LCD-Schirme, Liquid Crystal Displays

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Bildschirme, Displays
Leuchtschirme, die zur visuellen Darstellung elektronischer Daten dienen. Meist
wird jedoch das gesamte Ausgabegerät als Bildschirm oder Monitor bezeichnet,
also die Verbindung von Bildröhre, Stromversorgung, Elektronik und Gehäuse.
Wesentlichste Eigenschaft der Displays ist die Bildschirmauflösung, die Zahl der
Bildpunkte, Pixeln (Kurzform von picture und »element«), die in vertikaler und
horizontaler Richtung angegeben wird. Z. B. 800×600(mittlere Auflösung),
1024×768(gute Auflösung) oder 1280×1024 (hoheAuflösung). (Prüfen Sie die
Pixelraster an Ihren Rechner und nehmen Sie Umstellungen vor)
Im Lauf der Entwicklung haben sich verschiedene Bildschirmtypen herausgebildet,
die sich durch Darstellungstechnik bzw. Darstellungsverfahren unterscheiden.
Ursprünglich existierten nur Geräte mit einer Bildröhre. Nach der Bezeichnung
Cathode Ray Tube werden diese im Computerhandel oft als CRT-Schirme
verkauft. Zur Darstellung von Farben enthalten diese Bildschirme drei
Elektronenstrahlen. Die ersten, die nur schwarz/weiss darstellen konnten, hatten
nur einen Elektronenstrahl.
In den 1990er-Jahren sind Flüssigkristallanzeigen (LCD) hinzugekommen, die v.
a. bei Notebooks Verwendung finden, aber zunehmend auch bei stationären
Computern eingesetzt werden und demnächst die CRT-Schirme verdrängen
werden. Auch andere Typen beginnen sich durchzusetzen. So setzt man
beispielsweise Plasmabildschirme für großformatige Präsentationen ein,
Elektrolumineszenzbildschirme nutzt man zur Anzeige von Daten und
Informationen, bei denen Farben keine Rolle spielen, während
Projektionsbildschirme (Beamer) zur großflächigen Projektion der
Bildschirmanzeige, etwa auf einer Leinwand, eingesetzt werden. Bei ihnen sind
Bildschärfe, Helligkeit und Kontrast meist schlechter als bei Plasmabildschirmen.
Fast alle Computerbildschirme stellen das Bild durch ein Raster aus einzelnen
Punkten (Pixeln) dar. Sie werden daher auch als Rasterbildschirme bezeichnet. In
speziellen Einsatzbereichen finden sich auch Vektorbildschirme, die das Bild auf
andere Weise erzeugen. (Vergleich mit Vektorschriften)
Die Leistungsmerkmale eines Bildschirms, insbesondere Art und Qualität der
Darstellung, hängen v.a. von seinen physikalischen Eigenschaften ab. Die
Bildschirmdiagonale, gemessen in Zoll von einer Bildschirmecke zur
gegenüberliegenden Ecke, gibt die maximale Bildgröße an. Ein geringer
Bildschirme
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Pixelabstand ist wichtig für die Schärfe des Bildes. Üblich sind 0.25 bis 0.3mm.
Hinweis auf die Eigenschaften der Netzhaut. Aus der Zeilenfrequenz und der
Bildschirmauflösung ergibt sich die (ergonomisch wichtige) Bildwiederholrate.
Alle Bildinformationen werden von der Grafikkarte so aufbereitet, dass damit ein
Bildschirm (Röhre oder LCD) angesteuert werden kann. (Wegen dieser Anpassung
der digitalen Bilddaten an die analogen Bildschirmsignale nannte man Grafikkarten
früher auch Grafikadapter.) Bei einer Bildröhre sorgt die Grafikkarte z. B. dafür,
dass die Elektronenstrahlen entsprechend der gewählten Bildauflösung und
Bildwiederholfrequenz korrekt über dem Leuchtschirm geführt werden. Erst
dadurch wird das Bild am Schirm sichtbar.
Bildröhre, CRT
Eine der Bilderzeugung dienende Elektronenstrahlröhre, oft auch
Kathodenstrahlröhre genannt. Die Bildröhre ist eine Weiterentwicklung der 1897
von Karl Ferdinand Braun (1850-1918) erfundenen braunschen Röhre. Die
Bildröhre ist der wesentlichste Teil eines Röhrenmonitors.
