Frauenkirche Dresden

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Lepizig
Alte Handelsbörse, Naschmarkt/Grimmaische Straße
In den Jahren 1678-87 wurde die Handelsbörse von Johann Georg Starcke im
Barockstil erbaut und war damit der erste Barockbau in Leipzig. Auffallend ist
seine symmetrische Bauweise, fast blockartig. Mittelpunkt der prunkvoll
verzierten Fassade ist das Leipziger Stadtwappen. Das Dach trägt an den Ecken
die Figuren Apollo, Merkur, Minerva und Venus.
Der Handel spielte sich in den Gewölben des Erdgeschosses ab, der
Börsenbetrieb in dem über die zweiarmige Treppe erreichbaren Festsaal, dessen
kunstvolle Stuckdecke Giovanni Simonettis mit Pflafondmalereien von Johann
Heinrich am Ende zu den Kriegsverlusten zählt.
Seiner ursprünglichen Funktion war das Gebäude vor einhundert Jahren schon nicht mehr
gewachsen: der Ersatzbau von 1887, die Neue Börse am Hallischen Tor, wurde durch
Bombeneinwirkung zerstört.
Nach Kriegszerstörung bis 1963 wurde sie in alter Form wiederaufgebaut und ist bis heute eine
Stätte musikalisch-literarischer Veranstaltungen. In dem rekonstruierten Gebäude finden heute
kleinere Konzerte und Lesungen statt.
Auf dem Vormarkt – dem Naschmarkt, wo man gut essen, trinken und plaudern kann – erinnert ein
Denkmal (1903) an den jungen Goethe, der 1765-68 in Leipzig Jura studierte.
(PT/HS)
Die Alte Handelsbörse ist Leipzigs ältestes
Versammlungsgebäude der Kaufmannschaft und gleichfalls
eines der ältesten Barockbauwerke der Stadt überhaupt. Die
Initiative zum Bau ging im April 1678 von 30 Großkaufleuten
aus, nachdem es zur Tradition geworden war, sich zum
Abschluss großer Geschäfte in einem neutralen Raum zu
treffen und diese zu besiegeln. Noch im selben Jahr wurde mit
dem Bau begonnen, der bereits 1679 in Benutzung genommen
wurde. 1693 wurde der Außenbau mit dem Aufbringen der
„…mythologischen Figuren Apollo, Merkur, Venus und Athene durch den Leipziger Bildhauer
Johann Caspar Sandt…“ vollendet. Vollständig fertiggestellt wurde die Alte Handelsbörse jedoch
erst im Jahre 1687.
Im Obergeschoss des zweigeschossigen pavillonartigen Baus befand sich der
Börsensaal, der „…allseitig durch flache Pilaster mit ionischen Kapitellen
gegliedert (ist), auf denen lange hängende Girlanden angeordnet sind…“. Den
geraden Dachabschluss bildet eine Sandsteinballustrade mit aufgesetzten
plastischem Schmuck, der typisch für den niederländischen Barock ist. Die
Grundbauweise jedoch ist blockhaft und symmetrisch, was italienische
Einflüsse deutlich werden lässt. Oberhalb der zweiarmigen prunkvollen
Treppenanlage halten zwei geflügelte Knaben, einer mit einem Merkurstab, ein
prunkvolles Leipziger Stadtwappen. Während die zweite Etage als Börsensaal
genutzt wurde, vermietete man das Erdgeschoss an Kaufleute. Die Fassaden des
freistehenden Gebäudes sind auf allen Seiten gleichmäßig mit
„…hochrechteckigen und darüber niedrig querrechteckigen
Fenstern…“ versehen.
Die Alte Handelsbörse vereint also Elemente des
niederländischen ebenso wie des italienischen Barocks, was sie
zu einem ganz besonderen Schmuckstück Leipziger Architektur machte.
Im II. Weltkrieg brannte die Alte Handelsbörse vollständig aus, was zum Verlust der wertvollen
Stuckdecken vom Italiener Giovanni Simonetti führte.
Seit der Rekonstruktion im Jahre 1978, als das Gebäude auch seine heutige Farbgebung erhielt,
wird der Börsensaal für kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte und Ausstellungen
genutzt.
Alte Waage, Am Markt
Diese Gebäude auf der Nordseite des Marktes wurde im Jahr
1555 durch den großartigen Baumeister der Renaissance
Hieronymus Lotter erbaut.
Hier wurden die eingeführten Wagen gewogen und verzollt. Im
Keller befand sich die Ratsweinschänke, im Obergeschoss die
Ratsherren-Trinkstube.
Von 1661-1712 befand sich hier das Postamt, von 1917 bis zur
Ausbombung 1943 das Messeamt.
Nach der totalen Zerstörung im 2. Weltkrieg wurde der Renaissancebau im Jahre
1964 wiederaufgebaut.
Heute findet man dort die Sonnenuhr Leipzigs und eine schmiedeeiserne Wetterfahne.
(PT/HS)
Altes Rathaus, Am Markt
Die Ostseite des Marktes wird beherrscht vom Alten Rathaus,
einem zweigeschossigen Gebäude mit stattlichem Satteldach,
13 schönen Zwerchgiebeln, fünfgeschossigen Staffelgiebeln an
den Schmalseiten sowie einem im „Goldenen Schnitt“
angeordneten Turm.
Dieses bedeutendste Rathaus auf deutschem Boden wurde
1556/57 im Renaissancestil in nur neun Monaten von
Hieronymus Lotter erbaut und zählt heute zu den schönsten
und ältesten Renaissance-Rathäusern Deutschlands. Vermutlich
durch die kurze Bauzeit musste es bereits mehrfach von Grund auf restauriert
werden.
Nach Umzug der Stadtverwaltung ins Neue Rathaus wurde es 1909 Sitz des
Stadtgeschichtlichen Museums.
Am Turm liegt der „Verkündigungsbalkon“ der Ratsherren und darüber der
„Bläseraustritt“ der Stadtpfeifer.
Sehenswert sind der 43x11m große Festsaal – früher Gerichtssaal –, Ratsstube,
Mendelssohn-Zimmer, Landschaftszimmer des Spätbarock, Rüstkammer,
Kirchliche Kunst des Spätmittelalters, Kramerraum und Schatzkammer.
Sonderausstellungen, Führungen, Vorträge, Konzerte, Kinderveranstaltungen, Turmbesteigungen,
Stadtführungen garantieren ein abwechslungsreiches Angebot.
(PT/HS)
Auerbachs Keller, Mädlerpassage
Erbaut in den Jahren 1530-1538 von Heinrich Stromer
von Auerbach, lädt das weltbekannte Weinlokal
(Faustsage im historischen Fasskeller) zum Verweilen
ein.
Im „Goethe-Zimmer“ findet man zahlreiche
Erinnerungen an den Dichter, der als Student hier
häufig einkehrte.
Bekannt ist der Auerbachs Keller vor allem durch
Goethes „Faust“. Goethe gefiel es hier so gut, dass er
eine Szene an diesem Ort spielen lies. Ein Plastik mit
dem berühmten Ritt auf dem Fass erinnert noch heute daran.
Der Keller ist der letzte Rest des Handelshauses „Auerbachs Hof“, das
1912-14 der Mädlerpassage weichen musste.
(PT/HS)
Augustusplatz
Mit 40.000 m² hat der Augustusplatz eine – verglichen mit
anderen bekannten Plätzen Europas – ungewöhnlich große
Ausdehnung. Für die damalige Leipziger Messe brauchte
man Raum zum Aufstellen der Buden. Entstanden ist der
Platz erst nach dem Abbruch des Grimmaischen Tores im
Jahre 1831. Benannt wurde er damals nach König Friedrich
August I., dem Parteigänger Napoleons.
Die Bebauung erfolgte im 19. Jhd. ganz im Geist der
Schinkelzeit. Albert Geutebrück schuf 1831-36 die
Universität und 1856-58 die spätklassizistische Hauptpost,
Karl Ferdinand langhans 1864-68 das Neue Theater (Oper)
und Ludwig Lange 1856-58 das Museum. Unter Arwed Roßbach erfolgte 1898/99 mit Verlegung
des Eingangs der 1240 geweihten Paulinerkirche die abschließende Raumbildung.
Von den Bauten des vorigen Jahrhunderts ist nichts erhalten geblieben. Nach
dem Luftangriff am 4. Dezember 1943 beherrschten Ruinen das Areal. Die
Paulinerkirche überdauerte zwar recht unbeschadet den Krieg, paßte aber nicht
in das sozialistische Stadtbild und wurde 1968 gesprengt.
Von einigen Bauten abgesehen, ist das Raumbild des Platzes ein Werk der
Nachkriegszeit. Auskunft darüber gibt das kleine Bronzerelief am Gewandhaus.
Der Platz wurde 1945 in „Karl-Marx-Platz“ umbenannt, heißt aber seit 1990
wieder „Augustusplatz“. Heute ist der Platz ein städtebauliches Ensemble mit dem Komplex der
Universität (Hochhaus 142 m) dem Neuen Gewandhaus, davor der Mendebrunnen, dem Opernhaus
sowie der Hauptpost.
1927/28 entstand das elfgeschossige Krochhaus, als erstes Hochhaus Leipzigs. Sein Dach zieren die
„Glockenmänner“ nach venezianischem Vorbild, die alle viertel Stunde die Zeit per Glockenschlag
verkünden.
Von 1996-1998 wurde eine Tiefgarage mit mehr als 1000
Plätzen unter dem Augustusplatz gebaut und der Platz selbst
völlig neu gestaltet. Bis heute ist die Umgestaltung bei vielen
Leipzigern umstritten. Vielfach werden die neuen Bauten, die
die Luftzufuhr für die Tiefgarage realisieren, als „Milchtöpfe“
kritisiert und als störend empfunden.
(PT/HS)
Barthels Hof, Am Markt/Ecke Hainstraße
Dieser typische Leipziger Messehof wurde 1747-50 von Georg
Werner für den Leipziger Kaufmann Gottlieb Barthel erbaut. Die
Fassade zur Fleischergasse ist sehr schmal und unscheinbar, so
dass man dahinter kaum ein solch großartiges Bauwerk vermutet.
Um den unregelmäßig geformten Hof ordnen sich vierstöckige
Häuser an, die alle ein sehr hohes Dach aufweisen. Horizontalen
und Gesimse sind an diesem Bauwerk nicht zu finden, wodurch
der Hof sehr nach oben strebend wirkt. Im Durchhaus befanden
sich im Erdgeschoss Kaufkammern und Ställe, im Obergeschoss pompöse Festsäle. In den übrigen
Häuser waren Wohngemächer untergebracht. Dass die Dachgeschosse als Warenspeicher genutzt
wurden zeigen heute noch die Kranbalken, die zum Emporziehen der Waren angelegt worden
waren.
Heute befinden sich im restaurierten Barthels Hof zahlreiche Geschäfte und das traditionelle
Restaurant „Barthels Hof“, in dem man seit über einem Jahrhundert typisch sächsische Küche
speisen kann.
(Susanne Schmeier)
Bayerischer Bahnhof, Bayrischer Platz
1840-1844 wurde der erste Bahnhof Leipzigs im klassizistischen Stil für die erste
Ferneisenbahnverbindung Leipzig-Dresden erbaut.
Der restaurierte vierfache Triumphbogen ist als einziges Teil des Gebäudes von der Zerstörung im
2. Weltkrieg verschont geblieben und erinnert noch heute an den prunkvollen Bau.
Der Bayerische Bahnhof ist heute ein architektonisch-technisches Denkmal und mit seinen sieben
Bahnsteigen ältester in Betrieb befindlicher Kopfbahnhof der Welt. Täglich verkehren von hier aus
Züge in Richtung Altenburg.
Im Jahr 2000 wurden auch die Nebengebäude restauriert. Sie beherbergen jetzt eine Brauerei für
traditionelle Leipziger Gose sowie ein Gaststätte.
Für das Projekt » Leipziger City-Tunnel begannen im August 2005 mit dem Abtragen des
Bahnhofvorfeldes und der Gleisanlagen die Arbeiten für den Bau der zukünftigen Station.
Bosehaus, gegenüber der Thomaskirche
Das Wohnhaus des Kaufherrn Bose – Freund der Familie Bach – entstand schon im 16. Jahrhundert
und wurde 1709-1711 barock umgebaut.
Heute ist es ein Anziehungspunkt für alle Bach-Fans – es beherbergt das Bacharchiv
und -museum.
(PT/HS)
Botanischer Garten, Linnéstraße
Als Arzneimittelgarten der Universität wurde er im Jahr 1542 gegründet.
1877 wurde er an den jetzigen Standort verlegt und umfasst heute ca. 9.000 Arten aller
Pflanzenarten der wichtigsten Temperaturzonen der Welt.
Zu sehen sind sie in den 10 historischen Gewächshäusern und auf den 2,7 ha großen Freiflächen des
Geländes.
(PT/HS)
Deutsche Bücherei, Deutscher Platz
Die Deutsche Bücherei in der Nähe des Alten Messegeländes ist die größte Bibliothek im
deutschsprachigen Raum.
1912 vom Börsenverein des deutschen Buchhandels auf eine Initiative von Buchhändlern und
Verlegern gegründet und in den Jahren 1914-16 erbaut. Seitdem ist sie Sammelstelle der gesamten
deutschsprachigen Literatur des In- und Auslandes.
Als das 120 m lange Hauptgebäude der wachsenden Flut von Büchern nicht mehr gewachsen war,
wurde 1977-82 ein Magazin zur Lagerung der Bücher angebaut, das über einen Transporttunnel mit
dem Hauptgebäude verbunden ist.
Die Deutsche Bücherei Leipzig verfügt heute über einen Bestand von ca. 7,5 Millionen
Medieneinheiten.
Sie ist heute Leipziger Standort der 1990 auf der Grundlage des Einigungsvertrages errichteten
Nationalbibliothek » Die Deutsche Bibliothek.
Ab einem Alter von 18 Jahren kann man gegen eine Jahresgebühr kostenfrei im Hause den
kompletten Bestand für Recherchen nutzen.
Leipzigs Passagen
ür eine größere Ansicht bitte auf die Fotos klicken!
Venedig und Amsterdam wurden durch die vielen Brücken bekannt. Leipzig hat mehr zu bieten...
Die Passagen in der Innenstadt.
Sie sehen nicht nur toll aus, sondern dienen auch einem nützlichen Zweck. Sie verbinden die
verschiedenen Straßen direkt miteinander, ohne lange Umwege gehen zu müssen.
(PT/HS)
Mädlerpassage
Kleines Joachimsthal
Städtisches Kaufhaus
Städtisches Kaufhaus
Specks Hof
Specks Hof
Pianist in der Mädlerpassage
Fregehaus, Katharinenstraße
1706-07 wurde dieses Gebäude in der Katharinenstraße 11 von dem
Leipziger Ratsmauermeister Johann Gregor Fuchs und dem Zimmermeister
Johann Christian Schmidt für den Leipziger Kaufmann Gottfried Otto durch
den Umbau eines älteren Hauses errichtet. Um einen rechtwinkligen
Innenhof wurde von Fuchs eine vierflügelige symmetrische Hausanlage
erschaffen. Ein prächtiger Kastenerker betont die Mittelachse dieses
typischen Barockbaus. Dieser Erker wird durch Gesimse und Pilaster
gegliedert. Fast jede Einzelform, die bei der Renovierung angefügt wurde,
findet sich auch am Romanushaus: „…der durch ionische und korinthische
Pilaster ohne besondere Sockel gegliederte Erker, die spiralähnlichen
Voluten der Kapitelle, die Festons mit den kleinen Putten, die Kragsteine
über den Fenstern…“. Genutzt wird dieser wunderschöne Barockbau zur
Zeit u.a. vom Europa-Haus Leipzig, das hier einen Infopoint zu allen europäischen Fragen betreibt.
