Ringvorlesung Vorlesungsteil Botanik 1 Bernd Schulz (für Christoph Neinhuis) Was ist eine Pflanze? • Frühe Evolution des Lebens – Prokaryonten • Keine Kompartimente: DNA frei im Cytoplasma • Keine Organellen • Keine geschlechtliche Vermehrung • z.T. extreme Anpassungsfähigkeit • ökologisch außerordentlich wichtig Was ist eine Pflanze? • Endosymbiontentheorie – Prokaryotische Zelle nimmt durch Phagozytose Photosynthese treibenden Prokaryoten auf • ---> Umwandlung zum Chloroplasten – Prokaryotische Zelle nimmt zur Atmung befähigten Prokaryoten auf • ---> Umwandlung zum Mitochondrium – Dieses geschieht mehrfach unabhängig voneinander und führt zu unterschiedlichen Chlorplastentypen – Einfaltung der Plasmamenbran führt zur Kernhülle und zum Endoplasmatischen Retikulum Aufbau der pflanzlichen Zelle • Zellwand: – Aufgebaut im wesentlichen aus Poly-sacchariden mit Cellulose als Hauptkomponente • Protoplast • Vakuole: – Speicherort für Anthocyane, Abfalldeponie verantwortlich für Turgordruck • Plastiden: – mehrere Typen (Chloroplasten, Amyloplasten, Chromoplasten, etc.) – Mitochondrien: • Organellen der Zellatmung – Zellkern: • Enthält DNA, Trägerin der Erbinformation Leben im Wasser • Lebensformen – Mikroalgen • • • • Große Vielfalt, oft ein- bis wenigzellig oder fädig wichtige Primärproduzenten große ökologische Bedeutung als Basis der Nahrungskette Kalk- oder Kieselsäurebildner – Makroalgen • Wenige Zentimeter bis über 100 m groß • Weniger artenreich aber ökologisch wertvoll als Bildner von unterseeischen Wäldern (Kelb) • Z.T. genutzt als Rohstofflieferanten (Jod, Carageen, Agar) – Nur wenige höhere Pflanzen • z.B. Seegras Übergang zum Landleben • Sessile Lebensweise – Erfordert Anpassung an mechanische Belastung – Bewegliche Geschlechtszellen – Leben an Land • • • • Schutz vor Austrocknung: Cuticula Regelung des Gas- und Wasserhaushaltes: Stomata Interne Wasserleitsysteme: Xylem und Phloem Festigungselemente: z.B. Holz oder Fasern Kollenchym (Festigungsgew.) • Lebende Zellen mit stark verdickten Cellulosewänden • Prosenchymatische (langgestreckte) Zellen • Eckenkollenchym mit verdickten Zellecken Sklerenchym • Totes Gewebe mit gleichmäßig verdickten Zellwänden • Teils isodiametrisch (Steinzellen), teils prosenchymatisch (Sklerenchymfasern) • Wände meist verholzt • Unverholzte Weichfasern werden traditionell vielfältig genutzt Evolution der Landpflanzen • Entwicklung der Organe – Telomtheorie • Ableitung der Organe aus gleichgestalteten Gebilden (Telome) die keine weitere Differenzierung aufweisen – Frühe Landpflanzen und Moose • Noch keine echten Wurzeln, Blätter und Sprosse – Erste moderne Pflanzen • Kormophyten mit Gliederung in Wurzel, Blatt und Spross Erste Landpflanzen • Cooksonia: älteste bekannte Pflanze aus dem Silur (ca. 450 Mio. Jahre), die möglicherweise schon an Land lebte Entstehung der Organe • Telomtheorie • Ableitung der Organe aus gleichgestalteten Gebilden (Telome), die keine weitere Differenzierung aufweisen • 4 Primärprozesse – – – – Übergipfelung Planation Verwachsung Einkrümmung Gliederung der Landpflanzen • Landpflanzen (Embryophyten) – Thallophyten – Moose (ca. 15-20.000 Arten) – Kormophyten oder Tracheophyten • Sporenpflanzen – Farne (ca. 10-15.000 Arten) • Samenpflanzen – Gymnospermen (Nacktsamer, ca. 800 Arten) – Angiospermen (Bedecktsamer, ca. 300.000 Arten) Ausfall von einzelnen Organen • Der Spross kann als einziges Organ nicht völlig reduziert werden, ohne die Fähigkeit des Wachstums zu verlieren, z.B. bewurzelte Blätter, die nicht mehr wachsen, aber auch nicht absterben. • Blätter können stark reduziert werden