Mag. Ulrike Neuberger Was ist Cloud Computing • Cloud-Computing umschreibt den Ansatz, IT-Infrastrukturen (z. B. Rechenkapazität, Datenspeicher, Netzwerkkapazitäten oder auch fertige Software) dynamisch an den Bedarf angepasst über ein Netzwerk zur Verfügung zu stellen. • Ein Teil der IT-Landschaft (in diesem Zusammenhang etwa Hardware wie Rechenzentrum, Datenspeicher sowie Software) wird auf Nutzerseite nicht mehr selbst betrieben oder örtlich bereitgestellt, sondern bei einem oder mehreren Anbietern als Dienst gemietet. • Die Anwendungen und Daten befinden sich dann nicht mehr auf dem lokalen Rechner oder im Firmenrechenzentrum, sondern in der (metaphorischen) Wolke (engl. ‚cloud‘). • Der Zugriff auf die entfernten Systeme erfolgt über ein Netzwerk, beispielsweise das des Internets. Arten Cloud-Computing enthält die drei verschiedenen Servicemodelle: • IaaS – Infrastructure as a Service – Rechnerwolken bieten Nutzungszugang von virtualisierten Computerhardware Ressourcen, wie Rechnern, Netzwerken und Speicher. Mit IaaS gestalten sich Nutzer frei ihre eigenen virtuellen Computer-Cluster und sind daher für die Auswahl, die Installation, den Betrieb und das Funktionieren ihrer Software selbst verantwortlich. • PaaS – Platform as a Service – Rechnerwolken bieten Nutzungszugang von Programmierungs- oder Laufzeitumgebungen mit flexiblen, dynamisch anpassbaren Rechen- und Datenkapazitäten. Mit PaaS entwickeln Nutzer ihre eigenen Software-Anwendungen oder lassen diese hier ausführen, innerhalb einer Softwareumgebung, die vom Dienstanbieter (Service Provider) bereitgestellt und unterhalten wird. • SaaS – Software as a Service – Rechnerwolken bieten Nutzungszugang von Software-Sammlungen und Anwendungsprogrammen. SaaS Diensteanbieter offerieren spezielle Auswahlen von Software, die auf ihrer Infrastruktur läuft. SaaS wird auch als Software on demand (Software bei Bedarf) bezeichnet. Organisatorische Arten von Clouds • Private Cloud Bei „Private Clouds“ steht im Vordergrund, dass sich sowohl Anbieter als auch Nutzer im selben Unternehmen befinden, wodurch beispielsweise sämtliche Probleme aus dem Bereich Datensicherheit mehr oder minder hinfällig werden. Man unterscheidet dabei folgende Evolutionsstufen: – Exploratory Cloud Hier steht das Ausprobieren von CloudFunktionalität innerhalb eines Unternehmens im Vordergrund. Dabei geht es insbesondere darum, Potential und Nachteile für konkrete Anwendungen herauszufinden. – Departmental Cloud Hierbei handelt es sich um eine Cloud, die sich innerhalb eines Unternehmens auch lediglich innerhalb einer Abteilung befindet. Dies bedeutet insbesondere, dass Anbieter und Nutzer innerhalb der gleichen Abteilung zu finden sind. Diese Cloudart dient nicht mehr nur Testzwecken. – Enterprise Cloud Im Gegensatz zur „Departmental Cloud“ stammen hier Anbieter und Nutzer aus unterschiedlichen Unternehmensabteilungen. Public Cloud ist eine „Cloud“, die öffentlich ist, d. h. von beliebigen Personen und Unternehmen genutzt werden kann und nicht mehr auf interne Anwendungen einer einzelnen Institution/eines Unternehmens beschränkt ist. Auch hier gibt es Unterformen: -Exclusive Cloud setzen voraus, dass sich sowohl Anbieter als auch Nutzer kennen. Sie handeln feste Konditionen aus und schließen einen Vertrag darüber ab. Es gibt keine Unbekannten. -Open Cloud kennen sich Anbieter und Nutzer vorher nicht. Dies hat zur Folge, dass der Anbieter sein Angebot ohne direkten Input vom Kunden entwickeln und in Form von SLAs festschreiben muss. Als Beispiel hierfür wären die Amazon Web Services zu nennen oder auch das Marktplatzmodell von Zimory. • Hybrid Cloud Ein Unternehmen betreibt eine eigene „Private Cloud“ und nutzt zusätzlich als Failoverstrategie oder für Belastungsspitzen eine „Public Cloud“. Vor- und Nachteile Vorteile: • Kosten: relativ gering, da hauptsächlich nach Nutzung abgerechnet wird. • Aktualität: hoch, da die Anwendung im Webbrowser geöffnet und die Software deshalb immer auf dem aktuellen Stand ist. • Verfügbarkeit: praktisch immer, weil „Cloud“ immer über den Browser läuft, ist es ganz egal, wo Sie sich befinden: Sie können Sie immer und überall nutzen, sofern sie mit Ihrem Gerät eine Internetverbindung haben und einen aktuellen Browser verwenden. • Flexibilität: groß, da Sie die Dienste individuell an Ihre Anforderungen anpassen können. Vor- und Nachteile Nachteile: • Netzzugang: zwingend notwendig, da die Dienstleistung nur online verfügbar ist. • Arbeitstempo: mittelmäßig, da die Software online abgerufen wird und Ihnen je nach Internetzugang und Auslastung der Server die Übertragungsgeschwindigkeit der Verbindung ihre Arbeit verlangsamt. • Funktionsumfang: wachsend, da die Anwendungen ständig aktualisiert und ausgebaut werden. • Datenspionage / Sicherheitslücken: wahrscheinlich, da sich trotz Verschlüsselungsmaßnahmen (die möglicherweise geknackt werden können) auch andere Daten wie das Userverhalten durch Überwachung unverschlüsselt auslesen lassen. • Verlässlichkeit: ungewiss. Das Konzept der Cloud gibt es zwar schon länger und es wird auf jeden Fall weiterentwickelt, aber die breite Öffentlichkeit nutzt es noch nicht. Deshalb ist die derzeitige Software noch nicht auf die große Nutzerzahlen ausgelegt und optimiert. Anbieter