OC 2 Organische Chemie (II) für BC und T Übungen 1- Radikalische Substitution 1. In der Technik spielt die direkte Chlorierung von Methan in der Gasphase eine bedeutende Rolle. a. Formulieren Sie die Reaktion zum Chlormethan und beschreiben Sie den Reaktionsmechanismus und die Reaktionsbedingungen b. Welche weiteren Reaktionsprodukte erwarten Sie? c. Kommentieren Sie die Reaktivität der Halogene bezüglich obiger Umsetzung 2. Erklären Sie die unterschiedliche Stabilität von Methyl-, primären, sekundären und tertiären Alkylradikalen. Wie ist die räumliche Struktur? 3. Radikale sind im allgemeinen sehr reaktiv. Es gibt aber auch recht stabile Radikale. a) Folgende Verbindungen werden als Initiatoren (Radikalbildner) für RadikalKettenreaktionen eingesetzt. Geben Sie die Reaktionsgleichung für den Zerfall dieser Verbindungen an. O O N NC CN N b) Warum sind folgende Radikale bei Raumtemperatur überraschend stabil? Verwenden Sie zur Erklärung Grenzstrukturen. hschulz 579863349 Seite 1 von 20 08.04.2017 OC 2 CH2 CH2 c) Zu welcher Struktur dimerisiert das Triphenylmethylradikal? Beachten Sie, dass sich das Hexaphenylethan aus sterischen Gründen nicht bildet. d) Bei radikalischen Kettenreaktionen kommt es früher oder später zu Kettenabbrüchen. Formulieren und benennen Sie die zwei wichtigsten Kettenabbruchreaktionen. 4) Diethylether, der schon jahrelang im Abzug steht, wird für eine Reaktion als Lösungsmittel eingesetzt. Beim Abrotieren gibt es eine heftige Explosion. Beschreiben Sie was geschah. 5) Folgende Verbindungen werden durch radikalische Substitution monochloriert. Da radikalische Reaktionen meist nur wenig selektiv sind, müssen Sie ggf. mit Produktgemischen rechnen. Formulieren Sie das jeweils thermodynamisch stabilste Monochlorierungsprodukt CH3 H3C CH4 hschulz 579863349 H3C CH2 CH3 H CH3 Seite 2 von 20 08.04.2017 OC 2 Organische Chemie (II) für BC und T Übungen 2a – Nucleophile Substitution - Lösungen 1) (R)-2-Chlor-3-methylbutan reagiert durch Hydrolyse mit Natronlauge zum entsprechenden Alkohol. a) Formulieren Sie das Geschwindigkeitsgesetz erster Ordnung und zweiter Ordnung für diese Reaktion und erklären Sie, wie Sie experimentell entscheiden können, nach welchem Gesetz die Reaktion abläuft. b) Wie würden Sie die Reaktionsbedingungen wählen, um obige Reaktion nach S N1 bzw. nach SN2 ablaufen zu lassen? c) Zeichnen Sie die Strukturformeln der möglichen Produkte bei einer S N1- Reaktion bzw. einer SN2-Reaktion. 2. (S)-2-Iodbutan reagiert in der Kälte mit Natrium-Methanthiolat (NaSCH3) a. Formulieren Sie den Reaktionsmechanismus b. Benennen Sie das Reaktionsprodukt einschliesslich absoluter Konfiguration 3) Die abgebildete enantiomeren-reine Milchsäure wird in zwei aufeinanderfolgenden SN2Reaktionen zuerst in 2-Chlorpropansäure und dann mit Azid (N3-) in 2-Azidopropion-säure umgewandelt. Die Azidopropionsäure wird mittels H2/Pt zum Alanin reduziert. a. Stellen Sie die Reaktionsfolge in der Fischerprojektion dar und bestimmen Sie die absolute Konfiguration der asymmetrischen C-Atome. b. L-Alanin ((S)-Alanin) ist eine wichtige Chemikalie in biologischen Systemen. Wo kommt es vor? Kommentieren Sie warum die Wirksamkeit von Arzneimitteln oft stark von der absoluten Konfiguration abhängt. 