Sollte Kinder überhaupt gegen eine mögliche Influenza geimpft

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ELTERNINFORMATION zur Grippeschutzimpfung
Liebe Eltern,
Seit dem 12.10.09 liegt eine offizielle Empfehlung
der STIKO (Ständige Impfkommission der Bundesrepublik
Deutschland) zur Impfung gegen die sog.
Schweinegrippe vor. Die Impfexperten betonen, dass
"alle bisher verfügbaren Daten gegen eine besondere
Nebenwirkungsträchtigkeit der neuen Impfstoffe
sprechen". Es wird nur der vom Bund georderte
Impfstoff Pandemrix® der Fa. GSK zur Verfügung
stehen. Alle anderen Impfstoffe sind z. Zt. in
Deutschland nicht erhältlich. Der Impfstoff für die
Bundeswehr Celvapan® (Fa. Baxter) ist nicht über
Apotheken erhältlich, würde aber sicherlich auch
keinen Vorteil bringen.
Die STIKO hält "… aufgrund der vorliegenden Daten
eine Impfung von Kindern, Jugendlichen und jungen
Erwachsenen zur Senkung der Krankheitslast generell
für sinnvoll". Die Kommission für
Infektionskrankheiten und Impffragen der Deutschen
Akademie für Kinder- und Jugendmedizin bemängelt
fehlende Studienergebnisse für den Einsatz des neuen
Schweingrippeimpfstoffes bei Kindern und Säuglingen.
Bis heute liegen zu dem einzig erhältlichen Impfstoff
Pandemrix® keine Daten für die Alterstufe von 6
Monaten bis 3 Jahren vor. Der Berufsverband der
Kinder- und Jugendärzte Deutschlands (BVKJ) empfiehlt
dieser Altersgruppe die Impfung nur nach strenger
Nutzen-Risiko-Abwägung. Es laufen derzeit Studien zu
Pandemrix® bei 3-17 Jährigen in Deutschland sowie bei
Kindern im Alter von 6 Mon bis 3 Jahren in Litauen die Ergebnisse sind noch nicht bekannt.
Was die geplante Schweinegrippeimpfung
betrifft, bin ich persönlich momentan mit einer
generellen Impfempfehlung zurückhaltend.
Auch wenn die neue Influenza derzeit sehr moderat
verläuft, müssen wir damit rechnen, dass dies sich im
Laufe der Grippesaison ändern kann. Darauf muss man
flexibel reagieren und ich werde meine Impfempfehlung
gegebenenfalls den Realitäten anpassen .
Derzeit sollen lt. aktueller Empfehlung der STIKO die
Impfungen gegen folgende Risikogruppen stattfinden:
1.
Beschäftigte im Gesundheitswesen
2.
Personen ab 6 Monaten Lebensalter mit erhöhter
gesundheitlicher Gefährdung (Herz- und
Lungenkrankheiten, Diabetes etc.)
3.
Schwangere (bevorzugt ab dem 2. Trimenon) und
Wöchnerinnen
Ab Anfang November steht der Impfstoff Pandemrix® für
die Bevölkerung dann allgemein zur Verfügung. Die
Impfung wird kostenfrei sein.
Bitte wenden
!
ELTERNINFORMATION zur Grippeschutzimpfung
Sollten Kinder gegen die
normale Influenza geimpft werden?
Dagegen ist die Frage der üblichen
Grippeschutzimpfung momentan etwas in den Hintergrund
gerückt. Bei jährlich mehr als 7.000 Todesfällen an
der "normalen" Influenzaerkrankung in der
Bundesrepublik sollte man dennoch hierüber
nachdenken:
Die ständige Impfkommission für die Bundesrepublik
Deutschland (STIKO) sieht für Kinder und Jugendliche
eine jährliche Grippeimpfung vor allem dann vor, wenn
bestimmte Grunderkrankungen bestehen. Hier sind
insbesondere chronische Erkrankungen der Atemwege
(Asthma), chronische Herz , Leber- oder
Nierenerkrankungen und Diabetes gemeint.
Inzwischen mehren sich jedoch Hinweise, wonach die
Gefahr der Kinder ohne Vorerkrankungen möglicherweise
unterschätzt wird. So beobachtet das amerikanische
Überwachungsinstitut für Infektionskrankheiten
(Center of Diseases Control) in den USA seit Jahren
eine deutliche Zunahme von influenzbedingten
Todesfällen bei ursprünglich gesunden Kindern und
Jugendlichen. Und auch wenn die Infektion in
Deutschland bei nicht vorbelasteten Kindern und
Jugendlichen nur in Einzelfällen tödlich verläuft,
müssen jährlich 60 bis 80 Kinder unter 16 Jahren
wegen eines besonders schweren Verlaufs oder wegen
Komplikationen in einer Klinik behandelt werden.
Hinzu kommt, dass das Influenzavirus gerade bei
Kindern länger und in höherer Keimzahl als bei
Erwachsenen ausgeschieden wird. Aufgrund ihrer engen
sozialen Kontakte ( in Kinderkrippe, Kindergarten
oder Schule ) erkranken Kinder häufig zuerst und
tragen das Virus dann in die Familien. Deshalb wird
in den USA seit 2002 empfohlen, Kinder zwischen dem
6. und dem 23. Lebensmonat impfen zu lassen; Kanada
hat sich 2004 dieser Haltung angeschlossen.
Deshalb plädieren immer mehr Kinderärzte dafür (ich
gehöre dazu), auch gesunde Kinder impfen zu lassen in
deren Familie ein Säugling, ältere Familienmitglieder
oder chronisch Kranke leben.
Dass sich die Ansteckungsgefahr dadurch deutlich
verringern lässt, legen Untersuchungen aus Japan,
Kanada und den USA nahe: Die Zahl der
Influenzaerkrankungen nahm in diesen Ländern auch bei
den ungeimpften Erwachsenen deutlich ab, wenn die
Kinder gegen Grippe geimpft wurden.
Übrigens: Eltern können sich kostenfrei bei uns in
der Praxis impfen lassen. Da es sich um reine
Prophylaxeleistungen handelt fällt eine Praxisgebühr
NICHT an.
Ihr Kinder- und Jugendarzt
Dr. Landendörfer
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