Geschäftsberichte 2005

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Geschäftsberichte 2005
Institut für klinische Onkologie und photodynamische Therapie
Tätigkeitsbericht 2005
( Prof. Dr. G. BAUMGARTNER , Prof. Dr. G. ALTH, Prof. Dr. T. KNOCKE-ABULESZ,Prof.Dr. I.
VIRGOLINI
1. Arbeitsgruppe experimentelle Onkologie
Die mögliche Expression von Somatostatinrezeptoren auf Melanomzellen wurde klinisch durch
Rezeptorszintigraphie in 23 Patienten mit Melanom und in vitro mit Hilfe von vier Melanomzellinien
untersucht. Während in vivo mit 2 Somatostatinanaloga 62 % bzw. 43 % der Läsionen positiv
nachgewiesen werden konnten, ergaben die in vitro Befunde mit den Zelllinien keine positive
Evidenz für die Expression funktioneller Somatostatinrezeptoren. Es ist daher wahrscheinlich, dass
der positive klinische Nachweis der Melanome durch eine Bindung der Somatostatinanaloga an
Endothelzellen von Tumorgefäßen oder Rezeptoren von infiltrierenden Zellen des Immunsystems
erreicht wurde (Publikation in Melanoma Research; Valenczak et al. 2005).
Brasilianisches Propolis (harzartiges Produkt der Honigbienen) enthält über 100, meist phenolische
Verbindungen, die antimikrobielle, antitumorale, antiinflammatorische und antivirale Wirkung
besitzen. Prenylierte Derivate von p-Coumarinsäure und o-Hydroxyacetophenone sind spezifisch für
brasilianisches Propolis. In Kooperation wurden 5 Prenylverbindungen von Artepillin C mit
antitumoralen und antiproliferativen Eigenschaften synthetisiert und an einer Reihe von
Tumorzelllinien in vitro ausgetestet. Eine der Verbindungen (Nr. 3) zeigt gute Antitumoraktivität
(IC50 < 9 µg/ml) und wird für die klinische Prüfung weiterentwickelt (Pisco L et al., Akzeptiert zur
Publikation, Europ. J. Medicinal Chemistry, im Druck).
In weiteren Studien wurde die antitumoralen Eigenschaften des Prolin-Analaogs CHP (cisHydroxyproline) molekular mit Pankreas- und Kolonkarzinomlinien charakterisiert. Im Laufe dieser
Untersuchungen konnte die Natrium-Kalium-ATPase als Zielpunkt des CHP identifiziert werden.
Diese Ionenpumpe wird tumorspezifisch exprimiert und stellt einen neuartigen Angriffspunkt auch
für Antiöstrogene bei Brustkrebs dar. Die experimentellen Befunde wurden beim ECCO 13 Kongress
in Paris vorgestellt (G. Hamilton et al).
Die Wirkung des Neuropeptides Neurotensin wurde in Pankreastumorzellen untersucht. Dabei
konnte festgestellt werden, dass Neurotensin als Wachstumsfaktor wirkt, primär durch eine
Erhöhung des intrazellulären Kalziums und pH, sekundär durch eine extrazelluläre Ansäuerung und
eine vermehrte Produktion des Interleukin-8. Diese Befunde haben einen neuen Mechanismus zur
Wirkung von Neuropeptiden in Pankreastumorzellen nachgewiesen und wurden ebenfalls beim
ECCO 13 Kongress in Paris präsentiert (U. Olszewski et al.).
2. Außenstelle für geriatrische Onkologie
Die Arbeiten zur Ermittlung von besonderen Anforderungen an die Schmerztherapie bei geriatrisch
onkologischen Patienten wurde weitergeführt und Regeln für ein adäquates Schmerzmanagement
für diese Gruppe von Erkrankten entwickelt.
3. Arbeitsgruppe Dokumentation und onkologische Statistik
Aus dem umfangreichen Datenbestand des Institutes wurden auch im Berichtsjahr eine Reihe von
klinisch-epidemiologischen Analysen durchgeführt.
Der Mitarbeiterstand im abgelaufenen Geschäftsjahr: 1 Teilzeit-Beschäftigungsverhältnis , 1
geringfügig Beschäftigter, 1 Werkvertrag.
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