Bildschirme, Displays Leuchtschirme, die zur visuellen Darstellung elektronischer Daten dienen. Meist wird jedoch das gesamte Ausgabegerät als Bildschirm oder Monitor bezeichnet, also die Verbindung von Bildröhre, Stromversorgung, Elektronik und Gehäuse. Wesentlichste Eigenschaft der Displays ist die Bildschirmauflösung, die Zahl der Bildpunkte, Pixeln (Kurzform von picture und »element«), die in vertikaler und horizontaler Richtung angegeben wird. Z. B. 800×600(mittlere Auflösung), 1024×768(gute Auflösung) oder 1280×1024 (hoheAuflösung). (Prüfen Sie die Pixelraster an Ihren Rechner und nehmen Sie Umstellungen vor) Im Lauf der Entwicklung haben sich verschiedene Bildschirmtypen herausgebildet, die sich durch Darstellungstechnik bzw. Darstellungsverfahren unterscheiden. Ursprünglich existierten nur Geräte mit einer Bildröhre. Nach der Bezeichnung Cathode Ray Tube werden diese im Computerhandel oft als CRT-Schirme verkauft. Zur Darstellung von Farben enthalten diese Bildschirme drei Elektronenstrahlen. Die ersten, die nur schwarz/weiss darstellen konnten, hatten nur einen Elektronenstrahl. In den 1990er-Jahren sind Flüssigkristallanzeigen (LCD) hinzugekommen, die v. a. bei Notebooks Verwendung finden, aber zunehmend auch bei stationären Computern eingesetzt werden und demnächst die CRT-Schirme verdrängen werden. Auch andere Typen beginnen sich durchzusetzen. So setzt man beispielsweise Plasmabildschirme für großformatige Präsentationen ein, Elektrolumineszenzbildschirme nutzt man zur Anzeige von Daten und Informationen, bei denen Farben keine Rolle spielen, während Projektionsbildschirme (Beamer) zur großflächigen Projektion der Bildschirmanzeige, etwa auf einer Leinwand, eingesetzt werden. Bei ihnen sind Bildschärfe, Helligkeit und Kontrast meist schlechter als bei Plasmabildschirmen. Fast alle Computerbildschirme stellen das Bild durch ein Raster aus einzelnen Punkten (Pixeln) dar. Sie werden daher auch als Rasterbildschirme bezeichnet. In speziellen Einsatzbereichen finden sich auch Vektorbildschirme, die das Bild auf andere Weise erzeugen. (Vergleich mit Vektorschriften) Die Leistungsmerkmale eines Bildschirms, insbesondere Art und Qualität der Darstellung, hängen v.a. von seinen physikalischen Eigenschaften ab. Die Bildschirmdiagonale, gemessen in Zoll von einer Bildschirmecke zur gegenüberliegenden Ecke, gibt die maximale Bildgröße an. Ein geringer Bildschirme Seite 1 Pixelabstand ist wichtig für die Schärfe des Bildes. Üblich sind 0.25 bis 0.3mm. Hinweis auf die Eigenschaften der Netzhaut. Aus der Zeilenfrequenz und der Bildschirmauflösung ergibt sich die (ergonomisch wichtige) Bildwiederholrate. Alle Bildinformationen werden von der Grafikkarte so aufbereitet, dass damit ein Bildschirm (Röhre oder LCD) angesteuert werden kann. (Wegen dieser Anpassung der digitalen Bilddaten an die analogen Bildschirmsignale nannte man Grafikkarten früher auch Grafikadapter.) Bei einer Bildröhre sorgt die Grafikkarte z. B. dafür, dass die Elektronenstrahlen entsprechend der gewählten Bildauflösung und Bildwiederholfrequenz korrekt über dem Leuchtschirm geführt werden. Erst dadurch wird das Bild am Schirm sichtbar. Bildröhre, CRT Eine der Bilderzeugung dienende Elektronenstrahlröhre, oft auch Kathodenstrahlröhre genannt. Die Bildröhre ist eine Weiterentwicklung der 1897 von Karl Ferdinand Braun (1850-1918) erfundenen braunschen Röhre. Die Bildröhre ist der wesentlichste Teil eines Röhrenmonitors. Im Prinzip besteht eine Bildröhre aus den drei Grundkomponenten Elektronenstrahlerzeugung, Strahlablenkung und