Institut für Physikalische Chemie Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften Technische Universität Dresden Theoretische Untersuchungen zur elektronischen Struktur von Galliumclustern Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Diplom-Chemiker vorgelegt von Johannes Frenzel geboren in Dresden Dresden 2003 Eingereicht am 4. Juli 2003 1. Gutachter: Prof. G. Seifert 2. Gutachter: Inhaltsverzeichnis I Einleitung und Grundlagen 1 1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2 Dichtefunktionaltheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1 Grundlagen quantenmechanischer Berechnungen . . . . . . . . . . . . . . 2.2 Quantenchemische Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 7 8 2.3 Dichtefunktionaltheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3.1 Das Theorem von Hohenberg und Kohn . . . . . . . . . . . . . . . 2.3.2 Kohn-Sham-Gleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 9 10 3 Der DFTB- Formalismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 II 3.1 3.2 3.3 Die Kohn-Sham-Gleichungen in DFTB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Das effektive Potential . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gesamtenergie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 14 14 3.4 Die Kräfte im DFTB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Untersuchungen 17 4 Referenzrechnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 4.1 DFTB-Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 4.2 Methodenvergleich an Gallium in molekularer Umgebung . . . . . . . . . 20 4.3 4.4 Optimierung des -Clusters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Methodenvergleich von Gallium im Festkörper . . . . . . . . . . . . . . . . 21 21 5 Elektronische Struktur des Einzelclusters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 5.1 Berechnung der elektronischen DOS am Einzelcluster . . . . . . . . . . . . 25 5.2 Berechnung der Ladungsdichte am Einzelcluster . . . . . . . . . . . . . . 28 5.3 Geladene Cluster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Inhaltsverzeichnis II 5.4 5.5 Delokalisierungsgrad der Zustände an der Fermi-Energie . . . . . . . . . . Elektronische Schalenstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 33 6 Modellierung der Struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.1 Verschiedene Varianten für die Liganden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2 Vergleich der elektronischen DOS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.3 Vergleich der Ladungsverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.4 Diskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 35 36 38 39 7 Der Cluster in der Festkörperstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.1 Modellierung der Kristallstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.2 Berechnung der Periodische Clusterstruktur mit DFTB . . . . . . . . . . . 7.2.1 Ladungstransfer über Toluen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.2.2 Ladungstransport über die Clusterspitzen . . . . . . . . . . . . . . 7.3 Beschreibung mit Ebene-Wellen-Ansatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.4 Diskussion verschiedener Möglichkeiten eines Ladungstransports . . . . . 41 41 41 42 42 43 45 8 Zusammenfassung und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 III Anhang 53 9 Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Teil I Einleitung und Grundlagen 1 Einleitung Cluster sind endliche Aggregate aus Atomen oder Molekülen, wobei die Zahl der Atome bzw. Moleküle zwischen 2 und einigen tausend Teilchen liegen kann. Sie stellen zudem die Brücke zwischen Atomem, Molekülen und Festkörpern dar. Dabei läßt sich die Abgrenzung zum Mololekül nicht immer eindeutig festlegen. Wieterhin ist die Anzahl an Oberflächenatomen relativ zur Gesamtatomzahl ist nicht unbedeutend [1]. Dargestellt werden Cluster hauptsächlich in der Gasphase oder in Lösung, sowie in zunehmendem Maße auch als Einzelcluster auf Trägermaterialien [2]. Die Suche nach neuen Festkörperstrukturen mit interessanten elektronischen Eigenschaften für die Herstellung von Schaltelementen immer kleinerer Dimension ist eine umfangreich bearbeitete Problemstellung. In den letzten Jahren sind auch organisierte Clusterstrukturen (cluster assembled matter) Gegenstand dieser Untersuchungen [3]. Ein Beispiel für diese organisierten Clusterstrukturen sind Metallcluster [1, 2].Der bekannteste größere ligandgeschützte Metallcluster wurde erstmals von G. Schmid synthetisiert [4]. Die theoretische Beschreibung von Clustern ist selten einfach.Im Übergangsgebiet zwischen Molekül und Festkörper überwiegt für einige Eigenschaften das molekulare, für andere das festkörperähnliche Verhalten. Von molekularer Seite können Cluster durch quantenchemische Rechenmethoden, ab initio-Hartree-Fock-, bzw. die Dichtefunktionaltheorie beschrieben werden, welche mit Symmetriebetrachtungen und topologischen Überlegungen zu einem qualitativen Verständnis führen. Von der Festkörperseite bieten sich Bandstrukturrechnungen und Elektronengastheorie (Jellium Modell) als Ansatzpunkte an [1, 5]. Die Berechnung der elektronischen Eigenschaften von Clustern kann im einfachsten Fall an einer endlichen Struktur, die einfach durch „Herausschneiden“ aus der Kristallstruktur erzeugt wird, erfolgen. Erweiterte Studien schließen die Variation der strukturellen Freiheitsgrade (Geometrieoptimierung) mit ein [6]. Die Arbeitsgruppe von Prof. Schnöckel an der Universität Karlsruhe beschäftigt sich u.a. mit der Darstellung und *+ Charakterisierung von Aluminium- und Galliumclustern !#"%$'&(()* [9] wurde dort der bisher größte Hauptgruppenmetallclu[8]. Mit ster in einer Festkörperstruktur isoliert, vgl. Abbildung 1.1. Dabei handelt es sich um 1 Einleitung 4 Abbildung+ 1.1: Darstellung des ) . Im Inneren befindet sich eine -Clusterkerns + Hantel ( ), wie sie auch in Gallium ( ) vorhanden ist [7]. + Die dunkel schattierten 32 Galliumatome besitzen alle Bindungsabstände von !""# . Zusammen mit den hell schattierten 30 Galliumatomen (große graue Kugeln) ergibt sich eine Untereinheit in der reine Gallium-Gallium-Bindungen vorliegen. Überdacht wird diese schließlich %$'&)(+* , .- -Schutzgruppe tragen, von 20 Galliumatomen (kleine graue Kugeln), die jeweils eine wobei hier nur die Stickstoffatome (kleine weiße Kugeln) dargestellt sind. Auffallend sind zwei ligandenfreie Galliumatome an den Spitzen der -Untereinheit. 5 Abbildung 1.2: Darstellung der -Cluster-Ketten in der Festkörperstruktur einschließlich der beiden separierenden Toluenmolekülen (Für den Cluster sind nur die Gallium- und die Stickstoffatome abgebildet). Die -Cluster sind dabei so orientiert, daß die zwei ligandenfreien Galliumatome (Spitzenatome), vgl. Abbildung 1.1, jeweils auf ein Toluenmolekül zeigen. *+ , welche, geeine organisierte Anordnung von einzelnen Clustern !#" $'& ( )* trennt von zwei Toluen-Lösungsmittelmolekülen, zu Röhren im Kristall angeordnet sind, -Anionen besitzen eine verzerrte Anordnung der kubisch vgl. Abbildung 1.2. Die dichtesten Kugelpackung, in der die Tetraederlücken mit " -Kationen und die Oktaderlücken mit den Dimeren des Kations "% gefüllt sind. Der Aufbau des -Clusters ist ähnlich einer Zwiebel, wobei die 84 Galliumatome in mehreren Sphären angeordnet sind, vgl. Abbildung 1.3. Makroskopisch besitzen die nur unter Inertgas stabilen, schwarzen Kristalle einen metallischen Glanz. Vierpunkt-Messungen der elektrischen Leitfähigkeit ergeben halbleiterähnliches Verhalten ( 30 meV) [10]. Zudem wird in einigen Bereichen der Kri stalle Supraleitfähigkeit ( ) beobachtet. Ebenfalls durchgeführte Ga-NMR Untersuchungenen zeigen Ähnlichkeiten der Galliumatome im Cluster mit metallischen Gallium [11]. Ziel dieser Arbeit ist es, die elektronische Struktur der -Cluster- Verbindung auf theoretischem Wege zu untersuchen. Das Problem läßt sich in drei Teilaufgaben gliedern: 1. Die elektronische Struktur des vollständigen Einzelclusters wird berechnet. *+ !#"%$ & (()* 2. Die komplexe Festkörperstruktur muß zu einer handhabbaren Modellstruktur reduziert werden. 3. Mit der Modellverbindung wird die Elektronik der Festkörperstruktur berechnet und in Hinblick auf Transporteigenschaften (Leitfähigkeit) diskutiert. 1 Einleitung 6 600 500 atom no. 400 360 H 300 120 C 200 100 Ga20 Ga2 0 2Ga Peak Ga40 0 1 2 3 20 Ga@N 4 5 6 R/Å 7 Abbildung 1.3: Darstellung des schalenartigen Aufbaus des 40 Si 20 N 8 9 10 11 12 -Clusters. Aufgetragen sind Abstände der Atome zum Mittelpunkt des Clusters. Es sind darin folgende Clusterschalen ausgeprägt: Die im Inneren befindliche -Hantel ist umgeben von einer Sphäre mit 20 Galliumatomen ( ) ). Dieser wiederum folgt eine Schale von 40 Galliumatomen ( ) ), die schließlich von den 20 ligandentragenden Galliumatomen (Ga@N), sowie etwas abgesetzt, den beiden ligandenfreien Galliumspitzenatomen umgeben ist. Für die erste Aufgabe steht ein approximativer LCAO-DF-LDA-Formalismus – DFTB (density functional based tight binding) – zur Verfügung. Für die Struktur werden die Daten aus der Röntgenkristallstrukturanalyse (RKSA-Daten) verwendet. In Vorberei -Clutung auf die dritte Aufgabe, wird in der zweiten Aufgabe die Atomanzahl des ster reduziert werden. Anhand von Vergleichsrechnungen der elektonischen Struktur wird die Eignung der ausgewählten Modellverbindungen mit den Ergebnissen von 1. verglichen. Schließlich wird der erhaltene Modellcluster für die Berechnung der elektronischen Struktur in der Festkörperanordnung benutzt. Hierbei wird neben dem DFTBFormalismus ein vollständiger SCF-DF-LDA-Formalismus mit Ebene-Wellen-Basisfunktionen verwendet. 