Noch heute trägt das Gebäude den Namen seines ehemaligen Besitzers: Fregehaus, nach dem
Bankier Christian Gottlieb Frege.
(Susanne Schmeier)
Neues Gewandhaus
Errichtet wurde das Neue Gewandhauses in den Jahren 1977-81.
Als Spielstätte des 1781 von Johann Adam Hiller gegründeten
Gewandhausorchesters diente nach 1945 die Kongresshalle, denn
das alte Gewandhaus, nach einem Entwurf von Martin Gropius
1880-84 gegenüber der Universitätsbibliothek gebaut, fiel am
20.Februar 1944 einem Bombenangriff zum Opfer.
Das jetzige, von Rudolf Skoda projizierte, Gewandhaus besteht aus
einem 23 m hohen dreigeschossigen Grundkörper mit
Fassadenverkleidung aus Cottaer Sandstein. Der Große Saal, der
1.905 Besucher aufnehmen kann, ist 54 m lang, 42 m breit und 16 m hoch. Er hat die für ein
Konzerthaus ungewöhnliche Form eine Amphitheaters.
Ein Großteil des Publikums sitzt hinter dem 182 m² großen Orchesterpodium. Die Akustik ist mit
einer Nachhallzeit von zwei Sekunden hervorragend.
Die größte der 6.638 Pfeifen der Schuke-Orgel misst 9,5 m und
die kleinste nur 8 cm. 400 Pfeifen sind aus Holz, die anderen
aus „Orgelmetall“, einer Legierung aus Zinn und Blei. Für
Kammerkonzerte wird gern der über 493 Plätze verfügende
Kleine Saal genutzt.
Die Beethoven-Plastik von Max Klinger (1902) im
Eingangsfoyer des Kleinen Saales ist eine Dauerleihgabe des
Museums der Bildenden Künste. Das 3,1 m hohe Werk, das aus
fünf teilen besteht und den Rat der Stadt 200.00 Mark gekostet hat, gehört zu den künstlerisch
wertvollsten Plastiken der Neuzeit.
Reich vertreten ist die Malerei: Die Wandelgänge gleichen Galerien. Abends leuchtet weithin
sichtbar Sighard Gilles Deckengemälde „Gesang vom Leben“, das sich den vier Deckenschrägen
entsprechend in vier Teile gliedert – „Orchester“, „Mächte der Finsternis“, „Lied der Stadt“ und
„Lied vom Glück“. Das Bild ist 712 m² groß und von keiner Stelle des Hauses völlig zu
überblicken.
(PT/HS)
Gohliser Schlößchen, Menckestraße
Das einzige Schloss Leipzigs wurde 1755/56 im Rokokostil als Sommersitz des Rats- und
Kaufherren Caspar Richter am Rande des Rosentals erbaut. 1793 gelangte es durch sein Testament
in den Besitz der Stadt, die es 1906 nach zwischenzeitlichem Verkauf wiederum erwarb.
Es ist heute ein einzigartiges barockes Baudenkmal und Zeugnis bürgerlicher Wohnkultur des
ausgehenden 18. Jahrhunderts. Im Inneren kann man das Deckengemälde von Adam Friedrich
Oeser (1780) bewundern. Ebenso den Steinsaal. Neben Kammerkonzerten, Lesungen, Theater- und
Ballett-Inszenierungen sollen künftig auch Ausstellungen und Führungen in das Schloss einladen.
Der Park ist der einzige erhaltene Barockgarten Leipzigs, wird aber erst 1999 wieder komplett
neugestaltet.
(PT/HS)
Das Gohliser Schlößchen wurde ursprünglich als Landsitz für den Leipziger Handelsherren und
Ratsbaumeister Johann Caspar Richter erbaut. Nach dem Tode Richters heiratete Johann Gottlob
Boehme, ein Leipziger Geschichtsprofessor, dessen Witwe und gelangte so in den Besitz des
Schlößchens. Er ließ auch die unvollendete Innenausstattung fertigstellen.
Damals lag dieser spätbarocke Bau noch weit vor den Toren der Stadt, heute jedoch ist er durch das
enorme Wachstum Leipzigs in den vergangenen Jahrhunderten mitten in der Großstadt gelegen.
Über den Baumeister ist man sich bis heute nicht im Klaren, man nimmt jedoch an, dass wir Georg
Werner diesen Bau zu verdanken haben.
Das Gebäude ist zur Gartenseite hin zwei- ansonsten eingeschossig und besitzt einen markanten
Turmaufbau, der ein klein wenig an einen barocken Kirchturm erinnert. Ursprünglich war der Turm
der „…point de vue für eine der dreizehn strahlenförmigen Alleen, die vom Schloss ausgingen, das
August der Starke im Rosental geplant hatte…“. Der Garten des Barockschlößchens ist ein
typisches Beispiel für die einst sehr berühmte Leipziger Gartenkultur.
Der Festsaal, der aufgrund eines Deckengemäldes von Adam Friedrich Oeser auch Oesersaal
genannt wird, wurde 1976 restauriert und seit dem für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Weiterhin
beherbergt das Schlößchen heute ein Museum sowie ein Café.
(Susanne Schmeier)
Hauptbahnhof, Willy-Brandt-Platz
Im Jahre 1888 wurde der Frankfurter Hauptbahnhof als größter Kopfbahnhof Europas mit 24
Bahnsteigen eingeweiht. 27 Jahre später zog Leipzig nach. Als der Hauptbahnhof am 1. Oktober
1915 eingeweiht wurde, überflügelte er nicht nur die Mainstadt, sondern war einer der größten
Bahnhöfe der Welt: 26 Bahnsteige und 5 Außenbahnsteige.
Einige technische Daten mögen den Umfang der Arbeiten verdeutlichen: Fünf alte Bahnhöfe
mussten weichen und die Parthe über 900 m umgeleitet werden. Zu den Bahnhöfen gehörte auch
der Dresdner Bahnhof, von dem aus am 07. April 1839 die historische erste deutsche
Überlandeisenbahnfahrt von Leipzig nach Dresden begann. Aus der Gründerzeit stammt nur noch
ein Heizhaus, das seit 1989 museal genutzt wird und u. a. eine 9 m lange Lokomotive zeigt, die
originalgetreu nachgebaute „Saxonia“ von 1838/39.
Der umbaute Raum beträgt 1.560.000 m³ auf 83.640 m² Grundfläche. Das Gebäude ist 298 m lang.
In den Eingangshallen führen zehn Meter breite Freitreppen zum 3,84 m höher liegenden
Querbahnsteig, der 270 m lang, 33 m breit und 27 m hoch ist. Die gesamte Querhalle wird von einer
gläsernen Flachtonne überspannt. Auch die Restaurants und Wartesäle werden vom Licht
durchflutet.
Für den sichtbaren Teil des Empfangsgebäudes wurde Sandstein verwendet. Die 12
überlebensgroßen Plastiken stehen für die Erbauer bzw. typische Leipziger Berufe: an der
Westhalle sind Arbeiter, Ingenieur, Steinmetz, Zimmermann, Eisenarbeiter und Erdarbeiter und an
der Osthalle Professor, Musiker, Student, Kaufmann, Buchdrucker und Zurichter zu sehen.
Gebaut wurde der Hauptbahnhof mit einem Kostenaufwand von 137 Mio. Mark. In diesem
Gigantismus verbirgt sich aber auch die damalige Kleinstaaterei: denn er besteht eigentlich aus zwei
Bahnhöfen - einem preußischen und einem sächsischen.
Bis 1934 gab es deshalb alles doppelt: Die Gleise 1-13 gehörten der preußischen, die Gleise 14-26
der sächsischen Bahn. Deshalb existieren auch zwei Empfangshallen, zwei Treppenaufgänge und
doppelte Wartesäle. Bis 1934 durfte nämlich kein preußischer Zug im sächsischen Teil des
Bahnhofs einfahren, wie kein sächsischer im preußischen Teil.
Im 2. Weltkrieg stark zerstört, wurde er 1954-1962 mit einem Kostenaufwand von 40 Mill. Mark
wieder aufgebaut.
Als die Deutsche Bahn feststellte, dass nach der Wende die Personenbeförderung rapide abnahm,
leitete sie Pläne für einen Umbau des Bahnhofs ein. Auf dem riesigen Querbahnsteig entstand
innerhalb von zwei Jahren ein Einkaufs- und Dienstleistungszentrum mit mehr als 100 Geschäften,
Gaststätten und Service-Einrichtungen auf drei Etagen – die Promenaden Hauptbahnhof.
Gleichzeitig wurden zwei Parkhäuser errichtet, von denen eins direkt in den Bahnhof gebaut wurde.
Viele Bürger Leipzigs liefen Sturm dagegen. Ihnen bedeutete der Umbau die Schändung eines
Wahrzeichens Leipzigs. Die Proteste sind seit der Fertigstellung des Umbaus 1997 verebbt.
Seitdem existieren nur noch 24 Gleise. Der Hbf Leipzig ist damit gleich auf mit dem Hbf
Frankfurt/Main.
An der Ecke Richard-Wagner-/Goethestraße erinnert ein Obelisk an den Bau der ersten deutschen
Fernbahnstrecke (1836-1839) von Leipzig nach Dresden.
(PT/HS)
Alter Johannisfriedhof, hinter dem Grassimuseum
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Der Alte Johannisfriedhof ist vor allem eine Stätte zur Ehrung bedeutender Leipziger
Persönlichkeiten. So liegen dort u.a. Käthchen Schönkopf (die Jugendfreundin Goethes), Dr.
Schreber (der „Erfinder“ unserer Schrebergärten), die Mutter und die Schwester Richard Wagners,
Adam Friedrich Oeser (der Direktor der Leipziger Zeichenakademie) und Johann Sebastian Bach
(bis zu seiner Umbettung in die Thomaskirche) begraben.
Das wohl bekannteste Stück des Alten Johannisfriedhofs ist die Baumgärtnersche Gruft, eine
barocke Grabstätte, die 1726 von Christian Döring errichtet wurde. An ihr befindet sich eine ganz
spezielle Grabmalsikonographie: neben Totenköpfen und Gebeinen sind nach unten gerichtete
Fackeln, Sterne, Kruzifixe, Palmenzweige und Urnendarstellungen auf dem Grabmal zu finden.
Die Geschichte des Alten Johannisfriedhofs begann 1278, als die Genossenschaft der Leprakranken
Land vor dem Grimmaischen Tor erwarb um darauf ein Hospital zu errichten. Die erstmals 1305
urkundlich erwähnte Kapelle auf diesem Gelände war Johannis dem Täufer geweiht. 1476
vergrößerte man den Friedhof rund um das Hospital, da nun, auf Anweisung des Kurfürsten, auch
Leipziger ohne Bürgerrecht dort bestattet werden sollten. Zum alleinigen Begräbnisplatz der Stadt
wurde das Areal 1536 bestimmt, als auf anderen Friedhöfen immer wieder hygienische Probleme
und sogar die Pest auftraten. So erfolgten dann zwischen 1484 und 1834 25.7273 Beerdigungen.
Die letzte Beerdigung fand 1883 am 24. Dezember statt. Die Johanniskirche wurde im II.
Weltkrieg zerstört und befand sich vorher auf dem Gelände vor dem Grassimuseum. Unter dem
Altarraum der Kirche waren Johann Sebastian Bach und Christian Fürchtegott Gellert beigesetzt
worden. Gellerts Gebeine liegen nun auf dem Südfriedhof, Bachs sterbliche Überreste wurden 1950
in die Thomaskirche überführt.
(Susanne Schmeier)
Kaffeebaum / Coffe Baum, Kleine Fleischergasse
Das weltweit älteste erhaltene Kaffeehaus, wurde bereits
um 1500 erbaut, aber erst 1694 gegründet.
"Zum arabischen Coffee-Baum" so ist der volle Name.
"Kaffeebaum" lässt sich aber besser merken.
Ab 1718 durfte der kurfürstlich-sächsische Hofchocoladier
das erste mal Kaffee ausschenken.
Es war das Stammlokal berühmter Persönlichkeiten. Man sah folgende Leute schon im Kaffee
sitzen: Goethe, Lessing, Liszt, Wagner, Schumann, Gellert, Napoleon, usw.
Am 02.11.1998 war feierliche Wiedereröffnung. Seitdem gibt es wieder ein Café und ein
Restaurant.
In der 3. Etage ist auch das "Museum zum Arabischen Coffe Baum" beherbergt und lässt die 300jährige Kaffee-Kulturgeschichte wieder aufleben.
(PT/HS)
Mädlerpassage, Am Markt
Die Mädlerpassage wurde 1912-1914 von dem
Kaufmann Anton Mädler als Messehaus erbaut.
In der Mädlerpassage befindet sich ein Glockenspiel
aus Meissner Porzellan und unter anderem auch der
berühmte „Auerbachs Keller“.
Auf der Fläche der heutigen Passage stand bis 1912
das Handelshaus „Auerbachs Hof“.
Die Mädlerpassage mit ihrem eleganten gläsernen
Oberlicht wurde nach dem Vorbild der Mailänder
Galleria Vittorio Emanuele gebaut.
Leipzigs bekannteste und teuerste Einkaufspassage hat eine Höhe von drei Stockwerken und erhält
Licht durch eine Glas-Betondecke.
(PT/HS)
Mendebrunnen, Augustusplatz
Der vor dem Gewandhaus platzierte Mendebrunnen wurde 1883-86 von
Adolf Gnauth entworfen und von Jakob Ungerer geschaffen.
Der neobarocke Obelisk besteht wie der Unterbau aus Meißener rotem Granit
und ragt 18 m in die Höhe. Der helle Granit für das äußere Becken wurde im
Fichtelgebirge gebrochen. Die Plastiken, die Themen aus dem maritimen
Bereich verkörpern, sind aus Bronze.
Die Mittel zum Bau des Brunnens stammen von Pauline Mende,
Gutsbesitzerin in Schönefeld, die Leipzig nach ihrem Tod 1881 mit der
Stiftung von 150.000 Mark für einen „die Stadt verschönernden Brunnen“
überraschte. Er steht nach einigen Umzügen fast wieder am ursprünglichen Ort.
Moritzbastei
Die Moritzbastei ist der letzte Rest der alten
Stadtmaueranlage, die 1551-53 im Auftrag von Kurfürst
Moritz von Sachsen ausgebaut wurde.
An der Nordwand lässt sich mit Mühe noch das
landesherrliche Wappen von 1551 erkennen. Errichte
wurde die Festung mit bis zu vier Meter dicken Mauern
aus Steinen abgebrochener Klöster, nur 15 m hoch, aber
mit ausgedehnten tiefen Kasematten.
Bis zur Ausbombung stand hier die Annenschule, eine
Frauenberufsschule. Deren Vorgängerbau war die von
Johann Friedrich Carl Dauthe 1796-1803 errichtete erste Leipziger
Bürgerschule.
Anfang der 70er Jahre wiederentdeckt, entstand nach Entwürfen von Bernd Lauenroth und
Reinhard Plewe und 150.000 Aufbaustunden der Studenten die heutige „MB“. Der Jugend- und
Studentenklub wird auch heute noch sehr gern besucht. Studentenparties, Disco und Live-Konzerte
zu studentenfreundlichen Preisen stehen hier wöchentlich auf dem Programm.