Leuchtschirm. Umgeben werden die Bauteile dieser Komponenten von einem Glaskolben. Zur Erzeugung eines Strahls von freien Elektronen wird eine Glühkathode am röhrenförmigen Ende des Glaskolbens so weit erhitzt, dass Elektronen austreten. Der Wehnelt-Zylinder formt aus daraus eine Elektronenwolke, aus der einzelne Elektronen von einer elektrischen Hochspannung (etwa 25 Kilovolt) beschleunigt werden, so dass sich ein Elektronenstrahl bildet. Bildschirme Seite 2 Eine Lochblende (Fokussierer) sorgt dafür, dass der Strahl nicht aufweitet. Er hat eine so hohe Energie, dass er anschließend durch die luftleere Röhre fliegt und dann auf dem Leuchtschirm aufprallt. Vorsicht: Wegen des Vakuums besteht Implosionsgefahr. Um mit einem einzelnen Elektronenstrahl flächige Bilder darzustellen, muss dieser so schnell über den Leuchtschirm geführt werden, dass der Betrachter der Strahlbewegung nicht mehr folgen kann, sondern ein instantan (augenblicklich) aufgebautes Bild wahrnimmt. Der Aufbau des Bildes geschieht dabei zeilenweise von links nach rechts und von oben nach unten, beim diagonalen Zurücksetzen muss der Strahl natürlich ausgeschaltet sein. Die Ablenkung des Strahls erfolgt durch je ein Paar horizontaler und vertikaler Ablenkspulen, welche eine elektromagnetische Kraft auf die Elektronen ausüben (dies ist die sog. Ablenkeinheit). Durch weitere solcher elektronenoptischer Bauteile wird der Strahl gebündelt und scharf gestellt. Wichtig ist, dass horizontale und vertikale Bewegung aufeinander abgestimmt (synchronisiert) sind. Der Elektronenstrahl wird genau auf den Leuchtschirm fokussiert. Sobald ein Elektron auf das Schirmmaterial auftrifft, gibt es einen Teil seiner Energie an die Atome des Materials ab. Die Atome gelangen in einen angeregten Zustand. Um wieder in ihren Ausgangszustand zurückzukehren, senden die Atome Lichtsignale aus; der Schirm leuchtet an dieser Stelle. Der Eindruck eines kontinuierlich vollständig erleuchteten Bilds entsteht durch den Effekt des Nachleuchtens: Nachdem der Elektronenstrahl einen Bereich des Schirms getroffen und wieder Bildschirme Seite 3 verlassen hat, gehen die Atome dieses Bereichs nicht alle gleichzeitig in ihren Ausgangszustand über, sondern nach und nach. Solange leuchtet der Schirm weiter. Wenn die Nachleuchtdauer größer als die Zeit bis zum nächsten Auftreffen des Strahls ist (dies ist der Kehrwert der Bildwiederholfrequenz), nimmt man ein ungestörtes Bild wahr, anderenfalls sieht man ein unangenehmes Flimmern. Farbbildschirme arbeiten mit drei unabhängigen Elektronenstrahlen in einer Röhre. Jeder der Elektronenstrahlen spricht unterschiedlich farbempfindliche Punkte oder Streifen des Farbleuchtschirms an. Drei Farbpunkte in den Grundfarben Rot, Grün und Blau (RGB, Farbmodell) bilden zusammen ein sog. Tripel, das in einer Entfernung von mehr als ein paar Zentimetern als ein Punkt in der sich additiv bildenden Mischfarbe erscheint. Um sicherzustellen, dass die drei Strahlen jeweils auf die zugehörigen Farbflächen fallen, werden Masken (Bildschirmmaske) verwendet. Je nach Monitortyp haben diese kleine runde oder rechteckige Aussparungen, hinter denen sich die farbempfindlichen Leuchtelemente befinden. Zusammen mit magnetischen Korrekturfeldern sorgt die Maske dafür, dass die Elektronen nur an ganz bestimmten Stellen hindurchtreten und auf die zugeordneten Leuchtstoffstellen treffen können. Bildschirme Seite 4 Bildschirme Seite 5 CRT-Monitore, also Computerbildschirme mit Bildröhre, waren lange Zeit das alleinige visuelle Darstellungsgerät. Sie haben aber einige gewichtige