2 Dichtefunktionaltheorie 2.1 Grundlagen quantenmechanischer Berechnungen [12, 13, 14] Die Wechselwirkungen von Elektronen und Kernen wird in der nichtrelativistischen quantenmechanischen Theorie durch die Schrödingergleichung: IH (2.1) beschrieben [15]. Darin ist die Wellenfunktion explizit zeitabhängig: Die Elektronenkoordinaten enthalten Orts- und Spinvariable (2.2) . bezeichnet die Kernkordinaten. Der Hamilton-Operator IH ist ein Differentialoperator in dem alle Wechselwirkungen des Systems zusammengefaßt sind. Für ein Atom oder Molekül sind das die kinetische Energie der Elektronen und die aus der Elektron-Elektron-Wechselwirkung hervorgehende potentielle Energie , so+ wie die Elektron-Kern-Wechselwirkung die als elektronischer Hamilton-Operator IH zusammengefaßt werden. Respektive ist IH der Hamilton-Operator für die Punktförmigen Atomkerne ! IH " (' ) 1 (' " " 5 ' 5 1 " (:' ) 8 * $# &%+-/, 0 . * 2 #43 2+-7$, 0 6 2 % . * 8# 9%/+-, . 1 (' " " 5 < 8 < ; 5 * 8 ; #3 8 7+-, =8 % ; . % " " 5 < 8 5 * 8 7 +-0?> , % =8 . Für ein zeitunabhängiges Potential kann die Wellenfunktion ansatz: A@ B @ DC (2.3) über einen Produkt(2.4) 2 Dichtefunktionaltheorie 8 in einen Zeit- und Ortsanteil separiert werden. Daraus resultiert die stationäre Vielteilchen-Schrödingergleichung: IH B B (2.5) Die vollständige analytische Lösung der Schrödingergleichung ist nur im Falle des Wasserstoffatoms möglich, dahalb sind in der Praxis Näherungen notwendig. 2.2 Quantenchemische Verfahren [14, 16] Für die Quantenchemie ist die Born-Oppenheimer-Näherung grundlegend. Die Trennung in die schnelle Elektronen- und langsame Kernbewegung ermöglicht es, deren Wellenfunktionen zu entkoppeln [17]. Das Resultat ist die rein elektronische Schrödingergleichung: in der IHe 1 e-K 1 a B B B eine rein elektronische Wellenfunktion im Feld der ruhenden B B - ' darstellt. Mit dem Hartreeschen-Produktansatz B % # % (2.6) Atomkerne (2.7) (2.8) vereinfach, sich die Lösung der die Wellenfunktion. Dieses Produkt aus Ein-ElektronWellenfunktionen beschreibt die Molekülorbitale (MO). Unter Berücksichtigung der Ununterscheidbarkeit als elementare Eigenschaft des Elektrons (Pauli-Prinzip), werden die Slater-Determinanten eingeführt. Dabei handelt es sich um eine einfache antisymmetrisierte Permutation der Hartreeschen-Funktion. Ein ab initio-Verfahrenzur Lösung der Schrödingergleichung ist der Ansatz nach Hartree und Fock, das HF-Verfahren. Es sucht mittels des Extremalprinzips diejenige Konfiguration (Slater-Determinante), welche die beste Näherung der Gesamtwellenfunktion im Rahmen des antisymmetrisierten Produktansatzes darstellt. Durch die Eindeterminantendarstellung ist die quantitative Genauigkeit der HF-Theorie nicht immer gegeben. Daher werden häufig sogenannte post-HF-Varianten eingesetzt, wie z. B. die Konfigurations-Wechselwirkung ( configuration interaction, CI), die eine endliche Anzahl von Konfigurationen zur Beschreibung der Wellenfunktion verwendet oder die Verfahren nach Møller und Plesset (MP2, MP4) [18], welche Teile der durch Näherungen hervorgerufenen Fehler störungstheoretisch verbessern. 2.3 Dichtefunktionaltheorie 9 Diese Verfahren besitzen einen hohen rechnerischen Aufwand, der dem einer DFTRechnung um einige Größenordnungen übersteigen kann. Zudem ist die HF-Methode ungeeignet für die Beschreibung von Metallen. Eine weitere Auswahl quantenchemischer Verfahren beschreiben z. B. Szabo und Ostlund [16]. Die HF- und die im folgenden erläuterte Dichtefunktionaltheorie sind ab initioTheorien, d. h. es gehen keine empirischen Parameter ein. Die einzigen verwendeten Parameter sind Art und Anzahl der Atome und die Elektronenzahl. 2.3 Dichtefunktionaltheorie [12, 14] Mit den Arbeiten von P. Hohenberg, W. Kohn und L.J. Sham [19, 20] gelingt es, das Elektronenproblem bei formaler Exaktheit erheblich zu reduzieren, indem nur statt Variablen benötigt werden. Die detaillierte Kenntnis der Vielteilchenwellenfunktion ist nicht notwendig, da durch die elektronische Dichte , die zeitgemittelte Aufentswahrscheinlichkeit aller Elektronen, die Beschreibung des Grundzustandes von Vielelektronensystemen erfolgen kann. Die wichtigsten Gleichungen in der Dichtefunktionaltheorie sind der Ausdruck der Grundzustandsenergie als Funktional der elektronischen Dichte , das Hohenberg-KohnTheorem, sowie die Gleichungen zur Berechnung der Wellenfunktion, die Kohn-Sham-Gleichungen. Diese entstehen durch die Minimierung des Ausdrucks für die totale Energie eines Vielteilchensystems und werden selbstkonsistent, ausgehend von einer möglichst guten Startnäherung für die Elektronendichte, gelöst. Das Anwendungsspektrum der DFT umfaßt prinzipiell alle Bereiche der theoretischen Beschreibung von Molekülen, Clustern, Festkörpern und Flüssigkeiten. 2.3.1 Das Theorem von Hohenberg und Kohn Die Grundlage für die DFT ist das das Hohenberg-Kohn-Theorem [19]: 1. Die Gesamtenergie eines wechselwirkenden -Elektronen-Systems im nichtentarteten Grundzustand ist ein eindeutiges Funktional der elektronischen Ladungsdichte : (2.9) 2. Bei einem nichtentarteten Grundzustand nimmt das Energiefunktional bei Variation von sein Minimum an der Grundzustandselektronendichte ) an. 2 Dichtefunktionaltheorie 10 Ausgangspunkt der Dichtefunktionaltheorie ist die stationäre, zeitunabhängige Vielteilchen-Schrödingergleichung 2.5. Die Gesamtenergie eines -Elektronensystems unter Berücksichtigung der Born-Oppenheimer-Näherung ergibt sich aus dem den Erwartungswert des elektronischen Hamiltonoperators IH : ! 1 IH 1 e + e (2.10) Die einzelnen Größen sind in Gleichung (2.3) bereits definiert. Die Elektron-ElektronWechselwirkung aus (2.3) wird in der Dichtefunktionaltheorie in der Form: e ( ' 5 5 1 % (2.11) xc geschrieben und enthält das Hartree-Potential 5 5 % sowie die Austauschkorrelationsenergie " H xc xc (2.12) (2.13) mit der sogenannten Austausch-Korrelationsenergie pro Teilchen xc [12, 21]. 2.3.2 Kohn-Sham-Gleichungen Die meisten Probleme bei Verwendung der Dichtefunktionale, wie z. B. die Thomas-FermiMethode [22, 23], liegen in der Bestimmung der kinetische Energie. W. Kohn und L. J. Sham vermeiden diese in Anlehnung an Hartree-Fock-Methode und zwar durch Beschreibung des -Elektronensystems mit Einelektronen-Wellenfunktionen, in dem sie: " 5 5 ) (2.14) ' 1 (% ) 1 1 für die Dichte ansetzen. Mit den Kohn-Sham-Gleichungen: ext H xc (2.15) einem System von Einteilchengleichungen, werden die Wellenfunktionen gelöst. Darin steht xc für das Austauschkorrelationspotential . Der Ausdruck in der Klammer wird als Kohn-Sham-Operator (Einteilchenoperator) zusammengefaßt. Die Grundzustandsenergie des elektronischen Systems besitzt nun die Form: tot " (' % 5 5 1 " % % xc xc (2.16) 2.3 Dichtefunktionaltheorie 11 Die Lösung der Kohn-Sham-Gleichungen kann nur iterativ durch z. B. die SCF-Technik (self consistent field) erfolgen. Von einer Startdichte berechnet man das Kohn-ShamPotential, daraus eine neue Dichte, die wieder in die Kohn-Sham-Gleichungen eingesetzt wird u.s.w. xc ist als Funktionalableitung eindeutig defi- Das Austauschkorrelationspotential niert: xc xc (2.17) Es wird in der Praxis durch Näherungen beschrieben. Eine erste Näherung für das Austauschkorrelationspotential stellt die X -Methode: 8 xc ' % (2.18) von Slater [24] (ausgeehnd HF-Methode) und von Gaspar [25] (Thomasmit Fermi), dar. Später wurden für alle Atome des PSE optimale Werte für berechnet [26]. In Anlehnung an diese Methode ist die lokale Dichtenäherung (local density approximation, LDA) entstanden. Lokale (Spin-)Dichtenäherung (L(S)DA) Das lokale Austauschkorrelationspotential wird in der LDA über die Austausch-Korrelationsenergie pro Teilchen xc des homogenen Elektronengases xc gleicher Dichte gewonnen. Durch Monte-Carlo-Rechnungen wird dann ein funktionaler Zusammenhang für das Austauschkorrelationspotential und die Austauschkorrelationsenergie approximiert: xc xc (2.19) Dabei zeichnet sich die LDA durch ihre Effizient aus. Bei homogenen Dichten, z. B. in geschlossenschaligen Molekülen und Festkörpern, besitzt sie zudem hohe Genauigkeit. Generel liefert die LDA aber zu hohe Gesamtenergien, die zu große Bindungsenergien liefern. Dieser overbinding-Effekt kommt durch das Auftreten inhomogener Dichten, wie z. B. Spinpolarisation in freien Atomen, zustande. Die Näherung einer spherisch symmetrischen Beshreibung des Austauschloches ist in diesem Falle unzureichend, kann aber teilweise durch durch die lokale Spindichte-Approximation (LSDA) mit einem unbeschränkter Ansatz: xc xc (2.20) 2 Dichtefunktionaltheorie 12 teilweise behoben werden. Die darin erhaltenen zwei gekoppelten Kohn-Sham-Gleichungenen verdopplen aber den Rechenaufwand fast vollständig . Ein erster weitverbreiteter