oder vollständig verloren gehen. Die Assimilation wird dann vom Spross oder den Wurzeln übernommen. • Wurzeln werden gelegentlich unter Verlust der Funktion zu Haft- bzw. Halteorganen umgewandelt oder gehen ganz verloren. Die Wurzel • Wurzeln sind immer blattlos • Sie verzweigen sich immer endogen aus dem Zentralzylinder • Auch neue Sprosse entstehen endogen • Keine Gliederung in Nodien und Internodien • Wurzeln selber können überall entstehen (sprossbürtige oder Adventivwurzeln) Bau und Funktion der Organe: Wurzel • Bau – Wurzelspitze mit Kalyptra und Meristem, Kalyptra verschleimt und schützt das Meristem beim Eindringen in den Boden – Rhizodermis mit Wurzelhaaren (ca. 14 Mrd. bei 4 Monate alter Roggenpflanze, etwa 400 m2, in 6 l Erde) – Zone der Seitenwurzelbildung – Zentrales Leitbündel umgeben von Endodermis – Gesamtwurzelsystem 4-7 mal größer als Sprosssystem, bei 4 Monate alter Roggenpflanzen etwa 600m2. Bau und Funktion der Organe: Wurzel • Funktion – Aufnahme von Wasser und Nährsalzen über die Wurzelhaare, diese nur wenige Stunden bis Tage am Leben – Kontrolle der aufgenommenen Substanzen über die Endodermis – Weiterleitung über das zentrale Leitbündel – Verankerung der Pflanze im Boden oder an anderen Substraten, z.B. Rinde bei Epiphyten – Speicherung von Reservestoffen, z.T. in stark abgewandelter Form (Rüben, Knollen) Längsgliederung der Wurzel • Die Wurzel ist deutlich weniger stark gegliedert als der Spross. • Es gibt keine Unterscheidung in Nodien und Internodien • Das Spitzenmeristem ist wesentlich einfacher gebaut als das des Sprosses. • Die Wurzelhaube (Calyptra) besteht aus locker aneinander hängenden Zellen, die große Mengen Polysaccharidschleim bilden. • In den Zellen ist der Golgi-Apparat stark ausgebildet. • Die Calyptra übernimmt den Schutz des Spitzenmeristems beim Eindringen in den Boden. • Sie wird ständig erneuert und schnell aufgegeben Längsgliederung und Gewebe der Wurzel • Auf die Zellteilungszone folgt die Streckungszone. Hier findet das Längenwachstum der Wurzel statt. • In anderen Bereichen kann die Wurzel nicht mehr wachsen, sie besitzt ein ausgeprägtes Spitzenwachstum. • Auf die Streckungszone folgt die Differenzierungszone. Hier bilden sich die verschiedenen Gewebe heraus. • Es werden hier auch die Wurzelhaare gebildet, daher heißt der Bereich auch Wurzelhaarzone • Die Wurzel ist ähnlich wie der Spross von außen nach innen in Schichten gegliedert. • Außen wird sie von der Rhizodermis begrenzt, die im Gegensatz zur Epidermis keine Cuticula und keine Stomata besitzt. • Statt dessen bildet sie die Wurzelhaare Wurzelsysteme Eudicotyle: allorhiz Gegliedert in Haupt- und Seitenwurzeln Monocotyle: homorhiz die Primärwurzel stirbt unmittelbar nach der Keimung ab und wird durch sproßbürtige gleichgestaltete Wurzeln ersetzt Geo- / Gravitropismus • In den Wurzelspitzen erfolgt wahrscheinlich die Graviperzeption • Man geht davon aus, dass die Zellen der Calyptra dafür verantwortlich sind. • Sie enthalten sedimentierbare Amyloplasten, die Statolithen Der Spross • Gegliedert in Nodien und Internodien • Träger der Blätter, die an den Nodien entspringen • Hauptfunktionen: Wassertransport, Ausrichtung der Blätter zum Licht • Oberflächliche Seitenknospen zur Verzweigung in den Achseln der Blätter Bau und Funktion der Organe: Spross • Bau (Gymnospermae & Eudikotyle) – Spitzenmeristem bildet Sprossgewebe und Blätter – ringförmig angelegte Leitbündel • Phloem aussen, transportiert Zucker zur Wurzel • innen Xylem, transportiert Wasser zu den Blättern – Oft durch sekundäres Dickenwachstum verholzend – Holz wird vom Kambium nach