ELTERNINFORMATION zur Grippeschutzimpfung Die ständige Impfkommission STIKO hat in der ersten Dezemberwoche ihre Impfempfehlungen erneut überarbeitet. Sie lauten jetzt im Originaltext wie folgt: Weiterhin sollen medizinisches Personal, chronisch Kranke und Schwangere vorrangig geimpft werden. Die Ständige Impfkommission hat die Impfempfehlung jedoch jetzt erweitert und empfiehlt in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit der Impfstoffe in zeitlicher Reihenfolge die Impfung aller Indikationsgruppen (das ist neu). Zunächst sollen nach Impfung der oben genannten Risikogruppen Haushaltskontaktpersonen ungeimpfter Risikopersonen (z.B. Eltern von Kindern unter sechs Monaten, die nicht geimpft werden können, oder Haushaltskontakte von ungeimpften Chronisch Kranken) sowie Kinder und junge Erwachsene im Alter bis 24 Jahre ohne Grundkrankheit eine Impfung erhalten. Im weiteren Verlauf sollen dann anschließend gesunde Personen im Alter von 25 bis 59 Jahren und schließlich gesunde Personen ab 60 Jahre geimpft werden. Für alle Personen ab einem Alter von sechs Monaten reicht eine einzige Impfung mit dem Impfstoff Pandemrix (das ist neu). Nach unseren Erfahrungen ist der Krankheitsverlauf der Schweinegrippe in der Region nach wie vor moderat: Die weitaus meisten Erkrankungsfälle verlaufen wie eine normale Erkältung und sind davon nicht zu unterscheiden. Zwar hatte unsere Praxis einige Patienten mit bis zu 7 Tagen Fieber. Es erlitt bislang allerdings keiner unserer Patienten eine medizinische Komplikation oder musste stationär eingewiesen werden. Daher bin ich persönlich mit einer Empfehlung zur generellen Impfung weiterhin zurückhaltend. Dennoch, auch wenn die neue Influenza derzeit sehr moderat verläuft, müssen wir damit rechnen, dass dies sich im Laufe der Grippesaison ändern kann. Darauf muss man flexibel reagieren und ich werde meine Impfempfehlung gegebenenfalls den Realitäten anpassen . Weiterhin steht leider nur der vom Bund georderte Impfstoff Pandemrix® der Fa. GSK zur Verfügung. Alle anderen Impfstoffe sind in Deutschland nicht erhältlich. Der Impfstoff für die Bundeswehr Celvapan® (Fa. Baxter) ist nicht erhältlich, würde aber sicherlich auch keinen Vorteil bringen. Wann der spezielle Impfstoff für Schwangere kommt ist unklar, er wird nicht für die Normalbevölkerung verwendet werden dürfen. Bitte wenden D:\68632655.doc ! ELTERNINFORMATION zur Grippeschutzimpfung Sollten Kinder gegen die normale Influenza geimpft werden? Dagegen ist die Frage der üblichen Grippeschutzimpfung momentan etwas in den Hintergrund gerückt. Bei jährlich mehr als 7.000 Todesfällen an der "normalen" Influenzaerkrankung in der Bundesrepublik sollte man dennoch hierüber nachdenken: Die ständige Impfkommission für die Bundesrepublik Deutschland (STIKO) sieht für Kinder und Jugendliche eine jährliche Grippeimpfung vor allem dann vor, wenn bestimmte Grunderkrankungen bestehen. Hier sind insbesondere chronische Erkrankungen der Atemwege (Asthma), chronische Herz- , Leber- oder Nierenerkrankungen und Diabetes gemeint. Inzwischen mehren sich jedoch Hinweise, wonach die Gefahr der Kinder ohne Vorerkrankungen möglicherweise unterschätzt wird. So beobachtet das amerikanische Überwachungsinstitut für Infektionskrankheiten (Center of Diseases Control) in den USA seit Jahren eine deutliche