Ansatz war der von Hedin und Lundqvist [27]. Heute ist die Formel von Vosko, Wilk und Nusair (VWN) [28] eine Standardnäherung der L(S)DA. Die LDA ist die Grundlage für die in dieser Arbeit häufig benutzte und im Kapitel 3 vorgestellte DFTB-Methode. Die Gradientenkorrektur Die Gradientenkorrektur (gradient approximation, GA) korrigiert das Austauschkorrelationspotential der LDA über eine Taylorentwicklung nach der Ortsvariablen der elek . Diese Entwicklung ist tronischen Dichte, den Gradienten der Elektronendichte aber nicht konvergent. Verbesserungen, insbesondere der Konvergenz, werden durch die von Pedrew [29] eingeführte verallgemeinerte Gradientenkorrektur (generalised GA - GGA) ereicht. Das Austauschkorrelationspotential besitzt darin die Form: ) xc xc ) - (2.21) Die Koeffizienten für diese Entwicklung werden durch Referenzrechnungen an Testsätzen von Molekülen (wie in PD86 [29] oder BLYP [30, 31]) oder über physikalische Überlegungen (PD91 [32, 33, 34] oder das BPE-Funktional [35]) erhalten werden. mDie in der Quantenchemie vorwiegend benutzte Formen der GGA sind das BLYPFunktional mit Austauschanteil von Becke [30] und Korrelationsanteil von Lee, Yang und Parr [31], sowie Funktionale von Perdew und Wang (PD86 [29] und PD91 [32, 33, 34]) Vorteil der GGA sind die genaueren Bindungs- bzw. Atomisierungsenergien. Der Gewinn an Genauigkeit erfordert zeitaufwendige Berechnung des Dichtegradienten. Praktisch bewährt hat sich die Geometrie auf dem LDA-Niveau zu optimieren und die Energie der so erhaltenen Geometrie mit GGA-Methode berechnen [36]. Hybridmethoden In der Quantenchemie werden häufig Hybridmethoden aus Hartree-Fock-Theorie und DFT verwendet. Leider entbehren diese strenger physikalischer Ableitung, sondern werden in Anlehnung an experimentelle Daten aus Thermochemiedatenbanken konstruiert. Bei großen Systemen steigt der Rechenaufwand durch den HF-Anteil extrem an. Das bekannteste und meist genutzte Hybridfunktional ist das B3LYP [37, 31]. 3 Der DFTB- Formalismus Der in dieser Arbeit hauptsächlich verwendete DFTB-Formalismus density-functional based tight-binding [38, 39] wurde in den achziger Jahren von Seifert und Mitarbeitern zur Berechnung von Molekülen und Clustern entwickelt [40, 41]. Diese Methodik umgeht in effizienter Weise nummerische Integrationen und iterative Lösungsalgorithmen. DFTB unterscheidet sich aber gegenüber den empirischen TB-Methoden dadurch, daß alle verwendeten Matrixelemente aus SCF-DFT-LDA-Rechnungen stammen. 3.1 Die Kohn-Sham-Gleichungen in DFTB Die Einteilchen-Wellenfunktionen der Kohn-Sham-Gleichungen werden in DFTB durch eine Linearkombination von Atomorbitalen (LCAO-Ansatz) dargestellt: " =8 % (3.1) Darin indizieren im folgenden und die Atomorbitale, und die Atomkerne, wobei für den Ortsvektor zum Kern steht. Die atomaren Elektroneneigenfunktionen, welche den Orbitalen entsprechen, werden zuvor durch Atomrechnung an neutralen Atomen berechnet. Durch den LCAO-Ansatz lassen sich die Kohn-Sham-Gleichungen, wie in nicht-orthogonalen TB-Methoden (tight binding) [42], in ein algebraisches Eigenwertproblem (Säkulargleichungssystem) transformieren: 8 " 2 % 92 92 2 92 2 2 2 (3.2) (3.3) 1 eff (3.4) und stehen hier für die Überlappungsmatrix und die Kohn-Sham-Matrix. Die Lösung der Säkulardeterminante führt zu den Eigenwerten , den Or bitalenergien, und den Eigenvektoren , den MO-Koeffizienten. Damit sind die appro- 2 % 92- 3 Der DFTB- Formalismus 14 ximierten Molekülorbitale bestimmt. und folglich die Dichte des untersuchten Systems 3.2 Das effektive Potential 8 Das effektive Kohn-Sham-Potential eff wird als einfache Superposition der Potentiale der neutralen Atome eff zusammengesetzt werden: " 8 (3.5) eff 8 eff Die effektiven Potentiale eff werden aus den selbstkonsistenten Lösungen der von freien neutralen, aber modifizierten Atomen (Pseudoatome), wie folgt bestimmt: eff8 ext8 1 8 1 xc 8 (3.6) Dabei werden alle Dreizentrenbeiträge vernachlässigt: 2 eff; für (3.7) Somit reduzieren sich die Kohn-Sham-Matrixelemente zum folgenden Ausdruck: 2 2 % ) 1 eff8 1 eff; 2 für für (3.8) sonst. 2 92- Die benötigten Integrale und werden im Rahmen dieser Zwei-Zentren-Näherung tabelliert (Slater-Koster-Tabellen) und entsprechend dem gegebenen Molekül in das aktuelle Koordinatensystem transformiert. 3.3 Gesamtenergie Ausgehend von der Gesamtenergie innerhalb der DFT, vgl. Gleichung 2.16, und Verwendung der DFTB-Näherungen, wird folgende Gleichung für die Gesamtenergie im DFTB-Formalismus erhalten: ' " < 8 ; ; 8 % 8 ; % ( 8 ; 5 =8 5 % 1 (' " 8 8 ; 1 (' " 5 < 8 < ; 5 8 ; 8 #3 ; 8 % ; " '" ( eff xc (3.9) 3.4 Die Kräfte im DFTB 15 Die für Berechnung der Gesamtenergie nach Gleichung 3.9 notwendige Integrationen über den gesamten Ortsraum werden durch die Einführung eines repulsiven Potentials rep umgangen [39, 38]. Für die Berechnung der Gesamtenergie des Grundzustandes ergibt sich somit der einfachen Ausdruck: mit " tot " 1 " 8 #3 ; 5 8 ; 5 rep % % 8 #3 ; 1 5 8 ; 5 % rep '" 8 ; ( 8 ; eff '" ( 8 ; xc 8 8 <5 8 ; 5 (3.11) % 8; % 8 < < ; 1 (' " 5 8 ; 5 8 #3 ; =8 ; '" ( (3.10) % Darin sind alle Terme außer den Einteilchenenergien enthalten. Die Definition eines Repulsivpotentials wird auch von semi-empirischen TB-Verfahren verwendet [43], wobei es sich aber dort um empirischen Parameter handelt. Im Gegensatz dazu werden in DFTB die Repulsivpotentiale aus der Differenz von SCF-DFT-LDA-Rechnungen und der DFTBEinteilchenenergien an einem Referenzsystem, im einfachsten Fall diatomare Moleküle, bestimmt. Mit diesem Formalismus werden zuverlässige Ergebnisse erhalten, wenn stark ionische Systeme oder annähernd gleiche Elektronegativitäten behandelt werden. Durch die Verwendung der Ladungsselbstkonsistenz-Erweiterung (self consistent charge, SCCDFTB) [44, 45], können auch moderate Elektronigativitätsunterschiede ausreichend genau behandelt werden. Im SCC-DFTB wird alternativ zur vorangestellten Potentialüberlagerung eine Dichteüberlagerung verwendet. Dabei werden die atomaren Punktladungen der Elektronendichtefluktuationen durch die Coulomb-Wechselwirkung der Ladungen, als Resultat einer Störungsbehandlung der Kohn-Sham-Gleichungen, ersetzt. Die Punktladungen an den Atomen werden durch die Mulliken-Technik [46] projiziert. 3.4 Die Kräfte im DFTB Die atomaren Kräfte werden durch die Ableitung der Gesamtenergie nach den Kernkoordinaten berechnet. Mit den Säkulargleichungen 3.2 können die Kräfte auf das Atom in der Komponente in der Form 8 " formuliert werden. " 2 -2 1 92 1 " 8 ; 8 2- % 8 # # # rep 8; (3.12) Teil II Untersuchungen 4 Referenzrechnungen Im folgenden Kapitel sind die verwendeten programmtechnischen Parameter und Optionen zusammengestellt. Weiterhin enthält es Aussagen zur Genauigkeit der verwendeten Näherungsmethode (DFTB), welche anhand von Referenzrechnungen und Literaturdaten diskutiert werden. 4.1 DFTB-Methode Der in Kapitel 3 vorgestellte DFTB-Formalismus ist in das Programm Dylax [47] implementiert. Dieses ermöglicht die Beschreibung von Molekülen und periodischen Strukturen. Die dafür notwendigen k-Punkte werden in der Form eines Monkhorst-Pack-Netzes [48] generiert. Optionen wie die Punkt Approximation (k=0), sowie die Ladungsselbstkonsistenz (SCC) werden ebenfalls unterstützt. Die Berechnungen der elektronischen Bandstruktur und Phononenspektren, sowie Molekulardynamiksimulationen und Geometrieoptimierungen sind mit Dylax durchführbar. Wie bereits in Kapitel 3 dargelegt, sind für DFTB Zweizentrenintegralsätze sogenannte Slater-Koster-Tabellen notwendig. Diese sind bereits für Gallium mit den Valenzkonfigurationen Ga 4s4p und Ga 3d4s4p, Wasserstoff 1s, Kohlenstoff und Stickstoff 2s2p, sowie Silizium 3s3p vorhanden. Die nicht vorhandenen Lithium-Integrale werden mit einem atomaren SCF-DFT-LDA Programm unter Verwendung des Ceperley-Alder-Austauschkorrelationspotentials [49] berechnet. Die Einträge werden in Abständen von und bis zu einer Reichweite von vorgenommen. Die DFTB-Methode verwendet aus technischen Gründen kontrahierte effektive Potentiale: % ( ( 1 ) mit ) ( (4.1) vgl. Kapitel 3.2, welche über einen Parameter ) festgelegt werden. -Clustern vorhanden sind, werden Für große Abstände, wie sie zwischen den die in den Slater-Koster-Tabellen stehenden Zweizentrenintegrale für Gallium-Gallium 4 Referenzrechnungen 20 ( und Gallium-Lithium näher untersucht. Beide Elemente besitzen langreichweitige pValenzfunktionen. Praktisch werden die Zweizentrenintegrale kontrahiert mit ) und frei mit ) berechnet. Die Ergebnisse sind im Anhang 9 zusammengestellt. Die für in den DF-Programmen Abinit [50] und Gaussian [51] verwendeten Optionen sind direkt an den betreffenden Stellen im Text vermerkt. 4.2 Methodenvergleich an Gallium in molekularer Umgebung Im folgenden wird die Beschreibung von Gallium in molekularer Umgebung getestet. Dabei zeigt der Vergleich von DFTB (approx. LCAO-DFT-LDA) und SCF-DFT-LDA keine grundlegenden Abweichungen der methodisch ähnlichen Ansätze. Als Beispiel + und zum anderen der Galliumcluster [52] untersucht. wird das Gallan wird generiert und die Geometrie optimiert. Die erhaltenen Die Struktur von Resultate sind in Tabelle 4.2 zusammengestellt. Tabelle 4.1: Ergebnisse der Referenzrechnugen für die Verbindung + Programm Methode Basis /pm /eV Dylax DFTB Gaussian Gaussian Gaussian DF-B3LYP DF-PW91PW91 DF-SVWN5 1 ) Literatur [53]: CASSCF Exp.