Im Prinzip besteht eine Bildröhre aus den drei Grundkomponenten
Elektronenstrahlerzeugung, Strahlablenkung und Leuchtschirm. Umgeben werden
die Bauteile dieser Komponenten von einem Glaskolben. Zur Erzeugung eines
Strahls von freien Elektronen wird eine Glühkathode am röhrenförmigen Ende des
Glaskolbens so weit erhitzt, dass Elektronen austreten. Der Wehnelt-Zylinder
formt aus daraus eine Elektronenwolke, aus der einzelne Elektronen von einer
elektrischen Hochspannung (etwa 25 Kilovolt) beschleunigt werden, so dass sich
ein Elektronenstrahl bildet.
Bildschirme
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Eine Lochblende (Fokussierer) sorgt dafür, dass der Strahl nicht aufweitet. Er hat
eine so hohe Energie, dass er anschließend durch die luftleere Röhre fliegt und
dann auf dem Leuchtschirm aufprallt.
Vorsicht: Wegen des Vakuums besteht Implosionsgefahr.
Um mit einem einzelnen Elektronenstrahl flächige Bilder darzustellen, muss dieser
so schnell über den Leuchtschirm geführt werden, dass der Betrachter der
Strahlbewegung nicht mehr folgen kann, sondern ein instantan (augenblicklich)
aufgebautes Bild wahrnimmt. Der Aufbau des Bildes geschieht dabei zeilenweise
von links nach rechts und von oben nach unten, beim diagonalen Zurücksetzen
muss der Strahl natürlich ausgeschaltet sein. Die Ablenkung des Strahls erfolgt
durch je ein Paar horizontaler und vertikaler Ablenkspulen, welche eine
elektromagnetische Kraft auf die Elektronen ausüben (dies ist die sog.
Ablenkeinheit). Durch weitere solcher elektronenoptischer Bauteile wird der Strahl
gebündelt und scharf gestellt. Wichtig ist, dass horizontale und vertikale Bewegung
aufeinander abgestimmt (synchronisiert) sind.
Der Elektronenstrahl wird genau auf den Leuchtschirm fokussiert. Sobald ein
Elektron auf das Schirmmaterial auftrifft, gibt es einen Teil seiner Energie an die
Atome des Materials ab. Die Atome gelangen in einen angeregten Zustand. Um
wieder in ihren Ausgangszustand zurückzukehren, senden die Atome Lichtsignale
aus; der Schirm leuchtet an dieser Stelle. Der Eindruck eines kontinuierlich
vollständig erleuchteten Bilds entsteht durch den Effekt des Nachleuchtens:
Nachdem der Elektronenstrahl einen Bereich des Schirms getroffen und wieder
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verlassen hat, gehen die Atome dieses Bereichs nicht alle gleichzeitig in ihren
Ausgangszustand über, sondern nach und nach. Solange leuchtet der Schirm weiter.
Wenn die Nachleuchtdauer größer als die Zeit bis zum nächsten Auftreffen des
Strahls ist (dies ist der Kehrwert der Bildwiederholfrequenz), nimmt man ein
ungestörtes Bild wahr, anderenfalls sieht man ein unangenehmes Flimmern.
Farbbildschirme arbeiten mit drei unabhängigen Elektronenstrahlen in einer Röhre.
Jeder der Elektronenstrahlen spricht unterschiedlich farbempfindliche Punkte oder
Streifen des Farbleuchtschirms an. Drei Farbpunkte in den Grundfarben Rot, Grün
und Blau (RGB, Farbmodell) bilden zusammen ein sog. Tripel, das in einer
Entfernung von mehr als ein paar Zentimetern als ein Punkt in der sich additiv
bildenden Mischfarbe erscheint. Um sicherzustellen, dass die drei Strahlen jeweils
auf die zugehörigen Farbflächen fallen, werden Masken (Bildschirmmaske)
verwendet. Je nach Monitortyp haben diese kleine runde oder rechteckige
Aussparungen, hinter denen sich die farbempfindlichen Leuchtelemente befinden.
Zusammen mit magnetischen Korrekturfeldern sorgt die Maske dafür, dass die
Elektronen nur an ganz bestimmten Stellen hindurchtreten und auf die
zugeordneten Leuchtstoffstellen treffen können.