Nachteile: großer Platzbedarf und Energieverbrauch( ca. 40Watt), Strahlenbelastung (bei den hohen Beschleunigungsspannungen entsteht am Leuchtschirm nicht nur Licht, sondern auch UV- und Röntgenstrahlung) und Explosionsgefahr. Daher wurde immer wieder nach anderen Lösungen gesucht, und mit den Flüssigkristallbildschirmen (Bildschirm, LCD) wurde eine gute Alternative gefunden. Flachbildschirme Plasmabildschirme Flachbildschirme, die nach einem Prinzip arbeitet, das dem von Leuchtstoffröhren (Neonröhren) ähnelt. Der Bildschirm besteht aus zwei Glasplatten, zwischen denen ein Edelgas eingeschlossen ist. In diesem Gas werden unter dem Einfluss von starken lokalen elektrischen Feldern kleine Gasentladungen gezündet, durch die das Gas an diesen Stellen elektrisch leitfähig wird. Dieser Zustand wird Plasma genannt. Während der Entladung kommt es zu einem kurzen Aufleuchten (ähnlich einem Blitz während eines Gewitters). Die elektrischen Felder werden mithilfe eines Gitters aus übereinander gelagerten waagerechten und senkrechten Leiterbahnen jeweils an deren Kreuzungspunkten erzeugt; jede dieser Kreuzungen entspricht einem Pixel. Zur Farbdarstellung benutzen sie drei Drahtsysteme mit drei Kreuzungen pro Bildpunkt sowie Farbfilter (rot, grün, blau). Geringe Bautiefe, große Helligkeit, starker Kontrast, Flimmerfreiheit und ein weiter Betrachtungswinkel machen die Plasmabildschirme im Prinzip zu einer ernsthaften Konkurrenz für die LCDs. Die Einsatzmöglichkeiten werden derzeit aber noch eingeschränkt durch hohe Herstellungs- und damit Anschaffungskosten sowie erheblichen Stromverbrauch. Bildschirme Seite 6 LCD-Schirme, Liquid Crystal Displays Flach gebaute Bildschirme, die für die Darstellung Flüssigkristalle benutzen. In einfacher Form kommen diese Anzeigen bei vielen Uhren, Taschenrechnern und Geräten zum Einsatz, in aufwendigeren Formen als Bildschirme von Mobilcomputern sowie zunehmend auch von Desktop-Computern. Die LCD-Technik macht sich die optische Eigenschaft von (lichtdurchlässigen) Flüssigkristallen zunutze, bei geeigneter Ausrichtung der Moleküle die Polarisation von durchgehendem polarisiertem Licht zu ändern. In Verbindung mit Polarisationsfolien (sie zwingen normalem, unpolarisiertem Licht beim Durchgang eine Schwingungsebene auf und lassen weiter nur polarisiertes Licht passieren, das in einer bestimmten Ebene schwingt) wird damit Lichtdurchlässigkeit und Lichtundurchlässigkeit eines Mediums, also hell und dunkel erzeugt. Prinzipiell wird folgendes Verfahren angewendet: Die Flüssigkristallschicht ist zwischen zwei Polarisationsfolien eingeschlossen. Dabei stehen die Polarisationsebenen der beiden Folien senkrecht zueinander: Fällt normales Licht durch die eine Polarisationsfolie, wird es so polarisiert, dass es die zweite Folie nicht mehr passieren kann. Dies entspricht dem Zustand dunkel. Für den Zustand hell wird mithilfe elektrischer Felder die Flüssigkristallschicht so manipuliert, dass sich die Bildschirme Seite 7 Polarisation zwischen den Folien ändert, womit Durchlässigkeit auch durch die zweite Folie erreicht wird. Der genutzten optischen Eigenschaft liegt ein besonderer Aufbau der Flüssigkristalle zugrunde: Sie bestehen aus stäbchenförmigen Molekülen, die parallel ausgerichtet sind. Die elektrischen Ladungen dieser Moleküle sind innerhalb des Moleküls ungleich verteilt. Die Moleküle lassen sich damit durch elektrische Felder ausrichten. Darüber hinaus zeigen sie richtungsabhängige Lichtbrechungseigenschaften. Diese führen in letzter Konsequenz bei einer bestimmten Molekülausrichtung zu