[53] at. zweizentr. 6-31++G** 6-31++G** 6-31++G** ECP 154 5.90 158 160 162 6.44 4.77 4.60 166.2 166 + Ebenso wurde die Clusterverbindung [52] berechnet. Die Struktur wird aus den Literaturdaten erzeugt, mit Wasserstoffen abgesättigt und anschließend in der Geometrie optimiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4.2 zusammengestellt. Auch hier wird eine gute Übereinstimmung im Rahmen der verwendeten Formalismen erzielt. Für die Beschreibung der Runpfelektronen von Gallium werden Pseudopotentiale (ECP, effective core Potential), hier konkret der Hay-Wadt LANL2DZ-ECP Basissatz [54], verwendet. -Cluster-Struktur mit DFTB und einem Die Ergebnisse aus den Rechnungen zur vollständigen DF-Formalismus werden in Kapitel 7.3 diskutiert. 4.3 Optimierung des -Clusters 21 Tabelle 4.2: Die Verbindung + Programm Methode Dylax DFTB Gaussian Gaussian Gaussian Literatur [52]: Turbomol Exp. RKSA Basis atomare zweizentren DF-B3LYP DZ (Ga-ECP[54]) DF-PW91PW91 DZ (Ga-ECP) DF-SVWN5 DZ (Ga-ECP) DF-BP86 4.3 Optimierung des SV-(P) + /pm 260 , 292 2.16 261, 261 262, 277 263, 276 3.23 2.21 2.15 256, 270 252, 271 2.3 /eV -Clusters In dieser Arbeit werden die RKSA-Daten als Grundlage für die Beschreibung des Clusters verwendet. Die Geometrieoptimierung gestaltet sich*+ mit DFTB *+ -Clusters schwierig, da sich die Modellstrukturen )* , *+ , im Falle des )* , )* *+ und *+ , vgl. Kapitel 6, nicht vollständig optimieren lassen. Die angewendeten Optimierungsalgorithmen, u.a. steepest descent und conjugent gradient, zeigen einen divergenten Verlauf. Die Ergebnisse aus *der Geometrieoptimierung der vollständigen Einzelclusterstruk+ tur liegen bisher noch nicht vor. !#" $'& () Die Probleme bei den Optimierungsversuchen lassen vermuten, daß der freie Cluster, sowie die Absättigungen mit Wasserstoffatomen oder - Gruppen keine intrinsische Stabilität besitzen. Der Einfluß der Ligandenhülle scheint in diesem Falle essentiell zu sein, um den nötigen Zusammenhalt zu gewährleisten. 4.4 Methodenvergleich von Gallium im Festkörper % % % [7], [55], Bei den bisher bekannten Gallium-Modifikationen handelt es sich um [56], Gallium [57], Gallium(II) und Gallium(III) [58], sowie Gallium(IV) [59]. Als Beispiele werden nur vier von diesen aus den experimentell ermittelten Kristallstrukturen generiert und mit DFTB die elektronische DOS berechnet, vgl. Abbildung 4.1. % Zu sehen ist bei allen Modifikationen die für freie Elektronen im Festkörper typische -Abhängigkeit. Abweichungen von diesem Verlauf sind bei Gallium aufgrund sei % ner molekularen Struktur ( Hanteln) ausgeprägter, als für und Gallium. Die % % % berechnete DOS der Hochdruckmodifikation Gallium(III) besitzt eine ausgeprägte Abhängigkeit. 4 Referenzrechnungen DOS /(states/atom) 22 2 2 1.5 1.5 1 1 0.5 0.5 0 -12 -10 DOS /(states/atom) α-Ga β-Ga 2 -8 -6 -4 -2 0 2 4 0 -12 -10 2 γ-Ga 1.5 1.5 1 1 0.5 0.5 0 -12 -10 -8 -6 -8 -4 -2 0 2 4 0 -12 -10 -6 -4 -2 0 2 4 -4 -2 0 2 4 Ga_III -8 energy /eV -6 energy /eV Abbildung 4.1: Zusammenstellung der mit DFTB berechneten elektronischen DOS von Gallium mit 720 k-Punkten, Gallium mit 250 k-Punkten, Gallium mit 125 k-Punkten und Gallium III mit 75 k-Punkten (durchgezogene Kurven), sowie für Gallium berechnet mit SCF-DFT-LDA (Ebenen-Wellen-Basis) mit 125 k-Punkten (gestrichelte Kurven) bis zu einer maximalen Energie von 1.75 eV. Zusätzlich sind in Abbildung 4.1 die Ergebnisse aus der Berechnung der elektronischen DOS von Gallium mit Abinit (SCF-DFT-LDA, Ebene-Wellen-Cut-Off von 36 eV) dargestellt. Hierin wird ersichtlich, daß die mit DFTB berechnete DOS die Zustände von Gallium qualitativ reproduziert. Die charakteristischen p-Zustände unterhalb der Fermi-Energie werden ebenfalls gut wiedergegeben. Quantitativ wird mit DFTB eine um 1 eV geringere energetische Ausdehnung des Valenzbandes beschrieben. Dieses wird ersichtlich in den höherliegenden s-Zuständen (um -10 eV) gegenüber dem Ergebnis der Ebene-Wellen-Rechnung (-11 eV), vgl. hierzu auch Kapitel 7. Die charakteristischen pZustände unterhalb der Fermi-Energie werden ebenfalls gut wiedergegeben. Bestätigt werden diese Ergebnisse ebenfalls durch die theoretischen Arbeiten [60, 61]. % % Weiterhin zeigen die Rechnungen mit den Galliumfestkörperstrukturen lokalisierte und energetisch tiefliegende Gallium 3d-Funktionen, so daß die Wechselwirkung dieser Zustände mit der Valenzschale vernachlässigbar ist. Aus diesem Grund werden die DFTB Rechnungen in dieser Arbeit mit den Gallium-4s4p-Valenzfunktionen durchge- 4.4 Methodenvergleich von Gallium im Festkörper 23 führt. Zusammenfassend kann festgehalten werden, daß mit DFTB (LCAO) die elektronischen Eigenschaften im Galliumfestkörper gut reproduziert werden und somit für die -CluBeschreibung der Elektronik von der Seite ausgedehnter Galliumzustände im ster geeignet sind. 5 Untersuchungen der elektronischen Struktur des -Clusters Wie im voranstehenden Kapitel 4 bereits dargelegt, eignet sich der DFTB-Formalismus für die Beschreibung der elektronischen Struktur von Gallium in verschiedenen Umgebungen. Im folgenden wird *+ dieser zur Berechnung der elektronischen Struktur des ein ! "%$'& ( )* zelnen -Clusters verwendet. Die Ergebnisse zeigen delokalisierte Zustände am Galliumkern, welche denen von bzw. Gallium vergleichbar sind. An der Fermi-Energie befindet sich ein Gap von 60 meV. Die Betrachtung der Ladungen an den einzelnen Atomen zeigt nahezu neutrale Galliumatome, wobei ein leichter Oberflächeneffekt durch die zunehmende Positivierung nach außen hin sichtbar wird. Die ligandenfreien Galliumatome an den Clusterspitzen besitzen eine erhöhte negative Ladung. Insgesamt kann dem Galliumkern eine effektive Ladung von +1.6 zugeordnet werden. % % 5.1 Berechnung der elektronischen DOS am Einzelcluster Begonnen wird mit der Diskussion der mit DFTB unter *+ Ladungsselbstkonsistenz berech neten elektronischen DOS von !#" $'& ()* . Die Ergebnisse sind zur besseren Übersicht auf Zustände pro Atom und auf die Fermi-Energie bezogen dargestellt, vgl. Abbildung 5.1. Um Aufschluß über die elektronischen Wechselwirkungen zwischen Liganden und Galliumkern zu bekommen, wird die elektronische DOS auf die einzelnen Atome bzw. Atomsorten projiziert. *+ Die besetzten Zustände reichen in bis -14 eV. Sie liegen bei !#"%$ & () niedrigen Energien lokalisiert und oberhalb -8 eV weitgehend delokalisiert vor. Wie die projizierte elektronische DOS zeigt, stammen die lokalisierten Zustände von den Liganden. 5 Elektronische Struktur des Einzelclusters 26 [Ga84(N(SiMe3)2)20] 0.015 4- 0.01 0.005 0 Ga84 0.015 0.01 0.005 dos / (states/atom) 0 20 N 0.015 0.01 0.005 0 40 Si 0.015 0.01 0.005 0 120 C 0.015 0.01 0.005 0 -16 -14 -12 -10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 energy / eV Abbildung $ $'& (+* , 5.1: Darstellung der elektronischen DOS (pro Atom) des Clusters - - ) und der auf die verschiedenen Atomsorten projizierten elektroni schen Zustände (pro Atom, dicke Linien). Zu sehen sind delokalisierte Gallium- und lokalisierte Ligandenzustände. Im Bereich um die Fermi-Energie sind die Anteile von Stickstoff und Gallium dominierend. *+ 5.1 Berechnung der elektronischen DOS am Einzelcluster 27 Ga2-Hantel 0.01 0 20er-Schale 0.01 0 DOS / (states/atom) 40er Schale 0.01 0 20 Ga@N 0.01 0 Spitzenatome (2Ga) 0.01 0 Ga84 0.01 0 -10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 energy eV Abbildung 5.2: Darstellung der elektronischen $ %$'&)(+* DOS , (pro*+ Atom) projiziert auf die verschiedenen - - ) Atomschalen des Galliumkerns von (schwarze Linien). Zu sehen sind delokalisierte Galliumzustände in allen Schalen mit Ausnahme der ligandenfreien Galliumatome an den Clusterspitzen. Zusätzlich ist der DOS der inneren Galliumhantel die von Gallium, den darauffolgenden 20er- und 40er-Schalen die von Gallium hinterlegt (dünne Linie), wobei die Ähnlichkeiten nicht zu verkennen sind. 5 Elektronische Struktur des Einzelclusters 28 Die Projektion auf die -Zustände zeigt, daß diese bis -9 eV reichen und bis auf den Bereich niedriger Energien delokalisiert vorliegen. Insgesamt zeigen sich hierbei Ähnlichkeiten mit der elektronischen DOS freier Elektronen im Festkörper, vgl. Kapitel 4.4. Die reinen Gallium-s-Zustände liegen bei tiefen Energien und die reinen p-Zustände an der Fermi-Energie. Ein genaueres Bild der Zustände des Galliumkerns liefert die erneute Projektion diesmal auf die einzelnen Clusterschalen, vgl. Abbildung 1.3. % Von der zentralen Hantel bis zu den ligandentragenden Galliumatomen wer den in den einzelnen Clusterschalen alle Zustände qualitativ wiedergegeben, ebenso wie die Energielücke (Gap) an der Fermi-Energie. Quantitativ unterscheiden sich die ligandentragenden Galliumatome und die ligandenfreien Galliumatome an den Clusterspitzen von den restlichen Galliumatomen. An den ligandentragenden Galliumatomen werden einige Zustände durch den elektronenziehenden Stickstoff zu Energien oberhalb der Fermi-Energie verschoben und somit unbesetzt. Eine Ausnahme bilden die ligandenfreien Galliumatome an