Nichtlineare Widerstände v2 579892148/4/8/2017 Meßanweisung Grundlagen der elektrischen Temperaturmessung Lernziel: Im Rahmen dieser Übung sind U/I Kennlinien von Thermistoren aufzunehmen. Weiters ist eine Anordnung zur Bestimmung der temperaturabhängigen Basis-Emitterspannung aufzubauen. Zur rascheren Abwicklung der Übung kann auch eine fertige Messanordnung verwendet werden. Vorbereitung: Formeln für die Temperaturabhängigkeit von Thermistoren, Kennlinien von Thermistoren Literatur: Lindner TB. d. Elektrotechnik und Elektronik, p. 61-68, p.82 ff, Beuth, Elektronik 2, p. 35 - 42, Heißleiterwiderstände und Kaltleiterwiderstände, Spannungsabhängige Widerstände. Übungsdurchführung: 1 Thermistoren Beschreibung des Aufbaus: In einer Baugruppe befindet sich ein Peltier-Element, das mit bis zu 2 Ampere beheizt oder gekühlt (umpolen!) werden kann. Zur Temperaturmessung befindet sich auf díesem Peltier-Element ein Temperatursensor, der über eine elektronische Schaltung an den Buchsen (DVM) eine Spannung von 10mV / °C ausgibt. Die Elektronik ist über ein Gleichspannungsnetzgerät (+/-12V) elektrisch zu versorgen. Auf der anderen Seite der Baugruppe sind die Anschlüsse eines NTC- und eines PTCWiderstands sowie von einem Transistor herausgeführt. Die ohmschen Widerstände des NTC und PTC können mittels Digital-Ohmmeter ausgemessen werden, der Heizstrom wird über ein Netzgerät stufenweise erhöht. Zu messen ist etwa zwischen 0°C und 70°C! Haiml&Klammler FH - Salzburg 1/3 Nichtlineare Widerstände v2 2 579892148/4/8/2017 Meßanweisung NTC-Widerstand Die Temperaturabhängigkeit des NTC-Widerstands wird beschrieben durch die Formel: R(T) = RN * exp(B * (1/T -1/TN)) mit TN = 293K Ermittle zehn R/T - Wertepaare und bestimme daraus die Konstanten B und RN! Zeichne die Werte sowohl in einfach logarithmischer Darstellung: logR über 1/T als auch in der Darstellung : RT über T. (Welche Vorzüge besitzen diese Darstellungsarten? ) Achte darauf, dass der Messstrom so klein bleibt, dass das Messergebnis nicht verfälscht wird. Temperaturkompensation Bei Kompensationsanwendungen stört vielfach die sehr starke Nichtlinearität der Heißleiterkennlinie. Durch Parallelschaltung eines Widerstandes Rlin kann man für einen Temperaturbereich von etwa 100°C eine weitgehende Linearisierung der Heißleiterkennlinie erreichen. Die Kombination: Heißleiter-Parallelwiderstand besitzt abhängig von der Temperatur eine S-förmige Kennlinie mit einem Wendepunkt. Die beste Linearisierung erhält man, wenn dieser Wendepunkt in der Mitte des Arbeitsbereiches liegt. Der Wert für Rlin ist dann: Rlin = RTM * (B - TM)/(B + 2TM) , TM = mittlere Temperatur in Kelvin, B in Kelvin, RTM=mittlerer Widerstand des HL. Berechne die Kennlinie einer solchen Parallelschaltung R(T) || Rlin für TM= 50°C, B=2000K, RN=1k, von 0°C - 100 °C Spannungsstabilisierung Ähnlich wie die Zenerdioden können auch Heißleiter zur Spannungsstabilisierung verwendet werden. Wird in Serie zum Heißleiter ein Widerstand mit einem Wert von etwa 1% des Heißleiter-Kaltwiderstandes geschaltet, so lässt sich in einem Strombereich von 1:10 an Heißleiter und Vorwiderstand eine bis etwa 10% konstante Spannung abnehmen. 3 PTC-Widerstand Analog zum NTC-Widerstand ist auch hier der Widerstandsverlauf über der Temperatur aufzunehmen. Wir unterscheiden PTC-Widerstände aus dotiertem Silizium (z.B. KTY von Siemens) und solche aus gesinterter Titankeramik. Beim SiSensor kann der Widerstandsverlauf näherungsweise als Polynom zweiter Ordnung über der Temperatur angesehen werden. Beim keramischen Bauelement gibt es in einem schmalen Temperaturbereich einen sehr steilen Widerstandsanstieg. In den anderen Bereichen verhält er sich wie ein NTC-Widerstand. (Bild) Aus dem Diagramm Log(RT) über T sind nach Möglichkeit die Kennwerte zu ermitteln. 4 Temperaturmessung mittels Transistor Ein Transistor wird als Diode geschaltet ( B und C verbunden) und mit konstantem Strom betrieben. Die Basis-Emitterspannung UBE hat bei Zimmertemperatur etwa den Wert 0.6 Volt . Bei Temperaturerhöhung sinkt diese Spannung um ca. 2 mV/°C. Verifizieren Sie die Kurve. Haiml&Klammler FH - Salzburg 2/3 Nichtlineare Widerstände v2 5 579892148/4/8/2017 Meßanweisung Temperaturmessung mit Thermoelementen Thermoelemente - Theorie An den Berührungsstellen zweier Metalle entstehen temperaturabhängige elektrische Spannungen im mV - Bereich. ( --> Seebeck - Effekt) Pt Die thermoelektrische Spannungsreihe gibt die Thermokonstanten der verschiedenen Leiter gegen Platin an. Uth Als “kalte” Kontaktstelle wird meist Eiswasser Pt (0°C) angegeben, es ist aber auch jede andere Metall definierte Bezugstemperatur möglich. Für einige besonders effektive Metallkombinationen sind Spannungsreihen genormt Tw Tk worden. Der Anstieg der Thermospannung mit der Uth = KPt/Met (Tw - Tk) Temperatur erfolgt nicht linear. Wenn von einer Thermokonstanten Kth gesprochen wird, so muss auch zugleich der Bereich angegeben werden, innerhalb dessen diese Konstante mit der angegebenen Genauigkeit gilt. Ein Thermoelement besteht immer aus zwei Drähten (Thermopaar) aus unterschiedlichem Material, die an einem Ende verschweißt sind. Die Schweißperle schafft eine mechanisch stabile und elektrisch sichere Verbindung, muss aber nicht unbedingt sein. Auch Klemmverbindungen oder eine einfache Verdrillung sind im Prinzip möglich. Bei Stechpyrometern wird der elektrische Kontakt erst durch das Messobjekt selbst hergestellt. Aus zwei verschiedenen Drahtmaterialien ist ein Paar von Thermoelementen anzufertigen, deren eine Verbindungsstelle auf die Temperatur von Eiswasser ( 0°C) gebracht wird, die andere Stelle wird im Wasserbad auf eine bekannte d.h. mittels Thermometer zu messende Temperatur gebracht. Durch Absenkung dieser Temperatur von ca. 90°C auf Zimmertemperatur ist eine Kennlinie für dieses Thermoelement aufzunehmen. Skizzieren Sie den Messaufbau Bei der Durchführung der Messung wird jeweils die Temperatur im Wasserbad und die zugehörigen Thermospannungen von einem "Eigenbau"-Thermoelemente-Paar sowie von einem handelsüblichen Thermoelement notiert. Stellen Sie die Messergebnisse als Diagramm Uth=U() dar. Haiml&Klammler FH - Salzburg 3/3