einer Änderung der Polarisation. Bildschirme Seite 8 Einfache Flüssigkristallbildschirme für Taschenrechner, Digitaluhren usw. bestehen aus einer Flüssigkristallschicht, die zwischen zwei Platten eingeschlossen ist. Die obere Platte ist transparent (Kunststoff oder Glas), während die untere mit einer Spiegelfolie bedeckt ist, die das einfallende Umgebungslicht reflektiert und so das Ablesen der Anzeige ermöglicht. Direkt über und unter der Flüssigkristallschicht befinden sich Leiterbahnen aus durchscheinendem Material, die so geformt sind und so übereinander liegen, dass sie die gewünschte Verteilung von elektrischen Feldern für die Anzeige von Zahlensegmenten, Buchstaben oder Symbolen erzeugen können (Siebensegmentdisplay). Liegt an einem oberen und einem unteren Leiter eine Spannung an, entsteht dort, wo sie sich kreuzen bzw. wo sie übereinander liegen, das elektrische Feld, das die Flüssigkristalle dreht und damit deren optische Eigenschaften ändert. Ein solcher steuerbarer Flüssigkristallbereich heißt auch Flüssigkristallzelle; er entspricht einem einzelnen Bildpunkt. Die beiden Bildschirme Seite 9 Polarisationsfolien befinden sich über bzw. unter der Flüssigkristallschicht. Aufwendige Flüssigkristallbildschirme, die als Ausgabegerät für Computer dienen, sind im Prinzip ähnlich wie einfache LCDs aufgebaut. Der Hauptunterschied besteht darin, dass sie über eine eigene Beleuchtung verfügen, meist eine Hintergrundbeleuchtung. Zudem sind die transparenten Leiterbahnen über und unter der Flüssigkristallschicht sehr fein in Form von parallelen Bahnen ausgeführt, die in der einen Schicht waagerecht und in der anderen senkrecht verlaufen. Im Lauf der Entwicklung haben sich zwei Typen von Flüssigkristallbildschirmen herausgebildet: solche mit passiver Matrix (Passivmatrix) und solche mit aktiver Matrix (Aktivmatrix). Matrix ist ein anderer Ausdruck für das Gitter, das aus den parallelen Leiterbahnen gebildet ist. Vereinfacht gesagt handelt es sich bei Passivmatrix-Bildschirmen um ältere Typen, bei denen nicht jede einzelne LCDZelle mit einer separaten Leitung angesprochen wird, was zu einer Reihe von Nachteilen führt. Aktivmatrix-Schirme verfügen demgegenüber an jedem Bildpunkt zusätzlich über ein aktives Element, nämlich mindestens einen Transistor, was dort erlaubt, die Spannung genau zu regeln und rasch zu schalten. Die positiven Eigenschaften von LCD-Anzeigen sind eine sehr geringe Bautiefe, geringe Betriebsspannungen, erheblich günstigerer Energieverbrauch als bei Bildröhren oder auch LED-Anzeigen. Alle Bildpunkte lassen sich einzeln ansteuern. Bei vielen LCDs ist das Bild bereits bei einer Vertikalfrequenz von etwa 60Hz stabil und flimmerfrei, weil die Spannung, die an den aktivierten Zellen anliegt, noch eine kurze Zeit erhalten bleibt. Diesen Vorteilen stehen einige Nachteile gegenüber. So lassen sich die Veränderungen der Lichtbrechung nur innerhalb eines relativ engen Betrachtungswinkels erkennen; je größer der Winkel wird, desto undeutlicher erscheint das Bild. Zudem ist, zumindest bei einfacher Bauweise, das Kontrastverhältnis ungünstig und die Helligkeit ist oft nicht gleichmäßig verteilt. Bei Farb-LCDs bleibt die Farbtreue meist relativ gering. Generell wird die Qualität der Darstellung stark vom Umgebungslicht beeinflusst (z. B. starke Beeinträchtigung durch auffallendes Sonnenlicht). Und schließlich reagieren LCD-Zellen relativ träge, sodass bewegte Objekte manchmal unscharf und verwischt erscheinen. (Abhängig von der angegebene Reaktionszeit) Vor allem im Lauf der letzten zehn Jahre konnte