1 Mathematik - Kernstoff NOWO Fettdruck ... Kernstoff, Kursivdruck ... Erweiterter (wahlweiser) Kernstoff 1. GRUNDLAGEN 1.1. Zahlenmengen _________________________________________________________________ Für Laien handelt Mathematik vom „Rechnen mit Zahlen“, für den Mathematiker sind Zahlen selbstverständliche Voraussetzungen - und daher muss ich mich damit befassen: Zahlenmenge Beschreibung Abkürzung unbeschränkt ausführbare Rechenoperationen Natürliche Zahlen {0,1,2,3, .... } N Addition und Multiplikation Ganze Zahlen {..-2,-1,0,1,2,..} Z -“- zzgl. Subtraktion Rationale Zahlen „alle Brüche“ Q -“- zzgl. Division Reelle Zahlen „alle Wurzeln“ R -“- zzgl. Wurzelziehen aus positiven Zahlen Komplexe Zahlen a + bi C Die Menge N ist mir ziemlich klar - ich erinnere mich an das kleine Einmaleins und daran, dass ich in frühen Volksschuljahren 3 - 5 = ? nicht berechnen konnte, erst später schaffte ich 3 - 5 = -2 und war schon in der Menge Z. Bei den rationalen Zahlen - beim „Bruchrechnen“ in der Menge Q - muss ich beachten, dass die Division durch Null (m. a. W. der „Nenner Null“) ausgeschlossen ist. Warum? Weil sonst etwa folgendes passiert: a=2b 4a=8b 5a=10b 4a-8b=5a-10b 2.(2a-4b)=5a-10b 2.2.(a-2b)=5.(a-2b) 2.2=5 ??? (Unzulässig ist der letzte Schritt; da ich wegen a-2b=0 nicht Kürzen [Dividieren] darf!) Weiters erinnere ich mich, dass jeder Bruch einer Division entspricht und das Ergebnis (der Quotient!) entweder eine endliche oder eine unendliche (rein oder gemischt periodische) Dezimalzahl liefert - jedenfalls eine Dezimalzahl „mit Gesetzmäßigkeit“. Genau diese Gesetzmäßigkeit tritt beim Wurzelziehen ( 2 =1,41421356...) nicht mehr auf - ich benötige die neue Zahlenmenge R, da kein Bruch dieser Wurzel entspricht. (Gäbe es einen Bruch, der nach vollständigem Kürzen den Zähler p und den Nenner q hätte und 2 entspräche, wäre der Zähler p eine gerade Zahl - nachrechnen! Daher wäre p durch 2r ersetzbar, woraus aber folgte, dass der Nenner q eine gerade Zahl wäre. Beide Werte p und q sind also gerade - und das ist ein Widerspruch zu meiner Ausgangsannahme, dass mein Bruch „p durch q“ bereits soweit als möglich gekürzt -“- zzgl. Wurzelziehen aus negativen Zahlen ist.) Ein anderes Beispiel für eine unendliche, nicht periodische und auch keiner Wurzel entsprechende Dezimalzahl ist die hinlänglich bekannte „Kreiszahl“ =3,14159265... Somit ist mein Vorstellungsbild von der Zahlengeraden „dicht an dicht“ mit Punkten gefüllt, die entweder ganzen Zahlen, endlichen oder periodischen Dezimalzahlen oder gar unendlichen, nicht periodischen Dezimalzahlen entsprechen. Wohin mit den „Komplexen Zahlen“ C? Überdies: Ich weiß, Quadratwurzelziehen heißt jene Zahlen aufsuchen, die mit sich selbst multipliziert wieder die Zahl unter der Wurzel ergeben [ 9 =3, weil (+3).(+3)=9=(-3).(-3)]. Welches 9 haben? Hinsichtlich des Vorzeichen soll dann Vorzeichens glaube ich berühmten Mathematikern, die erklären, dass es hier eben kein Vorzeichen (im engeren Sinn) gäbe und daher 1 =i definieren, woraus sich i²=-1, i³=-1 und i4=1 ergibt. Was die „Lage“ auf der Zahlengeraden betrifft, so verlasse ich (in meiner Vorstellung) die erste Dimension und gestalte mein „Zahlenbild“ zweidimensional in der „Gauß'schen Zahlenebene“, d.h.: Im x-yKoordinatensystem meiner vorgestellten Zahlenebene trage ich in x-Richtung die rellen Werte (den „Realteil“) und in yRichtung die „Wurzeln aus negativen Zahlen“, also die iWerte (den „Imaginärteil“) auf - und schon entspricht jeder komplexen Zahl z = a + bi ein Vektor (Vektorrechnung!) meiner Zahlenebene. [Eine vertiefende Anwendung dessen finde ich in der „Chaosforschung“ bzw. „Fraktalen Geometrie“.] 1.2. Rechenoperationen _____________________________________________________________ Die Grundrechnungsarten (Addition und Subtraktion, Multiplikation und Division) sind mir samt ihren Gesetzen und Zusammenhängen („Punkt kommt vor Strich, wenn nicht die Klammer sagt: 'Zuerst komm' ich!'„ - peinlich) hinlänglich bekannt. Sicherheitshalber denke ich kurz daran, dass ich die Multiplikation als fortgesetzte Addition (3.4=4+4+4) auffassen kann. Analoges gilt für das Potenzieren als fortgesetztes Multiplizieren (4³=4.4.4). Als Basis a will ich jede Zahl zulassen, als Exponent x jede reelle Zahl: ax (die Menge C schließe ich sicherheitshalber bei Exponenten aus). Negative Exponenten stehen für Brüche und bewähren sich bei der „Gleitkommadarstellung“ (3 mm = 3.10-6 km), gebrochene Exponenten stehen für Wurzeln (3½ = 3 ) klar. Bei ins Haus stehenden Problemen (Differential- und Integralrechnung, Normalverteilung, ...) bin ich gezwungen, mit Exponenten zu rechnen, d. h. statt einer Zahl (z.B. 100 oder 36) ihre Zehnerpotenz log 100 = 2, weil 10² = 100, log 36 = 1,5563..., weil 10 1,5663... = 36 anzugeben, zu „logarithmieren“. Eine andere häufig verwendete Basis 2 (anstelle von „10“) ist die „Euler'sche Zahl“ e = 2,7182818... und mein TR liefert ln 8 = 2,07944..., weil e2,07944... = 8. (Derselbe TR meldet beim Versuch, negative Zahlen zu logarithmieren, korrekt „Error“.) Über das Rechnen mit komplexen Zahlen z = a+bi denke ich erst nach einigen Überlegungen zu Polarkoordinaten und Winkelfunktionen nach (3.7.Rechnen in C). 1.3. Gleichungen ___________________________________________________________________ Das Umformen von Gleichungen erinnert mich an eine Balkenwaage: Was ich auf der einen Seite dazulege/wegnehme, muss ich auch auf der anderen Seite tun, um das Gleichgewicht zu erhalten (als Mathematiker spreche ich vornehm von Äquivalenzumformungen). Eindeutig „lösen“ kann ich eine Gleichung, wenn in ihr eine Unbekannte (Variable) auftritt; verallgemeinert gesagt, benötige ich gleichviel Gleichungen wie Variable, um eindeutige Lösungen zu erhalten. Dies gilt zumindest für lineare Gleichungen (in denen die Variable nur ohne Exponent vorkommt). Für quadratische Gleichungen (ax² + bx + c = 0) hält meine FS eine Lösungsformel bereit, es gibt höchstens 2 Lösungen. Die Lösungsformel für Gleichungen dritten (oder höheren) Grades finde ich viel zu kompliziert, da versuche ich lieber durch „Probieren“ am programmierbaren TR zu einer (möglichst ganzzahligen) Lösung zu gelangen. (Stolze Besitzer eines TI-68 verwenden bis zum 4. Grad die [POLY]-Taste.) Gelingt mir dies, erhalte ich durch Dividieren eine um einen Grad niedrigere Gleichung: (ax³+bx²+cx+d):(x-x1) = ax²+ex+f, wobei x1 die von mir (durch Zufall?) gefundene Lösung bezeichnet. Sollte ich trotz halbstündiger Suche keine (ganzzahlige) Lösung finden, bleibt mir immer noch das - in der FS zu findende Newton'sche Näherungsverfahren, das ja auch nichts anderes als ein - allerdings gezieltes - „Lösungssuchen“ ist, das der TR noch dazu beschleunigt. 1.4. Boole'sche Algebra______________________________________________________________ Wenn Mami oder Papi stöhnen, dass „die Mengenlehre“ etwas sei, das sie „nie begreifen“ würden, antworte ich lächelnd, dass dies doch nur eine Anwendung der Boole'schen Algebra (eines mathematischen Grundmodells) sei und dass der Wechselschalter im Stiegenhaus ohne diese nicht funktionieren würde. Aber ohne Erklärung glaubt mir keiner: Wenn die „Verknüpfung zweier Elemente“ bestimmten Gesetzen gehorcht, sprechen „wir Mathematiker“ von einer Boole'schen Algebra (dem Erfinder zu Ehren); es kann sich dabei um die Verknüpfung von Schaltungen handeln (vom Lichtschalter bis zum Computer), um die Verknüpfung von (wahren oder falschen) Aussagen im Hinblick auf ihren Wahrheitsgehalt, um die (vielgeschmähten) Mengen und ihre Elemente, und so fort. Vergleichbare Verknüpfungen verhalten sich vergleichbar. Das zeige ich an zwei Beispielen - der (allseits bekannten) Serien- bzw. Parallelschaltung. Ich gehe von zwei Schaltern (x und y) aus, bezeichne die Schalterstellung „ein“ mit „1“ und „aus“ mit „0“ und stelle mir je eine Tabelle für die Serienschaltung (xy) bzw. Parallelschaltung (xy) auf: x 1 1 0 0 y 1 0 1 0 xy 1 0 0 0 xy 1 1 1 0 A w w f f B w f w f AB w f f f AB w w w f A B AB AB ... und schon haben alle kapiert, dass bei Serienschaltung nur dann Strom fließt, wenn beide Schalter auf „ein“ stehen bzw. bei Parallelschaltung nur dann kein Strom fließt, wenn beide Schalter auf „aus“ stehen. Zwei Aussagen (A und B), die wahr (w) oder falsch (f) sein können, kann ich z. B. mit den Wörtchen „und“ (AB), „oder“ (AB), ..., verbinden. Die „Wahrheitswerte der Aussagenverbindungen“ verhalten sich genau so wie meine „Lichtschalter“ (siehe mittlere Tabelle oben). Dass sich die Elemente zweier Mengen (A bzw. B) hinsichtlich ihrer Zugehörigkeit zu A, B, deren Durchschnitt AB bzw. Vereinigung AB analog verhalten, wundert niemand mehr (rechte Tabelle)! Mit der Analogie hinsichtlich weiterer Verknüpfungen (zB entspricht das aussagenlogische „wenn-dann“ der Teilmengenbeziehung [ ]) mag ich mich nur in einer sehr stillen Stunde befassen. Wichtig für mich ist dass Wissen um ein „Grundmodell“ von Verknüpfungen mit Gesetzmäßigkeiten (siehe oben bzw. FS unter Assoziativ-, Kommutativ-, Distributivgesetz). 