den Clusterspitzen mit eher lokalisierten Zuständen. Die hohe elektronische DOS bei 0.8 eV unterhalb der FermiEnergie besitzt einen deutlichen Anteil an s-Zuständen, die vermutlich zu einem freien Elektronenpaar gehören. Dabei könnten sich durch einen „Elektronenzug“ an den Spitzen die Zustände teilweise in das Fermi-Niveau verschieben und somit Bänder im Kristall erzeugen. Ob dafür die beiden clusterseparierenden Toluenmoleküle in Frage kommen oder eher die Gegenionen eine Rolle spielen, wird anhand der periodisch fortgesetzten Struktur im Kapitel 7 diskutiert. Eine Einschätzung wie „metallisch“ der -Cluster-Kern ist, liefert ebenfalls Abbildung 5.2. Darin sind die elektronische DOS von den jeweilig am ähnlichsten erscheinenden Galliummodifikationen den DOS -Kurven hinterlegt. Durch diese Gegenüberstellung werden grobe Ähnlichkeiten der elektronischen DOS von Gallium und der Gallium mit den beiden folgenden zentralen Galliumhantel im Cluster, sowie von 20er und 40er Clusterschalen sichtbar. % % 5.2 Berechnung der Ladungsdichte am Einzelcluster Die Ergebnisse aus der Berechnung der Ladungsdichte werden in Abbildung 5.3 dargestellt. Hierin wird die Tendenz der Galliumatome in Richtung „metallischer“ Eigenschaften ebenfalls sichtbar. Alle Galliumatome sind wie im metallischen Festkörper weitgehend neutral, mit Ausnahme der positivierten Galliumhantel und der Galliumspitzen, welche eine negative Ladung besitzen. Dabei ist ein leichter Oberflächeneffekt in der zunehmenden Positivierung durch die Stickstoffe sichtbar. Insgesamt besitzt der Galli umkern ein Defizit von 1.6 Elektronen, was einer effektiven Ladung von +1.6 von 5.3 Geladene Cluster 29 0.8 0.6 40 Si mulliken charge 0.4 360 H 84 Ga 0.2 0 -0.2 Ga-Spitzen -0.4 120 C -0.6 20 N 0 100 200 300 400 atom no. 500 600 $ $'& (+* , - - *+ Abbildung 5.3: Darstellung der Nettoladungen von . Alle Galliumatome sind weitgehend neutral, mit Ausnahme der positivierten Galliumhantel und der Galliuma tome an den Clusterspitzen, die eine negative Ladung besitzen. Am Galliumkern besteht ein Defizit von 1.6 Elektronen. Elektronenziehend sind Stickstoff mit -0.6 bzw. Kohlenstoff mit -0.4. Silizium und Wasserstoff dagegen sind die Elektronendonatoren mit +0.7 bzw. +0.1 Nettoladung. ) entspricht. Weiterhin besitzen die Stickstoffatome die größten negativen Ladungen von -0.6, gefolgt von Kohlenstoff mit -0.4. Silizium und Wasserstoff sind hierfür die Elektronendonatoren, mit +0.7 bzw. +0.1 Nettoladung. 5.3 Geladene Cluster Neue RKSA-Messungen an der Festkörperstruktur der Clusterverbindung zeigen, daß die Einzelcluster auch formal dreifach negativ geladen sein können [62]. Diese besitzen nur geringe Abweichungen in der Struktur gegenüber den vierfach negativ geladenen Clustern. Um diese Beobachtungen genauer zu untersuchen, werden mit DFTB die gela !#"%$ & ) mit q = 0, -1, -2, -3, -4, -5, -6 berechnet. Die Ergebnisse denen Cluster sind in Tabelle 5.3 zusammengestellt. Sie zeigen, daß die beiden experimentell beobachteten Cluster mit =3, 4 die höchsten Bindungsenergien besitzen und somit im theoretischen Modell die elektronisch stabilsten Cluster darstellen. Um weiterhin einen Eindruck über die verschieden geladenen Cluster zu bekommen, werden diese einem Modell sphärischer Ladungsverteilung gegenübergestellt. Praktisch werden die Differenzen in den Coulomb-Energien verglichen, die einerseits mit DFTB berechnet, andererseits für eine ideale sphärische Ladungsverteilung mit der 5 Elektronische Struktur des Einzelclusters 30 $ %$'& ( * , - - Tabelle 5.1: Berechnung der Stabilität von ) mit verschiedenen Ladungen . Die beiden experimentell beobachteten Cluster mit =-3, -4 besitzen hierin die höchsten Bindungsenergien. Ladung 0 123456- / eV -4.548 -3.124 -1.701 -0.280 1.138 2.553 3.966 / (eV/Atom) 75 meV 0 meV 65 meV 0 meV 56 meV 0 meV 15 meV -4.045 -4.051 -4.055 -4.057 -4.056 -4.053 -4.047 + Tabelle Cluster $ $'5.2: & (+* , Vergleich einer sphärischen Ladungsverteilung und derer mit DFTB berechneten - . Gegenübergestellt sind+ die Differenzen der Coulomb-Energie ) ) nach Gl. 5.2 mit R= 23 a.u /a.u. -0.04 -0.13 -0.22 -0.30 -0.39 -0.48 /a.u. -0.05 -0.10 -0.14 -0.18 -0.25 -0.29 folgenden Gleichung berechnet werden: + % % ' ( ' % (5.1) Die Ergebnisse sind in Tabelle 5.3 zusammengestellt. Die Radien als Kugel genäherten Cluster. beziehen sich auf den Die Auftragung dieser Ergebnisse in Abbildung 5.3 zeigt in beiden Fällen einen linearen Zuwachs der Coulomb-Energie bei Erhöhung der Ladung. Der geringere Anstieg im Falle der DFTB-Rechnung deutet darauf hin, daß die Ladung auf den Clustern weniger Coulomb-Wechselwirkungen hervorruft. Daraus läßt sich ableiten, daß die -Clustern gut abgeschirmt vorliegen. Ladungen auf den 5.4 Delokalisierungsgrad der Zustände an der Fermi-Energie 31 0 -0.1 ∆Ec q,q-1 / a.u. -0.2 -0.3 -0.4 ∆Ec sphärisches Modell ∆Ec DFTB -0.5 -0.6 -5 -4 -3 -2 -1 0 Ladung q Abbildung 5.4: Vergleich des $ %Modells $'&)(+* , mit sphärisch delokalisierter Ladung und der Ladungsver- teilung auf den Clustern Differenzen der Coulomb-Energie - - + mit q = 0, -1, -2, -3, -4, -5, -6. Dargestellt sind die ) 5.4 Delokalisierungsgrad der Zustände an der Fermi-Energie Mit der Berechnung des Delokalisierungsgrades läßt sich ein quantitativer Ausdruck für die Elektronenverteilung in den Zuständen auf die einzelnen Atome festhalten: # ! " # (5.2) ' (5.3) beschreibt den Delokalisierungsgrad bei vollständiger Delokalisierung, die MullikenGesamtpopulation für das te Atom und *+ die Anzahl der + Atome. nach Gleichung 5.3 berech !#" $'& ()* Für den Cluster wird net. Die Delokalisierungsgrade der Zustände (665 bis 690) um die Fermi-Energie ergeben + . Dieses entspricht einer nach Gleichung 5.2 Werte im Bereich von weitgehenden Delokalisierung der elektronischen Zustände über den gesamten Cluster ! "%$'& ) *+ . Die direkte Darstellung der Beiträge veranschaulicht dieses Resultat, vgl. Abbildung 5.5. Die wichtigste Beobachtung aus diesen Berechnungen ist die weitgehende Delokalisierung der Elektronen in den elektronischen Zuständen über den gesamten Cluster. Das LUMO und die höher liegenden Zustände sind überwiegend an den ligandentragenden, äußeren Galliumatomen lokalisiert. Auffallend sind auch hierbei wieder die freien Galli- ' ' ' ( ' 5 Elektronische Struktur des Einzelclusters 32 Mulliken Gross Population Ga84 40 Si 20 N 665 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 0.025 0 666 667 668 669 670 671 672 673 674 675 676 677 HOMO 678 LUMO 679 680 681 682 873 684 685 686 687 688 689 690 0 20 40 60 80 100 120 140 atom no. Abbildung 5.5: Darstellung der Beiträge der einzelnen Atome zu den einzelnen Zuständen um die Fermi-Energie. Zu sehen ist eine weitgehende Delokalisierung dieser Zustände über den Cluster. 5.5 Elektronische Schalenstruktur 33 80 70 39 93 138 198 267 DOS intensity 60 50 40 2s,1f 30 1p 20 1g,2s 1d 1s 10 0 -10 -9 -8 -7 -6 -4 -5 energy / eV -3 -2 -1 Abbildung 5.6: Zuordung der Zustände nach den sphärischen Jellium-Modell für 0 1 . Dargestellt ist die integrierte DOS (dicke Linie) von , sowie die einzelnen elektronischen Zustände (dünne Linien). Die Fermi-Energie ist zu 0 eV verschoben. Die Pfeile kennzeichnen stabile elektronische Schalen in einem selbstkonsistenten sphärischen Jellium-Modell für Gallium [63]. umatome an den Clusterspitzen, die einen überdurchschnittlich hohen Anteil am HOMO besitzen. Dieses bestätigt die bereits schon mehrfach hervorgehobene Sonderstellung der elektronischen Eigenschaften dieser Atome. Ebenfalls eine Rolle spielen in diesem Bereich die Zustände der Siliziumatome, die durch den starken Elektronenzug der Stickstoffatome und z.T. der Kohlenstoffatome in den Energiebereich um die Fermi-Energie angehoben werden. Daß zwischen den ligandentragenden Galliumatomen und den Siliziumatomen eine relativ starke Wechselwirkung besteht, bestätigt die Bindungsordung, abgeleitet aus der Gesamtüberlappungspopulation zwischen diesen Atomen, die einen Wert von 0.4 besitzt. 5.5 Elektronische Schalenstruktur Die Handhabung von Metallclustern wird um vieles leichter, wenn einfache Modelle die elektronische Struktur semi-quantitativ vorhersagen können. Zur Beschreibung der Elektronik von Metallclustern mit sp-Valenzelektronen bietet sich das sphärische JelliumModell [64] an. Berechnungen mit einem selbstkonsistenten sphärischen Jellium-Modell ergeben für 5 Elektronische Struktur des Einzelclusters 34 Gallium folgende stabile elektronische Schalen: 39, 93, 138, 198, 267, 339, 441, 561 ... , Clusterkern 1 192 Elektronen bevgl. Ref. [63]. Interessant ist, daß der neutrale sitzt und somit relativ nahe an einem elektronisch stabilen Zustand liegt. Inwieweit ein elipsoides Jellium Modell hier besser zum Tragen kommt, wird nicht untersucht. Ähn , welches mit 252 Elektronen, aber nicht so nah an die nächste liches gilt auch für stabile Schale mit 267 Elektronen reicht. Dieser Vergleich mag einen Anhaltspunkt für die Stabilität der Clusterstruktur geben, aber daneben spielt, wie bereits diskutiert, die -Clusters eine tragende Rolle. Ligandenhülle des Eine exakte Zuordnung der Jellium-Schalen gelingt nur für die untersten elektronischen Schalen. Als Beispiel ist das Ergebnis der Berechnung der integrierten elektroni in Abbildung 5.6 dargestellt. schen DOS von Klar identifiziert werden können die elektronischen Schalen 1s, 1p, 1d2s, 1f und 2p1g. gelingt weniger gut. Die Zuordnung für Im Falle des -Clusters, einer strukturell ähnlichen Clusterverbindung, gelingt Gong et. al. eine eindeutigere Zuordnung der elektronischen Schalen [65]. % 1 Der Clusterkern besitzt im Einzelcluster ! " keine Nettoladung 6 Modellierung der Struktur Um die -Cluster-Struktur formal mit höherer Genauigkeit mit eimem vollständigen DF-Formalismus beschreiben zu können, werden im folgenden Kapitel Näherungen für die Molekülstruktur diskutiert. Vor allem die Reduktion der großen Anzahl an Liganden scheint in diesem Zusammenhang unabdinglich. Zunächst wird ein Cluster aus der Festkörperstruktur „herausgeschnitten“ und einzeln betrachtet, um dann die Ergebnisse verschiedener Varianten einer alternativen Ligandabsättigung zu diskutieren. Die Rechnungen mit DFTB zeigen, daß keines der betrachteten Modelle die Elektronik des vollständigen Clusters quantitativ wiedergibt. 