innen gebildet, bei Gymnospermen einfach, nur aus Tracheiden bestehend – Holz bei Blütenpflanzen aus Tracheiden und Tracheen, sowie Parenchym und Fasern bestehend – Kambium bildet nach Aussen Bast und Borke Bau und Funktion der Organe: Spross • Funktion – Träger der Blätter, positioniert diese optimal zum Licht – Stabilisierung der Pflanze, aber auch Eroberung neuer Räume z.B. bei Lianen – Wassertransport über große Distanzen (z.T. bis zu 1 km) und bis in Höhen von über 100 m – Stoffspeicherung, z.T. in Form stark abgewandelter Formen, z.B. Kartoffel, Kohlrabi – Wasserspeicherung bei Sukkulenten, z.B. Kakteen – Einige Pflanzen mit stark reduzierten Sprossen, z.B. Rosettenpflanzen Sprossachse • Die Sprossachse besteht aus den 4 Geweben: – Epidermis – Primäre Rinde – Leitgewebe – Mark Leitbündeltypen • Geschossen kollaterale Leitbündel: das Meristem wird bei der Bildung verbraucht • Offen kollaterale Leitbündel: ein Teil des Meristems bleibt erhalten. Leitgewebe: Xylem • Im ausdifferenzierten Zustand tot • Tracheiden, langgestreckte Zellen, spitz auslaufend, durch Tüpfel miteinander verbunden • Tracheen: Durchmesser größer als bei Tracheiden, Querwände meist völlig aufgelöst Beginn des sekundären Dickenwachtums • Das sekundäre Dickenwachstum geht entweder von isolierten Leitbündeln (Aristolochia Typ) oder einem von vornherein geschlossenen Leitgewebring aus (Tilia-Typ), wobei jeweils ein Restmeristem aktiv wird (faszikuläres Kambium). Faszikuläres Kambium • Das faszikuläre Kambium befindet sich zwischen Xylem und Phloem und besteht nur aus wenigen Zellagen. Bei Beginn des Dickenwachstums setzt die Teilungsaktivität ein. Interfaszikuläres Kambium • Das interfaszikuläre Kambium entsteht durch Reembryonalisierung von Rindenparenchymzellen. • Es verbindet die faszikulären Kambien benachbarter Leitbündel zu einem geschlossenen Kambiumring. • Es bildet nach Innen sekundäres Xylem (Holz) und nach Außen sekun-däres Phloem (Bast) und wird daher als bifaziales Kambium bezeichnet. Coniferenholz Das Gymnospermenholz ist im Vergleich zu dem der Angiospermen sehr einfach gebaut. Es besteht im Wesentlichen aus verholzten Tracheiden. Sie übernehmen sowohl Festigungs- als auch Wasserleitungsfunktion Tracheiden sind ca. 30-60 µm weit und 1-5 mm lang. Die Transportgeschwindigkeit beträgt etwa 14 m/h Coniferenholz • Das Holz sieht im Querschnitt sehr einheitlich aus, da es nur aus Tracheiden besteht. • Tracheiden besitzen spitz zulaufende Enden, die über Tüpfel miteinander verbun-den sind. • Die Radialwände der Tracheiden sind über Tüpfel verbunden, die sogenannten Hoftüpfel. • Tangentialwände besitzen keine Tüpfel. Hoftüpfel • Die Tüpfel bestehen aus zwei Öffnungen der jeweiligen Tracheidenwand (Porus) und dem Verschluss aus Mittel-lamelle und Primärwand, der in der Mitte verdickt ist (Torus). • Durch die flexible Aufhängung ist der Torus beweglich und kann den Porus bei Bedarf verschließen. • Dadurch können Embolien lokal begrenzt werden und breiten sich nicht aus. Jahresringe Bei Bäumen temperater Gebiete mit deutlichen Jahreszeiten wechseln in radialer Richtung weitlumige, dünn-wandige (Frühholz) und englumige, dickwandige (Spätholz) Tracheiden ab und markieren so die Jahresgrenze. Sie erlauben es das Alter von Bäumen zu bestimmen und regional zu vergleichen, da je nach Witterung unterschiedlich breite Jahresringe gebildet werden -> Dendrochronologie Chroniken in Europa bis 2500 Jahre in den USA 9000 Jahre. Harzkanäle Bei einigen Coniferenarten finden sich Harzkanäle, die in das Holz eingelagert sind (z.B. Kiefern). Sie sind mit einem einschichtigen Epithel