Bildschirme
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Bildschirme
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CRT-Monitore, also Computerbildschirme mit Bildröhre, waren lange Zeit das
alleinige visuelle Darstellungsgerät. Sie haben aber einige gewichtige Nachteile:
großer Platzbedarf und Energieverbrauch( ca. 40Watt), Strahlenbelastung (bei den
hohen Beschleunigungsspannungen entsteht am Leuchtschirm nicht nur Licht,
sondern auch UV- und Röntgenstrahlung) und Explosionsgefahr. Daher wurde
immer wieder nach anderen Lösungen gesucht, und mit den
Flüssigkristallbildschirmen (Bildschirm, LCD) wurde eine gute Alternative
gefunden.
Flachbildschirme
Plasmabildschirme
Flachbildschirme, die nach einem Prinzip arbeitet, das dem von Leuchtstoffröhren
(Neonröhren) ähnelt. Der Bildschirm besteht aus zwei Glasplatten, zwischen denen
ein Edelgas eingeschlossen ist. In diesem Gas werden unter dem Einfluss von
starken lokalen elektrischen Feldern kleine Gasentladungen gezündet, durch die das
Gas an diesen Stellen elektrisch leitfähig wird. Dieser Zustand wird Plasma
genannt. Während der Entladung kommt es zu einem kurzen Aufleuchten (ähnlich
einem Blitz während eines Gewitters). Die elektrischen Felder werden mithilfe
eines Gitters aus übereinander gelagerten waagerechten und senkrechten
Leiterbahnen jeweils an deren Kreuzungspunkten erzeugt; jede dieser Kreuzungen
entspricht einem Pixel.
Zur Farbdarstellung benutzen sie drei Drahtsysteme mit drei Kreuzungen pro
Bildpunkt sowie Farbfilter (rot, grün, blau).
Geringe Bautiefe, große Helligkeit, starker Kontrast, Flimmerfreiheit und ein
weiter Betrachtungswinkel machen die Plasmabildschirme im Prinzip zu einer
ernsthaften Konkurrenz für die LCDs. Die Einsatzmöglichkeiten werden derzeit
aber noch eingeschränkt durch hohe Herstellungs- und damit Anschaffungskosten
sowie erheblichen Stromverbrauch.
Bildschirme
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LCD-Schirme, Liquid Crystal Displays
Flach gebaute Bildschirme, die für die Darstellung Flüssigkristalle benutzen. In
einfacher Form kommen diese Anzeigen bei vielen Uhren, Taschenrechnern und
Geräten zum Einsatz, in aufwendigeren Formen als Bildschirme von
Mobilcomputern sowie zunehmend auch von Desktop-Computern.
Die LCD-Technik macht sich die optische Eigenschaft von (lichtdurchlässigen)
Flüssigkristallen zunutze, bei geeigneter Ausrichtung der Moleküle die Polarisation
von durchgehendem polarisiertem Licht zu ändern. In Verbindung mit
Polarisationsfolien (sie zwingen normalem, unpolarisiertem Licht beim Durchgang
eine Schwingungsebene auf und lassen weiter nur polarisiertes Licht passieren, das
in einer bestimmten Ebene schwingt) wird damit Lichtdurchlässigkeit und
Lichtundurchlässigkeit eines Mediums, also hell und dunkel erzeugt. Prinzipiell
wird folgendes Verfahren angewendet: Die Flüssigkristallschicht ist zwischen zwei
Polarisationsfolien eingeschlossen. Dabei stehen die Polarisationsebenen der
beiden Folien senkrecht zueinander: Fällt normales Licht durch die eine
Polarisationsfolie, wird es so polarisiert, dass es die zweite Folie nicht mehr
passieren kann. Dies entspricht dem Zustand dunkel. Für den Zustand hell wird
mithilfe elektrischer Felder die Flüssigkristallschicht so manipuliert, dass sich die
Bildschirme
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Polarisation zwischen den Folien ändert, womit Durchlässigkeit auch durch die
zweite Folie erreicht wird. Der genutzten optischen Eigenschaft liegt ein
besonderer Aufbau der Flüssigkristalle zugrunde: Sie bestehen aus
stäbchenförmigen Molekülen, die parallel ausgerichtet sind. Die elektrischen
Ladungen dieser Moleküle sind innerhalb des Moleküls ungleich verteilt. Die
Moleküle lassen sich damit durch elektrische Felder ausrichten. Darüber hinaus
zeigen sie richtungsabhängige Lichtbrechungseigenschaften. Diese führen in letzter
Konsequenz bei einer bestimmten Molekülausrichtung zu einer Änderung der
Polarisation.