4) Die Hydrolyse von t-Butylchlorid ergibt t-Butanol. a. Beschreiben Sie ausführlich den Reaktionsmechanismus b. Zeichnen Sie für obige Reaktion ein detailliertes Energiediagramm (Energie/Reaktionskoordinate) mit allen Übergangszuständen und Zwischenprodukten 6. (R)-2-Chlor-3-hexen wird durch Wasser hydrolysiert. a. Formulieren Sie den Reaktionsmechanismus b. Erklären Sie anhand dieser Reaktion die Begriffe „thermodynamische Reaktionskontrolle“ und „kinetische Reaktionskontrolle“ c. Benennen Sie alle möglichen Reaktionsprodukte nach IUPAC einschliesslich absoluter Konfiguration hschulz 579863349 Seite 3 von 20 08.04.2017 OC 2 Organische Chemie (II) für BC und T Übungen 3- Eliminierung 1. Folgende Verbindung reagiert mit starken Mineralsäuren bei hoher Temperatur OH a. Welche Reaktionsprodukte erwarten Sie? b. Erklären Sie wie diese Produkte gebildet werden und kommentieren Sie die Mengenverhältnisse c. Obige Reaktion wird bei moderater Temperatur in Anwesenheit von Methanol durchgeführt. Wie beeinflusst dies das Ergebnis der Reaktion? 2) a) Formulieren Sie die Produkte, die durch Eliminierung von HCl aus folgenden Edukten entstehen Cl Verbindung 1 Cl Verbindung 2 b) Warum ist die HCl-Eliminierung aus Verbindung 1 thermodynamisch günstiger als aus Verbindung 2? 3) trans-1-Methyl-2-tosyl-cyclohexan geht durch E2-Eliminierung in ein MethylcyclohexenDerivat über. Beschreiben Sie den Reaktionsmechanismus. Welches Derivat entsteht fast ausschliesslich? Begründen Sie Ihre Entscheidung mit Hilfe von NewmanProjektionen. 4) 2-Chlor-3-methylbutan wird bei erhöhter Temperatur mit Kalium-t-butanolat umgesetzt. a) Welches Hauptprodukt erwarten Sie? b) Beschreiben Sie zwei mögliche Reaktionsmechanismen zur Bildung des Hauptprodukts. c) Durch Eliminierung von Wasser aus 3,3-Dimethyl-2-butanol entsteht nicht das erwartete 3,3-Dimethyl-1-buten, sondern das 2,3-Dimethyl-2-buten. Erklären Sie, wie dieses Produkt entsteht. 5) Beschreiben Sie den Mechanismus einer -Eliminierung anhand eines Beispiels hschulz 579863349 Seite 4 von 20 08.04.2017 OC 2 Organische Chemie (II) für BC und T Übungen 4- Addition an die CC-Doppelbindung 1) Brom addiert bereits bei Raumtemperatur an (Z)-1-Chlorpropen a. Beschreiben Sie den Mechanismus der Addition b. Benennen Sie das Reaktionsprodukt nach IUPAC einschliesslich absoluter Konfiguration 2) Geben Sie Reaktionsgleichungen an für die Herstellung von vicinalen und von geminalen Dihalogenen. 3) Durch Additionsreaktionen kann man aus Alkenen Alkohole herstellen Beschreiben Sie den Reaktionsmechanismus der säurekatalysierten Addition von Wasser an Propen 4) Durch Hydroborierung ist aus Propen 1-Propanol darstellbar. Formulieren Sie die Reaktion unter Verwendung von Dicyclohexylboran 5) Alkene reagieren mit Halogenen normalerweise unter elektrophiler Addition. a) Bei der Umsetzung von Isobutylen (2-Methylpropen) mit Cl2 entsteht nicht das erwartete 1,2-Dichlor-2-methylpropan als Hauptprodukt, sondern 3-Chlor-2-methyl-1-propen und HCl. Erklären Sie, wie dieses Produkt entsteht. b) Pent-1-en-4-in wird mit einem Äquivalent Br2 umgesetzt. Welches Hauptprodukt entsteht? Warum? 