die Qualität der LCD-Darstellung erheblich verbessert werden. Von besonderer Bedeutung waren dabei: bessere Beleuchtung. Durch die Verwendung von mehr und kleineren Leuchtröhren zur Hintergrundbeleuchtung (auch variiert als Seiten- oder Eckenbeleuchtung) konnten Bildschirme Seite 10 Helligkeit und Kontrast deutlich erhöht werden; zudem wurde ein größerer Betrachtungswinkel möglich. Mittlerweile werden LCDs mit derartiger Zusatzbeleuchtung allmählich von Elektrolumineszenz-Bildschirmen abgelöst. Deren Bildzellen enthalten ein Material, das bei Anlegen einer Spannung aufleuchtet; sie erzeugen ein besonders helles und scharfes Bild. Außerdem erlauben sie eine besonders geringe Bautiefe, weil auf zusätzliche Lichtquellen verzichtet werden kann. Stärkere Drehung der Flüssigkristalle Bei den ältesten Flüssigkristallanzeigen wurde das Verfahren Twisted (TN) eingesetzt, bei dem die Flüssigkristalle um 90Grad gedreht wurden. Deutlich verbesserte Eigenschaften erzielte man mit Anzeigen des Typs Super Twisted Nematic (STN), bei dem die Moleküle um 180Grad gedreht sind. Weitere Verbesserungen des Kontrasts brachten dann die LCD-Typen DSTN (Double Super Twisted Nematic) und TSTN (Triple Super Twisted Nematic), bei denen die Flüssigkristallmoleküle noch stärker gedreht sind. Folien Das Aufbringen dünner Folien (Retard-Folie) führt dazu, dass sich die Lichtbrechung verändert, der Betrachtungswinkel vergrößert wird und der Kontrast sich erhöht. Farbfähigkeit LCD-Anzeigen waren ursprünglich monochrom. Auf der Grundlage feinerer Strukturen, größerer Helligkeit und besseren Kontrasts wurde in den 1990er-Jahren auch die Farbdarstellung möglich. Sie beruht im Prinzip darauf, dass drei Flüssigkristallzellen zusammengefasst und mit Farbfiltern versehen werden (Tripel aus je einer roten, einer grünen und einer blauen Zelle). Die Farbtöne entstehen dann durch Zusammenwirken der drei Zellen, die jeweils verschiedene Anteile der Grundfarben beisteuern können. Zu dieser Technik gehört etwa CSTN (Color Super Twisted Nematic). TFT-Bildschirme Unter der Flüssigkristallschicht befindet sich für jeden Bildpunkt mindestens ein Transistor. Dabei handelt es sich um äußerst kleine Dünnfilmtransistoren (engl. Thin Film Transistor, TFT), die als Folienschichten auf das Glas aufgedampft Bildschirme Seite 11 werden. Sie erzeugen sehr kleine Bildpunkte, was besonders hohe Bildschirmauflösungen erlaubt. Jeder der Transistoren lässt sich einzeln ansteuern, auch in unterschiedlichen Stärken bzw. mit unterschiedlich vielen Impulsen, also in verschiedenen Helligkeiten. Entsprechend dieser Ansteuerung erzeugt der Transistor ein elektrisches Feld in der darüber liegenden LCD-Zelle, das deren Lichtbrechungseigenschaften verändert. Dieses aktive Ansteuern sorgt für klare, scharfe Bilder mit hohem Kontrast, die sich zudem nicht so träge ändern wie auf herkömmlichen LCDs (fast kein Verwischen mehr). Das Bild lässt sich innerhalb eines relativ großen Betrachtungswinkels gut ablesen. Bei Farb-TFT-Bildschirmen sitzen unter jeder LCD-Zelle drei Transistoren, jeder mit einem anderen Farbfilter (rot, grün, blau). Sie sind entweder als Dreieck (Delta) oder aber in Streifen (Vertical Stripe) angeordnet. Ein Nachteil von TFT-Bildschirmen besteht darin, dass einzelne Bildpunkte dauerhaft schwarz oder dauerhaft hell bleiben, wenn ein Transistor ausfällt. Beim heutigen Stand der Technik ist dies pro Bildschirm etwa 2- bis 15-mal zu erwarten. Dem Ausfallrisiko wird oft dadurch begegnet, dass es in den Bildpunkten Reservetransistoren gibt. Trotzdem sind vereinzelte