2. VEKTOREN Geographen versichern mir, dass sie mit Landkarte und Kompass (zur Orts- bzw. Richtungsbestimmung) überall hin kämen. Nun - das können wir Mathematiker auch: Mit „Ortsvektoren“, die einen bestimmten Punkt in einem Koordinatensystem festlegen und „Richtungsvektoren“ , die stets in die gleiche Richtung zeigend beliebig verschiebbar sind (wie der Kompass). Ortsvektoren haben klarerweise - eine fixe Länge, hingegen spielt die Länge von Richtungsvektoren keine Rolle. Mein Prinzip der Vektorrechnung lautet: „Alles, was ich zeichnen (konstruieren) kann, kann ich auch rechnen“ (...und der Konstruktionsgang gibt mir den Rechenweg an). 3 2.1. Gerade ________________________________________________________________________ Eine Gerade kann ich zeichnen, wenn ich entweder zwei Punkte oder einen Punkt und eine Richtung gegeben habe; unter denselben Voraussetzungen kann ich „mit Geraden rechnen“: g: X = P + t. PQ bzw. X = P + t. g („Parameterform“), wobei der „Parameter“ t angibt, dass ich mich (in der festgelegten Richtung PQ bzw. g ) beliebig weit vom gegebenen Geradenpunkt P entfernen kann. Eine Gerade in der Ebene („im R²“) kann ich mir auch als linearen Zusammenhang zwischen den x- und yKoordinaten der Geradenpunkte vorstellen: ax + by = c („Parameterfreie oder Normalvektorform“), wobei ich die „Koeffizienten“ a und b als Normalvektor des Richtungsvektors g erhalte („umdrehen und ein Vorzeichen ändern“), und sich die rechte Seite c durch Einsetzen der xy-Koordinaten des Punktes P in die linke Seite ergibt. Dies funktioniert allerdings nur im R², da ich im Raum („im R³“) zum Geraden-Richtungsvektor keinen eindeutigen Normalvektor, sondern nur eine Normalebene angeben kann. Wenn ich die parameterfreie Geradengleichung nach y umforme, erhalte ich die Geradengleichung in der Gestalt y = kx + d, wobei k für die Steigung und d für den Abschnitt auf der y-Achse steht (daher der Name „Abschnittsform“). sich schneiden (verschiedene Richtungen, aber einen Punkt gemeinsam haben), parallel sein (gleiche Richtung und keinen Punkt gemeinsam haben), identisch sein (gleiche Richtung und alle Punkte gemeinsam haben). Dies sind die 3 Möglichkeiten im Zweidimensionalen; im R³ können sie auch noch windschief sein (verschiedene Richtungen und keinen Punkt gemeinsam haben). Das „Berechnen der Lage“ liefert bereitwillig die benötigten Informationen: Wenn der „rechnerische Schnittversuch“ (d.h. das Lösen eines zwei- oder dreizeiligen linearen Gleichungssystems) eine eindeutige Lösung (für x, y und ggf. z) liefert, liegt ein Schnittpunkt mit eben diesen Koordinaten vor; das Auftreten einer falschen Aussage („die Rechnung weigert sich, sinnvoll zu sein“) weist auf Parallelität bzw. Windschiefe hin; erhalte ich statt einer Lösung eine „wahre Aussage“, bringt die Rechnung nichts Neues, d. h. die Geraden sind identisch. Logo Die möglichen Lagebeziehungen zweier Geraden kann ich mir gut vorstellen: Zwei Gerade können 2.2. Halbebenen ____________________________________________________________________ Nach so vielen Gleichungen hab' ich mir eine Ungleichung verdient. Was passiert eigentlich, wenn ich in einer (parameterfreien) Geradengleichung (zB g: 2x + 3y = 5) das Gleichheitszeichen durch ein Ungleichheitszeichen (<,>,,) ersetze (zB G: 2x + 3y 5)? Offensichtlich erfüllen nun auch alle Punkte auf der einen Seite der „Grenzgeraden“ g die Ungleichung G, alle Punkte auf der anderen Seite tun dies nicht. Nur: Welche Seite ist gemeint? Ich setze einen beliebigen Punkt [der Einfachheit halber den „Ursprung“ (0/0), oder den Punkt (1/0), oder ...] in die Ungleichung ein (2.0 + 3.0 = 0 5 falsche Aussage) und schon weiß ich, ob die Seite des gewählten Punktes zur „Halbebene“ gehört oder nicht (die falsche Aussage meines Beispiels sagt, dass die den Ursprung enthaltende Halbebene nicht die gewünschte ist, daher ist „die andere Seite“ der Grenzgeraden gemeint). Die übliche Anwendung dieser Erkenntnis nennt sich „Lineare Optimierung“. Beispiel einer „Minimumaufgabe“: Eine Legierung soll mindestens 31,5 kg Kupfer und mindestens 33 kg Zink, jedoch höchstens 34 kg Nickel enthalten. Zwei Sorten von Ausgangsmaterial stehen zur Verfügung: Sorte A: 15 % Kupfer, 30 % Zink, 20 % Nickel; Preis pro kg S 40,- und Sorte B: 45 % Kupfer, 15 % Zink, 20 % Nickel; Preis pro kg S 60,-. Wieviel kg der beiden Sorten sind zu verwenden, um die gestellten Bedingungen zu einem möglichst niedrigen Preis zu erfüllen? Ich will x kg der Sorte A und y kg der Sorte B verwenden und erhalte daher die „Kupferungleichung“ I:0,15x+0,45y31,5 x+3y210. Dieselbe Umformung liefert die „Zinkungleichung“ II: 2x + y 220 (nachrechnen!) und die „Nickelungleichung“ III: x + y 170. Die „Nichtnegativitätsbedingung“: x 0 y (eine negative Menge ist wohl kaum sinnvoll!) ergänzt meine Ungleichungssammlung. Jede der drei Grenzgeraden kann ich durch zwei Punkte festlegen und und in ein geeignetes Korrdinatensystem zeichnen (zB I durch die Punkte A(0/70) und B(210/0)). Durch die „Nullpunktprobe“ (das Einsetzen des Ursprungs) in die Ungleichungen erhalte ich die Information über die „betroffene“ Seite der Grenzgeraden. Wo treffen alle drei Bedingungen zu? In jenem Bereich, den die drei Halbebenen gemeinsam haben - hier ein Dreieck. Die x-y-Koordinaten aller Punkte dieses Dreiecks erfüllen als x kg der Sorte A und y kg der Sorte B - meine Erwartungen. Für mein Ziel, die Kosten möglichst niedrig zu halten, steht die „Zielfunktion“ z=40x+60y mit der „Richtung“ z = (60/40) (3/-2), und diese Richtung kann ich ebenfalls zeichnen. Mein Ziel (möglichst niedrige Kosten) bedeutet graphisch, dass sich meine „Zielgerade“ einerseits möglichst nahe dem Ursprung befinden soll, andererseits aber (mindestens) einen Punkt meines „Bedingungsdreieckes“ (vornehm: „Lösungspolygons“) enthalten soll. Erraten, es ist der Schnittpunkt P(90/40) der Grenzgeraden I und II. D.h. mit 90 kg der Sorte A und 40 kg der Sorte B kann ich zum Minimalpreis von S 6.000,- (nachrechnen!) die gestellten Bedingungen erfüllen. Sollte eine abgeänderte Angabe einen möglichst hohen Gewinn fordern - liegt also eine „Maximumaufgabe“ vor ist natürlich der vom Ursprung am weitesten entfernte Punkt 4 des Lösungspolygons [hier der Punkt R(50/120)] als Schnitt von II und III der gesuchte. 2.3. Ebenen _______________________________________________________________________ Zwei (Richtungs-)Vektoren im R³ benötigen zur „Fixierung“ noch einen Ortsvektor (=Punkt), und schon spannen sie eine Ebene auf: E: X = P + r. g + s. h , wobei die beiden Richtungsvektoren g und h darauf hinweisen, dass ich mir dasselbe auch mittels zweier sich im Punkt P schneidenden Geraden vorstellen kann. Aus dieser „Parameterform der Ebenengleichung“ erhalte ich - analog zur Geraden - die „parameterfreie oder Normalvektorform“ durch Einsetzen des Normalvektors als Koeffizienten a, b und c bzw. der Koordinaten des Punktes P: ax + by + cz = d. Nur: Wie komme ich zum Normalvektor einer Ebene? Dazu fallen mir zwei Begriffe ein: „Skalarprodukt“ und „Vektorprodukt“ und ich erinnere mich: Das Skalarprodukt zweier im rechten Winkel aufeinander stehenden Vektoren ist Null ( Trigonometrie); weil mir das Berechnen eines zu zwei anderen Vektoren rechtwinklig stehenden Vektors mit dem „Skalarprodukt Null setzen“ lästig ist, habe ich diesen Vorgang „formalisiert“ und Vektor- oder Kreuzprodukt genannt („Du kannst mich kreuzweise!