Am Wirtschaftseingang befindet sich ein Denkmal aus Geschossen des Dreißigjährigen Krieges,
gefunden auf den einstigen Schlachtfeldern Breitenfeld (1631 und 1642) bzw. Lützen (1632).
Neues Rathaus, Martin-Luther-Ring
Nachdem man die Reste des mittelalterlichen Gemäuers der Pleißenburg abgetragen hatte, entstand
es in den Jahren 1899-1905 im Stil des Eklektizismus („unschöpferische Zusammentragung
verschiedener Gedanken- und Stilelemente“). Die Kosten beliefen sich auf 8,99 Mio. Mark.
Der zweite Monumentalbau, der von Hugo Licht im Mischstil aus Spätrenaissance-, Barock- und
Jugendstilelementen entworfen wurde, bedeckt eine Fläche von 10.000 m² und besitzt etwa 600
Räume.
Der 114 m hohe Turm ist ein Wahrzeichen Leipzigs und steht auf dem Bergfried (Burgturm) der
alten Pleißenburg.
Heute ist das Rathaus der Sitz des Rates der Stadt.
Im Untergeschoss findet man den Ratskeller, der 700 Plätze bereithält.
Nikolaikirche, Alte Nikolaischule
Die Nikolaikirche wurde bei Gründung der Stadt 1165 an der
Kreuzung von zwei Handelswegen erbaut. Sie ist die älteste und
größte Kirche Leipzigs.
Die heutige Gestalt erhielt sie nach dem spätgotischen Umbau im
16. Jh. Der achteckige Mittelturm entstand 1555 nach Plänen von
Hieronymus Lotter, die barocke Haube wurde 1730-34 aufgesetzt.
Die Grundmauern sind romanisch, der Innenraum klassizistischromantisch - durch die Ausgestaltung von Baudirektor Johann
Friedrich Carl Dauthe in den Jahren 1784-1797.
Im Inneren findet man eine große Orgel von 1859.
Bekannt wurde die Kirche durch die montäglichen Friedensgebete
mit anschließenden „Montags-Demonstrationen“ im Herbst 1989, die
zur friedlichen Revolution führten.
1999 wurde zum 10jährigen Jubiläum der "Wendezeit" auf dem
Nikolaikirchhof eine Erinnerungssäule in Form der Säulen im
Kircheninneren aufgestellt. Sie symbolisiert die Gedanken, die 1989
aus der Kirche hinaus in die köpfe der Menschen getragen wurden.
(PT/HS)
Oper Leipzig, Augstusplatz
Die Nordfront des Augustusplatzes beherrscht das nach einem Entwurf von
Kunz Nierade 1956-60 erbaute und am 8.Oktober 1960 mit den
„Meistersingern“ von Richard Wagner eröffnete Opernhaus.
Es sit eine Synthese zwischen klassizistischem Erbe und moderner Architektur,
damit es an den Vorgängerbau, das von Carl Ferdinand Langhans 1864-68
erbaute Neue Theater erinnert.
Die großformatigen Leichtmetallrahmenfenster in der Fassade aus Cottaer
Sandstein drücken moderne Bauauffassungen aus. Die fünf Eingänge nehmen
allabendlich den Besucherstrom auf.
Der quadratische Bühnenturm trägt ein Leichtmetallzeltdach mit
herausfahrbarer Rauchabzugshaube. Die Fenster wurden in goldverziertem
Aluminium industriell vorgefertigt. Wer sie zählen will, dürfte Mühe haben, es
sind 737.
Der Gestaltungsreichtum nimmt von außen nach innen zu. Säulen und Wände
des Sockelgeschosses sind mit Porzellanplatten verkleidet. Der Fußboden
besteht aus schwarzem Diabas, die Kunstschmiedearbeiten an der Haupttreppe
stammen von Fritz Kühn.
Reicher ist das Hauptfoyer gestaltet, was sich besonders in der kostbaren
Decke widerspiegelt. Der Zuschauerraum gliedert sich in das
Parkettgeschoss mit 1.150 Plätzen sowie den Rang mit 486 Plätzen. Das
Opernhaus ist ein Tribünentheater, der Zuschauerraum wirkt breit, nicht
tief. Das Publikum wird möglichst nahe an die Bühne herangebracht.
Zwischen der letzten Sitzreihe und der Bühne liegen nur 32 m. Zwanzig
Doldenleuchten lassen den Raum in festlichem Glanz erscheinen.
Die von Kurt Hemmerling geschaffene Bühne mit Drehbühne und versenkbaren Podien zählt noch
immer zu den modernsten Deutschlands.
Mit dem Operneubau wurde der dahinter gelegene Schwanenteich 1960 etwas weiter östlich
verlagert. An der schmalsten Stelle ist er 15 m breit, an der breitesten 40 m; die Länge beträgt 122
m, die Wassertiefe bei Normalstand 1,50 m. Die Gestaltung der Anlage geht auf Friedrich Carl
Duthe zurück. Früher belebte eine 20 m hohe Fontäne den romantischen Flecken inmitten der Stadt.
Reichsgericht
Das monumentale Gerichtsgebäude wurde 1888-95 von Ludwig
Hoffmann im Stil der Neorenaissance erbaut und war für das oberste
Gericht des Deutschen Reiches gedacht.
Die Hauptfassade ist 126 m lang. Auf der eine 68 m hohen Kuppel
befindet sich die 5,5 m hohe „Statue der Wahrheit“ mit Fackel.
Das Reichsgericht steht in einer engen Beziehung zum Berliner
Reichstag. Hier fand der Reichstagsbrandprozess gegen GeorgiDimitroff statt. Zu DDR-Zeiten erinnerte eine Ausstellung an diesen Prozess. Das Gebäude trug
daher den Namen Georgi-Dimitroff-Museum.
Von 1952-1997 fand man hier das „Museum der bildenden Künste“, das nun zwischenzeitlich in
den Handelshof als Interim umgezogen ist.
Das Reichsgericht wurde Jahre lang umgebaut, bevor am 12.09.2002 die feierliche
Wiedereröffnung war und das Bundesverwaltungsgericht einzog.
Vor dem Reichsgerichtsgebäude wurde die Pleiße wieder ans Tageslicht geholt. Viele Jahre floss
der Fluß hier unterirdisch.
(PT/HS)
Romanushaus, Katharinenstraße
Dieses barocke Bürgerhaus an der Ecke
Katharinenstraße/Brühl ist aufgrund seiner
architekturgeschichtlichen Bedeutung und seiner
baukünstlerischen Qualität eines der bedeutendsten
Bürgerbauwerke Leipzigs. Franz Conrad Romanus ließ es
sich 1701-03, kurz nach seinem Amtsantritt als Bürgermeister
der Stadt, als prächtigen Wohnpalast vom Ratsmauerer
Johann Gregor Fuchs erbauen. Mit diesem Bau begann die
Blütezeit barocker Bürgerhäuser in Leipzig. Um jedoch die
große Bausumme von 150 000 Talern begleichen zu können hatte Romanus ungedeckte
Stadtschuldscheine ausgestellt. Daraufhin wurde er 1704 verhaftet und starb 1764 nach 41jähriger
Haft auf der Festung Königstein.
Die beiden dominierenden Schaugiebel zur Katharinenstraße und
zum Brühl demonstrieren das gesteigerte Selbstbewusstsein des
Bauherren ebenso wie der zweigeschossige Erker mit
Balkonabschluss. Über dem sockelähnlichen Erdgeschoss erheben
sich zwei Hauptgeschosse, die durch eine breite und geradläufige
Treppe mit Figurennischen zu erreichen sind.Auf alten Stichen ist
manchmal noch auf dem Mansardendach ein Belvedere zu sehen,
den der Bauherr zur besseren Sicht über die Stadt errichten ließ, Der
Grundriss ist um einen langrechteckigen Hof gegliedert, um den sich
Hauptflügel, Nebenräume und Ställe anordnen.
Die Front zum Brühl hin ist durch „…ein breites Mittelrisalit
mit durchgehender Pilasteranordnung und jederseits ein
dreifenstriges Eckrisalit…“ gegliedert. Das Portal ist äußerst
prunkvoll gestaltet und repräsentiert den Bauherren.
Das Romanushaus zeigt auf sehr deutliche Art und Weise,
dass das Bauwerk des Barocks sehr oft zur Repräsentation des
Bauherren diente, auch wenn sich dieser dabei völlig
übernahm. Hätte Romanus jedoch nicht diesen Drang der
Machtrepräsentation gehabt, so wäre dieses glanzvolle
Bürgerhaus vielleicht nie entstanden. 1965-69 wurde das Romanushaus
rekonstruiert, wobei aber der Erhaltung und Wiedergewinnung alter
Einrichtungsgegenstände keinerlei Bedeutung beigemessen wurde. So verschwanden einige
wertvolle Stücke und sind bis heute unauffindbar.
In den letzten Jahren erhielt das Gebäude eine gründliche Außenerneuerung und einen neuen
Farbanstrich, der es weithin sichtbar macht.
(Text (c) Susanne Schmeier)
Russische Gedächtniskirche, Semmelweißstraße
Der offizielle Name des Gotteshaus lautet: „St. Alexei Gedächtniskirche zur
Russischen Ehre“ – benannt nach Alexei, dem einzigen Sohn von Zar Nikolaus II.
Zum Gedächtnis an die mehr als 22.000 russischen Soldaten, die in der Völkerschlacht bei Leipzig
gefallen waren.
1912/1913 vom Architekten Wladimir A. Pokrowski im Nowgoroder Stil – mit russischen Spenden
finanziert – erbaut und am 17. Oktober zur 100-Jahr-Feier der Schlacht eingeweiht.
Der 55 m hohe, 16-seitige Turm trägt eine goldene Zwiebelkuppel. Im Inneren ist eine 18 m hohe
Ikonenwand, ein großer Bronzeleuchter sowie original Standarten (Reiterfahnen) von 1813 zu
bestaunen.
Zu bestimmten Terminen finden außerhalb der Öffnungszeiten Messen, Gottesdienste usw. für die
Gläubigen statt. Die orthodoxe Kirche lädt auch einmal im Jahr zur Besichtigung der Gruft ein.
Südfriedhof, Prager Straße
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Hinter dem Völkerschlachtdenkmal liegt der Südfriedhof, einer der größten
deutschen Hain- und Parkfriedhöfe. Er ist 82 ha groß und gliedert sich zu
etwa einem Drittel in Gräberfläche und zu zwei Drittel in Anlagen. Ein
prachtvoller alter Baumbestand, reizvolle Gehölzgruppen und Seltenheiten
der Baumkunde bestimmen das Gesamtbild.
Gartenbaudirektor Otto Wittenberg ließ sich 1886 bei der
Friedhofsgestaltung keine Schranken durch die bis dahin übliche
schematische West-Ost-Anlage auferlegen.
Weithin sichtbar ist der 60 m hohe Turm der Feierabendhalle
mit dem Krematorium. 1910 von Otto Wilhelm Scharenberg
errichtet.
Auf dem Friedhof befindet sich eine große Zahl künstlerisch wertvoller Grabdenkmäler
– u. a. von Arnold, Klinger, Eyermann – Gräber aller seit Ausgang des 19. Jh. in
Leipzig verstorbener Persönlichkeiten der Politik, Wissenschaft und Kunst: von Prof.
Erich Zeigner, dem ersten Oberbürgermeister der Stadt Leipzig nach 1945, von
Thomaskantor Günther Ramin sowie dem Gewandhauskapellmeister Franz
Konwitschny.
Der gesamte Friedhof steht unter Denkmalschutz.
(Bilder von Peter Pan)
Thomaskirche, Thomaskirchhof
Leipzigs erste Adresse für Bach-Fans ist das 1212 als Klosterkirche erbaute
Gebäude, das der erste Bau im romanischen Stil in Leipzig gewesen war.
Die Kirche ist 27 Jahre lang die Wirkungsstätte von J. S. Bach (1723-1750) als
Thomaskantor gewesen. In dieser Zeit leitete er den berühmten Thomanerchor,
der bis in die heutige Zeit weltweite Berühmtheit besitzt. In Leipzig und der
Thomaskirche entstand ein Großteil der Werke Bachs.
1950 – genau 200 Jahre nach seinem Tod – wurden seine zuvor auf dem
Johannisfriedhof bestatteten Gebeine im Chorraum der Thomaskirche beigesetzt.
Bis 1946 wurde der Innenraum in eine sächsische Hallenkirche im spätgotischen Stil umgebaut.
Der Thomanerchor ist (falls nicht auf Tournee) freitags und samstags in der
Kirche zu hören. Der Chor ist übrigens aus der 1212 gegründeten
Thomasschule hervorgegangen.
Das nahegelegene Bosehaus beherbergt das Bacharchiv und -museum.
Kartenvorverkauf über die Musikalienhandlung Oelsner, Schillerstr. 3, Tel.: 9
60 52 00
Thomanerchor-Konzerte: Fr & Sa: Eintritt frei
Von Ende April bis Ende Oktober werden Turmbesteigungen durchgeführt
(Dachkonstruktion, Glockenstuhl, Aussicht).
(PT/HS)
Universitätshochhaus / Cityhochhaus am Augustusplatz
icht bitte auf die Fotos klicken!
1973 fertiggestellt, ist er der Mittelpunkt des
Universitätskomplexes, mit dessen Errichtung 1968 begonnen
wurde.
Die Stärke seiner Außenwände betragen bis zu 4 m. Die 20 m hohe Spitze ist in
Stahlfachwerkskonstruktion ausgeführt.
Der Uniriese – wie er im Leipziger Mundart heißt – ist 34geschossig, 142 m hoch und stellt ein
aufgeschlagenes Buch dar.
Seit dem Abschluss des Umbaus im Jahr 2002 können Sie wieder den Rundblick auf Leipzig von
der Plattform oder vom Restaurant genießen.
Völkerschlachtdenkmal, Prager Straße
Für eine größere Ansicht bitte auf die Fotos klicken!
Dieses Denkmal soll an den Sieg der Verbündeten über die Armeen Napoleons
in der Völkerschlacht bei Leipzig im Jahr 1813 erinnern.
Damals verloren innerhalb von 4 Tagen (3 Kriegstage) 120.000 Menschen ihr
Leben.
Zur 100-Jahr-Feier im Jahre 1913 wurde der Kolossalbau nach 15-jähriger
Bauzeit in Anwesenheit Kaiser Wilhelm II. eingeweiht. Das Monument steht
auf 1.200.000 m³ Stampf- und Eisenbeton. Es wurde auf Sumpfgebiet erbaut
und wird durch 26 riesige Holzsäulen getragen. Die 124 m breiten Pyramide ist
mit Granitporphyr aus der Region um Beucha verkleidet. Das Gewicht beträgt
300.000 Tonnen.
An der Vorderfront des Denkmals befindet sich ein 60 m langes Schlachtrelief.
Im Inneren erinnert die Krypta (Ruhmeshalle) an die 100.000 Gefallenen der Völkerschlacht. Dort
stehen sechszehn 3m hohe Figuren vor acht 5m hohen Säulengesichtern. Über der Krypta wachen
10m hohe Kolossalfiguren – ein Zeh ist 70cm groß.
Durch den einzigartigen Widerhall der Musik im Inneren, wird das Völkerschlachtdenkmal gern als
Ort für klassische Chorgesänge genutzt.
Wer die Aussicht von der 91 m hohen Plattform genießen will, muss einen beschwerlichen Weg
von 500 Stufen über eine Wendeltreppe bis zur Aussichtsplattform auf sich nehmen. Bei gutem
Wetter entlohnt die gute Fernsicht aber für die Strapazen.