Dunkel- oder Hellstellen ( Pixelfehler) auch heute noch regelmäßig anzutreffen. Insgesamt führte die Einführung der TFT-Bildschirme zu einer beträchtlichen Steigerung der Darstellungsqualität. Nachdem der Preis für solche Bildschirme in den letzten Jahren stark gefallen war, wurden hohe Verkaufszahlen erreicht. Es zeichnet sich sogar der Trend ab, dass TFT-Bildschirme in Zukunft die auf der Bildröhre basierenden herkömmlichen Monitore ablösen. Regeln LCD-/TFT-Bildschirme sollten immer mit ihrer Nennauflösung betrieben werden, also mit einer Bildschirmauflösung, die genau der tatsächlich vorhandenen Bildpunkten, d. h.der Anzahl der LCD- bzw. TFT-Zellen entspricht. Bei allen anderen Auflösungen werden Bildpunkte zusammengefasst bzw. für errechnete Zwischenwerte verwendet, was in der Regel zu Verzerrungen und anderen Qualitätsverlusten führt. Bei LCD-/TFT-Bildschirmen (LCD) sollte das Kontrastverhältnis (Helligkeitsunterschied zwischen dunkelstem und hellstem Punkt) mindestens bei 200:1 liegen. Andernfalls lässt die relativ starke Hintergrundbeleuchtung alle schwarzen Punkte durchscheinen und grau aussehen. Die Größe des Blickwinkels bei TFT-/LCD-Bildschirmen hängt von den verwendeten Technologien ab. Ohne Zusatzmaßnahmen liegt dieser Winkel bei Bildschirme Seite 12 100-120 Grad. Mit Retardfolie (TN+Film) werden etwa 140 Grad erreicht. Noch bessere Werte erzielen MVA (bis zu 160 Grad) und IPS (maximal 160-170 Grad). LCD/TFT-Bildschirme haben keine großen Probleme mit dem Flimmern. Bei diesen Bildschirmen werden nämlich die Bildpunkte einzeln und nur bei Bedarf angesteuert. Solange sich die Bildinhalte nicht ändern, bleiben die Bildpunkte einfach in ihrem Zustand, stabile Bildteile können also nicht flimmern. Bei Änderungen werden nur die geänderten Bildteile neu aufgebaut. Dafür genügt in der Regel eine Bildwiederholfrequenz von 60 Hz. Grafikprozessoren Grafikprozessoren berechnen die einzelnen Bilder, die von der Grafikkarte an den Bildschirm übergeben werden. Er entlastet den Prozessor des Computers weitgehend von diesen Aufgaben (Grafikbeschleuniger). Die meisten heutigen Grafikprozessoren können räumliche Bilder darstellen, sind also 3-DBeschleuniger. Im Grafikspeicher wird das jeweilige Bild aufgebaut. Von der Kapazität dieses Speichers hängt ab, welche Bildschirmauflösungen und welche Farbtiefen benutzt werden können. Zum Beispiel besteht bei einer Bildschirmauflösung von 1280×1024 Punkten jedes Bild aus 1 310 720 Punkten. (Bei einer Farbtiefe von 24bit gehören zu jedem dieser Punkte 24bit mit 224=16 777 216 verschiedenen Farbmöglichkeiten.) Für die gesamte Bildinformation werden also 1310720×24=31 457 280bit benötigt. Da die Speicherkapazität in Byte berechnet wird und jedes Byte aus 8bit besteht, muss dieser Wert noch durch acht geteilt werden; man erhält 3 932 160Byte = ca. 4MByte. Damit die Grafikkarte ein derartiges Bild darstellen kann, benötigt sie also einen eigenen Grafikspeicher mit mindestens 4MByte Kapazität. Der RAMDAC erzeugt aus den digitalen Farbwerten analoge Signale, wie sie von den meisten heutigen Monitoren mit Bildröhre benötigt werden. Digital arbeitende Bildschirme, etwa LCDs, benötigen den RAMDAC dagegen nicht. Heutige Grafikkarten werden praktisch nur noch für den AGP-Steckplatz gebaut (AGP). Gelegentlich sind auch noch Karten für den PCI-Bus erhältlich, während ISA-Grafikkarten vom Markt verschwunden sind. Vieles deutet darauf hin, dass künftige Grafikkarten nicht mehr für den AGP gebaut werden, sondern für den besonders leistungsfähigen PCI-Express-Bus. Bildschirme Seite 13