“ - Pardon). g normal n und h normal n g.n = 0 = h.n bzw. n = gh (...Blättern in der FS). wahre Aussage falsche Aussage 2 Gleichungen in 2 Variablen 2 lin.Gleichg. in 2 Var. L1={} 1 Variable eliminieren 1 Variable eliminieren w.A. f.A. L={Eb ene} L3={} L={Punk t} L2={} 1 Variable als Parameter setzen L={Gerade} L1 ={}: Wenn der erste Versuch, die Ebenen zu schneiden, bereits „schiefgeht“, kann das wohl nur heißen, dass (mindestens) zwei Ebenen parallel sind. L2 = {}: Der erfolgreich verlaufene erste „Schnittversuch“ zeigt mir, dass sich die Ebenen (paarweise) in Geraden schneiden die sich nun allerdings als windschief erweisen. Geometrisch kann ich mir solche Ebenen z. B. als Mantelflächen eines Prismas vorstellen. L3 = {}: Die wahre Aussage zu Beginn dieses „Lösungsastes“ weist darauf hin, dass zwei Ebenen identisch sind. Liegen also nur zwei Ebenen vor, die sich „nicht schneiden wollen“, so müssen sie wohl parallel sein. L = {Schnittpunkt}: Meine zugehörige Raumvorstellung gaukelt mir die Spitze einer dreiseitigen Pyramide („Tetraëder“) vor. L = {Ebene}: Alle drei Ebenen sind identisch - das hätte ich schon früher bemerken können, wenn ich beachtet hätte, dass jede der drei vorliegenden Gleichungen durch Multiplizieren aus den beiden anderen hervorgeht. L = {Gerade}: Anschaulich handelt es sich um ein (dreiblättriges) Heft und der Heftrücken steht für die gemeinsame Schnittgerade. 3 lineare Gleichungen in 3 Variablen x,y,z Eine Variable zweimal eliminieren 1 Gleichung in 2 Variablen f.A. Die (grau unterlegten) Lösungsfälle will ich noch kurz überdenken: Die möglichen Lagen zweier Ebenen sind rasch vorgestellt und aufgezählt: Schnitt (nach einer Geraden); Parallelität; Identität. Die Lagebeziehungen dreier Ebenen sind etwas umfangreicher, deshalb schärfe ich meinen Geist und versuche einem „Ablaufdiagramm“ die möglichen Fälle zu entlocken. Mein Ausgangspunkt sind drei (parameterfreie oder mittels Kreuzprodukt parameterfrei gemachte) Ebenengleichungen: w.A. 2.4. „Maßaufgaben“ ... _____________________________________________________________ ... heißen jene ach so lebensnahen Beispiele, in denen es (vektoriell) um Längen-, Flächenund Volumsberechnungen geht. Die Länge eines Vektors (oder den Abstand zweier Punkte) berechne ich locker mit dem Pythagoräischen Lehrsatz. Lästiger sind jene Probleme, wo ein Punkt P vorgegeben ist, von dem aus in einer bestimmten Richtung g eine bestimmte Länge d abzutragen ist. Dazu benötige ich den „Einheitsvektor“ go der gewünschten Richtung, d.h. dieser Vektor soll die „Länge 1“ haben, ich g muss ihn also durch seine Länge dividieren: g 0 ; der g Was gab`s da noch? Den Inkreismittelpunkt als Schnittpunkt der Winkelsymmetralen. Wie berechne ich die Richtung der Winkelsymmetrale zB des von den Seiten b und c eingeschlossenen Winkels beim Punkt A? Ich weiß, in einem Rhombus (= Raute) ist die Diagonale gleichzeitig Winkelsymmetrale; das heißt, für mein Beispiel müssten die Richtungsvektoren der Seiten b und c gleich lang sein, dann würde ihre Summe der Winkelsymmetralenrichtung w entsprechen. Die Seitenvektoren gleich lang zu machen, schaffe ich - siehe Einheitsvektor - und ich erhalte: w = bo + co. neue Punkt Q errechnet sich daher: Q = P + d.go. Die Maßzahl für den Flächeninhalt eines von zwei verschiedenen Vektoren aufgespannten Parallelogrammes (vornehm formuliert!) liefert der Betrag des Kreuzproduktes: A = ab. Was soll ich aber tun, wenn mein Dreieck zweidimensional ist und ich das Kreuzprodukt nur im R3 beherrsche? Antwort: Durch das Einführen einer durchgehenden z-Koordinate z=0 „dreidimensional“ machen!) Vornehm formuliert geht's weiter: Die Maßzahl für das Volumen eines von drei (nicht in derselben Ebene liegenden) Vektoren aufgespannten „Parallelepipedes“ (= Die „Euler'sche Gerade“ HSU eines Dreiecks zu ermitteln, darf mir nicht mehr schwerfallen: Die Schwerpunktsformel steht in der FS (falls ich sie vergessen haben sollte), die Höhen sind Normale auf die Seiten durch die gegenüberliegenden Eckpunkte und der Umkreismittelpunkt ergibt sich als Schnittpunkt der Seitensymmetralen (= Normale auf die Seitenmittelpunkte). 5 Prisma mit Parallelogramm-Grundfläche) berechne ich: V = (a b).c . Achtung: Zuerst Kreuzprodukt, dann Sakalarprodukt! (Ein Tetraëder ist natürlich nur ein Sechstel davon...). 2.5. Kurven zweiten Grades _________________________________________________________ Nach soviel „Eckigem“ will ich endlich etwas „Rundes“, und dazu wende ich mich zuerst etwas „Spitzigem“ zu - einem Kegel (genauer gesagt, einem theoretischen Doppelkegel, der sich von der Spitze ausgehend in beide Richtungen unbegrenzt fortsetzt). Diesen Kegel zerschneide ich (weil das so hübsche Kurven liefert) und zwar mittels Ebenen (weil ich die schon kenne). Zuerst befasse ich mich aber mit der „Idealkurve“ schlechthin - dem Kreis und seinem „räumlichen Pendant“ der Kugel. Kreis und Kugel ___________________________________________________________________________________ Unterricht habe ich vor Jahren gelernt, dass „Tangente und Ich zeichne ein (zweidimensionales) x-y-Achsenkreuz auf Berührradius zueinander normal sind“; daher erhalte ich die ein Blatt Papier, ergreife meinen Zirkel, steche im Ursprung Tangente (in Normalvektorform) durch Einsetzen der des Koordinatensystems ein und konstruiere einen Kreis mit Koordinaten des Berührpunktes T(x1/y1) in die beliebigem Radius r. Ich markiere einen (beliebigen) Punkt Kreisgleichung: xx1 + yy1 = r². irgendwo auf der Kreislinie, zeichne je eine Waagrechte bzw. Senkrechte durch diesen Punkt und habe damit seine Am selben Weg (und mit derselben Formel) ermittle ich die Koordinaten x und y (nicht mehr ganz beliebig, da der Punkt Gleichung der beiden Tangenten von einem Punkt auf dem Kreis liegt). Wenn ich noch den Radius vom P(x1 /y1 ) außerhalb des Kreises an den Kreis ( FS: Pol Ursprung = Kreismittelpunkt zu meinem Kreispunkt und Polare): Das Einsetzen der Koordinaten des „Poles“ P einzeichne, habe ich ein rechtwinkliges Dreieck vor mir, liefert folgsam die Gleichung jener Geraden, die die beiden wende stolz den „Pythagoriäschen Lehrsatz“ an - und damit Berührpunkte verbindet („Polare“). Der Schnitt der Polaren die „Kreisgleichung“ abgeleitet: x² + y² = r² . Sollte ich mit mit dem Kreis ergibt die Berührpunkte - ich bin fertig. meiner Zirkelspitze den „Ursprung“ nicht getroffen haben, Freunde des „Thaleskreises“ lösen dieses Problem durch den lege ich eben ein neues Koordinatensystem durch meinen Schnitt zweier Kreise: Der Kreis, der die Verbindung des „verrutschten“ Mittelpunkt - das ist die Rechtfertigung für Poles mit dem gegebenen Kreis als Durchmesser hat (eben die „allgemeine Kreisgleichung“ in der FS. ein „Thaleskreis“), wird mit dem gegebenen Kreis Wenn ich meinen Kreis mit einer Geraden zu schneiden geschnitten; die Schnittpunkte sind die Berührpunkte. Ein versuche, so kann dies - je nach Lage der Geraden - 2 weiterer gedanklicher Zugang zum „Kreis-TangentenSchnittpunkte (Gerade = „Sekante“) oder 1 Schnittpunkt Problem“ verwendet die „Tangentensteigung“ (Gerade = „Tangente“) liefern oder die Gerade geht am [Differentialrechnung]. Kreis vorbei („Passante“). Rechnerisch erlebe ich hier durch Die Kugel im R³ behandle ich analog (wie den Kreis im R²). das Einsetzen der Geradengleichung y = kx + d in die Die (Normalvektorform der) Gleichung der Kreisgleichung x² + y² = r² die drei Lösungsfälle der „Tangentialebene“ im Punkt T(x /y /z ) der Kugel x²+y²+z² 1 1 1 quadratischen Gleichung x² (k+1) + 2kdx + d² -r² =0, = r² lautet daher: xx1 + yy1 + zz1 = r² (klar, oder?). nämlich zwei oder eine oder keine Lösung. (Vorschlag: Nachrechnen anhand konkreter Beispiele aus dem Zurück zur Idee des Doppelkegels, der von einer Ebene Mathematik-Buch der 6. Klasse!) Wenn ich nur eine Lösung geschnitten wird: Wenn dies Ebene normal zur wünsche - die Gerade also Tangente sein soll - setze ich die Symmetrieachse des Kegels liegt, ist die „Schnittfigur“ „Diskriminante“ dieser quadratischen Gleichung gleich Null offensichtlich ein Kreis. Alle anderen Lagen werden sicher und erhalte die „Berührbedingung“ r².