Neutron in Proton)
Pionzerfall
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Starke Wechselwirkung
Starke Wechselwirkung wird mit Entfernung stärker
 potentielle Energie nimmt mit Entfernung zu
 Neue Mesonen können entstehen.
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Gravitative Wechselwirkung
-Das Austauschteilchen, das Graviton wurde noch
nie beobachtet
-Masselos, unendliche Reichweite
-Spielt in Quantenmechanischen Prozessen eine
untergeordnete Rolle
-Wird daher nicht explizit im Standardmodell erfasst
-Verweis auf Einstein: Allgem. Relativitätstheorie
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Experimente zur Teilchenphysik
-Höhenstrahlexperimente: Ballon, Boden
-Collider-Experimente:Linear, Ring
-Experimente mit Kernstrahlung
Allg.: „Beobachtung“ der Teilchen durch geeignete
Detektoren
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Bsp: Large Hardron collider (LHC) am CERN
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
LHC Speichering am CERN
-Protonen werden über EM-Wellen beschleunigt
-Über Magnetfelder auf Kreisbahn gezwungen
-Aufeinandergeschossen mit hohen Energien
-neue Teilchen können entstehen
-können mit Detektoren vermessen werden
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Bsp: CMS-Detektor
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Grenzen des Standardmodells
Wieso haben die Teilchen Masse?
Kopplungskonstanten bei hohen Energien?
Leptonzahlerhaltung bei Neutrinooszillationen?
Supersymmetrische Teilchen?
Dunkle Materie?
Warum drei Familien?
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Zusammenfassung
Jeweil 6 Leptonen und Quarks mit versch.
Ladungen( elektrische, Farbladung)
-4 Wechselwirkungen (elmg., schwach, stark, grav.)
-Alltagsmaterie aus Baryonen (uud, udd) und
Elektronen
-Wechselwirkungen gehen im makroskopischen
Grenzfall in klassische Modelle über
-Weitere Forschung nötig, um Unklarheiten zu
klären
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
Literaturempfehlungen
• Teilchen, Felder und Symmetrien: Quantenfeldtheorie und
die Einheit der Naturgesetze, Heidelberg 1985 Bib:2.30
• Lehrbücher zu Quantenfeldtheorie,
Quantenelektrodynamik, Quantenchromodynamik.
• Lehrbücher zu Kerne und Teilchen
Michael Hammer: Das
Standardmodell der Teilchenphysik
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