Text 1 - ZHB Luzern

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Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern
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Medienorientierung vom 7.05.2010
ZHB Luzern, Dienstag, 8. 06. 2010, 20:00
Ausstellungs-Vernissage mit Veranstaltung
Mode, Macht und Marketing oder
Propaganda-Aktivitäten der Basler Seidenbandfabrikanten im frühen 20. Jahrhundert.
Die Jubiläums Ausstellung des Schweizerischen Wirtschaftsarchivs zu Gast in der ZHB
Luzern
Das Schweizerische Wirtschaftsarchiv zu Gast in der ZHB Luzern
1910 wurde das in Basel beheimatete Schweizerische Wirtschaftsarchiv (SWA) gegründet.
Seither dokumentiert das Archiv das nationale Wirtschaftsgeschehen und kümmert sich um die
Sicherung und die Erschliessung von Archiven der privaten Wirtschaft. Eine einzigartige
Quellensammlung bietet die Grundlage für Recherchen zu aktuellen Debatten und
Entwicklungen in der schweizerischen Wirtschaft und Politik sowie für wirtschafts- und
unternehmensgeschichtliche Forschungsarbeiten.
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums überrascht das Archiv mit einer (Wander-)Ausstellung,
die alles andere als papiertrocken ist. Die akustisch und visuell attraktiv eingerichtete
Installation erzählt die aufregende Geschichte der Basler Seidenbandfabrikanten anhand
Historischer Modezeitschriften & Modefotografien, Berichten & Korrespondenzen, Musterbücher
& mehr. Vom 8. 06. bis zu, 17.07.2010 ist die Ausstellung zu Gast in der Zentral- und
Hochschulbibliothek Luzern und dort während der üblichen Öffnungszeiten zu sehen.
Rampenlicht ist die beste Beleuchtung – Anstrengungen der Basler Seidenbandindustrie
Mit einer einzigartige Quellensammlung dokumentiert das Schweizerische Wirtschaftsarchiv die
Anstrengungen der Basler Seidenbandindustrie, die dekorative Seidenbänder ausschliesslich
für die Modebranche produzierten. Als Accessoire ohne funktionale Bedeutung wurde das
Seidenband vor allem für die ornamentale Ausgestaltung von Hüten und Kleidern eingesetzt.
Während die Basler Seidenbandfabrikaten im 18: Jahrhundert den wichtigsten Wirtschaftszweig
in der Region Basel repräsentierten, sah es im frühen 20. Jahrhundert ganz anders aus.
Angesichts neuester Entwicklungen im Bereich der Färbung und Fertigung, innovativer
Technologien, eines intensiven Verdrängungswettbewerbs und neuer Tendenzen im
Modedesign gerieten die Seidenbandfabrikanten im Verlauf des frühen 20. Jahrhunderts
zunächst in starke Bedrängnis und schliesslich ins Abseits der Märkte. „Fehleinschätzungen
von Bedürfnissen und Wünschen der Konsumentinnen waren (...) mit hohen Unkosten
verbunden. Auf Lager gewobene Stapelartikel fanden nicht ohne Weiteres Abnehmer. Wie die
information
Trouvaillen aus Archivschachteln erzählen eine aufregende Wirtschaftsgeschichte
Der 100. Geburtstag des Schweizerischen Wirtschaftsarchivs scheint ein guter Anlass, der
breite Öffentlichkeit das Profil und die Aufgaben dieser wichtigen Institution nahe zu bringen.
Was in Basel gesammelt, gepflegt, bewahrt und erschlossen wird, dokumentiert nichts weniger
als die nationale Wirtschaftsgeschichte. Darüber hinaus kümmert sch das SWA auch um die
Archive der privaten Unternehmen. Doch, was auf den ersten Blick prosaisch scheint, ist alles
andere als das. Denn in den schlichten, säurefreien Archivschachteln ruhen nicht nur teils
gewöhnliche, teils außerordentliche Dokumente, sondern darüber hinaus Geschichte und
Geschichten. Eine dieser aufregenden Geschichten über schöne Frauen und exquisite Mode,
über Macht und Marketingstrategien der untergehenden Seidenbandindustrie erzählt nun die
Jubiläums-Ausstellung des Schweizerischen Wirtschaftsarchiv Mode, Macht und Marketing oder
Propaganda-Aktivitäten der Basler Seidenbandfabrikanten im frühen 20. Jahrhundert, die vom