6.1 Verschiedene Varianten für die Liganden Die Strukturdaten für die folgenden Betrachtungen werden aus den experimentellen RKSA-Daten der Clusterstruktur erhalten. Der Cluster wird einzeln, ohne die Gegenionen und Lösungsmittelreste betrachtet, wodurch sich die Anzahl der Atome auf 624 reduziert. Darin sind noch insgesamt 560 Ligandenatome enthalten, deren Zahl im folgenden durch Näherungen reduziert werden sollen. *+ !#" $'& () Rein formal betrachtet, läßt sich der erhaltene Einzelcluster getrennt in den Galliumkern und die Liganden schreiben: *+ *+ )* 1 ( (6.1) Diese Beschreibung ist jedoch nicht zufriedenstellend, denn den 20 äußeren Galliumatomen fehlt ein Bindungspartner zur Absättigung der Valenz. Freie Bindungen ergeben – chemisch gesehen – wenig Sinn. Außerdem vernachlässigt dieses Modell die Wechselwirkung mit den elektronegativen Stickstoffatomen, wobei die 20 ligandentragenden Galliumatome eine andere chemische Umgebung gegenüber den 64 im Kern befindlichen Galliumatomen besitzen. Deshalb erscheint es sinnvoll, die 20 Bindungselektronen der Gallium-Stickstoffbindung dem elektronegativeren Partner zuzusprechen und folgendes Modell zu entwerfen: *+ ()* *+ 1 ( (6.2) 6 Modellierung der Struktur 36 Bestätigung findet dieses Modell durch die Arbeit von Weiß und Schnöckel [66]. Anhand eines SORI-CAD-Experimentes (sustained off resonance irradiation collision activated dissociation) in einem FT-ICR-Massenspektrometer beobachten diese die sukzes+ Clusters. Dieser spaltet nach und sive Fragmentierung des kleineren !#" $'& + !#"%$'& -Einheiten ab, bis schließlich ein ligandenfreier nach einzelne Cluster resultiert. Dieser wiederum besitzt mit+ seinen 40 Valenzelektronen einen stabilen Jellium-Zustand, ebenso wie der bekannte -Cluster. Durch den Vergleich der Gesamtenergien aus DFT-Rechnungen, werden diese Beobachtungen bestätigt. Weiterhin wird der Ga-R-Bindung die höchste Bindungsstärke eines Galliumatoms im Cluster zugewiesen. Diese experimentellen Ergebnisse scheinen nicht auf größere Cluster übertragbar zu + sein, wie theoretische Untersuchungen des Clusters !#" $'& ()* anhand von DFT-Rechnungen zeigen [65]. Dabei wird für die reduzierte Verbindung ( elektronische und strukturelle Instabilität erhalten. Als ausreichend wird hingegen die Absättigung durch 20 Stickstaffatome propagiert. Dieses Modell wird im folgenden ebenfalls für Ga84 getestet: *+ )* (6.3) Angemerkt sei hier, daß Gong et. al. die hauptsächlichen elektronischen wie strukturellen Eigenschaften mit dem ligandenfreien -Cluster beschrieben sehen, welches hier entspricht. dem ersten Modell noch die *+ chemisch mit Wasserstoffatomen abgesättigten Modelle ) *+ werden Schließlich ) und formuliert. -Cluster-Strukturen: Die hier diskutierten Modelle der !#" $'& ( * + )* )* *+ *+ )* *+ )* *+ *+ werden im folgenden mit*dem DFTB-Formalismus berechnet und mit dem der vollstän+ digen -Cluster verglichen. !#"%$'&(()* 6.2 Vergleich der elektronischen DOS Die Ergebnisse der Berechnung der elektronischen DOS ausgewählten Modellstrukturen *+ mit DFTB*+ sind in Abbildung Im Falle von !#" $'& ) , )* , )* *+ , und 6.1 zusammengestellt. ()* *+ ist zusätzlich die auf die Galliumzustände projizierte DOS dargestellt. Insgesamt gelingt mit allen Modellen eine qualitativ gute Beschreibung der elektronischen Zustände. Ouantitativ jedoch sind v.a. im Bereich der Fermi-Energie größere Differenzen ersichtlich. 6.2 Vergleich der elektronischen DOS 37 4- 0.02 [Ga84H20] 0 0.05 DOS (states/atom) 0 0.04 4- [Ga64] 4- [Ga84] 0 4- [Ga84N20] 0.02 0 0.02 4- [Ga84(NH2)20] 0 4- [Ga84(N(SiMe3)2)20] 0.001 0 -10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 Abbildung 6.1: Darstellung der elektronischen DOS der ausgewählten Modellclusterstrukturen. Aus der Auftragung, der auf die Galliumzustände projizierten elektronischen DOS (schwarze Linie) und der totalen elektronischen DOS (hellere Linie) des jeweiligen Clusters, wird der Einfluss der Liganden deutlich. 6 Modellierung der Struktur 38 0.2 Mulliken Charge (SCC) 0 -0.2 4- 4- [Ga84H20] [Ga84N20] 0.2 0 -0.2 4- 4- [Ga64] [Ga84(NH2)20] 0.2 0 -0.2 4- 4- [Ga84] 0 10 [Ga84(N(SiMe3)2)20] 20 30 40 50 70 60 80 0 10 20 atom no. 30 40 50 60 70 atom no. Abbildung 6.2: Darstellung des Einflusses verschiedener Liganden auf die Ladungsverteilung des 80 Clusters. Aufgetragen ist die Mulliken-Ladung an den einzelnen Galliumatomen. Die Atomnummerierung entspricht dem schalenartigen Clusteraufbau, vgl. Abbildung 1.3. Die beiden Galliumatome der zentralen Hantel sind die Atome Nr. 1 und 2 und die äußeren Galliumatome an Clusterspitzen die Atome Nr. 83 und 84. *+ *+ ) Die Cluster und beschreiben im Falle der elektronischen DOS mit ihren nicht abgesättigten Bindungen die Zustände um die Fermi-Energie besser, *+ deutlich *+ als die chemisch mit Wasserstoff ) und )* . *+ abgesättigten Cluster Der Modellcluster am schlechtesten. reproduziert die elektronische DOS des Gesamtclusters Negativ wirkt sich zudem die bei allen Modellstrukturen auf einem „Peak“ liegende Fermi-Energie aus, da diese somit *+ instabil gegen strukturelle Relaxation sind. Die einzige Ausnahme stellt hier dar. )* Um die genaue Verteilung der Elektronen beurteilen zu können, werden im nächsten Kapitel die Ladungsverteilungen in den einzelnen Modellen diskutiert. 6.3 Vergleich der Ladungsverteilung Der Einfluß der verschiedenartigen Liganden auf die Ladungsverteilung bestätigt die Ergebnisse der elektronischen DOS im vorhergehenden Kapitel, bezüglich der Eignung als Modellstrukturen, vgl. Abbildung 6.2. Den prinzipiellen Trend der fast neutralen Galliumatome *+ und der nach außen *+ hin und teilweise alle leicht abnehmenden Ladungsdichte zeigen bis auf 6.4 Diskussion 39 SCC Mulliken charge 0.1 0 4- [Ga84H20] 2+ [Ga84] -0.1 4- [Ga84(N(SiMe3)2)20] 0 10 20 30 40 50 70 60 80 atom no. Abbildung $ %$'&)(+* , 6.3: - *+ ) Gegenüberstellung und bzw. der Ladungen *+ ) . an den Galliumatomen von Die Nummerierung der Atome entspicht Abbildung 6.2 anderen Modelle. Ebenfalls wirkt sich die große Elektronegativität der Stickstoffe bei L= und L= auf die an diese gebundenen*+ Galliumatome aus. Diese sind in den !#" $'& ( )* stark positiviert. beiden Modellen gegenüber *+ Einzig modelliert die Ladungen der 84 Galliumatome gut. Nur die nega )* tive Ladungsdichte an den ligandenfreien Spitzenatomen wird nicht beschrieben. Wie in Kapitel 5.2 gezeigt wurde, besitzen die Galliumatome im Cluster ein Ladungsdichtedefizit von 1.6 Elektronen. Von diesem Resultat ausgehend wird eine neue ligan erzeugt. Die Ergebnisse aus der Berechnung der elekdenfreie Modellstruktur *+ !#" $'& ()* tronischen Struktur mit DFTB liefern tatsächlich eine annähernd mit vergleichbare Ladungsdichte, vgl. Abbildung 6.3. 6.4 Diskussion Wie in den voranstehenden Kapiteln in der Gegenüberstellung der elektronischen DOS *+ -Clu !#" $'& ( () und der Ladungsverteilung von und den verkleinerten ster-Modellstrukturen gezeigt werden konnte, besitzt kein Modell in beiden Eigenschaf -Clusterstruktur. ten eine gute Übereinstimmung mit denen*der vollständingen + *+ *+ Zur engeren Auswahl stehen )* , ) und . Die Absättigung mit Wasserstoff beschreibt die negative Ladung an den ligandenfreien Spitzenatomen nicht. Zudem kommt die quantitativ nicht korrekte *+ Wiedergabe )* . Dieses kann der Zustände um die Fermi-Energie, ebenso wie im Modell 40 6 Modellierung der Struktur aber als einziges die negative Ladung an den Spitzenatomen modellieren. Da die korrekte Beschreibung dieser beiden Atome, in Anbetracht der Beteiligung an -Cluster, wichtiger erscheint, wird einem elektronischen Transportprozess durch die *+ ) für die weiteren Betrachtungen das Modell verwendet. 7 Der Cluster in der Festkörperstruktur Die abschließenden Betrachtungen gelten der Festkörperstruktur des -Clusters. Hiermit soll Aufschluß über den Mechanismus der experimentell gemessenen Leitfähigkeit gewonnen werden. Es gelingt weder mit DFTB noch mit SCF-DFT-LDA (EbeneWellen-Basis) einen Mechanismus für den Elektronentransport durch die periodische Anordung der metalloiden Cluster zu begründen. 