KZO Wetzikon Entstehung von Galaxien Astronomiefreifach HS 2002/2003 Stefan Leuthold Rückblick: Bisher besprochen. Urknall Inflation Baryonenerzeugung Entstehung der ersten Atome Entkopplung von Strahlung und Materie Intergalaktische Materie Der nächste Schritt ist nun die Erklärung der Entstehung von Galaxien – danach ist das Universum «fertig gebaut». Astronomiefreifach - Entstehung von Galaxien. Folie Nr. 2 Dichtefluktuationen. Cosmic Background Explorer COBE misst Hintergrundstrahlung 1. Erste Näherung: Hintergrundstrahlung gleichförmig. 2. Intensitätsniveau 1/1000: Wellenlängenverschiebung rot <=> blau (Erdbewegung relativ zum Hintergrund) 3. = 1. – 2.: Fluktuationen (Amplitude ≈ 1/1000 %) Astronomiefreifach - Entstehung von Galaxien. Folie Nr. 3 Dichtefluktuationen |2 Falls die von COBE gemessene Strahlung wirklich aus der Zeit der Entkopplung von Strahlung und Materie stammt, dann bedeuten Schwankungen in der Strahlung auch Schwankungen in der Dichte der Materie vor der Entkopplung. Ist es möglich, dass aus diesen Dichteschwankungen := Dichtefluktuationen nach genügend langer Zeit Galaxien entstehen? Astronomiefreifach - Entstehung von Galaxien. Folie Nr. 4 Evolution von Dichtefluktuationen Fluktuation mit erhöhter Dichte => Gravitationsüberschuss => stärkere Anziehung der umliegenden Materie. => Abstände in durch Gravitation zusammengehaltenen Gebilden konstant bei Ausdehnung des Raumes => Verdichtung der Fluktuation. Lokale Dichte > doppelte Durchschnittsdichte => lokale Gravitationsanziehung so stark, dass keineAusdehnung, sondern Kontraktion in diesem Gebiet stattfindet. (nächste Folie) Astronomiefreifach - Entstehung von Galaxien. Folie Nr. 5 Fluktuation: Haufen oder Galaxie? Rechts: Dichte genügend gross zur Galaxienbildung durch Gravitation. Links: Dichte zu gering zur Galaxienbildung. Astronomiefreifach - Entstehung von Galaxien. Folie Nr. 6 Top-Down Szenario Vor der Entkopplung von Strahlung und Materie werden MaterieFluktuationen von der Strahlung «ausgeschmiert». Nachdem das Universum durchsichtig geworden ist, haben nur noch Fluktuationen mit einer Masse von etwa 1015 MSonne überlebt. Dies entspricht der Masse eines Galaxienhaufens. Dieser Haufen ist gewachsen durch Gravitation und dann in Galaxien zerfallen. Astronomiefreifach - Entstehung von Galaxien. Folie Nr. 7 Bottom-Up Szenario Beobachtung: Es existieren viele sehr alte Galaxien, aber junge Galaxienhaufen => Haben sich Galaxien vor Haufen gebildet? Alternative zum Top-Down Szenario ist Buttom-Up Szenario: Galaxien klumpen sich zu Galaxienhaufen zusammen. Dazu brauche dunkle Materie => Fluktuationen werden von Strahlung nicht verschmiert => Galaxienbildung. (Bild oben) Astronomiefreifach - Entstehung von Galaxien. Folie Nr. 8 Heisse vs. kalte dunkle Materie. Im Top-Down Szenario kann man die eingeschlossene Strahlung zusammen mit den zur Schliessung des Universums nötigen Neutrinos «heisse dunkle Materie» nennen. Das Bottom-Up Szenario kann nur funktionieren, wenn es kalte dunkle Materie gibt (unsichtbar), welche die Materie beherrscht, aber nicht mit Strahlung wechselwirkt. Die Graphik zeigt die Entwicklungsmöglichkeiten von Galaxien bei heisser und kalter dunkler Materie. Astronomiefreifach - Entstehung von Galaxien. Folie Nr. 9 Ursprung der Fluktuationen Erinnerung: Quantenvakuum (Dirac) Die ständig entstehenden und zerfallenden Teilchen im Quantenvakuum nach der Unschärferelation entsprechen Fluktuationen. Die Skala dieser Fluktuationen wird durch die Inflation aufgebläht (alles vor 10–35 s nach dem Urknall). Astronomiefreifach - Entstehung von Galaxien. Folie Nr. 11 Morphologie der Galaxien Astronomiefreifach - Entstehung von Galaxien. Folie Nr. 12 Entstehung der Galaxien Gravitation H-Wolken => Drehende kontrahierende Wolken. Lokal entsteht Struktur, danach einzelne Sterne. Astronomiefreifach - Entstehung von Galaxien. Folie Nr. 13 Astronomie ist schön. Astronomiefreifach - Entstehung von Galaxien. Folie Nr. 18