Dieser einmalige Bau ist leider vom Verfall bedroht – die Stadt hat kein Geld zur Trockenlegung
und Restaurierung, wodurch sie auf Spenden angewiesen ist.
Das Wirtschaftsministerium in Dresden unterstützt das Projekt zur Sanierung des Monuments.
Informationen zum Fortschritt der Sanierung finden Sie auf den Webseiten des Vereins
"Völkerschlachtdenkmal".
Zentralstadion, Jahnallee
Erbaut wurde das "Stadion der Hunderttausend" 1955/56 aus dem Kriegsschutt der Stadt unter
Mithilfe der gesamten Bevölkerung.
In dem Stadion, das 100.000 Menschen fasst, fanden die Turn- und Sportfeste der DDR statt. 1997
war es Austragungsort des Leipziger Kirchentages.
Zum Sportforum selbst gehörten das 9.000 Zuschauer fassende Schwimmstadion (erbaut 1952), ein
Sportmuseum sowie das Gebäude der Deutschen Hochschule für Körperkultur und Sport (DHfK),
die Medaillenschmiede der ehemaligen DDR.
Um das Stadion herum, findet jeden Samstag der Flohmarkt statt. Das Areal vor dem Glockenturm
(Festwiese) wird für Open-Air-Konzerte genutzt (Michael Jackson, U2, Depeche Mode usw.)
Das Zentralstadion und das umliegende Gebiet wurde komplett umgebaut und steht zur » FußballWM 2006 mit einem Fassungsvermögen von 45.000 Zuschauern als Fußballstadion zur Verfügung.
Zoologischer Garten, Pfaffendorfer Straße
icht bitte auf die Fotos klicken!
1878 gegründet, wurde die Anlage mehrfach ausgebaut. Die Größe des Leipziger
Zoos beträgt 22,5 Hektar, davon 2,1 Hektar Wasserfläche.
Das Zooschaufenster, eine große Freianlage für die Huftiere befindet sich am Rand
der Rosentalwiese erlaubt einen kostenlosen Blick auf den Zoo.
International bekannt wurde der Zoo durch die erfolgreiche
Löwenzucht, neuerdings auch Tigerzucht.
Heute wird der Zoo besucher- und tierfreundlich in verschiedenen
Themenbereiche umgestaltet:

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 Afrika mit Löwensavanne „Makasi Simba“ (eröffnet
2001), Erdmännchenanlage (eröffnet 2001), Kiwara-Savanne (eröffnet
2004);
Asien mit Lippenbären-Schlucht (eröffnet 2002), Elefantenfreianlage und Bullenstall
(eröffnet 2002), Tiger-Taiga (eröffnet 2003);
Südamerika mit Gastronomie „Hacienda Las Casas“ (eröffnet 2001) und weiterem Ausbau;
Gründergarten mit Safaribüro (eröffnet 1999), Entdeckerhaus Arche (eröffnet 2002);
Pongoland mit großer Menschenaffenanlage (eröffnet 2001);
 Urkontinent Gondwanaland, das von 2007 bis 2009 umgebaut wird;
Zu besichtigen sind 1.778 Tiere, 3.500 Fische und 1.500 Wirbellose:
118 Säugetierarten mit 982 Tieren
164 Vogelarten mit 494 Tieren
075 Reptilienarten mit 232 Tieren
017 Amphibien mit 70 Tieren
481 Fischarten (etwa 3.500 Stück)
105 Wirbellose (etwa 1.500 Stück)
Beim großen Zoo-Test in der Zeitschrift "stern" belegte unser Zoo von 27
großen Zoos Deutschlands den respektablen 10.Platz (Note: 2,31; siehe
Stern Nr. 31 vom 27.07.2000). Und das war vor dem Umbau!
DRESDEN
Frauenkirche Dresden
Die Frauenkirche ist ohne Zweifel
das bekannteste Wahrzeichen von
Dresden.
Die Höhe der Frauenkirche beträgt 95 Meter bis zur Spitze
des Kreuzes, ihr Name stammt von "Frau" - der Mutter
Gottes. Die von 1726-34 unter der Leitung von George
Bähr erbaute Frauenkirche gilt als der bedeutendste
barocke protestantische Kirchbau in Deutschland. Die
mächtige, freitragende Sandsteinkuppel der Frauenkirche
ist die größte Steinkuppel nördlich der Alpen.
Frauenkirche - Heute
Frauenkirche - Innen
Der Altarraum der Frauenkirche wurde 1733-39 von
Johann Christian Feige d. Ä. und Benjamin Thomae mit
festlichen barocken Altarwerk ausgestattet, die
Kuppelausmalung erfolgte durch Johann Baptist Grone.
Die Einweihung der von Gottfried Silbermann
geschaffenen Orgel fand 1736 unter Johann Sebastian Bach
statt.
Der mehr als 1600 Personen fassende, mit vier
Emporengeschossen umzogene Innenraum der
Frauenkirche entsprach in seiner Ausführung den
damaligen modernen Vorstellungen des protestantischen
Kirchbaus. Ein Zentralraum, mit der Predigt als
Hauptfunktion, diente der Zusammenfassung der
Gemeinde. Die Anordnung von Altar, Kanzel und Orgel
zielte auf die Vereinigung zum Kanzel-Altar.
Frauenkirche - Ruine
Frauenkirche - der Bau
1722 begann Ratszimmermeister George Bähr, auf Grundlage eines nicht genehmigten Entwurfes
des Oberlandbaumeisters Johann Christoph Knöfel, mit den Planungen. Die Grundsteinlegung
erfolgte am 26. August 1726. Der Bau der Frauenkirche dauerte bis 1734. Heftige Streitereien
zwischen Bausachverständigen veranlassten den Rat zwischendurch die Arbeiten zu unterbrechen.
August der Starke, Kurfürst von Sachsen, entschied für den Weiterbau nach Bährs Konzept. 1738
starb George Bähr noch vor Vollendung seines Werkes.
Er wurde nicht in der Frauenkirche, wie es sein Wunsch war, sondern auf dem Johannisfriedhof
beigesetzt. Erst 1854 wurden seine sterblichen Überreste überführt. Am 27. Mai 1743 erfolgte die
Aufsetzung des Turmkreuzes.
1760, während des 7-jährigen Krieges, überstand die Frauenkirche trotz mehrerer Treffer die
Beschießung bei der Belagerung Dresdens durch die Preussen.
Statische Untersuchungen von 1938 weisen Bährs Irrtum nach, daß sich die Last der Steinkuppel
auf die Außenmauern der Frauenkirche verteilt. Die Last lag auf den Pfeilern und war um ein
vielfaches zu hoch. Mehrere Sicherungsarbeiten wurden notwendig.
Frauenkirche - die Zerstörung
Die Bombardierung Dresdens vom 13. Februar 1945 überstand die Frauenkirche vorerst ohne
größere Schäden. Der Funkenflug der brennenden Stadt aber drang durch die geborstenen Scheiben
und setzte die Inneneinrichtung in Brand. Das Feuer breitet sich bis in die Katakomben der
Frauenkirche aus, wo kurz zuvor ein umfangreiches Filmarchiv eingelagert worden war. Das
Material geriet sehr schnell in Brand, die Filmdosen entfachten eine gewaltige Hitze, welche die
Frauenkirche von innen ausglühte. Am Vormittag des 15. Februar 1945, zwei Tage nach dem
Angriff, fiel die Frauenkirche in sich zusammen.
Frauenkirche - der Wiederaufbau
Nach dem Krieg galt der Trümmerberg der Frauenkirche als Mahnmal an die zehntausenden Opfer
der Bombardierung. Am 13. Februar 1990, dem 45. Jahrestag des Angriffs, gründete sich eine
Bürgerinitiative zum Wiederaufbau. Im Januar 1993 begann die archäologischen Entrümpelung, am
27. Mai 1994 erfolgte die Symbolische Grundsteinlegung zum archäologischen Wiederaufbau der
Frauenkirche, welcher mit der Weihe am 30. Oktober 2005 seinen Abschluss fand.
Johanneum Dresden
Das Johanneum, ehemals Marstall, ist sicher eines der
schönsten und prachtvollsten Renaissance- Gebäude.
Genutzt wurde es als Pferdestall, Wagenremise, später unter
dem Sohn August's des Starken war hier die Gemäldegalerie
untergebracht. Nach dem Umbau und Gestaltung einer
klassizistischen Fassade 1876, wurde es nach dem
damaligen sächsischen König Johann in "Johanneum"
benannt. Heute beherbergt das Johanneum das
Verkehrsmuseum.
Geschichte
1586
Grundsteinlegung unter Kurfürst Christian I. im Zuge der Schloss-Erweiterung als
Gebäude des kurfürstlichen Pferdestalles
1591
Fertigstellung, Nutzung als Wagenremise und Rüstkammer sowie als Pferdestall
1722
Umbau und Funktionswandel zum Ausstellungsgebäude
17291731
Anbau der doppelläufigen Englischen Treppe
17441746
Zusammenschluss der oberen Stockwerke (vollkommene Veränderung des Äußeren)
17471856
Ausstellung der Dresdner Gemäldegalerie
18721876
letzter Umbau und Gestaltung einer klassizistischen Fassade unter König Johann, seitdem
"Johanneum" genannt
1945
fast völlige Zerstörung beim Luftangriff auf Dresden
1950
Wiederaufbau
1952
Gründung des Verkehrsmuseums (Vorläufer war das sächs. Eisenbahnmuseum,
Sammlungsbeginn 1877)
1954
übergabe des zerstörten Johanneums an das Verkehrsmuseum als Ausstellungsgebäude
1956
erste Ausstellung anlässlich der 750-Jahrfeier Dresdens
1958
ab August ständige Öffnung eines Teils des Museums (Ausstellung zum
Eisenbahnverkehr)
19621966
Beendigung des Innenausbaus, Ausstellungen über Kraftverkehr und Städtischen
Nahverkehr
1963
Restaurierung der Gebäudefassade des Johanneum wird abgeschlossen
1970/71 erste Fahrzeugschauen und Fahrten mit Museumslokomotiven
1990
durch Gründung des Freistaates Sachsens erhält das Verkehrsmuseum den Status eines
Landesmuseums
Coselpalais Dresden
Das Coselpalais befindet sich am Neumarkt, östlich gleich
neben der Frauenkirche. Johann Christoph Knöffel erbaute
es von 1744 bis 1746 für sich selbst auf dem Gelände des
alten Pulverturmes.
Im Siebenjährigen Krieg wurde das Coselpalais bei der
Belagerung durch die Preussen im Jahr 1760 von
Kanonenkugeln getroffen und stark beschädigt.
Oberlandbaumeister Julius Heinrich Schwarze baute es 1762
wieder auf, richtete einen Festsaal im zweiten Geschoß ein
und erweiterte es um die beiden zweigeschossigen
Flügelbauten. Den Auftrag dafür erhielt er vom zweiten Besitzer des Palais, Graf Friedrich August
von Cosel, einem Sohn von August dem Starken und der Gräfin Cosel. Bei den Bombenangriffen
im Februar 1945 wurde das Coselpalais beinahe völlig zerstört. Die beiden Flügelbauten blieben
stehen, brannten jedoch vollständig aus. Diese wurden in den Jahren 1976 und 1977
wiederhergestellt. Der Wiederaufbau des Hauptgebäudes endete erst 1999
Kurländer Palais
Das Kurländer Palais wurde von 1728
- 1729 durch Johann Christian
Knöffel für den Grafen Christoph
von Wackerbart im rationaleleganten Rokoko Stil errichtet.
Seinen Namen erhielt das Kurländer Palais nach dem
späteren Besitzer Prinz Karl von Sachsen, dem ehemaligen Herzog von Kurland, der es 1773 in
Besitz nahm. Es galt zu seiner Zeit als das schönste Palais der Stadt. Der mittlere zweigeschossige
Hauptteil des Kurländer Palais ist von zwei dreigeschossigen, ebenso hohen Seitenflügel umgeben.
Auf Grund der Nähe des Grundstücks zum damaligen Festungswall ist der südliche Seitenflügel
nach vorn zur Straße vorgeschoben. Der nördliche Flügel ist nach hinten versetzt.
Das Kurländer Palais befindet sich am Tschirner Platz, am östlichen Rand der Inneren Altstadt, in
unmittelbarer Nachbarschaft vom Albertinum.
Vor der Errichtung des Kurländer Palais entstand bereits um 1575 auf dessen Gelände ein
einstöckiges Gebäude, welches 1705 erweitert und in dessen Hof ein Lustgarten angelegt wurde. Ab
dem Jahr 1718 war das Gebäude Wohn- und zugleich Amtssitz des Grafen Christoph von
Wackerbart der zu dieser Zeit Dresdner Festungsgouverneur, Generalfeldmarschall und
Oberinspektor des kursächsischen Bauwesens war. Nachdem ein Brand dieses Gebäude am 17. und
18. Januar 1728 zerstörte, wurde Johann Christoph Knöffel mit dem Bau des Kurländer Palais
beauftragt, welcher im Jahr 1729 abgeschlossen wurde.
In der Folgezeit entwickelte sich das Kurländer Palais zu einem Zentrum höfischer Kultur. In einem
eigens dafür standesgemäß hergerichteten Kellergewölbe an der Südseite des Gebäudes hielt das
von August II. (der Starke) gegründete "Sociéte des antisobres" (Sinngemäß: Gesellschaft von
Nüchternheitsgegnern) seine Sitzungen ab.
Das Bombardement während der Belagerung durch die Preussen von 1760 im Siebenjährigen
Krieg, beschädigte neben vielen anderen Gebäuden auch das Kurländer Palais. Die
Wiederherstellung und kleine Änderungen erfolgte von 1763 bis 1764 durch Friedrich August
Krubsacius. Im Jahr 1773 erhielt Prinz Karl von Sachsen, der ehemalige Herzog von Kurland das
Palais, welches seit dem "Kurländer Palais" genannt wird. Im Jahr 1798 erwarb schließlich Kurfürst
Friedrich August III. (ab 1806 König) das Palais. Seitdem dienten seine Räume unter anderem als
Weinkeller, Lazarett im 1. Weltkrieg, Chirurgisch-Medizinische Akademie und Landesverein
Sächsischer Heimatschutz.
Bei den Luftangriffen vom Februar 1945 wurde das Kurländer Palais schwer beschädigt, nur einige
Mauern und die Kellergewölbe blieben erhalten. Nach dem Ausbau durch die
Interessengemeinschaft Jazz im Kulturbund der DDR wurden die Gewölbe von Mai 1981 bis April
1997 vom Jazzclub Tonne genutzt. Der seit 1992 geplante Wiederaufbau erfolgt seit April 2006.
Residenz-Schloss Dresden
Das Dresdener Residenzschloss, war
einst das Machtzentrum der
sächsischen Kurfürsten und Könige.
Heute zeigt es sich von außen im Stil Neorenaissance, im
großen Schlosshof mit seiner Scrafitto- Malerei im Stile
der Renaissance. Überragt wird es vom Hausmannsturm,
von dem man
einen interessanten Überblick über die Altstadt hat. Im ersten Stock (ab 2006 auch im historischen
Erdgeschoss) des Westflügels befindet sich die Ausstellung "Das Grüne Gewölbe", das
umfangreichste Schatzkammermuseum Europas. Eine weitere Ausstellung die das Schloss
beherbergt ist das Kupferstichkabinett. Im sich anschließenden Georgentor kann die Sammlung das
"Münzkabinett" und weitere Sonderausstellungen besichtigt werden.