Bildschirme
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Einfache Flüssigkristallbildschirme für Taschenrechner, Digitaluhren usw.
bestehen aus einer Flüssigkristallschicht, die zwischen zwei Platten eingeschlossen
ist. Die obere Platte ist transparent (Kunststoff oder Glas), während die untere mit
einer Spiegelfolie bedeckt ist, die das einfallende Umgebungslicht reflektiert und so
das Ablesen der Anzeige ermöglicht.
Direkt über und unter der Flüssigkristallschicht befinden sich Leiterbahnen aus
durchscheinendem Material, die so geformt sind und so übereinander liegen, dass
sie die gewünschte Verteilung von elektrischen Feldern für die Anzeige von
Zahlensegmenten, Buchstaben oder Symbolen erzeugen können
(Siebensegmentdisplay). Liegt an einem oberen und einem unteren Leiter eine
Spannung an, entsteht dort, wo sie sich kreuzen bzw. wo sie übereinander liegen,
das elektrische Feld, das die Flüssigkristalle dreht und damit deren optische
Eigenschaften ändert. Ein solcher steuerbarer Flüssigkristallbereich heißt auch
Flüssigkristallzelle; er entspricht einem einzelnen Bildpunkt. Die beiden
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Polarisationsfolien befinden sich über bzw. unter der Flüssigkristallschicht.
Aufwendige Flüssigkristallbildschirme, die als Ausgabegerät für Computer dienen,
sind im Prinzip ähnlich wie einfache LCDs aufgebaut. Der Hauptunterschied
besteht darin, dass sie über eine eigene Beleuchtung verfügen, meist eine
Hintergrundbeleuchtung. Zudem sind die transparenten Leiterbahnen über und
unter der Flüssigkristallschicht sehr fein in Form von parallelen Bahnen ausgeführt,
die in der einen Schicht waagerecht und in der anderen senkrecht verlaufen.
Im Lauf der Entwicklung haben sich zwei Typen von Flüssigkristallbildschirmen
herausgebildet: solche mit passiver Matrix (Passivmatrix) und solche mit aktiver
Matrix (Aktivmatrix). Matrix ist ein anderer Ausdruck für das Gitter, das aus den
parallelen Leiterbahnen gebildet ist. Vereinfacht gesagt handelt es sich bei
Passivmatrix-Bildschirmen um ältere Typen, bei denen nicht jede einzelne LCDZelle mit einer separaten Leitung angesprochen wird, was zu einer Reihe von
Nachteilen führt. Aktivmatrix-Schirme verfügen demgegenüber an jedem
Bildpunkt zusätzlich über ein aktives Element, nämlich mindestens einen
Transistor, was dort erlaubt, die Spannung genau zu regeln und rasch zu schalten.
Die positiven Eigenschaften von LCD-Anzeigen sind eine sehr geringe Bautiefe,
geringe Betriebsspannungen, erheblich günstigerer Energieverbrauch als bei
Bildröhren oder auch LED-Anzeigen. Alle Bildpunkte lassen sich einzeln
ansteuern. Bei vielen LCDs ist das Bild bereits bei einer Vertikalfrequenz von etwa
60Hz stabil und flimmerfrei, weil die Spannung, die an den aktivierten Zellen
anliegt, noch eine kurze Zeit erhalten bleibt. Diesen Vorteilen stehen einige
Nachteile gegenüber. So lassen sich die Veränderungen der Lichtbrechung nur
innerhalb eines relativ engen Betrachtungswinkels erkennen; je größer der Winkel
wird, desto undeutlicher erscheint das Bild. Zudem ist, zumindest bei einfacher
Bauweise, das Kontrastverhältnis ungünstig und die Helligkeit ist oft nicht
gleichmäßig verteilt. Bei Farb-LCDs bleibt die Farbtreue meist relativ gering.
Generell wird die Qualität der Darstellung stark vom Umgebungslicht beeinflusst
(z. B. starke Beeinträchtigung durch auffallendes Sonnenlicht). Und schließlich
reagieren LCD-Zellen relativ träge, sodass bewegte Objekte manchmal unscharf
und verwischt erscheinen. (Abhängig von der angegebene Reaktionszeit)
Vor allem im Lauf der letzten zehn Jahre konnte die Qualität der LCD-Darstellung
erheblich verbessert werden. Von besonderer Bedeutung waren dabei: bessere
Beleuchtung.