Zunahme von influenzbedingten Todesfällen bei ursprünglich gesunden Kindern und Jugendlichen. Und auch wenn die Infektion in Deutschland bei nicht vorbelasteten Kindern und Jugendlichen nur in Einzelfällen tödlich verläuft, müssen jährlich 60 bis 80 Kinder unter 16 Jahren wegen eines besonders schweren Verlaufs oder wegen Komplikationen in einer Klinik behandelt werden. Hinzu kommt, dass das Influenzavirus gerade bei Kindern länger und in höherer Keimzahl als bei Erwachsenen ausgeschieden wird. Aufgrund ihrer engen sozialen Kontakte ( in Kinderkrippe, Kindergarten oder Schule ) erkranken Kinder häufig zuerst und tragen das Virus dann in die Familien. Deshalb wird in den USA seit 2002 empfohlen, Kinder zwischen dem 6. und dem 23. Lebensmonat impfen zu lassen; Kanada hat sich 2004 dieser Haltung angeschlossen. Österreich hat sich ebenfalls zu einer generellen Influenzaimpfempfehlung ab dem 6. Lebensmonat entschlossen. Deshalb plädieren immer mehr deutsche Kinderärzte dafür (ich gehöre dazu), auch gesunde Kleinkinder impfen zu lassen in deren Familie ein Säugling, ältere Familienmitglieder oder chronisch Kranke leben. Dass sich die Ansteckungsgefahr dadurch deutlich verringern lässt, legen Untersuchungen aus Japan, Kanada und den USA nahe: Die Zahl der Influenzaerkrankungen nahm in diesen Ländern auch bei den ungeimpften Erwachsenen deutlich ab, wenn die Kinder gegen Grippe geimpft wurden. Übrigens: Eltern können sich kostenfrei bei uns in der Praxis impfen lassen. Da es sich um reine Prophylaxeleistungen handelt fällt eine Praxisgebühr NICHT an. Stand der Information 4.12.09 Ihr Kinder- und Jugendarzt Dr. W. Landendörfer Die ständige Impfkommission STIKO hat in der ersten Dezemberwoche ihre Impfempfehlungen erneut überarbeitet. Sie lauten jetzt im Originaltext wie folgt: Weiterhin sollen medizinisches Personal, chronisch Kranke und Schwangere vorrangig geimpft werden. Die Ständige Impfkommission hat die Impfempfehlung jedoch jetzt erweitert und empfiehlt in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit der Impfstoffe in zeitlicher Reihenfolge die Impfung aller Indikationsgruppen (das ist neu). Zunächst sollen nach Impfung der oben genannten Risikogruppen Haushaltskontaktpersonen ungeimpfter Risikopersonen (z.B. Eltern von Kindern unter sechs Monaten, die nicht geimpft werden können, oder Haushaltskontakte von ungeimpften Chronisch Kranken) sowie Kinder und junge Erwachsene im Alter bis 24 Jahre ohne Grundkrankheit eine Impfung erhalten. Im weiteren Verlauf sollen dann anschließend gesunde Personen im Alter von 25 bis 59 Jahren und schließlich gesunde Personen ab 60 Jahre geimpft werden. Für alle Personen ab einem Alter von sechs Monaten reicht eine einzige Impfung mit dem Impfstoff Pandemrix (das ist neu). D:\68632655.doc ELTERNINFORMATION zur Grippeschutzimpfung Nach unseren Erfahrungen ist der Krankheitsverlauf der Schweinegrippe in der Region nach wie vor moderat: Die weitaus meisten Erkrankungsfälle verlaufen wie eine normale Erkältung und sind davon nicht zu unterscheiden. Zwar hatte unsere Praxis einige Patienten mit bis zu 7 Tagen Fieber. Es erlitt bislang allerdings keiner unserer Patienten eine medizinische Komplikation oder musste stationär eingewiesen werden. Daher bin ich persönlich mit einer Empfehlung zur generellen Impfung weiterhin