Geschichte
Schon im 7. Jahrhundert verlief hier eine wichtige Handelsstrasse die mittels einer Fähre oder Furt,
einer seichten Stelle im Fluss, die Elbe kreuzte. Der Taschenberg, kein Berg im eigentlichem Sinne,
nur eine kleine hochwassersichere Erhöhung am linken Elbufer, war geeignet einen guten Platz für
eine Burganlage zum Schutz des Übergangs abzugeben. Der Bau erfolgte um 1200. Von 1471-1474
wurde die Anlage durch den Baumeister Arnold von Westfalen zum Schloss ausgebaut. Nach der
Teilung Sachsens unter den Brüdern Ernst und Albert um 1485, wurde das Schloss die Residenz der
albertinischen Wettiner. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde es im Renaissance-Stil erweitert. Die
schweren Beschädigungen durch den Stadtbrand von 1701 werden unter August dem Starken
beseitigt. Um die Jahrhundertwende wird das eher schmucklose Schloss und das Georgentor mit
Elementen im Stile der Neorenaissance verschönert.
Im 2. Weltkrieg schwer zerstört, wird es seit 1987 wieder aufgebaut. Nach der äusserlichen
Wiederherstellung wird auch der Innenausbau bald vollständig abgeschlossen sein.
Georgenbau (Georgentor) Dresden
Der Georgenbau ist der erste Renissancebau in Dresden und befindet
sich am Schlossplatz zwischen Schloss und Stallhof. Das ehemalige
Stadttor zur Elbbrücke wurde von 1530 bis 1535 zum Georgentor
umgebaut und Mitte des 16. Jahrhunderts zugemauert. Nach der
Zerstörung des Schlosses durch den Stadtbrand von 1701 wurden im
Georgenbau 1718 und 1719 die kurfürstlichen-königlichen Gemächer
und Prunkgemächer eingerichtet. Um 1833 wurde das Georgentor um
ein Stockwerk erhöht, die Einrichtung des Kleinen Ballsaals erfolgte von 1866 bis 1868. Während
des Schlossumbaus von 1889 bis 1901 erhielt der Bau seine repräsentative Fassade im
monumentalem Neorenaissancestil. Der letzte sächsische König bewohnte bis 1918 den
Georgenbau. Nach der Zerstörung durch die Luftangriffe im Februar 1945 erfolgte Mitte der 60'ger
Jahre der äußerliche Wiederaufbau.
Fürstenzug Dresden
Der Fürstenzug stellt alle Regenten der
Wettiner in einem überlebensgroßen
Reiterzug dar.
1872 bis 1876, zur 800 Jahrfeier des Wettinischen Fürstenhauses,
wurde er in der Sgraffitotechnik angebracht. Vorerst! Malereien,
ausgefürt in der Sgraffitotechnik, sind nicht sehr witterungsbeständig.
So zeigten sich schon wenige Jahrzehnte später Schäden am Zug der
Fürsten. Aber es gab da noch die Meissener Porzellanmanufaktur die
sich anbot, selbige Arbeit erneut auf Porzellanfliesen auszuführen. Für
die Darstellung der 35 Markgrafen, Kurfürsten und Könige sowie 58
weiterer Wissenschaftler, Künstler, Handwerker und Bauern wurden
24.000 Fliesen auf 101 Meter Länge und 957 Quadratmeter Fläche benötigt.
Selbst die Bombennacht vom 13. Februar 1945 überlebte das Kunstwerk. Nur 223 Fliesen mussten
ersetzt werden, weitere 442 wurden ergänzt.
Wer den Fürstenzug sucht der findet ihn am "Langen Gang" in der Augustus Straße, unweit von
Georgentor, Schloss und Hofkirche.
Stallhof Dresden
Der Stallhof wird vom Schloss, dem mit 22 toskanischen
Säulen geschmückten Langen Gang und dem Johanneum
begrenzt. Im Jahr 1591 unter Christian I. erbaut, war er im 16.Jh. Schauplatz für Ritterturniere und
gilt heute als der älteste Turnierplatz der Welt.
An den beiden Original-Bronze-Säulen aus dem 16.Jh. wurde früher ein Ring aufgehängt, den der
Reiter mit der Lanze durchstechen musste (Ringelstechen). Auch heute finden im Stallhof noch
gelegentlich Ritterturniere, Theaterveranstaltungen und jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit ein
mittelalterlicher Weihnachtsmarkt statt
Katholische Hofkirche Dresden
Die Hofkirche ist der jüngste Barockbau
Dresdens und mit ihrer Grundfläche von
fast 4800 qm ist sie zugleich der größte
Kirchbau Sachsens.
Mit dem Bau wurde der italienische Architekt Gaetano Chiaveri
beauftragt. Die Balustraden und Nischen der Hofkirche zieren 78
Steinfiguren die Apostel, Heilige und Kirchenfürsten darstellen, jede
drei- einhalb Meter hoch, geschaffen von Lorenzo Mattielli.
Zu den Kostbarkeiten der Innenraum-Gestaltung gehört die geschnitzte
Rokokokanzel von Permoser, ein Altarbild von Mengs sowie die
Silbermann-Orgel. In der Gruft befinden sich 49 Sarkophage der
Wettiner Kurfürsten und Könige, sowie deren Verwandte. Mit
Ausnahme von August dem Starken, als König von Polen der er
zugleich war, ruhen seine Gebeine in Krakau. Nur ein Gefäß mit
seinem Herz wurde nach Dresden gebracht und befindet sich
gleichfalls in der Gruft.
Geschichte
Der Bau erfolgte von 1737-1755 nach den Plänen von Gaetano
Chiaveri, der sich seine Bauleiter und Steinmetzen aus Italien
mitbrachte. Aber nach zehn Jahren Bautätigkeit reiste Chiaveri mit
dem Gefühl ungenügender Unterstützung wieder ab. Sein Werk wurde
aber trotzdem vollendet. Später wurde sie durch eine Brücke mit dem
Schloss verbunden. Während der Bombardierung im 2. Weltkrieg
wurde die Hofkirche schwer zerstört, von 1945-1968 aber wieder
aufgebaut. Seit 1980 ist die Hofkirche die Kathedrale des Bistums
Dresden /Meißen.
Taschenbergpalais Dresden
Das Taschenbergpalais, Dresdens
erstes barockes Palais befindet sich
zwischen Schloss und Zwinger.
Seinen Namen erhielt es nach einer kleinen Erhöhung am Elbufer, dem Taschenberg, der nach
Aufschüttungen jedoch nicht mehr existiert. Von 1705 bis 1708 wurde das Taschenbergpalais unter
Einbeziehung der Vorgängerbauten, als Stadtpalais für die Meträsse August II. des Starken, Anna
Constanze von Hoym (seit 1707 Gräfin Cosel) errichtet. Nachdem diese in Ungnade gefallen war
wurde es 1715 bis 1716, nach der damaligen Mode, teilweise orientalisch eingerichtet. So war der
ursprüngliche Name des Gebäudes Orientalisches Palais.
In den Jahren 1718 bis 1720 erfolgten Erweiterungs- und Umbauarbeiten für die
Kronprinzenfamilien. Das Palais, welches zu jener Zeit nur aus dem mittleren Gebäudeteil bestand,
wurde im Jahr 1756 um den Westflügel und 1763 um den Ostflügel erweitert. Die im Neobarock
gestaltete Brücke, die den Ostflügel mit dem Schloss verbindet, entstand während der großen
Schlosssanierung von 1889 bis 1901. Nach der Zerstörung im Februar 1945, war es knapp 50 Jahre
eine Ruine. Der Wiederaufbau erfolgte von 1992 bis 1995 nach alten Vorlagen.
Zwinger Dresden
Eine Besichtigung des Zwinger ist für
Dresden-Besucher ein absolutes Muß!
Mit dem Kronentor, seinen Pavillons, dem Nymphenbad, den
vielen Steinmetzarbeiten wie Putten, Bögen, Säulen, stellt er
ohne Zweifel eines der beeindruckendsten Meisterwerke des
europäischen Barock dar.
Um all diese Pracht auf sich wirken zu lassen, sollten Sie sich
für einen Rundgang genügend Zeit nehmen. Falls es Ihnen
möglich sein sollte, besichtigen Sie den Zwinger auch mal
Nachts. Das Licht der Lampen und Scheinwerfer vermittelt
dem Besucher einen völlig neuen Eindruck.
Geschichte
Als "Zwinger" wird im Festungsbau das von Gräben
durchzogene Gelände zwischen den Stadtmauern bezeichnet.
Bevor er auf eben diesem Gelände erbaut wurde, ließ August
der Starke schon vorher eine repräsentative Amphie-Arena, für
Festlichkeiten unter freiem Himmel, aus Holz errichten.
1709
17101712
August der Starke beauftragt Matthäus Daniel Pöppelmann mit dem Bau der Orangerie für
die Züchtung seltener südländischer Gewächse
Bau der Bogengalerien am Wallpavillon
1711
Erweiterung des Orangerie-Projekts mit Entwurf einer Gartenanlage und Baubeginn des
Nymphenbads
17121716
Mathematisch-Physikalischer Salon und Französischer Pavillon entstehen Deckenmalereien von Louis de Silvestre und Heinrich Christian Fehling (1717-1723)
17141718
Bau von Kronentor und Langgalerien mit Bildhauerarbeiten von Balthasar Permoser
17161719
Bau des Wallpavillons
1718/19 südliche Pavillonbauten und ein hölzerner lnterimsbau entstehen an der Elbseite
1719
der Zwinger wird anlässlich der Hochzeit des Kurprinzen Friedrich August mit der
habsburgischen Kaisertochter, Erzherzogin Maria Josepha, eingeweiht
1728
Fertigstellung, der Figurenschmuck stammt von Balthasar Permoser, die Räume werden
als Sammlungs- und Bibliotheksgebäude verwendet
1746
Einrichtung des Mathematisch-Physikalischen Salons
1759/60 Beschädigungen während des Siebenjährigen Krieges, der Zwinger wird als Stapel- und
Zimmerplatz durch die preußische Armee benutzt
17831795
erste Restaurierungen unter Johann Daniel Schade
18061813
erneute Beschädigungen entstehen in den Napoleonischen Kriegen, der Zwingergraben
wird zugeschüttet (Entfestigung der Stadt)
18201830
Zwingerteich und Garten mit Wasserbecken werden im Innenhof angelegt
18471855
abschluß der EIbseite durch das Galeriegebäude von Gottfried Semper mit plastischem
Schmuck von Ernst Rietschel
1849
Infolge der Mai-Kämpfe während der Revolution werden durch den Brand des
Opernhauses, der südliche Pavillon und der Stadtpavillon weitgehend zerstört
18571863
Wiederaufbau und die zweite Restaurierung
18801898
dritte Restaurierung des Zwinger mit Eingriffen in die Bausubstanz (Verwendung von
Portlandzement, Eisenklammern und Ölanstrich)
19241936
mit der Gründung der Zwingerbauhütte erfolgt die gründliche Sicherung und umfassende
vierte Restaurierung
1945
durch die Bombardierungen im 2. Weltkrieg total zerstört
19451963
Wiederaufbau
1952
Wiedereröffnung des ersten Ausstellungsraumes
1993
Der Zwinger wird Bestandteil des Schloßbetriebes Staatliche Schlösser und Gärten
Semperoper Dresden
Die Semperoper zählt zu den
wichtigsten historischen Bauwerken
von Dresden und zugleich zu den
schönsten Opernhäusern der Welt.
Erbaut wurde sie im Stil der italienischen
Hochrenaissance. An der Fassade befinden sich sechs
Skulpturen: Es sind die Dichterfürsten Schiller und Goethe
am Eingang, Shakespeare und Sophokles auf der linken und auf der rechten Seite Molière und
Euripides. Hoch über dem prächtigen Eingangsportal thront die Panther-Quadriga von Johannes
Schilling.
Auch im Inneren zeigt sich die Semperoper von aufwendiger Schönheit. Alle Räume und Gänge
sind reich mit Gemälden und Stuckarbeiten verziert. Der Zuschauerraum bietet im Parkett und auf
vier Rängen Sitzplätze für ca. 1300 Besucher. Die Akustik ist an jedem Platz hervorragend und soll
selbst die der Mailänder Scala übertreffen.
Die Semperoper in ihrer jetzigen Gestalt ist bereits der zweite Bau. Das
erste Opernhaus welches sich etwa an selbiger Stelle befand, wurde von
1838-41 von Gottfried Semper erbaut, fiel aber im Jahre 1869 einem Brand
zum Opfer. Der Bau der zweiten Semperoper erfolgte von 1871-78 unter
Leitung von Gottfried Sempers Sohn Manfred.
Die Bombenangriffe vom Februar 1945 zerstörten die Dresdner Semperoper
fast vollständig. Um die noch vorhandene Substanz für einen späteren
Wiederaufbau zu sichern wurde 1952-56 die äußere Gestalt wieder
hergestellt. Der eigentliche Wiederaufbau fand 1977-85 statt. Die
Wiedereröffnung der Semperoper erfolgte am 13. Februar 1985 mit Carl
Maria von Webers Oper "Der Freischütz".
Wer die Semperoper nicht unbedingt im Rahmen einer Vorstellung
besichtigen möchte, kann tagsüber an einer Führung teilnehmen.
Italienisches Dörfchen
Das Italienische Dörfchen befindet sich an der Nordseite
des Theaterplatzes, in unmittelbarer Nachbarschaft zu
Semperoper, Zwinger, Altstädter Wache, Katholischer
Hofkirche und Schloss. Die zurückhaltende, im
klassizistischen Stil gehaltene Fassade, fügt sich
harmonisch aber unaufdringlich in die historische
Umgebung ein.
Geschichte
Der Name "Italienisches Dörfchen" geht auf die Zeit des Bau's der Katholischen Hofkirche (17371755) zurück. Hier standen, vergleichbar mit den Dombauhütten im Mittelalter, die Häuschen der
am Bau beteiligten italienischen Handwerker und Künstler. Diese wurden, mit Ausnahme einiger
Gasthäuser, beim Bau der ersten Semperoper (1838-1841) abgerissen. Eine beliebte Gaststätte,
welche sich seit 1851 an dieser Stelle befand, übernahm den Namen. Das jetzige Gebäude wurde in
den Jahren 1911-1913 von Hans Erlwein an gleicher Stelle errichtet.
Bei den Luftangriffen während des zweiten Weltkrieges, im Februar 1945, wurde das Italienische
Dörfchen schwehr beschädigt. Der Wiederaufbau begann im Jahr 1956. Bei der umfassenden
Rastaurierung von 1994 erfolgte die Wiederherstellung der historischen Wand- und
Deckenbemalungen.
Altstädter Wache (Schinkelwache) Dresden
Die Altstädter Wache befindet am Theaterplatz. Sie wurde
von 1830 bis 1832 nach Entwürfen des preußischen
Baumeisters Karl Friedrich Schinkel im klassizistischem
Stil, nach dem Vorbild eines ionischen Tempels erbaut. Sie
diente einst als Hauptwache der Altstadt. Nach der
Zerstörung bei den Bombenangriffen im Februar 1945
wurde das Äußere in den Jahren 1955-1956 originalgetreu
wiederaufgebaut. Die innere Gestaltung erfolgte dagegen
in moderner Ausführung.
Brühlsche Terrasse Dresden
Die Brühlsche Terrasse, auch
"Balkon Europas" genannt, ist das
letzte verbliebene Stück Stadtmauer von Dresden.