ausgekleidet. Das Harz tritt beim Anritzen der Stämme aus und dient primär dem Wundverschluss Es kann dadurch leicht gewonnen werden. Es enthält unter anderem ätherische Öle. Kiefernharz • Die Harzgewinnung von Kiefern wird zu verschiedenen Zwecken lokal durchgeführt. • Durch Anlegen von fischgrätenartig geritzten Schnitten oder einfachen Löchern wird das Harz gewonnen. • Naturharz war lange wichtiger Ausgangsstoff für viele chemisch-technische Verwendungen. • Durch Destillieren von Kiefernholz kann Terpentin, Kienöl, Teer und Schiffspech gewonnen werden. • Bedeutung auch bei der Abdichtung von Weinfässern (Retsina) und Kolophonium (Geigenbögen). Sekundäres Phloem (Bast) • Das sekundäre Phloem besteht aus Siebzellen und Strasburgerzellen • Es ist für eine Vegetationsperiode aktiv Angiospermenholz • Das Holz der Angiospermen ist deutlich komplexer gebaut • Für die Wasserleitung sind vor allem Tracheen verantwortlich • Die Festigung und Wasserleitung wird funktionell getrennt • Es gibt zusätzlich axiales Holzparenchym • Die Holzstrahlen sind wesentlich breiter und höher Angiospermenholz • Die Tracheen sind das auffälligste Merkmal des Angiospermenholzes • Tracheiden sind kaum vorhanden • Benachbarte Tracheen sind durch zahlreiche Tüpfel untereinander verbunden • Im Vergleich zum Durchmesser sind die Wände der Tracheen relativ dünn. Angiospermenholz • Tracheen werden bei einigen Arten im Herbst aktiv durch sogenannte Thyllen verschlossen • Thyllen entstehen durch das Auswachsen der Zellwand des Kontaktparenchyms in das Lumen der Tracheen hinein • So wird die Ausbreitung von Krankheitserregern eingedämmt. Holzstrahlen • Die Holzstrahlen der Angiospermen sind mehrere Zellreihen breit und bis über 200 Zellen hoch. • Sie besitzen keine Tracheiden Sekundäre Rinde (Bast) • • • • Weichbast, parenchymatische Zellen Hartbast: Sklerenchymfasern oder Steinzellen. Baststrahlen: Fortführung der Holzstrahlen im Bast Um dem Dickenwachstum zu folgen, erweitern sich die Baststrahlen • --> Dilatationswachstum Borke • Wenn durch weiteres Dickenwachstum auch die Periderme zerreißen, dann wird in tieferen Rindenschichten ein neues Kambium angelegt, das wiederum Kork bildet. • Es entsteht ein tertiäres Abschlußgewebe, die Borke. • Dieser Vorgang kann sich beliebig oft wiederholen und zu mächtigen Borken führen. • Die Borke schützt vor mechanischen Einflüssen, Frass oder auch Feuer Lentizellen • Nach dem Zerreißen der Epidermis durch das sekundäre Dickenwachstum müssen auch die zerstörten Stomata ersetzt werden • Das geschieht durch Lentizellen, verkorktes lockeres Gewebe durch das die Rinde mit Sauerstoff und CO2 versorgt wird. • Sie sind durch Suberin und Gerbstoffe gegen eindringendes Wasser und Pathogene geschützt. Das Blatt • Blätter entstehen immer an Sprossen und dort an Nodien • Blätter verzweigen sich nie, bilden also nie Seitensprosse oder Blüten Bau und Funktion der Organe: Blatt • Bau – In der Regel flächige Organe mit deutlicher Schichtung • obere Epidermis, keine Chloroplasten, selten Stomata, keine Interzellularen, bei vielen Arten behaart. • Palisadenparenchym, langgestreckte Zellen mit relativ kleinen Interzellularen • Schwammparenchym, Gewebe mit großen Interzellularen • Untere Epidermis mit Stomata, spezialisierten Zellen, die eine regelbare Öffnung im Blatt darstellen. • Blattadern (Leitgewebe) die Zellen mit Wasser und Nährsalzen versorgen und Zucker abtransportieren. – Zahlreiche Abwandlungen zur Speicherung von Wasser oder Nährstoffen (Sukkulente, Zwiebeln), z.T. völlig reduziert (Kakteen) Aufbau eines typischen Laubblattes • Ein Laubblatt läßt