Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern Sempacherstrasse 10, 6002 Luzern www.zhbluzern.ch 041 228 53 44 adresse homepage telefon Medienorientierung vom 7.05.2010 ZHB Luzern, Dienstag, 8. 06. 2010, 20:00 Ausstellungs-Vernissage mit Veranstaltung Mode, Macht und Marketing oder Propaganda-Aktivitäten der Basler Seidenbandfabrikanten im frühen 20. Jahrhundert. Die Jubiläums Ausstellung des Schweizerischen Wirtschaftsarchivs zu Gast in der ZHB Luzern Das Schweizerische Wirtschaftsarchiv zu Gast in der ZHB Luzern 1910 wurde das in Basel beheimatete Schweizerische Wirtschaftsarchiv (SWA) gegründet. Seither dokumentiert das Archiv das nationale Wirtschaftsgeschehen und kümmert sich um die Sicherung und die Erschliessung von Archiven der privaten Wirtschaft. Eine einzigartige Quellensammlung bietet die Grundlage für Recherchen zu aktuellen Debatten und Entwicklungen in der schweizerischen Wirtschaft und Politik sowie für wirtschafts- und unternehmensgeschichtliche Forschungsarbeiten. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums überrascht das Archiv mit einer (Wander-)Ausstellung, die alles andere als papiertrocken ist. Die akustisch und visuell attraktiv eingerichtete Installation erzählt die aufregende Geschichte der Basler Seidenbandfabrikanten anhand Historischer Modezeitschriften & Modefotografien, Berichten & Korrespondenzen, Musterbücher & mehr. Vom 8. 06. bis zu, 17.07.2010 ist die Ausstellung zu Gast in der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern und dort während der üblichen Öffnungszeiten zu sehen. Rampenlicht ist die beste Beleuchtung – Anstrengungen der Basler Seidenbandindustrie Mit einer einzigartige Quellensammlung dokumentiert das Schweizerische Wirtschaftsarchiv die Anstrengungen der Basler Seidenbandindustrie, die dekorative Seidenbänder ausschliesslich für die Modebranche produzierten. Als Accessoire ohne funktionale Bedeutung wurde das Seidenband vor allem für die ornamentale Ausgestaltung von Hüten und Kleidern eingesetzt. Während die Basler Seidenbandfabrikaten im 18: Jahrhundert den wichtigsten Wirtschaftszweig in der Region Basel repräsentierten, sah es im frühen 20. Jahrhundert ganz anders aus. Angesichts neuester Entwicklungen im Bereich der Färbung und Fertigung, innovativer Technologien, eines intensiven Verdrängungswettbewerbs und neuer Tendenzen im Modedesign gerieten die Seidenbandfabrikanten im Verlauf des frühen 20. Jahrhunderts zunächst in starke Bedrängnis und schliesslich ins Abseits der Märkte. „Fehleinschätzungen von Bedürfnissen und Wünschen der Konsumentinnen waren (...) mit hohen Unkosten verbunden. Auf Lager gewobene Stapelartikel fanden nicht ohne Weiteres Abnehmer. Wie die information Trouvaillen aus Archivschachteln erzählen eine aufregende Wirtschaftsgeschichte Der 100. Geburtstag des Schweizerischen Wirtschaftsarchivs scheint ein guter Anlass, der breite Öffentlichkeit das Profil und die Aufgaben dieser wichtigen Institution nahe zu bringen. Was in Basel gesammelt, gepflegt, bewahrt und erschlossen wird, dokumentiert nichts weniger als die nationale Wirtschaftsgeschichte. Darüber hinaus kümmert sch das SWA auch um die Archive der privaten Unternehmen. Doch, was auf den ersten Blick prosaisch scheint, ist alles andere als das. Denn in den schlichten, säurefreien Archivschachteln ruhen nicht nur teils gewöhnliche, teils außerordentliche Dokumente, sondern darüber hinaus Geschichte und Geschichten. Eine dieser aufregenden Geschichten über schöne Frauen und exquisite Mode, über Macht und Marketingstrategien der untergehenden Seidenbandindustrie erzählt nun die Jubiläums-Ausstellung des Schweizerischen Wirtschaftsarchiv Mode, Macht und Marketing oder Propaganda-Aktivitäten der Basler Seidenbandfabrikanten im frühen 20. Jahrhundert, die vom 8. Juni bis zum 17. Juli zu Gast in der Zentral—und Hochschulbibliothek ist. Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern Sempacherstrasse 10, 6002 Luzern www.zhbluzern.ch 041 228 53 44 adresse homepage telefon Fabrikanten (...) besorgt anmerkten, wurde Seidenband von Pelz, Federn, Spitzen, Kunstblumen, Stickereien und anderen Modeputzartikeln arg bedrängt.“ (Aus dem Ausstellungskatalog, S. 13) Die stille Propaganda des Bandcomités Das Basler Bandpropaganda-Comité versuchte nun den im frühen 20. Jahrhundert gefährlich schwindenden Markt mit „stiller Propaganda“ zu bearbeiten. Nicht marktschreierisch offensiv sollte das Vorgehen sein, stattdessen agierte man dezent und beharrlich. Kooperationen mit Modezeitschriften, Ausstattung von Ausstellungen, so genannte Personality-Werbung mit Stars der damaligen Theater- und Filmbranche und schliesslich die Bearbeitung des Einzelhandels standen im Vordergrund. Eben jene Gebiete veranschaulicht die Ausstellung insbesondere durch originäres Quellenmaterial zum Sehen und Hören. „Fehlte der Bedarf von Seiten der Abnehmer, sollte er durch geeignete PropagandaMassnahmen geweckt werden. War er latent vorhanden, versuchte das BandpropagandaComité ihn noch weiter zu stimulieren. Richtete sich der Bedarf auf konkurrierende Modeputzartikel, sollte er zurückgedrängt werden; gegen die Federindustrie führte das Bandpropaganda-Comité einen wahren Feldzug und unterstützte beispielsweise Naturschutzvereinigungen in England bei ihren Bemühungen, den Import von exotischen Vogelfedern gesetzlich zu verbieten. Ausserdem wurde angestrebt, Seidenband von der Kleidermode loszulösen. »Trotz aller Propaganda werden wir es nie erreichen, dass die Hüte Jahr für Jahr mit Band garniert werden, und Schwankungen im Consum werden unvermeidlich sein: das nötigt uns, für unsern Artikel andere Arten der Verwendung anzubahnen und zu schaffen.« Konkret schwebte den Mitgliedern des Bandpropaganda-Comités vor, aus Seidenband gefertigte Pantoffeln, Kissen, Taschen, Lampenschirme oder Blumen populär zu machen.“ (Aus dem Ausstellungskatalog, S. 15) Veranstaltungshinweis - Vernissage ZHB Luzern, Dienstag, 8. Juni 2010, 20:00 Mode, Macht und Marketing oder Propaganda-Aktivitäten der Basler Seidenbandfabrikanten im frühen 20. Jahrhundert. Die Jubiläums Ausstellung des Schweizerischen Wirtschaftsarchivs zu Gast in der ZHB Vernissageprogramm „Gerüscht, plissiert, gebauscht...“ oder einfach Chapeau. (www.chapeau.ch). Die Vernissage vermittelt Mode für den Kopf in überraschender Weise. o o Einführung – Trouvaillen aus Archivschachteln. Matthias Wiesmann, Schweizerisches Wirtschaftsarchiv Mode hören – „Wir sehen sie gerüscht, plissiert, gebauscht ...“ Zeitlos amüsante Texte zum Thema, gelesen von Hansjürg Müller, Schauspieler information Die Ausstellung des Schweizerischen Wirtschaftsarchivs rekonstruiert ein gleichermassen spannendes wie aufschlussreiches Kapitel Wirtschaftsgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts. Differenzierte Exponate, einzigartige Quellen, vielfältige Trouvaillen aus Archivschachteln, dokumentieren in unterhaltsam-narrativer Weise Marketing- und Propaganda-Massnahmen, die hinsichtlich ihrer Intention heutigen Strategien doch erstaunlich ähnlich sind. Die anlässlich des Jubiläums des SWA von Prof. Ursula Gillmann, Hochschule Darmstadt und Studierenden der Abteilung Gestaltung szenografisch arrangierte Ausstellung ist im Katalogsaal der ZHB bis zum 17. Juli zu sehen. Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern Sempacherstrasse 10, 6002 Luzern www.zhbluzern.ch 041 228 53 44 o o adresse homepage telefon Mode sehen – „Zufällig ist nichts, aber alles gewollt“ - die Kunst der Modistinnen, präsentiert und besprochen von Maria Hippler, Hutmacherin. Eine Auswahl schönster Modelle stehen an diesem Abend zum Anprobieren zur Verfügung. Apéro Weitere Informationen: Dr. Ina Brueckel, Beauftragte für Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit. Tel. 041-2285316, [email protected] und www.zhbluzern.ch. Bilder zur Ausstellung stehen hier ab 30.05 2010 zur Verfügung: information http://www.zhbluzern.ch/navi.cfm?link=medienmitteilungen.htm