Benannt wurde sie nach dem Grafen Heinrich von Brühl der hier 1739 - 48 sein Palais und privaten
Lustgarten anlegen durfte. Hier befinden sich das ehemalige Ständehaus, die Sekundogenitur(erbaut
für den zweitgeborenen Prinzen), die Akademie für bildende Künste im Stile des Neobarock und
das Albertinum, ehemals Zeughaus, heute Museeumsgebäude. An der Nordost-Seite der Brühlschen
Terrasse befand sich bis 1945 das Belverdere, eines der besseren Restaurants mit Cafe. Ein Neuoder Wiederaufbau ist geplant. Nördlich befindet sich das Terrassenufer mit den Anlegestellen der
Dampfer der "Weißen Flotte". Eine Dampferfahrt in die Sächsische Schweiz hat bei gutem Wetter
auf jeden Fall seinen Reiz.
Geschichte - Festung Dresden / Brühlsche Terrasse
1519- Entstehung der Festungsanlage unter Herzog Georg dem Bärtigen
1529 (Bau von vier Bastionen und erstes Ziegeltor)
1546- Erneuerung der Festungsanlage (Neues Ziegeltor/ Caspar Voigt von Wierandt) nach
1555 Antwerpener, Genter und Veroneser Vorbild
1559
Grundsteinlegung des Zeughauses (späteres "Albertinum")
1560
alle wesentlichen Festungsbau-Vorhaben in einer Hand (Paul Buchner)
1589- nach Vorschlägen Buchners erfolgt Bau neuer Bastion "Jungfernbastei" und des ersten
1592 Belvedere durch Giovanni Maria Nosseni (1747 durch Explosion der "Vulkanshöhlen"
zerstört)
1591/92 Errichtung der Kasematten (genannt "Vulkanshöhlen" unter August dem Starken),
Vollendung der Festung "Neu-Dresden")
1707
Einrichtung des Labors für Johann Friedrich Böttger in den Gewölben der Jungfernbastei,
in denen später das erste europäische Porzellan erfunden wurde
1739Graf von Brühl lässt die Brühlsche Terrasse mit Brühlschem Palais und Garten anlegen
1748
1748
Bau der Brühlschen Bibliothek (Johann Christoph Knöffel)
1748- Bau des zweiten Belvedere (durch Knöffel), Zerstörung 1759 (durch Friedrich II. von
1751 Preußen)
1750
Anlage der Brühlschen Hofgärtnerei (am Terrassenende/ gegenüber dem Albertinum), 1945
ausgebrannt, 1955/56 Wiederherstellung als Reformierte Kirche
1789- Umbau der Bibliothek als Kunstakademie, Umbau wurde 1897 abgebrochen, dafür
1791 Errichtung des Sekundogenitur-Palais bis 1899 (Gustav Fröhlich)
1811- Anlage der Freitreppe vom Schlossplatz zur Brühlschen Terrasse (Gottlob Friedrich
1814 Thormeyer) und Freigabe für die öffentlichkeit
1814
Bau des dritten Belvedere (Christian Friedrich Schuricht), 1842 abgebrochen
1828Nutzung des Brühlschen Gartenpavillons als Technische Bildungsanstalt
1833
1842
Bau des vierten Belvedere (Otto von Wolframsdorf), 13.02.1945 ausgebrannt, später Abriss
1868- Aufstellung der Figurengruppen "Vier Tageszeiten" (Johannes Schilling) an der Freitreppe
1871 zur Terrasse
1872
Abbruch des Brühlschen Gartenpavillons, Aufstellung des Rietschel-Denkmals (Schilling)
1884- Umgestaltung der Brühlschen Terrasse, Umbau des Zeughauses zum Albertinum, Abriss
1906 der Knöffelschen Bauten, Errichtung des Kunstakademie- und Kunstausstellungsgebäudes,
Abriss des Palais Brühl, Bau des Ständehauses
1892
Aufstellung des Denkmals für Gottfried Semper (Schilling) am Gebäude des Neuen
Kunstvereins
1895
Anbringung des Moritzmonumentes an Jungfernbastei
1906
Fertigstellung des Ständehauses als Gebäude des Sächsischen Landtages
1945
Zerstörungen durch die Bombenangriffe, beginnender Wiederaufbau einzelner Gebäude
1965Ausgrabungen und Erforschung der Festungsanlage
1968
1990
Möglichkeit zur teilweisen Besichtigung der Kasematten (Renaissance-Gewölbe)
1993
die Brühlsche Terrasse wird Bestandteil des Schlossbetriebes Staatliche Schlösser und
Gärten Dresden
Ständehaus Dresden
Das Ständehaus befindet sich am Schlossplatz, an der
Westseite der Brühlschen Terrasse. Der Vierflügelbau
wurde von 1900 bis 1906 im Stil der Neorenaissance mit
neobarocken Elementen errichtet und war von 1907 bis
1933 Tagungsstätte der ersten und zweiten Kammer des
sächsichen Landtages.
Der 50 Meter hohe Turm an der Nordseite des Gebäudes
wird von der Saxonia, der Symbolfigur des Landes
Sachsen, bekrönt. Die Bombenangriffe im Februar 1945
beschädigten auch das Ständehaus. Die äußere Wiederherstellung endete 1993 mit der
Fertigstellung des Kupferdaches, die Innenräme wurden bis 2001 saniert. Heute ist hier der Sitz des
Sächsischen Oberlandesgerichtes.
Sekundogenitur Dresden
Die Sekundogenitur befindet sich an der Brülschen
Terrasse zwischen Ständehaus und Kunstakademie. Das
von 1896 bis 1897 errichtete neobarocke Gebäude ist in
einer süddeutschen Rokoko-Stilart ausgeführt. Durch ihre
verspielte Architektur gilt die Sekundogenitur heute als der
gelungenste neobarocke Kleinbau in Dresden. Das Gebäude besitzt rankengeschmückte Fenster und
ein geschweiftes, kupfernes Mansarddach. Den Eingangsbereich seitens der Terrasse ziert ein
geschwungener Giebel der auf ionischen Säulen ruht.
Erbaut für den zweitgeborenen Prinzen Johann Georg, beherbergte es die Bibliothek und
Kupferstichsammlung, woraus der lateinische Name Sekundogenitur resultiert. Ab 1918 nutzte die
Kunstakademie die Räume für Sonderausstellungen. Nachdem die Sammlungen der
zweitgeborenen Prinzen 1931 ausgelagert wurden, zogen die Gemälde der Galerie Neue Meister bis
1945 in die Räume des Gebäudes. Während der Luftangriffe auf Dresden im Februar 1945 brannte
sie vollkommen aus. In den Jahren 1963 und 1964 wurde sie wieder aufgebaut.
Kunstakademie (Akademie für bildende Künste)
Dresden
Der monumantal auffälligste Bau an der Brühlschen
Terrasse ist die Kunstakademie (Akademie für bildende
Künste). Sie wurde von 1891 bis 1895, um Dresden als
eine der führenden Kunst- und Kulturstädte Europas
hervorzuheben, im Stil der Neorenaissance errichtet.
Das Gebäude beeindruckt den Betrachter mit üppigen
bildhauerischem Schmuck von hoher künstlerischer
Qualität. Weithin sichtbar ist die große Glaskuppel, die in
ihrer Form an eine Zitronenpresse erinnert, und der sie bekrönende Engel, der Farma. Die
Kunstakademie wurde seit 1991 umfangreich saniert und die im 2. Weltkrieg zerstörten Teile
rekonstruiert.
Kunstakademie (Akademie für bildende Künste)
Dresden
Der monumantal auffälligste Bau an der Brühlschen
Terrasse ist die Kunstakademie (Akademie für bildende
Künste). Sie wurde von 1891 bis 1895, um Dresden als
eine der führenden Kunst- und Kulturstädte Europas
hervorzuheben, im Stil der Neorenaissance errichtet.
Das Gebäude beeindruckt den Betrachter mit üppigen
bildhauerischem Schmuck von hoher künstlerischer
Qualität. Weithin sichtbar ist die große Glaskuppel, die in
ihrer Form an eine Zitronenpresse erinnert, und der sie bekrönende Engel, der Farma. Die
Kunstakademie wurde seit 1991 umfangreich saniert und die im 2. Weltkrieg zerstörten Teile
rekonstruiert.
Albertinum Dresden
Das Albertinum ist ein Museumsbau
an der Brühlschen Terrasse.
Es beherbergt die Ausstellungen Gemäldegalerie "Neue
Meister" und die Skulpturen-/Antikensammlung. Zuvor
befand sich an dieser Stelle das Zeughaus, welches von
1559-1563 errichtet wurde. Im Zeitalter des Barock
ausgebaut, beherbergte es damals das Waffenarsenal des
Heeres. Einige Meisterstücke der Schmiede- und Büchsenmacherkunst können heute noch in der
Rüstkammer bewundern werden. 1884 bis 1889 wurde das verfallende Zeughaus von Carl Adolf
Canzler zu einem Archiv und Museum umgebaut. Den Namen Albertinum erhielt es nach dem
damals regierenden König Albert.
Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wurde es von 1951-1964 wieder aufgebaut.
Landhaus Dresden
Das Landhaus wurde 1770-1775 als sächsisches Land- und
Steuerhaus nach den Plänen des Hofbaumeisters Friedrich
August Krubsacius erbaut und war das erste eigene
Tagungsgebäude der sächsischen Landstände. Die 77
Meter lange Schauseite an der Landhausstraße wurde im
klassizistischem Stil gestaltet. Über dem Haupteingang,
dem sechs dorische Säulen vorangestellt sind, befindet sich
eine lateinische Inschrift mit folgendem Inhalt:
"Haus der Stände Sachsens, Friedrich August, Kurfürst,
Vater des Vaterlandes, ließ es 1775 erbauen"
Der sich südlich zur Wilsdruffer Straße anschließende Hof, erhielt 1781 einen Garten mit
Lindenbäumen und ein sich harmonisch einfügendes Wasserbecken mit steinernen Delfinen.
Abgegrenzt wurde der Hof mit einem kunstvoll gearbeiteten schmiedeeisernen Gitter. Im Inneren
des Landhauses führt eine doppelläufige Treppe in die oberen Etagen, in denen sich die beiden
Sitzungssäle befanden. Geschmückt wird das Treppenhaus von Kolossalvasen, welche zwischen
ionischen Pilastern platziert sind. In harmonischer Vollendung vereint der Bau die Stilformen von
Klassizismus, Spätbarock und Rokoko.
Von 1775 war das Landhaus Tagungsort der sächsischen Landstände, welche im Herbst 1907 das
neue Ständehaus an der Brühlschen Terrasse bezogen. Nach dem Umbau von 1916-1918 wurde das
Gebäude von der Kreis- und Amtshauptmannschaft Dresden und verschiedenen Ämtern genutzt.
Im Februar 1945 wurde das Landhaus beim Bombenangriff völlig zerstört. Nach den
Sicherungsarbeiten von 1957 wurde das Hauptgebäude 1964-1965 wieder aufgebaut. Die äußere
Gestaltung, sowie die des Treppenhauses, erfolgte nach den originalen Bauplänen. Im Jahre 1966
bezog das Stadtmuseum, mit seiner Ausstellung über die Geschichte und Entwicklung der Stadt
Dresden, die Räume des Gebäudes.
Kreuzkirche Dresden
Die Kreuzkirche ist die evangelische
Hauptkirche der Stadt Dresden und Heimstatt
des weltberühmten Dresdner Kreuzchores.
Von ihrer Aussichtsplatform im Turm hat man einen beeindruckenden
Überblick über die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten.
In ihrer Geschichte ist die Kreuzkirche durch Stadtbrände und
Kriegseinwirkungen mehrfach zerstört, aber immer wieder neu aufgebaut worden.
Im Jahr 1215 gründete man die Nikolaikirche, benannt nach dem heiligen Nikolaus, dem
Schutzpatron der Händler und Schiffer. 1388 wurde sie als Kreuzkirche neu geweiht. In ihr fand
1539 der erste lutherische Gottesdienst von Dresden statt. Von 1579-1584 wurde ein Kirchturm mit
der beeindruckenden Höhe von 90 Meter errichtet. Durch das Bombardement der Preußischen
Armee von 1760, im Siebenjährigen Krieg, wurde die Kreuzkirche völlig zerstört. Der nahezu
unbeschädigte Turm stürzte jedoch 1765 beim Neubau der Kirche ein. Im Jahre 1792 erfolgte die
erneute Weihe der Kreuzkirche, deren Wiederaufbau 1800 schließlich abgeschlossen war.
Eine weitere Zerstörung erfolgte im Februar 1945 bei der Bombardierung der Stadt im Zweiten
Weltkrieg. Der Wiederaufbau dauerte von 1946-1955, wobei die originalgetreue äußere
Rekonstruktion im Vordergrund stand. Der Innenraum erhielt eine sehr schlichte Gestalt, die sich
als bewahrenswert erwies.
In der Wendezeit von 1989 fanden in der Kreuzkirche Friedens- und Protestgottesdienste statt, an
deren Anschluß Demonstrationen für eine staatliche und politische Erneuerung folgten.
Der Große Garten Dresden
Der Große Garten ist ein rechteckiger, 155
Hektar umfassender Park in der Mitte
Dresdens.
Er wird von 3 Längs- und einer Querachse durchschnitten, ist zum Teil
planmäßig bepflanzt, mit großen Rasenflächen, an anderen Stellen
ähnelt er dann wieder einem kleineren Wald. Die mittlere Längsachse
ist asphaltiert und lädt nicht nur zum Spazieren, sondern auch zum
Skaten ein.
In der Mitte des Grossen Garten steht das ehemalige königliche Palais
im barockem Stil. Umgeben wird es von 8 Pavillons. In zwei der das
Mittelteil umgebenden Pavillons befinden sich Wirtschaften, in einem
anderen eine Konditorei. Dahinter befindet sich der Palais-Teich mit
einer Hochstrahl-Fontäne und südlich von diesem ein kleines AmphieTheater. Im östlichem Teil des Grossen Garten liegt die Freilichtbühne
"Junge Garde", in welcher während der warmen Monate häufig was los
ist. Im Süd-Osten des Parks läd der Carola-See zu einer kleinen
Bootspartie ein.
Falls Sie während der Zeit von Mai bis September den Großen Garten besuchen, sollten Sie es sich
nicht nehmen lassen mit der Parkeisenbahn zu fahren. Die Parkeisenbahn besteht aus insgesamt 4
Zügen mit 2 Dampflokomotiven und 2 Elektro-Akku-Loks, wobei die Dampfloks mit ihrer
miniaturisierten Mechanik eine echte Augenweide sind. Die Fahrt geht ganz schön flott und es
macht schon Spass wenn einem in den offenen Wagen der Wind um die Ohren weht. Der
Startbahnhof ist am Strassburger Platz. Tierfreunde sollten beim 2. Halt, am "Bahnhof Zoo"
aussteigen, denn dort, im südlichen Teil des Großen Garten, befindet sich wie es der Name schon
sagt, der Zoo. Zum Entspannen gibt es also einiges, der Große Garten ist beliebtes Ziel für
Spaziergänger, Skater, Radfahrer und Sonnenhungrige.
Geschichte
Der Grosse Garten wurde 1676 durch den Kurfürsten Johann Georg II. angelegt und später
erweitert. August der Starken richtete 1716 eine Fasanerie ein und liess hier manch höfisches Fest
abhalten. Viele Schäden erlitt die Anlage während der napoleonischnen Kriege. Im 19. Jahrhundert
wurde der Große Garten dem Publikum freigegeben und in den Jahren 1873 und 1892 einige
angrenzende Grundstücke zugekauft.