(1+k²)=d² (FS). keine Kreise erzeugen können, wohl aber meinem geliebten Kreis „ähnliche“ Figuren - sodass meine Überlegungen am Ich kann mir aber auch folgendes überlegen: Der Kreis auch darauf angewandt werden können. „Berührpunkt“ (der „einzige Schnittpunkt“) liegt am Kreis und auf der Geraden - er erfüllt beide Gleichungen; im GZEllipse ___________________________________________________________________________________________ „Ähnlichkeit“ zwischen Kreis und Ellipse hergestellt und Die meinen Doppelkegel schneidende Ebene kippt aus ihrer kann meine vorhin angestellten Überlegungen zum Kreis auf bisherigen Lage (normal zur Symmetrieachse), allerdings die Ellipse anwenden (ich glaube, zur Sicherheit arbeite ich nicht soweit, dass sie zur „Umrisserzeugenden“ (d. h. zur die „Kreisproblematik“ vorher nochmals durch): Mantellinie) des Kegels parallel würde. Mein inneres Auge liefert das Bild einer schräggeschnittenen (wohlgefüllten) Die Gerade y = kx + d berührt die Ellipse b²x²+a²y²= a²b², Eistüte. So wird aus dem (allseits symmetrischen) Kreis eine wenn sie die Berührbedingung a²k² + b² = d² erfüllt; die (nur mehr zweiachsig symmetrische) „Ellipse“, d. h. der Tangente im Punkt T(x1 /y1) - und genauso die Polare zum „große“ bzw. „kleine Durchmesser“ der Ellipse entstehen Pol P(x1/y1) - hat die Gleichung a²xx1 + b²yy1 = a²b². (FS) aus dem Kreisdurchmesser durch Streckung bzw. Schrumpfung um die Faktoren a bzw. b. Damit habe ich die Parabel __________________________________________________________________________________________ Meine „Doppelkegel-Schnittebene“ ist jetzt soweit gekippt, dass sie parallel zu den Umrisserzeugenden zu liegen kommt. Was passiert? Die Schnittkurve (bisher eine Ellipse) kann sich nicht mehr „schließen“, sondern setzt sich unbegrenzt fort - es entsteht eine Parabel. An meinen prinzipiellen rechnerischen Überlegungen ändert das wenig: Die Gerade y = kx + d berührt die Parabel y² = 2px, wenn sie die Berührbedingung p = 2kd erfüllt; die Tangente im Punkt T(x1 /y1) - und genauso die Polare zum 6 Pol P(x1 /y1) - hat die Gestalt yy1 = p(x+x1). [Klar: Aus x² wird xx1, aus 2x wird daher x+x1 ] Hyperbel _________________________________________________________________________________________ schneidende Gerade entgegen. Sowie ich meine Ebene ein Darunter verstehe ich (erwartungsgemäß) jene Schnittkurve, wenig von der Kegelspitze entferne, wird aus dem Grenzfall die beim Weiterkippen meiner Schnittebene entsteht, wenn der beiden Geraden die erwartete Schnittkurve namens also sowohl der „oberen“ als auch der „unteren“ Hyperbel - die sich aber stets innerhalb der beiden Doppelkegelhälfte je ein Stück fehlen. Gleichung, „Grenzgeraden“ befinden muss (schließlich kann sie den Berührbedingung, Tangente und Polare stehen in der FS Kegel wohl schwer „verlassen“). Für solche „Grenzgeraden“ (weil ich es bisher verstanden habe, erspare ich mir eine (oder auch „Grenzkurven“ [Kurvendiskussion)], denen dritte Wiederholung). Allerdings muss ich mich kurz mit sich andere Kurven beliebig nähern, sie aber nie ganz dem Begriff der „Asymptote“ befassen: Lege ich meine erreichen, verwende ich das beeindruckende Wort „Doppelkegel-Schnittebene“ genau durch die Kegelspitze, „Asymptote“. springen mir als Schnittfigur zwei sich in der Kegelspitze 2.6. Polarkoordinaten ______________________________________________________________ Inzwischen beherrsche ich die Vektorrechnung im R² (und z. T. auch im R³) schon so perfekt, dass ich übermütig werde und mich frage, ob denn die „Rechnerei mit x, y (und z)“ der Weisheit einzigen Schluss darstellt? Könnte ich nicht Punkte und Richtungen (Orts- und Richtungsvektoren) auch anders festlegen? Mein Freund - von Beruf Geometer - meinte einmal, mein rechtwinkliges x-y-Koordinatensystem würde er „verheizen“, da er zur Festlegung eines Punktes P eine „Standlinie“, einen Winkel und eine Entfernung benötige. Also: Ich erkläre meine x-Achse zur Standlinie, gebe den darauf bezogenen Winkel an und erreiche ausgehend vom Ursprung in einer angegebenen Entfernung den x y r festzulegenden Punkt P P . Konstruktiv habe ich meinen geometrischen Freund eingeholt - als Mathematiker will ich aber alles „Zeichenbare“ auch rechnen können. Ein neues Kapitel steht ins Haus, die ... 3. TRIGONOMETRIE ..., was wörtlich „Winkel messen“ heißt. Da bei Vermessungsaufgaben zB in der Natur Winkel von einem bestimmten Standpunkt aus leichter zu vermessen sind als tatsächliche Entfernungen (ich hab' kein kilometerlanges Maßband), ziehe ich Winkel zur Berechnung (unmessbarer) Längen heran. Allerdings komme ich nicht ohne das Maß einer Länge aus, da Winkel allein über die Größe nichts aussagen (die Dachneigung eines Hauses lässt sich von einem Foto ermitteln, doch kann ich ohne „Vergleichsmaß“ nichts über die Höhe des Hauses aussagen). 3.1. Winkelfunktionen __________________________________________________________________________ Zur rechnerischen Lösung trigonometrischer Aufgaben definiere ich (hört, hört!) drei Winkelfunktionen: Sinus (sin), Cosinus (cos) und Tangens (tan) eines Winkels. Diese Beschreibung der Winkelfunktionen kann am „Einheitskreis“ (ein Kreis mit dem Radius von 1 Längeneinheit [mm, cm, dm,...]) oder in rechtwinkligen Dreiecken (Pythagoras schau oba!) oder - wie soeben schon angedeutet - mittels Polarkoordinaten erfolgen. einem rechtwinkligen Dreieck wegen ++ = 180º nicht werden), desto größer ist die dem Winkel gegenüberliegende Dreiecksseite; weiters hängt deren Größe noch von der „Basis“ des Winkels - hier sinnvollerweise „Hypotenuse“ genannt - ab. Dieses „Verhältnis“ eines Winkels nenne ich „Sinus“: sin = Gegenkathete durch Hypotenuse. Hemmungslos und folgerichtig definiere ich weiter: cos = Ankathete durch Hypotenuse und schließlich tan = Gegenkathete durch Ankathete. Im Hinblick auf meinen nächsten Griechenland-Urlaub wähle ich den „pythagoräischen Weg“: Je größer ein Dreieckswinkel (zwischen 0º und 90º - größer kann er in 3.2. Der Sinussatz __________________________________________________________________ Da bei „lebensnahen“ (Vermessungs-)Aufgaben rechtwinklige Dreiecke eher selten vorkommen, erweitere ich den Anwendungsbereich auf alle Dreiecke - unabhängig von der Größe ihrer Winkel. Den Beweis für die Richtigkeit dieser Erweiterung führen Denksportler über die Erkenntnis aus, dass ja jedes Dreieck durch das Einzeichnen der Höhe in zwei rechtwinklige Dreiecke aufgeteilt werden kann ...: a : sin = b : sin = c : sin , wobei a, b und c die Dreiecksseiten und , und in dieser Reihenfolge die den Seiten gegenüberliegenden Winkel bezeichnen. Die Gleichung (a : sin = b : sin ) kann ich dann lösen, wenn von den vier „Variablen“ a, b, und drei bekannt sind. D. h.: Den Sinussatz wende ich dann an, wenn in einem Dreieck zwei Winkel und eine Seite (WSW) oder zwei Seiten und ein den gegebenen Seiten anliegender Winkel (SSW) gegeben sind. 3.3. Der Cosinussatz ... ______________________________________________________________ ... ist der verallgemeinerte „Pythagoräische Lehrsatz“ (a² +b² =c² gilt ja nur in rechtwinkligen Dreiecken, wo ja auch sin² + cos² = 1 gilt): a² = b² + c² - 2bc.cos. (SSS) ein Winkel zu berechnen ist oder die Angabe zwei Seiten und den von ihnen eingeschlossenen Winkel umfasst (SWS). Der Cosinussatz findet (überlege ich wie vorhin) dann Verwendung, wenn aus der Angabe aller drei Seiten 3.4. Flächenberechnung _____________________________________________________________ 7 Da jede geradlinig begrenzte Fläche in Dreiecke aufgeteilt werden kann (deren Anzahl nur vom Geschick des „Aufteilers“ abhängt), findet die „trigonometrische Dreiecksflächenformel“ A a. b a. c b. c sin sin sin 2 2 2 häufige Verwendung Grundstücksflächenberechnungen). (z.B. für 3.5. Die „Summensätze“ ... __________________________________________________________ ... entnehme ich - sollte ich sie jemals brauchen - meiner Formelsammlung. Zum Abschluss dieses Kapitels kehre ich nochmals zu meinem Ausgangspunkt zurück, zur ... 