Kap 3 - Erhaltungssatz 1 Erhaltungssätze 1.1 Energieformen 1.1.1 Kinetische Energie Wenn auf einen Gegenstand eine Kraft ausgeübt wird, dann wird dieser Körper von einem Punkt A zum Punkt B hinbewegt. Dabei legt der Gegenstand den Weg s zurück. Auf diesen Körper wirkt also über eine gewisse Strecke eine Kraft. An diesem Körper wird also Arbeit verrichtet, die sog. Beschleunigungsarbeit. W = F s Setzen wir für F = m a, dann ergibt sich für diese Beschleunigungsarbeit W = m a s Da der Gegenstand am Punkt B die Geschwindigkeit v erreicht hat, kann man diese Erkenntnis nutzen und die Formel v2 = 2 a s nach s umformen und diesen Wert in W = m a s einsetzen. Also: v2 s in 2 a W m a s ergibt : v2 1 W ma mv 2 2 a 2 Die zugeführte Beschleunigungsarbeit W ist in dem sich bewegenden Gegenstand als Energie gespeichert. Man nennt diese Energie auch Bewegungsenergie oder kinetische Energie. 1 E kin m v 2 2 Kap 3 - Erhaltungssatz 1.1.2 Energie, Arbeit und Leistung An dieser Stelle soll an den Zusammenhang zwischen Energie, Arbeit und Leistung erinnert werden. Energie und Arbeit haben in der Physik dieselbe Einheit. Einheiten sind: Joule J (kJ, MJ usw.) bzw. in Kilowattstunden kWh (MWh usw.) Auf das Beispiel eines schneller werdenden Autos bezogen, sagt man, dass am Auto Beschleunigungsarbeit verrichtet wird, d.h. es wir ihm kinetische Energie zugeführt. Die zugeführte Beschleunigungsarbeit ist genau gleich mit der kinetischen Energie, die das Auto nach der Beschleunigung besitzt. Die Leistung hingegen ist die Arbeit, die pro Zeiteinheit verrichtet wird. Wird die Arbeit sehr schnell verrichtet, dann ist die Leistung höher als wenn die Arbeit langsamer verrichtet wird. Zur Erinnerung: P W t Die Einheit für die Leistung ist Watt – bzw. kW, MW usw. Fragen dazu: Siehe Buch Oldenbourg Physik 11 Seite 52 / 1 und 2 zurück Kap 8 - Stichwortverzeichnis 1.1.3 Potenzielle Energie Nicht nur in sich bewegenden Körpern steckt Energie, auch in einem ruhenden Körper steckt Energie, die sog. potenzielle Energie. Spannenergie Drückt man eine Feder zusammen, so steckt in dieser Feder die sog. Spannenergie, die genau dann frei wird, wenn sich die Feder wieder entspannt. Die Formel hierfür lautet: 1 E Spann D s 2 2 D ist dabei die Federhärte und s zusammengedrückt bzw. gedehnt wird. der Weg, um den die Feder Innere Energie In einem Körper stehen in Form der chemischen Struktur eines Stoffes Energien zur Verfügung, die erst bei eingeleiteten chemischen Prozessen frei werden – Feuerwerkskörper. Höhenenergie Die Höhenenergie kommt dadurch zustande, dass man einen Körper entgegen der Erdanziehung angehoben hat. Diese Form der Energie nutzt man grundsätzlich bei allen Wasserkraftwerken. Wasser stürzt von einer bestimmten Höhe auf eine geringere Höhe hinab und verrichtet dabei Arbeit. Die Energie, die durch die höhere Lage in dem Körper liegt, kann man formelmäßig wie folgt erfassen: Eh m g h Fragen dazu: Siehe Buch Oldenbourg Physik 11 Seite 54 / 1 Seite 56 / 2 zurück Kap 8 - Stichwortverzeichnis 1.2 Energieerhaltungssatz Merke! Energie geht grundsätzlich nicht verloren! Sie wird lediglich von einer Energieform in eine andere übergeführt. Ich will das am Beispiel von Pfeil und Bogen erklären. Wird der Bogen gespannt, so wird ihm Energie zugeführt. Die zugeführte Energie steckt als Spannenergie in dem gespannten Bogen. Lässt man die Schnur los, dann fliegt der Pfeil mit hoher Geschwindigkeit senkrecht nach oben. Die Spannenergie hat sich in Bewegungsenergie (kinetische Energie) umgewandelt. Mit zunehmender Höhe nimmt die kinetische Energie ab und die Lageenergie nimmt in gleichem Maße zu.1 Am höchsten Punkt kommt der Pfeil zum Stillstand. An dieser Stelle hat sich die Bewegungsenergie vollständig in Höhenenergie (potenzielle Energie) umgewandelt. Nun fällt der Pfeil mit zunehmender Geschwindigkeit nach unten. Die pot. Energie wird wieder in Bewegungsenergie umgewandelt und diese beim Aufprall in Verformungsenergie. Vernachlässigt man die mit der Reibung verbundenen Verluste, dann kommt man zu dem Schluss, dass die Bewegungsenergie vollständig in potenzielle Energie umgewandelt wird und umgekehrt. Es gilt: Ekin E pot 1 mv 2 m g h 2 v 2 2 g h v 2 g h Mit dem Gleichsetzen der beiden Energieformen hat man auf ganz einfache Art und Weise die Geschwindigkeitsformel für den freien Fall hergeleitet – siehe dazu Kap. 2.3. Fragen dazu: Siehe Buch Oldenbourg Physik 11 Seite 61 / 1, 2b und 4 1 Auf dem Weg nach oben ist ein kleiner Teil der Bewegungsenergie auf Grund der Reibung mit der Luft in Wärmeenergie umgewandelt worden. Kap 8 - Stichwortverzeichnis zurück