8. Juni bis zum 17. Juli zu Gast in der Zentral—und Hochschulbibliothek ist.
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Fabrikanten (...) besorgt anmerkten, wurde Seidenband von Pelz, Federn, Spitzen,
Kunstblumen, Stickereien und anderen Modeputzartikeln arg bedrängt.“ (Aus dem
Ausstellungskatalog, S. 13)
Die stille Propaganda des Bandcomités
Das Basler Bandpropaganda-Comité versuchte nun den im frühen 20. Jahrhundert gefährlich
schwindenden Markt mit „stiller Propaganda“ zu bearbeiten. Nicht marktschreierisch offensiv
sollte das Vorgehen sein, stattdessen agierte man dezent und beharrlich. Kooperationen mit
Modezeitschriften, Ausstattung von Ausstellungen, so genannte Personality-Werbung mit Stars
der damaligen Theater- und Filmbranche und schliesslich die Bearbeitung des Einzelhandels
standen im Vordergrund. Eben jene Gebiete veranschaulicht die Ausstellung insbesondere
durch originäres Quellenmaterial zum Sehen und Hören.
„Fehlte der Bedarf von Seiten der Abnehmer, sollte er durch geeignete PropagandaMassnahmen geweckt werden. War er latent vorhanden, versuchte das BandpropagandaComité ihn noch weiter zu stimulieren. Richtete sich der Bedarf auf konkurrierende
Modeputzartikel, sollte er zurückgedrängt werden; gegen die Federindustrie führte das
Bandpropaganda-Comité einen wahren Feldzug und unterstützte beispielsweise
Naturschutzvereinigungen in England bei ihren Bemühungen, den Import von exotischen
Vogelfedern gesetzlich zu verbieten. Ausserdem wurde angestrebt, Seidenband von der
Kleidermode loszulösen. »Trotz aller Propaganda werden wir es nie erreichen, dass die Hüte
Jahr für Jahr mit Band garniert werden, und Schwankungen im Consum werden unvermeidlich
sein: das nötigt uns, für unsern Artikel andere Arten der Verwendung anzubahnen und zu
schaffen.«
Konkret schwebte den Mitgliedern des Bandpropaganda-Comités vor, aus Seidenband
gefertigte Pantoffeln, Kissen, Taschen, Lampenschirme oder Blumen populär zu machen.“ (Aus
dem Ausstellungskatalog, S. 15)
Veranstaltungshinweis - Vernissage
ZHB Luzern, Dienstag, 8. Juni 2010, 20:00
Mode, Macht und Marketing oder
Propaganda-Aktivitäten der Basler Seidenbandfabrikanten im frühen 20. Jahrhundert. Die
Jubiläums Ausstellung des Schweizerischen Wirtschaftsarchivs zu Gast in der ZHB
Vernissageprogramm „Gerüscht, plissiert, gebauscht...“ oder einfach Chapeau.
(www.chapeau.ch). Die Vernissage vermittelt Mode für den Kopf in überraschender Weise.
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Einführung – Trouvaillen aus Archivschachteln. Matthias Wiesmann, Schweizerisches
Wirtschaftsarchiv
Mode hören – „Wir sehen sie gerüscht, plissiert, gebauscht ...“ Zeitlos amüsante Texte zum
Thema, gelesen von Hansjürg Müller, Schauspieler
information
Die Ausstellung des Schweizerischen Wirtschaftsarchivs rekonstruiert ein gleichermassen
spannendes wie aufschlussreiches Kapitel Wirtschaftsgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts.
Differenzierte Exponate, einzigartige Quellen, vielfältige Trouvaillen aus Archivschachteln,
dokumentieren in unterhaltsam-narrativer Weise Marketing- und Propaganda-Massnahmen, die
hinsichtlich ihrer Intention heutigen Strategien doch erstaunlich ähnlich sind. Die anlässlich des
Jubiläums des SWA von Prof. Ursula Gillmann, Hochschule Darmstadt und Studierenden der
Abteilung Gestaltung szenografisch arrangierte Ausstellung ist im Katalogsaal der ZHB bis zum
17. Juli zu sehen.
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Mode sehen – „Zufällig ist nichts, aber alles gewollt“ - die Kunst der Modistinnen,
präsentiert und besprochen von Maria Hippler, Hutmacherin. Eine Auswahl schönster
Modelle stehen an diesem Abend zum Anprobieren zur Verfügung.
Apéro
Weitere Informationen: Dr. Ina Brueckel, Beauftragte für Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit. Tel.
041-2285316, [email protected] und www.zhbluzern.ch. Bilder zur Ausstellung
stehen hier ab 30.05 2010 zur Verfügung:
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http://www.zhbluzern.ch/navi.cfm?link=medienmitteilungen.htm
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