3.6. Anwendung der Winkelfunktionen in der Vektorrechnung ____________________________ Seit ich weiß, was die Mathematiker unter dem Sinus bzw. Cosinus eines Winkels verstehen, ist mir auch klar, dass ich die rechtwinkligen x-y-Koordinaten eines Punktes P(x/y) durch x = r.cos bzw. y = r.sin aus seinen Polarkoordinaten P(r/) erhalte. Weiters akzeptiere ich locker die Formel für den Winkel zweier Vektoren a und b a.b : cos . a.b 3.7. Rechnen in C __________________________________________________________________ Zu Beginn meines mathematischen Endspurts habe ich mit Zahlenmengen „gehandelt“ und dabei den Zahlenstrahl zur Gauß'schen Zahlenebene erweitert, in der ich für jede komplexe Zahl z=a+bi den zugehörigen Punkt finden kann; seine Koordinaten kann ich in cartesischer oder PolarSchreibweise angeben: a b r z=a+bi = r.(cos+i.sin) P . Addieren, Subtrahieren und Multiplizieren in der Schreibweise z=a+bi funktioniert problemlos. Beim Dividieren entferne ich trickreich die komplexe Zahl im Nenner durch Erweitern mit seiner „konjugiert-komplexen“ Zahl [(a+bi).(a-bi) = a²-b²i² = a²+b²]: Daher gehe ich zur Polarkoordinaten-Darstellung über, führe dort mit den Radien die verlangten Rechenoperationen durch und reduziere bei den Winkeln die Rechenoperationen um eine Stufe (Winkel benehmen sich wie Exponenten!): 3 53 125 117 3 (3 4i)3 o 117 44i . 4 159o 44 53 .3 Unter Beachtung des eben angeführten Prinzips führe ich alle Rechenoperationen (außer Addieren und Subtrahieren) in C locker in Polar-Schreibweise aus. (Nebenbei bin ich froh über die P>R-Taste meines TR, die das Verwandeln von und in Polarkoordinaten enorm beschleunigt.) 3 4i (3 4i). (2 i) 6 3i 8i 4i 2 2 11i 0,4 5,5i 2i (2 i). (2 i) 5 4 i2 Das Potenzieren artet vom Umfang her bereits aus und beim Wurzelziehen raufe ich mir endgültig die letzten (?) Haare. 4. GEOMETRISCHE FOLGEN 4.1. Reich werden? ______________________________________________________________________________ Nach so viel geistiger Anstrengung will ich endlich reich werden, gehe auf die Bank und erfahre, dass der derzeit höchste Zinssatz für (gesperrte) Einlagen 7 % beträgt. Wegen des hohen Zeitaufwandes für mein MathematikStudium habe ich mir S 100.000,- angespart (wann hätte ich das Geld schon ausgeben sollen?). In Kenntnis des Begriffes „Prozent“ ist mir klar, dass ich bei Einlage auf ein Sparbuch nach einem Jahr nicht nur mein Kapital (=100%), sondern auch noch 7 % Zinsen davon (= 7.000,-) besitze, also insgesamt S 107.000,- (=107%). Allerdings verwirrt mich die charmante Bankangestellte mit der Bemerkung, dass „halbjährlich kapitalisiert“ würde. Ich sinniere: Wenn ich pro Jahr 7 % Zinsen erhalte, dann im Halbjahr natürlich 3,5 %. Nach einem halben Jahr hab' ich also S 103.500,(entspricht 103,5 %), also das 1,035fache meiner Einlage. Im 2. Halbjahr vermehrt sich mein Kapital wieder um das 1,035fache, ich verfüge also über S 100.000,- (mein Kapital) mal 1,035 (für das erste Halbjahr) mal 1,035 (für das zweite Halbjahr). Nach einem Jahr besitze ich somit 100000 . 1,035<M^>2 = 107.122,50 S (wovon allerdings der Finanzminister noch die KESt kassiert ...). Nach 2 Jahren sind es bereits 100000 . 1,035 4 = 114.752,30 S [bei „ganzjähriger Kapitalisierung“ wären es 100000 . 1,07² = 114.490,- S]. Hurra, ich hab's begriffen! 8 4.2. Mathematische Sprechweise ______________________________________________________ Eine reelle a n n N mit a n c. q n Zahlenfolge heißt geometrische Folge und es gilt: an+1 =an .q (...und ich dachte, ich hätte es begriffen!). Was heißt das? Wenn eine geordnete Menge von Zahlen vorliegt, wobei das jeweils nachfolgende Element aus dem vorhergehenden durch Multiplikation mit einem gleichbleibenden Faktor entsteht, so ist dieser Sachverhalt gegeben - siehe Bankbesuch: a0 = mein Kapital = S 100.000,a1 = mein Kapital nach einem Halbjahr = 100000 . 1,035 = S 103.500,a2 = mein Kapital nach zwei Halbjahren = 100000 . 1,035² = S 107.122,50 a3 = mein Kapital nach drei Halbjahren = 100000 . 1,0353 = S 110.871,79 a4 = u.s.f.... an = mein Kapital nach n Halbjahren = 100000 . 1,035n (hochgelobt sei der TR !). 4.3. Noch reicher werden? Die Summenformel __________________________________________ Auf den Geschmack gekommen, plane ich, jeweils am Monatsletzten S 1.000,- einzuzahlen - allerdings erhalte ich dafür wegen des erhöhten Verwaltungsaufwandes nur 6 % Zinsen pro Jahr, also 0,5 % pro Monat. Meine Jännereinzahlung wertet zu Jahresende 1000 . 1,00511 = S 1.056,40 - sie wurde 11 Monate verzinst. Februareinzahlung: 1000 . 1,00510 = S 1.051,14 - und so fort bis in den Dezember: S 1.000,- Einzahlung ohne Zinsen. Ich verfüge also über die Summe von 12 verschieden verzinsten Einzahlungen: s12 = 1000.1,00511 1000.1,005 + 1000 + 1000.1,00510 +... + Hätte ich meine Einzahlungen statt am Monatsletzten am Monatsersten vorgenommen (oder am Monatsletzten des Vormonates begonnen), würden sich meine Einzahlungen natürlich um einen Monatszins vermehren: 1000.1,00512 + 1000.1,00511 +...+ 1000.1,005 = s12 .1,005 Da ich keine Lust habe, solche „Würste“ in den Taschenrechner zu tippen, versuche ich mich im Denksport, ziehe einfach die beiden „Würste“ voneinander ab und siehe da: s12 - s12 .1,005 = 1000 - 1000.1,00512.. Herausheben kann ich: s12. (1 - 1,005) = 1000 . (1 1,00512). Die „Wurst“ ist geschrumpft auf: s12 = 1000.(1 - 1,00512):(1 - 1,005) = S 12.335,56 Allgemein: Die Summe von n Gliedern einer geometrischen Reihe sn = b1 + b2 + b3 +...+ bn errechne ich mit s n b1. 1 qn . Der Reichtum kommt ... 1 q 5. KURVENDISKUSSION Auf dieser Welt wird es normalerweise morgens hell und abends dunkel. Der Übergang vom Tag zur Nacht und umgekehrt erfolgt allerdings in den Tropen rascher als in gemäßigten Breiten. Geht es mir nicht um einen reinen (Helligkeits-)Unterschied (sprich „Differenz“), sondern um das Tempo der Veränderung (sprich „Differential“), verwende ich die „Differentialrechnung“ zur Ermittlung der „Änderungsrate“. 5.1. Der Funktionsbegriff ___________________________________________________________ Im Alltag stoße ich häufig auf „zusammenhängende Größen“: Zu einem bestimmten Zeitpunkt stelle ich eine bestimmte Helligkeit fest (s.o.), nach einer gewissen Zeitspanne habe ich (sogar als Autofahrer im Stau) eine bestimmte Wegstrecke zurückgelegt, usw. Kann ich - wie in diesen Beispielen - einer Größe genau eine andere Größe zuordnen, sprechen die Mathematiker von einer „Funktion“ (z.B. von Helligkeit oder Wegstrecke als „Funktion der Zeit“). Die übliche Darstellung solcher Funktionen erfolgt zeichnerisch (durch einen „Funktionsgraphen“) in einem (üblicherweise rechtwinkligen) Koordinatensystem. In der Schulmathematik auftretende Beispiele [z.B. f(x)=34x-5x²] liefern als Zeichnung im Normalfall Kurven. 5.2. Die Ableitung einer Funktion _____________________________________________________ Frage ich mich nun nach der „Änderungsrate“ einer Funktion (bei der o.a. Zeit-Weg-Funktion entspräche dies der Geschwindigkeit - je schneller ich fahre, umso größer ist die zurückgelegte Strecke), stoße ich zuerst auf die „mittlere Änderung“ (die „Durchschnittsgeschwindigkeit“) als „Quotient zweier Differenzen“: Entfernung Zell/Wien minus Entfernung Zell/Salzburg dividiert durch Zeit des Eintreffens in Wien minus Zeit der Abfahrt von Salzburg ergibt meine mittlere Geschwindigkeit zwischen Salzburg und Wien („Geschwindigkeit ist Weg durch Zeit“, sprach der Physiklehrer). Frage ich mich nach der „Momentangeschwindigkeit“ zu einem bestimmten Zeitpunkt, geht obige Überlegung schief: Ich müsste durch eine Zeitspanne dividieren, die ist „im Moment“ gleich Null - und eine Division durch Null ist nicht 9 möglich. Geschicktes Zerlegen der zugehörigen Funktionsgleichung vermeidet aber dieses Desaster. 5.3. Zum Beispiel Steine werfen _________________________________________________________________ Mein Physiklehrer hat mich überzeugt, dass ich die Höhe eines mit 34 m/s lotrecht nach oben geworfenen Steines nach t Sekunden mit der Formel s(t) = 34t - 5t² berechnen kann; ich schreibe mir diesen Spezialfall des „Weges s als Funktion der Zeit t“ in der allgemeinen Schreibweise mit x und f(x) an und frage mich nach der „Änderungsrate der Funktion f(x) = 34x - 5x² an der Stelle x“, was für den v(t, z) Physiker der Momentangeschwindigkeit zum Zeitpunkt t entspricht. Für die mittlere Änderungsrate (= mittlere Geschwindigkeit) in einem Intervall (= Zeitspanne zwischen dem Zeitpunkt t und dem Zeitpunkt z) schaffe ich es mit obiger Überlegung zum Differenzenquotienten und erhalte die „mittlere Geschwindigkeit zwischen den Zeitpunkten t und z“ mit s(z) s(t ) 34z 5z2 (34t 5t 2 ) 34. (z t ) 5. (z2 t 2 ) 34 5. (z t ) zt zt zt Durch mein raffiniertes Herausheben und Kürzen [z²-t² = (zt).