6) Acrylnitril reagiert mit Ethanol unter Basenkatalyse (Natriumethanolat). a) Formulieren Sie den Reaktionsmechanismus. b) Erklären Sie die Regioselektivität der Reaktion anhand von Resonanzformeln c) Das Reaktionsprodukt wird in verdünnter Säure erhitzt. Was entsteht? 8) Die AE von HBr an die Doppelbindung führt zum Markovnikov-Produkt. Nennen Sie zwei Synthesemethoden um aus 1-Alkenen 1-Bromalkane herzustellen und formulieren Sie die Reaktionsmechanismen 9) Aus Acetylen kann Acetaldehyd hergestellt werden. Beschreiben Sie den Mechanismus. hschulz 579863349 Seite 5 von 20 08.04.2017 OC 2 Organische Chemie (II) für BC und T Übungen 8-Diels-Alder - Lösungen 1) Die Diels-Alder-Reaktion ist eine wichtige Reaktion in der Organischen Chemie zum Aufbau von komplexen Strukturen. c. Beschreiben Sie das Diels-Alder-Reaktionsprodukt aus folgenden Edukten. O H + O H O d. Wie ist die Lage der beiden H-Atome des Maleinsäureanhydrids im Endprodukt cis oder trans? Begründen Sie Ihre Entscheidung. c. Aus welchen Edukten ist folgendes Diels-Alder-Produkt entstanden? CN CN CN CN 2. a. Formulieren Sie den Mechanismus der Reaktion von p-Chinon (siehe Formel) mit zwei Äquivalenten Butadien O O b. Wie nennt man solche Reaktionen und unter welchen Reaktionsbedingungen finden sie statt? c. Zeichnen Sie für Butadien und Ethen die Grenzorbitale (HOMO/LUMO) und beschreiben Sie, welche Orbitale gemäss obigem Reaktionsmechanismus mit einander wechselwirken. hschulz 579863349 Seite 6 von 20 08.04.2017 OC 2 Organische Chemie (II) für BC und T Übungen 6 – aromatische Substitution - Lösungen 1) Die Friedel-Crafts-Alkylierung wird durch katalytische Mengen an AlCl3 ermöglicht. Bei der Acylierung werden hingegen mindestens äquimolare Mengen benötigt. Warum? 2) Formulieren Sie den Eliminierungs-Additions-Mechanismus der Reaktion von Chlorbenzol zu Anilin 3) Beschreiben Sie eine Möglichkeit Phenol herzustellen 4) Betrachten Sie folgende Strukturen. a) Wie ist die Reaktivität gegenüber Brom? Begründung b) Welches Hauptprodukt entsteht , wenn Cyclopentadien mit einem Äquivalent Brom reagiert? 5) Anilin ist ein wichtiger Grundstoff in der Farbstoffchemie a) Beschreiben Sie zwei Wege zur Darstellung von Anilin aus Benzol b) Für eine elektrophile Zweitsubstitution stehen im Anilin grundsätzlich 3 Positionen zur Verfügung. Wo wird die Zweitsubstitution bevorzugt stattfinden? hschulz 579863349 Seite 7 von 20 08.04.2017 OC 2 Organische Chemie (II) für BC und T Übungen 7 – Metallorganische Reagenzien-Lösungen 1) Beschreiben Sie die Grignard-Reaktion von Methylbromid und Formaldehyd 2) Methyllithium ist eine metallorganische Verbindung a) Beschreiben Sie eine Synthesemöglichkeit b) Vergleichen Sie die Methyl-Alkalimetallverbindungen bezüglich der Reaktivität c) Wie können Sie die Konzentration einer MeLi-Lösung bestimmen? 