7.1 Modellierung der Kristallstruktur Die Kristallstruktur wird im folgenden mit den RKSA-Koordinaten des Clusters und den beiden Toluenmolekülen ohne die Gegenionen beschrieben. Die Richtung der Galliumatome an den Clusterspitzen und der Toluenmoleküle, wird als z-Richtung definiert. Der Einfachheit halber werden die anderen Richtungen mit einer idealisierten hexagonalen Anordnung der Clusterketten fortgesetzt, die Abstände der Cluster in diesen Richtungen *+ () aber beibehalten. Nur für die Anordnung des Clustermodells muß der Zwischenraum aus rechentechnischen Gründen für den Ebene-Wellen-Ansatz verringert werden. 7.2 Beschreibung der Kristallstruktur mit DFTB Die Verwendung periodischer Randbedingungen in der Beschreibung der vollständigen *+ Clusterstruktur mit den zwei Toluenmolekülen erbringt mit DFTB !#" $'& ()* keine neuen Aussagen. Alle elektronischen Eigenschaften des Clusters sind identisch mit denen der Einzelclusterrechnungen, für die Punktrechnung, ebenso wie mit 25 kPunkten. Das heißt für die Beschreibung mit DFTB lassen sich keine Wechselwirkungen zwischen den Toluenmolekülen und dem Cluster erkennen. % Daraus läßt sich die Gesamtstruktur als periodische Anordnung metalloider Einzelcluster beschreiben, die eine hohe DOS an der Fermi-Energie aufweisen, aber elek- 7 Der Cluster in der Festkörperstruktur 42 tronische Bänder besitzen. Diese Eigenschaften entsprechen einer Anordung von Quantenpunkten, für die sich ein Elektronentransport nur über einen Hopping-Mechanismus [3] anbieten würde. Zur weiteren Diskussion des Hopping-Leitungsmechanismus in der -Cluster-Struktur vgl. Kapitel 7.4. 7.2.1 Ladungstransfer über Toluen Anhand der mit DFTB am -Punkt berechneten Ladungen zeigt sich keine signifikante Ladungsverschiebung zwischen Toluen und dem Cluster. Dazu wurden die Ladungen für die Toluenmoleküle ohne den Cluster, sowie der Cluster ohne die Toluenmolekülen berechnet und von den Ladungen der Atome in der zusammengesetzten Struktur von Toluenmolekülen und Clustern subtrahiert. Alternativ wurden die Ladungen an den *+ Atomkugeln des -Einzelclusters einerseits und dessen periodischer !#" $'& ()* Fortsetzung mit den Toluenmolekülen andererseits aufsummiert und dabei identische Werte der resultierenden Gesamtladung erhalten. Zudem besitzen die Zweizentrenüberlappungsintegrale von Gallium-Wasserstoff und Gallium-Kohlenstoff für die + in der Kristallstruktur auftretenden Abstände dieser Atome nur kleine Werte von . Dadurch ist kein signifikanter Ladungstransfer an dieser Stelle in der Clusterstruktur zu erwarten. ' 7.2.2 Hypothetische Betrachtungen zum Ladungstransport über die Clusterspitzen Anhand von Bandstrukturrechnungen*+ an 20 Gitterpunkten entlang der 1/z Achse des () Modellclusters ohne Toluen wird in Abhängigperiodisch fortgesetzten keit vom Abstand der Galliumatome an den Clusterspitzen folgendes Bild der elektronischen Struktur zwischen den Clustern erhalten, vgl. Abbildung 7.1. Mit Verringerung des Abstandes zwischen den Clustern wird ein Band energetisch angehoben. Bei Überprüfung durch Berechnung der projizierten elektronischen DOS der Galliumatome an den Clusterspitzen kann dieses als s-Band identifiziert werden. Bei einem Abstand von ca. 320 pm schneidet dieses Band das Fermi-Niveau. Bei kleineren Abständen (< 300 pm) verbreitert es sich und wird zum Leitungsband. Dabei öffnet sich ein Gap mit 0,3 eV. Für größere Abstände werden gleiche Ergebnisse für die Bandstruktur und die elektronische DOS, sowie für den einzelnen Cluster erhalten, wobei das s-Band wieder energetisch abgesenkt vorliegt. Im Bereich der Fermi-Energie tritt keine Dispersion mehr auf. HOMO und LUMO liegen mit einem Abstand vom 0.03 eV energetisch sehr dicht. Aus diesen Ergebnissen läßt sich das folgende hypothetische Bild für einen möglichen Ladungstransport entlang einer Kette von spitzenverknüpften Clustern entwickeln, vgl. Abbildung 7.1: 7.3 Beschreibung mit Ebene-Wellen-Ansatz Energie halbleitend 43 metallisch Hopping-Leitung EF 250 300 350 r / pm Abbildung 7.1: Schematische Darstellung einer möglichen im Bereich der Fermi*Elektronik + $ Energie einer periodisch fortgesetzten Kette von - ) -Clustern ohne Toluenmoleküle. Sind die Galliumatome an den Clusterspitzen weiter als 350 pm voneinander entfernt, kann über die beiden dicht beieinanderliegenden delokalisierten Niveaus (HOMO und LUMO) Ladungstransfer nur durch einen Hopping-Mechanismus [3] zustandekommen. Verringert sich der Abstand der Cluster auf ca. 320 pm, schneidet ein s-Band die Fermi-Energie, so daß klar von einem metallischen Leitungsverhalten ausgegangen werden kann. Weiteres Annähern der Spitzen könnte dann zu halbleiterähnlichen elektronischen Verhältnissen führen. Bei diesem Abstand kann von einer direkten Bindung zwischen den Clustern ausgegangen werden. Ob solch eine Verknüpfung der Cluster in der Realität zu verwirklichen ist oder eher die weitere Reduktion des Galliums zum Metall eintritt, kann hier nicht gesagt werden. Interessant wäre solch ein molekularer Draht von Galliumclustern in jeder Hinsicht, zumal die Isolierschicht der Liganden den Draht nach außen abschirmt. 7.3 Beschreibung mit Ebene-Wellen-Ansatz Eine korrekte Wiedergabe der Streuzustände verlangt im Falle eines LCAO-Ansatzes erweiterte, größere Basisfunktionen. Da diese für DFTB nicht vorhanden sind, wird al- 7 Der Cluster in der Festkörperstruktur 44 DOS /(states/atom) 4 dftb plane wave 3 2 1 0 -12 -10 -8 -6 -4 energy /eV -2 0 2 4 $ - ) Punkt von mit zwei Toluenmolekülen, berechnet zum einen mit LCAO-DFTB, zum andern mit Ebene-Wellen-SCFDFT-LDA. Zu sehen ist, daß alle besetzten Zustände mit beiden Methoden in etwa gleich wiedergegeben werden. Unterschiede treten erst in den nicht besetzten Zuständen auf. Abbildung 7.2: Darstellung der elektronischen DOS am ternativ das SCF-DF-Programm Abinit [50] verwendet, welches die Verwendung einer Ebene-Wellen-Basis ermöglicht. Dabei werden in dieser Arbeit ausschließlich das Austauschkorrelationspotential mit der LDA angenähert und die Rumpfzustände mit HGHPseudopotentialen [67] beschrieben. Am Beispiel der hypothetischen fcc-Galliummodifikation wird die Energie, ab der die Ebene-Wellen „abgeschnitten“ werden (cut-off-energy), mit 12.25 eV bestimmt [68]. Vorerst stehen nur die Ergebnisse aus den Rechnungen des *zu Beginn der Diplom+ ) ohne Ladung*+ und jeweils mit zwei Toarbeit favorisierten Modells luenmolekülen zur Verfügung. Die Cluster und )* , welche als Favoriten aus der Moldellierung des vollständigen Clusters hervorgingen, sollen in zukünftig geplanten Rechnungen untersucht werden. Die Geometrie der Superzelle wurde nicht optimiert, sondern bei den experimentellen Daten belassen. Die totale Energie wird im + SCF-Zyklus mit einem Fehler von Ha genau berechnet. ' Die Elektronik der mit dem Cluster näherungsweise beschriebenen Kri ) stallstruktur, vgl. dazu Kapitel 7.1, und zwei Toluenmolekülen ist in Abbildung 7.2 in Form der elektronischen DOS dargestellt ( Punkt-Rechnung). Zum Vergleich wurde Punkt). Zu sehen ist eine qualidie gleiche Struktur mit DFTB berechnet (ebneso am tative Wiedergabe aller Zustände mit beiden Methoden. Unterschiede treten erst in den nicht besetzten Zuständen auf. % % Weiterhin werden für diese Struktur die Delokalisierungsgrade mit den Gleichungen 5.2 und 5.3 berechnet. Die vollständige Delokalisierung über den Cluster und die Tolu+ vor. Die aus der DFTB-Rechnung hervorgehenden enmoleküle liegt bei Delokalisierungsgrade der einzelnen+ Zustände (221 bis 245) an der Fermi-Energie liegen . Dem gegenüber beschreibt die DF-Ebene-Wellenim Bereich von ' ' ! ( ' 7.4 Diskussion verschiedener Möglichkeiten eines Ladungstransports 45 ! -- 4 ' Rechnung die Delokalisierung dieser Zustände besser. Die entsprechenden Werte für + . liegen im Bereich von () mit zwei ToluenmoleZudem werden für die periodische Struktur von külen die Beiträge der einzelnen Atome zu den Zuständen um die Fermi-Energie berechnet. Im Falle von DFTB geschieht dieses über die bereits in Kapitel 5.4 vorgestellten Anteilen der Mulliken-Gesamtpopulation, vgl Abbildung 7.4. In Abbildung 7.3 sind die damit vergleichbaren Anteile der atomaren Dichten der Zuständen um die Fermi-Energie dargestellt, welche mit Abinit (DF, ebene Wellen) berechnet wurden. Qualitativ stimmen beide Rechnungen soweit überein. Quantitativ beschreiben die ebenen Wellen die Delokalisierung der Zustände über den Cluster weitaus besser. Im Bereich um das Fermi-Niveau sind keine Zustände mit signifikanter Beteiligung der Toluenmoleküle vorhanden. Erst im Niveau (234) 0.77 eV oberhalb der Fermi-Energie treten Toluenzustände auf. Dieser Zustand liegt gegenüber den anderen Zuständen nahezu + 1 ). Mit einem Dichteplot, vollständig über die Struktur delokalisiert vor ( vgl. Abbildung 7.5, wird dieser dieser Zustand bildlich dargestellt. An dieser Stelle soll noch auf die Kräfte hingewiesen werden, die vor allem an den Toluenmolekülen auftreten. Mit aller Wahrscheinlichkeit ist das Fehlen der Liganden und der restlichen Lösungsmoleküle der Grund für das Auftreten der Kräfte. Im Rahmen dieser Arbeit wird auf die Optimierung dieser Struktur vorerst verzichtet. 