Durch die Verwendung von mehr und kleineren Leuchtröhren zur
Hintergrundbeleuchtung (auch variiert als Seiten- oder Eckenbeleuchtung) konnten
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Helligkeit und Kontrast deutlich erhöht werden; zudem wurde ein größerer
Betrachtungswinkel möglich. Mittlerweile werden LCDs mit derartiger
Zusatzbeleuchtung allmählich von Elektrolumineszenz-Bildschirmen abgelöst.
Deren Bildzellen enthalten ein Material, das bei Anlegen einer Spannung
aufleuchtet; sie erzeugen ein besonders helles und scharfes Bild. Außerdem
erlauben sie eine besonders geringe Bautiefe, weil auf zusätzliche Lichtquellen
verzichtet werden kann.
Stärkere Drehung der Flüssigkristalle
Bei den ältesten Flüssigkristallanzeigen wurde das Verfahren Twisted (TN)
eingesetzt, bei dem die Flüssigkristalle um 90Grad gedreht wurden. Deutlich
verbesserte Eigenschaften erzielte man mit Anzeigen des Typs Super Twisted
Nematic (STN), bei dem die Moleküle um 180Grad gedreht sind. Weitere
Verbesserungen des Kontrasts brachten dann die LCD-Typen DSTN (Double Super
Twisted Nematic) und TSTN (Triple Super Twisted Nematic), bei denen die
Flüssigkristallmoleküle noch stärker gedreht sind.
Folien
Das Aufbringen dünner Folien (Retard-Folie) führt dazu, dass sich die
Lichtbrechung verändert, der Betrachtungswinkel vergrößert wird und der Kontrast
sich erhöht.
Farbfähigkeit
LCD-Anzeigen waren ursprünglich monochrom. Auf der Grundlage feinerer
Strukturen, größerer Helligkeit und besseren Kontrasts wurde in den 1990er-Jahren
auch die Farbdarstellung möglich. Sie beruht im Prinzip darauf, dass drei
Flüssigkristallzellen zusammengefasst und mit Farbfiltern versehen werden (Tripel
aus je einer roten, einer grünen und einer blauen Zelle). Die Farbtöne entstehen
dann durch Zusammenwirken der drei Zellen, die jeweils verschiedene Anteile der
Grundfarben beisteuern können. Zu dieser Technik gehört etwa CSTN (Color
Super Twisted Nematic).
TFT-Bildschirme
Unter der Flüssigkristallschicht befindet sich für jeden Bildpunkt mindestens ein
Transistor. Dabei handelt es sich um äußerst kleine Dünnfilmtransistoren (engl.
Thin Film Transistor, TFT), die als Folienschichten auf das Glas aufgedampft
Bildschirme
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werden. Sie erzeugen sehr kleine Bildpunkte, was besonders hohe
Bildschirmauflösungen erlaubt. Jeder der Transistoren lässt sich einzeln ansteuern,
auch in unterschiedlichen Stärken bzw. mit unterschiedlich vielen Impulsen, also in
verschiedenen Helligkeiten. Entsprechend dieser Ansteuerung erzeugt der
Transistor ein elektrisches Feld in der darüber liegenden LCD-Zelle, das deren
Lichtbrechungseigenschaften verändert. Dieses aktive Ansteuern sorgt für klare,
scharfe Bilder mit hohem Kontrast, die sich zudem nicht so träge ändern wie auf
herkömmlichen LCDs (fast kein Verwischen mehr). Das Bild lässt sich innerhalb
eines relativ großen Betrachtungswinkels gut ablesen. Bei Farb-TFT-Bildschirmen
sitzen unter jeder LCD-Zelle drei Transistoren, jeder mit einem anderen Farbfilter
(rot, grün, blau). Sie sind entweder als Dreieck (Delta) oder aber in Streifen
(Vertical Stripe) angeordnet. Ein Nachteil von TFT-Bildschirmen besteht darin,
dass einzelne Bildpunkte dauerhaft schwarz oder dauerhaft hell bleiben, wenn ein
Transistor ausfällt. Beim heutigen Stand der Technik ist dies pro Bildschirm etwa
2- bis 15-mal zu erwarten. Dem Ausfallrisiko wird oft dadurch begegnet, dass es in
den Bildpunkten Reservetransistoren gibt. Trotzdem sind vereinzelte Dunkel- oder
Hellstellen ( Pixelfehler) auch heute noch regelmäßig anzutreffen. Insgesamt führte
die Einführung der TFT-Bildschirme zu einer beträchtlichen Steigerung der
Darstellungsqualität. Nachdem der Preis für solche Bildschirme in den letzten
Jahren stark gefallen war, wurden hohe Verkaufszahlen erreicht. Es zeichnet sich
sogar der Trend ab, dass TFT-Bildschirme in Zukunft die auf der Bildröhre
basierenden herkömmlichen Monitore ablösen.