3) Grignard-Reaktionen sind wichtige metallorganische Reaktionen zur Knüpfung neuer CC-Bindungen. a) Beschreiben Sie ausführlich die Grignard-Reaktion von 1-Brombutan mit Formaldehyd (Reaktionsmechanismus und Reaktionsgleichung) b) Wie kann man durch Grignard-Reaktion sekundäre und tertiäre Alkohole darstellen ? Formulieren Sie allgemeine Reaktionsgleichungen. hschulz 579863349 Seite 8 von 20 08.04.2017 OC 2 Organische Chemie (II) für BC und T Übungen 10 - Carbonylgruppe-Lösungen 1. Ketone und Aldehyde stehen mit ihrer Enol-Form im Gleichgewicht a. Beschreiben Sie den Reaktionsmechanismus der säurekatalysierten Enolisierung b. Auf welcher Seite liegt das thermodynamische Gleichgewicht bei Raumtemperatur im Acetaldehyd? c. Formulieren Sie die Enol-Form von 2,4-Pentandion und kommentieren Sie die Gleichgewichtslage. 2. Folgende Carbonylverbindung hat vier reaktive Zentren a. Kennzeichnen Sie die reaktiven Zentren (z.B. mit einem Pfeil) und beschreiben Sie, wie diese Zentren angegriffen werden können (z.B. durch ein Nucleophil, ein Elektrophil, eine Base oder eine Säure) O H3C C H2 b. Aus obiger Verbindung (siehe 5.a.) kann folgende Verbindung dargestellt werden. Formulieren Sie den Reaktionsmechanismus eines möglichen Synthesewegs. O H3C H C C2H5 3. Phthalsäure geht bei ca. 230°C in das cyclische Phthalsäureanhydrid über a. Formulieren Sie die Reaktionsgleichung b. Erklären Sie warum Terephthalsäure kein cyclisches Anhydrid bildet c. Formulieren Sie den Reaktionsmechanismus der säurekatalysierten Veresterung von Essigsäure mit Propanol 4. Acylhalogenide können leicht in verschiedenste Carbonsäure-Derivate überführt werden a. Nennen Sie eine mögliche Methode zur Darstellung von Acetylchlorid und formulieren Sie die Reaktionsgleichung b. Welche Produkte entstehen bei folgenden Umsetzungen? Reaktion Produkt Produkt Strukturformel IUPAC-Name Acetylchlorid + Ethanol Acetylchlorid + Ammoniak Acetylchlorid + Dimethylamin Acetylchlorid + Natriumpropanoat hschulz 579863349 Seite 9 von 20 08.04.2017 OC 2 5) Die Carbonylgruppe im Acetaldehyd kann nucleophil angegriffen werden. a) Beschreiben Sie die Reaktion von Acetaldehyd mit einem Überschuss an Ethanol im saueren Milieu. b) Zu welchen Verbindungsklassen gehören das Produkt und evtl. auftretende Zwischenprodukte? c) Welche Produkte entstehen bei der Umsetzung von Acetaldehyd mit folgenden Aminen? Amin Struktur des Produkts Verbindungsklasse H3CNH2 (H3C)2NH (H3C)3N 6) Acetaldehyd wird mit einem Überschuss an Ethanol umgesetzt. Beschreiben Sie den Reaktionsmechanismus unter folgenden Reaktionsbedingungen: a) im basischen Milieu b) im saueren Milieu 7) Formulieren Sie die Reaktionsgleichungen für die Umsetzung von Propanal mit folgenden Aminen und benennen Sie die Verbindungsklassen der Produkte: a) Amoniak b) Methylamin c) Dimethylamin 8) Bestimmte Hydroxycarbonsäuren reagieren intramolekular zu Lactonen a) Welche Hydroxycarbonsäuren reagieren besonders leicht zu Lactonen? Warum? b) Beschreiben Sie den