Bei der Bombardierung Dresdens im Februar `45, wurde das Palais zerstört, im gesamten Gelände
des Großen Garten zählte man 217 Bombeneinschläge. 1949/50 erfolgten erste RekonstruktionsMaßnahmen zum Wiederaufbau des barocken Palais. 1951 entstanden Pioniereisenbahn,
Puppentheater „Sonnenhäusl“ und Freilichtbühne „Junge Garde“ nach einem Ideenwettbewerb zur
Umgestaltung des Großen Gartens zum Kulturpark. Von den 80er Jahren an bis 1995 wurde das
Dach des Palais rekonstruiert, die Fassadensanierung erfolgte 1995-2001.
Seit 1996 erfolgt die Verwaltung durch die Sächsischen Schlösser, Burgen und Gärten.
Goldener Reiter Dresden
Das sicher bekannteste Denkmal von
Dresden, der Goldene Reiter, befindet
sich auf dem Neustädter Markt.
Dieses überlebensgroße, vergoldete Reiterstandbild stellt Friedrich
August I. (zugleich August II. König von Polen, August der
Starke) dar. Seine Kleidung als römischer Imperator mit
Panzerhemd und Sandalen, in der rechten Hand eine Schriftrolle
haltend, soll sein damaliges Streben zum römisch-deutschen
Kaiser gewählt zu werden, widerspiegeln. Der Goldene Reiter ist
eines der Wahrzeichen von Dresden.
Im Jahr 1733 wurden die Teile des späteren Denkmals von dem
aus Augsburg stammenden Kanonenschmied Ludwig Wiedemann,
nach Entwürfen des französischen Hofbildhauers Joseph Vinache,
in Kupfer getrieben. Die Feuervergoldung erfolgte 1735. Nach der
Grundsteinlegung des von Zacharias Longuelune entworfenen
Sockels fand 1736 die Aufstellung und Enthüllung des Goldenen Reiters statt. Für die ursprünglich
geplante Aufstellung auf der Augustusbrücke erwies sich das Denkmal als zu schwer. So fiel die
Entscheidung des Standortes zu Gunsten des Neustädter Marktes, dem südlichen Anfang der
heutigen Hauptstraße, welche nach dem Großen Stadtbrand von 1685 unter August II. (der Starke)
als breite Allee neu gestaltet wurde.
Den Sockel, welcher vorerst unvollendet blieb, stellte man im Jahr 1884 nach einem Entwurf von
Konstantin Lipsius fertig. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte die Demontage und
Auslagerung des Denkmals in einen Pillnitzer Felsstollen. Nach einer Restaurierung mit einer neuen
Auftragung von insgesamt 187 Gramm Blattgold wurde der Goldene Reiter zur 750-Jahr Feier 1956
an seinem alten Standort wieder aufgestellt.
Japanisches Palais Dresden
Das Japanische Palais befindet sich
auf der Neustädter(nördlichen)
Elbseite und ist leicht an seinem
fernöstlich geschwungenem Dach zu
erkennen.
Elbseitig befindet sich ein kleiner Barock-Garten mit
Ausblick auf die Brühlsche Terrasse. Erbaut wurde es 1715 für Graf Heinrich von Flemming, dem
obersten Günstling von Kurfürst Friedrich August I.(der Starke).
Von 1715-16 wird es an den holländischen Gesandten v. Craneborg vermietet und erhält den
Namen "Holländisches Palais". 1717 geht es in den Besitz August des Starken über, der hier ab
1722 seine Sammlung von ostasiatischen- und Meissner Porzellan aufbewahrte. Während des
räumlichen Ausbaus der Kunstkammer(Grünes Gewölbe) im Dresdner Schloss, werden deren
Kostbarkeiten von 1721-1727 im Dachgeschoss aufbewahrt. Die Erweiterung zu einer
Vierflügelanlage sowie die asiatische Formgebung des Daches erfolgt 1727-1733 ("Japanisches
Palais").
Nach einer Umgestaltung von 1834-1836 werden hier die Porzellansammlung bis 1876, die
Antikensammlung (Skulpturensammlung) bis 1887, das Münzkabinett bis 1877 und die
kurfürstlichen Bibliothek (später Landesbibliothek) bis 1945 untergebracht. Einer weiteren
Umgestaltung 1884/85 durch Gottfried Semper folgt 1925-1935 ein umfangreicher Umbau für die
Sächsischen Landesbibliothek.
Die schweren Beschädigungen im 2. Weltkrieg werden von 1951-1987 beseitigt. Seit 1953 befindet
sich hier der Sitz des Landesmuseums für Vorgeschichte und das Staatlichen Museums für
Völkerkunde. 1984/85 erfolgt eine teilweise Rekonstruktion der barocken Gartenanlage.
Schloss Albrechtsberg Dresden
Schloss Albrechtsberg ist eines der
drei Elbschlösser.
Es befindet sich am Elbhang der nördlichen Elbseite, etwa 3
Kilometer östlich vom Stadtzentrum entfernt. Unmittelbar
östlich neben Schloss Albrechtsberg befindet sich das
Lingnerschloss und östlich neben diesem das Schloss
Eckberg. Von der gegenüberliegenden Elbseite bietet Schloss
Albrechtsberg ebenso wie die beiden anderen Elbschlösser
einen beeindruckenden Anblick.
Der Park und die elbseitig gelegene Terrasse sind für die Öffendlichkeit frei zugänglich. Das mit
Sandstein verkleidete und 100 Zimmern ausgestattete Schloss Albrechtsberg wirkt wie eine
italienische Renaissance-Villa. Besondere Beachtung verdient der Kronensaal, in welchem
regelmäßig Konzerte stattfinden und das "Türkische Bad" sowie die Wasserspiele der
Terrassenanlage, welche vom Wasservorrat der Dresdner Heide gespeist werden.
Anfang des 19. Jahrhunderts befanden sich auf dem Elbhang Weinberge und Waldungen. Im Jahr
1803 erwarb der schottische Lord Earl Jacob Findlater das Anwesen und errichtete darauf ein
Berpalais, welches zu den Schönsten von Dresden gehörte. Im Jahr 1850 wechselte das Anwesen
den Besitzer. Baronin Ernestine von Stockhausen, die Gattin des Kammerherrn von Prinz Albrecht
von Preußen, erwarb das Grundstück für den jüngsten Bruder der Preußischen Könige Friedrich
Wilhelm III und Wilhelm I. (1861 König von Preußen, 1871 deutscher Kaiser). Prinz Albrecht hatte
wegen seiner zweiten, nicht standesgemäßen Heirat mit der Gräfin von Hohenau, Preußen verlassen
müssen.
Errichtet wurde Schloss Albrechtsberg 1850-1854 von Adolf Lohse, einem Schüler Karl Friedrich
Schinkels, im preußisch-klassizistischen Stil.
Der letzte private Eigentümer Wilhelm Graf von Hohenau, verkaufte Schloß Albrechtsberg im Jahr
1925 an die Stadt Dresden, die den Park 1930 für die Öffendlichkeit freigab. Nach dem Zweiten
Weltkrieg wurde das Schloss die Zentrale der Sowjetischen Militäradministration in Dresden bevor
es im Jahr 1951 als "Pionierpalast" die Funktion eines Freizeitzentrums der Pionierorganisation der
damaligen DDR erfüllte. Ein Jahr später übernahm die Stadt Dresden Schloss Abrechtsberg erneut
als Eingentümer.
Heute ist Schloss Albrechtsberg eine Kongress- und Veranstaltungsstätte.
Lingnerschloss Dresden
Das Lingnerschloss, ehemals Villa
Stockhausen, ist das mittlere der drei
Elbschlösser.
Westlich neben ihm steht das Schloss Albrechtsberg und
östlich Schloss Eckberg. Das Lingnerschloss befindet sich
etwa 3 Kilometer östlich vom Stadtzentrum, am Elbhang der
nördlichen Elbseite. Schloss und Park sind für die
Öffendlichkeit frei zugänglich.
Erbaut wurde es 1850–1853 als Villa Stockhausen im klassizistischen Stil von Landbaumeister
Adolph Lohse auf einem ehemaligen Weinbergsgrundstück. Auftraggeber war Prinz Albrecht von
Preußen der es als Wohnsitz für seinen Kammerherrn Baron von Stockhausen errichten ließ. Villa
Stockhausen wurde im Zusammenhang mit dem benachbarten Schloss Albrechtsberg, in welchem
Prinz Albrecht wohnen wollte, erbaut. Bis zur Fertigstellung des Schlosses Albrechtsberg wohnte
der Prinz jedoch selbst in dem Gebäude. Am Schloss wurde ein weitläufiger Park, am Elbhang
wieder ein Weinberg angelegt.
Nachdem im Jahr 1891 der Dresdner Nähmaschinenfabrikant Bruno Naumann das Schloss
erworben hatte, gelangte es im Jahr 1906 in den Besitz des Unternehmers Karl August Lingner nach
welchem das Lingnerschloss nun benannt wurde. Lingner hatte durch den Verkauf seines "Odol"
Mundwassers ein großes Vermögen errungen.
Er gründete mehrere soziale Einrichtungen und organisierte die I. Internationale Hygieneausstellung
von 1911 in Dresden, die großes Interesse und Beachtung erfuhr. Von ihm stammt die Idee zur
Gründung und Bau des Deutschen Hygienemuseums.
Als besondere Attraktion entstand eine Standseilbahn vom Schloss ins Elbtal, die im Jahr 1933
größtenteils wieder demontiert wurde. Die Bergstation und Trassenführung sind aber noch bis heute
erhalten geblieben. Weiterhin errichtete er das Mausoleum im Park in dem er 1921 beigesetzt
wurde. Laut Testament ging das Anwesen nach seinem Tod in den Besitz der Stadt über, mit der
Bedingung, das Lingnerschloss für die Bevölkerung frei zugänglich zu machen.
In der DDR-Zeit wurde das Schloss vom damaligen Kulturbund für Veranstaltungen genutzt. Leider
ging beim Umbau des Gebäudes in den Jahren 1956-1957 ein beachtlicher Teil der historischen
Innenausstattung verloren. Ab 1993 stand das Gebäude leer.
Im Jahr 2002 gegründete sich der Förderverein Lingnerschloss e.V. der sich für eine Sanierung und
für eine erneute Nutzung einsetzte. Ein Teil der Räume werden später ein Restaurant und ein Kaffee
aufnehmen, eine Terrassenwirtschaft ist ebenso geplant. Weitere Räume sollen für Veranstaltungen,
Ausstellungen, Tagungen und einer Bibliothek zur Verfügung stehen. Die Sanierungsarbeiten
begannen im Jahr 2004. Seitdem finden im Lingnerschloss wissenschaftlich, kulturelle
Veranstaltungen und Tagungen statt. Während der Sommermonate wird die Freiterrasse
gastronomisch genutzt. Die Wiedereröffnung des Restaurants ist für Herbst 2008 geplant.
Schloss Eckberg Dresden
Schloss Eckberg ist eines der drei
Elbschlösser und befindet sich am
Elbhang, etwa 3 Kilometer
elbaufwärts vom Stadtzentrum
entfernt.
Westlich von Schloss Eckberg befindet sich das
Lingnerschloss und neben diesem das Schloss Albrechtsberg.
Erbaut wurde es 1859 bis 1861 von Christian Friedrich Arnold im Stil der englischen Neugotik als
Villa Souchay. In Auftrag gegeben wurde es vom Großkaufmann John Daniel Souchay. Später
nannte man es Schloss Eckberg da es auf einem Felsvorsprung des Elbhanges erbaut wurde. Ab
1926 lebte hier der Apotheker Ottomar Heinsius von Mayenburg der die Zahnpastamarke
„Chlorodont“ erfand, die zudem als erste Zahnpasta in Tuben verkauft wurde.
Während der DDR-Zeit diente das Schloss mit seinem 25 Meter hohen Aussichtsturm als
Jugendtouristhotel. Ab 1987 wurde die Innenausstattung originalgetreu rekonstruiert. Heute ist
Schloss Eckberg und seine Gartenanlage ein bedeutendes Zeugnis für späte Dresdner Romantik und
bietet wie die beiden anderen Schlösser von der gegenüberliegenden, südlichen Elbseite einen
imposanten Anblick.
Schloss Pillnitz
Der Reiz von Schloss Pillnitz liegt in seinem
chinesischen Baustil.
An den mittleren Schlossbereich fügt sich das Wasserpalais auf der
einen, sowie das Bergpalais auf der anderen Seite an. Das Vorbild für
diese dreiteiligen Pavillongruppen vermutet man in der Toranlage zum
Palast des Kaisers in China als auch elbseitig im Palastbau von
Venedig und auf der Gartenseite in den palladianischen Villen.
Auch der Garten von Schloß Pillnitz verdient Aufmerksamkeit. Teils
als englischer Landschaftsgarten gestaltet, zeigt er sich an anderer
Stelle in der kunstvoll strengen Form des Barock. Zahlreiche Tropische
Gewächse säumen die Wege, die während der kalten Jahreszeit ihren
Platz in der Orangerie finden. Neben all den seltenen Gehölzen stellt
das Kamelienhaus sicher die Krönung dar.
Geschichte
1335 erste urkundliche Erwähnung als Belennewitz
1593Bau der ersten Pillnitzer Schlosskirche "Zum Heiligen Geist"
96
1694
im Tausch gegen Schloss und Amt Lichtenwalde erwirbt Johann Georg IV. von Sachsen
das Anwesen und Schloss Pillnitz
1706
Kurfürst Friedrich August I.(der Starke) überlässt das Anwesen seiner Mätresse Anna
Constantia von Cosel, die hier von 1713 bis 1715 ständigen Wohnsitz nimmt
1720
Baubeginn des Wasserpalais mit Seitenpavilions
1723
Baubeginn des Bergpalais mit Seitenpavilions, Gestaltung der Gartenanlage und der
Weinbergskirche ("Zum Heiligen Geist")
1725
Baubeginn der Ringrenngebäudes
1738/47 Pillnitz ist Feststätte für die Hochzeitsfeiern anläßlich der Vermählungen von Prinzessin
Maria Amalia v. Sachsen mit König Karl III. v. Sizilien (1738) und von Prinzessin Maria
Anna v. Sachsen
1765
der sächsische Hof nimmt Schloss Pillnitz zur Sommerresidenz
1778
der Englischer Garten wird angelegt
1779
Baubeginn am Englischen Pavillon
1780
die Pillnitzer Kamelie trifft ein
1785
Erweiterungen am Park, Bau einer künstlichen Ruine auf dem Borsberg
1788/89 Baubeginn der Flügelbauten an Wasser- und Bergpalais
1790
der Chinesischer Garten wird angelegt
1804
Beginn der Bauarbeiten am Chinesischen Pavillon
1818
Brand am Schloss, Baubeginn am Neuen Palais
1824
Bau der Schlosswache (heutige Touristeninformation)
1859
Baubeginn des ersten Palmenhauses
1866
der Fliederhof wird angelegt
1879
Erweiterung der Orangerie
1992
Neubau des Kamelienhauses
1993
Schloß Pillnitz wird Bestandteil des Schlossbetriebes "Staatlichen Schlösser und Gärten"
August der Starke
Es gibt sicher keine weitere Person die in Verbindung mit Dresden eine
solche Berühmtheit erlangt hat wie er. Verschwenderisch und
prunksüchtig, liebte er pompöse Feste und Maskeraden, die sich schon mal
über einige Wochen hinziehen konnten. Seine Stärke ist geschichtlich
überliefert. Von zerbrochenen Talern und Hufeisen ist die Rede, ebenso
von zerdrückten Pokalen. Als Kunstliebhaber bereicherte er die
kurfürstlichen Sammlungen um beträchtliche Stücke, viele davon wurden
vom Goldschmied Johann Melchior Dinglinger angefertigt. Während
seiner Regentschaft entstanden der Zwinger , die Frauenkirche,
Schloss Pillnitz, vieles andere wurde umgebaut und erweitert. Den Frauen, denen aus dem unteren
Stand nicht weniger gern wie Adlige, war er gleichfalls sehr zugetan. Die bekannteste unter ihnen
ist die Gräfin Cosel. Insgesamt soll er 267 Kinder gezeugt haben.