4 ' 7.4 Diskussion verschiedener Möglichkeiten eines Ladungstransports Im folgenden werden anhand des erhaltenen Bildes der elektronischen Struktur des Clusters die daraus resultierenden Konsequenzen in Bezug auf verschiedene Möglichkeiten des Ladungstransports durch die periodisch fortgesetzte Struktur diskutiert. Der experimentell gemessene Halbleitungsmechanismus [10], sowie metallische Leitfähigkeit können weder mit DFTB- noch mit DF-Bandstruktur-Rechnungen bestätigt wer ) mit zwei Toluenmoden. Hierzu wurden die elektronischen Zustände von lekülen an verschiedenen k-Punkten in z-Richtung (0 0 0; 0 0 1/4; 0 0 1/2) mit beiden Programmen berechnet. Die Möglichkeit der elektrischen Leitung über die vorhandenen Lithiumionen durch tiefliegende, in das Fermi -Niveau reichende Lithium-2p-Funktionen scheidet, ebenfalls + aus. Dafür sind erstens die Gallium-Lithium-Abstände von viel zu groß. Ein Vergleich mit dem GaLi-Dimer, vgl. Kapitel 4 und die Abbildungen in Kapitel 9, bei diesem Abstand zeigt, daß keine signifikanten Beiträge aus den Integralen mehr vor -Clusters handen sind. Zweitens liegen die Lithiumionen in der Kristallstruktur des 1 Die restlichen Zustände liegen im Bereich von " . ( 7 Der Cluster in der Festkörperstruktur ρϕ 46 0.01 0 0.01 20 Ga Ga@N 40 Ga 20 N Toluol 221 0 0.01 222 0 0.01 223 0 0.01 224 0 0.01 225 0 0.01 226 0 0.01 227 0 0.01 228 0 0.01 229 0 0.01 230 0 0.01 231 ρj 0 0.01 HOMO 232 0 0.01 LUMO 233 0 0.01 234 0 0.01 235 0 0.01 236 0 0.01 237 0 0.01 238 0 0.01 239 0 0.01 240 0 0.01 241 0 0.01 242 0 0.01 243 0 0.01 244 0 0.01 0 0 245 20 40 60 80 100 120 atom no. Abbildung 7.3: Darstellung der mit Abinit (DF, ebene Wellen) berechneten atomaren Dichten für die Zustände um die Fermi-Energie des periodisch fortgesetzten Cluster zwei Toluenmolekülen. $ ) mit 7.4 Diskussion verschiedener Möglichkeiten eines Ladungstransports 0.05 20 Ga Ga@N 40 Ga 0 0.05 20 NH2 Toluol 221 0 0.05 222 0 0.05 223 0 0.05 224 0 0.05 225 0 0.05 226 0 0.05 227 0 0.05 228 0 0.05 229 0 0.05 230 0 0.05 231 0 0.05 Nj 47 0 0.05 0 0.05 232 HOMO 233 LUMO 234 0 0.05 235 0 0.05 236 0 0.05 237 0 0.05 238 0 0.05 239 0 0.05 240 0 0.05 241 0 0.05 242 0 0.05 243 0 0.05 244 0 0.05 245 0 0 20 40 60 80 100 120 140 160 atom no. Abbildung 7.4: Darstellung der mit DFTB (LCAO) berechneten atomaren Anteile der Mulliken-Gesamtpopulation für die Zustände um die Fermi-Energie des periodisch fortgesetzten $ - ) mit zwei Toluen. Cluster 7 Der Cluster in der Festkörperstruktur 48 Abbildung 7.5: Dichteplot $ eines Zustandes mit Beteiligung der Toluenmoleküle in der periodi- schen Struktur von - ) mit zwei Toluen. 7.4 Diskussion verschiedener Möglichkeiten eines Ladungstransports 49 vollständig komplexiert vor. Aufgrund dieser Tatsachen kann davon ausgegangen werden, daß Lithium nicht in den Leitungsmechanismus involviert ist. Rechnungen mit den verschiedenen Methoden ergeben dichtliegende, über die -Cluster-Struktur Alle delokalisierte Zustände an der Fermi-Energie, die keine Dispersion besitzen. Diese Eigenschaften sind maßgeblich für einen Ladungstransport mit HoppingMechanismus [3]. Dabei handelt es sich genauer gesagt um eine Kaskade von Tunnel -Cluster-Struktur kommt ein sequenzieller Tunnelprozess nicht prozessen. Für die in Frage, da hier die Abstände von 13 Å zwischen den Clustern erstens viel zu groß sind und zweitens die Tunnelwahrscheinlichkeit mit dem Abstand exponentiell sinkt. Zudem muß beachtet werden, daß sich die Wahrscheinlichkeiten im Gesamtprozess multiplikativ zusammensetzen und somit effektiv kein Elektronentransport stattfinden würde. Ein zweifacher oder dreifacher Tunnelprozess über die Toluenmoleküle wäre sicherlich effektiver, aber auch hier sind die Abstände mit je 4 Å relativ groß und sie besitzen an der Fermi-Energie keine Zustände, die einen Leitungskanal öffnen würden. Diese Ausagen gelten aber nur bei Abwesenheit eines äußeren elektrischen Feldes. Ein solches wäre in der Lage die Tunnelbarrieren abzusenken. Wie im vorangegangenen Abschnitt gezeigt wurde, liegen die ersten Toluenzustände 0.77 eV oberhalb der FermiEnergie. Prinzipiell sollte durch Anlegen einer entspechenden Spannung ein HoppingKanal über die Toluenmoleküle geöffnet werden. Aber auch in diesem Falle müssen die Elektronen über die großen Abstände tunneln, so daß kein effektiver, der experimentellen Leitfähigkeitsmessung entsprechender, Ladungstransport zu erwarten ist. Ein Vorschlag wäre, an dieser Stelle Leitfähigkeitsmessungen an einer Clusterkette mit einem STM (scanning tunneling microscope) durchzuführen, wobei über den angelegten Tunnelstrom dann ein detaillierteres Bild über die elektronischen Eigenschaften, sowie das Leitungsverhalten zu erhalten. 8 Zusammenfassung und Ausblick Mit dieser Arbeit wird eine erste schematische Studie der elektronischen Struktur der auf theoretischem Wege durchgeführt. Clusterverbindung Die Grundlage für die Beschreibung stellt die Dichtefunktionaltheorie dar. Aufgrund der hohen Atomzahl wird weitestgehend der approximative LCAO-DFT-LDA-Formalismus, das dichtefunktionalbasierte tight-binding-Verfahren DFTB, benutzt. Dieses wird anhand von Referenzrechnungen an ausgewählten Galliumverbindungen getestet. Es wird dabei eine weitgehende Übereinstimmung mit dem vollständigen DFT-Formalismus erhalten, so daß von ersten prinzipiellen Aussagen durch DFTB in diesem System ausgegangen werden kann. In allen Rechnungen werden die aus der RKSA experimentell erhaltenen Daten verwendet. Zunächst werden durch die Reduzierung der Atomzahl geeignete Modellverbindungen für die Clusterstruktur generiert und deren elektronische Struktur verglichen. Als Ergebnis kann festgehalten werden, daß nur die vollständige Ligandenstruktur eine akkurate Beschreibung der elektronischen Struktur liefert. Weitestgehend zeigt sich, daß die einzelnen Cluster „metalloide“ Eigenschaften besitzen, die nicht nur anhand der Mehrzahl von Metall-Metall-Bindungen zu erahnen sind, Ga-NMR Untersuchungen bestätigt werden. Die Berechnunsondern auch durch gen dieser Arbeit stimmen diesen Aussagen zu: Die elektronischen Zustände sind über den Cluster delokalisiert und besitzen einen durchschnittlichen*+Abstand von 0.01 eV ! "%$'& ( )* kann formal die La(150 Kelvin). Den Galliumatomen im Cluster dung +1.6 zugeordnet werden, welche sich größtenteils an den ligandentragenden Galliumatomen befindet. Die inneren Galliumatome sind als weitestgehend neutral einzuordnen und nur die beiden ligandenfreien Galliumatome (Clusterspitzen) besitzen eine kleine negative Ladung. Der Vergleich verschiedener Ladungen auf der Clusterstruktur ergibt, daß neben dem vierfach, der dreifach negativ geladene Cluster geringfügig stabiler ist. Dabei treten keine erkennbaren Differenzen in der elektronischen Struktur+ !#"%$ & (()* auf. Dieses Resultat wird durch den vor kurzem nachgewiesenen bestätigt. In der Elektronik zeigen sich ebenfalls Unterschiede zwischen inneren und ligandtragenden Galliumatomen, wie sie sich gleichfalls in der Topologie wiederspiegeln. 52 8 Zusammenfassung und Ausblick Die Ergebnisse dieser Arbeit führen zu dem Schluß, das es sich bei !#"%$ & (()* um einen Cluster mit metalliodem Charakter handelt. Eine Dispersion der elektronischen Bänder wird weder mit DFTB- noch mit DF-Bandstruktur-Rechnungen beobachtet. -FestkörperDas experimentell bestimmte Halbleiter-Leitungsverhalten an der struktur kann nicht bestätigt werden, ebenso scheidet der in Betracht gezogene HoppingMechanismus (sequenzielles Tunneln) angesichts der großen Abstände der Einzelcluster im Kristall aus. Die Einbeziehung der Toluenlmoleküle, welche einen Ladungstransfer zwischen den Clusterspitzen vermitteln könnten, bleibt ergebnislos. Die Vermutung tiefliegender, in das Fermi-Niveau reichender Lithium-2p-Bänder, scheidet aufgrund der vollständigen Abschirmung durch je vier THF-Moleküle aus. *+ Teil III Anhang 9 Anhang 9 Anhang 56 Ga Ga r0= 4.8 1 H ss σ H ps σ H pp σ H pp π S ss σ S ps σ S pp σ S pp π 0.5 0 -0.5 -1 0 10 R / a.u. 5 20 15 Abbildung 9.1: slako_gaga4_8 Ga-Ga r0= 48 a.u. 1 H ss σ H ps σ H pp σ H pp π S ss σ S ps σ S pp σ S pp π 0.5 0 -0.5 -1 0 2 4 6 8 10 12 14 R / a.u. Abbildung 9.2: slako_gaga48 16 18 20 57 Ga-Li r0=4.8 a.u. H ss σ H ps σ H sp σ H pp σ H pp π S ss σ S ps σ S sp σ S pp σ S pp π 0.5 0 -0.5 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 R / a.u. Abbildung 9.3: slako_gali4_8 Ga-Li r0=48 a.u. H ss σ H ps σ H sp σ H pp σ H pp π S ss σ S ps σ S sp σ S pp σ S pp π 0.5 0 -0.5 0 2 4 6 8 10 12 14 R / a.u. Abbildung 9.4: slako_gali48 16 18 20 Literaturverzeichnis [1] Günter Schmid, editor. Cluster andColloids - From Theory to Applications. VCH, Weinheim, New York, Basel Camebridge, Tokyo, 1994. [2] L. A. Otto P. Braunstein and D. R. Raithby, editors. Metal Cluster in Chemistry, volume 1-3. VCH Wiley, Weinheim, New York, Chichester, Brisbane, Singapore, Toronto, 1999. [3] Horst Günter Ruban. Nanophysik und Nanotechnologie. gart/Leipzig/Wiesbaden, 1 edition, 2002. Teubner Verlag, Stutt- [4] G. Schmid. Z. allg. anorg. Chem., 7:214, 1990. [5] Walter Ekardt, editor. Metal Clusters. Wiley series in theoretical chemistry. Wiley, Chichester, 1999. 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