Reaktionsmechanismus der intramolekularen Veresterung von -Hydroxypentansäure. c) Was entsteht aus folgenden Verbindungen durch intramolekularen Ringschluss (Name der Verbindungsklasse und Struktur): 9) Carbonylverbindungen sind C-H-acide. a) Beschreiben Sie den Reaktionsmechanismus der basenkatalysierten Aldolreaktion von Acetaldehyd mit Benzaldehyd b) Acetessigester wird aus Essigsäureethylester unter Alkoholabspaltung hergestellt (Claissen-Kondensation). Beschreiben Sie den Mechanismus. c) Vinylmethylketon wird unter Basenkatalyse mit Wasser hydrolysiert. Beschreiben Sie den Reaktionsmechanismus und benennen Sie das Reaktionsprodukt. 10) Phosgen (COCl2) dient als Edukt für viele Kohlensäurederivate. a) Formulieren Sie die Reaktionsgleichungen für die Herstellung folgender Produkte OC2H5 OC2H5 NH2 O OC2H5 hschulz 579863349 O O NH2 Seite 10 von 20 NHCH3 08.04.2017 OC 2 b) Kohlensäurederivate, die OH-Gruppen enthalten sind instabil. Formulieren Sie die Reaktionsgleichung für den Zerfall folgender Verbindungen. OH OH OH O O O OH OR NH2 c) Im Jahre 1828 hat Herr Wöhler Ammoniumcyanat erhitzt und damit ein Dogma umgestossen. Formulieren Sie die Reaktionsgleichung. Warum war das eine so wichtige Entdeckung? 11) Milchsäure kann aus einem Cyanhydrin hergestellt werden a) Beschreiben Sie wie das entsprechende Cyanhydrin hergestellt werden kann b) Wie reagiert das Cyanhydrin zur Milchsäure? 12) Formaldehyd liegt in wässeriger Lösung als geminales Diol vor. Das Diol kann aber nicht isoliert werden. a) Beschreiben Sie den Mechanismus der Wasseraddition an die Carbonylgruppe. b) Welche geminalen Diole sind stabil? Warum? 13) Cyclische Acetale werden oft als Schutzgruppen eingesetzt a) Erklären Sie den Mechanismus der Bildung des cyclischen Acetals aus Benzaldehyd und Glycol b) In welchem Milieu kann die Schutzgruppe verwendet werden und warum? hschulz 579863349 Seite 11 von 20 08.04.2017 OC 2 Organische Chemie (II) für BC und T Übungen 5-Wittig-Ozonolyse-Lösungen 1. Durch Ozonolyse kann die Lage von Doppelbindungen bestimmt werden. Beschreiben Sie den Mechanismus am Beispiel des Zimtsäureethylesters. 2. Beschreiben Sie die Synthese von 2-Methyl-1,1-diphenylpropen mit Hilfe der WittigReaktion 3).Beschreiben Sie den Mechanismus der Wittig-Reaktion am Beispiel der Edukte Brommethan und Diphenylketon 4) Styrol kann aus den unten aufgeführten Edukten hergestellt werden. Beschreiben Sie den Reaktionsmechanismus. Beachten Sie, dass neben den aufgeführten Edukten weitere Edukte benötigt werden könnten. Wie nennt man diese Reaktionen? H H Br H H a. H Br CH3 O b. 5) Aus Isoeugenol wird durch Ozonolyse Vanillin hergestellt. Beschreiben Sie den Reaktionsmechanismus hschulz 579863349 Seite 12 von 20 08.04.2017 OC 2 OH OCH3 C H CH3 C H Isoeugenol hschulz 579863349 Seite 13 von 20 08.04.2017 OC 2 Organische Chemie (II) für BC und T Übungen 11-Amine: Nitrosierung-Azokupplung 2. Ein Labormitarbeiter setzt im saueren Milieu Dimethylamin mit NaNO2 um. Das Reaktionsgefäss fällt versehentlich auf den Boden. Der Laborleiter lässt sofort das ganze Labor evakuieren. a. Warum? b. Erstellen Sie die Reaktionsgleichung obiger Umsetzung. c. Welches Reaktionsprodukt entsteht bei der Oxidation von Trimethylamin mit Wasserstoffperoxid? 