Biographie
"August der Starke" wurde als Friedrich August I. am 12.05.1670 geboren. Zur Thronfolge nicht
bestimmt, genoss er viel mehr als sein älterer Bruder die Freiheit und bereiste einige Länder deren
Eindrücke sein gesamtes Leben beeinflussen sollten. Am Hofe Ludwigs XIV, dem er später in
vielem nacheiferte, erlebte er Prunk und Glanz. Dort wie auf seinen Reisen in Italien wurde sein
Kunstsinn geprägt, erlebte er barocke Architektur von europäischen Rang.
Völlig unvorbereitet traf ihn die Nachricht vom Tod seines älteren kinderlosen Bruders Johann
Georg IV am 27.04.1694. Dieser hatte seine an den Blattern gestorbene Mätresse auf dem Totenbett
geküsst und sich selber infiziert. So bestieg er mit 24 Jahren den kursächsischen Thron. In den
Jahren 1695/96 übertrug ihm der Kaiser den Oberbefehl über die österreichischen Truppen um in
Ungarn gegen die Türken zu kämpfen. Er agierte aber ziemlich erfolglos.
Mit dem Tode des Polnischen Königs Johann Sobieskis ergab sich für ihn ein neues
erstrebenswertes Ziel: der Erwerb der Polnischen Königskrone. Anders als in anderen europäischen
Königreichen wurde in Polen die Königswürde nicht vom Vater auf den Sohn übertragen, vielmehr
entschied der unabhängige polnische Adel wer denn nun der geeignete Anwärter sei. Bei dem
Unterfangen gab es aber ein entscheidendes Problem: Friedrich August I. war vom Glauben ein
Protestant, König von Polen durfte aber nur ein Katholik werden. Heimlich ließ er sich von seinem
Vetter in Wien im katholischem Glauben unterrichten und wurde am 01.06.1697 Katholik. Die
Entrüstung im protestantischen Sachsen war groß, Friedrich August I. garantierte aber jedem seiner
Untertanen Religionsfreiheit.
So erschien er ziemlich spät im Kreis der nach der Königswürde strebenden Kandidaten. Der
aussichtsreichste unter ihnen war der französische Prinz Luis Francois von Conti. Von dem
mächtigen Frankreich unterstützt konnte sich dieser auf viele der einflussreichen polnischen Adlige
stützen, des weiteren auch das Oberhaupt der polnischen Kirche, Kardinal Radziejowski. Die
Aussicht auf Erfolg schienen gering.
Rußland und das seit Generationen mit Sachsen befreundete Österreich unterstützten ihn aber bei
seinem Streben, fürchteten sie doch bei einem Erfolg des französischen Mitbewerbers die Gefahr
einer Machtbereichsausweitung des starken Frankreich. Ebenfalls auf der Seite des Sachsen stand
der päpstliche Nuntius in Polen. Letztenendes waren es Unsummen an Bestechungsgeldern, die
seine Chancen ernsthaft erhöhten. Ländereien, Handelsrechte, ja sogar einen großen Teil des
kurfürstlichen Schatzes ließ er verkaufen.
In der Nacht vom 26. auf den 27.06.1697 wurden der sächsische Kurfürst und der Prinz von Conti
von ihren jeweiligen Anhängern gleichzeitig zum polnischen König ausgerufen. Daraufhin
marschierte Friedrich August I. mit der an der polnischen Grenze lagernden sächsischen Armee in
Polen ein. Am 15. September 1697 wurde Friedrich August I. mit einer mitgebrachten Krone, in
Krakau als August II. zum polnischen König gekrönt. Conti traf mit einer Flotte erst Ende
September in Polen ein, floh aber nach einem kurzem Gefecht Hals über Kopf aus dem Land.
Um seine Macht in Polen zu erweitern war es nötig das Ansehen vor dem Polnischen Adel zu
erhöhen. Mit dem Versuch, sein Versprechen über die Rückgewinnung des zu Schweden
gehörenden Livlands in die Tat umzusetzen, begann 1700, als die sächsische Armee in Livland
einmarschierte, der 21 Jahre dauernde Nordische Krieg. Aber zum zweiten Mal zeigte sich die
militärische Unzulänglichkeit Augusts, er verlor nicht nur alle Schlachten, sondern auch 1704 seine
Königskrone an den vom Schwedenkönig eingesetzten Stanislaus Leszczynski.
Am 1. September rückte Karl mit seiner 23000 Mann starken Armee in Kursachsen ein. Während
seiner Aufenthaltesdauer in Sachsen, wurden von einigen Räten und Ministern Augusts Pläne
geschmiedet, Karl, der öfter mal allein auszureiten pflegte, gefangen zu nehmen. August, selbst als
Verlierer ein Ehrenmann, verbietet dies ausdrücklich, als der schwedische König eines Abends
unverhofft und allein im Dresdner Schloss auftaucht. Die Geschichte weiß zu berichten, das dieser
den Kurfürsten auch auf seine vielgerühmte Kraft ansprach, worauf der eine Eisenstange nahm und
sie dem Schwedenkönig um Leib und Arme bog, so dass dieser sich nicht mehr bewegen konnte.
Sie sollen sich einige Sekunden so gegenüber gestanden und angesehen haben, Karl mit einer
Mischung aus Erstaunen und Entsetzen im Gesicht. Bei seinem Abschied begleitete August seinen
Widersacher zu dessen Sicherheit bis weit vor die Stadt, während sächsische Einheiten in ihren
Verstecken auf den Wink zum losschlagen warteten.
Im Jahre 1709 erlangte der Kurfürst, nur mit aktiver Hilfe Rußlands, wieder den Polnischen Thron.
Im selben Jahr beauftragt er Matthäus Daniel Pöppelmann mit dem Bau des Zwinger als Festplatz,
der 1719 weitgehend abgeschlossen aus Anlass der Vermählung seines Sohnes mit der Tochter des
deutschen Kaisers, Maria Josepha, festlich eingeweiht wird.
Gräfin Cosel
Sie war die Bekannteste der vielen Mätressen August des Starken, und die
einzige, die knapp ein halbes Jahrhundert als Gefangene auf der Burg
Stolpen verbringen musste. Ihr Antlitz muss den damals vorherrschenden
Schönheitsideal sehr nahe gekommen sein, war doch jeder Mann der sie
sah, über alle Maßen beeindruckt. So auch der Kurfürst. Noch nie hatte eine
Frau sein Herz so schnell erobert wie sie. Sieben Jahre war sie seine
Gefährtin. Aber so steil wie ihr Aufstieg, war auch ihr Fall. Hochmut und
Arroganz machte sie bei den Höflingen unbeliebt. Diese brauchten aber
nicht zu sehr an ihrem Stuhl zu sägen, demontiert hat sie ihn selbst.
Ihr
Machthunger verleitete sie zu oft dazu, sich in die Politik einzumischen, selbst genötigt soll sie den
Kurfürsten haben um ihre Ziele durchzusetzen. Als das Feuer der Liebe erloschen war, war es ein
von August schriftlich gegebenes Heiratsversprechen, welches sie für den Rest ihres Lebens hinter
Gitter brachte.
Biographie
Einem alten Adelsgeschlecht entstammend wurde Anna Constantia von Brockdorff am 17.10.1680
auf dem holsteinischen Gut Depenau geboren. Den Namen "Gräfin Cosel" erhält sie später. Ihr wird
eine breitgefächerte Erziehung und Bildung zuteil. Im Alter von 14 Jahren wird sie Hoffräulein bei
Prinzessin Sophie Amalie von Schleswig-Holstein. Als die Prinzessin 1695 den Erbprinzen von
Braunschweig-Wolfenbüttel heiratet, begleitet sie diese als Hoffräulein auf das Schloss des Prinzen.
Eine uneheliche Schwangerschaft beendet 1703 ihren Aufenthalt am Hof. Nur wenig später wird sie
vom sächsischen Obersteuereinnehmer und geheimen Rat Adolf Magnus von Hoym umworben,
den sie, durchaus standesgemäß, am 2.6.1703 in Depenau heiratet. Sie folgt ihrem Mann nach
Dresden, lebt aber zurückgezogen.
August der Starke ist, als er sie auf einem Ball zum ersten Mal erblickt, sofort von ihrer Schönheit
gefangen. In immer öfter stattfindenden Treffen umwirbt er sie. Ihr Mann wird ebenso häufiger
selbst in die Provinz geschickt die Steuern einzutreiben. Sie aber lehnt es ab nur eine Mätresse zu
sein. Da aber der Kurfürst und König verheiratet ist, verlangt sie von ihm ein schriftliches
Heiratsversprechen, dass er sie nach Ableben der Kurfürstin zu seiner rechtmäßigen Gemahlin
macht, sowie alle aus dieser Beziehung entstehenden Kinder von ihm anerkannt und ebenfalls
Erbfolge berechtigt sind. Nach langem Zögern willigt er ein. Nach der Scheidung 1705 von ihrem
Mann steht der Beziehung nichts mehr im Wege. Im Februar 1706 wird sie vom Kaiser als Anna
Constantia von Cosel in den Reichsgrafenstand erhoben. Sie bewohnt das eigens für sie gegenüber
dem Schloss erbaute Taschenbergpalais, ist glücklich, lebt ihre Rolle voll aus, steht an der Spitze
der höfischen Ordnung und ist stets, auch im Nordischen Krieg, an der Seite des Königs.
Am Hof aber macht sie sich viele Feinde, sie gibt sich hochmütig als wäre sie nicht Mätresse
sondern Königin, deckt andererseits Verfehlungen und Untreue von Ministern auf. Nach einigen
Jahren des Glücks verschlechtert sich auch ihre Beziehung zu August. Anna Constantia ist eine
Frau mit scharfen Verstand, die so manche politische Entscheidung des Königs, wie die Annahme
der polnischen Königskrone, für falsch hält. Sie versucht ihn zu beeinflussen und ihren Willen
durchzusetzen. 1712 wird auch für die Öffentlichkeit das sich abkühlende Verhältnis sichtbar,
nachdem es bereits 1708 Gerüchte über ihren bevorstehenden Sturz gegeben hat.
Zur Durchsetzung seiner politischen Ziele in Polen gewinnt eine neue polnische Mätresse für
August an Bedeutung. Ihre Gegner unter Führung des obersten Günstlings Flämming, die auf einen
Bruch zwischen ihr und dem König hinarbeiten, unterstützen dies. Man macht den König mit der
Gräfin Dönhoff, einer Polin bekannt. Im Dezember 1713 ist die Beziehung endgültig beendet. Sie
wird aufgefordert das schriftliche Heiratsversprechen zurückgeben und sich auf Schloss Pillnitz, das
ihr der König einst schenkte, zurückzuziehen. Sie weigert sich, das brisante Schriftstück
herauszugeben. Sie flieht im Dezember 1715 nach Berlin und widersetzt sich dem Befehl des
Königs zurückzukehren. Sie versucht von Halle aus auf der Leipziger Messe Geld zu beschaffen.
Ob sie, wie häufig angenommen, wirklich versucht hat den Heiratsvertrag zu beschaffen, ist nicht
ganz sicher.
Durch Verhandlungen mit dem König von Preußen wird sie im November 1716 an Sachsen
ausgeliefert und vorerst im Schloss Nossen gefangengehalten, im Dezember schließlich per Erlass
auf die Burg Stolpen gebracht. Ihre Behandlung ist ehrenhaft, doch ahnte Sie nicht, das sie ihr
Gefängnis niemals mehr verlassen würde. Sie stirbt am 31.05.1765, im Alter von 85 Jahren. Mit
dem Tode Augusts des Starken soll es ihr freigestanden haben die Burg zu verlassen. Sie blieb.
Heinrich von Brühl
Ein Name, der sicher nicht jeden so bekannt sein dürfte, wie der anderer
großer Persönlichkeiten, deren Wirken sie untrennbar mit Dresden verbindet.
Und doch hat er als Premierminister unter dem Sohn Augusts des Starken das
Schicksal Sachsens entscheidend beeinflusst. Nach ihm ist die Brühlsche
Terrasse benannt auf der sich sein Palais und privater Lustgarten befand.
Biographie
Brühl wurde am 13.08.1700 in Gangloffsömmern bei Sömmerda(Thüringen) geboren. Der
Grundstein seines Aufstiegs wurde mit seiner Bestellung zum Pagen auf das Schloss Weissenfels
gelegt, wo sein Vater bereits als Hofmarschall tätig war. 1719 wurde er von August dem Starken an
den Dresdner Hof geholt, wo er vorerst ebenfalls als Page und später als Kammerjunker diente.
Seine zuverlässige Gewissenhaftigkeit und vorausschauende Art die Dinge im Vorfeld zu erledigen,
machten ihn zu einer unentbehrlichem Vertrauensperson. So folgte sein Aufstieg zum
Kammerpräsident, später Obersteuereinnehmer und Geheimen Rat.
Nach dem Tod des Kurfürsten wird dessen Sohn, Friedrich August II. Kurfürst von Sachsen und
wenig später als August III. König von Polen. Dieser ist träge, hasst unangenehme Überraschungen
und schwierige Entscheidungen und ist zum Regieren nur wenig geeignet. Heinrich von Brühl, der
im Amt bleibt, gelingt es den neuen Herrscher für sich einzunehmen. Er behauptet sich gegenüber
allen Mitkonkurrenten und vereint in kurzer Zeit nahezu alle Ministerien und wichtigen Ämter auf
seine Person. Am 8. Dezember 1746 wird er zum Premierminister ernannt. Außer dem Kurfürsten,
der sich fast nur mit der Malerei, der Oper und der Jagd beschäftigt, gibt es keinen mehr der die
Macht hätte ihn zu kontrollieren. Sein Handeln wird mehr und mehr von Misswirtschaft,
Unterschlagung und persönliche Bereicherung bestimmt. Er und seine Sekretäre sind
Ansprechpartner für die wichtigsten Entscheidungen.
Außenpolitisch hält er ebenfalls alle Fäden in der Hand. Nicht zuletzt unter seinem Mitwirken
entsteht eine große Koalition mit Österreich, Russland, Frankreich, Sachsen und dem Reich gegen
den Erzfeind Preußen, das sich mit England und Hannover verbündet. Nach dem Ende des sich
daraus entwickelten Siebenjährigen Krieges(1756-1763) ist Sachsen wirtschaftlich und finanziell
endgültig ruiniert.
Am 28.10.1763, nur kurze Zeit nach dem Tod seines Herrn, stirbt Heinrich Graf Brühl in Dresden.
Sein Vermögen wird vom neuen Kurfürsten Friedrich Christian sofort beschlagnahmt. Am Abend
des 4.11. erfolgt seine Beisetzung in der Stadtkirche Forst, unter dem Taufstein(Bieberstein’sche
Gruft). Ein Denkmal wurde für ihn nie errichtet, mal abgesehen von einem kleinem im Seifersdorfer
Tal bei Dresden
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