sich in zwei Hauptteile gliedern: – Das Unterblatt • Blattgrund und • Nebenblätter – Das Oberblatt • Blattstiel und • Blattspreite Blattstellung • Die Organisation des Apikalmeristems bestimmt, wie die Blätter am Spross entstehen. • Man unterscheidet ob nur ein Blatt oder mehrere Blätter an den Nodien vorhanden sind. – wechselständig – wirtelig (gegenständig) • Äquidistanzregel • Alternanzregel Wechselständig • Es entsteht immer ein Blatt pro Nodium • Jedes Blatt steht in einem bestimmmten Winkel gegenüber dem Vorgängerblatt Aufbau der Blätter • Die meisten Blätter haben eine deutliche Ober- und Unterseite und werden daher als bifazial bezeichnet. Bau und Funktion der Organe: Blatt • Funktion – Epidermis: • Schutz vor Wasserverlust und vor äußeren Einflüssen (Pathogene, Beschädigung) untere Epidermis mit Stomata die Gasaustausch und geregelte Wasserdampfabgabe gewährleisten. – Palisadenparenchym: • Hauptphotosyntheseort – Schwammparenchym: • Durchlüftung des Blattes, Versorgung der Zellen mit CO2 (Photosynthese) und O2 (Atmung). – Leitgewebe – Umwandlung z.B. in Dornen als Schutzorgane, in Ranken zum Klettern, zu Fangorganen (Kannenpflanzen etc.) Schwammparenchym •Zellen sind unregelmäßig geformt •Enthält ca. 25% des Chlorophylls •Die Interzellularen machen den größten Teil des Gewebes aus Untere Epidermis Epidermis ist mit zahreichen Stomata durchsetzt Chlorophyll ist nur in den Stomata vorhanden Blüten • Sprosse mit begrenztem Wachstum und spezialisierten Blättern, die der Vermehrung dienen – Blütenblätter: Sepalen und Petalen, oft auffällig gefärbt und sehr vielgestaltig sind und zur Anlockung von Bestäubern dienen – Staubblätter: stark abgewandelte Sporophylle, die die männlichen Geschlechtsorgane (Pollen) bilden. – Fruchtblätter: stark abgewandelte Sporophylle, die die weiblichen Geschlechtsorgane (Samenanlagen) einschließen. Z.T. zu Fruchtkonten verwachsen. Aufbau einer typischen Blüte • Blüten bestehen aus mehreren Kreisen von Blättern – Kelchblätter (Sepalen) – Kronblätter (Petalen) – Staubblätter (Antheren) – Fruchtblätter (Karpelle) • Sie sind entsprechend ihrer Funktion umgestaltet Ableitung der Staubblätter • Staubblätter (Antheren) enthalten die Pollenkörner (männliche Sporangien) • Die Gesamtheit aller Staubblätter heißt Androeceum. • Sie sind von normalen Blättern durch Reduktion der Spreite herzuleiten • Bei einigen ursprünglichen Angiospermen kann man diesen Zustand noch beobachten. Ableitung der Fruchtblätter • Fruchtblätter (Karpelle) umgeben die Samenanlagen (weibliche Sporangien) • Die Gesamtheit aller Fruchtblätter heißt Gynoeceum. • Sie sind von normalen Blättern durch Entfaltungshemmung herzuleiten. • Das Phänomen wird als „Neotenie“ bezeichnet. Ableitung der Fruchtblätter • Fruchtblätter ursprünglicher Angiospermen, hier Austrobaileya scandens, zeigen noch eine unvollständige Verwachsung der Karpellränder • Diese erfolgt erst nach der Befruchtung, beim Heranwachsen der Frucht Samen und Früchte • Samen: – Embryo, ausgestattet mit Nährgewebe in einer festen Hülle (Samenschale). – Ausbreitungs und Überdauerungsorgan • Früchte: – Ausbreitungseinheiten aus Samen und Fruchtblättern, bzw. Fruchtknoten – z.B. Nüsse, Steinfrüchte, Beeren. Aufbau des Samens • Er besteht aus – Samenschale (Testa) – Speichergewebe (Endosperm) – Embryo bestehend aus • Keimwurzel (Radicula) • Spross (reduziert) • Keimblättern (Cotyledonen) Früchte • Karpelle können einzeln oder zu mehreren vorhanden sein • Sie verwachsen oft zu zu einem Fruchtknoten • Aus diesem, oder aus einzelnen Karpellen, entsteht nach der Bestäubung die Vielfalt der Früchte.