3. Anilin reagiert mit dem Nitrosonium-Ion zum Diazonium-Ion. a. Beschreiben Sie den Reaktionsmechanismus der Bildung des Nitrosonium-Ions und des Diazonium-Ions. b. Methylorange (siehe Formel) wird durch Diazokupplung hergestellt. Beschreiben Sie die Kupplungsreaktion und benennen Sie den Reaktionsmechanismus. 3) Amine reagieren mit dem Nitrosonium-Ion. a) Beschreiben Sie Mechanismus und Reaktionsprodukt der Reaktion von Diethylamin mit NO+. b) Formulieren Sie die Reaktionsgleichungen der Reaktionen folgender Amine mit NaNO2 / HCl: H2NC2H5 N(C2H5)3 hschulz 579863349 Seite 14 von 20 08.04.2017 OC 2 Organische Chemie (II) für BC und T Übungen 9 - Synthesestrategien-Lösungen 3. Entwickeln Sie eine Synthesestrategie für folgende Aromaten ausgehend von Benzol: a. p-Chloranilin b. m-Nitrobenzoesäure c. o-Nitrobenzoesäure d. 2-Brom-4-cyano-benzolsulfonsäure 2) Entwickeln Sie für folgende Produkte eine Synthesestrategie, ausgehend von den genannten Edukten. Edukt: Toluol Produkt: Edukt: Benzol Produkt: Benzoesäure Edukt: Benzol Produkt: OH O2N NO2 NO2 Edukt: keine SR! Produkt: Br Br H Br Br Edukte: zwei Aldehyde Produkt: H O H H 3) Entwickeln Sie für folgende Produkte eine Synthesestrategie, ausgehend von den genannten Edukten. Bemerkung: Zeichnen Sie die Strukturen der einzelnen Vorstufen und geben Sie stichwortartig an, welche Reaktionen Sie durchführen wollen. Die Beschreibung des Reaktionsmechanismus ist nicht erforderlich. hschulz 579863349 Seite 15 von 20 08.04.2017 OC 2 Edukt: Benzol Edukt: Benzol Edukt: Benzol Edukt: Benzol Edukt: Benzol hschulz 579863349 Produkt: Benzylchlorid Produkt: p-Nitroanilin Produkt: p-Phenolsulfonsäure (p-Hydroxybenzolsulfonsäure) Produkt: Benzophenon Produkt: m-Phenylendiamin (m-Diaminobenzol) Seite 16 von 20 08.04.2017 OC 2 Organische Chemie (II) für BC und T Übungen 12 - Polymere 1) Styrol kann auf mehreren Wegen polymerisiert werden a) Beschreiben Sie den Reaktionsmechanismus der anionischen Polymerisation von Styrol b) Beschreiben Sie typische Reaktionsbedingungen für die anionische Polymerisation und kommentieren Sie mögliche Kettenabbruchreaktionen c) Was versteht man unter einem lebenden Polymer? 2) Polyvinylether werden durch kationische Polymerisation hergestellt. a) Nennen Sie typische Initiatoren für die kationische Polymerisation. b) Beschreiben Sie typische Bedingungen, damit ein Alken polymerisiert und nicht unter elektrophiler Addition mit dem Initiator reagiert. c) Beschreiben Sie die Startreaktion, die Kettenwachstumsreaktion und eine Kettenabbruchreaktion der kationischen Polymerisation von Methyl-vinyl-ether. 