(z+t)] tritt nunmehr das Gespenst einer Division durch Null gar nicht mehr auf! Es kann problemlos z=t, also z+t=2t und damit die Geschwindigkeit zum Zeitpunkt t zu v(t) = 34 - 5.2t werden. Anders formuliert erhalte ich die Änderungsrate f'(x) der Funktion f(x)= 4x-5x² mit f'(x)=34-10x. 5.4. Die erste Ableitung f'(x) _________________________________________________________ Eine „Potenzfunktion“ f(x) = xn hat die Änderungsrate f'(x) = n.xn-1. Zeichne ich die Funktion f(x) als Kurve in ein Koordinatensystem, dann gibt die erste Ableitung f'(x) die Steigung der Kurve an jeder Stelle x an. Von besonderer Bedeutung (Extremwertaufgaben) sind jene Stellen, wo die Kurve waagrecht verläuft - wo f'(x) = 0 ist -, da ein Blick auf den Graphen genügt, um zu erkennen, dass in diesem Fall ein Hochpunkt („Maximum“) bzw. Tiefpunkt („Minimum“) der Funktion vorliegen könnte. 5.5. Die zweite Ableitung f“(x) ________________________________________________________ In meinem physikalischen Beispiel hängt die Änderung des zurückgelegten Weges (der „Zeit-Weg-Funktion“) klarerweise von der Geschwindigkeit ab. Wovon hängt nun eine Änderung der Geschwindigkeit ab? Motorsportfreaks haben die Antwort sofort parat: Natürlich von der Beschleunigung (mathematisch gesprochen: von der „zweiten Ableitung“ der usprünglichen Zeit-Weg-Funktion). Auf allgemeine Funktionen f(x) angewendet heißt dies: Wenn die 1. Ableitung f'(x) die Steigung beschreibt, so gibt die „Ableitung der Ableitung“ f“(x) die Änderungsrate der Steigung - also die „Krümmung“ - der Kurve an; ist f“(x) > 0, so ist die Kurve linksgekrümmt (weil die Steigung zunimmt), ist f“(x) < 0, so ist sie rechtsgekrümmt und für f“(x) = 0 geht eine Linkskrümmung in eine Rechtskrümmung über (es liegt ein „Wendepunkt“ vor). 5.6. Vorgangsweise bei einer Kurvendiskussion _________________________________________ Wenn ich - einem oft geäußerten Wunsch meines Mathematik-Lehrers entsprechend - das exakte Verhalten des Graphen einer Funktion (üblicherweise eine Kurve) besprechen („diskutieren“) soll - also vor einer „Kurvendiskussion“ stehe, ist folgende Vorgangsweise angebracht: Definitionsmenge feststellen (gibt es Zahlen, die in die Funktionsgleichung nicht eingesetzt werden dürfen, z. B. weil sie einen „Nenner Null“ ergäben). f' und f“ berechnen. Daraus die Hochpunkte [f'(x) = 0 und f“(x) < 0], Tiefpunkte [f'(x) = 0 und f“(x) > 0] sowie Wendepunkte [f“(x) = 0] mit ihrer Steigung [f'(x) für den x-Wert des Wendepunktes] ermitteln. Ggf. Asymptoten (Hyperbel) ermitteln: „Grenzgerade“ (oder „Grenzkurven“) treten in der Schulmathematik nur bei „gebrochen rationalen Funktionen“ auf, also dann, wenn die Variable x in der Funktionsgleichung auch im Nenner vorkommt. Ich unterscheide zwei Arten von Asymptoten: a) Beim Festlegen der Definitionsmenge (s.o.) habe ich mich bereits mit „Nenner-Nullstellen“ befasst - der Nenner eines Bruches darf ja nicht Null werden - also zeichne ich für solche x-Werte senkrechte Gerade im Koordinatensystem dieses Funktionsgraphen ein; diese „senkrechten Asymptoten“ stellen unüberwindliche Hindernisse für den Graphen dar - er kann sich beliebig knapp annähern, sie aber nie erreichen (da sonst der Nenner gleich Null wäre). b) Ich führe die Division in der Funktionsgleichung aus und nehme den „ganzzahligen Teil“ als Asymptote. Warum? Ein Beispiel schafft mir Klarheit: Ich ermittle die Asymptoten der Funktion mit der Gleichung x3 3x 2 f (x) x 3 : ( x 2 2x 1) x 2 ( x 1)2 ( x 1)2 (nachrechnen!) Dass für x =1 eine „Nenner-Nullstelle“ vorliegt, sehe ich auf den ersten Blick - ich zeichne eine senkrechte Asymptote x =1. Nach der „Polynomdivision“ hat die Funktionsgleichung eine etwas andere Gestalt, aus der ich erkenne: Für große xWerte wird der Wert des verbleibenden Bruches verschwindend klein (weil sein Zähler nur „linear“, sein Nenner hingegen „quadratisch“ wächst). Daher wird sich für große x-Werte der Funktionsgraph wohl notgedrungen der „Asymptotenfunktion“ a(x) = x+2 annähern (sie allerdings nie erreichen). 10 5.7. Extremwertaufgaben ____________________________________________________________ Eine „Maximumaufgabe“: wie möglich. Ich überlege: Der Umfang ist u = y + 2x; die biologisch notwendige Fläche ist Ich möchte - anschließend an meine Garagenwand - einen Hühnerhof umzäunen. Zum Umzäunen möchte ich einen Rest von 20 m Maschenzaun verwenden (der beim Grundstück einzäunen überblieb). Wie soll ich die Länge y und die Breite x meines Hühnerhofes wählen, damit seine Fläche möglichst groß wird? A = x.y = 72 m; also ist y = 72:x. Sofort setze ich diese „Flächenformel“ in die „Umfangsformel“ ein, wodurch der 72 72 2 x f (x) 72 x 1 mit f' (x) 2 Umfang u x x2 zu einer Funktion der Breite x wird. Aus f'(x) = 0 folgt x = 6 Ich überlege: Eine Rechtecksfläche kann ich mit A = x.y berechnen. Der Umfang beträgt y + 2x = 20 m - oder anders ausgedrückt y = 20 - 2x. Setze ich diese „Umfangsformel“ in die „Flächenformel“ ein, erhalte ich A = x.(20 - 2x) = 20x - 2x². Nach den bisherigen Überlegungen erkenne ich, dass ich so die Fläche als „Funktion der Breite x“ auffassen kann: f(x) = 20x - 2x². Sofort berechne ich f'(x) = 20 - 4x = 0, d. h. x = 5 m und aus y = 20 - 2x erhalte ich y = 10 m. Wegen f“(x) = -4 kann nur ein Hochpunkt des Funktionsgraphen, d. h. für mich mit diesen Maßen (Länge 10m und Breite 5m) die größtmögliche Fläche vorliegen nämlich Amax= 5 m . 10 m = 50 m² . Eine „Minimumaufgabe“: Ein Biologe erklärt mir, dass bei der von mir gewünschten Hühnerzahl eine Fläche von 72 m² erforderlich sei. Nun reicht mein vorhandener Drahtzaun nicht mehr, ich muss neuen kaufen - als sparsamer Mensch allerdings so wenig m bzw. y = 72 : 6 = 12 m. f " (x) 144 ist für x = 6 positiv, x3 der Funktionsgraph weist hier einen Tiefpunkt auf und der minimale Umfang beträgt umin= 12 m + 2 . 5 m = 22 m . Allgemeine Vorgangsweise: Das, was „möglichst groß bzw. klein“ werden soll, schreibe ich als Formel an - diese Formel soll „Hauptbedingung“ heißen. Diese Formel muss ich nun durch weitere sog. „Nebenbedingungen“ auf eine einzige Unbekannte reduzieren - denn so kann ich meine „Hauptbedingung“ als Funktion auffassen. Von dieser Funktion bilde ich die 1. Ableitung und setze diese gleich Null - weil für f'(x) = 0 der Verdacht auf einen „Extremwert“ besteht. Zur Überprüfung setze ich das so erhaltene Ergebnis in f“(x) ein, weil dann feststeht, dass für f“(x)<0 ein Maximum bzw. für f“(x)>0 ein Minimum vorliegt. 5.8. Differentiationsregeln ___________________________________________________________ Die zum Ableiten mancher Funktion notwendigen Regeln finde ich in meiner FS als „Potenz-, Produkt-, Quotienten- und Kettenregel“. 6. INTEGRALRECHNUNG Am Beginn meiner mathematischen Karriere habe ich als erstes Zusammenzählen („Addieren“) gelernt, bald darauf das Wegzählen („Subtrahieren“) und rasch kapiert, dass sich diese beiden Rechenarten gegenseitig aufheben: 5+10-10 = 5. Etwas später ist mir dasselbe am Multiplizieren und Dividieren aufgefallen und schließlich gar am Quadrieren und (Quadrat-)Wurzelziehen. Daher erwarte ich, dass auch zur „Rechenoperation Differenzieren“ eine Umkehrung existiert. 6.1. Bezeichnungen _________________________________________________________________ Differenzieren umkehren heißt, jene Funktion F(x) suchen, die differenziert wieder f(x) ergibt: F'(x) = f(x). F(x) heißt „Stammfunktion von f(x)“ und das Aufsuchen der Stammfunktion zu einer gegebenen Funktion f(x) nenne ich „Integrieren“. Ein Beispiel: f (x) x2 F(x) x3 c [weil F' (x) x2 f (x)] 3 D. h. beim Integrieren (einer Potenzfunktion) erhöhe ich die Hochzahl um eins (weil sie umgekehrt beim Ableiten um eins erniedrigt wird) und dividiere durch die neue Hochzahl durch (weil ich umgekehrt beim Differenzieren damit multipliziere) und schließlich addiere ich eine beliebige Zahl c (weil die beim Differenzieren ohnehin verschwindet). 