zurückhaltend. Dennoch, auch wenn die neue Influenza derzeit sehr moderat verläuft, müssen wir damit rechnen, dass dies sich im Laufe der Grippesaison ändern kann. Darauf muss man flexibel reagieren und ich werde meine Impfempfehlung gegebenenfalls den Realitäten anpassen . Weiterhin steht leider nur der vom Bund georderte Impfstoff Pandemrix® der Fa. GSK zur Verfügung. Alle anderen Impfstoffe sind in Deutschland nicht erhältlich. Der Impfstoff für die Bundeswehr Celvapan® (Fa. Baxter) ist nicht erhältlich, würde aber sicherlich auch keinen Vorteil bringen. Wann der spezielle Impfstoff für Schwangere kommt ist unklar, er wird nicht für die Normalbevölkerung verwendet werden dürfen. Bitte wenden ! Sollten Kinder gegen die normale Influenza geimpft werden? Dagegen ist die Frage der üblichen Grippeschutzimpfung momentan etwas in den Hintergrund gerückt. Bei jährlich mehr als 7.000 Todesfällen an der "normalen" Influenzaerkrankung in der Bundesrepublik sollte man dennoch hierüber nachdenken: Die ständige Impfkommission für die Bundesrepublik Deutschland (STIKO) sieht für Kinder und Jugendliche eine jährliche Grippeimpfung vor allem dann vor, wenn bestimmte Grunderkrankungen bestehen. Hier sind insbesondere chronische Erkrankungen der Atemwege (Asthma), chronische Herz- , Leber- oder Nierenerkrankungen und Diabetes gemeint. Inzwischen mehren sich jedoch Hinweise, wonach die Gefahr der Kinder ohne Vorerkrankungen möglicherweise unterschätzt wird. So beobachtet das amerikanische Überwachungsinstitut für Infektionskrankheiten (Center of Diseases Control) in den USA seit Jahren eine deutliche Zunahme von influenzbedingten Todesfällen bei ursprünglich gesunden Kindern und Jugendlichen. Und auch wenn die Infektion in Deutschland bei nicht vorbelasteten Kindern und Jugendlichen nur in Einzelfällen tödlich verläuft, müssen jährlich 60 bis 80 Kinder unter 16 Jahren wegen eines besonders schweren Verlaufs oder wegen Komplikationen in einer Klinik behandelt werden. Hinzu kommt, dass das Influenzavirus gerade bei Kindern länger und in höherer Keimzahl als bei Erwachsenen ausgeschieden wird. Aufgrund ihrer engen sozialen Kontakte ( in Kinderkrippe, Kindergarten oder Schule ) erkranken Kinder häufig zuerst und tragen das Virus dann in die Familien. Deshalb wird in den USA seit 2002 empfohlen, Kinder zwischen dem 6. und dem 23. Lebensmonat impfen zu lassen; Kanada hat sich 2004 dieser Haltung angeschlossen. Österreich hat sich ebenfalls zu einer generellen Influenzaimpfempfehlung ab dem 6. Lebensmonat entschlossen. Deshalb plädieren immer mehr deutsche Kinderärzte dafür (ich gehöre dazu), auch gesunde Kleinkinder impfen zu lassen in deren Familie ein Säugling, ältere Familienmitglieder oder chronisch Kranke leben. D:\68632655.doc ELTERNINFORMATION zur Grippeschutzimpfung Dass sich die Ansteckungsgefahr dadurch deutlich verringern lässt, legen Untersuchungen aus Japan, Kanada und den USA nahe: Die Zahl der Influenzaerkrankungen nahm in diesen Ländern auch bei den ungeimpften Erwachsenen deutlich ab, wenn die Kinder gegen Grippe geimpft wurden. Übrigens: Eltern können sich kostenfrei bei uns in der Praxis impfen lassen. Da es sich um reine Prophylaxeleistungen handelt fällt eine Praxisgebühr NICHT an. Stand der Information 4.12.09 Ihr Kinder- und Jugendarzt Dr. W. Landendörfer