3) a) Beschreiben Sie den Mechanismus der radikalischen Polymerisation von Styrol b) Nennen Sie vier Reaktionsmechanismen (nur die Namen!) zur Polymersiation von Alkenen c) Beschreiben Sie an einem beliebigen Beispiel den Reaktionsmechanismus einer Polykondensation hschulz 579863349 Seite 17 von 20 08.04.2017 OC 2 Organische Chemie (II) für BC und T Übungen 13 – Verschiedenes - Lösungen 1) Vervollständigen Sie folgende Tabelle. Bitte nennen Sie durchschnittliche, ungefähre Werte Bindung Bindungsenergie Bindungslänge C-H C-C C=C C-C-Dreifach C-Cl 2) Erklären Sie kurz folgende Begriffe Begriff Basizität Polarisierbarkeit Konstitutionsisomerie Homopolymer Block-Copolymer Makromolekulares Netzwerk Thermodynamisch kontrollierte Reaktion Kinetisch kontrollierte Reaktion -I-Effekt SN1-Reaktion E2-Reaktion Konjugiertes -System CH-acide Verbindung Erklärung 3) Vervollständigen Sie folgende Tabelle. Edukt Produkt Reaktion Reduktion NO2 Cl OH AE HBr Br HBr Ph Ph O Ph hschulz 579863349 ()3P Wittig Ph Seite 18 von 20 08.04.2017 OC 2 O H2O H3C I Mg O OH Thioacetalbildung HS 4) Entscheiden Sie, ob folgende Aussagen richtig oder falsch sind. Aussage Richtig Bei der E2-Eliminierung ist die Konformation mit antiperiplanarer Anordnung der Abgangsgruppen besonders günstig. Die E1-Eliminierung ist nicht stereoselektiv. Die nucleophile Substitution und die Eliminierung sind Konkurrenzreaktionen. Bei tiefen Temperaturen ist die Eliminierung gegenüber der nucleophilen Substitution bevorzugt. Die Csp-H-Bindung ist acider als die Csp3-H-Bindung. Im saueren Milieu sind Halbacetale stabil und reagieren nicht zu Acetalen weiter. Glucose liegt in wässeriger Lösung überwiegend in der Halbacetal-Form vor. Die Reaktion von Ketonen mit primären Aminen führt zur Bildung von Iminen. Sekundäre Amine reagieren nicht mit Ketonen Wasserstoffe am C-Atom von Carbonylen sind besonders reaktionsträge. Im basischen Milieu werden Methylketone mittels Iod zur entsprechenden Carbonsäure und Iodoform abgebaut Butadien reagiert mit HCl unter thermodynamischer Reaktionskontrolle bevorzugt zu 1-Chlorbut-2-en. Organische Chemie macht Spass. Zur Bildung des kinetisch kontrollierten Reaktionsprodukts wird weniger Aktivierungsenergie benötigt Die Hoffmann-Eliminierung führt ganz überwiegend zum thermodynamisch stabileren Saytzeff-Produkt Falsch 5) Formulieren Sie für folgende Verbindungen jeweils eine Reaktionsgleichung zu ihrer Herstellung. Die Edukte können Sie frei wählen. Ethanol Maleinsäureanhydrid Acetylchlorid Phenylacetylen 1-Brombutan Buttersäurehexylester Acetamid hschulz 579863349 Seite 19 von 20 08.04.2017 OC 2 Butannitril 6) In der Pharmaindustrie ist die Herstellung enantiomeren-reiner Stoffe sehr wichtig. Hierzu gibt es prinzipiell zwei Methoden: Herstellung eines Racemats und anschliessende Trennung der Enantiomere oder die enantiomeren-reine Synthese. a) Nennen Sie fünf Möglichkeiten ein Racemat zu trennen. b) Wie können Sie ein Racemat einer Carbonsäure durch Säure-Base-Reaktion in ihre Enantiomere auftrennen? Beschreiben Sie den Prozess mittels Reaktionsgleichungen am Beispiel der Milchsäure und einer Base ihrer Wahl. c) Nennen Sie zwei Wege um enantiomeren-reine Stoffe direkt herzustellen, ohne über den Umweg des Racemats zu gehen. hschulz 579863349 Seite 20 von 20 08.04.2017