6.2. Anwendungen__________________________________________________________________ Ähnlich hochgeistige Überlegungen wie beim Differenzieren führen dazu, dass ich die Stammfunktion [die integrierte Funktion f(x)] zum Berechnen des Flächeninhaltes zwischen dem Funktionsgraphen (der „Kurve“) und der x-Achse heranziehen kann: Die Fläche, die vom Graphen, der xAchse und den x-Werten a und b begrenzt wird, hat den Inhalt F(b) - F(a). [Lieber glaub' ich das meinem Mathematik-Lehrer, bevor ich mich mit dem „Grenzwert von Treppenfunktionen“ beschäftige...] b Also: Wenn ich „Längen integriere“ [ f (x) dx ], erhalte a ich die „Maßzahl“ für die vom Funktionsgraphen und den Senkrechten bei x=a bzw. x=b begrenzten Fläche. Diese Maßzahl ist für Flächen oberhalb der x-Achse positiv, für Flächen unterhalb der x-Achse negativ - für den Flächeninhalt ich muss also den Betrag der Maßzahl nehmen. Sollten sich im „Integrationsbereich“ (also für a < x < b) Nullstellen der Funktion „herumtreiben“ (d.h. 11 die Lage der Fläche sich von oberhalb zu unterhalb der x-Achse ändert), muss ich wegen des soeben erwähnten „Vorzeichenwechsels der Maßzahl“ den einen Integrationsbereich in mehrere (je nach Anzahl der Nullstellen) [wobei f(c) = 0 gilt]. aufteilen: b c b a a c f (x) dx f (x) dx f (x) dx a<c<b und Weiters: Wenn ich „Flächen integriere“, erwarte ich eine Maßzahl für ein Volumen (weil Längen eindimensional, Flächen zwei- und Volumina dreidimensional sind und ich beim Integrieren Hochzahl - sozusagen die Dimension - um eins erhöhe). Ich brauche also eine Funktion A(x), die mir - abhängig nur von der Variablen x - die Querschnittsfläche eines Körpers angibt. Körper, deren Volumen ich mit dieser Methode berechnen kann, müssen also Querschnittsflächen aufweisen, die in jeder beliebigen Höhe zumindest ähnliche Gestalt haben. Beispiele mit hübschen (?) anschaulichen Darstellungen der zu berechnenden Körper finde ich in meinem Mathematik-Buch der 8. Klasse. Meine Aufgabe hiebei ist stets dieselbe: Ich stelle - abhängig von der Gestalt der Querschnittsfläche (Quadrat, Rechteck, Sechseck, Kreis, ...) - die Querschnittsflächenfunktion auf und b erhalte das Volumen durch V A(x) dx , wobei a und b a für die „Grund- bzw. Deckflächenhöhe“ stehen. Manche Mathematik-Lehrer scheinen eine Vorliebe für Funktionsgraphen zu haben, die sich um die x-Achse (oder y-Achse) drehen, sodass vasenähnliche Körper mit verschieden großen kreisförmigen Querschnitten entstehen, deren Volumen ich besonders leicht b ausrechnen V . f 2 (x) dx , kann: weil die a Querschnittsfläche überall ein Kreis mit A=r². ist und daher A(x) = .f²(x) gilt. Weitere Anwendungen des Integrierens finden sich als Stoffgebiet für die „Spezialfrage“ oder im WPG a) Mathematik: Die Bogenlänge einer Kurve, die Oberfläche des soeben erwähnten Drehkörpers (der „Vase“) sowie Schwerpunkte von Flächen und Körpern. Auf die Flächeninhaltsberechnung werde ich aber unter dem Schlagwort „Normalverteilung“ bei der Wahrscheinlichkeitsrechnung nochmals zurückkommen. 6.3. Exponential- und natürliche Logarithmusfunktion ___________________________________ Mein Integrationsprinzip („Hochzahl plus eins und in den Nenner schreiben“) verweigert sich für x 1 dx , da hier einmal mehr der „Nenner Null“ auftreten würde. Mehrere e geistig eher strapaziöse Wege - z.B. über x 1 dx 1 (hier 1 taucht wieder die „Eulersche Zahl e“ auf Rechenoperationen) - führen zum jeder FS zu entnehmenden Ergebnis x 1 dx = ln|x|+c bzw. umgekehrt (ln x)' = x-1. Die Eulersche Zahl (sensible Gemüter überspringen die nächste Zeile) e zeigt sich beim Differenzieren und Integrieren von ihrer besten (?) Seite; die zugehörige „Exponentialfunktion“ f(x) = ex ist sozusagen das „neutrale Element“ dieser beiden Rechenoperationen: e dx e x x c bzw. (ex )' ex , d. h. diese Funktion hat zum einen die Eigenschaft, dass der Funktionswert f(x) überall gleich der Steigung f'(x) in diesem Punkt P(x|f(x)) des Funktionsgraphen ist und zum anderen ist der Funktionswert an einer Stelle x gleich dem Flächeninhalt der vom Funktionsgraph bis zur Stelle x begrenzten Fläche. Nun kann ich (mit der Kettenregel) sogar selber beweisen, was ohnehin in der FS steht: f(x) = ax f'(x) = ax.ln a. 1 n 1 1 1 lim 1 1 1 ... 2,718... mit e2i 1 n 2 2 . 3 2 . 3 . 4 n 6.4. Differentialgleichungen __________________________________________________________ Wenn mein Mathematik-Lehrer außerdem der Physik frönt, kann mir passieren, von dieser Seite mit der „Zerfallsfunktion“ N(t) = No.e-rt konfrontiert zu werden. Mathematisch versteckt sich hier „nur“ das Lösen der „Differentialgleichung“ f'(x) = k.f(x) f(x) = c.ekx. Wenn also die Steigung f'(x) stets ein gleichbleibendes Vielfaches des Funktionswertes f(x) ist, liegt prinzipiell eine Exponentialfunktion vor. [Z.B. der Idealfall von vorhin: Die Steigung der Funktion f(x)=ex ist an jeder Stelle gleich dem Funktionswert, weil f'(x)=ex .] 7. WAHRSCHEINLICHKEIT Da gibt es doch tatsächlich „Spielsüchtige“, die glauben, Würfeln könne „mit Geschick“ beeinflusst werden (demnächst reden sie gar von „telekinetischer Manipulation“!). Ich hingegen weiß: Würfeln (mit nicht „gezinkten“ Würfeln) ist ein „Zufallsexperiment“, bei angenommenen 6000 Würfen kann ich ungefähr 1000 Einser, 1000 Zweier, usf. erwarten. Genau 1000 Einser, 1000 Zweier, usf. ist wohl höchst unwahrscheinlich, da hätte sich die Wahrscheinlichkeit zur Gesetzmäßigkeit gewandelt. Ich kann die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses durch seine „relative Häufigkeit“ definieren: 6000 mal würfeln, Protokoll führen und das Auftreten der Einser, Zweier, usf. 12 in Prozenten angeben. Ich würfle aber nicht, weil mir klar ist, dass (nicht „gezinkter“ Würfel vorausgesetzt) die Prozentanteile der einzelnen Ziffern jeweils rund 17 % betragen werden: P(1) = P(2) = P(3) = P(4) = P(5) = P(6) = 1 /6 17 %. Allgemein gilt für Wahrscheinlichkeiten: Die Wahrscheinlichkeit P(E) eines Ereignisses E ist der Quotient aus der Maßzahl des „interessierenden“ („günstigen“, „zu untersuchenden“,...) Ereignisses durch die Maßzahl der überhaupt möglichen Ereignisse. Diese Maßzahlen können Anzahlen sein - wie wahrscheinlich ist es, eine gerade Zahl zu würfeln? P(Gerade Zahl) = 3/6, weil es 3 gerade Ziffern und insgesamt 6 Ziffern am Würfel gibt. Diese Maßzahlen können Flächeninhalte sein - wie wahrscheinlich ist es, dass ein die Erde treffender Meteorit in Österreich „landet“? P(Österreich) = Fläche Österreichs dividiert durch Erdoberfläche (ich bin kein Geograph...). Die Maßzahlen für die „günstigen“ bzw. „möglichen“ Fälle können verschiedenster Art sein und nur dem jeweiligen Beispiel entnommen werden. 7.1. Rechnen mit Wahrscheinlichkeiten ________________________________________________ Wahrscheinlichkeiten (abgekürzt mit P wegen „Probabilitas“) können sich - als relative Häufigkeiten aufgefasst - nur zwischen 0 % und 100 % bewegen; als Quotient „günstige durch mögliche Fälle“ zwischen Null und Eins (weil es höchstens gleich viel „günstige wie mögliche“ Fälle geben kann: 0P1 0%P100%. Die Summe der Einzelwahrscheinlichkeiten aller möglichen „Ausfälle“ eines Zufallsexperimentes muss natürlich Eins sein: P = 1 steht für das „sichere“ Ereignis (dass „irgendwas passiert“, ist sicher!). Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Ereignis nicht eintritt, ist daher die Differenz seiner Eintrittswahrscheinlichkeit auf 1 (oder 100 %): P(E) = 1 - P(E). Daraus folgt sofort: Die Wahrscheinlichkeit, dass von zwei möglichen Ereignissen, das eine oder das andere eintritt, ist die Summe der Einzelwahrscheinlichkeiten: P(E1E2) = P(E1)+P(E2), der „Additionssatz“, falls E1 und E2 „nichts gemeinsam“ haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass sowohl das eine als auch das andere Ereignis eintreten (E1 und E2) ist das Produkt der Einzelwahrscheinlichkeiten: P(E1E2) = P(E1).P(E2), der „Multiplikationssatz“, wobei ein etwaiger „Einfluss“ des ersten Ereignisses auf das zweite nicht außer Acht gelassen werden darf. In der „klassischen“ Wahrscheinlichkeitsrechnung kommt es nur darauf an, die Fragestellung logisch exakt zu formulieren (mit logischen Verbindungen durch „und“, „oder“, „nicht“) und die den logisch-verbalen Verbindungen entsprechenden Rechenoperationen (Produkt, Summe, Differenz) anzuwenden. Ein Beispiel (nach Bürger 3/8.40): Meine Chemie-Lehrerin führt hintereinander vier chemische Versuche vor. Ich weiß aus Erfahrung, dass ihr (im Mittel) nur 40% aller Versuche gelingen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass alle Versuche misslingen? Ich formuliere exakt: Der 1. Versuch gelingt nicht P(E) = 1-P(E) = 1-0,4 = 0,6 und der 2. Versuch misslingt P(E1E2) = P(E1).P(E2 ) = 0,6.0,6 und der 3. Versuch misslingt (...) und der vierte ebenso, also P(alle 4 misslingen) = P(V=0) = 0,6.0,6.0,6.0,6 13 %; wenigstens 1 Versuch gelingt? Exakt: Das Gelingen mindestens eines Versuches ist doch das genaue Gegenteil der soeben beantworteten Frage nach dem Gelingen keines Versuches, ich muss die Differenz auf 100 % heranziehen: P(V1) = 1 - P(V=0) 87 %; wenigstens 2 Versuche gelingen? Exakt: Es sollen 2 oder 3 oder 4 Versuche gelingen; kürzer wird die Rechnung, wenn ich formuliere „es sollen nicht keiner oder einer“ gelingen: P(V2) = 1-P(V<2) = 1-[P(V=0)+P(V=1)] 1-0,13-P(V=1); dass genau ein Versuch gelingt [P(V=1)] heißt: der erste gelingt und die anderen drei nicht oder der zweite gelingt und die anderen drei nicht oder der dritte ..., also: P(V=1) = 0,4.0,6.0,6.0,6 + 0,6.0,4.0,6.0,6 + 0,6.0,6.0,4.0,6 + 0,6.0,6.0,6.0,4 = 4.0,4.0,6³ 35 % P(V2) 1 - 0,13 0,35 = 52 %. In dieser Form („nicht keiner oder einer“) ist die Rechnung sicher kürzer als in der Form „zwei oder drei oder vier“; allein für den Fall des Gelingens von zwei Versuchen gibt es schließlich die 6 Möglichkeiten: 1. und 2. oder 1. und 3. oder 1. und 4. oder 2. und 3. oder 2. und 4. oder 3. und 4. Versuch gelingen, die jeweils anderen gehen schief. Mir scheint, für das Berechnen einer solchen „Anzahl von Möglichkeiten“ sollte ich mir ein Verfahren überlegen, ... 7.2. Binomialverteilung _____________________________________________________________ ... besonders dann, wenn ich die Anzahl der Versuche auf zB 6 vergrößere. Wieviele Möglichkeiten gibt es nun, dass zB genau 2 Versuche klappen? Ich lege eine Tabelle an: n=1 . . . . . . 1 1 d.h.1 Möglichkeit, dass bei 1 Versuch 1 klappt n=2 . . . . . 1 2 1 d.h.2 Möglichkeiten,dass bei 2 Versuchen 1 klappt n=3 . . . . 1 3 3 1 d.h. 3 Mögl.1 klappt n=4 . . . 1 4 6 4 1 d.h.4 Mögl.1 klappt(4x1),6 Mögl.2klappen,... n=5 . . 1 5 10 10 5 1 d.h. 5x1, 10x2, 10x3, 5x4 (natürlich 1x5) n=6 . 1 6 15 20 15 6 1 d.h. 1x0,6x1,15x2,20x3,15x4,6x5,1x6 n=7 ... u.s.f. Dieses „Pascalsche Dreieck“ liefert mir die Antwort auf eine Frage - es gibt 15 verschiedene Möglichkeiten. Die übliche Schreibweise für diesen „Binomialkoeffizienten“ (Zungenbrecher) - nämlich der Anzahl der Möglichkeiten, dass bei n Versuchen k klappen - gleicht einem Vektor; die zugehörigen Werte finden sich tabellarisch in der FS, sind 13 den meisten TR „eingebaut“,können aber auch berechnet n n! werden ...und schon leite ich mir aus k k !. (n k )! obigem Beispiel die Formel für die Wahrscheinlichkeit ab, dass ein Ereignis mit der Einzelwahrscheinlichkeit p bei n Versuchen genau k-mal auftritt [es darf gleichzeitig (n-k)n mal nicht auftreten]: P(H k ) .p k .(1 p) n k k Nochmals zurück zur Chemie-Lehrerin: Wenn 40 % ihrer Versuche gelingen, ist bei 10 Versuchen am „wahrscheinlichsten“, dass 10.0,4 = 4 Versuche gelingen. Diesen „wahrscheinlichsten“ Wert nenne ich „Erwartungswert“ ; dass 3 oder 5 Versuche gelingen, ist auch nicht „unwahrscheinlich“, 9 oder gar 10 „Erfolgserlebnisse“ (unter diesen Voraussetzungen) aber schon. Jener um den Erwartungswert gelegene Bereich, in dem sich die „wahrscheinlichen“ Resultate „herumtreiben“, wird von der „Standardabweichung“ abgedeckt und es gilt: = n.p und = n. p. (1 p) . a) Wieviel Tore sind bei meinen nächsten 15 Strafstößen zu erwarten? Natürlich zwischen 13 und 14, weil = n.p = 15.0,9 = 13,5; b) Wie wahrscheinlich ist es, dass ich nur genau 10 Treffer erziele? Sehr unwahrscheinlich, nämlich nur 15 10 5 P(H 10 ) .0,9 .0,1 3003 .0,910.0,15 1% ; 10 c) Mit welcher Wahrscheinlichkeit treffe ich höchstens 10 mal? Jetzt wird's langwierig. Entweder ich rechne P(H10) = P(H=0) + P(H=1) + P(H=2) + P(H=3) +...+ P(H=9) + P(H=10) oder P(H10) = 1 - P(H>10) = 1-P(H=11)-P(H=12)-...-P(H=15). Zu Übungszwecken kann ich mir das bei Gelegenheit ausrechnen. Ich stelle fest, bei großen Versuchsanzahlen n und bei Erfolgszahlen k, die mit der Beifügung „mindestens“ oder „höchstens“ gesegnet sind, wird meine Rechenmethode zum Dauerlauf. Daher bringe ich noch eine (letzte) Vereinfachung unter. Die soeben gewonnen Erkenntnisse wende ich auf eine meiner Freizeitbeschäftigungen an: Ich weiß aus Erfahrung, dass ich beim Fußball 9 von 10 Elfmeterschüssen „im Netz versenke“: 7.3. Normalverteilung _______________________________________________________________ Ein vertrauenswürdiger Herr namens Laplace meinte, wenn die Standardabweichung einer Binomialverteilung größer als drei sei [ n. p. (1 p) >3], könne man ruhigen Gewissens eine „Normalverteilung“ genannte Näherungsmethode verwenden. Mein Mathematikbuch birgt eine Reihe von Diagrammen, die die Verteilung der Wahrscheinlichkeiten „auf die einzelnen k bei großen n“ zeigen; die sehen alle wie der Querschnitt des Sandhäufchens in einer Sanduhr aus abgesehen von ihrer „eckigen“ Obergrenze. Solche „Treppenfunktionen“ kenne ich von der Anwendung des Integrals zur Flächenberechnung. Leider schon lange vor meiner Zeit kam ein bewundernswerter Herr names Gauß bereits auf die Idee, diese „Treppen“ durch eine Kurve anzunähern; diese Kurve sollte darüberhinaus die Eigenschaft haben, dass die zwischen ihr und der x-Achse liegende Fläche den Inhalt 1 hat, weil dadurch „Teilflächen“ bis zu einer bestimmten senkrechten Grenze z der Wahrscheinlichkeit des „höchstens z-maligen Eintretens“ entsprächen. Die Schwerarbeit, die Gleichung dieser Kurve zu entwickeln, wurde mir vom erwähnten Herrn abgenommen, weshalb ich sie ihm zu Ehren als „Gauß'sche Glockenkurve“ bezeichnen möchte: ( x ) 1 2 .e x2 2 . Weil leider auch das Integrieren solcher Funktionen meine bescheidenen Fähigkeiten übersteigt, bietet mir die FS eine Tabelle für alle Flächeninhalte (z) zwischen Gauß-Kurve und x-Achse im Intervall ]-;z] für 0 z 4. Was bleibt mir zu tun? Ein konkretes Beispiel hat eine konkrete binomiale „Treppenfunktion“, die der Gauß-Kurve ähnelt. Ich muss die konkrete Treppenfunktion „zurechtstauchen“, sie „standardisieren“, um den Gauß'schen Flächeninhalt als gute Näherung verwenden zu dürfen: z x oder x=+z., wobei =n.p und n. p. (1 p) wie gehabt Ich gehe bei jedem Beispiel gleich vor (und probiere es parallel an einem Beispiel aus dem Buch): Skizze der Gauß-Kurve. Eintragen der bekannten Werte. Standardisieren konkreter x-Werte des Beispiels, um „Gauß-taugliche“ z-Werte zu erhalten oder Entstandardisieren von z-Werten, um konkrete x-Werte zu erhalten. Zu ermittelten z-Werten die „Wahrscheinlichkeiten“ (z) aus der Tabelle der FS entnehmen oder aus gegebenem (z) auf die z-Werte rückschließen. Ggf. nochmals entstandardisieren. Ggf. beachten, dass (-z) = 1-(z) gilt. Die von Lehrplan, Mathematikbuch und -lehrer (?) noch mir abverlangte Fähigkeit zum „Testen und Schätzen von Hypothesen“ besteht aus einer Mischung von Binomial- und Normalverteilung - das Üben anhand von Beispielen nimmt mir ohnehin niemand ab, das prinzipielle Verständnis habe ich mir soeben erarbeitet. Wahrscheinlich bin ich am Weg zur mathematischen Reife - nur, wie hoch ist diese Wahrscheinlichkeit? Zell am See, 08.04.17 14 KernstoffKurzbezeichnung 1.1. Zahlenmengen 1.2. Rechenoperationen 1.3. Gleichungen 5. Kl bis R 6. Kl 7. Kl C log in C 1.4. Boole’sche Algebra 2.1. Gerade 2.2. Halbebenen 2.3. Ebenen 2.4. Maßaufgaben KernstoffKurzbezeichnung 2.5. Kurven 2. Grades 2.6. Polarkoordinaten 3.1.-3.6. Trigonometrie 3.7. Rechnen in C 4. Folgen 5. Kurvendiskussion 6. Integralrechnung 7. Wahrscheinlichkeit 5. Kl 8. Kl 6. Kl 7. Kl 8. Kl