Regeln
LCD-/TFT-Bildschirme sollten immer mit ihrer Nennauflösung betrieben werden,
also mit einer Bildschirmauflösung, die genau der tatsächlich vorhandenen
Bildpunkten, d. h.der Anzahl der LCD- bzw. TFT-Zellen entspricht. Bei allen
anderen Auflösungen werden Bildpunkte zusammengefasst bzw. für errechnete
Zwischenwerte verwendet, was in der Regel zu Verzerrungen und anderen
Qualitätsverlusten führt.
Bei LCD-/TFT-Bildschirmen (LCD) sollte das Kontrastverhältnis
(Helligkeitsunterschied zwischen dunkelstem und hellstem Punkt) mindestens bei
200:1 liegen. Andernfalls lässt die relativ starke Hintergrundbeleuchtung alle
schwarzen Punkte durchscheinen und grau aussehen.
Die Größe des Blickwinkels bei TFT-/LCD-Bildschirmen hängt von den
verwendeten Technologien ab. Ohne Zusatzmaßnahmen liegt dieser Winkel bei
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100-120 Grad. Mit Retardfolie (TN+Film) werden etwa 140 Grad erreicht. Noch
bessere Werte erzielen MVA (bis zu 160 Grad) und IPS (maximal 160-170 Grad).
LCD/TFT-Bildschirme haben keine großen Probleme mit dem Flimmern. Bei
diesen Bildschirmen werden nämlich die Bildpunkte einzeln und nur bei Bedarf
angesteuert. Solange sich die Bildinhalte nicht ändern, bleiben die Bildpunkte
einfach in ihrem Zustand, stabile Bildteile können also nicht flimmern. Bei
Änderungen werden nur die geänderten Bildteile neu aufgebaut. Dafür genügt in
der Regel eine Bildwiederholfrequenz von 60 Hz.
Grafikprozessoren
Grafikprozessoren berechnen die einzelnen Bilder, die von der Grafikkarte an den
Bildschirm übergeben werden. Er entlastet den Prozessor des Computers
weitgehend von diesen Aufgaben (Grafikbeschleuniger). Die meisten heutigen
Grafikprozessoren können räumliche Bilder darstellen, sind also 3-DBeschleuniger.
Im Grafikspeicher wird das jeweilige Bild aufgebaut. Von der Kapazität dieses
Speichers hängt ab, welche Bildschirmauflösungen und welche Farbtiefen benutzt
werden können. Zum Beispiel besteht bei einer Bildschirmauflösung von
1280×1024 Punkten jedes Bild aus 1 310 720 Punkten. (Bei einer Farbtiefe von
24bit gehören zu jedem dieser Punkte 24bit mit 224=16 777 216 verschiedenen
Farbmöglichkeiten.) Für die gesamte Bildinformation werden also 1310720×24=31
457 280bit benötigt. Da die Speicherkapazität in Byte berechnet wird und jedes
Byte aus 8bit besteht, muss dieser Wert noch durch acht geteilt werden; man erhält
3 932 160Byte = ca. 4MByte. Damit die Grafikkarte ein derartiges Bild darstellen
kann, benötigt sie also einen eigenen Grafikspeicher mit mindestens 4MByte
Kapazität.
Der RAMDAC erzeugt aus den digitalen Farbwerten analoge Signale, wie sie von
den meisten heutigen Monitoren mit Bildröhre benötigt werden. Digital arbeitende
Bildschirme, etwa LCDs, benötigen den RAMDAC dagegen nicht.
Heutige Grafikkarten werden praktisch nur noch für den AGP-Steckplatz gebaut
(AGP). Gelegentlich sind auch noch Karten für den PCI-Bus erhältlich, während
ISA-Grafikkarten vom Markt verschwunden sind. Vieles deutet darauf hin, dass
künftige Grafikkarten nicht mehr für den AGP gebaut werden, sondern für den
besonders leistungsfähigen PCI-Express-Bus.
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